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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 15.06.1890
Umfang: 8
u. Anzeigen werden ent- jährlich 3 ft. 40 kr.» halbjährlich \ ft. 70 fi. — Für's Ausland: ganzjährlich 6 Mark. gegengenommen Fleischga.ffe Nr.32 Buchdruckerei B. Reinmann. „SonntagS-Bote" allein nach auswärts jährlich 2 fl. 80 kr., für Bozen 2 fl. 40 kr. Telegramm-Adresse: Sonntagsbote Bozen. 424 Briefe und Gelder von auswärts sind zu richten an: „ Redakteur I. C. Platter in Bozen." — Schriftstücke werden nicht zurückgestellt. Ein Zollbund mit Deutschland. Seit einigen Jahren bemüht sich das deutsche

-ungarische Monarchie. Der früher so blühende Korn- und Vieh handel nach Deutschland hat eine sehr merk liche Verminderung erfahren. Die Folge der selben ist ein bedenkliches Sinken der Preise, welches unser Landmann bereits durch längere Zeit verspürt, da uns Deutschland fast das einzige Absatzgebiet für den Ueberschuß un serer Landwirthschaft darbietet. Darum sind unsere Volkswirthe schon vor ziemlich geraumer Zeit auf den Gedanken verfallen, diesem Uebelstande durch eine sogenannte Zoll-Union

reich oder Ungarn geht, muß Zoll bezahlen. Ein ähnliches Zollbündniß soll nun mit dem deutschen^Reich ^geschlossen werden.; Man will beide^R«^r durch eine große gemein same Zollgrenze von der übrigen Welt ab schließen, so daß Oesterreich - Ungarn und Deutschland ihre Erzeugnisse gegenseitig frei einführen könnten, während der Ausländer für jedes Stück Waare, das er nach diesem gemeinsamen österreichisch-deutschen Zollgebiet verkaufen wollte, einen entsprechenden Zoll zu entrichten hätte

. Kein Zweifel, ein solches Zollbündniß wäre für unsere Landivirthschaft sehr vortheilhaft. Sie könnte Vieh, Getreide, Wein u. s. w. zollfrei nach Deutschland führen nnd für die selben bedeutend höhere Preise als die jetzigen erzielen. Aber auch dieses Ding hat zwei Seiten; die zweite Seite ist die, daß bei einem solchen Zollbund unsere Fabrikation und unser Gewerbe in Gefahr kämen, schwer geschädigt zu werden. Deutschland ist uns in vielen Fabrlkations- zweigen voraus. Es besitzt eine Arbeiterschaft

, die in Folge einer besseren Schulbildung auch Besseres leistet — nicht in allen Artikeln, aber in vielen. In Deutschland erhält man billigeren Kredit, die Steuern sind „draußen" einstweilen gerade für die Industrie wesent lich niedriger; das deutsche Geld besitzt, weil es dem Golde gleichgestellt ist, mehr Werth, als das unsere und bleibt von den Agio schwankungen verschont, welche unserem Un ternehmer eine sichere Berechnung dessen, was er arbeiten und verdienen kann, nahezu un möglich machen. Billigere

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 29.05.1887
Umfang: 8
sich ein Mittel dagegen? Alles das wird aus Folgendem wohl genügend klar werden! Bei dem Kapitel: „Zölle" brachte der deutsch-fortschrittliche Abgeordnete Siegl im österreichischen Abgeordnetenhanse jüngst auch das Zollbündniß mit Deutschland zur Sprache. Neben dem politischen Bünd nisse gebe es heute einen förmlichen Zoll krieg zwischen Deutschland und Oesterreich. Durch wessen Schuld? Bisnmrck hat wie derholt einen engeren Anschluß Oesterreichs an Deutschland mit Genehmigung durch die Volksvertretungen

angeregt; Oesterreich glaubte darauf nicht eingehen zu können — aus Rücksicht auf Slaveu und Feudal- Klerikale, denen allen das „Deutsche Reich" der leibhafte Gottseibeiuns ist. Am Ende bleibt Deutschland nichts übrig, als uns durch einen wirthschaftlichen Krieg, den wir übrigens ebenfalls mit Kampszöllen begon- iien haben, zu beweisen, daß lvir eben Un recht haben, daß unsere Natnrerzeugnisse in Deiitschland ein werthvolles Absatzgebiet haben können, wenn wir eine natürliche Wirthschaftspolitik

machen wollen und nicht eine ebenso künstliche, wie heute unsere innere Politik, welche das Haupthinderniß einer wirthschaftlichen Verständigung mit Deutschland ist. Deutschland hebt seine Ansfuhr über's Meer und nach dem Oriente und verschließt sich mehr und mehr un serem Vieh, Holz, Wein, Obst u. Getreide. Es zeigt uns auf diese Weise, freilich zu unserem ungeheuren Schaden, lvelchen Weg wir emschlagen müssen, da lvir das uoh selbst nicht begreifen wollen. Siegl kam zu dem Schlüsse: „Am Ende kann nur ein Zoll

ziim gegenseitigen Ausgleiche — ungefähr das, was eine Wasserschleuße für eine ganze Gegend sein kann, der sie nach Bedarf den zu befruchtenden Theil mit dem be feuchtenden Naß versieht, oder es abhält; je nach Bedürsnlß. Soll also unsere Landwirthschaft in ihrem verhängnißvollen Niedergänge ausgehalten werden, so muß es schließlich zur Zollver einigung mit Deutschland kommen, und daraus hinzuwirken ist deshalb dringende Aufgabe der Handelskammern, der Laud- wirthschaftsvereine und der Abgeordneten

in ein freundschaftliches Einvernehmen ge treten ist. In Ungarn haben mehrere Flüsse große, verheerende U e b e r s ch w e m m u n g e n verur sacht. Deutschland. Der deutsche Kronprinz ist an einem Kehlkopfleiden erkrankt. — In Altmün- sterol (Elsaß) wurden zwei Franzosen Namens Schmid und Reinbold (!) verhaftet, weil sie den deutschen Grenzpfahl besudelt hatten. Italien. Aus der neuesten Ansprache des Pap stes athmet der Geist kluger Versöhnlichkeit. Leo XII! anerkennt darin die rechtlichen und fried lichen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 14.09.1889
Umfang: 6
, einzusenden. Wer ist der Störenfried? Die Berliner „Post" veröffentlicht eilten interessanten Artikel zur europäischen Lage. Bekanntlich hat der Reichskanzler so oft er in den letzten Jahren im Reichstag zur auswärtigen Lage sprach, die Ansicht vertreten, nur Frankreich sei der europäische Stören fried, von Rußland habe Deutschland wenigstens vor läufig nichts zu befürchten. Später änderte sich allerdings die Lage und die offiziöse deutsche Presse mußte unermüdlich Rußlands gefahrdrohende Haltung erörtern

