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Jahr:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Seite 112 von 263
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XVII, 243 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/1
Intern-ID: 501858
am Avisio nichtcHe Rede ist. Nach meinen Erhebungen berichtet diese nur Faber. 6 ) Das würde also dafür sprechen, daß dieser Zug der *) Reich II, S. 4, 52 und 54. — Diese und die folgenden Angaben bringen zum Teil auch Battisti a. O. S. 118 und Bengel a. O. II. 2 ) Yiaggo in Allemagna. Ausgabe Paris 1837. 3 ) Reisebericht, herausgegeben von Pastor in den Erläuterungen zu Jansens Geschichte des deutschen Volkes. VI, 4 S. 2S u. 92 : „In l'Amagna se Intra ad un miglio di todesco da Trento, passato un ponto

die Italiener von den Deutschen scheide und damit kann er nur den Avisio meinen. Denn, wie er weiter sagt, stehe am nördlichen Ufer des Flusses eine dem hl. Ulrich geweihte Kirche und eine solche stand tatsächlich hier nur in La vis, die spätere Pfarrkirche dortselbst, und jenes „Nova" ist nur eine irrige Wiedergabe des bei den Deutschen für Lavis üblich ge wesenen Namens Nevis oder Neves. 5 ) Wie Faber weiter berichtet, erzähle man sich, daß der hl. Ulrich, Bischof von Augsburg, auf seiner letzten

de un fiume, che intra in Atice ad una ecclesia de s. Olivero, che fu vescovo Augustensis." 4 ) Diarium concilii Trid., herausgegeben von Döllinger, Nördlingen 1876. — S, auch Reich II, S. 55; ,,Detto Lavisio L un Jiume il quäle, dicono, divide l'ltalia della Ger mania ... et villa Laviso si finisce il parlar Italiano e si comincia a parlar total mente todesco .... quivi 1 'Italiano si perde totalmente." Reich hält allerdings Massarello für schlecht unterrichtet, wenn er dies sage, allein Reich vermag

sich bei diesem Urteil nicht auf sachliche Gründe zu stützen, vielmehr stimmt die Angabe Massarellos mit anderen aus der 1. Hälfte, des 16. Jahrh. überein. 5 ) Die Reise des F. Fabel durch Tirol, neu herausgegeben von J, Garber, Schlern- schriften 3, itz. Doch bezieht Garber Nova irrig auf Deutschmetz und den Fluß dann auf den Noce. Deutschmetz wird allerdings mitunter auch Novum Mctzium bzw. Neumetz genannt (Reich, Arch. Trent. 10, 133 Allein die Unmöglichkeit der Beziehung auf Deutschmetz in diesem Falle ergibt

sich aus der Erwähnung der Ulrichskirche von Lavis und aus dem Umstande, daß die Hauptstraße auf dem linken (östlichen) Ufer der Etsch lief. Uber jene Ulrichskirche s. auch Reich II, S. 49. — Die Ulrichskirche zu Lavis und die sich daran knüpfende Legende erwähnt auch de Beatis 1517 (s. oben Anmerkung 3). F. Schneller im „Sammler", Beit. z. N. Tiroler Stimmen 1906, Nr. 9, liefert mit Bezug auf Beatis und Faber einen Aufsatz „Die alte Südgrenze deutscher Lande und die Legende des hl. Ulrich ; auch er erklärt Nova

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Bücher
Jahr:
1928
¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums im Bozner Unterland und Überetsch sowie in den deutschen Gemeinden im Nonsberg und Fleimstal.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 2)
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Seite 75 von 363
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIII, 332 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/2
Intern-ID: 501857
/12.) 1 ) AB. 1, S. 165 f. u. 2, S. 469. Tarneller in AöG. 100, 44. Unten Reg, 8. 2 ) Vgl. Schneider a. O. S. 95 ff. 3 ) Des. Reich, Una congiura a Caldaro (AAAd. 5, 411 ff.) schildert Kaltem im ri. bis 14. Jahrhundert als einen ausschließlich romanischen Ort, er findet dort zu jener Zeit überhaupt keine Spuren der Anwesenheit von Deutschen (abgesehen vom Gut Winerich des Vigilibriefes). Diese Auffassung wird aber von den uns mitgeteilten Quellenberichten widerlegt. Reich verweist auf eine Urkunde von 1296

(a. a. O. 414), in der unter Bewohnern von Kaltem, die offenkundig ans dem Nonsberg stammen, ein Henricus Teutonicus ge nannt wird. Im sonst romanischen Nonsberg fällt dieser Beiname nicht auf, es handelt sich um einen Deutschen, der dort seßhaft geworden, oder einem Nachkommen von ihm. In einer anderen Urkunde von 1296, wird ein Conradus Tevtonicus als Bewohner von Vigo im Nonsberg ausdrücklich genannt (Kogler, AöG. 90, 689). Aber gerade deshalb fällt die Schlußfolgerung weg, die Reich an das Vorkommen

, nicht eine zufällige, vereinzelte und vorübergehende Erscheinung, sondern bestimmte ganz wesentlich die volkliche Eigenart der Besiedlung von Kaltem. Daß diese damals, im 12. und 13. Jahrhundert, gerade infolge ihres Zusammenhanges mit dem romanischen Nonsberg, noch sehr stark romanisch gefärbt war, muß schon damit als erwiesen gelten; wie dann später das romanische Bewußtsein dieser Nonsberger zu dem in Kaltem stetig vordringenden deutschen Element in ausgesprochen völkischen Gegensatz geriet, wird noch unten

S. 71 zu zeigen sein. Doch darf deshalb unsere andere Feststellung nicht übersehen werden, daß auch schon in jener früheren Zeit in Kaltem es deutschen Grundbesitz gegeben hat. 3 ) Im ganzen muß man sagen, bis in die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts ist Kaltem eine vorwiegend romanische Gegend mit einzelnen deutschen Grundbesitzern gewesen. Dies änderte sich seither gründlich. Mangels geben 6 Pfund und 4 Lämmer, Fleimer (Fleimstaler) auch gen Munt und geben 2 Ducaten und 4 Lämmer." (Urbar von 1406

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Bücher
Jahr:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Seite 98 von 263
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XVII, 243 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/1
Intern-ID: 501858
- und Ortsnamen dieser Gegend, wie Meze, Trute, Ungarns, Paier, Prügel, de Platzo, Schefpruke (Nave); Platz übrigens auch in einer Urkunde von 1288 (Reich a. O. I, S. 135), Altenmetz um 1310 (AöG. 90, 652). Ordanus de Awil in pert. Mefi, den eine Urkunde von 1264 nennt (unten Bd. II, Kap. 3, Reg. 9a) kann seinen Beinamen von einem romanischen ,,a villa" oder einem, deutschen „Auele" haben. Urkunden von 1337 und 1344 (Kap. 4, Reg. 108a und 120) nennen ferner als Einwohner von Kronmetz einen Pangort, Margredar

