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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 19.01.1922
Umfang: 12
, auch auf sie zurück schnellt. Ehemals ist Deutschland der beste Kunde Englands gewesen. Die Erzeugnisse, die in England hervorgebracht wurden, fan den zum Großteil in Deutschland Absatz. Die harten Friedensbedingungen, insbesondere die furchtbaren Zahlungen an Geld und Wa ren, haben aber das deutsche Geld so sehr entwertet, daß es den Deutschen unmöglich ist. von England so wie früher die Waren zu beziehen. Andererseits sind aber die Deut schen gerade wegen der Entwertung ihres Geldes in der vorteilhaften Lage

, die Erzeug nisse ihres Landes billig an das Ausland abzugeben. Daher hat England nicht bloß in Deutschland, sondern auch im übrigen Aus lände viele seiner Kundschaften verloren, die eben heute viel lieber, — weil billiger — in Deutschland einkaufen. Die Folge davon ist, daß heute zahlreiche englische Fabriken we gen Mangels an Aufträgen ihren Betrieb einstellen und die Arbeiter entlassen müssen. Die Zahl der Arbeitslosen ist eine geradezu unheimliche geworden. Am 1. Juni 1921 hatte England 1 Million

zum größten Teil mit Landwirt schast und Ist daher von der Lahmlegung der eigenen Industrie durch die billigen deutschen Waren nur wenig berührt. Darum läßt Frankreich sich in seinem Verhalten gegen Deutschland immer noch von dem blinden Hasse leiten, während England der elgenr.i Not gehorchend, immer entschiedener dafür eintritt, die Deutschland auferlegten Lasten zu erleichtern. Hat Deutschland nicht mehr so Bezugspreise: Vierteljährig Lire 3—, halbjährig Circ 6—, ganzjährig Lire 12—. — Bei paheiweikem

| 4. Jahrgang drückende Laften-zu tragen, so sagen sich die Engländer, dann wird auch die deutsche Mark wieder an Wert vor dem Auslande gewinnen und man wird mit fremdem Geld nicht mehr soviel in Deutschland einkaufen können wie bisher. Damit wächst für Eng land wieder die Aussicht, seine Waren leich ter an den Mann zu bringen und die gegen wärtige Arbeitslosigkeit zu bannen. Doch die Franzosen haben, wie gesagt, sür diese Sprache der Vernunft kein Gehör. Ja, sie sehen im Gegenteil immer noch deutsche

Gespenster und glauben sich von dem am Boden liegenden Deutschland sogar bedroht. Darum halten sie drei Jahre nach dem Kriegsende noch ein so gewaltiges Heer un ter Waffen, das weite Gebiete Deutschlands besetzt hält. Allen Abrüstungsplänen zum Trotze rüsten sie fieberhaft weiter. Sie - wol-, len sich besonders in der Vermehrung und Berbei ierunail>rer--.,U,Bo ote eine ^machfige ehr ün- aber diese Rüstungen Frankreichs gern. Ja, er fürchtet sich sogar davor. Vor allem glaubt sich England

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 30.01.1925
Umfang: 8
Nr. 70. Annoncen und Verwaltung: Naltherplatz Nr. 16. Telephon Nr. 180. Einzelnummer 30 Cent. Ausgabe täglich 12 Uhr. mittags. Nr. 34 Freitag, den 3V. Jänner 19L5 33. Jahrg. Die Brandrede Herriots. Die Rede des französischen Ministerpräsiden ten' Herrio t ist in der Tat geeignet, das stärkste Aufsehen in der Welt zu erregen. Ob wohl er erklärte, keinen Haß gegen Deutschland zu hegen, waren Mne Auslassungen der Aus bund von Gehässigkeit in Aufwärmung alter Verleumdungen gegen Deutschland

, dem er wie der einmal die Schuld am Weltkrieg aufbürdete. Aus diese Art kann idie Beruhigung Europas nicht erreicht werden. Das sollten die Mächte, tzenen der Frieden am Hsrzen liegt, den über spannten Wortführern in Paris doch endlich einmal, klar machen. Wir haben die Rede Her riots gestern nach telegraphischer Meldung kurz mitgeteilt, ihre Tragweite läßt es begründet er scheinen, auf den gegen Deutschland gerichteten Dsil eingehender zurückzukommen. Der leitende Minister Frankreichs sagte - unter .wütendem Beifall

und zu sagen: „Laßt uns den Dolch entfernen, der beständig auf mich gezückt ist, während, ihr über den Frieden be ratet.' - - — ^ ^ ^ v - > Deutschland wirft Frankreich Uebelwollen und Unaufrichtigkeit vor. Frankreich ist loyal, aber es will seine Sicherheit unbedingt garan tiert sehen. In Wr letzten deutschen Note heißt es, die Tatsache der Entwaffnung Deutschlands sei allgemein 'bekannt. Ich erkläre mich bereit, in eine öffentliche Diskussion darüber einzutre ten. Die deutsche Abrüstung ist tatsächlich

nicht so durchgeführt, wie sie in Versailles vorgesehen war. Deutschland hat die Versailler Bestimmun gen durch Einführung ^ des Zeitfreiwi l l i- g e n s y st is m s verletzt und sich auf diese Weise widerrechtlich Reservetruppen geschaffen. Es hat seine Polizei zu einer richtigen Armee ausge baut. Diese Polizei wird von 5000 Offizieren des alten Heeres geleitet. Unter solchen Umstän-- den Kann von loyaler Abrüstung Deutschlands n i ch t gesprochen werden. Herriot betont, daß er keinerlei Haß gegen-Deutschland

hege, aber Frankreich müsse unbedingt darauf bestehen, daß der deutsche Militarismus unschädlich ge macht wird. (Stürmischer Beifall aus allen Bän- Nach einer kurzen Sitzungspause setzte Her riot feine Rede fort. Er versucht ' nachzuweisen, daß Äie Kriegsindustrie in Deutschland sich trotz der Bersailler Bestimmungen entfaltet hat, und Käß der alte Große Generalstab wieder herge stellt ist. So lange derartige Zustände bestehen, müsse Deutschland überwacht wenden. Die Verbündeten, die Amerikaner

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 14.01.1922
Umfang: 12
zu machen oder zu sprengen. Frankreich spielt einen starken Trumpf aus. Es schaute auf der Konferenz aus, als würde Frankreichs Kommando nicht in allem durchdringen. Frankreich ist dagegen, daß Deutschland ein Zahlungsaufschub gewährt Werve. England und Italien Zeigten Ge neigtheit, eine Pause einzuschalten, um Deutschlands Erholung und Zahlungsfähigkeit zu ermöglichen. Frankreich will ein Bündnis mit England in dex Weise, daß in jedem Fall, wenn es Frankreich gefällt, mit oder wegen Deutschland ein Abenteuer anzuzet

