Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
(Trambelleno) (Patigler S. 14). Der Name ,,Leim" für Terragnolo findet sich urkundlich zum Jahre 1414 (Reich Tridentum ix, 326), er ist von Leno, dem Namen des Talflusses, abgeleitet. Die Form „Brandtal" für Vallarsa ist aber anscheinend nicht geschichtlich, *) Schneller, V, 2, 386; Schindele S. 287. über die Entstehung dieser Siedlung ist noch nichts näheres bekannt. 2 ) S. die Aufzählung der deutschen Hofnamen in Rundschein bei Merkh S. 49. Genauer sind diese Namen in einem Urbar der Herrschaft Telphan
Diè VII und XIII Gemeinden ober Vicenza-Verona. 8 g taJL(Val Ronchi), östlich oberhalb Ala * 1 ); endlich der Rundscheiner Berg (Roncegno il monte), oberhalb Borgo im Valsugana, das Gebiet ' dieser Siedlung hängt aber rückwärts im Gebirge mit dem deutschen Fersental räumlich zusammen. 2 ) Diese im politischen Bereich von Tirol-Trient gelegenen deutschen l'Streugebiete und Sprachinseln stoßen südostwärts an ein Gebiet ähn- | lieber Siedlungs- und Volksart, an die Sieben und Dreizehn Gemeinden
an Folgaria—Terragnolo—Vallarsa angrenzt, in früherer Zeit auch stark von deutschen Siedlern durchsetzt; seit dem 17. Jahrhundert verloren diese aber hier ihre Muttersprache und wurden italianisiert. 3 ) Zeit die Vallarsa gehörte, wird durch Urkunden von 1225 und 1234 bezeugt (s. oben S. 25 und Schneller a, O. III, S. 199). Im Jahre 1532 führt ein Bericht des tirol, Hauptmanns von \ Rovereto die einzelnen Orte der ,,teutschen bergcomarmer" an, nämlich Vilartz i (Valarsa), Lcym, Orill (Noriglo), Trumelays
, Streitwiser, am Creutz, Thaler, am Egg, Comparcn, Steiger, Holzer, Trientcr, Former, Rampl, Stängel, Bctzel, Gcmgroß, Hamer. Daß eine Gegend mit solchen Hofnamen von Deutschen ursprünglich besiedelt worden ist, steht wohl sicher. Auf das Alter dieser Siedlung weist eine Urkunde vom 14. Mai 1322 (IStA. Urk. II, k>94)> laut der D, Nikolaus de Castelnovo den Hof in Montanen Roncegni, ubi dicitur Antrages, dem Hodori- cus dortselbst ,,ad usum ronchatorum montis Roncegni“, d. h. nach dem Rechte der Roder
des Berges R. verleiht. Die Besiedlung des Berges war also auch hier planmäßig durch Deut sche, die von den adeligen Herrschaftsbesitzern herbeigerufen waren, erfolgt. (Vgl. dazu Reich, Tridentum x 1, 307.) In den Orten Tortzenn (Torcegno) und Runtschein (Tal) ist laut jenes Urbars v, 1585 der romanische Einschlag in den hamilien- und Flurnamen überwiegend. 3 ) Vgl. Galante, i Tedeschi sul versante merid. d. Alpi (1885) S. 13«., das grundlegende ital. Werk über die Geschichte der ,,Cimbern