8o Das Deutschtum in Kronmetz und Aichholz lieh genommen, nicht richtig, kann aber als beiläufige Vorstellung der unmittelbaren Nähe dieser Siedlungen gegenüber der Grenze des geschlos senen deutschen Siedlungsraumes immerhin gelten. Ebenso erscheint auf der anderen (rechten) Seite der Etsch Kron metz (Mezzocorona), später Deutschmetz (Mezzotedesco) genannt, und südlich davon Grim (Grum) seit dem Ende des 13. Jahrhunderts immer mehr gespickt'miT Namen deutscher Ansiedler und mit deutschen Orts

bezeichnungen, und etwa seit dem Anfang des 15. Jahrhunderts müssen beide Orte als zur Mehrheit deutsch gelten. Aichholz (Rovere della Luna) ist als deutsche. Neusiedlung auf ehemaligem Gemeindegrunde von Metz, fast 8 km nördlich von dieser Ortschaft gegenüber Salurn gelegen, im 14. Jahrhundert entstanden. Nach Reich I, S, 133 wird für Metz, Kronmetz, welche Namen in deutscher Form seit dem Ende des 13., bzw. Anfangdes 14. Jahrhunderts Vorkommen, seit dem 16. auch Teitschmetz (Deutschmetz), selbst Neumetz

zum Unterschied zum südlich benach barten Wälschmetz, dem alten Mutterorte, gesagt; die entsprechenden italienischen Formen lauten Mezzocorona, Mezzotedesco und Mezzolombardo, doch möchte Reich Mezo mit einem „z‘‘ gemäß der älteren Schreibweise und der Ableitung des Namens von Medium, d.h. Ebene, nicht von Meta Grenze, schreiben, drang aber mit dem Vor schlag nicht durch (vgl. oben S. 42). — Reich a. O. III, S. 15 versichert, daß in den Urkunden des Gemeinde- und Pfarrarchives von Kronmetz zwischen 1400

, Truncbenbold und Strucb de Caneyd. Merkh a. O. S. 287 führt aus dem Rottenburger Urbar von 1360 (richtiger von 1380 IStA. fol. 152 ff.) eine Reihe von Leuten mit deutschen Vor- und Zunamen an, die in Krön- oder Neumetz ansässig seien. Allein laut des Urbars sitzen alle diese Leute in Penon und Graun oberhalb Tramin (s. unten Bd. II, Kap. 4, § 7, Reg. 147) und nur die Überschrift über den betreffenden Abschnitt besagt, daß diese Leute bzw. deren Güter aus dem Besitz der Herren von Metz an die von Rotten-

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Bücher
Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 387 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
auch das Bündnis mit Öster reich befürwortete, hat natürlich jene Haltung der österreichischen und auch tirolischen Konservativen begünstigt. Die Beziehungen zwischen den führenden Kreisen des reichsdeutschen, besonders rheinländischen Katho lizismus mit jenen in Tirol, schon von Görres und Josef Giovanelli an gebahnt, sind stets sehr enge und vertraulich gewesen, was sich auch durch persönliches Erscheinen bei den deutschen Katholikentagen ausgedrückt hat. 1 ) Die Liberalen Tirols haben von Anfänge

ist. 2 ) Wie die Regierung des Deutschen Reiches sich auch sonst jeder Einflußnahme auf die inneren nationalen Auseinandersetzungen in Österreich, sowie jeder politischen Wer bung um die österreichischen Deutschen enthalten hat, so hören wir auch nichts von irgendeiner besonderen Anteilnahme der Reichsregierung an den Auseinandersetzungen zwischen den Deutschen und Italienern in Tirol. Die Einbeziehung Italiens in das Bündnis mit dem Deutschen Reich und Österreich (1882) hatte für Tirol wegen seiner Grenzlage besondere

Die Aufnahme der Dreibundpolitik in Tirol. 367 bestanden hat (s. oben S. 342 h), milderte sich, als jenes mit Österreich — zuerst im Wege des Dreikaiserbündnisses (1873) und dann besonders durch den Abschluß des Zweibundes (1879) und des Dreibundes (1882) in ein immer engeres Einvernehmen auf dem Gebiete der Außen politik getreten ist. Die Beilegung des Kulturkampfes im Deutschen Reiche und die allmähliche Annäherung des katholischen Zentrums an die Reichsregierung, wobei dieses gerade

Bedeutung. Bei den Liberalen Tirols fand es eine warme Aufnahme, denn es entsprach auch ihren innenpolitischen Zielen und Auffassungen, Zu sammengehen der Deutschen und Italiener gegen die Slawen, sowie ein vernehmliche Abscheidung der nationalen Gebiete von Deutsch- und Welsch tirol. 3 ) Der Abgeordnete Grabmayr, der ja gerade diesen letzteren Gedanken verwirklichen wollte (s. unten §6), hat auch nach dem Scheitern dieses Planes als Mitglied des Herrenhauses und der Delegationen im Jahre 1910

/11 sich bemüht, für die Auffrischung des Bündnisses mit Italien zu wirken. 4 ) Allein er fand damit in seinem Heimatland Tirol kein tieferes Echo. Die 1 ) Bereits Graf Clemens von Brandts, 1841 —1848 Landesgouverneur von Tirol, hat den deutschen Katholikenversammlungen zu Freiburg und Köln (1859 u. 1862) präsidiert (siehe Dörrer in der Festschrift „75 Jahre Stella Mahstina“ II 1931, S. 84). 2 ) Zeitungsstimmen hierüber aus Südtirol müßten erst gesammelt werden. 3 ) Siehe z. B. die Ausführungen in der Meraner

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Bücher
Jahr:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Seite 130 von 263
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XVII, 243 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/1
Intern-ID: 501858
, in dem dieser im Jahre 1556 die Zuge hörigkeit der Grafen von Arco, Lodron und Agrest (bei Rovereto) zur Graf schaft Tirol hinsichtlich Steuer und Raisen (Wehrpflicht) anerkannte und zur Begründung hinzufügte: „Es sei dies notwendig zur Erhaltung der Päß der Grafschaft Tyrol und Rutscher Nation.“ 1 ) Neben solchen rein sachlichen staatsrechtlichen oder landesbeschreibenden Äußerungen kom men dann noch jene gefühlswärmeren Bezeichnungen Tirols als eines natio nalpolitisch besonders wertvollen Gliedes des. Deutschen

