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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 05.12.1919
Umfang: 12
, hatten nebeneinander nicht Platz. Durch Jahrhun derte bekämpften sie sich offen und geheim. Die Habsburger zogen bei diesen Kämpfen schließlich den Kürzeren und zwar aus ver schiedenen Gründen. Der Kaiser Franz ver zichtete 1806 aus die deutsche Kaiserkrone und bildete ein neues Reich, „Oesterreich", in wel chem er eine deutsche Minderheit mit einer Mehrheit von Tschechen. Polen, Magyaren und Serben zusammentat, ohne zu fragen, ob jene Deutschen das auch wollten. Zwar hatte der Wiener Kongreß dieses Oesterreich

1866 die beiden feindlichen. Dy nasten von neuem bewaffnet aufeinander, bei Königgrätz floß deutsches Bruderblut in Strö men, die Habsburger unterlagen, und das Deutsche Reich mit der großen Mehrheit der Deutschen unter den Hohenzollern und Oester reich mit einer deutschen Minderheit unter den Habsburgern wurden zwei völlig getrennte Reiche. Erst jetzt, nachdem die Völker künst lich auseinandergerissen waren, vertrugen sich die Herrscherhäuser. Im Volke selbst lay kein Grund zu all dem Streit

deutscher Zunge im Reich und nur ein Drittel in Oesterreich, so daß keineswegs die Hohen zollern als das Kaiserhaus der deutschen Protestanten und die Habsburger als das Kai serhaus der deutschen Katholiken gelten kön nen. Wie schon gesagt: es waren rein politi sche, an die beiden feindlichen Dynastien sich knüpfende Gründe, welche die „Deutschöster reicher" von ihren Stammesbrüdern im Reiche getrennt haben. Wenn aber die Dynastien mit ihren Strei tigkeit es gewesen sind, die zur Trennung der Völker

und Kronen. Ganz im Gegenteil! Gerade die Spannung zwischen den beiden einst mächtigen Fürstenhäusern, den Habsburgern und den Hohenzollern, hat die Volkseinheit auseinan dergerissen und die Spaltung zwischen Deutschland und Deutschüsterreich herbeige- führt. Von Haus aus hat es nur ein großes deutsches Volk gegeben, das, in Stämme ge gliedert, von der Nordsee bis Salurn wohnte. Noch im späten Mittelalter umfaßte alle ein Reich. Aber die beiden mächtigen Dyna stien. Habsburger und Hohenzollern

noch einmal in losen Zusammenhang mit den übri gen deutschen Ländern und Stämmen ge bracht. aber das war nicht von Dauer. In Norddeutschland, das im wesentlichen unter dem Einfluß der Hohenzollern stand, wollte man von Oesterreich nichts wissen, weil man mit den siawischen und magyarischen Unter tanen der Habsburger keine Gemeinschaft fühlte. Die Habsburger wiederum bekämpf ten das deutsche Empfinden ihrer Untertanen als Hochverrat, und Juden und Slawen förderten die Entfremdung. Schließlich prall ten im Jahre

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 03.03.1932
Umfang: 16
*.k einem Schreiben, in dem er sagte: xIb.r Kritiker, Herr I. K. M., scheint sich nun nicht ganz klar darüber zu sein, wo^ denn eigentlich diese österreichische Idee ist. Ich verstehe darunter die Bereinigung aller jener Deutschen, deren Wohnräume nicht so wie im „Reich" lückenlos aneinanderschließen, sondern durch fremdsprachige Räume getrennt f ind, mit diesen fremden Völkern zu einer Kultur- und Schick- alsgemeinschaft unter Führung eines deutschen Herrschergeschlechts. Line andere Möglichkeit oer Be einigung

