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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 11.08.1880
Umfang: 6
und Freunde des Reiches werden zurück gesetzt, während diejenigen, welche das Reich in 17 Gruppen auflösen, es um Kraft, Zusammenhalt und Ansehen bringen wollen, allenthalben wolwollende Förderung und zärtliche Be rücksichtigung finden. Das ist die Noth, in welcher die Deutschen in Oesterreich sich dermal wieder wie schon wiederholt befinden, und diese bittere Noth scheint endlich die Deutschen in allen österreichischen Landen allmälich zum Bewußtsein dessen zu brin gen, was ihnen fehlt, was ihnen allein

in Oesterreich unverbrüchlich sestzuhalten, jede Schädigung ihrer nationalen Rechte und Interessen in jedem Theile Oesterreichs als einen gegen das gesammte Deutschthum gerichteten Schlag abzuwehren und im Kampfe gegen die heutige wie gegen jede i gleiche Tendenz verfolgende Regierung mit allen gesetzlichen Mit- | teln, aber auch mit aller Entschiedenheit bis ans Ende auszu harren." Damit ist, wie man zu sagen pflegt, der Nagel vollkommen auf den Kopf getroffen. Wenn die Deutschen in ganz Oester reich

endlich einmal einsehen, daß sie eine nationale Einheit bil den, die man nicht in einem Kronlande schädigen kann, ohne daß dadurch das deutsche Wesen im ganzen Reiche geschädigt wird; wenn sie endlich einmal zu der Ueberzeugung gelangen, daß eine Einengung der deutschen Sprache im Allgemeinen eine Benachthciligung der Deutschen in jedem einzelnen Kronlande b.deutet und daß umgekehrt das Zurückdrängen des Deutschthums in einem beliebigen entlegenen Kronlande seine Rückwirkung auf das ganze Reich übt

das für uns Deutsche in Oesterreich: die Noht lehrt einig sein und zusammhalten. An Noth und Bedrängniß fehlt es den Deutschen in Oesterreich heutzutage nicht. Es ist zum großen Theil ihre eigene Schuld. Sie wollten lange nicht einsehen, daß in dem kunterbunt zusammengesetzten, von allerlei Nationalitäten bewohnten Oesterreich es für die in Wahr heit bisher noch immer maßgebend gewesene Nationalität eine Sache der Nothwendigkeit sei, den deutschen Namen zu bekennen. „Wir wollen gute Oesterreicher sein", meinten

durch den Reichsraths - Abgeordneten Dr. Josef Kopp (nicht zu verwechseln mit dem (Eduard) Schützen-Koxp) beleuchtet, indem er sagte: „Die Situation spitzt sich nach un serer Meinung dahin zu, daß der deutsche Volksstamm in Oester reich und mit ihm die Einheit des Reiches, die Grundlage der Verfassung, und was darauf aufgebaut ist, in Gffahr sind. Man kann zwar dem Grafen Taaffe nicht nachsagen, daß er die Deut schen haßt, ebenso wenig, daß er die Slaven besonders liebt. Aus einem Umstande geht dies besonders klar

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 25.11.1880
Umfang: 4
in Krafts Veranda im deutschen Kaffeehaus eine Versammlung ab, welche, den Maßstab der letzten Jahre angelegt, recht zahl reich besucht war. Die Tagesordnung ist bekannt. Der Obmann des Vereins und zugleich Versitzende der gestrigen Versammlung, Hr. Dr. L. Duregger erstattete zuerst Bericht über den Ver- lauf des von ihm im Namen des Vereins besuchten IV. deutsch- österreichischen Parteitags in Wien und knüpfte daran einige Bemerkungen. Er habe die Mühe und Kosten der Reise nicht bereut

, denn es war, wie er sagte, in hohem Grade erhebend, eine auserlesene Schaar von 3000 deutschen Männern in so ernster und würdiger Versammlung mit einem gemeinsamen Schwur Protest erheben zu sehen gegen Gefahren, die man dem Reich und dem Deutschthum in Oesterreich nun einmal unleug bar bereite; es war ermuthigend und ermunternd, wieder politi sches Leben, welches in letzter Zeit ganz zu ellahmen drohte, sich rege gestalten zu sehen. Auch für Tirol sei es im höchsten Grade nothwendig, daß es föderalistische Bestrebungen

abweise und zum Reich halte; der Bürger und Bauer haben sich in den letzten Jahren schon nur mühsam zu halten vermocht, während ringsum nur die Klöster aufblühen; wohin würde es kommen, wenn die undeutsche, klerikale und föderalistische Richtung ganz die Oberhand gewänne! Zwar habe sich der vorgestern in Linz abgehaltene klerikale Parteitag auch den deutschen Namen beigelegt, allein was für ein Deutsch thum das sei, möge man daraus entnehmen, daß der mit dem größten Beifall aufgenommene Redner

, bis den Deutschen in Oesterreich der ihnen naturgemäß und historisch gebührende Platz wieder eingeräumt ist. Man gebe zwar vor, die gegen wärtige politische Aktion sei eine Versöhnungs-Aktion; man habe das aber recht seltsam angefangen. Uns Deutsche, die wir uns nie widerspänstig gezeigt, die wir immer zu Kaiser und Reich, zu Verfaffung und Gesetz gehalten, uns wolle man versöhnen mit den Gegnern von Verfaffung und Staatseinheit, uns wolle man versöhnen mit dem Ultramontanismus und der Reaktion

, Hr. Greuter, erklärt habe, wenn er zwischen der deutschen Nationalität und dem Ultra montanismus zu wählen habe, falle ihm die Wahl keinen Augenblick schwer. (Rufe: Sehr gut!) Der Redner schloß, in dem «-r der Hoffnung Ausdruck gab, daß der in Wien abgehal tene 4. deutsch-österreichische Parteitag mit seiner erhebenden Ab stimmung und daß die vortrefflichen Reden eines Kopp, Schmeykal und Walterskirchen im deutschen Volke von Oesterreich nachwirken mögen, bis den Deutschen in Oesterreich

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 13.03.1874
Umfang: 4
entgegengesetzten Strömungen^ hin- und her getrieben wird, welche einander bald mehr, bald weniger geräusch voll befehden: dies ist eine unbestrittene Thatsache. Während Huttler und seine Leute, (die von Hrn. Sigl im „Vaterland" „Kasinesen", „Waschlappenpartei", „Partei des Zipfelhauben marsches" rc. genannt werden), sich mit dem deutschen Reich so gut als möglich abzufinden suchen und „zum Kaiser gegangen sind", oder vorderhand sich wenigstens fügen und schmiegen, über haupt mit den bestehenden Thatsache

: Wir sind Feinde des deutschen Reiches, mag die „Post zeitung" für ein „Reich" schwärmen, das einen Bismarck als seinen obersten Herrn duldet; wir betrachten das „Reich" als eine schwere Prüfung, die der Herr über uns geschickt hat, auf daß wir uns bekehren und alle vernünftig werden sollen. Das „deutsche Reich" ist für uns ein Begriff, mit dem wir uns so wenig befreunden können, wie mit der Affentheorie Vogt's, ein Begriff, deffen Inhalt uns sch am rot h macht. Wir wollen unsere Zukunst

und unser Rechtsbewußtsein nicht damit kompromittiren, daß wir dem s. g. „deutschen Reich" auch nur einen freundlichen Blick zuwerfen, aus daß wir bei dem nahen unausbleiblichen göttlichen Strafgerichte unsere Hände wenigstens in kastnofreicm Wasser der Unschuld waschen können u. s. f s Dies möge genügen und nicht vergessen werden, damit man, jj wenn es an der Zeit ist, darauf zurückgreifen könne. Der ganze j Zorn Sigl's rührt wol davon her, daß die schönen Tage, die guten alten Zeiten Roms und seiner Omnipotenz

sich unterfangt und der jedem Drohworte ruhig und offen ins Gesicht blickt und mit Thaten antwortet. Hierüber nun ge- rathen die Knechte des Jesuitismus außer Rand und Band. Diese Sorte Pflichtvergessener, von welcher Bismarck bei der Vorlage des Gesetzentwurfes bctr. die Vereinigung von Elsaß- i Lothringen mit dem deutschen Reiche in der Sitzung des Reichs- i tages am 2. Mai 1871 so treffend sagte: „Sie sind des Namens ! nicht würdig, ich zähle sie nicht zu den Deutschen", — hat da her, um das deutsche Reich

in Wien, Frankfurt, Berlin, Basel, Zürich, Leipzig, Ham burg. A.Oppelik inWien, Prag, Berlin, Hamburg, Frankfurt. Leipzig, Paris, Florenz, Peters burg. Sachse & Comp, in Leipzig, Stuttgart, dßiiit chen, Breslau G.L.Daube in Frankfurt, Stutt gart, München, Hamburg,Brüssel Kudoli Müsse in Berlin, 'Äien, München, St. Gallen^-->^N- f'm Jreitag 13. März. «°stn» J. ( Morgen 14. März. Mathilde. ) Die bsier. ^Patrioten" und das deutsche Reich. München, 10. März. Daß die ultramontane Partei in Baiern von zwei