Reiches, die meist hervorragenden Herrschern und Staatsmännern in den Mund gelegt wurden: Nach Kaiser Max I. sei Tirol das Herz des Deutschen Reiches und seine einzige Brücke nach Italien, nach Karl V. der Schlüssel zu Deutsch- und Welschland. Kanzler Wilhelm Biener nannte Tirol die Zitadelle des Deutschen Reiches, ein politischer Aufruf aus der Zeit der Raubkriege Ludwigs XIV. das Nest des Reichsadlers. 2 ) Von den beiden geistlichen Fürstentümern, die mit der Grafschaft Tirol in besonderem

staatsrechtlichen Verbände standen, hat Brixen, dessen Bevölkerung mit Ausnahme der ladinischen Gerichte Turn an der Gader (Enneberg), Evas (Fassa) und Buchenstein (Livinallongo) in allen Schichten deutsch war, die Zugehörigkeit zum Deutschen Reiche als etwas Selbstverständliches stets anerkannt, und nur gerne seine Gleichordnung mit der mächtigen Grafschaft innerhalb des Reiches um so mehr mit Worten betont, als sie in der Tat nicht vorhanden war. So sagt Philipp Bartl von Sommersberg, Brixnerischer Hofkanzler

und aus dem Land (Tirol) verschoben." Also liegt Tirol in Deutschland und außerhalb Welschland. — Im Jahre 1638 schreibt die o.ö. Regierung an den Bischof von Trient: „Tails von uns sein der mainung, weilen die herrschaft Venedig dem Römischen reich nit zuegethon oder dessen superiorität recognoscieret, dass a banitis Imperii auf die von Venedig bannisierte nit wol zu argumentieren oder als wären dise a toto Romano Im perio und volglichen der grafschaft Tirol für proscribiert zu halfen." (A. a. O. An fürstl

. Dchlt. 1636/8, fol. 706.) — 1637 erklärte Kanzler Biener, daß gewisse Verhand lungen des Bischofs von Trient mit Venedig nicht nur „dem Hause Österreich, sondern 'dem ganzen Reich“ Schaden bringen können, sie öffnen einer fremden Macht „das Reich, und den Reichsboden''. (Hirn, Kanzler Biener S. 81.) -) Belege s. Stolz V, S. 16 u. 36.

5
Bücher
Jahr:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Seite 25 von 263
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XVII, 243 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/1
Intern-ID: 501858
“ v. Aug. 1923; „Das deutsche Südtirol, eine Verwahrung und Berichtigung“ in Mitteilungen des D. u. ö. Alpenvereins v. 30. Sept. 1924; „Tirol als deutsche Südmark" ebenda v. 31. Aug. 1925; „Herkommen und Geschichte der Deutschen in Südtirol“ in „Alpenländ. Monatshefte" 1925/26, Heft 7; „Tirols Geschichte als deutsches Grenzland" in „Volk und Reich“ 1926, Heft Juni.

Verteidigung des Deutschtums in Südtirol. 7 Richtung habe ich bereits vor einigen Jahren gearbeitet, seitdem ich literarisch für die Belange Deutsch-Südtirols tätig bin. 1 ) Ich versuchte da zuerst die subjektiven Äußerungen des deutschen Sprach- und Volks bewußtseins in Deutsch-Südtirol im Ablaufe der Geschichte zu sammeln und dadurch den Beweis zu liefern, daß die Bevölkerung jenes Landge bietes sich schon längst als ein Teil des deutschen Gesamtvolkes gefühlt und betrachtet

hat. Aber so merkwürdig diese subjektiven Stimmen des Deutschtums aus Südtirol auch sind, so geben sie doch nur nach einer Seite hin eine Vorstellung von der deutschen Eigenart des Landes in den vergangenen Zeiten. Noch weit umfangreicher sind die objektiven Zeug nisse, die uns über die Ausbreitung des Deutschtums in Deutsch-Südtirol allenthalben entgegentreten. Diese Zeugnisse nach gewissen Gesichts punkten zusammenzustellen und zu eindringlicher Anschauung zu bringen, erscheint mir als eine der wichtigsten Aufgaben

der geschichtswissenschaft lichen Verteidigung des deutschen Rechtes auf Deutsch-Südtirol und eben diesem Zwecke soll die vorliegende Arbeit als ein Anfang gewidmet sein. § 2. Das Ziel dieser Arbeit: die Geltung der deutschen Sprache und des deutschen Volksbewußtseins in Südtirol geschichtlich festzusteifen. Unter Deutschtum fasse ich hier einerseits die deutsche Volksart (Volkstum oder Nationalität) im objektiven Sinne, in ihrer wesenhaften Erscheinung unter und neben anderen Volksarten, andrerseits auch das Bewußtsein

, in Arbeitsweise und Arbeitsgerät; daher hat auch jener Stand, der am wenigsten von den Veränderungen der 1 ) An Aufsätzen, die allgemein über die Stellung des Deutschtums in Südtirol und die deutsche Eigenart seiner Bevölkerung unterrichten sollen, habe ich u. a. veröffentlicht.,,Tirols Stellung in der deutschen Geschichte“ in der Zeitschrift des D. u. ü. Alpenvereins i0 1 3. „Das staatliche Selbstbestimmungsrecht in der Geschichte Tirols in der Innsbrucker Zeitung „Alpenland“ v. 24. Mai 1921

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Bücher
Jahr:
1928
¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums im Bozner Unterland und Überetsch sowie in den deutschen Gemeinden im Nonsberg und Fleimstal.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 2)
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Seite 77 von 363
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIII, 332 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/2
Intern-ID: 501857
.“ Vielmehr hat seither die Bevölkerung Kalterns in raschem Zeitlauf starken deutschen Zuschuß er halten. Reich beruft sich für das 14, Jahrhundert nur auf ein paar Urkunden, in denen wie früher Nonsberger als Grundbesitzer in Kaltem erscheinen. Den ganzen übrigen ein schlägigen Quellenstolf kannte er nicht oder wollte er nicht kennen. (Ersteres ist bei der sonst sachlichen Arbeitsweise Reichs, der der Gesinnung nach Italiener war, doch als das Wahrscheinlichere anzunehmen.) 4 ) Schneller, Ortsnamenkunde 2, 65.