überlassend. 1918 war durch den Sturz dec Habsburger der Augenblick gekommen, da Deutschösterreich wieder zum Deutschen Reich zurückkehren durfte, von dem er durch den völlig verblendeten eigensinnigen Kaiser Franz abgesplittert worden war. Schon damals zeterten die Klerikalen gegen den Anschluß bei den Franzosen und heute gehen sie so weit, daß sie gemeinsam mit den Slawen wieder einen Donaustaat zusammerMeistern wollen, in dem wieder wir Deutschösterreicher gebunden werde: sollen. Da» alles stört

sie aber nicht, sehr geehrter Herr Doktor1 So müssen Sie sich eben gefallen lassen, von Männern, denen Ihre Idee des Dritten Reiches, das alle Deutschen vereinen soll, über alles geht, ab Ihres Ideales angegriffen zu werden." Dr. Th. H- Mayer schrieb darauf folgendes dem nationalsozialistischen Historiker ins Stammbuch: „Warum soll die österreichische Idee' die gesamtdeutsche aus- schließen? Bei der Verteilung der Wohnräume des deutschen Volkes wäre die Zusammenfassung aller Deutschen in ein Reich nur möglich

, auch jenen Deutschen, die vom Mutterland durch fremdsprachige Räume getrennt sind, die möglichste Frei heit in der Entfaltung ihres Deutschtums zu verschaffen. Da» war im alten Oesterreich möglich, das ein deutsches Parlament besaß und die deutsche Staatssprache, wenn auch nicht gesetzlich, so doch in der Praxis durchgeführt hatte, und die deutsche Vor- Herrschaft in Oesterreich wäre noch viel weiter ausgebaut worden, wenn Bismarck es nicht 1866 aus dem Deutschen Reich hinaus- gedrängt und die ärgsten Feind

« alle» Deutschtums auf Oester reich und seine Deutschen gehetzt hätte. Darauf gehen Sie natürlich nicht «in, Sie finden e« an« scheinend stlbswerstärddlich, in einem Kampf Deutscher gegen Deutsche die Feirwe des Deutschtuu.s zu Hilfe zu rufen, sonst hätten Sie ja auch nicht auf den Dreißigjährigen Krieg zurück» pegriften, wo dieses Verbrechen einen seiner Höhepunkt« erreichte. Von ihrer Bemerkung, daß Ferdinand Ü. seinen katholischen Detter Sieamund von Polen di« schwedische Königskrone zuschanzen d.allte

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 08.04.1941
Umfang: 4
das Deutsche Reich und Italien von Griechenland nie etwas anderes verlangt, als die Ein- hìàmg einer echten Neutralität. Me griechische Regierung aber hat ihre «eutrale Haltung zuerst insgeheim, dann immer offener zugunsten der Feinde de» Deutschen Reiches, vor allem zu gunsten Englands, aufgegeben. Wie weit die Athener Regierung schon vor Aus- bnuh des Krieges von England beein flußt war, beweist zur Genüge der Um stand, daß sie im April 1939 die poli tische Garantie der Westmächte annahm Dokumente

auf sich geladen hat. Die griechitz^ Regierung — schließt Vot. hat auf diese Weise selber eiae Lage herbeigeführt, der gegenüber dàe deusche Reich Dnger wehrlos bleibe kann. Die Relchsreaierung hat daher ihre« Truppe« de« Befehl gegeben, die britische« StreUkÄle vom griechische« Sode« z« vertreibe«. Jeglicher de» dsut scheu Streiträften entgegengesetzter Wi derstand wird unnachsichtig zerbrochen werden. Dies der griechischen Regierung! bekanntgebend, hebt die Reichsregierun! hervor» daß die deutschen Truppen

Niedergang seiner In seln zu stets verzweifelteren Versuchen angetrieben, in Europa noch einmal ein« Front gegen das Deutsche Reich zu er richten. Das Ziel des jüngsten Versuches ist der Balkan, wo Griechenland bereits der britischen Politik der Ausdehnung des Konfliktes zum Opfer gefallen ist und wo England jetzt in Südslawien ein ge fügiges Werkzeug erblickt, um den Brand womöglich auf dem ganzen Balkan zu entfachen. Im Gegensatz zu dieser engli schen Politik war es immer das Bestreben des Deutschen