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 18.11.1871
Umfang: 6
aber wohl von den hussitifch-fanatischen Czechen zu befürchten stehe > welche sich gar bald recht unsanft- der künstlerisch-czechischen CavalierS entledigen würden. wenn erst-die Macht eines eigenen StaatswesenS^in ihre Hände gegebenmäre.' l' ^? Außerdem fürchtet ^man die Deutschen, weil sie mit ihrem nationalen Dränge den österreichischen Staat zum Deutschen Reich hintreiben würden bis zur Ein verleibung in denselben. Wer Oesterreich kenpt, /der kennt auch den Irrthum dieser Befürchtung. Aller dings

wünschen die Deutschösterreicher einen.Zusam menhang mit dem-Deutschen Reich, als ihrem natio nalen Wesen und'dem geistigen und materiellen Ge deihen Oesterreichs entsprechend. Aber Zusammenhang ist nicht Einverleibung., Waren wir denn einverleibt, so lange der deutsche Bund bestand? Und die Deutsch österreicher wären selbst mit einem loseren Zusammen hang, als ihn der Deutsche Bund darstellte, zufrieden. Sie wollen den Staat Oesterreich in voller Kraft, und sind nur der Meinung, daß diese Kraft

am sichersten reichbar fei im Zusammenhange mit dem Deutschen Reichen Das deutsche Oesterreicherthum ist > etwas ganz specifisches, welches den Großstaat Oester reich mit seinen eigenthümlichen Culturaufgaben durch aus nicht entbehren, sondern erhalten und erweitern - will. Das letztere ist heutiges TageS nur im Zusam menhang oder wenigstens Bündnisse mit dem Deutschen Reich möglich, und da auch das Deutsche Reich. gar kein Bedürfniß hat, Oesterreich zu erobern, solange nicht Oesterreich

mit seinem Reich thum in alle höher« Verbindungen, und führt deßhalb auch bet Hofe das einflußreichste Wort. Im Zusam menhange damit ist der „Böhm,' wie man ihn kurz- weg nennt, in so horrender Ueberzahl in alle Aemter des Staats eingeführt worden, und hat die verfassungs mäßige Regierung immerdar gründlich gelähmt. So lange damit nicht aufgeräumt wird, so lauge behält das czechische Äement einen Einfluß, welcher ihm nicht gebührt. Ebenso wird die Reichsverfassung den gefährlichsten Schwankungen ausgesetzt

zuzuschreiben, welche noch durch andere Potenzen verursacht wird. Sie bestehen in der Furcht vor dem Liberalismus, welchem mau vorzugsweise den Deutschen zuschreibt, und in den Einwirkungen der Geistlichkeit, welche den modernen Geist für staatSgesährlich ausgibt und den römischen Geist mit SyllabuS und Unfehlbarkeit als StaatSrettuug an preist. Den Liberalismus der, Deutschen anlangend, weiß jeder Einsichtige, daß er nirgends über! die Gränzen einer geordneten Staatöbildung hinanSschweist, daß dieß

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 16.01.1880
Umfang: 4
in Wien, Frankfurt, Berlin, Basel Zürich, Leipzig, Hamburg. A, Oppelik in Wien, Prag, Berlin. Hamburg, Frankfurt, Leipzi, Pari«, Florenz, Petersburg. Hag vaS Lafitte >. CsmZ. inParis» (B* L Davbe in Frankfurt. Stuttgart, München, Hamburg, Brüssel. RadolfMsfsein Berlin. Wien, München, Et. Gallen. Rotier s. Cs. t« Wie». Phi lipp Löß in Wien. M 12 Ireitag 16. Januar M«?-»«- p. ( ) 1880 Das Wort eines deutschen Ministers. | Das deutsche Reich hat in nationaler und religiös-politischer j Beziehung

eine entfernte Aehnlichkeit mit dem österreichischen | Kaiserstaate. Auch im deutschen Reich fehlt es nicht an Elemen- | len, welche ihren Stützpunkt nicht im Reichsgedanken und nicht | im Innern des Reiches, sondern außerhalb desselben suchen, wie j in Oesterreich. Da gibt es im Osten Polen, welche wie unserr! Galizianer noch immer von der endlichen Wiederherstellung des f ehemaligen Polenreiches träumen; im Norden Hausen deutsche ] Bürger dänischer Zunge, die es wie Erlösung ansehen

würden, z wenn sie vom Reiche abgetrennt und wieder mit dem Inselstaats 8 vereinigt würden; im Westen befinden sich einige hunderttausend Deutsche, welche das Schicksal zu Franzosen gemacht hat, die j dem großen deutschen Mutterlande vor neun Jahren gewaltsam j wieder angegliedert werden mußten und sich einstweilen nur wider- jj willig in die neue Lage fügen. Das sind die nationalen Wider- s sacher des Reichs. Sie sind weder so zahlreich wie in Oester- ? reich, noch ist ihre Vertheilung im Reiche jener der nichtdeutschen

und nach außen ange- Z sehen gemacht hat, und sei es auch, daß im Innern noch auf lange hinaus vielleicht Manches weit anders gewünscht werden könnte. Wie aus alledem zu ersehen, ist das deutsche Reich auch nicht eben leicht zu regieren. Man könnte auch dort nach allen Seiten Versprechungen geben und eine „Versöhnungspolitik" ein leiten und durchführen, damit jedem Theile sein Wille geschehe, wie man es eben jetzt bei uns in Oesterreich versucht. Man verfährt aber im deutschen Reiche seltsamer Weise ganz

und Unzweideutigkeit des Ausdrucks, welche gewiß auch von dem grundsätzlichen Gegner vollauf aner kannt wird. Da ist jede Deutung und Verdrehung vorweg aus geschlossen, jede Beschönigung und jede Ausrede, daß man nur versöhnlich handeln und berechtigten Eigenthümüchkeiten habe Rechnung tragen wollen, unmöglich. Jedes Schulkind muß auch in preußisch Polen die deutsche Sprache erlernen. Man will eben im deutschen Reich die deutsche Reichssprache nicht zerstücken und zersplittern, weil man weiß, welches Gewicht