sie hauptsächlich Leute aus den deutschtirolischen Gegenden herangezogen zu haben, aber auch sonst ist ein starker Zuzug deutscher Leute nach Kaltem seit dem 14. Jahrhundert zu ersehen. Im Laufe dieses Jahrhunderts zeigt sich in der sprachlichen und volklichen Art des Gebiets von Kaltem eine überraschend starke Zunahme des deutschen Einschlages gegenüber früher. Das erweist sich aus allen drei Erkenntnisquellen, die uns hierfür zur Verfügung stehen, nämlich aus einer Betrachtung der Flurnamen, der Familiennamen

und des unmittelbaren Gebrauchs der deutschen Sprache in diesem Gebiete. 3 ) § 2, Die Hoh und Flurnamen in Kaltem nach den Erwähnungen des 13. bis 15. Jahrhunderts. Am stärksten erweist sich die romanische Unterlage der Besiedlung Kalterns in den Flur- und Hofnamen dieses Gebiets, die uns bereits für das 12. und 13. Jahrhundert in erheblicher Zahl überliefert sind, einerseits im Vigilibriefe, andererseits in den unten stehenden Regesten I—9, besonders 7. Diese Namen sind nämlich durchwegs romanischer Wurzel

ins Deutsche um gesetzt worden sind, beweist, daß neben den Romanen, die zuerst diese Namen geschöpft haben, lange Zeit 1 ) Voltelini, AöG. 92, 99 Anm. 2. Reich, AAAd. 5, 404 macht aus dem „ydioma latinum" kurzerhand „italienische Sprache". 2 ) S, unten Reg. 18b. 3 ) Es ist daher völlig unrichtig, wenn Reich (Arch. Alto Adige 5, 414) im Anschlüsse an die Ernennung des Rottenburgers zum Hauptmann von Kaltem durch Meinhard II. sagt: „Se il capitano ora era tedesco, la populazione era et rimaneva italiana

7
Bücher
Jahr:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Seite 131 von 263
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XVII, 243 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/1
Intern-ID: 501858
Mißbehagen. Das gilt allerdings nur für die geistig führenden Kreise, die breite Masse des Landvolkes ereiferte sich darüber nicht und erwies sich in entscheidenden Zeitläuften anhänglich an Tirol und Öster reich. 2 ) Für die erstere Auffassung ist ein Ausspruch des Pincius, dessen Chronik von Trient, im 16. Jahrhundert geschrieben, noch lange im An sehen stand, besonders kennzeichnend: „Es ist wahr,“ sagt er, „daß in unseren Zeiten Trient infolge vieler Ursachen innerhalb der Grenzen des Deutschen

Brixen“: Dessen Bischof „gehört zu allen denen, die im hl. römischen Reich deutscher Nation eine Landsregierung zu führen haben“. 1 ) In Trient hingegen mit seiner überwiegend romanischen Einwohner schaft und Kultur ertrug man seit dem Erwachen der italienischen Natio nalidee im 16. Jahrhundert die Einfügung ins Deutsche Reich, die staats rechtlich unbestreitbar war und die politisch sich allerdings viel weniger geltend machte als die Schutzherrschaft der Grafschaft Tirol, nur mit steigendem

. 2. 4 ) Näheres über diese Stelle s. unten S. 161 Anm. 3. ®) Mayr I, S. 4 ff. Darnach hätte die Lossagung der Trienter Studenten zu Bologna von der Körperschaft der deutschen Nation an der dortigen Universität großes Aufsehen erregt. Laut Bidermann I, S. 63 Anm. seien aber schon früher die Studenten aus dem Tren ■ tino an den italienischen Hochschulen vielfach der italienischen Nation beigetreten, nur die Nonsberger hätten sich zur deutschen gezählt. *) Ausschnitte dieser Karte wiedergegeben von Oberhummer

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Bücher
Jahr:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Seite 91 von 263
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XVII, 243 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/1
Intern-ID: 501858
Verdeutschung ausgesetzt. Diese Ausbreitung des Deutschtums im Raume St. Michael—Lavis hat zuerst der italienische Forscher Des. Reich a. O. II behandelt, dessen Arbeit besprach Voltelini in ZFerd. 52, 303 ff., weiter baut darauf Battisti a. O. S. 115 f. Reich beschäf tigt sich im ersten Teile seiner Arbeit mit dem Nachweise der deutschen Inhaber und Beamten des Gerichtes oder der Grafschaft Königsberg, was aber natürlich allein noch nicht die deutsche Ansiedlung in breiteren Schichten der Bevölkerung

bedeutet und erklärt. Für diese beginnen seine urkundlichen Belege, meist dem Gemeinde archiv vonPressano und Lavis entnommen, erst mit dem Anfang des 15. Jahrhunderts (Reich II, 8. 43ff.); für die frühere Zeit, insbesondere das 14. Jahrhundert, liegen aber auch einschlägige Angaben vor, die ich samt weiteren Nachträgen aus dem 15. und 16. Jahrhundert gesammelt und in zeitlicher Folge gleich unten als Regesten mitteile. Reich hat in seinen Urkundauszügen die Orts- und Personennamen, obwohl

und für den Ort Lavis, nämlich „Eveys“ erscheint zum ersten Male in Urkunden, die in den Jahren 1202 und 1237 zu Brixen und Bozen ausgestellt worden sind (Voltelini in AT. 2, Nr. 660). Ja, die Form ,,Evis" und an das Mos.“ Corta Alta heißt laut Spezialkarte ein Teil von Fai. Es gibt allerdings noch ein drittes Dorf Faids, im Val Pine, allein dieses liegt vom rechten Etschufer bei Zam- bana zu weit ab, als daß Leute aus diesem Dorfe hier Grundbesitz gehabt haben könnten.— Reich a. O. II, S. 52 erwähnt

aus einer Urkunde von 1500 einen „Giovannino della Chimina abitante in Pressano figlio di Baldessare di Faio Italico“. Wahrscheinlich sind diese Namen von Reich, wie er dies auch sonst tut, frei nach seinem Geschmack ins heutige Italienisch übersetzt, der letztere Ort dürfte in der Urkunde, falls sie in deutscher Sprache abgefaßt war, „Welsch- faid", falls in lateinischer, „Faydum Latinum oder Lombardum ‘ lauten. Reich bezieht eben falls sein Faio Italico auf Fai bei Zambana und gibt als Anlaß

dieser Unterscheidung den Umstand an, daß Faedo, das vielleicht „Fai Tedesco" geheißen habe, von deutschen Berg leuten bewohnt war oder daß es der tirolischen Landeshoheit, Fai bei Zambana aber der des Hochstiftes Trient unterstanden habe. — Nachträglich ersehe ich, daß ein summarisches Gütenverzeichnis des Amtes Zugenzan (Segonzano) von ca. 1450 (IStA.) im Abschnitt „Zins des aussern Ambts ze Sand Michel“ die Post anführt: „An Ponen und Aribessen (Bohnen und Erbsen) körnen ab Walisch Vaid Zins 8 Ster

