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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 20.01.1935
Umfang: 20
WM KVA« BsMgsVrbLfs mit wöchentlichem „W eltg « (*", rinjchlietzlich Postzusrellung, vier, teljährig \üti Oesterreich 8 4.50, DeuLschtand M 3.70, Tichechostowaket Kc 24.—, sonstiges Ausland 5 8.—. Bezugspreise ohne „W e l t g u ct", etnlchNetzlich Poftrustellunfl, für SeNerrerM vier teljährig 5 3.10, halbjährig 8 Deutschland vierteljährig M 2.50, halbjährig JVL , iLschecho lowaiet vierteljährig Kc 15.-, ha-bjährig Kc 30.—, so tttiqeS Ausland hall», jährig 8 11.—. Entgeltliche Anrüudigungen

die vom Versailler Friedensvertrag vorgesehene Volksabstimmung darüber statt, ob dieses Gebiet zu Deutschland oder zu Frankreich gehören oder ob es selbständig, unter der seit 15 Jahren» be stehenden Regierung und Verwaltung des Völker bundes verbleiben wolle. Um die Sache richtig zu beurteilen, muß man sich vor allem zwei Dinge vor Augen halten. Fürs erste: Das sogenannte Laargebiet hat nie einen eigenen Staat gebildet. Ja, es bildete nicht einmal eine einheitliche Pro vinz. Ein Teil des heutigen Saargebietes

den Saarländern das Recht eingeräumt, nach Ablauf von diesen fünf zehn Jahren durch eine Volksabstimmung selber sagen zu können, wie sie es in Zukunft mit ihrer staatlichen Zugehörigkeit halten wollen. Bis zum Fahre 1933 hat nicht der mindeste Zweifel darüber geherrscht, daß eine Volksabstimmung fast hundert Prozent der Stimmen für Deutschland ergeben wird, da die französische Bevölkerung nur einen ganz geringen Prozentsatz ausweist. Alle Parteien im Saarland waren darin eins, daß sie wieder zu Deutschland

wollten, wohin sie bis zum Jahre 1919 gehört hatten. Auch die Franzosen sahen das ein. Sie waren zu jener Zeit, als Dr. Brüning in Deutschland regierte, sogar bereit, das Saargebiet an Deutschland ohne jede Volksabstimmung Zu rückzustellen. Da trat plötzlich eine unvorhergesehene Wendung ein. Hitler kam ans Ruder. In einer seiner ersten Reden forderte er, daß Frankreich aus die Volks abstimmung im Saargebiet verzichten soll. Was die Franzoseü dem klugen Brüning ohneweiters gewährt hatten, verweigerten

sie Hitler. Sie be standen ihm gegenüber daraus, daß der Friedens vertrag bis zum letzten Buchstaben genau einge halten werden müsse. Viel ernster war jedoch die Tatsache, daß unter den Saarländern selbst die bis herige Einmütigkeit in die Brüche ging. Unter Führung von Flüchtlingen aus Deutschland und gestützt aus die sozialistische und kommunistische Partei des Saarlandes, entwickelte sich eine Be wegung. die dafür eintrat, daß das Saargebiet bei der für den Jänner 1935 zu erwartenden Volks abstimmung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 01.06.1919
Umfang: 12
für den Verlust des deutschen Süd tirols durch bayrisches Gebiet schadlos zu halten. Das Individuum, das sich da mit solchen „Rat schlägen" an die Entente heranmacht, schließt sich in aller Form unseren Feinden an und bemüht sich, natürlich zum Gaudium aller unserer Geg ner, das niedergeworfene Deutschland kräftigst mit den Grobgenagelten zu bearbeiten. Wir haben gestern gegen das schandvolle Trei ben dieses Menschen protestiert und sind über zeugt, daß das Tiroler Volk für die so schnöde Handlungsweise

Professor Dr. M. Mahr sich hinter der „Hoheit" verbirgt, denn dieser Mann hat sich schon einmal dem Vertreter eines Ententeblattes als Außenminister von Tirol vorgestellt, der er n i e gewesen ist; Mayr hat auch im Herumscherwenzeln vor den Entente- gesandtschaften in Bern Unerreichbares geleistet. Ihm wäre aljo die Fähigkeit schon zuzutrauen, Deutschland einen tückischen Stoß von hinten zu versetzen. Die „Arbeiter-Zeitung" hat denn auch Mahr als die „hohe Persönlichkeit" bezeichnet. Dagegen lehnt

abzuschütteln, sonst deckt sie die unerhörte Erklärung und wird für sie die ganze Verantwortung zu tragen haben. Deutschland willBeehandlumen. Heute wird uns der zweite Teil der deutschen Gegenvorschläge an die Entente bekanntgegeben. Die deutsche Regierung lehnt darin den Frie densvorschlag, der das deutsche Volk auf Men schenalter hinaus zu Sklaven der Entente ma chen würde, rundweg ab. Deutschland bekennt sich aber gleichzeitig als bereit, die Schuld, die seine Machthaber gehäuft hab-m, zu löschen. Offen

sagt Deutschland, daß es bereit ist, die Schäden in Belgien und in Nordfrankreich zu decken. Mehr als hundert Milliarden sind hiezu not wendig, aber Deutschland will diese Riesen summe, die naturgemäß die deutsche Volkswirt schaft auf viele Jahre hinaus belasten würde, aufbringen. Die Verletzung des Völkerrechtes durch Deutschland soll, soweit dies durch Geld geschehen kann, wieder gutgemacht werden. Deutschland ist ebenso bestrebt, der Entente den Beweis seiner friedlichen Gesinnung zu geben

und willigt in die Auslieferung der ganzen Kriegsflotte und in die Reduktion seines Heeres auf das unerläßliche Ausmaß ein. Nur Handels schiffe, ohne die Deutschlands Volkswirtschaft sich nicht behaupten kann, will das Deutsche Reich in Zukunft bauen. Dafür, daß Deutschland auf jede militärische Macht und damit auch auf jede Welipolitik ver zichtet, begehrt es, als Gleicher unter Gleichen im Völkerbunde ausgenommen zu werden. Deutschland will nichts, als die deutschen Gebiete in Europa

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 02.03.1919
Umfang: 16
und die deutsche In dustrie und den deutschen Handel ruiniert hat. England wird zweifellos noch einige wichtige Seestädte besetzen, dann dürfte es zufrieden fein und sich mehr um die große Welt, als um die europäische Politik kümmern. Anders liegen die Dinge in Frankreich. Dort ist man hell genug, einzusehen, daß der Völkerbund, wie wir uns denselben vor machen ließen, nie zustande kommt. In Frank reich sieht man klar genug, daß Deutschland einmal wie ein Mann sich erheben wird, um hie' Schmach blutig

, da es derselben noch nicht sicher ist. Es ist daher ein offenes Geheimnis, daß heute schon zwi schen Italien und Deutschland in der Schweiz geheime Verhandlungen über ein Bündnis ge pflogen werden. Frankreich weiß nur zu gut, wie schwer es selbst durch den Krieg gelitten hat. Sein Bestreben geht daher dahin, Deutsch land für Jahrzehnte wehr- und »nachtlos zu machen, Deutschland so zuzurichten, daß es auf Jahrzehnte sich nicht mehr erholt. Dal>er die furchtbar drückenden Waffenstillstandsbedin gungen, denen noch härtere folgen

werden. Nebenbei bemerken wir, daß Wilson mit all dem einverstanden ist, ein Zeichen, daß er sich seinen Völkerbund als Bund der Sieger vorstellt. Schließen wir uns schon heute an Deutschland an. so hat Frankreich umsomehr Grund, Deutschland noch mehr zu drücken und auszusaugen. An Land wird es von Deutschland umso»nehr abzwacken. je größer es durch den Anschluß Deutfchösterreichs würde. Wir sehen schon, wie Frankreich heute nicht bloß Elsaß-Lothringen endgültig behal ten will, sondern seine Hände bereits

auf das ganze deutsche Gebiet links vom Rhein und nach der Pfalz ausstrcckt. Frankreich will nicht bloß Deutschlands Gebiet links vom Rhein, ihm gelüstet auch nach den deutschen Kohlen- und Elsenbergwerken im Saargebiet. Deutschland soll ohne Eisen und Kohlen da stehen, seine Industrie soll sich nicht mehr er holen. Deutschland soll jede Möglichkeit ge nommen werden, nochmals sich zu rüsten. Auch gegen Polen hin soll Deutschland beschnitten werden. Heute schon wurde den Polen die deutsche Provinz Posen

zugesprochen. Dazu wurden die Deutschen verpflichtet, jeglichen Ab wehrkampf gegen die vorrückenden Polen ein- zustellen, während man ruhig zusieht, wie sich die Polen einer deutschen Stadt nach der an deren bemächtigen. Kein Wilson hat auch etwas dagegen einzuwenden, daß sich die Tsche chen anschicken, gegen „den deutschen Erb feind" zu Felde zu ziehen und deutsches Gebiet, wie z. B. die Grafschaft Glatz, zu erobern. Deutschland soll um d a s kleiner werden, um was es durch den Anschluß Deutschösterreichs