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 04.07.1871
Umfang: 6
, daß man sie um selbe besorgt machen will. Wenigstens begegnet man seit einiger Zeit sowohl im Parlamente wie in der öffentlichen Presse dem Feldgeschrei, man dürfe nicht straflos 3 Millionen Deutsche in Oesterreich ignoriren oder gar unter drücken. ES gibt Losungsworte, die zu Jahren und Ehren kommen, wenn man sie nicht rechtzeitig be kämpft und widerlegt. Daß das Losungswort vom Ignoriren und Unterdrücken der Deutschen in Oester reich ein starkes Echo finden könnte, fürchten wir nun allerdings nicht, aber desto

des ein fachen Zahlenverhältnisses für unmöglich halten. Miemand wird an eine halbwegs um das Wohl des Staates besorgte Regierung die Zumuthiing stellen wollen, daß sie sich mit der Absicht tragen könnte, das wichtigste und älteste Kultur-Element in Oester reich, eine der wesentlichsten Bedingungen der Macht stellung der Monarchie irgendwie hintanzusetzen und zu schädigen, oder daß sie die historische Bedeutung und die Unentbehrlichkeit des deutschen Elements, sowie die Tragweite der jüngsten großen

geschicht lichen Umwälzung zu verkennen oder zu unterschätzen vermöchte. AehnlicheS fällt Niemanden ein und kann Niemanden in den Sinn kommen. Wenn wir aber nach Beweisen und Thatsachen fragen, wo, wann und wie die Deutschen in Oesierreich ignorirt, hint angesetzt und gedrückt werden, so besorgen wir sehr, daß jene, welche dieses Losungswort im Munde führen, um ihre Antwort verlegen sein werden. Ignoriren, Unterdiücken der Deutschen in Oester. reich! Der Gedanke erscheint uns so sonderbar

wohnen und wohnen müssen, geschaffen werden kann, welches den Aufenthalt in diesem Hause allen nicht nur erträglich, sondern angenehm und wünschenSwerth macht. An die Deutschen Oester reichs ergeht daher unsere Mahnung: Lasset Ench nicht irre machen durch falsche Ausstreuungen, die nur als Waffe im Parteikampfe benützt werden; allen VSlkerstSmmen Oesterreich« aber rufen wir zu? Seid mäßig und versöhnlich, wirket alle zusammen zur Herstellung des innern Frieden« in Oester reich! ÄVien» 1. Juli

die VezirkSschulräthe. «— Die ungarischeDelegation nahm das Marine budget unverändert nach dem AuSschnßberichte an. Vor dem Beginn der Verhandlungen widmete der AuSschußreserent Kemeny dem Andenken TegetthoffS einen warmen Nachruf und beantragte, dem Schmerze der Delegation im Protokoll Ausdruck zu geben. (Zustimmung.) Wien. (Die Deutschen in Oesterreich.) Verschiedene Erscheinungen weisen darauf hin, daß die Deutschen in Oesterreich um die Stellung, welche sie bisher eingenommen haben, besorgt sind, oder vielmehr

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 03.09.1875
Umfang: 4
in Wien, Frankfurt, Berlin, Basel, Zürich, Leipzig, Ham burg. A.Oppellk inWten. Prag, Berlin, Hamburg,^ Frankfurt Leipzig, Paris» Florenz, Peters burg. Havas Lafitte u..Comp. in Paris. ÄL.Danbe.inFrank- furt, Stuttgart, München» Ham burg, Brüffel. Kudolf, Masse in Berlin, Wien, München, «allen. Rätter ll-Co. in Wil Whilipp Löb in Wi Jreitag 3. September. M-ns«"- 4 . Sept. » j O Rosalia I. J IO Die Altramontanen im deutschen Reich. LV0. Wir leben in einer Zeit, welche nur allzusehr geneigt

nicht nach Ca nossa!" So sind die Ultramontanen die Feinde des deutschen Reiches geworden, sie wollten dasselbe für ihre Zwecke ausbeuten, und als sie sich überzeugen mußten, daß die Träger der Reichsidee das Reich nicht dazu geschaffen hatten, um es dem Ultramontanismus dienstbar zu machen, da begannen sie das Reich selbst zu bekäm pfen. Sie verloren dabei eine Position nach der andern, und wenn sie jetzt gleisnerisch klagen, sie seien stets friedlich gesinnt gewesen, nur der auf die katholische Kirche geübte

ist, im Strudel der Ereignisse zu vergessen, was soeben geschehen ist. Fragen wir heute zum Beispiel nach den Anfängen des Kampfes, welcher gegenwärtig im deutschen Reiche gegen den Ultramontaniömus geführt wird und in welchem Preußen die eigenllich leitende Rolle übernommen hat, so werden wir viele finden, die uns darüber keinen oder doch nur wenig befriedigen den Aufschluß geben können; die Erinnerung an die mitcrtebten Thatsachen ist ihnen rasch verloren gegangen, und mancher von ihnen wird daher

Oesterreich in voller Macht, die Hand am Schwerte und zum Dienste der Kirche bereit dastand, nützte man dasselbe in Rom übermäßig aus. Nachdem es dann vom ultramontanen Gift entnervt, todttrank hinsank, suchte das Römerthum bei Na poleon Schutz und Beistand, und es fand ihn auch dort, bis der Tag von Sedan der französischen Herrlichkeit und dem Verbleiben französischer Truppen in Nom ein Ende machte. Dann glaubte man den Beistand des mächtig und groß gewordenen deutschen Reiches erwerben zu sollen

und auch zu können, denn man baute — obwol man wußte, daß er Protestant und Freimaurer sei — aus des deutschen Kaisers konservative Neigungen. Als jedoch die ersten Wahlen zum deutschen Reichstag die Hoffnungen der Frommen stark täuschten, gieng man sofort zum Kampfe über. Der Adrcßcntwurf der liberalen Partei betonte mit eiserner Festigkeit den Wunsch des deutschen Volkes nach Nichteinmischung der deutschen Neichsrcgicrung in die Angelegenheiten der Nachbar länder und gab daniit zu verstehen, daß er daö einig gewordene Italien

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 26.02.1875
Umfang: 6
Zweiter Bortrag zuGunsten des Walther- Denkmal-Fonde« von Herrn Prof. Dr. Friedrich Thau er. Innsbruck, den 20. Februar 1875. In gewählten, zum Herzen sprechenden Werten und bei lautloser ^stille beHandel e der Redner von dem bekannten Bildniß Walther'S in der Pariser Handschrift ausgehend die politischen Lieder deS Dichters, besonder« aber die Frage, welches etwa zur Zeit des WablstreiteS zwischen dem Sta::fer Philipp und dem Welsen Otto die tieferen Ursachen waren, daß Kirche und Reich

so hart aneinander geriethen. und ob eS ungeachtet der Erkenntniß der Gefahr, in der beide schwebten, uno auf die Wal ther'S Lieder gegen den Papst und seinen Klerus so deutlich hinwiese», keine Rettung mehr gab. Zur Zeit, als Walther von der Bogelweide seine politi schen Lieder sang, regierte der gelehrteste Papst In- nozenz III. und der geistvollste Kaiser Friedrich II. Es war eine Zeit voll männlicher Kraft, wo die That unmitteldar dem Gedanken folgte, wie der Pfeil vom Bogen fliegt, reich

also der Papst? „Vor mir gilt kein Ansehen der Person, ich führe nicht zweierlei Maß und Gewicht. Die Witwen und Waisen stehen unter meiner Obhut. Trost und Hilfe den Armen.' Waren daS nicht hohe, edle Gedan ken, wahrhaft christliche Werke, die er damit verhieß? Bor ihm gelte kein Unterschied der Person; welch ein Zauber für daS niedere Volk lag darin! Ja in dieser Lehre liegt der Gegensatz, der zwischen de.- Theorie der Kirche und dem Rechte des Reiches be stand. Das Reich war gerade auf den Unterschied

der Personen und Stände gebaut. Da rief der Papst daS Prinzip der Gleichberechtigung aus. Was auch seine Motive waren, so war er einem dunkeln Dränge der Zeit gefolgt. Durch daS ganze Reich ging damals eine Bewegung, neue Kräfte strebten empor, die Bürger der Städte, die Literaten der Universitäten, Männer von niederer Geburt rangen nach Geltung. Die Ministerialen wurden eine Macht. Unv in der mit Reichthum gesegneten Kirche wuch sen mit einem Male die Ketzereien der Valdenfer und Albingenser empor

Unfrömmigkeit des Vol- kes, die Ketzereien leimen empor und unendliche Ge fahren entstehen für die «eelen.' Um seine» Uni versalstaat zu grüuren, besaßen Papst und Klerus alle Eigenschaften, nur die Macht fehlte ihnen. Der KleruS, der sich selbst nicht schützen konnte, wollte seinem Schirmvogte Gesetze vorschreiben, den eisen gepanzerten Männern Deutschlands daS Recht dik- tiieii, aber da mußte er gerade mit deutscher Art am Härtesten zusammentreffen, renn dem Deutschen verbürgte sein gutes Schwert