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Bücher
Jahr:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Seite 90 von 263
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XVII, 243 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/1
Intern-ID: 501858
72 Die Namengebung in Faedo und Giovo. im deutschen Munde zeigen. 1 ) Mitunter werden sie in den lateinischen Urkunden mit der Bezeichnung „vulgariter“ eingeführt, ein Beweis, daß diese deutschen Flurnamen in der Gegend wirklich der allgemeinen Umgangssprache angehörten. 2 ) Durch diese Erwähnungen wird natürlich die Rodungsarbeit, die die Deutschen hier geleistet haben, besonders kräftig beleuchtet. Während so in den Orten der Talsohle hier die Verdeutschung in sehr starkem Maße durchdrang

, hat in den beiden Gemeinden in der Höhe, in Faid (Faedo) und in Jaufen (Giovo), die ältere romanische Be völkerungsschichte neben den deutschen Zuwanderern anscheinend immer ihre angestammte Sprache behauptet. Insbesondere für Jaufen ist dies nachzuweisen, in Faid hat das Deutschtum eher die Oberhand errungen. 3 ) Im ganzen ist das Gebiet von St. Michael bis Davis im 15./16. Jahr hundert so stark von Deutschen bevölkert worden, daß man hier, auf der linken Seite des Etschtales den Or t Fai, d er gegenüber

ich zwischen b Solche Flur- und Holnamen s, unten S. 75II., und zwar für St. Michael Reg. 5, 7, 14. Pressano Reg. 8, 9, 11, 15, Lavis Reg. 24. Mons Athesis (ein Teil der heutigen Gemeinde Pressano am Berghang gelegen) Reg. 6 u. 7a, für alle drei insbesondere die Auszüge aus den Urbaren von 1406 und 1480 (s. unten S. 77I). Auch Reich a. O. II, S. 43—53 führt aus Ur kunden Flurnamen für Pressano an, wie Grueb, Klingen, Hau (Au), Toi- oder Thoalbisen (Teilwiesen). 2 ) S, Urk. v. 1480 (Reich II, S. 47) ein arativum

vulgariter dictum zu dem Kirchen Okär (Acker) bei Pressano. 3 ) Im 13. Jahrhundert und selbst noch im 14. fallen bei den Einwohnern von Giovo und Faedo die ausgesprochen romanischen Vornamen auf (s. unten 8. 74 und S. 75, Reg. 2), ebenso im Urbar von 1406 (unten S. 77) für Jaufen. Für Faid werden hier, noch mehr im Urbar von 1480 (unten S. 77) zahlreiche Einwohner mit deutschen Familiennamen angeführt. Wenn aber in diesem Urbar ein Hans Teutsch zu Vir 1 genannt wird, so spricht dies dafür, daß in Verla

, einer Ortschaft der Gemeinde Jaufen (Giovo), Deutsche in der ansässigen Be völkerung noch eine Ausnahme gebildet haben und daher ihre Volkszugehörigkeit zu einem Beinamen für einzelne verwendet werden konnten. Die Schöpfung des Namens „Teutsch“ erfolgte aber dann nicht am Orte selbst, sondern in der nächsten, vorwiegend deutschen Nach barschaft, vielleicht entstand er lediglich als Übersetzung des romanischen „Todesk“. (Vgl. dazu oben S. 18.) Die Flurnamen in Faid zeigen im Urbar von 1406 (s. unten

10
Bücher
Jahr:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Seite 9 von 263
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XVII, 243 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/1
Intern-ID: 501858
Seite Flurnamen, in St. Michael, Pressano und. Lavis seit dem 14. Jahr hundert S. 71 d. — In Faid und Jaulen (Faedo und Giovo) S. 72. — Allgemeiner Zustand der Verdeutschung dieses ganzen Gebietes S. 72. — Kritische Einzelfragen hiezu: Die Forschungen von D. Reich S. 73. — Das Auftauchen der deutschen Namensformen Eveys (Avisio) und Jaufen S. 73h — Urkundenauszüge zur Geschichte des Deutschtums im Raume St. Michael—Lavis im 14. bis 16. Jahrhundert S. 74ff. — Ebensolche Urbarsauszüge S. 77h

im 13. und 14. Jahrhundert S. 104t., zum Deutschen Reich im 15. Jahrhundert S. io6f. — Der Ausdruck deutsche Nation und Deutschland in bezug auf Tirol im 16. Jahrhundert in Jen Landtagsakten und in der Literatur im all gemeinen S. 107!.; — in den speziell landeskundlichen Werken des 16. und 17. Jahrhunderts S. 109ff.; — in Regierungsakten und politischen Äußerungen S. 112. — Die staatsrechtliche Zurechnung der Fürstentümer Brixen und Trient zu Deutschland S. ii2f. — Die Darstellung in den Karten S, nzff. § 13Die

südlich vom Avisio im Trientner Etschtale und im Gebirge östlich davon im 12. bis 16. Jahrhundert . 8z Deutsche Bevölkerungsanteile in den Städten Trient und Rovereto und in den Orten der Valsugana S. 84ff. —■ Geschlossene deutsche Volksinseln im- Umfange mehrerer Gemeinden im Gebirge östlich der Etsch, die geschichtlichen Nachweise für ihr erstes Auftauchen S. 86ff. — Die deutschen Gemeinden im Berglande von Vicenza und Verona, sog. Cimbern, und ihre geschichtliche Beurteilung S. 89f

. — Zusammenfassendes Urteil über die geschichtliche Stellung der deutschen Volksinseln in Welschtirol S. gif. -— Die volklichen Ver hältnisse im Trientner Gebiete und Welschtirol westlich des Etsch tales S. 92 f. § 10. Die Bezeichnung des Avisio (Eveys) als Grenze zwischen Deutschland und Italien im Sinne von Sprach- und Volksgebieten seit dem 15. Jahrh. 93 § 11. Avisio (Eveys) und Noce (Ulz) als Grenzen der Grafschaft Tirol i. e. S. und des Viertels an der Etsch gegen das Hochstift (Fürstentum) Trient

