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Außferner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 27.02.1915
Umfang: 8
und Erinnerungen" er zählt Bismarck, wie er schon vom Tage der Schlacht von Königgrätz ab darauf hinarbeitete, die Grundlage eines freundschaftlichen Verhältnisses mit Oesterreich wieder zu gewinnen. Tie Aus einandersetzung von 1866 war eine schmerzliche Notwendigkeit gewesen, um das Streben nach der Führung in Mitteleuropa und in der Lösung der „deutschen Frage" zu einem Ergebnis zu führen. Das Kriegsglück entschied für Preußen. Aber Bis marck sah klar genug, daß das neue Reich, das er zu gründen hoffte

, und solche wür-. den gar nicht geschlossen, wenn nicht jeder der Be teiligten sich daraus eine Deckung und Hilfe in den ihn- bedrohenden Fährlichkeiten erblickte.' So ist auch dem Deutschen Reiche die Flankendeckung durch Oesterreich-Ungarn vollauf zustatten gekom men und nicht etwa erst in der Konferenz van Al- geciras. Karl Lamprccht, der anerkannte Altmeister der deutschen Geschichtswissenschaft, betont in seinen Kriegsvorträgen („Krieg und Kultur". Leipzig, Hirzel, S. 46) geradezu: „Das Deutsche Reich

stand dann viel schwächer da, trotz des russischen Kolosses, und insbesondere hätte Rußland fortfahren können, uns als eine Macht zweiten Ranges zu betrachten und zu seinen Zwec ken zu benützen. So wäre das Deutsche Reich in Ge fahr gestanden, in eine Rolle zu geraten, wie Rußland dem in seinen Kämpfen im Deutschen Bund isolierten Preußen von 1866-sie nur zu oft Zuteilen wollte, eine Rolle, wie sie Rußland heute den Balkanvölkern zu spielen zuweist. Wir wären durch unser Bündnis mit Rußland

, nur Bestand haben könne, wenn die bis dahin führende Macht Mitteleuropas der neuen deutschen Macht nicht als Erbfeind drohend in der Flanke stehe. Bismarck wußte insbesondere, daß vor endgültiger Schaffung des neuen Reiches noch der Waffengang mit Frankreich unausbleiblich sei und arbeitet auch darum mit aller Energie schon setzt darauf hin, sich nach Entscheidung der „deut schen" Frage für die europäische AWeinander- setzung den Rücken frei zu halten. Oesterreich er hielt darum einen milden

und ehrenvollen Frieden, der in der Tat die Wiederannäherung, sobald die Zeit dazu gekommen war, leicht ermöglichte. Auf den französischen Schlachtfeldern erstand das neue Deutsche Reich. Die neue Zentralmacht Europas, die die altern Nationalstaaten, Frank reich, England. Rußland, so lange mit Erfolg zu hindern bemüht gewesen waren, war nun da. Oe sterreich hatte schon bald nach 1866 in voller Klar- het die Konsequenz der mitteleuropäischen Umbil dung gezogen. Es verzichte^ auf eine jahrhunderte lang bewahrte

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 1 von 8
Datum: 27.02.1915
Umfang: 8
mit Oesterreich wieder zu gewinnen. Die Aus einandersetzung von 1866 war eine schmerzliche Notwendigkeit gewesen, um das Streben nach der Fühmng in Mitteleuropa und in der Lösung der „deutschen Frage" zu einem Ergebnis zu führen. Das Kriegsglück entschied für Preußen. Aber Bis marck sah klar genug, daß das neue Reich, das er zu gründen hoffte, nur Bestand haben könne, wenn die bis dahin führende Macht Mitteleuropas der neuen beutfdj* t Macht nicht als Erbfeind drohend in der Flanke stehe. Bismarck wußte

Reiche die Flankendeckung durch Oesterreich-Ungarn vollauf zustatten gekonr- men und nicht etwa erst in der Konferenz von Al- geciras. Karl Lamprecht, der anerkannte Altmeister der deutschen Geschichtswissenschaft, betont in seinen Kriegsvorträgen („Krieg und Kultur". Leipzig, Hirzel, S. 46) geradezu: „Das Deutsche Reich ist nicht in der Lage, sich in der angenehmen Position, mit sieben Nachbarn, selbst zu erhalten und der Na tion für ihre Erhaltung zu dienen. Erst mit Oesterreich zusammen

und zu seinen Zwek- ken zu benützen. So wäre das Deutsche Reich in Ge fahr gestanden, in eine Rolle zu geraten, wie Rußland dem in seinen Kämpfen im Deutschen Bund isolierten Preußen von 1866 sie nur zu oft zuteilen wollte, eine Rolle, wie sie Rußland lMte den Balkanvölkern zu. spielen zuweist. Wir wären durch unser Bündnis mit Rußland abhängiger und gegen Angriffe von Westen nÄ wenigstens ehenso wenig geschützt. Erst die Errichtung einer starken mitteleuropäischen Basis unserer politischen Macht- geltung