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 19.08.1875
Umfang: 4
sein, die sich feilbie tend an die deutsche Krone legt, um sie dem Fremden als Lohn seine« feigen Gehorsam» hinzuwerfen; da« neue Reich hat durch seine Fürsten sich selbst da« Oberhaupt gewählt und ein Oberhaupt. da« den rö mischer, Drohungen, wie den römischen Lockungen unzugänglich ist. Und das alte GoSlar, einstmals der Lievlingsaufent- halt deutscher Kaiser, in dem noch heute die Trüm mer der Kaiserpfalz sichtbar sind, sieht das neue deutsche Oberhaupt wieder im Momente, als dasselbe jur Fei. r eines deutschen

ist, in der es wie der ein mächtiges, eia gewaltiges, ein siegrei che» deutsche» Reich gibt, dessen UrtypuS in Hermann und seinen CheruSkern dargestellt erscheint. Später allerdings haben die deutschen Fürsten Hermann, und wohl mit Grund, den Borwurf gemacht, al« strebe er selbst nach der Knechtung Deutschlands, und eben daran ist Hermann zu Grunde gegangen. Wenn nun Deutschland und sein Oberhaupt den Berfecher der deutschen Freiheit gegen römische Herrschgier feiern, dann mögen die Deutschen daran vor Allem denken

bis auf den Tag, da die Nation ihm ein Denkmal von Erz gesetzt. Wie ist das deutsche Reich eia anderes geworden, als jenes war, das tiefgedemü« thigt in der Person des BüßerS Heinrich im Schloß' Hofe von Canossa vor dem römischen Priesterkönig im Staude lag! Nicht mehr jenes Deutschland ist e«, das seine siegumstrahlte Krone von Priesterhand auSbieten läßt, um sie einem Fremden auf das un berufene Haupt zu drücken. Das heutige deutsche Reich, dies Kind seines eige- neu HeldeafchwerteS, hat aufgehört eia

römische» zu sein und eben darum „geht eS nicht mehr nach Cavossa'. sondern führt mit echt deutschem Muthe und echt deutscher Beharrlichkeit und Entschlossenheit soeben den Kampf mit Rom um sein gute« Recht, um seine Unabhängigkeit von der Macht de« Krumm- stabeS, um die Befreiung der ganzen Welt von dem Kerker der Finsterniß, den Roms Priesterhände einst allen Nationen gebaut. DaS heutige deutsche Reich hat aufgehört ein römische« zu sei« und eben deshalb wird «S keine Priesterhand mehr

Helden hinzieht, dessen Schwert einst in dem deutschen Walde die Schaaren des römischen Cäsars niedermähte, die Deutschlands» knechten ge kommen waren, er zieht zu dem Feste hin, das den ältesten deutschen FrciheitSkampf verherrlichen soll. ES liegt wohl eine gewisse Signatur in dem Um stände, daß die Enthüllung der HermannSstatue im Teutoburgerwalde in eine Zeit fällt, in welcher der kühnste der deutschen Träume erfüllt, das schönste der deutschen Ideale verwirklicht

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 21.02.1879
Umfang: 6
, wie dies seitens des Deutschen Reiches Rußland gegenüber geschehen würde. Sollte der Abschluß eines derartigen Tarifvertrages ' unmöglich fein, so hält es der Club der Land- und Forstwirthe in Wien für nothwendig, daß die Bahn verbindung mit Triest mit thnnlichster Beschleunigung möglichst erleichtert und gegen das Deutsche Reich eine Reihe der energischesten Repressalien ergriffen werde, sowohl hinsichtlich der für deutsche Güter auf österr.-uug. Bahnen bestehenden Differen» zialtarife und des deutschen

Transits nach Oesterreich- Ungarn, als auch hinsichtlich der Einführung entspre chender Kampfzölle gegenüber der Einfuhr der Erzeug nisse der deutschen Landwirthschaft und Industrie, in dem er die Ansicht ausspricht, daß das Deutsche Reich bei der Bedeutung Oesterreich-UngarnS, namentlich für den Konsum der deutschen Jndustrieprodukte, derartigen Repressalien nicht auf die Dauer zu widerstehen ver möchte. Angesichts der heftigen Agitation, die diesbezüglich im Deutschen Reiche um sich gegriffen

' » Wen l.. Sing-rskait- -> uud Frankfurt a. M.. «Udo» Milfe In 'er?in und München, Dotter .« ^ Ä^'n, l. 'tti'-mtrqstse. 1^. ^'43.. Freitag, den 21. Februar 1AU Der Zollkrieg mit Deutschland vom landwirth- schastlichen Gesichtspunkte. Aus Wien geht uns folgender Aufsatz zu: Unsere Landwirthschaft und Industrie liegen kläglich darnieder. Das weiß Jedermann. Schlimmer noch als uns geht es aber unseren Nachbarn im Deutschen Reiche. W i r lassen' fünf gerade sein und geschehen, was geschieht

. Anders unsere Nachbarn. In den Versammlungen der landw. Vereine, im Parlamente, in den Journalen, Flugschriften und durch Petitionen, die Tausende von Unterschriften tragen, wird die Regierung des Deutschen Reiches aufgefordert, den deutschen Landwirthen und Industriellen Schütz zu leisten. Und die Regierung thuts. Hohe Zölle auf Industrie- und Bodenproducte, Einfuhrverbote für Vieh, Vertheuerung der Frachten für alle Güter, die aus dem Auslande kommen, müssen zusammenhelfen, den deutschen Landwirth

und Indu striellen zu schützen — ohne Rücksicht darauf, wie es dem Nachbar bekommt. ES unterliegt keinem Zweifel, daß alle diese Verfü gungen, so vortheilhaft sie für das Deutsche Reich, seine Landwirthe und Industriellen auch auf den ersten'Blick erscheinen, schließlich und bald das Wirth- schaftliche Wohl derselben, namentlich durch die Ver theuerung der nothwendigsten Nahrungsmittel für die arbeitende Bevölkerung, erystlich gefährden müssen. Das ist uris ' zwar nicht glejchgiltig ; es liegt

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 23.05.1871
Umfang: 8
Dichterwort, in Noro und Süd gleich erklingend, fördert das Gemeingefühl des deut» -scheu Volkes. Jetzt aber klingt aus dem Liede, das der süddeutsche Sänger dem alten norddeutschen Frei heitskämpfer in den Mund legt, die Stimme der ganzen Nation voll und kräftig mir entgegen, und wie es des Dichters doppelte Aufgabe ist der Mund fei nes Volkes zu sein und seine eigene Begeisterung -ihm zu leihen, so sehe ich in dem „Liede vom neuen Deutschen Reich' nicht nur ein neues schönes Zeug miß von der in Nord

und Süd gleich tief empfunde nen Einheit dieses Reichs, sondern zugleich eine frische und kräftige GeisteSthat, um die lebendige Einheit in der reichen Mannichfaltigkeit deS deutschen Geistesle bens verwirklichen zu helfen. Die Nation wird die Worte des Dichters, der ihren Schmerzen wie ihrer Begeisterung und vor allem ihrer deutschen Pietät sür Kaiser und Reich, so lebenswahren Ausdruck leicht, freudig vernehmen und sich daran erbauen; und sie wird daS, was in Ihrem Liede noch prophetisch

hat für Ueberfendung einrS bereits erwähn ten „LiedcS vom neuen deuschen Reich' zwei inter essante Dankschreiben erhalten, daö eine vom Fürsteu BiSmarck, das andere vom Grafen Moltke. BiS- marck'S Schreiben lautet mit Weglassung der Förm lichkeiten: „Indem ich Ihnen diesen Dank anSspreche, sehe ich über alles hinweg, was Ihre Worte Freund liches für mich enthalten; aber ich reiche Ihnen freu dig die Hand als einem Mitarbeiter an dem Ausbau dieses Reiches. Sie sind das schon lange gewesen; denn jedes echte