über die , Behandlungen berichtet. Die Regie in Paris ist nun so, daß man sich den Anschein gibt, als sei man über den Minister erbittert, weil er den Engländern gegen über zu entgegenkommend gewesen. Das ist natürlich nur die Regie. - Die geballte Faust richtet sich in Wirklichkeit nicht gegen Briand, sondern gegen Eng tand und die anderen Kongreßmächte, welche dem Dik tat Frankreichs nicht rasch genug parieren. Ihnen sagt Frankreich: Wir tun nicht mehr mit, wenn uns Deutschland nicht preisgegeben

wird, es nach unserem Gutdünken zu traktieren. ; v Möglicherweise ist.ober der. ganze Kongreß hiezu 'ohnedies schon bereit und läßt sich nur von Frankeich ein bischen Pressen, damit es schöner herauskommt, wenn nach sovielen Worten vom Wiederaufbau in Zusammenarbeit aller Völker die Bru talität gegen das besiegte Deutschland seinen Fortgang nimmt. In diesem Sinne muß man die nach stehende Suada aus der. französischen Kammer sich zu Gemiite führen. P a r i s, 13. Jänner. Jri der gestrigen Kam mersitzung sprach Raoul

habe nun Beschlüsse in diesem Ä'nne gefaßt. Er spricht dann vom Rcpirations- problem und den allgemeinen Klauseln, die die Si cherheit Frankreichs garantieren sollen.^ Ec sc» über zeugt, daß der Krieg nicht ausgebrochen'wäre, lätte Deutschland von dem englisch-französischen Abkommen Kenntnis gehabt.. Er sagt, daß nur die Reparations kommission ermächtigt sei, Deutschland ein Morato rium zu gewähren. Frankreich habe jetzt die Majo rität nicht hinter sich, die Gewährung des Mo ratoriums sei sicher. (Beifall

auf der äußersten Lin ken, Zwischenrufe rechts.) Da. die Gewährung des Moratoriums sicher sei, könne sich Frankreich nur mehr aus i >e Verteidigung seiner Interessen verlege»:. Es könne i 'cht zugeben, daß es 'v.ch nur den Scha den von einem Cent erleide. Es werde eine Kon trolle brauchen, um Deutschland zum'Zahlen zu ver pflichten. England bringe zwar ein Opfev, beglei chen Belgien, Frankreich könne aber auf keine n Cent verzichten. Die Frage der Bezahlung der Saarminen fei zum Vorteil Frankreichs gelöst

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 11.08.1920
Umfang: 8
wort zur Kenntnis zu nehmen. (Lebhafte Zustimmung und Beifall.) Das Haus nimmt die Antwort des Ministerpräsidenten einstimmig zur Kenntnis. Deutschland und Sowjetrußland. Der Reichsminister deS Auswärtigen Dr. Simons nimmt einen Artikel des bekannten russischen Agenten Burzew in der Sonntagsnummer der „Vossischen Zeitung' zum Anlaß, um sich über das Verhältnis Deutschlands zu Sowjetrußland zu äußern. In einem in der „Deutschen allgemeinen Zeitung' veröffentlichten Artikel betitelt „Kreuzzüge

aufzudrängen. In der Verteidi gung des eigenen Bodens und der eigenen Art fanden Spanien, Rußland und endlich Deutschland die Kraft, dem Siegeslauf der französischen Revo lution Halt zu gebieten. Man lernt Geschichte, aber man lernt nicht aus der Geschichte. Sonst würde Frankreich nicht die Seele der neuen Koalitionskriege gegen das revolutionäre Rußland sein, 'sonst würde Rußland sich hüten, seine revolutionären Ideen mit Waffen gewalt in das Gebiet fremden Volkstums hinein zutragen. Wie dem auch sei

ihrer polnischen Feinde au Ostpreußens Grenzen, haben fie jedoch nirgends überschritten. Im Gegen teil, sie wollen, so scheint es, Deutschlands Neu tralität strengstens wahren. Denn außer der Achtung vor dem Neutralitätsrecht, das Sowjetrußland nicht gar zu stark binden würde, gibt es noch einen anderen Grund für Rußland, vorläufig wenigstens Deutschland zu schonen. Könnte es nicht ein Bünd nis Rußlands und Deutschlands gegen England geben? Kaum schien es England, daß es seine beiden Weltbewerber Deutschland

und Rußland matt ge setzt habe, so übernimmt das revolutionäre Rußland die Überlieferungen der großen Zaren und läuft Sturm gegen Englands Weltherrschaft. Dieses sucht nun Bundesgenossen und scheut sich gar uicht, seinen Feind Deutschland als Mitkämpfer ius Auge zu fassen. In den „Evening News' vom 27. Juli spricht sich Churchill dafür aus, Deutschland zur „Sühne seiner Fehler' den Kampf gegen Rußland als Aufgabe zu stellen. Es ist nuu die große Frage, ob Deutschland heute überhaupt in der Lage wäre

, gegen Rußland zu kämpfen, ob es, wie Dr. Simons, der deutsche Außenminister, meint, möglich ist, daß Deutschland an der Seite der Entente gegen Rußland kämpfen kann, selbst wenn diese Ostpreußen als Pfand der deutschen Neutralität besetzen. Tatsächlich sind ja Volkskräfte schwer zu beurteilen und im Augenblick der Gefahr würden sich vielleicht alle Deutscheu geschlossen erheben. Schwer läßt sich jedenfalls damit rechnen. So soll am 17. Juli in Memel ein Abkommen zwischen dem Vorsitzenden der Unabhängigen

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 27.09.1923
Umfang: 8
es jeden Tag ihren Lesern: „Nur die Diktatur kann hel fen!', und auf der anderen Seite sprechen die völkischen Blätter das gleiche, wirksam unter stützt von der deutschnationalen Presse, die den Heutigen Parlamentarismus für das ganze Elend verantwortlich macht. , Der Kamps und der Sieg des Faschismus in ! Italien hat nun in Deutschland in den deutsch- ^ völkischen Kreisen Stimmungen erzeugt, die um so gefährlicher sind, als sie auf völlig fal schen Voraussetzungen beruhen. Wenn die deut schen

Rechtsradikalen meinen: „Was die Fa schisten können, können wir auch', so vergessen sie oder wissen es nicht, daß dieser Faschismus in Italien über innere Eigenschaften und äu ßere Bedingungen versügt, die den deutschen Gesinnungsgenossen abgehen. Damit soll aber durchaus nicht gesagt wer den, daß die Methoden des Faschismus für Deutschland nachahmenswert wären. Nichts ist so gefährlich wie schematische Gleichsetzung von national verschiedenen Dingen. Würde sich heute jemand der Mühe unter ziehen

, eine Statistik über politische Morde, Brandstiftungen usw. -aufzumachen, so würde »er wohl zu einem Ergebnis von 1 : 10.000 für Deutschland im Vergleich mit Italien kommen. Die Wirkung aber, die in Deutschland und in Italien im Volke spürbar ist, steht im umge kehrten Verhältnis dazu. Die italienische Be völkerung ist von den Kämpfen Zwischen Faschi sten und Sozialisten, so blutig sie auch waren, niemals so erschüttert worden, wie Deutschland etwa durch die Ermordung von Erzberger oder Rathenau

. Der Italiener reagiert auf solche Er eignisse ganz anders wie der Deutsche. Auch in anderer Hinsicht ist der Kampf und schließliche Sieg der Faschisten über den Sozia lismus sür Deutschland kein mögliches Beispiel. Denn -der italienische Sozialismus ist abgrund tief vom deutschen getrennt. Ein national-ita lienisches Gewächs ist er nie gewesen, sondern immer nur Importware. In den Jahrzehnten vor dem Kriege formte er sich nach deutschem Vorbild. Damals waren die italienischen Wan derarbeiter in Deutschland

einmütig und Zielbewußt trotz der fieberhaften Erregung und Not der Zeit den kommunistischen Terror abgewehrt haben. In Deutschland könnten viel leicht die Rechtsradikalen über die Linksradi kalen einen Ueberraschungssieg erzielen; aber gegen die kompakte Masse der norddeutschen Gewerkschaftler gäbe es nur einen Stellungs krieg. in dem beide Parteien zerrieben und die heimischen Gefilde unreparierbar zerstört wer den würden. Nun ein anderes Thema: Der Faschismus hatte Italiens Außenpolitik

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 28.10.1921
Umfang: 4
darstellt, so daß die Gruppierung im künftigen Stadtparlament bisher noch ganz ungewiß ist. Jedenfalls ist aber erfreulicher weise die Möglichkeit gegeben, den sozialistischen Ausschret- tungen, durch die sich die Berliner Kommunalpolitik der letzten Zeit In sehr unerfreulicher Weise kennzeichnete, die Spitze ab» zubrechen und wieder zu halbwegs normalen Zuständen unter Verzicht auf weniger bahn» als halsbrecherische Experimente gurückzukehren. Politische Übersicht. Deutschland—Polen