Abholen in den Abholstellen «Schwaz »/«jährig K 1.50, »/.jährig K 3.-. »/»jährig K 6.-. Bezugspreis bei wöchentlich zweimaliger Zustellung ins Haus oder Postzusendung »/«jährig K 2.25, »/zjährig K 4.50, »/»jährig K 9.—. Bezugspreis bei wöchentlich einmaliger Postzusendung »/«jährig K 1.50, »/zjährig K 3.-, »/»jährig K 6.-. Bezugspreis für da» Deutsche Reich »njährta K 10.—. für dt« übrigen Länder des Weltpostvereines R 1L—. Nummer 16. Schwaz, Samstag, 27. Februar 1915. 26. Jahrgang

Deutsche Reich. Die neue Zentralmacht Europas, die die ältern Nationalstaaten, Frank reich, England, Rußland, so lange mit Erfolg zu hindern bemüht gewesen waren, war nun da. Oe sterreich hatte schon bald nach 1866 in voller Klar tet die Konsequenz der mitteleuropäischen UmLil- mng gezogen. Es verzichtet auf eine jahrhunderte lang bewahrte und immer wieder erstrebte Kor nachtstellung in Deutschland und wandte die Front jeiner äußern Politik, unter gleichzeitiger Durch- ührung des österreichisch

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 27.02.1915
Umfang: 10
." Unsere Monarchie hat eine neue illustrierte Zeitung bekommen, wie wir sie uns alle schon längst g wünscht haben. Tec Preis — sie kostet nur 14 Hel ler — ist so niedrig und der Inhalt dabei s» reich, gediegen und interessant, daß es eine Freude ist. Zum ersten Male sehen wir hier die photographische Aufnahme eines Schlacht feldes, dessen vielbesprochene Leere, die furchtbarer als alles, die Nerven unserer braven Soldaten auf die Grolle stellt. Das Blatt zeigt ferner photographische Ausnahmen

nunmehr vorliegen, lassen den außerordentlichen We t dieses in wirklich großem Stil gehaltenen Geschichtswerkes er kennen. Geschickte Anordnung bes Stoffes, klare, lebendige Sprache und vor allem muglichste geschichtliche Treue, das sind Vorzüge, die dem ausgesprochenen Werke nachgerühntt werden müssen,- dessen Lauernder Wert heute bereits seststeht. Dazu kommt noch die Gediegenheit der Ausstattung und oie Reich haltigkeit und künstlerische Qualität des Jllustrationsmaterials. Die schönen

(u. zw. sowohl in einer deutschen als in einer ungarischen Ausgabe) erschienene G. FreytagS Verkehrskarte von O esterre'ch-Ung ar n und den Balkanländern 1:1,400.000, Preis mit Stationsverzeichnis und Kalender . 1915 K 2.40, auf Leinwand in Taschenformat oder mit Stäben zum Aufhängen X 5.- , Verlag von G. Freytag und Be ndt, Ges. m. b. H-, Wien, VII, Schottenfeldgasse 62. Die oft not wendige Aenderung des Versandweges, die durch die jetzigen außergewöhnlichen Verhältnisse jetzt so manchmal vorgenommen

wieder hinter dem rotblauen Ohr: „Fergot’em, Captain !" „Vergessen? Also steigen Sie zu meinen vier Leuwn ins Boot. Ihre Leute kommen als Geiseln zu mir an Bord!" Von vier deutschen Matrosen gerudert, betritt der Engländer nochmals sein Schiff, holt die Papiere und sieht wie die Un seren eine Sprengpatrone an seinem Schiff be festigen. — Der Kahn mit vier Deutschen und einem Briten schaukelt wieder zur Zigarre. Ein Donnerschlag hallt über die irrische See. Eine Rauchsäule spritzt auf und in ihrem Qualm fällt taumelnd