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 01.06.1919
Umfang: 12
K»lrs-Aett» s | . Beide i i statten mit weilg eh enden Rechten für Polen. Die Los- Trennung oftpreußischer Gebietsteile, sowie gewisser -Kreise in Westpreußen lehnt Deutschland ab, da deren ^Bevölkerung niemals Lostrennungswünsche bekundet 'hat. Bezüglich Schleswigs schlägt die deutsche Re- 'gierung eine bestimmte ' Volksabsümmungsmelhode vor. Die Entfestigung von Helgoland wird zugestanüen j unter der Voraussetzung notwendiger Schutzmaßnahmen für die Küste und Fischereihäfen. Die Bestimmungen

'des Friedensentwurses über die deutschen Kolonien ^bezeichnet der Gegenvorschlag als unvereinbar mit dem jS. Wilsonfchen Punkte. Deutschland braucht -die Kolo, irtten künftig notwendiger als früher für feine Volks- ! Wirtschaft. Die deutsche Delegation schlägt vor, die Ko- ' lonialfrage einem besonderen Ausschüsse zu überwei sen. Materiell hält Deutschland seinen Anspruch auf ! Wiederherausgabe seines Kolonialbesitzes aufrecht, ist !aber bereit, falls der Völkerbund zustande kommt und Deutschland

dessen gleichberechtigtes Mitglied wird, die Verwaltung seiner Kolonien nach den Grundsätzen des Völkerbundes zu führen, gegebenenfalls als Mandatar. Bezüglich Rußlands betrachtet Deutschland die staatsrechtliche Struktur der einzelnen russischen Staaten als deren innere Angelegenheit. Ein Recht Rußlands auf . Wiederherstellung und Wiedergutmachung durch 'Deutschland wird nicht anerkannt. Die Denkschrift behandelt sodann die Frage der deutschen Rechte und Interessen außerhalb Deutschlands, des Außenhandels

-und der Seeschiffahrt und bezeichnet die diesbezüglichen 'Bestimmungen der Entente als unmöglich und die Zah lungsfähigkeit Deutschlands als gefährdet, sowie als völkerrechtlich unbegründet; das gelle namentlich von der Wegnahme der in den feindlichen Häfen internierten deutschen Schiffe, von der geforderten Herausgabe der deutschen Handelsflotte, sowie von den vorgesehenen Maßnahmen über die Handelsschiffahrt. Deutschland be darf der Seeschiffahrt für sein gesamtes Wirtschafts leben. Die Wegnahme der deutschen

der'durch den Krieg entstandenen Lücken die Schiffe 'in einen Weltpol fahren zu lassen, welcher für alle be teiligten Flaggen einheitliche und gleiche Mitwirkung der «Beute versieht, weiters die Bauverpflichtung für die -Handelsschiffs zu übernehmen. In der Frage der Wiedergutmachung erklärt die Denkschrift bezüglich der Schadenersatzpflicht Deutschlands Wilsons Rots vom 8. Jänner und Lansings 'Note vom 5. November als maßgebend. Deutschland an erkennt seine Verantwortlichkeit für den Angriff

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 24
Datum: 27.09.1928
Umfang: 24
V.lxb. Der Dauernbund ist Schutz und Wehr Für deutscher Bauern Recht und Ehrl ßundesorgan des über M-0Mglieder zahlenden mkv OMMckuÄG ÜllMsgebeL Maler Sammbuno Amtliches Organ des Tiroler Landeskulturrates und des Tiroler Genossenschaftsverbandes. Beilage: Tirole r Landwirtschaftliche Blätter. li'IlllliMlllli ilil 1 nlliyi ili,|n lMVMM Halbjährig in Nordtirol 8 Schilling. Ln Italien SV Lire. Ln Deutschland S Rentenmark» Schmeiz rmd Liechtenstein 8 Schweizer Iranken und für die Tschechoslowakei

auch der dritten und letzten Zone schon vor dem Jahre 1935 erfolgen werde, wenn Deutschland seinen im Friedensvertrage ihm auferlegten Verpflichtungen entsprochen hat. Seit man sich in Deutschland zur Cr- füllungspolitik .entschlossen hat, war es das Bestreben aller deutschen Regierungen gewesen, sämtlichen Ver- pstichtungen des Friedensdiktates mit der peinlichsten Genauigkeit zu entsprechen. Das geschah nicht zuletzt auch zu dem Zwecke, die Vorbedingung für eine frühere Räumung der Rheinlande zu schaffen

. Es wurde also in einer -Weise ab gerüstet, d aß sich alle Kriegsg egner Deutschlands als befriedigt erklären mußten. Die un geheuren Zahlungen aus dem sogenannten Dawes-Ab- kommen wurden mit solcher Pünktlichkeit geleistet, daß auch die gehässigsten Gegner des deutschen Volkes nichts auszustellen fanden. Deutschland zeigte stch in allem und jedem entgegenkommend, willig und versöhnlich. Es ver zichtete in den Locarno-Verträgen noch einmal und dies mal freiwillig auf jede gewaltsame Wiedereroberung

von Elsaß-Lothringen. Deutschland erklärte als erste unter den Großmächten feine vorbehaltlose Zustimmung zum Kellogg'fchen Kriegsächtungspakt und sandte seinen schwerkranken Außenminister Dr. Stresemann nach Paris, um diesen Vertrag feierlichst zu unterzeichnen und insbesondere, um den Franzosen den augenfälligsten Be weis zu geben, daß man zur vollen Versöhnung aufrich- tigst bereit ist. Rach derart sorgsamen Vorbereitungen glaubte man in Deutschland, daß jetzt, zehn Jahre nach dem Ende des Krieges

, die Zeit gekommen sei, wo man mit Aussicht auf Erfolg die endliche Räumung der besetzten Rheinlande verlangen konnte. Dieses Verlangen wurde anläßlich der Anwesenheit Dr. Stresemanns in Paris angekündigt und in der bald nachher beginnenden Tagung des Völkerbundes amtlich gestellt. Die darüber zwischen Deutschland einerseits, Frankreich, England, Belgien, Italien und Japan andererseits gepflogenen Verhandlungen zeitigten nuk den einen Erfolg, daß man beschlossen hat, nach Schluß der Bölkerbundstagung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 09.05.1919
Umfang: 8
, sich Deutschland anzuschließen. Schleswig soll an Dänemark fallen. Belgien er hält deutsche Gebiete, Frankreich das Saarbecken und Elsaß-Lothringen. Das ganze linke Rhein user wird von der Entente besetzt gehalten, bis Deutschland die materiellen Friedensbedingun gen erfüllt. Und diese Bedingungen sind druckend. Zwan zig Milliarden Entschädigung in Gold, Zahlbar innerhalb zwei Fahren. Ferners muß Deutsch land die gesamte Vergütung der durch den Krieg der Zivilbevölkerung zugefügten Schäden über nehmen