Reiches, einen Ausgleich der Interessen auf dem Balkan zu schaf fen und so den Balkan-Ländern den Krieg zu ersparen. Seit dem Sturze Sto- jadinowitschs im Jahre 1939 machten in Südslawien Strömungen gegen die Po litik der Freundschaft mit dem Deutschen Reich geltend. Aus den in La Charite ifundenen Geheimakten des französischen eneralstabes konnte die Deutsche Re gierung ersehen, wie tief verwurzelt bei den Vertretern dieser Strömungen der Entschluß war, gegen das Deutsche Reich zu handeln

zier aus dem Stabe Gamelins zugeteilt. Zn den ersten Kriegsmonaten werden die Transporte für England und Frank reich unterstützt und werden mit diesen Mächten trotz Erhaltung des Scheines der Neutralität eifrig Informationen ausge tauscht. Am IS. und 16. April 1949 pflegt zer französische Belgrader Gesandte ein Gespräch mit dem Kriegsminister über '5 ' Memorandum von der sprachlichen, kul turellen, politischen und materiellen Be drückung der seit Jahrhunderten in Süd slawien ansässigen Deutschen

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Tiroler Wastl
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Seite 13 von 16
Datum: 08.09.1912
Umfang: 16
des ehemaligen deutschen Reiches, wie fie der Wiener Kongreß geschaffen, nichts weniger als zufrieden war. Das im nationalem Kriege neu erwachte deutsche Nationalbewußtsein strebte in der Rückerinnerung an die einstige Größe des deutschen Vaterlandes nach der Wiederherstellung von Kaiser und Reich. Dies Bestreben fand aber jetzt an den kaiserlos gewordenen deutschen Reichsfürsten, die sich in ihrer Unabhängigkeit sehr wohl fühlten, den entschiedensten Widerspruch. „Aus so verschie denen Völkerschaften

Leset n. abonniert den „Tiroler Wastl". Vereines erhöhten Preußens Sympathien in den Bundesländern sehr mit Recht. Diese Maßregel nützte doch dem Volke. Auch die Tatsache, daß Preußen den klebergriffen der katholischen Kirche im eigenen Lande energisch entgegen trat, hob das Ver trauen zu diesem kräftigsten deutschen Staate. Er tat doch etwas für die deutsche Sache. Wie sehr sich das Bewußtsein der deutschen Intelligenz ge hoben hatte, zeigte am besten die Haltung der sieben Göttinger

ein. Die seit dem Wiener Kongresse wiedergekehrte Reaktion hatte das Schicksal der Völker Europas neuerlich in die Gewalt der erbgessenen herrschenden Kreise, des Adels und des Klerus, gebracht, denen jedes Volksrecht ein Greuel war. Der unerhörte Schacher, welchen die deutschen Fürsten während der Rapoleonischen Zeit mit deutschem Land und deutschem Blut getrieben hatten, war aber doch nicht unvergessen geblieben, und hatte im deutschen Volke das Verlangen nach einer Besserung seiner poli tischen Zustände

wie Preußen und Bayern k ö n ne man nicht eine Nation schaffen wollen" meinte der bayrische König. Die geschichtliche Entwicklung hatte dem in lauter Einzelstaaten zerrissenem deutschem Volke jedes Ge fühl der Zusammengehörigkeit längst geraubt gehabt. Es mußte ein Napoleon kommen, um dasselbe aber auch nur auf kurze Zeit — aus seinem Grabe zu »erwecken. Ger entschiedenste Widersacher der deut schen Einheit war aber zweifellos das Haus Oester reich, besonders seit Preußen zu einem so mächtig gen

Bundesstaate herangewachsen war. Von einer Wiedergeburt des heit, römischen Reiches deutscher Nation konnte keine Rede mehr sein, und eine andere Form deutscher Einheit ließ der Wiener Hof um keinen Preis zu. Vergebens mühte man sich in Denkschriften, Festreden und Kundgebungen ab, der Idee eines neuen deutschen Kaiserreiches zum Durchbruche zu verhelfen. Aller Liebe Müh' scheiterte an dem Widerwillen der deutschen Für sten, die Schiller'schen Worte: Ob uns der See, ob uns die Berge scheiden Und jedes Volk