-reichisch russische. Der große europäische Gegen satz könne beschwichtigt und ein drohender Krieg auf deutsch-französisches Duell beschränkt werden. Hierauf antwortet die „Post" mit folgenden offen- kundig offiziösen, angesichts des abermals aufgescho benen Czarenbesuches doppelt beachtungswerthen Aus führungen : „Die europäische Spannung ist nicht unüber windlich in Folge des deutsch-französischen Gegensatzes. Wäre heute Rußland nicht in der Welt, so hätten die Franzosen sich längst mit Deutschland

ausgesöhnt; die Franzosen wollen den Kampf mit Deutschland nicht allein aufnehmen, nicht weil sie auf alle Fälle an dem Glück verzweifeln, sondern weil sie mit Recht die Gefahr für zu groß halten im Verhältnis zu dem möglichen Gewinn. Wüßten die Franzosen, daß sie mit ihren alleinigen Kräften Deutschland gegen überstehen müssen, so würden sie sich auf der Stelle besinnen, wie groß die Welt ist, wie groß die Gewinne, aus welche Frankreich bereits die Hand gelegt hat, ,wie groß der Nachtheil

ist. wenn Frankreich durch seine Feindseligkeit Deutschland zwingt, allen Gegnern Frankreichs die Hand zu reichen. Weil aber die Franzosen auf den Bund mit Ruß land rechnen, so hoffen sie, Deutschland zu vernichten um dann in der ihnen zugänglichen Welt freie Hand zu haben. Hier liegt der Kern der europä ischen Gefahr. Ganz allein hier. Für- Frankreich giebt es tausend Stellen, wo ihm die Freundschaft Deutschlands von Nutzen fein würde. Rußland will keine Freunde, will Niemandem etwas schulden, es glaubt

seine Mission allein erfüllen zu können, es läßt sich eine Hilfe, wie die französische gefallen, weil sie nach der russischen Ansicht, keine Gegenseitigkeit erfordert. Deutschland und Frankreich könnten versöhnt sein, wenn Frankreich seine natür liche Rolle in der Welt begriffe. Rußland und Deutschland sind lange Verbündete gewesen, so lange nämlich, als Rußland in Deutschland ein bloßes Werkzeug sehen konnte. Einen ebenbürtigen Gehilfen kann Rußland nicht brauchen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.07.1891
Umfang: 8
der etwas zu verlieren hat, außer einer kleinen An zahl von Schreiern a la Deroulede, die indessen gelegentlich gar zu leicht die Politik beherrschen. Aber es gibt einen schwarzen Punkt, in dem sich die Ansichten und Absichten ziemlich aller Parteien und Patrioten zusammensinden, das ist der Rückerwerb von Elsaß-Lothringen. „Wir dürfen uns m Deutschland nicht da rüber täuschen, daß ohne einen neuen siegreichen Krieg das Reichsland nicht vom Reiche besessen werden wird. Es mag noch ein Jahrzehnt, ja noch mehr

hingehen, der französische Natio- nalstolz wird von der Schule an so genährt, daß ein Krieg sicher scheinen muß. Wann er kommen werde, ist eine Zeitfrage, bereit Lösung vom richtigen Augenblicke abhängt. Die Fran zosen halten sich Deutschland schon jetzt voll- kommen gewachsen, wenn sie es nur mit ihm zu thun haben. Es wäre thöricht, zu ver kennen, daß die französische Armee jetzt eine weit bedeutendere ist als 1870, nicht blos an Zahl, schlechten wegen ist er da, die braven brauchen gar keinen Herrn

. Frankreich braucht, wenn es im Kriege mit Deutschland sich befindet, ge gen Westen nicht die geringste Deckung, da seine Flotte genügt, ebensowenig gegen Belgien, weil Deutschland nicht in der Lage ist, durch Belgien Vordringen zu können. Sein ganzes Streben ist darauf gerichtet, Deutschland nicht blos zu vereinzeln, sondern zu hindern, daß es seine Macht gegen Frankreich werfen könne. Zu diesem Zwecke kommt es mir vor allem darauf an, durch ein Bündniß mit Rußland Deutschland in die Nothwendigkeit

zu versetzen, zur Deckung gegen Rußland große Heeresmassen im Osten sestzulegen. Desgleichen möchte es sich Italiens versichern, um vor jedem Angriffe von Italien her an den Südostgrenzen sicher zu sein. Gelänge es ihm, sich die Neutralität Italiens zn verschaffen, so wäre damit zugleich Oesterreich lahm gelegt. Daß Deutschland an Rußland einen mißtrauischen Freund hat, be darf keiner Auseinandersetzung. Man verzeiht es in Rußland nicht, daß der Berliner Eongreß die Erfolge des letzten türkischen Krieges

sehr geschmälert hat, daß der Dreibund in Verfol gung der für Oesterreich und England gleich erwünschten Politik Rußlands hindert, gegen Bulgarien, die Türkei und Rumänien seine letzten Ziele zu erreichen. Bricht der Krieg zwischen Frankreich und Deutschland aus, so wird er sich leicht, abgesehen von Spanien, auf das ganze europäische Festland erstrecken. Welche Combinationen alsdann eintreten können, ist zu untersuchen überflüssig, wir haben das im Auge behalten, was sich heute über sehen läßt. Das sind drei

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.04.1891
Umfang: 8
und Macht, den Frieden, den alle Völker brauchen, zu schützen und, wenn es sein muß, zu diktiren. Ein Zollbund zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland, für welchen auch Italien zu ge winnen sein dürfte, ist eine Macht, welche auch einer wirthschaftlichen Abschließung ganz Amerikas die Stirne bieten kann. Denkt man sich in Oesterreich-Ungarn als nothwendige Folge des gehofften Zollbündnisses die Einführung der Metallwährung und eine einheitliche Regelung der Tarife auf den Ver kehrswegen, so weit

ministern erst während der parlamentarischen Pause int Sommer gepflogen werden sollen. Der Handelsvertrag mit Deutschland soll nach in Wien aus Berlin eingetrosfenen Nach richten bereits perfekt, vielleicht auch schon unter zeichnet sein. Die Details der Abmachung sind noch unbekannt, doch wird als bestimmt ge meldet, daß über alle hervorragenden Punkte eine Verständigung erzielt wurde. Die Einigung betrifft nicht bloße Meistbegünstigung, sondern einen vollständigen Tarifvertrag und namentlich

die Getreidezölle. Bezüglich der Ermäßigung der letzteren scheint es bei dem anfänglichen deutschen Vorschläge geblieben zu sein, nämlich bei dem Zolle von 3.50 Mark. Der Differential-Zoll beim Getreide scheint nicht zugestanden worden zu sein. Andererseits ftitb von Oesterreich fiir Deutschland befriedigende Ermäßigungen der In- Laudeck. Gräfin Hioscr. Nach einer Sage erzählt von Aosef Kuber. (Schluß.) „Oswald hat das Hauptverdienst," rief Ottomar, als die Freunde mit den befreundeten Rittern in ihr Zelt