ist zur Erfüllung bringen. Daran lassen Sie unS, jeder an seiner Stelle, mitarbeiten, und nicht müde werden im Dienste des Vaterlandes, v. BiSmarck.' Frankfurt a M. 20. Mai. (Die Friedens- con s erenz Zum Pariser Auf st and.) Frank reich hat Wort gehalten. Jules Favre ist pünktlich heute Vormittags um II Uhr hier eingetroffen, um den in voriger Woche im „Schwanhötel' geschlossenen Frieden zu ratificiren, beziehungsweise die Urkunden darüber auszutauschen. Fürst BiSmarck war heute selbst die obenerwähnte

der Philosophie nicht ausgehalten zu werden, dann auch wegen der Unsicherheit, „in welche -Grenzen jene Freiheit zu Philosophiren eingeschlossen sein soll, damit man nicht meine, er wolle die öffent- liche Religion stören.' ! Nachdem.unser Philosoph noch 1K7K von Leibnitz, dem großen deutschen Polyhistor, eine« Besuch empfan den hatte, machte' die feit 20 Jahren au feinem Körper zehrende Krankheit am tZ. Februar 1677 seinMStbm ein Mdex zMwtzvv -seiMMahe md 'Würde mit dem eine? SokrateS, verglichen zu wer ben

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 6
Datum: 28.02.1874
Umfang: 6
Mage )ii kn „Nkae» Tiroler Stiintnrn“ Nr. 48. Nirgends Liebe; überall Mißtrauen. Der elegische Ausruf Moltke's im deutschen Reichstage: „Wir haben an Achtung überall, an Liebe nirgends gewonnen," ist sogleich im Reitstag selber bewiesen worden durch das Auftreten der Vertreter Elsaß Lothringens. Sie find in den deutschen Reichstag gekommen, nicht um ihre Zustimmung zur Wiedervereinigung mit Deutschland, wohl gar ihre Freude darüber auszudrücken, sondern im Gegentheil, um ihre unerschütterliche

mit Deutsch land wenigstens bald und nicht sehr schwer befreunden würden. Auch wir haben anfangs diesen Glauben gehegt. An der Be rechtigung Deutschlands, diese vormals deutschen Länder zu rückzufordern, konnte an und für sich niemand zweifeln, und zwar nicht blos des Kriegsrechtes, sondern auch des Natio nalitätsprinzips wegen. Es unterliegt nicht dem geringsten Zweifel, daß andere Staaten in gleicher Lage ebenso gehan delt hätten und handeln würden, wie Preußen-Deutschland. Das gilt nicht etwa blos

und mehr erwache, daß ein großer und immer größerer Theil der Bevölkerung schon unter der Dikta tur Bismarck's zur Erkenntniß der Ehre und des Nutzens ge langt sei, mit der groben deutschen Nation, mit dem glorreichen neuen deutschen Reiche vereinigt zu sein, daß daher diese Be friedigung vollkommen und allgemein werden würde, wenn die neuen Reichegenoffen gleichberechtigt an dem deutschen Verfas sungsleben theilnehmen würden. Daher wurde der Eintritt der Elsaß-Lothringer in den deutschen Reichstag

von den Preußenthümlern im voraus als ein Triumph des Deutsch thums gefeiert. Alle diese Voraussetzungen und Hoffnungen sind bitter ge täuscht worden. Wahrlich, das preußisch-deutsche Reich konnte keine traurigere, beschämendere Erfahrung machen, als daß die Vertreter Elsaß-Lothringens im offenen Parlamente und im Angesichte des sie „scharf fixirenden" Bismarck erklärten: „Wir sind hierher geschickt worden, um unsere unerschütterlich treue Anhänglichkeit an unser französisches Vaterland zu offenbaren." Darüber

, daß der Bischof von Straßburg sich zu der Erklärung bewogen gefühlt hat, daß er und seine Glaubensgenoffen den zwischen Frankreich und Deutschland geschloffenen Vertrag nicht in Frage stellen wollten, darüber sich zu freuen, haben die Preußen-Deutschen wahrlich keine Ursache. Uebrigens hat ein anderer Elsaßer sofort erklärt, daß der Bischof nur in seinem eigenen, nickt ober im Namen der elsaß-lothringischen Katholiken gesprochen und sprechen gekonnt habe. Daß die Majorität des deutschen Reichstages den Antrag

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 06.08.1875
Umfang: 8
die Flanke gedeckt. Da« Deutsche Reich ist ein Reich des Friedens, ein Bollwerk der GeisteSfreiheit. Hoch Kaiser und Reich!' (Stürmischer B<lfall.) Redner wird von Dr. Kopp zu den österreichischen Schützen geführt, die ihm ein begeistertes Hoch darbringen. — Gestern wurde die Ehrengabe deS deutschen Kaisers, ein großer Silberpocal, an den Herzog Eugen ein gesendet. Stuttgrt. 4. August. Dein heutigen Schützen- tage, in welchem in Abwesenheit deS Bunde-Z - Präsi denten Sterzing Hauschild den Vorsitz führte

), erfahren wir aus dem Pariser „Figaro', der den gerade in Paris weilenden souveränen Fürsten von Liechtenstein mit folgenden Sätzen begrüßt: »Paris erhielt soeben den Besuch eines deutschen Fürsten, der sich seine Staaten in Mitte der großen Annexionen Preußens zu erhalten wußte. Es ist dies der Füist von Liechtenstein. Ter Grund, warum sein Slaat seitens des Herrn von BiSmarck resp-c» tirt wurde, ist sehr merkwürdig. Die mediatisirten Fürsten mußten in der d ulschen Armee a»S Kom pensation einen Grad

Caspar v. Reitenberger, wird eine Ehrenstatue gesetzt. **(DaSGasthauSaufSäntiS) im Schwei zer Canton Appenzell, nahezu ölXX) Fuß über dem Meere, wurde in diesem Sommer eröffnet. Die Lo- giSpreise auf diesem Woikeathroae find sehr mäßig. Erste Klasse Fr. 3—4, zweite Klasse Fr. 1.50 Cent, bis Fr. 2.— alles gute Betten, dritte Klasse (Heu lager) Fr. 1. ** (Cobur g ische Erbfolge.) In deutschen Blättern ist vielfach von angeblichen Verhandlungen zwischen der deutschen ReichSregierung und dem Herzoge

von Edendurg die Rede, welche die Herbei führung einer Verzichtleistung dieses letzlern auf die Succes sion im Herzo gt hum Cobnrg bezwecken sollen. ,, Druck unä von 6. vo^m. Z Wie von maßgebender Seite in Berlin iaformi rt wird, ist eS der deutschen ReichSregierung nie ia den Sinn gekommen, die Coburg'sche Successions frage nach der einen oder andern Seite hin auch nur entfernt in Anregung zu bringen. Neuefte Post. Innsbruck, 5. August. Die Eröffnung der aus Nordsteuermark und Salzburg nach Tirol

hier einge troffen. Auch der deutsche Botschaster ist in Wien anwesend. Trotz dieser in der gegenwärtigen Zeit der Saison morts ausfallenden Anwesenheit oller hervorragenden Diplomaten in Wien hält man in officiellen Kreisen an der Auffassung fest, daß die Situation jede« bedrohlichen Charakters entbehr.. Von Seite der österreichischen Regierung hat eS zudem dem Fürstin von Snbien gegenüber an den nachhaltigsten Versicherungen nicht gefehlt, daß Oester reich nach wie vor an seiner bisherigen correcten