. Die versenkten Handelsschiffe müssen Tonne um Tonne ersetzt werden und zu diesem Behufs nimmt die Entente Deutschland gleich alle größeren Handelsschiffe ab und verpflichtet seine Industrie, der Entente weitere Schisse zu bauen. Wirtschaftliche Niederwerfung, nationale Zer splitterung, Schwächung auf allen Gebieten — das ist das Ziel, das die Entente mit dem Frie densvertrag erreichen will. Kein einziger der 14 Punkte Wilsons wird durch diesen Frieden zur Tat. Es ist der Gewaltsriede des Entente

. (Reuter.) Der Friedensver trag, der heute nachmittags den Deutschen über reicht wird, ist für sich allein nicht das endgültige Dokument, auf dem der Wiederaufbau der Welt ordnung basiert werden wird. Er bezweckt in erster Linie, die' Beoingungen darzulegen, unter denen die Alliierten und Assoziierten mit Deutschland Frieden schließen werden und unter denen allein sie die Einrichtungen ins Leben rufen wollen, die die Alliierten in gemeinsamer Arbeit zur Verhütung zukünftiger Kriege und zur Besserung

der Menschheit entworfen haben. Aus diesem letzten Grunde enthält der Frie densvertrag den Völkerbundsvertrag und das internationale Arbeitsabkommen. Er besaßt sich aber nicht mit den Kompensationen, die sich aus der Liquidierung des österreichischen Reiches er geben und auch nicht mit den Regelungen, die in den Gebieten der zwei feindlichen Mächte Türkei und Bulgarien getroffen werden sollen, außer insofern, als er Deutschland verpflichtet, jede Re gelung, für die sich die Alliierten betreffend die ser

Kriegs führ enden in Zukunft entscheiden, an zunehmen. Der Friedensvertrag zerfällt in 15 Ab schnitte. Nie 18 Punkte der gttteate. lieber den Inhalt der einzelnen Abschnitte des Frie densvertrages wird heute gemeldet: Abschnitt t Die gesamte Unabhängigkeit Deutsch- öfter re ich s wird von Deutschland anerkannt. Die Grenzen der Tschechoslowakei gegenüber Deutsch land werden der alten Grenze Böhmens im Jahre 1914 folgen. Deutschland tritt an Polen den größeren Teil von Oberschlesien, Posen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 28.05.1933
Umfang: 16
, die der Deutschlands entgegen- steht. Die ganze Welt soll es hören, daß es neben einem Deutschland Hitlers kein Zweites Deutschland geben kann." In diesem Sinne be schlossen die Demonstranten, daß der Anschluß niemand etwas angehe außer Deutschland und Oesterreich. Diese Herrschaften scheinen in der Weltpolitik etwa so bewandert zu sein, wie der Elefant im Porzellanladen. Selbstverständlich hat sich unsere Regierung diese Einmischung nicht ge fallen lassen. Unser Gesandter in Bernn hat sich bei der Reichsregierung

aus die Mühle der bayrischen Fremdenverkehrsinteressenten ge wesen. Da sieht inan aber auch, wer wirklich den Fremdenverkehr schädigt. Noch ein zweites ist zu bedenken. Die Voraussetzung des Fremdenver kehr stt. datz der Fremde, der kommen soll, Geld hat. Mehren sich in Deutschland die wirtschaft lichen Schwierigkeiten — und es sieht ganz da nach aus — so ist das ein wirkliches Hindernis für den Fremdenverkehr. Man erinnere sich nur immer wieder an die seinerzeitige Hundert-Mark- Sperre

, die ja auch durch die wirtschaftlichen Schwie rigkeiten Deutschlands verursacht war. Bekannt lich hat der Reichsbankpräsident Dr. Schacht neu lich Klipp und klar erklärt, datz Deutschland am Ende seiner Zahlungsfähigkeit angelanat ist. Die deutschen Wirtschafts- und Ftnanzpolitiker werden also trachten, möglichst wenig Mark ins Ausland zu lassen. Aus diesem Grunde soll ein Gesetz ge macht werden, durch das den deutschen Beamten verboten wird, ihre Ferien im Ausland zu ver bringen. Gestattet es aber die Wirtschaftslage

, so werden die Fremden kommen. Der Fremde will Ruhe haben. Er ist froh, wenn er von Politik nichts sieht und hört. Es gibt in Deutschland nicht nur Nationalsozialisten. Legt man auf diese Leute, die nicht zu den Nationalsozialisten gehören und die gut die Hälfte aller Reichsdeutschen ausmachen, heilten Wert? Am besten fährt tnan daher, tvenn man beit Fremdenverkehr aus dem politischen Spiele läßt. Im übrigen sind wir nicht wehrlos. Auch wir haben eine wirtschaftliche Waffe in der Hand. Der österreichische

, damit 30.000 bis 35.000 deutsche Arbeiter ihre Dauerexistenz während eines Jahres behaupten können. Wenn Deutschland den Frem denverkehr nach Oesterreich hindert, so muß Oesterreich selbstverständlich auf die Ausgleichung seiner Handelsbilanz mit Deutschland bedacht sein, das heißt, es kann von Deutschland nicht mehr abkaufen, als Deutschland ihm abnimmt. Damit würden nicht nur 30.000 bis 35.000 deutsche Ar- ^ lästig, macht krank, ist hässlich, nh dich schlank! Hl APOTHEKE MWT tATKAlRAfOTHEft

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 14
Datum: 20.10.1933
Umfang: 14
so bekämpften Reichs kanzler Dr. Stresemann und Dr. Brüning. Am 14. Oktober nun teilte wider alles Er warten der Reichsaußenminister mit, daß Deutschland infolge des mangelnden Willens der hochgerüsteten Staaten ihren Verpflich tungen im Frieöensvertrag nachzukommen und Deutschland faktisch die Gleichberechtigung zu zugestehen, die Abrüstungskonferenz verlassen und seinen Austritt aus dem Völkerbund mit teile. Zugleich löste der Reichspräsident den Reichstag und die Ländervertretungen auf und schrieb

ob dieses plötzlichen Schrittes wohl erstaunt, aber doch nicht bestürzt war. Von manchen Kreisen wurde verlangt, daß die Abrüstungskonferenz ohne Deutschland weiter geführt würde, andere sprachen sich für eine Vertagung aus. Die Konferenz wurde auch bis 26. Oktober vertagt. Ein Wiener Politiker sprach gleich von ei nem zweiten „Sarajewo". Alles eher. Auch in der Völkerpolitik wird keine Suppe so heiß gegessen, als sie gekocht wird. Nach der er sten Bestürzung kam bereits eine ruhigere Beurteilung der Lage

. Einen Hieb hat diese Abrüstungskonferenz auch verdient. Die dun keln Machenschaften der Nüstungsherren ha ben sie bei den Völkern schon längst diskre ditiert. Obwohl man zugeben muß, daß man gerade in dem Moment, da Deutschland sei nen Immer-feste-Druff-Beschluß bekanntgab, doch daran war überhaupt einmal ein Er gebnis zu beschließen. Die letzten Vorschläge zielten darauf hinaus, dem deutschen Reich zumindest eine Erhöhung seines Militärkon- tm-gentes von hundert- auf zweihunöerttau- senö Mann

zu bewilligen. Es wäre wahr scheinlich eine internationale Kontrolle der Rüstungen öurchgeführt worden, die alle Mächte betroffen hätte. Nach vier Jahren wäre dann, wenn sich Deutschland nach An sicht der Mächte für „würdig" erwiesen hät te, eine weitere Erleichterung für Deutsche lanö durch Abrüstung der andern Mächte ein- getreten. Gewiß nach soviel Jahren des Rin gens ein mageres Ergebnis. Es wäre verfrüht jetzt von einem Ende der Abrüstungskonferenz oder des Völkerbundes zu sprechen. Wahrscheinlich

noch weiter in eine Nebelwand zurückverschwanö. Es hat al len Anschein, daß Deutschland mit diesem Be schluß ein Demonstrationspolitik eröffnen woll te. Lind ein Ablenkungsmanöver, um seine innenpolit. Schwierigkeiten zu tarnen. Hitler befindet sich in keiner günstigen Lage. Er ist der wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht Herr geworden. Die Arbeitslosigkeit nimmt wieder zu und die Not macht sich, wie selbst deut- ö TREFFER AM LEJ HE FÜR DEN GEWINNER EINE MILLION SCHILLING Für die Gesamtheit Arbeit und Verdienst bringt