. Der polnische Gesandte in Paris hat dem Sekretär der Batschafterkonserenz eine Note überreicht, in der erklärt wird, das; Polen die Entscheidung über Oberschlesicn annimmt. Die polnische Regierung hat Pluminsky als ihren Delegierten bei der gemischten Kommission zur Verhandlung über das wirt- schaftliä)e uebereinkommen zwischen Polen und Deutschland bezeichnet. Ein amerikanisches Urteil über Deutschland. Daß Europa einen sehr schweren Winter zu bestehen, hat, und daß Deutschland im nächsten Jahre Bankrott

Wiederaufbau Deutschlands fei unbedingt erforderlich, ebenso sei die Ainmllienmg der alliierten Schulden in Amerika eines der wichtigsten Probleme. Die Zurückziehung der amerikanischen Truppen. Die „Neuyork Times' meldet aus Washington: Der Kriegssekretär ordnete an, daß die amerikanischen Truppen in Deutschland tim ungefähr 126 Offiziere und 7873 Mann ver ringert werden; es verbleiben in Deutschland ungefähr 327 Of fiziere und 5217 Mann. Die Werschisfung wird ausgeführt durch zwei Transportdampfer

von Mitte November bis Mitte März. Die „Neuyork Times' fügt hinzu, offenbar hätten in ternationale Erwägungen, die mit der bevorstehenden Entwaff- nungskonferenz Zusammenhängen, den «Beschluß, Truppen in Deutschland zu behalten, mit veranlaßt. Die Washingtoner Konferenz. Aus Washington wird telegraphiert, daß «Irre hochstehende Persönlichkeit erklärt habe, daß man berate, ob man den Be ginn der Abrüstungskonferenz nicht auf den 12. Dezember ver» ' chieben soll, well noch Unstimmigkeiten in «der Frage

der Bereinigten Staaten, Frankreich irgendeine militärische Garantie gegen einen deutschen Angriff (I) zu geben, durch die Erklänmg gemildert werden könnte, daß die Bereinigten Staa- ten einen Anteil bei der Garantie der Reparationszahlungen übernehmen würden Es werde vorgeschlagen, daß die amerika- nrscho Regierung, falls Deutschland einen Teil der an Frank reich geschuldeten Reparationszahlungen nicht zahlen könne, Frankreich ein gleicher Teil feiner Schuld an die Vereinigten Staaten erlassen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 15.12.1922
Umfang: 8
Generalstrei kes zu rechnen sei, der wahrscheinlich nicht nur in Deutschland sondern in ganz Europa verhee rende Wirkungen haben würde. Lord Grey trat dafür ein, daß England gegenwärtig nicht von seinen Schuldnern Bezahlung verlange. Dadurch könnte sicherlich viel zur wirtschaft lichen Besserung der europäischen Lage beigetra gen werden. Weilers verlangte der gleiche Red ner eine Ausgestaltung des Völkerbundes, dem auch Deutschland als Mitglied beitreten soll. * Diese Aeußerungen hervorragender eng lischer

! dargelegt hat, Deutschland sich wieder erhebt mH^den natürlichen Gefühlen der Beleidigung, des Groutzß-und derHachegchorcht, die solche MiMmd- lnnM^erwecken lttnsien. - Blick hinter die französischen Kulissen. ! Der russische Vertreter Tschitscherin, der schon auf der Genueser Konferenz vor gewissen Praktiken der Alliierten den Vorhang weggezogen hat, gab auch in Lausanne den türkischen Journalisten Er klärungen über die russische Auffassung zur Lage. Dabei betonte er vor allem, daß die Bemühungen

Reparationsaus gleiche erhalte. Die öffentliche Meinung Englands spreche sich gegen die Forderungen Frankreichs Deutschland gegenüber aus. Wie es in Deutschland aussehen soll. In seiner Senatsrede über die Entschädigung--- frage wies Poincare aus ein Buch des französischen Volkswirtschastlers Max Hoschiller „Eine Studien- reife in Deutschland' hin und empfahl die von dem Elsässer gesammelten Dokumente und Eindrücke zur Lektüre denjenigen Deputierten, „die sich ein klares Bild über die heutigen Zustände

in Deutschland machen wollen.' Die Empfehlung des Minister Präsidenten hatte zur Folge, daß das Buch gegen-, wärtig eine Art Katechismus für die politischen Kreise Frankreichs geworden ist. Das französische Publikum holt daraus seine Informationen. Hoschiller besuchte zahlreiche tonangebende deut sche Großindustrielle« Er gibt den Deutschen Ge legenheit, ihre Ansichten ausführlich zu entwickeln (was in der Tagespresse Frankreichs niemals der Fall ist) und legt' den Nachdruck darauf, daß in der deutschen

der Markvernichtung die deutsche Aussuhr den Todesstoß erleiden wird, für nahe bevorstehend, es sei denn, daß die Alliierten bei der Stabilisierung mithelfen. „Die tiefe Mark als Ausfuhrprämie wirken zu lassen, war eine Schimäre', schreibt er. In Deutschland ver langen auch die Industriellen eine schnelle Festigung des Märkkurses. Sie ziehen eilte industrielle Krisis dent gänzlichen Zusammenbruch des deutschen Geld wesens vor. Der Leiter eines Kohlensyndikats sagte Hoschiller: „Dank der Inflation hat unser Volk

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 27.09.1921
Umfang: 8
Seite s ten zu schaffen, deren gemeinsame Interessen ge- ' gen Deutschland gerichtet sein müßten, deutsches Gebiet in freigebigster Weise verteilte. Clemen- ceau hat tatsächlich aus diesem Grunde in die Ab tretung Siidtirols an Italien eingewilligt. Gleich nach Eintreffen der italienischen Friedensdelegier ten in Paris, ließ er ihnen mitteilen, daß Frank reich nichts gegen die Annexion Südtirols habe, Nordtirol aber müsse unberührt bleiben. Andere französische Kreise teilten diese Ansicht

die Konsolidierung Mit teleuropas einen weiten Raum einnimmt. ; Im Zusammenhange mit diesen Dusführungen ist es nicht uninteressant, eine Feststellung des „Avanti' zu vernehmen, der anläßlich der fran zosenfeindlichen Exzesse in Italien schreibt: „Wir hängen in allem vom Ausland ab. Sowohl was Rohstoffe, Kapital und intellektuelle Kultur an langt. Ganz gewiß auch in letzterer Beziehung, weil Italien auf dem Gebiete der Wissenschaft sich nicht mit Frankreich. Deutschland und den an gelsächsischen Ländern

vergleichen kann.' tzme bedeutsame MMrum Doktor Births über jeme HoUM. In einer Unterredung mit einem Vertreter des .Petit Paris' sagte der Reichskanzler Dr. Wirth: Wir wollen Verpflichtungen und namentlich die Reparationen bis an die Grenze unserer Lei stungsfähigkeit erfüllen. In drei Monaten habest wir Deutschland vollkommen entwaffnet, was in einigen Teilen des Reiches nicht so leicht war, uue man glaubt. Wir haben eine Milliarde Goldmark gezahlt und bedeutende Summen für die Restitu tion

. Ich kann nicht das Versprechen abgeben, daß Deutschland alles zahlen wird, was man fordert, aber, daß Deutschland sich loyal be mühen wird, seine Verpflichtungen zu erfüllen. Das Opfer, das wir von der besitzenden Klasse fordern, wird politische Folgen haben. Man er klärt, daß wir an eine neue politische Orientie rung denken und der Volkspartei die Hände rei chen wollen. Das ist eine irrtümliche Auslegung unserer Absichten. Wir können von der Eroßin- dustrie nicht fordern, daß sie so große Anstrengun gen macht

mit der Aufhebung der Sanktionen geschah, benütze man dies, um den Kanzler anzugreifen und den Bestand der Regierung zu bedrohen. Diese Lage sei nicht nur für den Kanzler, sondern auch für die Zu kunft der internationalen Beziehungen peinlich. Man könne nicht verlangen, daß Deutschland au ßerordentliche Anstrengungen mache, wenn es das Gefühl habe, daß es immer uiieder, was es auch tun möge, verdächtigt werde. Der Kanzler sprach zum Schluß die Hoffnung aus, daß die Ententeregierungen Mittel finden