Handelsverträge zusammen in Kraft treten. Hieraus ist zu ersehen, daß, wie wir es auch vorher schon angekündigt, der Zollkampf zwischen Deutschland mrd Oesterreich-Ungarn unter allen Umständen ein Ende nehmen wird. Wir haben wiederholt die Bedeutung eines handelspolitischen Uebereinkommens zwischen Deutschland n. Oester reich-Ungarn gewürdigt: dasselbe ist berufen, in den wirthschaftlichen Beziehungen der Staaten zu einander eine Wendung herbeizusühren und eine neue Bahn zu schaffen. Die Annäherung

zwischen Oesterreich und Deutschland wird be wirken, daß auch andere Staaten die Nothwen- digkeit erkennen werden, sich von der Absperrungs- Theorie loszusagen und an Stelle des Zoll kampfes Vereinbarungen treten lassen. Das Gesanunterträgniß der indirekten Steu ern, d. i. das Erträgniß der Zölle, Verbrauchs steuern, Stempel- und Gebühren, Lotterie- und Spielkartenabgaben und sonstigen Berkehrssteuern beträgt in im ganzen per Kopf der Bevölkerung Oesterreich . fl. 265,200.000 fl. 11.80 Italien . . . rr 269,400.000

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 02.11.1890
Umfang: 8
l ft. 70 fi. — Für'S Ausland: ganzjährlich 8 Mark. gegengenommen Fleischgaffe Nr.32 Buchdruckerei B. Reinmann. , SonntagS-Bote* allein nach auswärts jährlich 2 fl. 80 kr., für Bozen 2 fl. 40 kr. Telegramm-Adreffe: Sonntagsbote Bozen. 444. Briefe und Gelder von auswärts sind zu richten an: „ Redakteur I. C. Platter in Bozen." —Schriftstücke werden nicht zurückgestellt. Bozen, 2. November 189V. Gegründet t. I 1882 . /< Zolleinignng mit Deutschland. Mehreren Nachrichten aus Deuschland zu- folge

wird ein zollpolitisches Abkommen zwischen Deutschland und Oesterreich ernstlich erwogen und sollen gegenseitig weitgehende Zugeständnisse betreffs der Zölle gemacht wer den. Diese Nachrichten müssen von uns Deut schen in Oesterreich um so freudiger begrüßt wer den, als ein wirthschaftliches Bündniß der beiden deutschen Kaiserreiche auch die Grund lage für die innige politische Vereinigung der beiden Monarchien bildet. Der Gedanke einer derartigen Vereinigung ist übrigens nicht neu, sondern tauchte das erste Mal

die Oberhand und zwar wollte Oesterreich die seit Franz I verlorene Großniachtstellnng in Deutschland durch die wirthschaftliche Vereinig ung wieder gewinnen. 1849 begann Oester reich mit aller Energie für die Bereinigung zu arbeiten und stellte im Jahre 1851 einen neuen Zosttarif auf. Prenßeu, welches schon damals um die Oberherrschaft in Deutschland mit Oesterreich kämpfte, setzte jedoch alle Hebel in Bewegung, die Bestrebungen Oesterreichs zu nichte zu machen und brachte es dahin, daß die im Jänner 1851

in Dresden stattgehabte Konferenz der Bevollmächtigten der deutschen Staaten, welche über die Vereinigung Oester reichs mit dem Zollvereine berathen sollten, im Sande verlief. Es ist hier nicht der Platz, alle Phasen der langwierigen Konferenzen zwischen den süddeutsche» Staaten und Oester reich einerseits, den norddeutschen Staaten und Preußen andererseits, des Langen und Brei ten wiederzugeben, bekannt ist es, daß das Jahr 1866 allen Bestrebungen Oesterreichs in Deutschland ein Ende bereitet

Schwierigkeiten entgegen, indem dieselben in der von Anfang an durchaus verschiedenen wirthschaftlichen Entwicklung der beiden Ge biete, namentlich in jenem der indirecten Steu ern fuße». Oesterreich hat Salz- und Tabak- monopol, Fleisch-, Wein- und Petrolenmsteuer, Deutschland hat nichts derartiges. Zucker-, Bier- und Branntweinsteuer werden in den zwei Gebieten nach ganz verschiedenen Grund sätzen erhoben. Und dennoch ist es nicht un möglich, ein inniges Wirthschaftsverhältniß der beiden Staaten

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 28.06.1890
Umfang: 8
werden billig Lampe Imst, einzusenden. !B!l'-!.j' i_lU— in der Zusendung des Mkaites ^ Keine Mntervrechung einlrilt, ersuchen wir um eheste Erneuerung des Abonne ments. Die Werwattung. „Krieg im Friede»." Eigentlich können wir in Oesterreich gegen über den Rüstungen der übrigen Militärstaaten bisher noch auf eine gewisse Selbstbeschränkung Hinweisen. Denn da wir ein stehendes Heer von blos 295.000 Mann in Friedensstärke besitzen, während Deutschland nicht weniger als 308.800 Mann aus den Beinen hat ititb

überbieten. Man will in Deutschland dem Friedensstande der französischen Armee gleichkoilimen und hat deshalb den Entschluß gefaßt, die allgemeine Wehrpflicht in jeder Beziehung zur vollen Wahr heit zu machen. Denn auch in Deutschland werden, ebenso wie bei uns, nicht alle unbe dingt Tauglichen in die Armee eingestellt und auch von den bedingt Tauchlichen giebt es eine große Anzahl, die noch zu dem Waffendienste herangezogen werden könnten, wenn die Finanz lage des Staates ihre Ausbildung gestattete

. Man hat sich sowohl in Deutschland, wie in Oesterreich damit geholfen, daß man diese im merhin rüstigen Leute in die Ersatzreserve nimmt, aus welcher im Falle eines Krieges der Nach schub in das stehende Heer vorgenommen werden :,/$f Deutschland ganze Ersatz- etirung der Ar enen Schätzungen Z ' kann. Man ist aber/H zu dem Entschlüsse reserve im Vorhinein znr^Kc mee zu benützen, was nach Vers d. h. je nach verschiedenen Schätzungen, je nach verschiedener Strenge bei den Assentirungen, in Deutschland eine Erhöhung