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 27.02.1915
Umfang: 4
Februar der Verkehr mit Deutschland, Oester reich-Ungarn, Holland Und Luxemburg. Nachdem die belgische Bevölkerung eingesehen hat, mit welcher Zu verlässigkeit der Postdienst Unter deutscher Verwaltung gehandhabt wird, nimmt sie allmählich die durch den Krieg unterbrochenen Familien- uttb Geschäftsbe ziehungen wieder auf; das gleiche tun die belgischen Gerichts-, Polizei, Schul- und Steuerbehörden. Den größten Vorteil hat aber davon die Industrie. Der Generaldirektor der weltbekannten Cockerillwerke

m Seraing drückte deshalb auch der deutschen Ver waltung seine Genugtuung aus und ließ ihr Mitteilen, baß er infolge des Auflebens des Postbetriebes Ge legenheit erhalten habe, Aufträge hereinzuholen, die 350 belgischen Arbeitern für die nächsten 8 Monate Arbeit und Verdienst verschafften. Uhland und der Umgang mit Engländern. „Knigges Umgang mit Engländern" könnte man eine Keine Episode aus Ludwig Uhlands Leben nennen, me der Münchner Dichter George Morin in dem dem nächst erscheinenden Hefte

verursacht wur den. Fabriken und Elektrizitätswerke kamen zum Still stand, der Verkehr ist stellenweise unterbrochen. Meh rere Züge blieben stecken. Da der Schneesturm noch an dauert, ist eine Besserung vorläufig nicht zu erwarten. Der Schaden ist bedeutend, („Im Deutschen sind Sie mir doch über.") Ein alter Gymnasial-Prosessor, der lange Jahre an einer Schule im Osten im Deutschen Unterricht erteilte und wegen seiner strengen Zensuren gefürchtet war, weshalb viele seiner Schüler es vorzogen

aus dem Auge verloren. Haben Sie Ihr Examen gemacht?" — „Jawohl, Herr Professor! Sie gaben mir immer so schlechte Zensuren im Deutschen, und da bin ich nach Gotha gegangen." — „Und was machen Sie jetzt?" — „Ich bin bei den Fliegern, und war schon in Frankreich und England." — „Nun, dann wünsche ich Ihnen, daß Sie recht bald das Eiserne KreUz bekommen." — Da kuöpfte der Sol dat seinen Mantel äuf: er hatte bereits das Eiserne Kreuz erster und zweiter Klasse. Achtungsvoll zog der Professor seinen Hut

: „Ich sehe, ich habe Ihnen un recht getan. Im Deutschen sind Sie mir doch über!" 1 Luta Haarschneidemaschine K 5 — „Zar Hygiea“ Volkswirtschaft. (Unsere Kriegsanleihe.) Nachdem am 25. ds. Mts. die letzte Rate von 20 Prozent auf die Kriegs anleihe eingezahlt wurde, Und die Emission der Kriegs anleihe nunmehr vollständig abgewickelt ist, stellt das Fremdenblatt mit großer Genugtuung fest, daß dieses Ergebnis ohne Störung des Zahlungs- und Kreditver kehres erzielt wurde. Das Blatt zollt der Haltung

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 27.02.1915
Umfang: 10
gefangen genommene Kommandant der russischen 57. Reservedivision deutsche Offiziere fragte, ob es wahr sei, daß das von den Deutschen belagerte Antwerpen bald fallen würde. Als ihm darauf Sie Lage im Westen erklärt wurde, wollte er nicht daran glauben, daß das deutsche Westheer aus französischem Boden stehe. %m Skutsch-frililzijßslh-belgischeil ein rasches kühles Grab. Jeder Telegraph bringt weitere Hiobsbotschaften von neuen englischen Schiffsverlusten. Daß man in England weder mit den eige

nen, noch mit Frankreichs militärischen Tätigkeiten besonders zufrieden ist, geht aus den Schilderungen eines militärischen Sachverständigen, der sich längere Zeit im französischen Heer befunden hat, hervor. Er stellt bei seiner Besprechung der militärischen Lage die Frage, welche Vorteile die französische Armee in den letzten Monaten erzielt habe, und kommt zum Schluß, daß seit den großen Schlachten an der Aisne und Marne, seit dem Kampf in Südbelgien, und dem Druck des deutschen Heeres

ist. Die englische Admiralität kündigt Be schränkungen der englischen Schiffahrt im Nord- und Südeingang der Irischen Seen an. In England feiern gegen 9000 Matrosen der Han- delsschiffahrt, weil sie sich weigerten, bei der deutschen Unterseebootgefahr England auf Schiffen zu verlassen. Die niederländische Regierung ver bot das Einlaufen fremder Schiffe unter falscher Flagge in niederländische Häfen. Die Weigerun gen der holländischen Seeleuten, nach England zu fahren, nehmen täglich zu. Bisher kamen Wei gerungen