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 08.02.1925
Umfang: 16
im eigenen Lande, und diese Fürsorge ist sogar viel wichtiger als die andere, von der heute alle Welt voll ist. Ein Trost ist uns geblieben, unser Brotpreis steht erst an vierter Stelle, das heißt, in drei am deren Reichen ist das Brot noch teurer als bei uns. speziell in Deutschland ists teurer und schlechter, und, es gibt kein Land gegenwärtig, in dem die Brotpreise nicht steigen. HeMot gegen Deutschland. Deutschland mag wieder eine Hoffnung einsargen und zu Grabe tragen, es ist die Hoffnung

auf eine baldige friedliche Verständigung mit England und Frankreich. Wieweit es daran selbst Schuld ist, beziehungsweise seine eigenen Leute und seine Politik daran schuldtragend sind, wird die nächste Zukunft lehren. In den letzten Monaten schien es, als ob das Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland sich ständig bessere. In England war der Arbeiterführer und Halbsozialist Macdonald an die Spitze der Regierung gekommen und in Frankreich der Sozialist oder richtiger halbe Kommunist Herriot. Beide

wollten der Welt zeigen, daß der Sozialismus es sei, der der Welt den Frieden und die Ruhe bringe. Es kam auch mit Deutschland zu einem Abkommen, das den Deutschen zwar ein schweres, ja fast erdrückendes Joch auflegie, aber es war wenigstens ein Abkommen. Macdonald und seine Partei verlor die Wahlen und muhte daher die Regie rung andern überlassen. Herriot verstand es, trotz aller Stürme sich auf dem Präsidentenstuhle zu behaupten. Es kam nun, wie unsere Leser wissen, die Geschichte

mit der militärischen Kontrollkommission, die herausfand, daß Deutschland den Bestimmungen des Friedensvertrages punkto Abrüstung nicht genügend entsprochen habe. Die .Kontrollkommission fand angeblich eine Menge Waffen, die Deutschland gemäß den Bestimmungen des Friedens- Vertrages nicht zu besitzen das Recht habe. Die deutsche Regierung bestritt das. Da der Bericht der Korttrollkom- rnission erst Ende Februar veröffentlicht wird, läßt sich nicht beurteilen, wer Reckst hat. Die erste Folge dieses Berichtes

war die, daß England das besetzte Gebiet von Köln (Kolnerzone) am 10. Jänner nicht räumte, wie es der Fall gewesen wäre, wenn alles ordnungsgemäß ver laufen wäre. Das ist nicht das Einzige. Es kam eine zweite noch viel schlimmere Nachwirkung; Herriot, der Friedensmann, auf den man in Deutschland Häuser baute, hat gänzlich umgesteckt. Zur Zeit wird in der französischen Kammer (Parlament) wie üblich die soge nannte Budgetdebatte abgeführt, das heißt, es wird der Staatsvoranschlag (Budget) besprochen. Dabei wurde

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 12
Datum: 23.06.1933
Umfang: 12
sich durch Volksabstimmung zu Großdeutsch- land zu bekennen. 4. Deutschösterreich, Elsaß-Lothringen, die deutsche Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Danzig und das sogenannte Memellanö wer den, entsprechend der Zusammenstellung ihrer Bevölkerung, mit Deutschland wieder ver einigt. 5. Das niederdeutsche Flandern wird von den romanischen Wallonen getrennt und er hält das Necht, sich Holland anzuschließen. 6. Den Vorsitz in diesem europäischen Staatenbunö übernimmt das Volk, das auf Grund

seiner Zahl, seiner Geschichte und sei ner Kultur allein den Anspruch darauf erhe ben kann: Deutschland. 7. Der Dawes-Plan wird mit sofortiger Wirkung aufgehoben und die Deutschland von den sogenannten „Siegerstaaten" (besser Raubstaaten) abgepreßten Beträge werden Deutschland zurückgezahlt. Dieses Programm ist aber nicht die isolierte Meinung Kubes, sondern ergibt sich unmit telbar aus dem Programm seiner Partei und in einem Vorwort zu dem offiziellen Pro gramm von dem nationalsozialistischen Neichs

der Nevision der Frieöensverträge bestätigen. Frankreich und England waren dagegen, denn beide wollen von einer Nevision nichts wissen. Nun hat Hitler unterschrieben, daß die vier Mächte, also auch Deutschland, dem Völkerbund mit seinem schwerfälligen Orga nismus die Laborprüfung der Nevisionsarti- kel des VölkerbunöPakteS überlassen. Also keine Neöe mehr von einem Anschluß, von der Rückgewinnung von Elsaß Lothringen, des Korridors, Oberschlesiens und Danzigs. ES bleibt wie es bisher war. Wenn Polen

etwas abgeben will, dann ja, sonst nicht. Der Hauptzweck des Viermächtepaktes war aber, „Daß die Gleichberechtigung Deutschlands zu einer tatsächlichen gemacht wird." Bekannt lich weigern sich Frankreich und England, Deutschland die Gleichberechtigung in seiner Bewaffnung zuzugestehen. Llnö siehe, trotz der Erklärung Hitlers, daß er einen Pakt ohne Gleichberechtigung nicht unterschreibe, hat er ihn doch unterschreiben. Das Wort Gleichberechtigung kommt im Pakt gar nicht vor, die vier Mächte verpflichten

Dr. Dollfuß ein Wort zu verlieren. Wenn dieser nationaler Hochverrat ist, dann ist der Viermächtepakt noch weit mehr. Denn Deutschland hat auf den Anschluß ohne Grund und ohne lebenswichtige Zugeständnisse ver zichtet. Llnter andern Llmstänöen und wenn nicht eine solche Hetze gegen unsern Kanzler betrie ben worden wäre, würde niemand dem deut schen Neiche daraus einen Vorwurf machen. Es muß genau so mit den Verhältnissen rech nen wie jede andere Negierung. Aber für ein Negime, das die gleichen Handlungen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 17.09.1926
Umfang: 12
Osttiroler Volksblatt mit der Beilage,Osttiroler Heimatblätter" u. dem Amtsblatt der Bezirkhauptmannschast Lienz Bezugspreise: Zustellung ins Haus durch Postversand monatlich 60 Groschen, Deutschland dieselbe, übriges Ausland die doppelte Gebühr. Das Abonnement gilt bis zur schriftlichen oder mündlichen Abstellung. Einzelnummer 20 Groschen, mit „Osttiroler Heimatblätter* 40 Groschen. Nachrichten für die Schristleitung find bis längstens Donnerstag früh einzusenden. Anzeigenpreise nach Tarif

. Kleine Anzeigen werden billigst berechnet und sind im Voraus zu bezahlen. Anzeigenschluß Mittwoch mittags. Unterschriftslose Zuschriften werden nicht berücksichtigt. Einsendungen nicht zurückgestellt, wenn kein Porto beiliegt. Anfragen ist Porto beizufügen. Erscheint vorläufig jeden Freitag. Zuschriften und Bestellungen an Schriftleitung und Verwaltung nach Lienz. Postfach 22. Fernruf Nr. 43. Nummer 37 Lienz, Freitag -eu 17. September Jahrgang 1926 Deutschland im Völkerbund. Arn 10. September

hatte der Völkerbund in Gens seinen großen Tag: Deutschland trat in die große Liga der Nationen ein! Nicht ohne Reibungen und Kämpfe ging dieses Ereignis vor sich. Die Verteilung der nichtständigen Ratssitze brachte noch wenige Tage vor der Entscheidung über die Aufnahme Deutschlands eine Krisenstimmung in die Völ- kcrbundkreise. Die drei Anwärter für diese Sitze waren Polen, Spanien und Brasilien. Brasilien hatte es schon vor einiger Zeit vor- gezogen, überhaupt alle Beziehungen zum Völ kerbund abzubrechen