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 09.01.1922
Umfang: 4
definitive Regelung der Reparationsfrag« und die gleichzeitig« Aufhebung der interalliierten Schulden könne ohne Mitwirkung Amerikas nicht unternommen werden. Ts sei nur noch zu erwarten, daß die Einberufung der internattonalen Wirtschasts. und Finanzkonferenz und di« B«stimmung der Quote, auf die Belgien im Jahre 1922 Anspruch habe» zur Dis kussion komme; vielleicht auch di« neuen finanziellen Garan tien, di« man Deutschland auferlegen wolle. Der Bericht spricht die Hoffnung

' will von einer Militär allianz mit Frankreich nichts wissen. — Die Berliner Presse stimmen, -besonders die von rechts, sind weiter pessimistisch und erwarten von Cannes keine Nachprüfung der Schuld, und Re- parations-frage >Im ganzen Umfange und die bizarrsten Lösun gen erscheinen als denkbar. Die „Germania' bezeichnet die Valuta als Problem der Arbeit und einziges Mittel» das Deutschland zur Abwälzung der Schuld besitze. Da hierzu aber die Rohstoffe und hierfür wieder nun ausländische Hilfe nötig i el, müßten

die Verhandlungen in Cannes durch große Anleihen ür Deutschland ergänzt werden. Die italienischen Blätter be- onen die Notwendigkeit «Ines selbständigen Auftretens Italiens in Cannes. „Torriere d'Jtalia' berichtet, Ministerpräsident Bonomi habe vor seiner Abreise im Ministerrat sein Programm für die Konferenz dargelegt und hierbei Darauf verwiesen, daß auch Besiegte wirtschaftliche, kulturelle und moralische Rechte be. säßen. Unter diesem Gesichtspunkte -habe er sich vorgenommen, zur wirtschaftlichen WIeoerau

-frichtung Europas beizutragen. „Meffaggero^ meldet, Ministerpräsident Donomi und der Finanzminister seien für die englische These. „Tempo' legt dar, Versailles fei bereits überholt. Italiens Interessen stim men mit denen Englands überein, nicht mit jenen Frankreichs. Italiens Aufgabe fei, nicht die Vermittlung, sondern die Ent scheidung. „Pa-ese^ betont die Notwendigkeit der Aufhebung der Reparations- und Militärkommissionen in Deutschland. Italien gegen den Londoner Wirtschaftsolan. Dem „Messagero

ist, wird von der Pariser Presse immer noch lebhaft kommentiert. Der „Temps' beyarrt auf der Notwendigkeit oines französisch-englischen Bündnisses und gibt zu verstehen, daß es sich nicht nur um ein rein militärisches Bündnis han deln muß, sondern, daß Deutschland in gewissem Umfange zu diesem französisch-englischen Bündnis zugezogen werden konnte. Damit richtet sich der „Temps' gegen Italien, welches versucht, aus den gegenwärtigen französisch-englischen Mißhelligkeiten Nutzen zu ziehen im Sinne einer Annäherung

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 04.05.1925
Umfang: 8
Seite 2 Die „Vsrfthweizerung' Gesterreichs. Emen sehr nachdenklichen Beitrag, zu dem Problem Deutschland und Oesterreich finden wir in der Hamburger Monatschrist „Deutsches Volkstum'. Wir entlehnen ihm die folgenden Abschnitte: Je älter das sonderbare Stäätchen „Oesterreich' wird, je leidenschaftlicher von sei nem pausbäckigen Gedeihen verkündet wird, desto bleicher und magerer wird das aus seiner alten, lwarmen Wiege geworfene, mit dem Gen fer Kunstmehl der Sanierung und durch die Kindsmagd

in Oesterreich trübselig und sinnlos ge nug an der Donau und in den Ostalpen, sehen kein Ziel in dem uns auferlegten Dasein, wissen uns ohne wirklich dauernden längeren Wirt schaftsweg und ohne gesunde politische Form, halten nichts von dem, was ist, glauben den Propheten nicht, -die von kommendem Segen faseln, überall an den neuen unsinnigen Gren zen fortblutende Wunden unseres. Volkstums und «unserer Wirtschaft. Unsere Hoffnung ist Deutschland. Das klingt wie eine Phrase. Es ist aber keine. Es gab

eine Zeit, da klang das Wort vom Anschluß pn Deutschland verbraucht. Man konnte nicht davon reden, ohne als Schwätzer zu gelten, der Worte gibt, weil ihm die Taten fehlen. -Und auch wenn man heute davon redet, würde man als Phantast angese hen werden. Denn über uns ist Genf und eine käuflich? Presse, 6>ie von Frankreich bezahlt ist. und neben uns steht ein Deutschland, das groß ist, aber an Dawesplan und Kriegsschuldlüge furchtbar krank liegt und nicht helfen kann, auch' wenn es wollte. Manchmal fragen

des völkerbündlichen Kutschers, man will ziehen und am Abend fem Futter. - Diese politische Biedermeierei, vom Westen großzügig gezüchtet, von einer vielverbreiteten, mit allen Mitteln immer unverhüllter arbeiten den Presse leidenschaftlich unterstützt, ist die große Gefahr. Wird sie/stark, dauert sie an, dann wird Oesterreich eine zweite Schweiz und Deutschland verliert nicht nur einen Stamm von sechs Millionen Menschen,.sondern auch den nötigen Zugang zu Osteuropa, und die Deut schen in Ungarn. Südslawien usw

., weitere zwei, drei Millionen, sind ebenfalls verloren wie die - ' „Bozner Nachrichten', den 4. Mai 1923 ' Deutschen in Großrumänien und der Tschechei. Wenn aus den Deutschen in Oesterreich Oester- reicher werden, wie aus den deutschem eid genössischen Bauern Schweizer wurden, so be deutet das für das kommende Deutschland nicht nur ein^n ungeheuren »Verlust an Menschen, Schätzen der Wirtschast und Kultur und an Ar beitsmöglichkeiten, es ist auch ein Abbruch und Verfall von Brücken baus dem Norden

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Volksrecht
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Seite 1 von 6
Datum: 25.03.1921
Umfang: 6
die sozialistische Partei verlassen würden, um in die kommunistische Partei einzutreten. ES scheint somit sicher,> dass Giolitti beabsichtigt, die Kammer nach den Osterferien aufzulösen und Neuwahlen auszuschreiben. .... - . •“—’fcfT—'—— . Oberschlesien deutsch! Am Sonntag haben annähernd 'zwei Drittel der oberschlestschen Bevölkerung sich bet der Volksabstimmung für die Anglisderung Oberschlesiens an Deutschland entschieden. Zwei Jahre lang hielten (Snlenlctruppen t>as Land besetzt. Polen entfesselte

eine zügellose Propaganda, gebilligt, ja gefördert von der Interalliierten Kommission. Die .größere Küsste der Bevölkerung bekannte sich bei der letzten Volkszählung zur polnischen Umgangssprache. Tief wirkten noch' im Bewußtsein der Arbeiter die Er innerungen an die gehässigen Verfolgungen durch die deutschen Junker des vorrevolutionären Deutschland, an die Brutalitäten des deutschen Militärs. Der Durchbruch der Demokratie in Deutschland hat die Junkerherrschaft erschüttert, den deutschen Militarismus