." meldet, am Montag in Kufstein an. Es war ein dreijähriges Mädchen und ein vierjähriger Knabe, die einzigen Kinder ihrer Eltern, die vor einigen Jahren nach Frank reich übersiedelt waren. Wie die Mutter der Kinder, eine geborene Kuffteinerin erzählte, wurde die Familie bei Ausbruch des Krieges in ein Zivilgefangenenlager gesteckt und dort so elendig behandelt, daß die beiden Kleinen am 11. August infolge Erschöpfung starben. Nach der endlichen Freilassung der bedauernswerten Eltern, die schreckliche

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 27.02.1915
Umfang: 10
jetzt auch Ausländer interniert So schreibt der Vertreter eines großen Hand- lungshauses unter anderem: „Von einer Geschäftsabwicklung ist in China natürlich wenig die Rede, wenn auch die Abnahme gewisser Artikel nicht schlecht zu nennen ist. Es fehlt aber bei den Chinesen an Anregungslust und an Geld, da durch das fast gänzliche Aufhören der Ausfuhr kein Geld in das Land kommt. Hongkong als englische Kolonie ist gegen die österreichischen und deutschen vorgegangcn; die Wehrfähigen wurden

und die Uebrigen ausgewiefen. Derartige Härten treffen zum Teil auch In haber von Firmen, die, wie wir, an fünfzig Jahre in Hongkong etabliert sind.s Den österreichischen und deutschen Firmen wurde vom Gouverneur ein Verwalter bestellt, der die Geschäfte für sie abwickelt. Neue Geschäfte dürfen selbstverständlich nicht entriert werden. Es darf auch kein Geld aus der Hongkonger Nieder lassung gezogen werden, — nicht einmal so viel als zum Verlassen Hongkongs erforderlich ist. An den übrigen Plätzen Chinas

sind die österreichischen und deutschen Firmen selbstverständlich unbehelligt geblieben. i Der Raub Tsingtaus ist eine unglaubliche i Kurzsichtigkeit. Englands; denn es dürste nunmehr, j da Japan Blut geleckt hat, nicht allzu lange dauern, , daß die Japaner ihre Hände nach Hongkong und ! Singapore auszustrecken. Die Zeit ist gar nicht i nicht mehr so fern, da dis Engländer es bitter be- s reuen werden, Japan und seine Begehrlichkeit auf- l gestachelt zu haben. (Sie ist schon da!) s Wie sich England

anständig. Niemand derselben ist ausgewiesen. Sie können alle ihren Geschäften nachgehen. Trotzdem müßten die Japaner über ihre Un dankbarkeit gegen Deutschland eigentlich vor Scham versinken. Das in ihrer Hauptstadt prangende Denkmal des deutschen Generals Meckel, der Ihnen ihre Militärmacht durch deutsche Organisation schuf und sie den seinerzeitigen Krieg gegen Rußland ge winnen ließ, müßten sie eigentlich verhüllen." Auch den zweiten Brief geben wir auszugs weise wieder. Der eine Chef

fühlen werden, zu welch schwerer Erkrankung ihres Kolonial- handeU sie ohne österreichische und deutsche Fabri kation und ohne österreichische und deutsche Ab nehmer kommen." ^ Aus dem dritten, an das Konsulat gerichteten Schreiben eines bedeutenden deutschen Handlungs hauses veröffentlichen wir folgende kennzeichnende Stelle: „Die in Hongkong ansässigen und deutschen Firmen sind von der gierung zwangsweise liquidiert Männer unter fünfundvierzig Jahren hat man ge fangen genommen. Die älteren, sowie

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 27.02.1915
Umfang: 10
werden jederzeit angenonrnren. M 17. Samstag, den 27. Februar 1915. 28. Jahrgang. Große Schlacht in den Karpathen. 4000 Russen gefangen. Neue Erfolge der Deutschen, Prasznitz genommen, neuer dings 15.000 Russen gefangen. — Der Unterseebootskrieg gegen England. — Japans Druck auf China. Haadnfnhd«? Vou F. Wehner (Ehrwald). Wsnn sich Engländer begegnen, so hört man unter den Worten mit denen sie sich begrüßen fast stets die Frage: „Haudujuhdu?" Geschrieben wird das in Englisch allerdings ganz anders: how do yon

, daß England ernsthaft von einer See-Blockade betroffen wird. Noch hat die große Masse des englischen Volkes ja den vollen Ernst der neuen Lage, die das Vorgehen der deutschen Unterseeboote geschaffen hat, nicht voll begriffen. Das Vertrauen auf die von der mächtigen englischen Flotte geschaffene Unantastbarkeit der grotzbritannischen Inseln ist im englischen Volke noch immer so groß, daß man die Erklärung Deutschlands am 18. Februar mit dem Unterseebootkriege gegen England zu beginnen, mehr

als einen albernen Bluff und einen un passenden faulen Witz anzusehen geneigt ist. Die richtige Erkenntnis der Lage und das schreckenvolle Erwachen werden in England also erst mit der Zeit, wenn die deutschen Maßnahmen in ihrer ganzen Bedeutung, Kraft und Stärke ge wirkt haben, folgen. Aber schon heute kann Eng land auf die Frage nach seinem Befinden nur mit einem: „Oh es geht mir nicht sehr gut" ant worten. Der Krieg hat sich längst auch in Groß britannien recht unangenehm fühlbar gemacht. Der Kurs