, weil es an der Ostgrenze Deutsch lands einen Freund braucht. Andererseits wur de Deutschland in Locarno versprochen, daß es allein einen ständigen Ratssitz erhält. Die ses Versprechen konnte nicht gut gebrochen werden und so mußte eine andere Lösung ge sucht werden. Diese Lösung besteht darin, daß Polen nun einen sogenannten halbständigen Ratssitz erhalten soll. Die nichtständigen Rats sitze werden nämlich satzungsgemäß nur auf brci Jahre vergeben. Polen soll nun einen Sitz erhalten, der ihm nach der ersten Periode

wie der aus drei Jahre zugesichert werden kann. Es ist klar, daß diese Unaufrichtigkeit der Völkerbundkreise in Deutschland sehr ver stimmt hat und so waren denn die deutschen Pressestimmen vor der Aufnahrne Deutsch lands sehr skeptisch. Einen Zwischenfall gab es dann! noch bei der Ratssitzung am 8. Sept. in Genf, als über die Ausnahme Deutschlands und über die Zu erkennung eines ständigen Ratssitzes an Deutschland abgestimmt wurde. Die Regiefüh- rer des Völkerbundes hatten sich einen schlau en Plan ersonnen

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 8
Datum: 10.01.1934
Umfang: 8
entweder scheitern oder von wo aus sie zu einem Erfolg geführt werden kann. Frankreich und Deutsch land sind zwei große Staaten, wenn zwischen ihnen Spannungen von solcher Bedeutung bestehen, daß beide Staaten eine Abrüstung für gefahrvoll finden, dann rüstet notwendigerweise auch die übrige Welt auf oder denkt zumindestens nicht an Abrüstung. Darum liegt die ganze Schwere der Angelegenheit bei den Beziehun gen zwischen Frankreich und Deutschland, die Ab rüstungskonferenz ist ein gutes Stück vorwärts

ge brockt, wenn sich in diesen Beziehungen Lockerungen ergeben. Bekanntlich aber stehen die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland gegenwärtig aus Sturm, zumindestens aber herrscht zwischen beiden Staaten ein wenig freundschaftliches Verhältnis. Frankreich hat sich nach dem Weltkriege das früher zu Deutschland ge hörende Elsaß-Lothringen angeeignet und außerdem das Saargebiet Deutschland bis heute vorenthalten. Die deutschen Forderungen an Frankreich sprechen nün wohl einen Verzicht auf Elsaß

-Lothringen aus (wenn das eine frühere deutsche Regierung getan hätte, dann wäre ihr von den Nationalsozialisten Ver rat am Deutschtum vorgeworfen worden), aber sie be stehen hartnäckig auf einer Rückgabe des Saargebietes und die deutsche Regierung wünscht, daß diese Frage noch erledigt werde, bevor es zur Volksabstimmung im Jahre 1935 kommt. In diesem Jahre soll nämlich die Bevölkerung der Saar darüber entscheiden, ob das Saargebiet zu Deutschland öder zu Frankreich gehören soll. Das Saargebiet bildet

, also einen Zankapfel zwischen Deutschland und Frankreich, weil Frankreich an der Volksabstimmung im Jahre 1935 festhält. Ob sich Frankreich und Deutschland über diese Frage ver ständigen werden, davon hängt ein gutes Stück des Er folgs der Abrüstungskonferenz ab. Was die Abrüstung betrifft, beharrt Deutschland auf dem Grundsatz der G l e i ch b e r e ch t i g u n g, der bei dem heutigen Stand der Dinge folgende Folgerungen in sich trägt: entwe der rüsten die übrigen Staaten soweit ab, daß ihr Rü stungsstand

sich mit dem Deutschlands deckt, oder Deutschland rüstet soweit auf. daß seine Rüstungen den Rüstungen der anderen Staaten gleichkommen. Um aber auch der Abrüstung Zugeständnisse zu machen und sozusagen den Friedenswillen Deutschlands zu be tonen. ist Deutschland auch nur mit einer teilweisen Aufrüstung zufrieden, sein Rüstungsstand soll klarer weise niedriger bleiben, wie der Rüstungsftand der anderen Staaten. So heißt es in der deutschen Erklä rung. Aber das ist ein Humbug und eine Unaufrich tigkeit

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 15.10.1925
Umfang: 16
der Sozialdemokraten den Bauern ganz be- merkenswerte Zugeständniffe, will aber gleichzeitig unseren Landwirten jede Bewegungsfreiheit rauben, um sie da durch unter das Joch des Staatssozialismus zu beugen. reich steht im Bündnisie mit Polen und der Tschechoflo. wakei. Die zwei letztgenannten Staaten wollen von Deutschland die gleichen Zusicherungen erzwingen, welche von Deutschland den Franzosen angeboten worden find was aber Deutschland entschieden ablehnt. Frankreich scheint eine aufrichtige Verständigung

mit Deutschland ernstlich anzustreben, es will aber andererseits auch seine polnischen und tschechischen Bundesgenosien nicht im Stiche lasten. England will einen besseren Frieden zwi- schen Frankreich und Deutschland, es will aber nicht die volle Verständigung zwischen diesen zwei Staaten, da er befürchtet, eine solche Verständigung könnte sich alsbald zu einem Zusammenschluß gegen England auswachsen. Italien endlich steht grießgrämig zur Seite und hält Aus^ schau, wie für seine Interessen ein greifbarer

Vorteil ab- fallen könnte. Deutschland steht sich auch in Locarno der Koalition seiner alten Gegner gegenüber und es wird auf Seite der deutschen Unterhändler der äußersten Geduld und der größten Klugheit bedürfen, um trotzdem zu einem annehmbaren Ergebnis zu gelangen. Führt die Konferenz von Locarno nicht zum Ziele, so bleibt Deutschland auch weiterhin in seiner Vereinsamung und steht abermals dort, wo es nach der erzwungenen Unterzeichnung des Versailler Friedens gestanden ist. Die geschworenen

Feinde des deutschen Volkes aber würden über diesen Mißerfolg der deutschen Politik in maßlosen Jubel ausbrechen. Besondere Schwierigkeiten macht bei den Verhand- lungen in Locarno der von allen Seiten geforderte Ein- tritt Deutschlands in den Völkerbund. In den Satzungen des Völkerbundes steht die Bestimmung, daß die Mitglieder desselben beim Strafvollzug gegen einen Friedensbrecher den Durchmarsch fremder Armeen durch ihre Gebiete dul- den müssen. Deutschland erklärt seine Bereitwilligkeit

eingreifen und Deutschland müßte laut Völkerbundstatut den Durchmarsch französischer Ar- meen dulden. Dessen weigert sich nun Deutschland, und zwar mit vollem Recht. Denn es hat sicher keine Ursache, zugunsten der maßlos undankbaren Polen sich mit Ruß- land zu verfeinden und angesichts seiner Wehrlosigkeit für einen russisch-französischen Krieg vielleicht gar den Schau platz aller Kriegsgreuel abgeben zu müssen. Im höchsten Grade aufgefallen ist es, daß der russische Außenminister Tschitscherin