, gestürzt, die Ge schicke des Landes in die Künde des Volkes gelegt. In Polen harrte der Arbeiterschaft ein reaktionäres Regime, ein beutegieriger Imperialismus, die allgemeine'Wehr pflicht und ständig drohende Kriegsgefahr. Wenn dem polnischen Arbeiter Oberschlesiens das Deutschland von heute auch nicht als der Inbegriff der Erfüllung seiner politischen und sozialen Forderungen erscheint, so erkannte er mit richtigem sozialen und ökonomischen Instinkt, daß die große deutsche Arbeiterbewegung

in ihrer unzerstör bare,» Kraft all die Möglichkeiten umschließt, das morgige Deutschland zu schaffen, das Bedrückung und Knechtschaft nicht kennt. Polen, das Land der Schlachzizen, der breiten Masse der gedrückten, dumpfen, analphadelischen Bauern, die zäh, als bleiernes Schwergewicht die Arbeiterklasse in ihrem Vormarsch hemmt; Deutschland, das Land der höchftstehenden und zahlreichsten Arbeiterschaft, ersüllt von tiesfter revolutionärer Leidenschaft, unbeugbar, mächtig und groß: die Wahl war für das polnische

Proletariat Oberschlesien nicht schwer. Der polnische Ardeiler verstand auch sehr wohl, daß mit der Losreißung Oberschlestens von Deutschland die industrielle Kraft Oderschlesiens ver dorren, die lebhaft pulsierenden Schlagadern der ober- schlesischen Industrien hinstechen müssen. So entschied trotz Nationalismus und drangvoller geschichtlicher Der- gqngenheit in der Tiefe seines Bewußtseins 'die Lpgik der sozialen und ökonomischen Tatsachen: er stimmte für Deutschland, für das Land der höheren sozialen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 20
Datum: 18.03.1921
Umfang: 20
sind. Die oberschlcsische Frage hängt deshalb eng zusammen mit d:m ganzen l.rogen Entschädigungsprovlem. Rur eine Lösung des oberschlesischen Problems, die das Land bei Deutschland beläßt. ist eine euro päisch und Weltwirtschaftlich haltbare.' Eine noch kürzere und klarere Formel hat die „Germania' geprägt, indem sie schreibt: »Ober» Schlesien tritt, wenn es für Polen optiert, in einen militärisch und politisch gefährdeten, finanziell la tent bankerotten Staat und la e.n »«fertiges Wirtschaftsgebiet ein.' Möge

der 20. März eine für Deutschland glück liche Entscheidung bringen. Der Verlust Oberschlc- fiens wäre ein von Frankreich heißcrsehnter Er folg. Er würde den „Sanktionen' erst die richtige Unterstreichung lieber «dberschlesiens wirtschaftliche Bedeutung für Deutschland. Die landwirtschaftliche Produktion Tberschlesicns vermag dem Bedarf de^: Landes nur teilweise zu bedecken. Es braucht Zufuhren von Agrarprodukten aus Ost-. Westpreuß^n und Pom mern Von größerer Bedeutung ist die Zuckerindu strie. 1913 betrug

der gesagten deutschen Kohlenförderung. Der Verlust Oberschlesiens wür de Deutschland zwingen, au-wärtige Kohle einzu führen und damit seine Handelsbilanz weiter zu belasten. Auch die Z i n k gewinnung Oberschlesiens ist ziemlich bedeutend. 19W betrug die Weltprodu!- tion an Zink 1VV.VW Tonnen. Oberschlesien liefer te davon LIA,. das übrig- Deutschland 7L?. Ge ringe Bedeutung besitzen heute nur mehr die Ei senerzgruben, die ihrer Erschöpfung entge gengehen. Diesx bedeutenden Vorkommnisse an Rohstoffen

förderten naturgemäß die Entwicklung einer mäch tigen Industrie. Der Produktionswert der ober schlesischen Berg- und Hüttenindustrie allem wur de für 1920 auf etwa 11L Milliarden Mark ge schätzt. Diese paar Zahlen geben ein kleines Bild von der riesigen Bedeutung, die Oberschlesien für die deutsche Wirtschaft besitzt. Verliert Deutschland Oberschlesien, so ist seine wirtschaftliche Kraft ver- Nichts — ein« Wiedergutmachung ausgeschlossen Sie Zolge» der Sanltioue». El» Neugieriger. Zm englischen

!* Hogge fragte, welche andere Mächte als Frank reich sind durch die Konferenz verpflichtet und welch« andere Mächte sind durch Telegramme be fragt worden. Lloyd George erwiderte: ..Durch die Konferenz ist überhaupt keine Macht verpflich tet. Sie ist nur verpflichtet durch die Einbringung des Gesetzentwurfes. Dir Mehrheit habe jedoch die Deutschland gemachten Vorschläge gutgeheißen.' Die Unzufriedenheit in England wächst. Alle Londoner Blätter heben die große Reichs« tagsmehrheit hervor

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 16.03.1921
Umfang: 8
über die Ausfuhrabgabe leiden würde, erwiderte Lloyd Ge orge, man möge keine Angst haben, dah Deutschland seine Wa ren nach Amerika statt nach England schicken wird, denn Ame rika würde eine solche Mehreinfuhr gar nicht aufnehmen. Das Gesetz wird die Wirkung haben, dah es den deutschen Import vom englischen Markte ausschlieht, ausgenommen solche Waren, die England brauchen kann. Deutschland soll zahlen. Paris, 16. März. Die Wiedergutmochungskommission beschloß, Deutschland zur Erfüllung seiner Verpflichtungen

auf zufordern, bis zum 1. Mai 20 Milliarden Goldmark zu bezah len. Es sei ein Irrtum, dah Deutschland bereits 21 Milliarden bezahlt habe. Die Kommission meint, Deutschland solle kein weiterer Aufschub gewährt werden. Die gesamten Entschädigungsansprüche. Berlin, 16. März. Die Reparationskommission hat setzt der deutschen.Regierung die Zusammenstellung der Entschädi gungsansprüche der Ententeländer übermittelt. Zur Gegen äußerung ist nur eine Frist von ein bis zwei Wochen gegeben worden. Die Forderungen

. Paris, 15. März. Der auf der Rückreise nach Italien be findliche italienische Außenminister Graf Sforza wurde vom hiesigen Korrespondenten des „Corriere d'Jtalta' interviewt Graf Sforza gab der Hoffnung Ausdruck, daß es sehr bald zu einer Verständigung zwischen der Entente und den Deutschen kommen werde, da es den Deutschen nicht konveniere, die so kost spielige militärische Besetzung zu unterhalten und außerdem die von Deutschland begonnene passive Resistent die deutsche Industrie zu schwer

schädige. (Eine derartige Verständigung hängt aber nicht nur von Deutschland, sondern vor allem von dem guten Willen der Entente ab. Anm. d. Schr.) Der Tiger Elemenceau. Rom, 16. März. Der „Popolo Romano' fährt mit der Veröffentlichung der Aufzeichnungen des früheren amerikani schen Staatssekretärs Lansing fort. Lansing behauptet, daß die Sitzungen der Friedenskonferenz manchmal einen stürmischen Charakter annahmen, die beinahe zu einer Tragödie geführt hätten. Elemenceau war stets höflich mit Wilson

und zeigt, was er, ein Nachromantiker, auf diesem Gebiete noch hätte leisten können, wenn er es nicht oorge- zogen hätte, In seiner Art seine Sache auf den solideren Grund der Klassiker zu stellen. Waren wir bis dahin ganz in Deutschland, so sührt uns Brahms tm letzten Satz geradezu mit einem Berlioz- fchen Ruck nach Ungarn. Er liebte ja die ungarische Volksmusik so innig! Wie oll» ungarisch« Musik, gibt der Satz wenig zu verstehen auf; man bewundere vor allem, wie »» Drohm» gelang, sich in dir Musik

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 16
Datum: 26.10.1919
Umfang: 16
werde WeNN wir uns vom Landbezirk Bozen die : In dem im Jahre 188S wieder mif funk Jahre Etfch aufwärts wenden, so kommt zunächst der Ge- z verlängerten zweiten Dreibundvertrag wurden richtsbezirk Lana in Betracht. Dieser hatte 1910 ? Oesterreich-Ungam und Deutschland verpf.'i in 8 Gemeinden 14.181 Einwohner, wovon 218 z auch an Kriegen teilzunehmen, die man nicht mehr ital. Nationalität waren. Im Gerichtsorte selbst, z als Abwehr lind Provokationsüberfälle anfehsn der 4037 Bewhoner zählte, waren 69 Italiener. In - konnte