, Obst und was sonst noch an Nahrungs- s Mitteln zur Volksernährung benötigt wird, muß über See in Schiffsladungen zugeführt worden, j Verspüren schon Deutschland und Oefterreich- ! Ungarn mit ihrem gesegneten Ackerbauland die ! Absperrung vom Seeverkehre bitter gering, wie j mag es erst England ergehen, wenn es durch die j deutschen Unterseeboote von der Lebensmittelzufuhr ' auch nur teilweise abgeschnitten wird. Wo jetzt ein Frachtdampfer in den England s umgebenden Meeresgewässern

von einem deutschen j Unterseeboot angetroffen wird, ist es in zehn Mi- ! nuten erledigt und sinkt durch Bomben zersprengt i mit seiner gesamten Ladung in die dunkle Tiefe ! des Meeres hinab. Vergeblich schauen die am 1 englischen Gestade Wartenden nach ihm aus und ■ die, die uns aushungern wollten, können nun selber den Hungerriemen über dem leeren eigenen Magen enger ziehen, auf daß das Sprichwort erfüllt werde: Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Und so fängt jetzt schon die arme Arbeiter

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 27.02.1915
Umfang: 8
haben und in die Mündung der Boljana gelangt sind. Sie sind wieder nach Cattaro zurück gekehrt und haben die montenegrinischen Stellungen eine halbe Stunde lang beschaffen. Die Wirkung des Handelskrieges gegen England. London, 24. Febr. Die Admiralität kündigt Beschränkungen der englischen Schiffahrt im Nord- und Südeingang der Irischen See an. Ferner meldet der Rotterdamsche Courant aus London, daß in England gegen 9000 Matrosen der Handelsschiffahrt feiern, weil sie sich weigerten, bei der deutschen Unterseeboot

gefahr England auf Schiffen zu verlassen. Verluste zur See. London, 24. Febr. Der englische Dampfer „Oakley" ist gestern südöstlich Rye von einem deutschen Unterseeboot torpediert worden. 14 Matrosen wurden gerettet. — Der englische Hilfskreuzer „Chanmonaugh- Im Kaifertal. Ein Stimmungsbild aus der Gegenwart. Von August Sieghardt, Kufstein. Still und halb verschlafen liegt noch das alte Städt- lein da, als ich aus der Haustür trete und fröstelnd hineinstapfe in den dämmernden Morgen. Von der trutzi

über den verschneiten Sparchner Feldern und am Fuße des Duxer Köpfl hebt sich ein monumen tales Bauwerk merklich ab von der weißen Fläche. Un willkürlich lenke ich meine Schritte dahin, zum Denkmal Friedrich Lifts. Inniger und teilnehmender als sonst gedenke ich heute dieses Mannes und seines tragischen Endes. Er, der einstige Führer der deutschen National ökonomie, der „wirtschaftliche Bismarck", der Mann, der mit seiner ganzen Kraft und Seele eine wirtschaftliche und nationale Einigung unseres deutschen Volkes

er strebte und den Gedanken einer deutschen Flotte und Kolonial-Politik schuf —, er fand hier an dieser Stelle im Schneesturm, von Verzweiflung getrieben, als Mär tyrer einer großen deutschen Sache den freiwilligen Tod! Das dankbare Vaterland hatte ihm hier, wie Carny von ihm sagt, am 30. Nov. 1846 die Pistole in die Hand gedrückt. Der Fluch des zerrissenen Vaterlandes, das für seine großartigen nationalen Ideen kein Ver ständnis hatte, hat List an der Grenze jener zweier Länder, die er wirtschaftlich