, wenn die Dienstpflicht in Deutschland von 3 ans 2 Jahre herabgesetzt wird, so ist das ein Beweis, daß das Bürgerthum in Deutschland vor so schweren Lasten zittert. Es hat sich nun ein Streit ent- sponnen darüber, ob die Ausführung der Pläne der deutschen Militärverwaltung der Grundidee Ieuilleton. Die Praut. Jlma war das älteste von sechs Geschwister. Als sie ihre Eltern verlor, zählte sie kaum sechzehn Jahre. An diesem Alter verwindet man die Schmerzen des Lebens leichter, namentlich wenn man so wenig Zeit

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.10.1890
Umfang: 8
, einznsenden. frei in's Haus werden billig Tie Zollunion mit Deutschland. Eine der größten Eigeuthümlichkeiten in der neuzeitigen Politik, schreibt das „R. Stgsbl.", ist die Einklanglosigkeit, in welcher die ver schiedenen Gebiete zum Grulldcharakter stehen. Oesterreich z. B. hat eine Regierung, welche ganz gut begreift, daß das Habsburger-Reich nur in dem engen Anschlüsse an Deutschland Anssichtell auf eine Zukunft hat, während man es galiz gnt damit vereinbarlich findet, eine delltschgegnerische innere

Politik mehr als ein Jahrzehnt lang zu fiihrell. Gehen wir weiter. Oesterreich und Deutschland sind politisch eng- befreuildete Staaten, was sie aber nicht hindert, sich auf wirthschastlichem Gebiete gegenseitig zu bekämpfen. Unter der Zollpolitik des deutschen Reiches leidet hauptsächlich die österreichische Landwirth- schast und es ist daher sehr naheliegend, daß volksthümliche politische Parteien, wie beispiels weise die deutschnationale, die Zollunion mit Deutschland auf ihr Programm gesetzt

Erörterungen gezogen. Daß ein Zollbund mit Deutschland die Schaffung einer mitteleuropäischen Zollliga zur Voraussetzung oder Folge haben müßte, ist klar. Wir gestehen nun runnwunden, daß wir Ieuill'eton. Kolumöa. Rodelte aus der ersten Zeit des Christenthums in Tirol. Bon Iolek Hubert. Serfaus, ein hübsches, großes Gebirgsdorf, steht eine gute Stunde oberhalb der Oberinnthaler Post straße ober Laudeck und Ried auf einer schmalen, aber gut anderthalb Stunden langen Hochebene auf dem linksseitigen, am Fuße

werden kann, daß ein solcher unserem Gewerbe nicht Gefahr brächte. In vielen Gewerbszweigen ist Ulks Deutschland unleugbar überlegen. Die in Folge der besseren Schulbildung leistungsfähigere Ar beiterschaft , die günstigeren Kreditverhältnisse, die billigeren Bahmarise, die unvergleichlich niederen Steuern sind Dinge, welche eine wohl feilere Erzeugung ermöglichen. Vor allem aber hat der reichsdentsche Industrielle eine sichere Währung, sein Geld ist Gold, während unseren Gewerletreibenden bei dem sich stets ändernden Werthe

mit einer Jmport- Ueberschwentmnttg seitens der stärkeren Industrie des deutschen Reiches zu schützen, müßten Zwischen zölle errichtet werden, eine Zusammenstellnng, die mit ungeheueren Schwierigkeiten verbunden ist. Würde sich mtit Deutschland dazu verstehen, feilte Schutzzölle auf Oesterreichs landwirthschaft- liche Erzeugnisse anfzugeben, wenn nicht seine Industrie dadurch gewinlieu würde? Ferner will die deutsche Landwirthschaft von einer Zollunion bis nun nichts wissen und endlich nimmt Frankreich

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 05.07.1890
Umfang: 8
Carl Lampe Imst, einzusenden. ^amit in der Zusendung des Mattes ffhiwt Unterbrechung eintritt, ersuchen wir um eheste Erneuerung des Abonne ments. Are Verwaltung. Das deutsch-englische Überein kommen. In der Beurtheilung des deutsch-englischen Uebereinkommens ist in den letzten Tagen in Deutschland ein bemerkenswerther Rückschlag erfolgt. Man findet dort den Werth des Felsen-Ei- landes Helgoland von 600 Meter Breite, von dem jede Springfluth noch ein Stück weg nimmt, nicht so ungeheuer groß

?us der damaligen Zeit kennt, der weiß auch, daß für den Jäger hiezu ein Moftrum eines vorsünd- Mhlichen Hutes vulgo „Schabusdeckel" gehörte. Dieses Instrument nun hatte ich bei meinem Marsch zum Bahnhöfe auf dem Kopse und da diese Unge tüme damals die herrliche Eigenschaft halten, bei Flotte, im Falle eines Krieges, dnrch derartigeI Zugeständnisse zu erschmeicheln haben? Ernsthafte Politiker beruhigen sich und Andere mit der Versicherung, es müßten geheime Abmachimgen bestehen, welche die von Deutschland

. Sehen wir uns nun das diplomatische Werk etwas näher an, so muß zunächst hervorgehoben werden, daß Deutschland kein Bedürfniß nach einer Verständigung hatte. Seine Machtstellung ist durch die Wißmann'sche Schutztruppe und deren Erfolge in Ostafrika fest begründet, es konnte seine Interessensphäre im Innern nach jeder Richtung ausdehnen und an den drei großen Seen durch Anlegung militärischer Sta tionen die Besitzergreifung vollziehen. Da eng- lischerseits keine Mllitärmacht dort vorhanden, Grenzen

aber noch nicht abgesteckt oder auch nur auf dem Papier bestimmt waren, so konnte nichts dagegen geschehen. Wurden später Ein wendungen erhoben, so war Deutschland bei dann folgenden Verhandlungen jedenfalls in der glücklichen Lage, auf Grund seines thatsächlichen Besitzstandes verhandeln zu können. Der größte diplomatische Fehler aber liegt etwas Nässe dieselbe durchsickern zu lassen und dem Eigenthümer von ihrer unqualifizirvaren Farbe einen Theil abzulassen, so dürste mein Gesicht so ziemliche Aehnlichkeit

" setzte er schon etwas besänftigter hinzu. Ich erstattete erst die gehorsamste Meldung und klärte sich dann die Sache darin, daß man sich überhaupt auf Unterhand- lungen über das Besitzrecht an defn allgemein als deutsche Interessensphäre bereits anerkannten Gebiet bis zum Tanganjika-S^HMelassen hat. Dieser Besitz durfte nicht Gegenstand de^der- handluugen, sondern mußte die Basis Hein, auf der Deutschland sich in dieselberr^einließ. Wurde die Basis nicht von vornherein anerkannt, so hatte Deutschland