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 05.04.1938
Umfang: 16
nicht zu verantworten gewesen. Deshalb entschloß sich der Führer zu einem außev ordentlichen Entgegenkommen in der Währungssraae und setzte den Umrechnungskurs von Mark und Schil ling auf 2:3 fest, was eine Aufwertung des Schillings um mehr als 33 Prozent bedeutet. Auf diese Weise rückt das Wertniveau der österreichischen Wirtschaft sofort in das hohe Wertniveau der deutschen hochkon- junkturellen Wirtschaft heran. Es liegt auf der Hand, daß damit das Deutsche Reich dem österreichischen Volk ein Entgegenkommen

. Unabhängig von den Schwankungen des Weltmarktes, wird die österreichische Wirtschaft nach der Vereinigung mit dem Deutschen Reich im großdeutschen Raum den Ab satzmarkt finden, dessen sie bedarf, um stark und krisenfest zu werden. Wenn es auch wegen der Verschiedenheit der Auslands'beziehungen bisher noch nicht möglich gewesen ist,, die wirtschaftlichen Grenzen zwischen Oesterreich und dem übrigen Reichsgebiet, insbesondere die Devisengrenge, voll ständig auszuheben, so sind der österreichischen

auch den Revchsstatthalter Dr. Sehß-Jnquart und weitere Vertreter der österreichischen Landesregierung begrüßen. Unter leb haftem Beifall der Zuhörer, die die Ausführungen aufmerk sam verfolgten, hielt Reichswirtschastsminister Funk eine großangelegte Rede, in der er u. a. aussührte: Die Vereinigung Oesterreichs mit dem übrigen Deutsch land zu einem Großdeutschland ist nicht nur eine tau sendjährige Sehnsucht Mer guten Deutschen und der Inhalt einer mehr als hundertjährigen politischen For derung

wurde unter dem beseitigten System nicht nach den Lebensgesetzen und Lebensnotwendigkeiten des österreichischen Volkes, sondern nach dem Willen und den Bedürfnissen des internationalen Finanzkapitals geleitet. Der Nationalsozialismus hat nicht nur ein neues völkisches und politisches Ideal geschaffen und das deutsche Volt in diesem Ideal geeinigt, sondern er hat auch eine neue Wirt- schaftsaufsassung begründet. Und diese Wirtschaftsauffas sung war die Voraussetzung für den gewaltigen deutschen

Wirtschaftsaufftieg. vrdeit, elasige Grarrdlage der Bslkmohlßavdes Der Arbeitsfriede wurde das feste Fundament für den Wiederaufstieg der deutschen Wirtschaft. Die in der ganzen Welt bewunderten Leistungen des deutschen Unternehmers und des deutschen Arbeiters konnten nur auf dieser Grund lage vollbracht werden. Die Arbeit hat im nationalsozia listischen Deutschland nicht nur einen völlig neuen politi schen, sozialen und ethischen Wert bekommen, womit der d«itsche Arbeiter zum vornehmsten Träger dieser idealen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 12
Datum: 16.08.1913
Umfang: 12
und der Sozialismus" ist in Deutschland ungefähr in 120 000 Exemplaren ver breitet worden. Insgesamt hat Bebel 57 Monate Freiheitsstrafen erlitten; 1872 wurde er der Vorbe reitung des Hochverrats gegen das Deutsche Reich und gegen das Königreich Sachsen -angeklagt und zu zwei Jahren Festungshaft, außerdem wegen Beleidigung des Deutschen Kaisers zu neun Monaten Gefängnis verur teilt. Die Leiche wurde nach Zürich zur Einäscherung überführt. Bebel war geboren am 22. Febr. 1840 in Köln. (Bei der Jahrhundertfeier

. Gleichzeitig wird aus Wien telegraphiert, daß Oesterreich-Ungarn seine For derung einer Ueberprüfung des Friedensvertrages fallen lasse. Damit ist die ganze Frage abgetan und der Bukarester Frieden kann in Kraft treten. — In Oester reich-Ungarn hatte man das Empfinden einer gewissen Isoliertheit. Nicht wenig dazu beigetragen hat der Depeschenwechsel zwischen dem Deutschen Kaiser und dem König von Rumänien und die Verleihung der Feldmarschallwürde an den König von Griechenland, die in unerwünschtem