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Alpenrosen
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Seite 3 von 4
Datum: 27.02.1915
Umfang: 4
war es auch seine Gewohnheit, mit bajonettbewehrtem Schießprügel allerlei equilibristische Kunst stücke in der Luft zu vollführen, um den bösen deutschen Vorposten den nötigen Respekt einzuflößen und ihre kecken Eroberungs gelüste zu scheuchen. Am späten Nachmittage, gewöhnlich wenn er war als Schütze bekannt, der keinem etwas zu Leide tat. Und das war Piekaujnsts Glück, denn sonst hätte ihn sicher die erste beste deutsche Kugel von seinem luftigen Herrschersitz auf dem Bahndamm weggeblasen. Anton v. Werner 1-, Direktor

der kgl. Akademie in Berlin. So aber schonte man ihn nach stillschweigen der Vereinbarung, und hatte seine helle Freude an den Verrenkungen des kleinen, dürren, zappligen Männleins, dessen Um ständlichkeit und gewichtige Dienstbeflissen heit wider Willen bei seinen Feinden so viel frischen Humor in das Einerlei des langwierigeil Positionskrieges zu bringen ver mochte. Und je lauter und herzlicher man in den deutschen Schützengräben über den Piekaujust zu lachen wußte, um so wüten der knallte

vor!" Unteroffizier Anke, ein wirklich prächtiger, wackerer Degen, den ich schon am gestrigen Abend zum „Eisernen Kreuz" vorgeschlagen batte, und der bei jeder schwierigen Sache! die deutschen Vorposten abgelöst wurden und in sie Bewegung kam, pflegte Piekaujust ein über das andere Mal seine Büchse abzu feuern, mit so großer Promptheit und Ge nauigkeit in der Zeit, daß er bald als wan delnde Normaluhr des Kriegsschauplatzes eine Berühmtheit wurde. Um seine Schießerei selbst aber bekümmerte sich niemand; denn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 27.02.1915
Umfang: 8
, hat an seine Angehörigen briefliche Nachricht gelangen lassen. Nach seinen Mit teilungen, welche die „Münchner Post" veröffent licht, ist die Verpflegung der deutschen Kriegsgefan genen in Frankreich sehr schlecht. Daß dies richtig ist, wird uns auch von Freunden in der Schweiz bestä tigt. Allerdings sollen die Zustände in einzelnen französischen Gefangenenlagern etwas besser sein. Was die Behandlung der Verwundeten anlangt, so wird uns von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß der ganze französische Sanitätsdienst

, um und sah einen Riesen-Doppeldecker etwa 300 Meter entfernt Feuilleton. Aus einem deutschen Hause. Ein Familienbild aus dem neunzehnten Jahrhundert von Ludwig Schicrk. (Fortsetzung.) Zwei Stunden später machte der Anwalt im Hinterstübchen des Hotels „Zur deutschen Warte" sein Spielchen. „Was nur der Doktor haben mag?" murrte der hagere Hilfsbeamte. „Er läßt sich von dem einfälti gen Steuerrat wahrhaftig noch die Haut abziehen." Plötzlich warf der Advokat die Karten auf den Tisch.' „Kinder," rief

. Aber der Mann, dem dies alles galt, saß an die sen Tagen in seinem kunstgewerblichen Arbeitszim mer und starrte das silberne Sebaldusgrab an. III. Hinter dem vornehmen, kunstgewerblichen Wohn- bause des Inhabers der großen, vaterländischen Firma C. v. O. befand sich ein Garten. Man würde dem erlesener: Geschmacke und der echt deutschen Gemütstiefe des Firmenchefs nur zum Teile gerecht werdeu, wenn man dies blühende, duftende Besitztum übersehen wollte, das mit seinen Grotten und Lauben, seinen Glashäusern

, das nicht in irgend einer fremdäugi gen Blume oder in einem exzentrisch gebogenen Blatte redete. Große rote Blüten, die gleich einem Turbane auf mageren Stengeln saßen, schienen je den Augenblick den Mund öffnen zu wollen, um den Beschauer in den bilderreichen Konstruktionen des Orients anzusprechen. Palmen mit blattreichem Schirmdache aus dünnem Schafte glichen jenen Si zilianern mit den breiten malerischen Strohhüten, die zum Studium der deutschen Industrie im letzten Sommer die weiten Fabriksanlagen der Firma

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 27.02.1915
Umfang: 4
der Lebensmittelpreise zu treffen. Spende amerikanifcber Deutscher. Berlin, 26. Febr. Das „Berliner Tageblatt" mel det aus Indianopolie: Ae Liga der Deutschen in Indianopolie übermittelte dem deutschen Botschafter in Washington Grafen Bernsdorff vorerst 100.000 Mark für die Familien der im Kriege gefallenen Deutschen. Wechsel im belgischen Ministerium. Brüssel, 25. Febr. Wie die „Belgique" aus siche rer Quelle meldet, hat Ministerpräsident de Broque- ville das Ministerium des Krieges niedergelegt und das Ministerium