Italienern. ? Von diesen letzteren entfallen auf die Stadt Meran , einen Bruch zu vermeiden, zu dem Mitt- ' bis bei 11.597 Einwohnern 442, auf Unterarms bei - Deutschland und Oesterreich-Ungarn verpflichtenden 7809 Bowhnern 389, auf Obcrmais bei 4197 Ein- » Verträge M teilen. Zu diesem Zwecke wurden ^887 wohnem 21, so daß sich der Rest per 539 Personen ? der Verträge geschlossen, deren dritter, ein Sepa rat. Nationalität aus die 13 andeM Gemeinden - ratvertrag zwischen Deutschland und Italien

, w?» des Bezirkes oerteilt. Die Stadt Meran hatte im - bisher gänzlich unbekannt war, Deutschland o«r- Iahre 1990 9323 Einwohner, wovon 396 Italiener j pflichtete, Italien mit ganzer » negsmacht auch waren; da von 442 dieser Nation, die 1919 in Me- H dann Hilfe zu leisten, falls, es, ?hne von Ftank- ran waren, 38 dem Militär angehörten, kann auch in Meran von einer Zunahme der eingesessenen Wiener Kabinett sich entschieden weigerte, Verpflich tungen zu übernehmen, welche die Donaumonarchie in einen Krieg

aus dem rendGn Differenzen zwischen Deutschland und Eng land- immer weniger den tatsächlichen Vechätlnissen entsprach. Italien setzte auch durch, daß Oesiei reich- Ungarn im Jahre 1992 versprach, ihm in Tripolis ^ politischen Geheimverträge Oester- i ^ssg,, und daß die Souveränität Jta- rerch-Ungarits von 1879 bis 1914 einen Auszug; s ^ Tripolis darin wird auch Aufschluß über den Inhalt der Dreibundverträge gegeben. Aus dem veröffentlichten übrigen Text gehl anerkannt und die österreichisch- ungarisch

sich Oesterreich-Ungarn l Der Aerband 'der landimnjchafilichen Geiwssen- und Deutschland Italien mit ihrer ganzen Kriegs schufte» Südtirols teilt uils mit: Auf keine,n Ge macht zu Hilfe zu eilen, wenn es ohne Provokation z ^iete der Kriegsinbusirie dürfie das Hinüberleiien von Frandreicl? angegriffen würde. ? Friedensbetrieb auf so geÄnge Schwierig- Eine entsprechende Verpflichtung Deutschland - keiten stoßen, wie in der Stickstojjüidustrie. Im gegenüber nahm nur Italien auf sich, Oesterreich - s «Mfe

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.02.1921
Umfang: 8
gntmachungrfrage in jenem Gebiet eintretrn müßte. Wenn Deutschland aber ohne Groll und ohne den Zwang der reinen Sklaverei an dem Wiederaufbau der durch den Krieg zerstör ten Lande arbeiten wolle, so muß es auch die Möglichkeit haben, als selbsttätiger Faktor bei der Organisation des Wiederauf baues mitzuarbeiten. Wird die deutsche Wirtschaft aber gekne belt und die deutsche Finanzlage weiter durch sinnlose Milliar denziffern verwirrt, so würde die Entente an dem Erfolg der Wiedergutmachung

urch Galizien ein blübendes Kulturland, dank der 600jährigen Kulturarbeit Deutschlands. Aber noch aus einem anderem Grnndc ist die Zugehörigkeit Oberschlesiens zu Deutschland für die Schweiz bedeutungsvoll, denn nur wenn dieses Land in deutschem Gebiete bleibt, ist eine billigere Kvlelciiversorgnng der Schivciz gewährleistet. Tie „Züricher Post' schreibt: „Bor dem Kriege bezog die Schweiz fast ihren ganzen Bedarf (1910 3.0 Millionen Tonnen) von Teütsch- larch zum Preise von 86 Millionen Franken

, daS heißt die Tonn: zum Preise von nicht einmal 30 Franken. Nach dem deutm. ^schweizerischen Uebereinkommen vom 8. Juli 1920 gewährt Deutschland einen KohlenprciS von durchschmittlich 160 Frauken, also den fünffachen Preis des Friedensstandes und das als Begünstigung gegenüber dem Preise der ameri kanischen und englischen Kohle, welche durch die enormen Frachtkosten verteuert wird. Unter solchen Bedingungen er hielt die Schweiz 1920 .zweieinhalb Millionen Tonnen, nur zwei Drittel des früheren Betrages

erweist, ein Exempel zu statu ieren. Ter Pfeil, zum Nachteil Deutschlands abacschossen, wird auf den Schützen zurückprallen. Wer hier geflissentlich die Volkömoral mit Füßen tritt, der darf sich nicht wundern, wenn er dereinst fort eigenen Staate ähnliches erleben wito.' Im Gegensätze zn diesen neutralen Stimmen steht die Haltung des „Journal de Gencve'. Obwohl cS daS Inter esse der Schweiz fordert, daß Oberschlesien bei Deutschland bleibe, stellt sich daS Genfer Blatt ganz auf die Sette der Polen

und bringt cS sogar fertig, von Idicr -/schädlichen Germanophilie' einiger Ententeoffiziere in Oberschlesien zu sprechen. Wer die Ausbrüche geradezu elementaren Deutschen hasses in der Westschweiz in den Jahren 1914 bis 1916 miterlebt hat, der >virb sich über die Schreibweise deS „Journal de Gencve' nicht wundern. Politische Übersicht. Tie N»mögllchl.'lt des Pariser Diktates. ! Die Sachverständlgeilkonfercilz im Llerliner auswärtigen ! Amt stellt fest, Deutschland müßte die Pariser Forderungen schon

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 05.11.1924
Umfang: 8
über das Thema „Die finanzielle Lage Deutschlands nach dem Dawes-Abkommen'. Er betonte zunächst, -daß das Londoner Abkommen, so sehr es einen Aortschritt gegenüber den Willkürlichkeiten des Versailler Vertrages darstelle, noch immer eine Unendlich schwere Last für das deutsche Volk sei. Ueber die Frage, welche Zahlungen grund sätzlich auferlegt sind, wies der Minister auf die großen Unterschiode zwischen London und Ver sailles hin. In Versailles habe man festgestellt, was Deutschland zahlen soll; in London

aus der Grundlage des Dawes-Planes habe man feststellen wollen, was Deutschland zahlen kann- Eine Reihe von Fragen sei allerdings überhaupt nicht behandelt worden, z. B. die Frage der Endsumme und die der Gutschrif ten mif das Reparationskonto. Für ihn als Fi nanzminister bestehe der große Einwand: Haben sich die Gutachter nicht gefragt, was Deutsch land zahlen kann? Diese Frage sei natürlich sehr schwierig zu beantworten. In Artikel 234 des Versailler Vertrages heiße es, daß Deutschland berechtigt

ist, von Zeit zu Zeit.eine Prüfung sei ner Leistungsfähigkeit zu verlangen. Hieran müsse Deutschland unter allen Umständen fest halten.., ^ Nachdem das Dawes-Abkommen abgeschlos sen ist, sei es selbstverständlich Pflicht, alles zu tun, um das Abkommen auch loyal durchzufüh ren. Man. dürfe aber nicht Dinge von Deutsch land verlangen, die außerhalb seiner Leistungs- sähigkeit liegen. Eines möchte er mit aller Be stimmtheit betonen, daß Deutschland sich auf keinen Fall zu der verlangten Leistungsfähig keit

entwickeln kann, wenn es nicht in den freien Welwerkehr wieder eingereiht werde. Eine gelähmte deutsche Kraft könne die verlang ten Leiswngen keineswegs vollbringen. Dann kam der Minister auf die gegenwär tige innere Wirtschaftslage zu spre chen. Zunächst sei sich die Regierung darüber klar gewesen, daß Deutschland ausländische Kredite brauche. Die Vorstellung jedoch, daß die 800-Millionen-Anleihe diese Kredite bringen solle, sei ebenso verbreitet wie falsch. Trotzdem dürfe nzan die große politische