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 23.03.1926
Umfang: 8
der Genfer Verhandlungen ist besonders bemer kenswert. daß der Völkerbund als geschlossene Körperschaft im Februar 1925 den Wunsch ausgesprochen hat, mit Deutschland im Rate zusammenzuarbeiten. Deutschland hat sich nach Ueberwindung schwerer Bedenken zum Eintritt in den Völkerbund entschlossen; aber es hat sich seinerseits nicht dazu gedrängt. Zweimal ist Deutschland gerufen worden. Das erstemal auf der Dölkerbundsitzung im Jahre 1924, das zweitemal auf Wunsch der Mächte, die den Ver trag von Locarno

in dieser Richtung gemacht worden wären. Der deutsche Reichstag hat in fernem aus wärtigen Ausschuß am 19. Februar eine Entschließung dar über gefaßt, daß Deutschland entsprechend den gepflogenen internationalen Verhandlungen bei der Tagung des Völ kerbundes Anspruch auf einen Ratssitz ohne weitere Aende- rungen des Rates hat. Die Stellung der deutschen Reichs-- regierung ist in der bekannten Hamburger Rede des Reichs kanzlers präzisiert und festgelegt worden. Man stand all gemein auf dem Standpunkt

Delegierten konnten daher mit dem Gefühle nach Genf reisen, daß tatsächlich die Entscheidung über eine Aenderung des Rates über den deutschen Sitz hinaus negativ gefallen sei. Die deutsche Regierung hat, als andere Tendenzen be kannt wurden, ihren Standpunkt auf das stärkste gewahrt. Die deutsche Delegation ließ keinen Zweifel darüber, daß eine Vermehrung der ständigen Ratssitze im Zusammenhang mit der Tagung des Völkerbundes für die Aufnahme von Deutschland die Zurückziehung des Aufnahmsgesuches

in den Völker bund ist. Da wir an unserer Bedingung festgehalten haben, kann man uns nicht angreisen. Was uns rn dieser Zeit -das Rechst zu Vorwürfen und zur Erregung gab. waren die fortgesetzten Versuche, die ganze Verantwortung auf die deutschen Schultern zu legen. Es war also eine Lösung im Völkerbund rate zu versuchen und erst dann an Deutschland heranzutreten, nicht aber den ganz falschen Eindruck zu erwecken, als ob Deutschland der Vormund Schwedens sei. Schwedens -Haltung war immer eine ganz

sebbständige. Den von Schweden angebotenen Verzicht konnten wir nicht anerkennen. Wir haben auch in der Frage der nichtständigen Ratssitze nichts von unserem Standpunkt aufgegeben. Es ist ganz falsch, wenn die Sache so dargestellt wird, als hätten wir zehn Tage lang in Genf antichambriert. Nein, wir haben bis zur äußersten Starr heit an den Grundsätzen festgehalten. mit denen wir nach Genf gekommen waren. Die Situation war so, daß nicht Deutschland vor der Türe stand und wartete, sondern die an Locarno

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 02.12.1934
Umfang: 16
verbindlich. Wenn die Saarländer am 15. Jänner samt und sonders für Deutschland stimmen, so be deutet das noch nicht etwa die Rückgabe des Saar- ' landes an Deutschland. Frankreich beanspruch: > nämlich das Recht, in diesem Falle von Deutschland ! eine Entschädigung ! sür die Kohlengruben und für das französische ! Geld, das bisher im Saargebiet im Umlauf war. zu verlangen. Man schätzt diese Forderungen mit wenigstens 800 Millionen Goldmark ein. Das ist rin ordentliches Maul voll Geld. Woher soll Deutsch

- ? land es nehmen? Deutschland hat sich ja schon seit Monaten zu Zahlungen an das Ausland für un- ! Mg erklärt. Auf bloße Zahlungsversprechungen ^ in der Zukunft wird niemand eingehen, weil man - der gegenwärtigen Regierung in Deutschland nicht traut. Es besteht daher eine große Wahrscheinlich keit, daß Frankreich oder vielmehr der Völkerbund das Eaargebiet auch dann nickt herausaibt. wenn die Abstimmung ganz eindeutig für Deutschland «isfällt. Das Letztere ist aber noch sehr fraglich. Eine Me Gruppe

von Saarländern lehnt die Herr schaft Hitlers ab. Die Bischöfe jener Diözesen, zu denen das Saargebiet gehört (es sind dies die Bis- ; tümer Trier und Speyer) haben die Geistlichke-t für den Abstimmungskampf zu strengster Neutralität pfgesordert. Das heißt: die Geistlichen sollen in der Oesfentlichkeit weder für. noch gegen die Rück federung an Deutschland eintreten. Wenn alles IM Hitler wäre, dann brauchte es einen solchen Er satz nicht. Dieser Erlaß läßt ganz klar und deutlich ! erkennen, wie gespannt

ist. auf die Katho liken noch ärger losgehen will, als man es gegen die Protestanten tut. Die Saarfrage hat — um wieder zu unserem Ge genstand zurückzukehren — allerlei Unheimliches und Gefährliches in sich. Erstens weiß man nicht, wie viele Leute fiir und wie viele gegen Hitler stimmen werden. Zwei tens weiß man nicht, selbst wenn die Abstimmung für Deutschland ausfällt, ob Frankreich das Saar- gebiet etwa als Faustpfand behalten wird, b's Deutschland seinen Zahlungsverpflichtungen nach gekommen

ist. Nun ist aber die deutsche Oeffent- lichkeit seit Monaten dazu angeleitet worden, sicher zu erwarten, am 15. Jänner werde das Saargebiet zu Deutschland kommen. Entweder durch den Stimmzettel oder im Notfälle durch einen gewalt samen Ueberfall. Umso niederdrückender muß es wirken, wenn trotz eines Abstimmungsersolges dos ichieten Schriftstück' bescküldiaen die'UnH Eanrgebiet nicht zu Deutschland kommen kann, tngarn der werktäliaen ' 8 016 ' 9 °' n ue weil es der Regierung Hitlers an Geld und an Kredit mangelt. Wie ganz

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 25.09.1932
Umfang: 16
Rr.38 Innsbruck, Sonntag, den SS. September isss 20. Jahrgang Erscheint wöchentlich Bezugspreise mit Beilage „Der Weit-SuS": Mir Oesterreich durch die post oder im Paket halbjährig 8 8-, - Mi, Deutschland halbjährig »eich«. morkSLv.sür Ungarn prngv?.—.für Tschechoslowakei 40 tschech. «r. fürSugoilawien so Dinar, fflbr Italien 30 Lire, für dir Schweiz und Liechtenstein 10 Schw. Franken stlr Amerika T— Dollar, Polen Li. 10 so. für da« übrige Ausland io Schw. Franken. Die Be»ug»a«bühr

Gleichberechti gung im Rüstungs- und Militärwesen, sowohl zu Land als zu Wasser als auch in der Luft verlangt. Damit müßte Schluß gemacht werden, daß man Deutschland als ein Volk, als ein Reich zweiter Güte behandle. Wenn Deutschland die Gleichbe rechtigung nicht zugestanden werde, dann werde es für das erste cm keiner Abrüstungskonferenz mehr teilnehmen, zweitens werde es ohne lange zu fragen, das ganze Heer- und Rüstungswesen auf eigene und neue Grundlage stellen. In Deutschland

hat man sich auf dieses schnei dige Vorgehen seiner Regierung etwas zugute ge tan und hat geglaubt, daß Frankreich vor der deutschen Faust ohneweiters zusammenknicken werde. In dieser Meinung wurde man noch be stärkt durch die Haltung Italiens und einiger eng lischer großer Zeitungen, die wie gewöhnlich Deutschland Recht gaben. „Deutschland ist, wenn die Rüstungen nicht allgemein herabgesetzt werden, im Recht, wenn es aufrüstet", so äußerte sich Mussolini. Dabei verurteilte er mit großer Schärfe das fort währende Rüsten

und das ungarische Gebiet erweitert würde, Italien sich darauf gefaßt machen müßte, daß es auch die ehemals österreichischen Gebiete wie Triest und Südtirol an Oesterreich Zurückgeben müßte. Eine Anlehnung an Deutschland aber liegt Im mer noch in den Plänen Italiens. Daher stellt sich Italien auf Seite Deutschlands auch in der Auf rüstungsfrage, aber in gewohnter Weise und dem alten Satze: Wasch mir den Pelz und mach mich nicht naß. Italien beziehungsweise Mussolini sagt, wenn die anderen Staaten nicht abrüsten