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Seite 1 von 8
Datum: 27.03.1887
Umfang: 8
in seiner nationalen Politik auf das regste von seinem Berather, dem Fürsten Bis- marck unterstützt. „Alles zur Größe der deutschen Natron" war der Wahlspruch der beiden Männer und ihre Politik verwirk lichte denselben. Es wnrden dre Brüder in Schleswig - Holstein vom Dänenjoche befreit und als im Jahre des Sieges 1870 Deutschland in seiner Kaiserherrlich keit aufs neue emporftieg, erntete Kaiser Wilhelm 1. die Früchte seines thatenreichen und fruchtbaren Schaffens. Deutschland war durch ihn wied. glorreich

erstanden. Unter ihm und Bismarck wurde das Reich nicht nur nach Außen das mäch tigste, sondern auch im Innern befestlgt und die Wohlfarthsgesetze, welche er für die Armen des Reiches geschaffen, sind Zeugen, daß er ebenso groß in: Frieden ist wie im eisernen Waffentanze. Die deutsche Nation hat ihrem Kaiser mit vollem Rechte zugejubelt, aber auch alle Mächte, denen an der Erhaltung des Friedens liegt, und vor allem unser mit Deutschland so eng verbündetes Oester reich-Ungarn hat aufrichtigen Herzens

dem Erhalter des europäischen Friedens, Kaiser Wilhelm 1 zu seinem 91. Wiegen feste durch den Mund unseres erlauchten Kronprinzen: Erzherzog Rudolf innig gefühlte Glücks- und Segenswünsche übermittelt. Im weiten deutschen Reiche aber war am 22. März keine Stadt, kein Dörfchen unbeflaggt und besonders Berlin, die stolze Reichshauptstadt er strahlte im hellen Jubel unbeschreiblicher Begeisterung. Am Vorabend des Festes brachten 4000 Studenten dem Kaiser einen Fackelzug, wie Deutschland kaum

je einen solchen gesehen; der Festtag selbst begann mit dem Glockengeläute aller Kirchen. Die reichbeflaggten und prachtvoll geschmückten Straßeii waren von Hunderttausenden gefüllt, welche die zahlreich zur Gratulation auffahrenden Fürstlichkeiten, namentlich die Kronprinzen von Deutschland und Oesterreich, sowie Bismarck und Moltke, stürmisch begrüßten. Während der Gratulationen der in mehreren hun dert Wagen vor dem Palaste aufgefahr enen Studenten schwenkten die Volks massen auf der Straße Tücher und Hüte

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 2 von 8
Datum: 08.05.1887
Umfang: 8
119 Millionen Dulden. Durch die Erhöhung der Zölle rmrd sonnt eine Gesammtsumme unserer Ausfuhr nach Deutschland von rund 126 Milli onen Gulden getroffen. Und dabei wurden nur die wichtigsten Artikel angeführt. Was aber die Einführung dieser neuen Land- wirthschafts-Zölle in Deutschland für unser Land, das sein Hauptabsatzgebiet besonders für O b st in Deutschland hat, bedeuten will, das braucht wohl nicht erst im allgemeinen erörtert zu werden. Abgesehen vonunseremHauptprodukte: „Wein

", der schon seit Jahren in Folge des hohen deut schen Eingangszolles (24 Mark für 100 Kilo sporco) nicht exportfähig ist, sei es heute unsere Aufgabe, den neuen Zoll auf Obst näher zu beleuchten. Sicheren Mittheilungen zufolge dürfte derselbe mit 6 Mark, also 3 fl. 75 kr. für 100 Kilo bemessen werden. Ist nun schon an und für sich Deutschland ein sehr reiches, obstbautrei bendes Land, und trotz der Vorzüglichkeit un seres Tiroler Obstes und bei halbwegs günstigen Obsternten in Deutschland die Ausfuhr

dahin sehr erschwert, so dürfte bei 3 fl. 75 kr. Ein- fuhrzohl der Absatz dahin wohl zur völligen Unmöglichkeit werden, und die Folge wird sein, daß die Obstpreise annähernd um diese Steuer zurückgehen müssen, denn es dürfte in 10 Jah ren kaum ein- oder zweimal Vorkommen, daß in Folge gänzlicher Mißernte in Deutschland diese Steuer von den Käufern in Deutschland selbst getragen werden muß. Die statistischen Nachweise — wenn selbe auch in den jüngsten Jahren eher eine größere Menge Ausfuhrobst

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.11.1890
Umfang: 8
d. GrenzspaW^M zwisch.Deutschland n.Oesterreich, s Eu Nach Berliner Meldungen wurden im preu ßischen Staatsministerinm die Berathungen be hufs eines besseren volkswirthschaftlichen Einver nehmens mit Oesterreich abgeschlossen und sollen die betreffenden Vorschläge Mitte dieses Monats in Wien einlangen. Wir geben uns darüber keinen Illusionen hin: die ersten Propositionen, mit denen Deutschland an uns herantreten wird, werden nicht nach unserem Geschmacke sein; man wird keine Aufhebung

, sondern eine Ermäßigung der Getreidezölle in Deutschland von 5 auf 3 Mark beantragen und dem gegenüber von uns eine Herabsetzung der Jndustriezölle beanspruchen. Diesen Standpunkt halten wir unsererseits für nicht annehmbar. Wir sind überzeugt, daß Deutsch land, wenn wir diese Propositionen zurückweisen, uns im Laufe der Verhandlungen viel bessere machen wird. Mit einer Ermäßigung der Ge treidezölle ist uns nicht gedient, weil die dadurch bewirkte Steigerung der Ausfuhr unserer Roh produkte eine so geringe wäre

, daß dagegen feinerlei Konzession betreffs unserer Jndustriezölle gerechtfertigt fein würde. Es müssen die Agrar zölle in Deutschland ganz ausgehoben, mindestens wieder auf eine Mark herabgesetzt werden, wenn wir davon nennenswerten Bortheil zieheil sollen. Aber auch dann dürften unsererseits keine sonder lichen Opfer an unseren Jndustriezöllen gebracht werden, weil das wirthschaftliche Leben eines Staates als ein organisches Ganzes zu betrachten ist und der eine Theil der Produktion nicht ans Kosten