. In aller Hast wurden Schränke und Schubladen zuge schlossen, und nach wenigen Minuten hatten sämtliche Beamte das Haus verlassen. Daß sie dies mit Ge nehmigung ihres Vorgesetzten taten, weil Geschosse in das Gebäude einschlugen, mag einigermaßen zu ihrer Enffchuldigung dienen. Nur der Vorsteher blieb wie ein treuer Kapitän auf seinem Posten und erwartete das Eindringen der deutschen Truppen. Mit diesem Ereignis setzte der belgische Postbetrieb am 6. August vollständig aus. Als hernach das Leben

wieder der Post dienst. Täglich einmal wurden Briefe bestellt und Briefkästen geleert, und am Schalter saß wieder, wie in Friedenszeiten, der belgische Beamte. Bürgermei ster und Schöffen sprachen der deutschen Verwaltung ihren Dank aus, der Vorsitzende des Provinziallandta ges bot seine Unterstützung an, ein Reichslehrer der Lütticher Universität wollte sogar eine Denkschrift aus arbeiten, um die Wiederaufnahme des Postbetriebes durch belgische Beamte vom Rechtsstandpunkt aus als gerechtfertigt darzulegen

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 4
Datum: 27.02.1915
Umfang: 4
kommende überaus bescheidene Erfolge. Gleichzeitig aber machen die Deutschen in den Vogesen, nördlich von Sulzern erhebliche Fortschritte und scheint sich hier eine Bedrohung der rechten französischen Flanke vorzubereiten. Indessen hat die französisch-englische Flotte wieder einmal dadurch von sich hören lassen, daß sie den Eingang der Dardanellen durch 7 Stun den hindurch beschoß, freilich nur mit dem Re sultate, daß mehrere ihrer Panzerschiffe, nament lich das Admiralschiff stark beschädigt wurden

keit gemacht haben. Gewiß haben wir noch keine sicheren Vorstellungen von den Mitteln und Mög lichkeiten der deutschen Blokade, sind aber über zeugt, daß sie zum Ziele führen und in letzter Linie das Weltmeer von der Tyrannei Englands, unter der übrigens die Neutralen am meisten seufzen, befreien werden. Die täglichen Meldun gen, wie jene vom 22. Februar, um nur eine herauszugreifen: „5 englische Dampfer versenkt usw." bilden nur das entsprechende Vorspiel zu kommenden größeren Ereignissen

haben würde, mit solchem Nachdrucke zu betonen, wenn Chinas Hauptratgeber England frei von Sorgen wäre. So aber verlangt es, daß kein Teil der chinesischen Küste und keine chinesische Insel einer fremden Macht abgetreten oder verpachtet werde. Es verlangt ferner die ausschließlichen Bergwerksrechte in der Ostmon golei, die Verlängerung des Pachtes von Port Artur und den Bau der Bahnen Schantung- Mukden und Kirin-Schantung auf 99 Jahre. Es verlangt auch die Uebertragung der deutschen Privilegien in Schantung auf Japan

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 27.02.1915
Umfang: 10
tut sie, wenn f sie im englischen Kanal außerhalb ihrer Hoheits- | grenze ausgedehnte Minenfelder legt. Gleichzeitig z beschränkt sie sich aber auch nicht auf feindliches I Gebiet, d. h., auf deutschem Hoheitsgebiet entlang | der deutschen Küste. | Die deutsche Regierung dagegen beschränkt sich | auf feindliche Gewässer und macht nur in Bezug | auf den Kanal eine Ausnahme, indem sie diesen f insgesamt als Kriegsgebiet erklärt. Die Ausnahme f ist indessen nur eine scheinbare, denn in Wirklich

. $ Würde man beanständen, ob Hinweise solcher Art notwendig waren, da auch Deutschland, jedem überlassen könnte, aus der bloßen Erklärung zum i Kriegsgebiet die Folgerungen zu ziehen, gleich- \ giltig, ob zu kurz oder zu weit, so könnte man fj dies allenfalls gelten lassen. Es ist aber ein star- \ kes Stück, vertuschen zu wollen, daß die deutschen s Erklärungen — zum Unterschied von den engli- ! schert — der Wahrheit die Ehre geben, sich im ^ übrigen an die Richtlinien halten, welche überall i auch im Frieden

, d. h., daß die Streitkräste genügen müssen, um das als blockiert erklärte Gebiet wirkungsvoll abzusperryn, wes wegen sich Blockade-Erklärungen in der Regel auch nur auf beschränkte Gebiete und oft nur auf ein zelne Häfen usw. beziehen, so versteht man, war um deutscherseits dieses Wort nicht gebraucht wurde und weshalb man es von übelwilliger Seite den Deutschen anhaften möchte. Wir gehen also nicht zu weit, wenn wir oben sagten, daß die Auslegung der Erklärung im Aus land an grobem Unfug grenzt. An grobem Un fug, soweit