, wenn die Ab rüstungskonferenz — so oder so — ihre Arbeiten endgültig abgeschlossen hat. Wenn Deutschland Feine rechtliche Gleichheit erlangt hat, muß es der Welt seine Selbstbescheidung vor Augen führen und seinen aufrichtigen Wunsch nach Frieden und Zusammenarbeit." Daß Frankreich nicht zustimmen werde, war vorauszusehen. Es hat die deutsche Forderung nach Gleichberechtigung beziehungsweise nach Auf rüstung in sehr kluger Weise abgelehnt. Es ver weist daraufhin, daß eine Aufrüstung Deutsch lands alle bisherigen Ergebnisse

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 09.11.1933
Umfang: 16
V.&.b» Mit amtlichen Mitteilungen des Tiroler Landeskulturrates und des Tiroler Genoffenfchaftsverbandes. Beilage: Tiroler Landwirtschaftliche Blätter. Halbjährig für Deutschösterreich 6 Schilling. In Italien 30 Lire. In Deutschland 8 Reichsmark. Schweiz und 'Liechtenstein 8 Schweizer Franken und für die Tschechoslowakei 30 tschechische Kronen. — Inserate werden nach Tarif berechnet. — Ausschließliche Anzeigenannahme außerhalb Tirol und Vorarlberg: Oesterreichische Anzeigen-Gesellschaft

ihnen, daß sie sich das bäuerliche Standesblatt be sehen und auch bestellen sollen. 4. Gebt uns Anschriften bekannt, an die wir Probe nummern senden sollen. 5. Unterstützt uns im Werbemonat besonders eifrig mit Berichten. Warum Deutschland im Ausland wenig Glauben findet. Ein altes Sprichwort, das nicht nur im Zusammen leben der einzelnen Menschen beachtet werden muß, son dern das auch im Verkehr zwischen Völkern und Staaten volle Geltung hat, heißt: Was du nicht willst, daß man dir tu, das füg auch keinem andern zu. Ein Staat

, der sich in die Verhältnisse anderer Staaten einmischt, der andere Staaten wirtschaftlich schädigt oder politisch beun ruhigt, kann für sich nicht Wohlwollen und Ruhe bean- j spruchen. Gegen einen Staat, der kleinere Nachbarn be- !: droht und bedrängt, werden auch größere Staaten, den schönsten Friedensreden mißtrauend, sich sichern. Als Deutschland aus dem Völkerbund austrat, hielt 1 Adolf Hitler seine große Rundfunkrede, in der er beson ders den Friedenswillen der deutschen Reichsregierung betonte

über die Greuelpropaganda wie der. Hitler und seine Regierung beschweren sich in einem- j fort darüber, daß man im Ausland ihren Worten und - Versicherungen nicht glaube, obwohl sie ehrlich gemeint seien. Tatsache ist auch, daß die Friedensbeteuerungen Deutschlands im Ausland bedauerlicher Weise sehr wenig Glauben finden und daß die Beschwerden über die Greuel- Propaganda nicht ernst genommen werden. Wenn man nach den Ursachen forscht, welche diese Einstellung des Auslandes Deutschland gegenüber trotz

. Man kann es im Ausland immer und immer wieder hören, daß die deutschen Friedensbeteuerungen kurz mit dem Hinweis auf Deutschlands Verhalten gegenüber Oesterreich abgetan werden. Alle die Staaten, denen gegenüber Deutschland seine Friedensliebe beteuert, vergleichen die Worte mit den Taten und sagen sich, die Worte sind für diejenigen be stimmt, denen gegenüber sich Deutschland noch zu schwach fühlt, während Deutschland jene, die es für schwächer hält, die Taten fühlen läßt. Vor allem legt sich Frankreich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 05.11.1925
Umfang: 16
V.b.b. iH Buntorgan destte MSSMgüederMeiM Tiroler Bauemduu-es Hrmusgeber: Maler SauWrülmS unä diroter lsnclvairlsckafllicke kläNer. Halbjährig in Nordtirol für Mitglieder des „Tiroler Bauernbundes" und der landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschaften 40.000 Kronen (4 8). In Italien für Mitglieder des n 6äb* tiroler Bauernbundes" 20 Lire. 3n Deutschland 3 Rentenmark, Schweiz und Liechtenstein 6 Schweizer Franken und für die Tschechoslowakei 26 tschechische Kronen. Inserate werden nach Tarif

; Mittwoch, 11. Martin B.; Donnerstag, 12. Staatsfeiertag, Kunibert. Der Weltkrieg ist unternommen worden, um das deutsche Volk seiner überragenden politischen und wirt- sckaftlichen Macht, die es seit 1870 in überraschend schneller Entwicklung gewonnen hatte, zu berauben. Deutschland war ein maßgebender Faktor in der europä ischen und in der Weltpolitik geworden und in wirtschaft licher Hinsicht drohte es alle Konkurrenten in Bälde zu überflügeln. Darum war der Mächteblock in Mittel- europa

allen übrigen Mächten und nicht zuletzt auch Amerika so sehr ein Dorn im Auge. Das deutsche Volk stand damals bei seinen Machtbestrebungen nicht isoliert da, sondern hatte mächtige Bundesgenossen. Durch das Mndnis mit Oesterreich-Ungarn standen dem Deutschen Reiche bei einem eventuellen Kamps um seine Weltstel- lung nicht bloß die Kraft der Deutschen Oesterreichs, son- dein auch noch die Kraft von mehr als 50 Millionen Nicht- deutscher zur sicheren Verfügung. Diese vereinigte Macht konnte damals Deutschland

. Man kann ohne Uebertreibung sagen, daß England, Frankreich und Amerika nur deswegen mit solchem Eifer zur Zer- trümmerung Oesterreich-Ungarns mitgewirkt haben, um dem Deutschen Reiche seinen mächtigsten und verläß- lichsten Bundesgenossen für immer zu entziehen. Seit dem Ende des Krieges sieht sich Deutschland vollständig vereinsamt, und zwar ohne Waffenrüstung in mitten von kriegsbereiten Gegnern. Bis in die jüngste Zeit standen sämtliche Staaten Europas dem Deutschen Reiche gegenüber entweder als verbündete Gegner

oder als teilnahmslose Zuschauer. Das sollte nun durch die Anträge von Locarno anders werden. Unter der Be dingung, daß Deutschland noch einmal und diesmal frei willig auf Elsaß-Lothringen verzichtet, wollten Frankreich und England ihre bisherige Haltung vom Grund aus andern und mit Deutschland aufrichtige Freundschaft schließen. Durch das Abkommen von Locarno gibt Deutschland nichts auf, was es heute noch tatsächlich de ichen würde. Was es aufgibt, ist eine bloße Aussicht und Hoffnung auf die Zukunft

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 21.05.1925
Umfang: 18
und Ciroler landwirtschaftliche Blätter. Halbjährig in Nordtirol für Mitglieder des „Tiroler Bauernbundes" und der landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschaften 40.000 Kronen (4 8). 3n Italien für Mitglieder des „Süd tiroler Bauernbundes" 20 Lire. In Deutschland 3 Rentenmark, Schweiz und Liechtenstein 8 Schweizer Franken und für die Tschechoslowakei 25 tschechische Kronen. Inserate werden nach Tarif berechnet. — Ausschließliche Anzeigenannahme außerhalb Tirol und Vorarlberg: Oesterreichische