99 § 12. y Die Zurechnung der Grafschaft Tirol als Ganzes (samt Trient und den j Welschen Konfinen) zu Deutschland im staatsrechtlichen Sinne ... 112 Unterscheidung zwischen Deutschland und deutscher Nation im staatsrechtlichen und nationalen bzw. sprachlichen Sinne in den Satzungen des Trientner Domkapitels im 16. Jahrhundert S. 102f. — Die politische Südgrenze des Deutschen Reiches im Etschgebiet seit 1518 S. 104. — Belege für die Zurechnung des Tiroler und Trientner Etschgebietes zu Alemania

11
Bücher
Jahr:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Seite 106 von 263
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XVII, 243 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/1
Intern-ID: 501858
., Merkh S. iityf.; Bacher, Die deutsche Sprachinsel Lusern (1905) gibt eine sehr eingehende Beschreibung derselben in ihrem da maligen und jetzigen Zustand. Die urkundliche Geschichte der Besiedlung von Lafraun und Lusern hat erst Reich a. O- VI im Jahre 1908 geliefert. Laut einer Urkunde von 1192 (a. O. 11, 258f. u. 12, 304, auch FA. 5, 118) sind damals auf der Costa Cartura bei Lafraun „roncatores", Waldroder, mit den ausgesprochen germanischen Namen Gotepoldus, Marquar- dus, Pecilus und Aicillus

angesiedelt, und zwar in Grundleihe von den Herren von Caldonazzo und der Gemeinde Bosentino. Reich nimmt an, daß sie von den Sieben Gemeinden ge kommen seien. Weitere Urkunden aus dem 15. Jahrhundert enthalten deutsche Geschlechter- und Hofnamen für Lafraun, doch ist Reich offensichtlich bestrebt, den Eindruck ihrer Zahl abzuschwächen, auch nimmt er es nicht immer mit der Mitteilung der Namensformen, wie , sie in den Urkunden stehen, genau (vgl. Tridentum 11, 308, 332, 347ff., 335, 406). Die deut

- : sehen Namensformen Perg Lafraun, Caldinetsch, Perg Zente, See Sand Cristofel erscheinen z. B. in einer Urk. Herzog Friedrichs von 1424 (IStA. Urk. 9488). Der Familien name „TschinteT" in \ilgereit (s. unten § 15) kommt offenbar von einer deutschen Form, Tschint für^Cinte, Genta. 2 ) Schneller V, 2, 46ff.; Schindele 5.32!.; Atz-Schatz 5, 271; Rohmeder in „Deutsche Erde" 1906, S. 166 (teilt deutsche Orts- und Geschlechternamen aus St. Sebastian mit).— Co- loni und asciticii (d. h. fremdbürtige Siedler

) werden für „Fulgarida" bereits in Urk. v. 1208 und 1216 genannt (Kink Cod. Wang. FA. 5, 166 u. 303). Doch sind Odolricus und Henricus de Posena, die damals 20 neue Höfe in Vilgereut im Auftrag des Bischofs von Trient an legten, nicht aus Bozen, sondern eher aus Posena in den Sieben Gemeinden, die ebenfalls deutsche Bevölkerung hatten, dorthin gekommen. (Vgl. Reich a. O. VI, S. 2z8ff.) In einer, natürlich lateinisch abgefaßten Urkunde von 1285 (Reich a. Q. VI, S. 223), die die stimmbe rechtigten Angehörigen

der Gemeinde Folgaria anführt, sind die Namen der Orte, nach denen die Leute benannt sind, latinisiert, aus den Vornamen ist damals ein Schluß auf die Volksart ihrer Träger nicht mehr sicher (Reich versucht dies dennoch zu tun), eigentliche Beinamen, wie Pecheier, Flogele sind selten, weisen auf deutsche Zugehörigkeit. Bisher unbekannte, weitere Urkunden sind: 1471 Mai 13, in burgo Rovereti, unter den Zeugen Johannes dictus Jancs Negele und Nicolaus Staufar de Folgareda, Georgiern Lesel de Alemania

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Bücher
Jahr:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Seite 164 von 263
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XVII, 243 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/1
Intern-ID: 501858
, Fuhrwesen und Gastgewerbe können mehr in deutschen Händen und dabei doch die übrige Bevölkerung überwiegend welsch gewesen sein. 3 ) Reich (a. O. II, S. 59) beruft sich für seine Angabe auf eine Mitteilung aus dem Archive der Grafen Thun, die sich immerhin auf einen bestimmten Akt wegen Truppen durchzüge durch das Gericht Königsberg zur Zeit des Schmalkaldischen Krieges bezieht Aber es fehlt die wörtliche Wiedergabe der Stelle, so daß Reichs Auslegung nicht nach geprüft werden kann. Das wäre

wird sich auch in St. Michael bemerkbar gemacht haben; andererseits waren auch unter seinen Conventualen protestantische Neigungen zu Tage getreten 1 ), die der weiteren Besetzung des Stiftes mit Deutschen nicht günstig sein konnten. Jedenfalls kann man aus jener besonderen Anführung der deutschen Pfarren schließen, daß das Stift noch andere, und zwar welsche, zu versorgen hatte. Insbesondere besitzen aber Wolken stein und Burglechner in ihrer Übereinstimmung soviel Gewähr, daß wir ihre Angaben

als richtig, d. h. der damaligen Wirklichkeit entsprechend anerkennen müssen. Bis zur Salurner Klause war also damals, um 1600, am linken Etschufer das Land wieder vorwiegend welsch geworden. 2 ) Die Bezeichnung „Welschmichael“ soll nach Reich schon 1552 Vor kommen, mich dünkt dies nach dem sonstigen Stande der Überlieferung unwahrscheinlich frühe. Jedenfalls treffen wir aber den Namen seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts für den Marktflecken und dann für das Kloster immer häufiger. 3 ) Für diese Zeit

eines Wunderbildes eine Inschrift in lateinischer, deutscher und italienischer Sprache angebracht wurde. Das muß nicht ein Vorwalten der deutschen Sprache im Orte St. Michael zu jener Zeit beweisen, sondern kann auch auf Rechnung der Wallfahrer aus den deutschen Pfarren des Stiftes zu setzen sein. — Auch die Bemerkung eines Reisenden vom Jahre 1696, daß man in den Wirtshäusern in St. Michael nur wenig Italienisch höre (Bidermann III, S. 119 Anm.), kann gegen die obigen Gewährsmänner nicht ins Gewicht fallen