. Es hat sich auch unwiderleglich herausgestellt, daß die Gründe, welche vor zehn Jahren die Ein führung der Getreidezölle in Deutschland veran lassen, heute durchaus nicht mehr vorhanden sind. Vor zehll Jahren trat Anrerika auf dem europäischen Getreidemarkte mit geradezu ver blüffenden Quantitäten auf. Es führte im Jahre 1880 '153 Millionen Bushel Weizen, 6 Mill. Faß Weizenmehl und 103 Mill. Bushel Mais und andere Getreidearten ein. ' Allein schon im Jahre 1881 war diese Einfuhr auf zwei Drittel und im Jahre 1882

in Deutschland mit ihrer erhöhten Kon sumtionsfähigkeit, wie nicht ininder die Rücksicht nahme auf die Arbeiterbevölkerung, in deren Reihen die abnorm hohen Brod- und Fleisch preise ein mächtiges Agitationsmittel gegen die derzeitige Gesellschaftsordnung bilden, heischen ge bieterisch von der deutschen Regierung die Ab schaffung der Getreide- und Viehzölle. Mail kailll unsere Regierung mit gutem Ge wissen vor größeren Zugeständnissen warnen, um somehr, als auch die süddeutschen Staaten — Baiern voran

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 27.12.1891
Umfang: 12
kein großer Nationalökonom zu sein, um das begreifen zu können. Die Freihandelsapostel stim/nen darin auch vollständig mit uns überein und sagsti: ganz recht; eben weil die Ernte in Deutschland und besonders in Rußland, woher wir einen großen Theil uvseres Brodkorns beziehen, in den letzten beiden Jahren schlecht ausgefallen ist, deshalb ist der Bedarf über den Lorrath gestiegen, und da die Nimmersatten Agrarier nun noch durch den Zoll die Einfuhr erschweren, tritt dieser Uebelstand um so schärfer hervor

. Will man sich über diese Zustände Klarheit verschaffen, dann ist es nothwendig, einmal genau sich umzusehen, welche Getreidemengen zur Verfügung stehen; im Be sonderen wird es darauf ankommen, festzustellen, ob denn gerade aus Rußland, der Kornkammer Deutschlands, in diesem Jahre so auffallend weniger Ge treide nach Deutschland gebracht wurde, als im Vorjahre. Es wurden ausgeführt von Rußland nach Deutschland: 1890 Doppelzentner bis 1. Septbr. 1891. 3 759 972 Weizen 3 914 571 7 511 666 Roggeu 5 441 135 1 752 749 Hafer 985 652

mit in der großen Jnlandsernte zu suchen. Doch nicht blos die Einfuhr aus Rußland, sondern auch die Gesammteinfuhr kommt der Einfuhr des Vor jahres mindestens gleich. Es wurden nämlich überhaupt in Deutschland eingeführt: 1890 Doppelzentner bis 1. Septbr. 1891. 6 723 444 Weizen 6 253 014 8 762144 Roggen 6 280 014 1876116 Hafer 1091 608 7 349 670 Gerste 4 476 252 Allerdings bleibt ja zu beachten bei Würdigung dieser Zahlen, daß im Jahre 1891 in Deutschland 4 Mil lionen Zentner Wintergetreide weniger geerntet

ganz ungeheure Massen Getreide nach Deutschland gebracht sind, — liegen doch die Läger in den Häfen vollständig voll, ! so daß in Hamburg sogar Elbkühne gechartert werden mußten, um die Getreidemassen unterzubringen, so kann zweifelsohne vom Getreidemangel in Deutschland keine Rede sein. Es kann demnach der effektive Mangel an Getreide für die hohen Preise nicht verantwortlich gemacht werden, denn der Vorrath kann den Bedarf hinreichend decken. Wir verkennen nicht, daß der Ausfall

aus überseeischen Häfen nach Deutschland expedirt — das Geld hat er ja dazu. Die anderen Spekulanten, welche nicht wissen, auf welche Rech nung dieses Getreide verfrachtet ist, halten dafür, daß der Preis fallen wird, und schließen das Geschäft ab, da sie denken, mit diesen großen schwimmenden Vorräthen könne man den Preis mindestens auf 165 Mk. per Tonne Her abdrücken, und dann wäre an dem „Geschäftchen" ein „Viertelmilliönchen" verdient gewesen. Als der 30. März herankam, hatte sich der Preis wenig geändert

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Seite 1 von 8
Datum: 04.08.1889
Umfang: 8
über die deutsch-italienische Militärkonvention: Zwischen Deutschland und Italien besteht seit längerer Zeit ein Ueberelnkommeil bezüg lich eines Krieges gegen Frankreich, wie em solches auch zwischen Deutschland und Oester-- reich bezüglich einer Kriegs - Cooperation in anderen Richtungen vorhanden ist. Alle Bedingungen dieser Convention können nicht bekannt sein noch verlautbart werden, aber deren Grundlagen sind nicht für Alle ein Geheimniß. Wenn die Italiener einen Angriff auf die französischen Stellungen

in der Rich tung des Mont-Cenis unternehmen würden, wäre dieß für Deutschland nicht vortheilhaft. Die Franzosen würden näinlich nahe der italienisch-französischen Grenze Brianeon und Grenoble, sowie alle zu diesen Festungen führenden Bergstraßen in so furchtbarer Weise verschanzen, daß sie einen italienischen Ansturm von dieser Seite ruhig mit geringen Kräften und mit unermeßlichen Verlusten für den Feind znrückschl'gen könnten. Auch die alte römische Straße un Süden von Nizza be herrschen mächtige Forts

her. Diese Convention ist nicht nur kein Ge heimniß für Oesterreich, sondern es muß auch den Plan, welchen dieselbe enthält, sehr ener gisch unterstützen. Denn je mehr italienische Kräfte an den Vogesen sein werden, desto mehr Kräfte wird Deutschland nach anderen Seiten — gegen Rußland — hin verwenden können. — Soweit die Darstellung des cingangser- wähnten russisch-polnischen Blattes, wie weit die vorstehenden Angaben auf Richtigkeit oder ob sie auf Erdichtung beruhen, können wir natürlich

vorläufig bei den Generalrathswahlen in wenigstens 80 Wahlkreisen gewählt werden, wozu er sich der größeren Sicher heit halber in 400 Wahlbezirken als Kandidaten anfstellen ließ. Gewählt wurde er jedoch unter allen 1429 Wahlkreisen ivas in etwa zwanzig Bezirken, was einer gewaltigen Niederlage für Dns Kölner Wasser. Im Jahre 1709 ließ sich ein italienischer Händler aus Domo d'Ossola, Namens Giovanni Maria Farina, in Deutschland nieder. Er wurde der Er finder des Kölner Wassers. Wie die meisten