, sondern noch bedeutend mehr die Verhand lungen über den sogenannten Sicherheitsvertrag und Wz besonders die neuerdings sich verschärfenden Schwie rigkeiten beim österreichischen Sanierungswerk. Zwischen Frankreich und Deutschland sind schon längere Zeit Ver- Handlungen im Gang, um zwischen diesen Staaten einen wirklichen Frieden herzustellen und. die Gefahren neuer Kriege auf absehbare Zeiten hinaus zu beseitigen. Deutschland hat sich erboten, noch einmal feierlich und diesmal auch freiwillig auf Elsaß-Lothringen

zu ver zichten, also in diesem Punkte den Gewaltfrieden von Versailles für alle Zukunft nicht anzutasten. Im gleichen Vertrage von Versailles steht auch das Verbot des An schlusses Oesterreichs an Deutschland, falls nicht alle Vertragsmächte dazu ihre Zustimmung geben. Es ist nun aus Anlaß der Verhandlungen zwischen Frankreich und Deutschland über den erwähnten Sicherheitsvertrag alsbald die Frage aufgeworfen worden, ob Deutschland bereit ist, ebenso feierlich auf den Anschluß Oesterreichs

zu verzichten wie auf die Wiedererwerbung von Elsaß- Lothringen. Es verlautet mit aller Bestimmtheit, daß Deutschland einen derartigen Verzicht niemals aus sprechen werde, obwohl derselbe von der Tschechoslowakei, von Polen und deswegen auch von Frankreich gefordert wird. Der Fortgang im österreichischen Sanierungswerk ist nicht ganz befriedigend, weil das österreichische Wirt schaftsgebiet viel zu klein ist. Und deshalb drängt sich in vielen Kreisen immer wieder der sehr naheliegende Ge danke

auf, allen Schwierigkeiten mit einem Schlag ein Ende zu machen durch den Anschluß an Deutschland. Der Weltkrieg ist zu einem großen Teile geführt Worden unter nationalen Vorwänden. Man sagte, jedes Volk habe ein unverjährbares Naturrecht auf nativ- nale Einheit und auf den nationalen Einheitsstaat. Unter dieser Begründung forderte Serbien die südlichen Pro ben Oesterreich-Ungarns, mit der gleichen Begrün dung wurde die alte Monarchie zerschlagen und auf deren Een angebliche Nationalstaaten geschaffen. Präsident Mon

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 18
Datum: 25.10.1925
Umfang: 18
Seite 2. Nr. 43. Frankreich Deutschland angreifen würde, mit Waf fengewalt gegen Frankreich vorzugehen und eben so, wenn Deutschland das tun würde. Frankreich verpflichtet sich, dafür seine Pläne auf das Rhein land, auf das Saargebiet und dergleichen fallen zu lassen. Welche Erleichterungen sonst noch Deutsch land im besetzten Gebiete zugesichert wurden, ist noch nicht bekannt, daß aber solche zugesichert wur den, ist zweifellos. Es verlautet auch, daß der Gegner die im Versailler

Friedensvertrage aufge stellte Behauptung. Deutschland trage die Schuld am Kriege, fallen lassen werde. Eine Bemerkung sei hier gestattet. Gegen den Verzicht aus Elsaß- Lothringen oder nur gegen die Zusage darüber, mit sich reden zu lassen, hätten wir 1917 den Frieden haben können. Damals wollte Deutsch land davon nichts wissen. Heute verzichtet Deutsch land freiwillig aus das verlorene Gebiet. Wer aber ersetzt uns den Schaden, wer fügt unser altes Oesterreich wieder zusammen? Regt sich in Deutschland

nicht das Gewissen? Die freiwillige Anerkennung der Grenzen und der förmliche Verzicht, das verlorene Elsaß- Lothringen jemals wieder an sich bringen zu wol len, und dazu die Sicherheitsgarantie tuird) Eng land und Italien, ist geeignet, das Mißtrauen zwischen Frankreich und Deutschland schwinden zu machen und zu einem gedeihlichen, friedlichen Zu sammenleben oder richtiger Nebeneinander zu führen. Es wäre damit die Möglichkeit gegeben, daß vpn nun an der Geist eines wahren Friedens zwischen Deutschland

und Frankreich einkehre. Und das wäre eigentlich das Wertvollste am Vertrage von Locarno. Gemäß dieser Abmachung wurde auch festgesetzt, daß Meimmgsverschiedenheiten zwischen Frank reich-Belgien und Deutschland in Zukunft durch Schiedsgerichte untersucht und entschieden werden sollen. Das wäre allerdings ein wertvolles Zuge ständnis, denn damit hätte Deutschland in Zu kunft keine sogenannten Sanktionen, d. i. Straf maßnahmen mehr zu befürchten, wie z. B. der Ein marsch ins Ruhrgebiet einer war. Der zweite

Punkt betrifft das Verhältnis zu den sogenann ten Oststaaten, das ist zwischen Deutschland und Polen und der Tschechen Es wurde zwar von Po- en und der Tscheichei ebenfalls eine gegenseitige Garantie der Grenzen gewünscht, kam aber gar ie ernstlich zur Sprache. Deutschland verpflichtet ich nur, nicht im kriegerischen Wege eine Neu erung der Grenzen anzustreben. Schließlich einigte »um sich darauf, daß Streitfragen im Wege eines Schiedsgerichtes geregelt werden sollen. Frank reich hält

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Alpenland
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Seite 4 von 8
Datum: 28.05.1925
Umfang: 8
Deutschland muß es sein! ( Ulaäieniundsäiau. Deutsche Lander. Deutschland. Die Außenpolitik. In der Reichstagssitzung am 18. d. Mts. sprach Dr. Stresemann über die außenpolitische Lage. Das Unrecht der Nichtrüumung der Kölner Zone, sagte er, bringt uns täglich und stündlich zum Be wußtsein, wie weit wir noch von normalen Friedens verhältnissen entfernt sind. Der Streit geht nicht um die Erfüllung einzelner Vertragspunkte, sondern da rum, ob es möglich ist, einem Kulturvolke von sechzig Millionen

aus die Dauer Achtung und Gleichberechti gung zu Versagern Es ist schwer, über die Art und Weise, in der gegen Deutschland vorgegangen wird, keine bittere Satire zu schreiben. Man hat der Welt im Dezember wissen lassen, daß die Verschlungen Deutschlands so handgreiflich seien, daß schon vor Be. endigung der militärischen Generalinspektion fest stände, daß die Alliierten infolge dieser Verfehlungen die nördliche Zone nicht räumen könnten. Seitdem verginge:: fünf Monate, ohne daß die Alliierten bis her

hat und über die man sich später kaum einigen kann. Wir kennen die Note nicht und stehen ihr deshalb in völliger Freiheit und Unabhängigkeit gegenüber. Wollen die Alliierten lediglich die Erfüllung der ver tragsmäßigen Forderungen, dann wird die endgültige Bereinigung der Entwaffnungsfrage nur noch eine Beilegung der bevorstehenden Meinungsverschieden heiten über die Vertragsauslegung sein. Deutschland hat die ungeheuerlichen und von vielen für undurch führbar gehalteuen Abrüstungsbestimmungen des Ver sailler Vertrages

ausgehalten, und daß es in seiner Treue zu Deutschland dadurch nicht wankend geworden ist. Es wird auch Verständnis dafür haben, daß wir alles tun, um die Räumung sicherzustellen, aber nicht unseren eigenen Willen und unsere eigene Auffassung gegenüber dem, was uns zugemutet wird, a priori preisgeben. Der von uns mit Bestimmtheit erwartete baldige Abschluß der Entwaffnungsfrage sollte aber nach meiner Ansicht nicht nur die sofortige Räumung der Kölner Zone zur Folge

haben, sondern auch noch zu einem weiteren Ergebnis führen. Die einseitige Ab rüstung Deutschlands ist nach dem klaren Wortlaut des Verasiller Vertrages nicht Endzweck, sondern nur Vorleistung für eine allgemeine Abrüstung. Die übrigen Mächte werden zu dem Anspruch auf Beibehaltung des gegenwärtigen Rüstungsstandes in Deutschland nur dann berechtigt sein, wenn sie das Problem der allgemeinen Abrüstung tatkräftig auf greifen. In dieser Richtung haben sie bisher so gut wie nichts getan. Eine dauerhafte zwischenstaatliche Ordnung

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