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Bücher
Jahr:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Seite 125 von 263
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XVII, 243 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/1
Intern-ID: 501858
Zugehörigkeit von Tirol und Trient zum Deutschen Reich im 15. Jahrh. 107 zum Deutschen Reiche im engeren Sinne — im offenkundigen und be tonten Gegensätze zur Lombardei — mehrfache Zeugnisse vor. Im Jahre I4 1 7> als ein großer Teil des Tiroler Adels in offenem Kampfe gegen den Landesfürsten, Herzog Friedrich, und die mit diesem verbundenen unteren Stände, Bürger und Bauern, sich befand, schreibt ein Herr von Annen- berg an einen Herrn von Matsch, beides Edelleute im Vintschgau

, über die Verhandlungen, die die Adelspartei mit dem deutschen Könige Sigis mund führte, um diesen zu bewaffnetem Eingreifen in Tirol zu ermutigen. In diesem Briefe wird nun gesagt, daß die Tiroler Adelspartei auch bei den italienischen Staaten Unterstützung finden würde, daß sie aber diese Politik ablehne, weil sie zur Loslösung vom Reiche führen könne: ,,So wissen wir doch so vil hilft von wälischen lannden, daz wir uns dannoch retten weiten, daz wir aber nicht gern tun, wan wir doch von alter zu dem reich gehören

Friedrich von Österreich wieder bei Kaiser Sigismund erhoben, bestellte dieser seinen Schwiegersohn, Herzog Albrecht von Österreich, zum Richter, weil der Kaiser gegenwärtig in Ungarn weile und die Sache ,,deutsche Leute anruerend sei" und diese >,m deutschen Lannden sollen verrechtet werden". 3 ) Der Ausdruck ,deutsche nacion" war zuerst bei den Verhand lungen der großen Konzile im 15. Jahrhundert aufgekommen und hat sich von hier aus in die politische Sprache ganz Deutschlands eingebürgert

14
Bücher
Jahr:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Seite 167 von 263
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XVII, 243 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/1
Intern-ID: 501858
in einem Steuerbuch vom Jahre_i25f) überwiegen unter den kleinen Grundbesitzern in Kronmetz wie in Schöfbruck (Nave) und Aichholz bereits die italienischen Namen, in Grumh noch die deutschen; die adeligen Grundbesitzer gehören meist den Adelsfamilien aus dem Nonsberge an, deren Nationalität für damals geradezu schwankte. 4 ) Für Grumo ist eine Urkunde vom Jahre 1613 bedeutsam, da sie eine Reihe von Flurnamen, die in einer Urkunde von 1479 ganz deutsch lauten, ins Italienische übersetzt. 5 ) Als im Jahre 1730

die deutsch-tirolische Jesuitenmission in Kronmetz ihre Tätigkeit entfaltete, da erschienen zu derselben mehr Italiener als Deutsche und es waren daher hier wider Erwarten der Missionäre auch Predigten in italienischer Sprache erforderlich. Die Missionäre lehnten es ab, einfach wahllos in beiden Sprachen zu predigen und entschlossen sich, zwei ge trennte Missionen, eine für die Italiener und eine für die Deutschen zu halten, die erstere in den Morgen- und Abendstunden, die letztere in der früher

festgesetzten Zeit. Viele, insbesondere die Adeligen, die beider Sprachen kundig waren, nahmen übrigens an beiden Missionen teil. 6 ) Der Bericht sagt allerdings nicht ausdrücklich, ob die so zahlreichen Italiener nur aus Kronmetz stammten oder vielmehr zum größeren Teil aus dem be- 9 Reich a. O. II, S, 62. 2 ) Reich III, S. 16. *) Reich IV, S. 20. *) Bidermann III, S. 122 Anm. 5 ) Reich III, S. 16. 6 ) Annuae (vgl. oben S. 133 Anm. 3) S. 127: „Medii-Coronae . . - Latina sa uta- tione excepti ab rev. dom

15
Bücher
Jahr:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Seite 22 von 263
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XVII, 243 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/1
Intern-ID: 501858
und die kulturellen Leistungen des Deutschtums in Deutsch-Südtirol veröffentlicht haben. Der einzige wirklich bedeutsame Beitrag urkundlichen Inhalts zur Geschichte der nationalen Verhältnisse im deutschen Etschgebiet aus italienischer Feder kommt von Des. Reich, Una congiura di Caldaro AAAd. 5, 393 (Näheres darüber s. Bd. II Kap. 3). Reich, ein Trientiner offenbar ursprünglich deutscher Herkunft, lieferte noch mehrere Arbeiten zur Geschichte der sprachlichen Verhältnisse im Etschge biete gleich südwärts

Minderheiten im Gebiete nördlich Salurn, Diese Berichte besitzen natürlich eine gewisse Bedeutung zur Verfolgung des nationalen Ringens nahe der Sprachgrenze, müssen aber als Geschichtsquellen mit größter-Vorsicht und unter ständigem Gegenhalte der deutschen Berichte benützt werden, denn sie sind selbst Kinder dieses Ringens, Wissenschaftlich auf keiner höheren Stufe stehen die Erwiderungen, welche italienische Autoren seit dem Jahre 1919 auf die deutschen Feststellungen über das Alter

der Salurner Sprachgrenze, nämlich in Kronmetz, 8. Michael und Lavis, ferner in den Sprachinseln von Lafraun und Vilgreit oder Folgaria (s, Literaturverzeichnis) ; diese Abhandlungen bringen viel wichtigen Quellenstoff, wenn sie auch keineswegs ihr Thema erschöpfen, und sind in ihren Urteilen meist sachlich gehalten. — Ferner besitzen einen gewissen Wert für die geschichtliche Landeskunde des deutschen Etschgebietes die im AAAd. öfters gebrachten Mitteilungen aus älteren Reiseberichten und geographischen

. — Die zusammenfassenden geschichtlich statistischen Arbeiten über die italienischen Minderheiten nördlich Salurn, die aber, wie gesagt, gegenüber der bisherigen deutschen Literatur nichts wesentlich Neues bieten, sind von Tolomei, Vestigia e stato della Italianità nell'Alto Adige (AAAd. 2, 17), von Pedrotti, Condizioni linguistiche della regione fra Salorno e Bolzano (AAAd. 8, 240) und die weitaus umfangreichste von Toniolo, Gli Italiani nell'Alto Adige (AAAd. 11, 140Ö.). Die Ergebnisse der österreichischen