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.01.1877
Umfang: 4
auszusprechen. Erst als das Jahr schon seinem Ende zuneigte, kehrte der deutsche Reichskanzler nach Berlin zurück und brach dort endlich sein Stillschweigen. Erst im vertraulichen Kreise vor den deutschen Reichs tagsabgeordneten, dann in offener Reich-tagsfitzung selbst ließ er sich vernehmen, und seine Worte ver scheuchten zum großen Theil die Beforgniß vor einem unbedingten Hand in Hand gehen Deutschlands mit Rußland. Er gab zu verstehen, das Deutschland einem Kriege Rußlands gegen die Türkei

die zweimalige «uZgabe bo kr. Bestellungen franco. FimsumtreipiOer Iaürgan». ^ ^ ^ ' Ler «-um der dreUpaltigen Beiitzeil« » kr. Jede Wiederholung t !r. . jjei grz^sren Zniertionen entsprechenden Rabatt. Annoncen lür die Bo». ner Zeitung nehmen entgegenHasenftein ll. ISogler in Wim, l. Wallsilchgoss? !0, zranlfur», Hamburg und Berlin : A vppelic in Wien, Wollzeiie « und Prag, HerdinandiftraKe SS: PH. LibiuWien, Reich»rath»pl 2. I'aube und T,1. in Franllurt a. M., Rudolf Mssie in Wien, Berlin und München

, iingel und Saffina »ublicist. Bureau, Wien, üiauhenlieingaste 7. Rotter und Sonip., Wien, l. Ziiemergaste, U. 5. Msntag den 8. Jänner 1877 Rückblicke auf das Jahr 1876. m. Das Deutsche Reich bewahrte in der großen, die Gemüther in steter Aufregung erhaltenden Kriegs- oder Friedensfrage, eine bedenklich auffallende Zurückhaltung. Fürst Bismarck weilte einen Theil des Jahres in Var- zin in stiller Zurückgezogenheit und war nicht zu be wegen sich über Deutschlands Politik in der Orient frage

nicht hindernd in den Weg treten würde, daß es aber keineswegs ge willt wäre, dem Kriege eine Ausdehnung über gewisse Grenzen hinaus zn gestatten. Insbesondere betonte er hiebei die Interessen Oesterreichs und sprach sich mit Nachdruck über dessen Existenznothwendigkeit und unge schwächte Lebenskraft aus. Als eine beachtenswerthe Erscheinung darf es immerhin gelten, daß seit jenen Erklärungen des deutschen Reichskanzlers eine auffällige Abkühlung in vem Kriegseifer Rußlands zu Tage ge treten

des deutschen Reiches zu Tage getreten. Bei der Berathung jener Vorlage, welche eine Einheit der Justizgesetzgebung im'ganzen Reiche bezweckten, beschloß der Reichstag einige Bestimmungen, mit denen der Bundesrath sich in keiner Weise einverstanden erklären mochte. Die Sanctionirung der Gesetzentwürfe in der vom Reichstage beschlossenen Gestalt war nicht zu er warten; die Einheit der Justizgebung erschien dadurch in weite Ferne gerückt. Da gelang es dem Einflüsse Bismarcks, noch in letzter Stunde die Führer

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 04.05.1872
Umfang: 6
, während dies in andern officiösen Correspondenzea mit einer Verwahrung gegen die Annahme bestritten wird als ob darin eine Abschwenkn«« der deutschen Politik auSgesprochm läge. Trotz alledem wird der Gewährsmann der „Löln. Ztg.' doch wohl Recht behalten. Bemerkenswerth ist dabei ferner, daß das Deutsche Reich an den päpst lichen Hof einen Botschafter entsendet, während es beim italienischen Hose nur durch eiuen Gesandten vertreten ist. Ztraßburg, I.Mai, Nachmittags. (Die Uni- versitätS-Feier) begann um 11 Uhr ntit

lichen Hofe. Die „N. Fr. Pr.' knüpft an diese Er» ncnnung folgende Betrachlun^en: „Oaß die Erncn« nung gleichzeitig mit d-rj«nigen des Cardmals Hoben- lohe zum Vertreter des Deutschen Reiches bei der Curie vollzogen ist, deutet wohl auS einen ganz sveziellen, nicht auS der normalen Entwicklung der Ding- resultirenden Anlaß hin. Möglich, daß die Jesuiten vor der Energie der deutschen NeichSregier- ung und der unverkennbaren Festigung der v?rs-ssungs- mäß'gen Zustände Oesterreichs Angst bekommen

und rine Aussöhnung mit den b-ilen R-gierunzen suchen. Daß nach so vielen V-rfluchungen der Papst in letzter Zeit einmal gesegnet hat, könnte dabin gedeutet wer» den. Richtiger scheint uns, daß der Tod des neunten Pius nahe geglaubt wird, und Demschland und Oester reich gemeinsam den bei der Papstwahl unvermeidlichen jesuitisch-französischen Intriguen begegnen wollen. Em am Lntieile der Jesuiten wand-lnder Papst hätte nicht die Schonung und B rücksichUuung zu erwarten, auf welche das Greisenalter

der UniversitätSprofessoren gegenüber den Beschlüssen des vaticanischen Concils eingenommen hat.' — Am 29. April fand die erste Prüfung einer Dame vor der Erlanger medicinischen Facultät statt. Fräulein A. Seethaler aus Augsburg, welche sich derselben behufs Ausübung der zahnärztlichen Praxis unterzog, be stand sie dem Vernehmen nach in der ausgezeichnet sten Weise. — Eine Statistik der deutschen Turnerei ergibt, daß in Baiern 11 Turner auf eine Quadrat meile treffen. Hieran schließen wir folgende Notizen: Der neugegründete Verein

. Thiers theilt, weil die Officiere sich durchaus nicht verhehlen, daß ihre Armee der deutschen nicht gewachsen ist. Dieses Factum wird denn auch wohl Hrn. Thiers auf fried lichere Gedanken bringen, und ihn bestimmen ernstlich darüber mit sich zu Rathe zu gehen wie Frankreich sich am leichtesten seiner Schuld gegen Deuschland auf freundlichem Weg entledigen kann. — Dir Er nennung des CardinalS Fürsten Hohenlohe zum deut« Gott hat mich reicher gesegnet, als ich verdiene,' sagte Madame Bonnard

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 04.05.1872
Umfang: 6
wieder von sich zu lassen. Aber ihres Blei bens auf deutschem Boden ist um Christi willen, der der Gefalle nen §u allermeist sich annahm. Darum wolle die Einsicht wachsen, daß das Reich Gottes auf Erden nur da ist, wo der heilige Or den Mission ausübt in aller Stille, in Armuth, in Elend, in Demuth rc. re." Die Ernennung des Kardinals Hohenlohe zum deutschen Botschafter in Rom beschäftigt noch immer die deutschen Blätter. Der „Südd. Pr." wird darüber aus Berlin geschrieben: Selten hat die Nachricht einer diplomatischen

nicht früher um ihre Erlaubniß zur Absendung eines Vertreters nach Straß- -bgzrg befragte. ' :Jm deutschen Reichstag werden jetzt von den Ultra- montünen besorgte Petitionen gegen die Ausweisung der Jesuiten eingebtacht. Eine derselben ist so ergötzlich, besonders für uns in Oesterreich, daß wir folgende Stelle aus derselben mittheilen: ,,-Hsoher Reichstag! Was die Wissenschaft geleistet hat, wäre es möglich gewesen, ohne des heiligen Loyola Jünger? Wo Tugend und Rechtschaffenheit, Nächstenliebe

, Keuschheit, Dcmuth, Glaube noch vorhanden sind in dieser Welt des Schwindels und der Job berei, der Lüge und Schmähung, der Hoffart und des Verraths, da ahnt die kindliche Seele, daß einer dieser Geschmähten gepredigt, gebeichtet, gebetet haben muß. Mit inbrünstiger Sehnsucht war ten die treuen österreichischen Brüder des Augenblicks, wo das deutsche Reich in Selbstverblendung die Besten, die es beher bergt, von sich stößt, um sie in entzückter Liebe an ihr Herz zu drücken und sie nie