Bedeutung dieser Anleihe keinesfalls verkennen, die mit ihren großen Ueberzeichnungen ein offenkundiger Beweis dafür sei, daß die Stimmung gegenüber Deutschland sich wesentlich gebessert habe. Selbstverständlich könne ietzt die Reichsbank nicht Kredite in der gleichen Höhe der Anleihe gewähren. ----- In die Wirtschaft des Reiches müsse die fri sche Luft des freien Wettbewerbes hinein. Deutschland käme nicht anders durch, wenn nicht überall wieder die wirtschaftlichen Gesetze Geltung bekämen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 07.03.1920
Umfang: 16
der .Matin' zum ersten Punkt des Manifestes, wonach Rohstoffe in großen Mengen nach Frankreich und Deutschland gesendet werden sollen, daß dieser Beschluß noch in letzter Stunde auf Frankreichs Einspruch teilweise abgeändert worden sei. da es un gerecht gewesen wäre. Deutschland, den Urheber der Zerstörung, mit seinein Opfer gleichzustellen. Ebenso nimmt auch der ).Temps' in einem Leitartikel zu der vom Obersten Rat aufgestellten Formel, daß die wirtschaftliche Wiederaufrichtung Deutsch tands notwendig

sei, Stellung. Das Blatt wirft die Frage auf. wie die Deutsch land zu gewährende Hilfe mit den Rech ten F r ankreichs vereinbar wäre und knüpft die Wiederaufrichtung Deutsch lands an die Bedingung, daß dieses die Re parationsschuld bezahle. Die Verhandlungen Deutsch lands mit Rußland. Zwischen Deutschland und Rußland wird verhandelt. Das dürfte eine Tatsache sein, obwohl offiziell nichts darüber verlautbart wird und der Ausschuß der Nationalver sammlung für auswärtige Angelegenheiten als Ergebnis

e Aufnahme der Handelsbeziehungen vorzube reiten. - Tatsächlich ist aber ein Lenin sehr nahe-j stehender bolschewistischer Volksbeauftrag ter und Minister für Auswärtiges R a - kovsky in Berlin eingetroffen und das Pariser „Petit Journal' weiß sogar schow den genauen Inhalt des Abkommens, das zwischen der russischen und der deutschen Regierung abgeschlossen 'worden sein soll. Nämlich: Deutschland verpflichtet sich, den E i ^e n- b a h n v e r k e h r, den P o st- und Tele- g r a p h en di enst in Rußland

wieder Herzustellen. Deutschland erlaubt die An werbung von Ingenieuren und Tech nikern und Elektrikern für den Ausbau der russischen Bergwerke, um die russische In dustrie wieder in Gang zu bringen. Deutsch land verpflichtet sich, landwirtschaft liche Maschinen, Jndustriewerkzeuge und Manufakturwaren aller Art nach Ruß land auszuführen. Deutschland wird , fer ner zu einem noch festzusetzenden Preis Kohlen für die russische Industrie liefern und' erhält als Kompensation Getreide, Vieh und Rohstoffe

für die deutsche In dustrie. Die Räteregierung verlangt von Deutschland weder ihre amtliche Anerken nung noch die Wiederherstellung der-diplo matischen Beziehungen^ Das Gesuch Deutschlands, sofort 30.000 deutsche Ansied ler nach dem Wolögdagebiet zu entsenden, ist noch unentschieden. Wie gesagt, schweigen sich die deutschen amtlichen Stellen darüber noch gründlich aus,'aber die Pariser Meldung hat Hand und Fuß und nur der Schluß klingt etwas unwahrscheinlich. Das Wologdagebiet liegt im äußersten Nordostzipsel

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Pustertaler Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 01.04.1921
Umfang: 12
zur Gemeinde Brenner gehörten, bleiben dem österreichischen Staats gebiete erhalten und werden demgemäß von der Gemeinde Brenner abgetrennt. Der beim Brenner-See flehende italienische Posten wird allsogleich zurückgezogen. Auf diese Weise ist die Ortschaft Brenner bestehend aus Kirche, Pfarrhof und Gasthof „Zur Post' sowie das Stationsgebäude für Oesterreich verloren gegangen. M liun! Der Abbruch der Londoner Verhandlungen stellt Deutschland vor eine neue Lage, die die ganze Aktionsfähigkeit der deutschen

Politik auf das stärkste belastet. Was nun? Das ist die Frage die sich allen Deutschen auf die Lippe drängt und woran auch die Bevölkerung der neutralen Länder ein hervorragendes In teresse haben. Man kstnn,, ruhig behaupten, daß wohl nirgends rflif größerem Nachdruck und mit stärkerer Eindringlichkeit die Fort führung der Verhandlungen betrieben wird, wie in Deutschland. Für die deutsche Bevölkerung ist es unge mein schmerzlich und kränkend, immer wieder hören zu müssen, daß alle Anstrengungen

, die von dieser Seite gemacht werden, als nicht offen und ehrlich bezeichnet werden, und daß man sogar glaubt, Deutschland wolle sich seinen Verpflichtungen entziehen. Davon kann nie und nimmer die Rede sein. Es muß aber ausgesprochen werden: Die Pariser Grundlagen mit den 226 Milliarden Goldmark nebst Aus fuhrabgabe find und bleiben für die deutsche Reichsregierung und für alle deutsche Parteien unannehmbar, weil sie unausführbar, unmög lich sind und infolgedessen nicht übernommen werden können. Aus die Frage

: „Was nun?' hat Deutsch land folgende Antwort: Die deutsche Arbeiter schaft und die deutsche Unternehmerschaft biete! Frankreich den vollständigen Wiederaufbau seiner zerstörten Gebiete an. So zwar, daß über alle Einzelheiten dieses Aufbaues ein großzügiger Plan ausgearbeitet wird. Wenn es an Deutschland läge, würde ein Ausweg in der Reparationsfrage ohne alle Schwierigkeiten zu finden sein. Auch die deutsche Reichsregierung und die deutsche Volks vertretung wünschen eine Klarstellung all dieser Fragen

werden, um diese größte und schwerste aller Fragen zu einem guten Ende zu führen, diese Frage, deren Lö sung nicht nur das Schicksal Deutschlands» sondern das ganz Europas in sich birgt. MMN — üeiiW Die ehedem preußische Provinz Oberschle sien. die klugerweise rechtzeitig autonom erklärt worden, hat mit einer sehr starken Mehrheit für Deutschland optiert. Die Frage, ob nun Oberschlesien ungetrennt deutsch bleiben werde, scheint hienach eine müßige zu sein. Und doch wird sie, auch von deutscher Seite, heute schon voll

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 6
Datum: 13.08.1923
Umfang: 6
Nr. 183 Awei spitzige Reöen. Die gestrigen Sonntagsreden Poincares waren offenkundig aus die letzte Note des eng lischen Ministerpräsidenten Baldwin gemünzt. In der Form wendet sich Poincare schroff gegen Deutschland, in der Sache aber richten sich -die Spitzen gegen England. Die englische Note hatte konstatiert^ daß Deutschland Reparationen, gezahlt habe und zugleich die Klage erhoben, daß Frankreich nichts tue, um seine zerstörten Gebiete wieder herzustellen, sondern den größten Teil

der Re parationssummen für Rüstungen verwende. Nun sagt Poincare, Deutschland täusche sich, wenn es glaube, daß Frankreich die zerstörten Gebiete aus eigenem ausbauen werde; er leug net also, was der Engländer behauptete, näm lich, daß Deutschland Reparationen geleistet habe, die zum Wiederausbau hätten verwendet werden können. Der englische Minister hatte die Auflassung der R u h rbesetzun g empfohlen. Poincare sagt, daß Frankreich die Ruhr nicht räumen werde. Wenn Poincare des Guten noch mehr tut und diejenigen