16
Bücher
Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 381 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
der Religion und an den Pflichten gegen Kaiser und Reich eine nicht zu überschreitende Grenze hat. Zugleich proelamieren die Christlichsocialen vollste Gerechtigkeit gegen alle Kationen des Kaiserstaates, denen nach christlichsocialer Auffassung der nationale Besitzstand gewahrt und alle Mittel der Bildung und Cultnr, welche diese Nationen billigerweise beanspruchen können, gewährt werden sollen ... „Wir Tiroler Christlichsocialen halten im großen nationalen Kampfe, der in Öster reich zwischen Deutschen

und Slaven entbrannt ist, zu den Deutschen, insoferne die Deutschen kämpfen müssen für ihre nationale Existenz, für ihren nationalen Besitz stand sowie für die nothwendige Einheit der Armee und der Verwaltung des Staates . . . Die Christlichsocialen verwerfen aber das Nationalitatsprincip in dem Sinne, als ob jede Nation die Pflicht und das Recht hätte, einen nationalen Einheitsstaat zu bilden. Die SchÖnereaner, welche Österreich zu einer Provinz Preußens machen möchten, haben keine entschiedeneren

Gegner als die Christlichsocialen und insbesondere den gefeierten Führer derselben, den Dr. Lueger . . . Wir Chrisllichsocialen sind keine All deutschen wie Schönerer und Wolf, wir sind auch keine Radicaldeutschen, welche mit 9 S. die Kalender des Bauernbundes seit 1907, eigene „Tiroler Bauernzeitung“, seit 1902 in Bozen erschienen.

18
Bücher
Jahr:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Seite 107 von 263
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XVII, 243 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/1
Intern-ID: 501858
(Trambelleno) (Patigler S. 14). Der Name ,,Leim" für Terragnolo findet sich urkundlich zum Jahre 1414 (Reich Tridentum ix, 326), er ist von Leno, dem Namen des Talflusses, abgeleitet. Die Form „Brandtal" für Vallarsa ist aber anscheinend nicht geschichtlich, *) Schneller, V, 2, 386; Schindele S. 287. über die Entstehung dieser Siedlung ist noch nichts näheres bekannt. 2 ) S. die Aufzählung der deutschen Hofnamen in Rundschein bei Merkh S. 49. Genauer sind diese Namen in einem Urbar der Herrschaft Telphan

Diè VII und XIII Gemeinden ober Vicenza-Verona. 8 g taJL(Val Ronchi), östlich oberhalb Ala * 1 ); endlich der Rundscheiner Berg (Roncegno il monte), oberhalb Borgo im Valsugana, das Gebiet ' dieser Siedlung hängt aber rückwärts im Gebirge mit dem deutschen Fersental räumlich zusammen. 2 ) Diese im politischen Bereich von Tirol-Trient gelegenen deutschen l'Streugebiete und Sprachinseln stoßen südostwärts an ein Gebiet ähn- | lieber Siedlungs- und Volksart, an die Sieben und Dreizehn Gemeinden

an Folgaria—Terragnolo—Vallarsa angrenzt, in früherer Zeit auch stark von deutschen Siedlern durchsetzt; seit dem 17. Jahrhundert verloren diese aber hier ihre Muttersprache und wurden italianisiert. 3 ) Zeit die Vallarsa gehörte, wird durch Urkunden von 1225 und 1234 bezeugt (s. oben S. 25 und Schneller a, O. III, S. 199). Im Jahre 1532 führt ein Bericht des tirol, Hauptmanns von \ Rovereto die einzelnen Orte der ,,teutschen bergcomarmer" an, nämlich Vilartz i (Valarsa), Lcym, Orill (Noriglo), Trumelays

, Streitwiser, am Creutz, Thaler, am Egg, Comparcn, Steiger, Holzer, Trientcr, Former, Rampl, Stängel, Bctzel, Gcmgroß, Hamer. Daß eine Gegend mit solchen Hofnamen von Deutschen ursprünglich besiedelt worden ist, steht wohl sicher. Auf das Alter dieser Siedlung weist eine Urkunde vom 14. Mai 1322 (IStA. Urk. II, k>94)> laut der D, Nikolaus de Castelnovo den Hof in Montanen Roncegni, ubi dicitur Antrages, dem Hodori- cus dortselbst ,,ad usum ronchatorum montis Roncegni“, d. h. nach dem Rechte der Roder

des Berges R. verleiht. Die Besiedlung des Berges war also auch hier planmäßig durch Deut sche, die von den adeligen Herrschaftsbesitzern herbeigerufen waren, erfolgt. (Vgl. dazu Reich, Tridentum x 1, 307.) In den Orten Tortzenn (Torcegno) und Runtschein (Tal) ist laut jenes Urbars v, 1585 der romanische Einschlag in den hamilien- und Flurnamen überwiegend. 3 ) Vgl. Galante, i Tedeschi sul versante merid. d. Alpi (1885) S. 13«., das grundlegende ital. Werk über die Geschichte der ,,Cimbern

19
Bücher
Jahr:
1928
¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums im Bozner Unterland und Überetsch sowie in den deutschen Gemeinden im Nonsberg und Fleimstal.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 2)
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Seite 331 von 363
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIII, 332 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/2
Intern-ID: 501857
aller dieser und der anderen deutschen Siedlungen in der Umgegend von Persengedeutet werden. Sie befinden sich ja durchwegs auf den mehr schattseitigen oder steilsten Berglehnen, in den hinteren und höchsten Talgründen. So liegen nicht die Siedlungen von Angehörigen eines Volkes, das sich wie die Langobarden mit der Gewalt des Siegers in einem Lande festgesetzt haben, sondern das sind die Werke friedlicher Kolonisten, die eben bisher unbebaute und unbewohnte Gründe von den Inhabern der politischen Macht zur Be- urbarung übernahmen

beträgt 300 Käse und 30 Eier. (IStA. Urk. II, 732). 2 ) So auch Äusserer, Fersen, S. 59. s ) Das bemerkt — allerdings ohne das ganze oben ausgebreitete urkundliche Material zu kennen — auch Reich im Tridentum 11, 350 f. Reich unterscheidet (a. a. O. S. 194 II.) drei Epochen germanischer Einwanderungen auf die Südseite der Alpen (immigrazione germanica primaria, secondaria e terziaria). Die erste oder große endige mit der Eroberung der Langobarden. Die zweite liege im 8. bis 10. Jahrh

, daß urkundlich erst mit dem 10. Jahrh. die deutschen Siedlungen in jenem Berglande aufscheinen und eine scharfe zeitliche Grenze sich gegenüber den späteren deutschen Kolonisationen kaum ziehen läßt. 4 ) 1316 Eitle von Schenna kauft eine Wiese in pert. Percini in loco qui dicitur Val Rosa (IStA. Urk. II, 3837). 1341 sind habitatores in Vignolla Tholdus gener Odorici Sney- derini, Concius et Ulricus q. Hendrigi de. Gartelerii (4008); 1345 eine Wiese in monte Vignolle in loco ubi dicitur Prustinc (4036

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