Ernennung ein so großes Aufsehen gemacht, wie die Nachricht, daß Kardinal Fürst Hohen lohe ausersehen sei, Deutschland bei dem päpstlichen Stuhle zu ver treten. Im ersten Augenblicke schien es völlig unverständlich, daß, während der Kampf um das zwischen Staat und Kirche strittige Grenzgebiet mit so großem Nachdruck von der Staats gewalt geführt wird, ein Kirchenfürst mit der Wahrnehmung der deutschen Interessen im Vatikan betraut werden könne, und selbst die Hoffnung, welche die Spener'sche Zeitung

die Kirche beherrschenden Einflusses ist. Gegen diesen Einfluß und die aus seiner Wirkung entspringenden hierarchischen Ueberhebungen aber ist ja der Kampf gemünzt, welchem sich Fürst Bismarck zur Ver- theidigung des Staates, der nationalen Entwicklung Deutschlands und zur Befreiung des deutschen Geistes entzogen hat. In dem Kampfe gegen den Jesuitismus wird Fürst Bismarck gewiß einen vortrefflichen Mitstreiter an dem Fürsten Hohenlohe gefunden haben und wenn die katholische Kirche sich den bestimmenden

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 23.08.1871
Umfang: 8
, daß man ihre Oberherrschaft anerkennt, d. h. daß man ihr gestattet, das alte Reich der Habsburger ungestraft zu Grunde zu richten. Zn einem solchen Blatte, das. in Wien, der Hauptstadt Oester reichs erscheint, finden wir, um für unsere Behauptung nur einen Beleg zu bringen, folgende Betrachtung über das Wahlmanifest des. „deutschen' Parteitages von St. Pölten: Das Manifest von <St Polten wird jedem echten Oesterreicher — zum Unterschiede von den „wahrhaften', die eben keine sind — sagen, daß wir vorderhand

das alte Recht einstehen, wie die andern Nationalitäten, daß sie mit der Partei der Deutschnationalen nicht's gemein haben wollen. ^ Diese Partei will kein Oesterreich mehr. Sie sagt es uns täglich ^ in ihren Blättern, daß ihr nur die deutsche Nationalität heilig ist, sie ^ kann nicht genug ihre Zusammengehörigkeit mit den Deutschen jenseits - der Grenze betonen, ja sie droht selbst mit den Abfall nach Preußen, j wenn ihre Forderungen mißachtet werden. Oesterreichisch ist sie nur um den Preis

Grade und sie werden im gegenwärtigen Wahlkampfe nicht verfangen, aber sie beweisen uns, was wir schon aus den deutschen Turner- und Sänger- tagen wußten, was uns auf den deutschen Parteitagen oft genug wiederholt wurde, daß unsere Gegner Oesterreich bereits aufgegeben haben, daß ihnen ihre Parteirücksichten höher stehen, als ihr Vaterland. Unsere Ehre als Deutsche, unsere Ehre als österreichische Patrioten fordert von uns, daß wir in dem gegenwärtigen Wahlkampfe diese Partei auf allen Punkten

zurückdrängen. Das österreichische Volk hat die Pflicht, diesen Staatsbürgern, die ohne, ja gegen ihr Vaterland Politik treiben, zu beweisen, daß es anderer Gesinnung ist. Undw i r werden den Beweis liefern. Wir brauchen all dem schweren GeschützevonSchlagwört er »gegenüber keine hohlen, lügnerischen Phrasen in dem Kampfe. Wir wissen, es gilt Oesterreich, und daS ist uns genug. Oesterreich sei unserL?chlachtenruf, für das alte Oesterreich wollen wir einstehen mit allerKraft, mit allen Mitteln. Oester reich

, das alte Reich, das katholische Reich, es soll nicht der Revolution, nicht dem Liberalismus geopfert werden. Darum einig, fest, muthig und — thätig! Es gilt mehr als je, es gilt Alles, — diesmal besiegt, auf lange Zeit unterjocht! Oesterreich sei die Losung! R undscha u. DasMinisterium und die Liberalen. Das Ministerium Hohenwart ist es wohl schon gewohnt, in der liberalen Presse sich auf's Heftigste angegriffen zu sehen. Anfangs wußte man nichts gegen dasselbe zu sagen, als daß einige Namen

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 12
Datum: 08.11.1879
Umfang: 12
in keiner anderen Beziehung Berwendnng gefunden hatten. Als etwa 1869 der deutsche Alpenverein entstand, war kein Grund an der Bezeichnung Anstand zu nehmen, ob wohl er auch Deutschösterreich, nicht aber die deutsche Schweiz umfassen sollte. Das wurde aber durchaus anders, feit im Jahre 1371 für eine neue politische Gestaltung der Aus druck „deutsches Reich' gewählt wurde; es war vor auszusehen , daß daS den ungenauen Sprachgebrauch zur Folge haben mußte, daS Gebiet des Reichs schlecht weg als Deutschland, den deutschen

. Im Vorsetzblatt des zweiten Bandes sind alle Meher'schen Reisebücher unter den Namen der bezüglichen Länder, Deutschland, Schweiz, England u. s. w. zusammengestellt. Man scheint gefühlt zu haben, daß, wenn man eine Rubrik „Oesterreich bildete, die „deutschen Alpen' nur hier ihren Platz finden dürften; und da das doch zu hand greiflich auf das unpassende des Titels hingewiesen haben würde, machte nian aber keine Rubrik „Oester reich' und verwies die deutschen Alpen unter Deutsch land; folgerichtig mußten

Gixt^a-Weilage des „Moten f^ir Tirol und Vorarlberg' Nr. SS7. Die „deutschen' Alpen. (Fortsetzung aus der Beilage zu Nr. 255 ) Gerade diese Lücke läßt nun besonders deutlich her vortreten , daß sür die Abgrenzung des Gebietes, welches hier als deutsche Alpen bezeichnet Ist, weder Rücksichten auf die Nationalität, noch auf die touri stische Zweckmäßigkeit maßgebend waren, sondern ledig lich bestehende politische Eintheilungen; außer den bairischen Alpen sind ausschließlich die Alpenländer

politischen, noch nationalen Gesichtspuncte entsprechenden Titel „deut sche' Alpen gelangte, so sehen wir uns aus eine historische Reminiscenz hingewiesen. Hieße eS nämlich, die „zum ehemaligen deutschen Bundesgebiete gehöri gen' Alpen, so würde auch das ganz genug sein. Läßt es sich aber jetzt noch rechtfertigen, das einfach als „deutsche' Alpen zu bezeichnen? Zur Zeit des Bundes war immerhin ein Sprach gebrauch zulässig, der das Bundesgebiet als Deutsch land, die in demselben belegenen Alpen

ohne Rücksicht auf die Nationalität ihrer Bewohner als deutsche be zeichnete. Es ist begreiflich, wenn man zunächst nach 1866 gewohnheitsmäßig daran festhielt, obwohl nun die Stellung des deutschen Oesterreich zum übrigen Deutschland doch ron der der deutschen Schweiz in .keiner Weise verschieden war. ES konnte dies auch zu keiner Unsicherheit führen, so lange es Wohl einen norddeutschen Bund, südwestdeutsche Staaten, ein Deutschösterreich gab, die Ausdrücke Deutschland und deutsch aber wenigstens politisch

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 05.08.1871
Umfang: 6
, und ist mit allem Grund zu erwarten, daß gerade die ministerielle lgschrift sehr viel dazu beitragen wird, den Deutschen Oester- die Augen zu öffnen und sich im Angesichte der Dinge, die da gegen sie und ihre Interessen vorbereitet werden, immer fester und unbezwinglicher aneinander zu schließen. Graf Hohenwart hat sich die Aufgabe gestellt, die in Oester reich faktisch bestehenden Gegensätze als nicht vorhanden darzu stellen oder doch dieselben zu vereinigen; hat sich aber, ohne seinem erstrebten Ziele

, „nach Musterbildern fremder Staaten" entstanden ist und „trotz ihres vorwiegend deutschen Charakters lange Zeit hindurch Oester reich regierte." Die Offenheit dieser Sprache dürfte hoffentlich zu etwas gut sein. Sie wird — so hoffen wir — kräftigst dazu beitragen, daß die deutsche Verfassungs-Partei in Oesterreich nicht trotz, sondern gerade wegen ihres vorwiegend deutsch-nationalen Charakters auch die ihr gebührende Stellung mit aller Entschieden heit verlangt und festhält. Politische Neberficht. Innsbruck