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Seite 1 von 8
Datum: 14.03.1886
Umfang: 8
ge wesenen Frieden Europas zu erhalten, sind die Gerüchteßnicht zum Schweigen zu bringen, welche einen Zusammenstoß der Großmächte selbst in nicht ferner Zeit vorhersehen. Urn diese schwer zu fassende Propaganda zu unterstützen, weiß die geschäftige Fama von einer Lockerung der Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland zu erzählen, sagt sie dein Fürsten Bismarck nach, daß er sich von uns einigermaßen ab- und dem nordischen Staate mit größerer Freundschaft zugewandt habe, daß Frankreich

und England die griechischen Forderungen nicht völlig unberücksichtigt lassen wollen, daß Italien sich in den politischen Hinter halt gelegt, um im gegebenen Momente seine Interessen nach alter, bewährter Praxis geltend zu machen, und dergleichen Ver muthungen mehr, wie sie nur gestaltet werden, wenn man sich durchaus beun ruhigen will. Die reelle Grundlage fehlt allen diesen Vermuthungen. Zunächst sollte wenigstens die öffentliche Meinung in unserer Monarchie über unser Verhältniß zu Deutschland beruhigt

sein. Ist doch dabei wechselndes Wohlwollen, die freie, einseitige Ausnützung einer augenblicklichen Gelegenheit oder gar die zähe Geltendmachung des Vortheils des Einen ohne Wissen des Andern völlig ausgeschlossen. Das Einvernehmen zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn ist ein Bündniß mit ganz genauen Bestimmungen für gewisse Fälle, aber in dem selbstver ständlichen Grundtone, daß alle politischen Interessen des Einen vom Andern nicht nur nicht gekreuzt, sondern geradezu geför dert werden sollen

in den Bestrebungen Rußlands und Oesterreich-Ungarns Herausstellen sollte, so haben wir sicherlich nicht zu besorgen, daß Deutschland den Standpunkt seiner Poli tik, den es seit sieben Jahren mit der förmlichsten Vertragstreue fefthält, verlassen werde, zumal eine solche Abschwenkung auch gegen die Grundlage seiner Politik versto ßen würde. Es ist aber wohl angezeigt, zu unter suchen, wo der Keim eines Zwiespaltes zwischen unserer und der russischen Anschau ung sich ergeben sollte. Der Verlauf so wohl

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Seite 1 von 8
Datum: 12.02.1888
Umfang: 8
von auswärts sind zu richten an: „Die Redaktion des SonutagS-Boteu in Bozen." — Schriftstücke werden nicht zurückgestellt. Der Brrndnitz-Bertrag. Seit Jahren hat kein Ereigniß so gro ßes Aufsehen in Europa hervorgerufen, als die gleichzeitig in Wien, Pest und Berlin am 3. Februar erfolgte Veröffent lichung des Schutz- uud Trutz-Bündmß- Vertrages, der am 7. Oktober 1879 zwi schen Oesterreich und Deutschland abgeschlos sen worden ist. Wir haben den Inhalt des Vertrages in den Drahtnachrichten der letz ten

des Vertrages alle Welt auf einen Begleittext dazu von maß gebender Seite und ani Montag anläßlich der Berathung über das Militär-Erforder- mß von 278^ Millionen ergriff in Ber lin der Reichskanzler das Wort zu einer zweistündigen Rede, in welcher er zuin Schluffe wesentlich Folgendes sagte: „Preu ßen hat sich stets entgegenkommend gegen Rußland gezeigt und Rußland mancheu Dienst erwiesen, Deutschland hat alleczeit gute Beziehungen zu Rußland angestrebt und erhalten, obschon uns Rußland in Olmütz im Stiche

ist der Ausdruck der Gemeinsamkeit der beidersei tigen Interessen der Verbündeten. Das sollte die Welt erfahren. Aber nicht nur dieser Vertrag, sondern auch der mit Italien ist nur der Aus druck der gemeinsaiüen Interessen und Be strebungen, gemeinsame Gefahren abzuwen- den und gemeilisam für die Friedenserhal- tung einzustehen. Oesterreich-Ungarn hat diese besonnene Politik im Jahre 1870 befolgt, daß es den Werbungen Frankreichs widerstand und zu Deutschland hielt. Oester reich-Ungarn ist unser natürlicher

mit Jubel begrüßt und von deutscher Parteiseite im oft. Reichsrathe wurden auch sofort Schritte gethan, um die Einverleibung des Vertrages in die Staats- Grundgesetze von Oesterreich-Ungarn und Deutschland anzubahnen. Dr. Knoh stellte nämlich im österr. Abgeordnetenhause am 7. Februar einen diesbezüglichen An trag. Sosehr wir nun, und gerade weil wir mit dem Inhalte des Antrages ein verstanden sind, so möchten wir wünschen, daß derselbe in dieser oder ähnlicher Form nicht nur von einer Abtheiluug

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Seite 1 von 8
Datum: 14.08.1887
Umfang: 8
. Für denAugenblick »nag das richtig sein. Allein dem Staate ergeht es wie den Menschen; er wird nicht blos für das gehalten, was er ist, sondern auch für das, was er zu sein scheint. Und wahrlich, einen bösen Schein muß es erwecken, wenn man liest, was die tschechischen Blätter eben in diesem Augenblicke über Deutschland und Rußland sagten, und dabei sich vor Augen hält, daß es die Presse einer Partei ist, welche d,e Hauptstütze der gegenwärtigen Regierung in Oesterreich bildet, was mau auch »m Auslande ebenso

zur Ausführung zu bringen. Wie bei jeder Allianz, so neigt sich auch bei dieser politischen Verbindung der Nutzen u»id Vortheil je nach dein Wechsel der Lage bald auf die eine, bald auf die andere Seite, Gegen- wärtig ist vielleicht Deutschland der mehr be drohte Theil und es zieht »vohl auch höheren moralischen Gewinn ans der Verbindung. Deutsche Regierungsblätter berufen sich mit Recht auf die Stütze, welche die staatlichen Freunde des Deutschen Reiches dem letzteren gewähren, und Oesterreich Ungarn spielt

panslavistlschen Hetzaposteln in Rußland u»id anderwärts ja nicht gelingen möge, Oesterreich-Ungarn von Deutschland abzuziehen und dein Russenthum auf Gnade und Ungnade in die Knutenfaust zu treiben, obwohl Oesterreich freilich als einsehr sonder bares Doppelbild erscheinen muß: nach Außen die Allianz mit de»n deutschen Reiche, und im Innern das rapide Emporwachsen des Sla- venthums, das vom Deutschen Reiche so wenig wissen will, wie von den Deutschen in Oester- reich selbst. Wochenrundschau. Bozen, 13. Ang

. Oesterreich-Ungarn. Die Zusammenkunft der beiden befreundeten Kaiser von Deutschland und Oesterreich in Gastein fand Samstag statt. Die beiden Herrscher verkehrten in der herzlichsten Weise und das Volk feierte die Freundschafts bezeugungen in begeisterter Weise mit. Möge Kaiser Wilhelm wieder dauernde Kräftigung er langt haben und wohlbehalten im nächsten Jahre abermals in Oesterreich einziehen. Das walte ein gütiges Geschick! (Im Uebrigen verweisen wir auf den Leitartikel.)