Räuber auf einmal daher. Wer da, wer? Deutschland, wir wollen an deine Ehr! Nimmermehr, nimmermehr! Und wärt ihr nicht drei, sondern neun, Meine Ehr und mem Land bleiben ewig mein: Nimmermehr nimmt sie irgend wer, Dafür sorgt Gott, Kaiser und deutsches Heer. Vsir unseren Soldaten im Felde. Der Gastwirtssohn Fritz Nötzold von Gungl- grün bei Imst, der im deutschen Heere in Flandern kämpft, schreibt an seine Schwester: Liebe Martha! Herzlichen Dank für Deine Sendung zum Christfest, welche wohl

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Außferner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 27.02.1915
Umfang: 8
unter schweren Verlusten für den Feind Zurückgeschlagen und 300 Russen gefangen genommen. Die Kämpfe südlich des Dnjefter nehmen noch weiter an Umfang und Ausdehnung zu, Ae AM i «es. In der Champagne, wo die Deutschen in den letzten dortigen Kämpfen 15 Offi ziere und über 1000 Mann Gefangene machten, griffen die Franzosen am 23. Februar neuerdings mit 2 Infanteriedivisionen an, wur den aber unter den schwersten Verlusten in ihre Stellung zurückgeworfen. Bei Ipern nahmen die Deutschen

wieder einige Schützengräben und blieben die feind lichen Gegenangriffe erfolglos. In den Vogesen wurde der Sattelkopf nördlich von Mühlbach von den Deutschen im Sturme genommen. Bei den fortschreitenden Angriffen gegen S u l z e r n und A m p r r s b a ch . wurden in den letzten Tagen 500 Gesänge n e gemacht. Die Festung Calais wurde in der Nacht vom 21. zum 22. d. M. ausgiebig mit Lust- b o mb en .belegt. Ein Zeppelin warf tags dar auf über Calais sieben Bomben herab uttd Lötete dadurch fünf Personen. Der Seekrieg

^ der Tätigkeit der deutschen Unterseeboote im Kanal die Uebersahrt nach Frankreich anzutreten. Auch ein englisches Kohlenschisf wurde durch ein deutsches Unterseeboot in der Irischen See versenkt. Wieder zwei englische Dampfer vernichtet. kb. Berlin, 25. Febr. Reuter-Bureau mel det aus New-Hafen: Der Cardifsdampser „Br anks.o m e" ist heute mittags 2 Ur süd östlich von B e ä ch v -Head auf eine Mine ge llausen oder torpediert worden. 18. Mitglieder der Besatzung wurden hier gelandet. Kapitän und Steuermann

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Datum: 27.02.1915
Umfang: 8
zurückgeschlagen uud 300 Russen gefangen genommen. Die Kämpfe südlich des Dujestcr nehmen noch weiter an Umfang und Ausdehnung zu. Ae Mse in WW. In der Ch ampag n e, wo die Deutschen in den letzten dortigen Känrpfen 15 Offi ziere und über 1000 Mann Gefangene machten, griffen die Franzosen am 23. Februar neuerdings mit 2 Infanteriedivisionen an, wur den aber unter den schwersten Verlusten in ihre Stellung zurückgeworscn. Bei Ipern" nahmen die Deutschen wieder einige Schützengräben und blieben die feind lichen

Gegenangriffe erfolglos. In den Vogesen wurde der Sattelkopf nördlich von M ühlbach von den Deutschen im Sturme genommen. Bei den fortschreitenden Angriffen gegen Sulzern und Ampersüach wurden in den letzten Tagen 500 Gefangene gemacht. Die Festung Calais wurde in der Nacht vom 21. zum 22. d. M. ausgiebig mit Lu fi tz omben belegt. Ein Zeppelin warf tags dar auf über Calais sieben Bomben herab und tötete dadurch fünf Personen. Der Seekrieg« Bei Beacht) Head, südlich von London an der englischen Küste, wurde

am Dienstag nach mittags der englische Truppentransportdampfer 192 durch ein deutsches Unterseeboot zum Sin ken gebracht. Drei weitere englische Militärtrans- p o r t d a m p f e r werden „vermißt". Die deut sche Blokade erweist sich somit bereits als sehr wirkungsvoll und hat sich die englische Regie rung nun veranlaßt gesehen, sämtliche Kanal- Häfen für die Schiffahrt zu sperren. Zahlreiche britische Freiwillige weigern sich, wegen der Tätigkeit der deutschen Unterseeboote im Kanal die Üebersahrt

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