, welche Frankreich eines guten Appetites nach deutschen Landen zeihen, als einsältig und boshast be zeichnet, so zielen diese Titulationen gleichfalls gegen England. Um eine rasche Antwort ans englische Noten ist der französische Minister nicht verlegen, wobei das Feinste noch das ist, daß Poincare so nebenher betont, Frankreich sei sich semer Stärke bewußt. Gegenüber dem entwaffneten Deutschland würde diese Hervor hebung nicht viel Sinn haben. Diese Worte hat der Franzose über den englischen Kanal ge sprochen

. P-aris, 13. August. Bei Kriegerden k mal- enthüllungen in Mirville und Stenay hat Poincare gestern wieder zwei Reden ge halten. In Stenay verteidigte -er sich gegen die An schuldigung, daß Frankreich Deutschland zerstören und sich Ländereien desselben an eignen wolle. Er wiederhole nun zum weis Gott wie vieltenmale allen, seien sie nun ein fältig oder boshaft, daß Frankreich kei nen Zoll deutschen Boden, sondern „nur feine gerechten Wiedergutmachungen' haben will. In Mirville sprach Poincare

hauptsächlich über den passiven Widerstand. Ueber die Dro hung des Reichskanzlers' Cuno. daß »der pas siv v Wi d er st a n d bis zum für Deutschland siegreichen Ende des Kampfes durchgesührt werde, könne Frankreich nur mitleidig lächeln, da es sich wohl seiner Kraft bewußt fei. Die Rechnung wird nur Deutschland zu bezahlen haben. Wenn Deutschland glaube, daß es unge straft -den von ihm ^unterzeichneten Vertrag von Versailles brechen dürfe, wenn es glaube, daß Frankreich aus der eigenen Tasche die zerstör

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 04.09.1901
Umfang: 14
hiezu das „L. V.' erklären, dass die öster reichischen Unterhändler in Berlin die Interessen Oesterreichs nur insoweit vertreten dürfen, als sie mit den Interessen Deutschlands nicht in Wider spruch stehen. Ergibt sich aber ein Widerspruch, so müssen unsere Unterhändler den Mund halten. Oesterreich darf geschädigt werden, Deutschlandaber nicht, so erklären diese beiden famosen „österreichischen' Bauernblätter, denn Deutschland ist „im vollen Recht', sagen sie, und man darf dem deutschen Reiche

, aber dies müssen wir uns gefallen lassen, erklären, „Bauernfreund' und „Bauernvereinsbote', weil Deutschland im Recht ist. Ein solcher Stand punkt ist entweder der höchste Grad von Borniert heit oder er ist der schmählichste Landesverrath. Dahin führt die widerliche Preußenseuchelei unserer Deutschnationalen. Diese Leute verlangen schon, do^s wir gegen Deutschland überhaupt den Mund 5?Ä)t -mehr aufmachen und in der Regierung zu Berlin unsere irdische Vorsehung erblicken. Warum soll denn Oesterreich überhaupt

noch Unterhändler nach Berlin schicken, wenn diese gegen die Interessen Deutschlands nichts sagen dürsen? Da sollen sie lieber zu Hause bleiben, denn es ist schade um das theure Geld, dass die Verhandlungen kosten. In Dingen, wo man übereinstimmt, braucht man keine Unterhändler, und in strittigen Fragen, wie z. B. in Getreide- und Viehzöllen soll Deutschland von vornherein keine Schwierigkeit gemacht werden. So will es das edle Paar „Bauernfreund' und „Bauernvereinsbote'. Man möchte fo etwas nicht glauben

etwas gegen die österreichischen Advocaten beschließen würde? Ob sie nicht vor Staunen er starren würden, wenn man ihnen antwortete: Da darf man nichts dagegen thun, denn Deutschland ist im Recht? Ob sie nicht in äußerster Entrüstung herausschreien würden: Zum Kuckuck, was geht uns Deutschland an, wir haben die österreichischen Advocaten zu schützen. Ja, Bauer, wenn es sich um die deutschnationalel? Bauernsührer und Advocaten handelt, das ist freilich etwas anderes, ob es aber dir nützt oder schadet, das kümmert diese Herren

nichts. Bauern merket Euch das wohl bis zu den nächsten Wahlen und vergesset es nicht. Wenn dann die deutschnationalen Advocaten, diese Bauern- sreunde zu Euch auf Wahlwerbung kommen und Euch durch schöne Reden zu fangen suchen, so ant- wortetihnen: „Jhrwollt den österreichischen Bauer an Preußen-Deutschland ver rathen.' Der deutsche Katholikentag in Osnabrück. Es hat nicht an Stimmen gefehlt, welche der Abhaltung der diesjährigen Heerschau der deutschen Katholiken in einer mittelgroßen hannoverischen Stadt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 02.03.1921
Umfang: 16
strophalen Folget hin, die ein neuer Konflikt z.vi- schen Frankreiä^nd Deutschland mit sich bringen müstie. Uebcr die Haltung der Negierung und be sonders des ersten Ministers Lloyd l7.?.,rge ist inun sich nicht ini Klaren. Nach den einen Hot er sich bereits offen auf vie Srite Frankreichs gestellt u. e> klärt, das; auch England rüsten werde, wenn Frankreich dies tu:. Nach anderen will er wieder Versuche zum Auheim unternehmen und die Franzosen zur Mäßigung mahnen. In Wahrheit wird Lio^d (heorgzs Streben

. Uebe? 17,gg PersoncN wuedeil verhaftet. Verschiedene Mchnmen. Italiens Forderungen an Deutschland. Vor einigen Tagen hat die Enlschädigungskom- mission Deuisckland die Forderungen in der Ent- schädigun^ofrag,: überreicht. Italien verlangt von Deutschland 1. An Sa.'hentschäkngungen: für be schädigte Industrieanlagen 1,7z^1 Millionen Lire, iür demolierte Vaulickleiien li.Slg.7 Millionen Li re. für andere verletzte Besiyungen 5.W5.8 Millio nen Lire, für andcre Schaden l.lUI.U Millionen, für Seeschäden

Millionen Sterling. 2. An Ent schädigung für Pctsoneu'. iür Militärpensiouen It^illionen Frau:, für Kriegerfamilien 6.!,^ Millionen Franken, für Schäden an Zivil personen 12,153 Millionen Franks. Was Deutschland bisher an Kriegsmaterial zer störte. Nach einem Berliner Bericht hat Deutschland bis zum I. Jänner -'.^1 in Aussüytnng des Arti kels llill des Bertrages von Versailles solgende Mengen Kricgsgerälen zerstört: 47.Nl) beschütze und Nohre, Lafetten, 19.127 Minentoerfer und Nobre, 2N.VM.NN0 geladene

Flugzeugen und Flug- moioren sind zerstört worden: 1?>.M0 Fkug^euge, 2:!.41j Motore. Bon dem in Deutschland befindli ch n französischen und belgischen Kriegsgeräten ist bis Milte Jänner folgendes Material von der in teralliierten miliiärischen Kontrollkommission an gefordert und. auch bereits ausgeliesert worden: -ZL.535 Gewehre und Karabiner, 17.85v.227 Patro nen. 374 Geschütze, Z73 Maschinengewehre, 8VW blanke Waffen, verschiedenes Geschützzubehör, Mu- niUoilswpZen, Scherenfernrohre. Ferngläser

. Zu behör für Handwaffen und Maschinengewehr us^ Frankreichs Hetze gegen Deutschland in Am-iitz In welcher' Art und Meise die Entente b-strH ist, die wirtschaftliche Wiedererstarkung Deutslb. lands zu unterbinden, geht aus der nenrdin« erfolgten Bereitstellung großer Propagandosond; hervor. So setzt Frankreich wieder mit seiner ant^ deutschen Propaganda in Amerika ein. für ^ neuerdings die Summe von 30 Millionen Fin^j ausgesetzt wurde. Mit diesen Mitteln soll die zösische Propaganda in Amerika

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