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Seite 1 von 8
Datum: 01.07.1888
Umfang: 8
gebrochen wird, im Stmdi sein, ihn mit Ehren zu erkämpfen. AngnMritzje liegen mir fern, Deutschland bedarf weder neuen Kriegsruhmes, noch irgendwelcher Eroberungen, nachdem es sich die Berechtigung als einige und unabhängige Nation zu bestehen, endgiltig erkämpft hat. UnserBün dniß mitOesterreich-Ungarn ist öffentlich bekannt. Ich halte an demselben in deutscher Treue fest, nicht blos, weil eS geschloffen ist, sondern weil ich in diesem defen siven Bunde eine Grundlage des europäischen Gleichgewichtes

Machtgefühle, sie thut dabei kund und zu wissen der ganzen Welt, daß Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Italien nach wie vor den Frieden beschü tzen und schirmen in unzerreißbar unauf löslichem Bunde. Daß aber Deutschland nicht minder fest uud einig im Innern bestehe, das haben alle die freien Fürsten und Regenten des Reiches bewiesen, indem sie aus eigenem Antrieb von Nord und Süd an den Kaiser hof gekommen sind, um lautes Zeugniß abzulegen für ihre Treue zu Kaiser und Reich

des Kaisers Wilhelm mit unserem Kaiser auf österreichischem Boden stattfinden. Deutschland Am 26. Juni wurde der preu ßische Landtag ebenfalls mit einer Thronrede eröffnet. In derselben betonte der König, er wolle gleichmäßig die Rechte der Volksvertretung wie der Krone wahren und allen religiösen Be kenntnissen seinen Schutz verleihen; er freue sich der guten Beziehungen des Staates zur katho lischen Kirche, ebenso wolle er weitere Erleich terung der Steuern der Gemeinden und der Minderbegüterten. König

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Seite 1 von 8
Datum: 12.08.1888
Umfang: 8
einer Gedenkfeier der Einführung des Christenthums in Rußland ein Verherrlichungs- und Verbrüderungssest zu Gunsten des Allslaventhums, und fast zu gleicher Zeit hat Kaiser Wilhelm II. von Deutschland auf seiner Nordfahrt die Könige von Schweden und Dänemark be sucht, wobei die Fürsten der drei Germanen- Bölker jedenfalls auch nicht vom Wetter allein gesprochen haben dürsten. In Stock holm, der schwedischen Hauptstadt, wurde dem deutschen Kaiser ein überaus herzlicher Empfang zu theil und wie bald darauf

für die Franzosen, da ballten sie die Faust im Sack und blieben ruhig. Däne- mark ist aber gänzlich ohnmächtig und muß wohl oder Übel Ruhe halten, falls es sich einem Bunde Schwedens mit Deutsch land gegenüber sieht. Allmälich gab sich nun in Dänemark eine Abschwächung der feindlichen Gefühle gegen Deutschland kund. Zur Besänftigung der Gemüther dürfte zunächst die Friedens politik Deutschlands beigetragen haben, wodurch die Besorgnisse vor Eroberungs plänen des mächtigen Nachbars verscheucht wurden. Seit drei

möglichst gehetzt werden, jedenfalls um dann später wenn möglich eitlen Aufstand anzuzetteln. Na, versucht haben dieß die großmäuligen Pan slavisten schon lange, aber' gelingen wird es ihnen jetzt wahrscheinlich ebensowenig wie früher. Deutschland. Wie neuerlich gemeldet wird, /soll im September eine Zusammenkunft der lei tenden Staatsmänner von Deutschland, Oester reich, Italien und Rußland in Kissingen statt finden. — Wie die National-Zeitung meldet, hat sich Fürst Bismarck in sehr befriedigender

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Seite 1 von 8
Datum: 13.02.1887
Umfang: 8
. Italiens Wettstellung. —r. Unser nationales Nachbarreich im Süden ist mit seinen Kolonialbestrebungen in Afrika in eine ziemlich unerquickliche Lage gerathen, was auch für uns als nächste Nachbaren, sowie überhaupt für die politische Weltlage im Allgemeinen oou Bedeutung werden kann. Denn nun er heben nach den Mißerfolgen der italieni schen Regierung am rothen Meere von allen Seiten die revolutionären Elemente ihr Haupt gegen das bisher mit den Mit telmächten Deutschland und Oesterreich im gleichen

, was in seiner weiteren Einwirk ung auf das Verhältniß zu Deutschland eine sehr unpraktische Vereinzelung Italiens im europäischen Konzert zur Folge haben müßte, umsomehr wenii die dabei a»l's Ruder kommenden Lenker der italienischen Geschicke sich auf die oft überspannten Phan tasiegebilde der politisch unklaren Volks- theile stützen würden, welche z. B. heute schon aus einer europäischen Verwicklung die besten Früchte in der Weise für sich herausfischen wollen, daß sie ganz einfach Nizza und Savojen durch 400,000

-Interesse, sondern es interessirt sich auch aus gewichtigen Grün den das deutsche Reich so sehr dafür, daß es den ersten Hafen am Adria-Meere keiner dritten Macht überlassen würde. Uiid an- genommen, aber durchaus nicht zugegeben, Oesterreich iind Deutschland würden durch Kriegs-Unglück wirklich einmal so sehr von ihrer herrschenden Stellung verlieren, daß nian sich jeglichem freniden Machtgebote fügen niüßte, auch dann hätte Italien Triest noch lange nicht für sich gewoniten, beim eine derartige

dengroßenMittelmächten den konlmenden Ereignissen gegenüber stehen, wenn sie besonders im früher oder später eintretenden Kampfe zwischen Deutschland iind Frankreich auf des ersteren Seite stehen und so zur Niederwerfung des Letzteren beitragen, wozu sie noch aus dem Grunde alle Ursache haben, weil ein mächtiges Frankreich mit einem allenfalls seinerzeit wieder an der Spitze stehenden Bourbon oder Orleans oder auch Bonaparte der natio nalen Einheit des Landes bezüglich des Kirchenstaates gefährlich werden könnte. Wer

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