, welchen er damit verbunden, keineswegs erreicht hat, zu etwas ists doch gut, daß unser Herr Ministerpräsident sich — um mit Baron Ignaz Gievanelli zu prechen — unter das „Schreibervolk und Gesindel" begeben und mittels Tinte und Druckerschwärze seine „wahrhaft österreichischen" Meinungen und Gesinnungen dem öffentlichen Urtheile preisge geben hat. Man lernt aus seiner Broschüre nicht nur seine Urtheils- und Schlußkraft, sondern auch seine staatsmännische Auffassung und insbesondere seine Neigung zu den Deutschen kennen

auch nur um des Gedankens Bläffe näher zu kommen, nur in unlösbare Widersprüche verwickelt. Er will slavische Neigungen ableugnen und behauptet gleich zeitig, es sei kein Grund vorhanden, das Königreich Böhmen beim Abschlüsse des Ausgleichs anders zu behandeln als Galizien. Er vermeint Böhmen eine Sonderstellung in den Erblandcn ein räumen zu können und leugnet die Zurücksetzung des deutschen Elementes. Welch eine Logik! Wer Galizien eine Sonderstellung gewähren, die galizischen Abgeordneten aber im Neichsrathe

auch über die nichtgalizischen Angelegenheiten mitbeschließen lassen will, der mag darauf ver- Mten, für etwas Anderes denn einen Bändiger der Deutschen nr den Erblanden angesehen zu werden, für einen wolwollenden 'freund des deutschen Elements in Oesterreich wird ihn Nie- mmd halten, auch wenn er seine Behauptungen mit der Phrase Mutzt,^ die deutsche Nationalität Oesterreichs könne von keiner üudern österreichischen Nationalität überflügelt werden. ist das Beispiel Galiziens bei weitem nicht so schlagen- Ev.iatur

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 14.11.1879
Umfang: 8
derselben Aus drücke bald für das deutsche Reich, bald für das frühere Bundesgebiet,Uden-Deuschösterreicher gleichsam als einen Deutschen zweiter Classe erscheinen läßt, dem man als solchem mit Rücksicht auf den früheren engeren Znsammenhang wohl noch glaubt Forderungen stellen zu dürfen, welche man dem deutschen Schweizer niemals zumuthen würde. In allen deutschen Ange legenheiten, bei denen eS dem engeren Deutschen nicht taugt, läßt man den Deutschösterreicher vor der Thür. Scheint eS aber im eigenen Interesse

. Aber derselbe, der das soeben betonte, würde vielleicht keinen Anstand nehmen, die Eventualität eines Bünd nisses Oesterreichs niit Rußland oder Frankreich gegen das deutsche Reich als einen Verrath an den gemein samen deutschen Interessen zu bezeichnen, seine Er wartung auszusprechen, daß wenigstens die Deutsch österreicher sich in solchem Falle erinnern werden, daß sie zu Deutschland gehören. Es handelt sich bei allen» dein um eine Auffassung und einen Sprachgebrauch, der weder den geänderten politischen

Minati ans Grigno, Bezirk Borgo^der sich auf seiner Durchreise längere Zeit in Brixeni aufgehalten/ Nachrichten über Schießstands- und Landes- »- pertheidignngswese»!. ^ Müh lau. .-Äle geehrten Herren Schützen der doriigeli-Schützengefellschstst werden höflichst eingeladen, sich kommenden, Sonntag den ^16. d. MtS. behufs ErgänzungSwahl ^der Schützenräthe während des Kranjgabschießens auf-dem dortigen Schießstande mög lichst zahlreiche ciiiznsinrcii. ' Die .»deutschen' Alpen. - (Schluß auö der Beilage

. Aber die Sache hat einen Haken. Wer sich die Mühe nehmen will, dar auf etwas genauer zu achten, wird sich bald über zeugen, wie der engere Deutsche durchweg jenes weitere Deutschland nur da zur Verwendung bringt, wo eben er selbst an jener Gemeinsamkeit irgendwelches In teresse hat. Denn ist er ganz bereit, sich auch als weiteren Deutschen zu fühlen und dem deutschen Oesterreicher die Bruderhand zn reichen. Wo das nicht der Fall ist, da kann dann beim Festhalten an der Doppelsinnigkeit des Ausdruckes

im Handumdrehen wieder der zugeknöpfte engere Deutsche auf die Bild- släche treten. Kommt unser Tourist von seiner Neise in die österreichischen^Alpen zurück, so wird er recht viel von allem dem Schönen zu erzählen wissen, was er ni den „deutschen' Alpen gesehen, dem die Schweiz kaum etwas an die Seite zu stellen habe. Wo er aber auf weniger angenehme Erfahrungen seiner Reife zu sprechen kommt, da wird er gewiß von „öster- Ä :a„ueonlichcr Ncdactrur: Geor»; Obrisi. reichischer' Wirthschaft reden und > davon

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.07.1875
Umfang: 8
. 1 ft. l 7» k, ganjt. s I». 4« !i. Auftellgebühr r« Ja»! i»r die wgllche Ausgabe l n. und iür die 2ma»ge : AuSgabe Su kr. Bestellungen srauco. Anl'o^r-vna^okiikn ' Raum der breilp-lligm Pettt,eil« z kr . Jede Wieberbslun, t kr. . Bei größere» Jnlerttoae» enls?rechenden Radair. Annonce,, Iür die «»,. »er Zeitung nebmeu entgegen: Hafeniie, u. Bagler i» Äilcn, t. Wallstschgalse lU, ^ea»lf»it. Hamburg Berlin : A. Ov»e>ic ia Wien. Wollzeile ^ uild Prag. Ferdinanbtftraß« W; PH. vöb in Ml», Reich». ralhSpl. Daube

u. «x. >n granlsur« a. M, atud-ll Mosliin >!0>-», «erli» u. München^ Engel u. > »udlinft. Pureau, Wien, Äanbenftemzalie 7. ^ 158. Freitag üm 16. Zuti 1^.5. Baiern und das Reich. In einem bedeutungsvollen Moment mußte der deutsche Kaiser auf der Fahrt nach Jschl und Gastein die baierische Hauptstadt berühren, woselbst die Zu sammenkunft mit demKönigLudwig stattfinden soll. Daß gerade in diesem Augenblicke eine Begegnung der bei den Fürsten höhere Aosmerkiawkeit in Anspruch nimmt, das ergibt sich aus der Lage

umwandeln lassen will. Dessen ungeachtet knüpft sich an den Besuch des deutschen Kaisers in München diesmal ein ganz eigen thümliches Jnterresse. Als im vorigen Jahre am 13. Juli Kaiser Wil« Helm und König Ludwig in München vereinigt waren, empfingen sie die Nachricht von dem Attentate Kull- manns auf BiSmarck; in diesem Jahre wird nun eben um dieselbe Zeit wieder ein Attentat geplant, ein Attentat gegen die mit ungeheuren Opsern und in schmerzlichem Ringen erstrittene deutsche Einheit. Wer

.' Es wird wohl gestattet sein, Deutsche, die solche Hoffnungen frech in die Welt hinausposaunen, Bater- landsverräther zu nennen und damit das Urtheil zu verbinden, daß Diejenigen, weiche in solchem Geiste auf die Wahlen einwirken, mit allen Mitteln den Frieden des Reiches ;u stören trachten. Daß die baltischen Römlinge dies thun dürfen, daß sie schon jetzt, noch ehe sie ihres Triumphes sicher sind, dem deutschen Reiche den Fehdehandschuh hinwerfen dürfen, das hat sein Gutes; die Heuche lei

dem deutschen Volke Bürgschaft dafür zewäyrt, daß die Trennung zwischen Süd und Nord aufgehoben sei. um i'tzl das im gemeinsamen Kampse gegen den äußern Feind besiegelte Biind« niß den WuthauSbrüchen wahnsinniger Zeloten preis zugeben. Die „Nordd. Allg. Ztg.' hat also Recht, wenn sie sagt. Baiern babe den ihm zugestandenen Platz im Reiche, trotz der vielen und ernsten Schwierig, teilen, welche aus den Verhältnisse» de» Landes enl« springen, mit treuer Ärveit in Ehren ausgefüllt und werde nach dem Willen

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