¬Die¬ Universitätsreform des Ministers Graf Leo Thun-Hohenstein.- (Sitzungsberichte ; 239,2) - .- (Veröffentlichungen der Kommission für Geschichte der Erziehung und des Unterrichts ; 7) - .- (Beiträge zur Geschichte der Universität Wien ; 5)
und historisches Bewußtsein miteinander blühten.' Von daher wird aber auch das Spannungsverhältnis zwischen der modernen deutschen Universität und dem Katholizismus ver ständlich. Die liberale Grundtendenz, die an den Universitäten herrschte, ließ vielfach ein Mißtrauen gegenüber katholischen An wärtern entstehen. Die Katholiken andererseits vermochten viel fach nicht, ein inneres Verhältnis zurneuen Universität zu gewinnen 31 . Dazu kam noch, daß die neuen Staaten in Deutschland mit Aus nahme von Bayern
mehrheitlich protestantische Staaten geworden waren, deren Regierungen in erster Linie protestantische Inter essen vertraten. Die zahlreichen kleinen katholischen Universi täten aus der Zeit des alten Reiches wurden jetzt liquidiert 12 . In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Uni- (9) E. S prang KB, Wandlungen im Wesen der Universität seit hundert Jahren, Leipzig 1913, S. 8ff. ; ders,, Das Wesen der deutschen Universität, Das akademische Deutschland, Bd. III, S. 1 ff. ; H. B ecker , Vom Wesen
der deutschen Universität, Leipzig 1925, S. 15ff.; P aulsen -L ehmann , S. 247 ff.; F. P aulsen, Die deutsehe Universität als Unterrichtsanstalt und als Werkstätte der wissen • sehaftlichen Forschung, Gesammelte pädagogische Abhandlungen, Stuttgart und Berlin 1912, S. 150 ff.; J. B ario ist , Universita« und Universität, Bonn 1954, S. 15ff.. 77ff.; R, K önig , a.a. O., S. 30ff. (10) S prahgkb , Das akademische Deutschland, Bd. III, S. 3. (11) B ecker , a.a.O., S. 17 ff. : T. von B orodajicewycz , Deutscher
Geist und Katholizismus im 19. Jahrhundert, Salzburg-Leipzig 1935, S. 48 ff. ; P h . F unk, Der Gang des geistigen Lebens im katholischen Deutschland unserer Generation, Wiederbegegnung von Kirche und Kultur in Deutschland, München 1927, S. 94. (12) P a clsen -L k 1 ! manx. S. 247 f.