Gegensätze zu den Richtlinien stehen, die vom Ballplatze für die österreichisch-ungari sche Politik angegeben wurden. Dieser Depeschen wechsel zeigte, wohin wir gelangen, wenn die Rücksicht auf das Volk mißachtet wird. Die unglückselige Re visionsfrage ist ohne Einverständnis mit dem Deutschen Reiche aufgeworfen worden und zum ersten Male wäh rend der langen Krise war das Deutsche Reich nicht auf unserer Seite und nicht für unsere Politik. DepeTchenwechfel zwischen Faifer franf JoTeph und Honig Karol

Schaffgotsch wurde Statthaltereirat Eduard Prinz von und zu Liechtenstein ernannt. Oie Heserviltenbeurlaubungen. Wie die „Zeit" meldet, kann von einer vollständigen Abrüstung keine Rede sein, und bleiben die Truppen in den Bereichen des 15. und 16. Korps auf einem höheren Stand erhalten, als er bisher systemisiert war. vie veutschbohmen und Statthalter fürft Thun. Prag, 14. ds. Die deutsch-böhmische Provinz presse spricht sich dafür aus, daß die deutschen Vereine der Jahrhundertfeier der Schlacht bei Kulm

fernbleiben mögen, falls der Statthalter Fürst Thun der Feier beiwohnt. Freilassung ölterrelchttcher Spione. Kaiser Franz Joseph hat den russischen Obersten Ja- cewicz, der im Mai wegen Spionage zu 4 l /a Jahren Kerker verurteilt wurde, begnadigt. veutsehes Reich. (August Bebel f.) Berlin, 13. August. Die sozialdemokratische Partei hat einen schweren Verlust erlitten. Ihr Führer August Bebel, der sich seit einiger Zeit in dem Graubündnerischen Kurort Passugg bei Chur zur Kur aufhielt, ist heute gestorben

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 27.10.1918
Umfang: 12
== Bezugspreis — Sanjja^irlö Surch die JScfJ ob. im ^' sW bezogen In 0?f??rrel<lMlngorn Str 6 »" für da« Dr-iliÄ» Reich Mar» ».«. für da« Übrig» Ausland Kronen »1« Die Dermal«, in ZnnsbeuS. Andrst voferflrave 2. nimm« alle Bestellungen. Geldsendungen. Dekch veeben wegen rNktz«,ullellung Se« Blatte«. GelchällS. emsfehlungen (Inserale) au« Tirol und voeoeBerg enlge;en vrelsanfragen und Annahme aller A»»eigen außer- halb Tirol u. Vorarlberg erledigt ans» Anzeigen-Büro Wien I, WoiizeNe iS» ttllden

, dieses Werk unter ireier Mitwirkung Meiner Völker im G-eiste jener Grundsätze durchzuführen, die sich die verbündeten Monarchen in ihrem Frie densangebot zu eigen gemacht haben. Oester reich soll dem Willen seiner Völker gemäß Zn einem Bundesstaate werden, in dem jeder Bolksstamm auf seinem Siedlungsgebiete fein eigenes staatliches Gemeinwesen bildet. Der Vereinigung der polnischen Gebiete Oester reichs mit dem unabhängigen polnischen Staate wird hiedurch in keiner Weise vorge- griffen. Die Stadt Triest

geboten sein, um die großen Aufgaben, die sich aus den Rückwirkungen des Krieges ergeben, irach Recht und Billigkeit erfolgreich zu lösen. Bis diese Umgestaltung auf gesetz lichem Wege vollendet ist, bleiben die bestehen den Einrichtungen zur Wahrung der allge meinen Interessen unverändert aufrecht. Meine Regierung ist beauftragt, zum Neuauf bau Oesterreichs ohne Verzug alle Arbeiten vorzubereiten. An die Völker, auf deren Selbstbestimmung das neue Reich sich grün den wird, ergeht Mein Ruf

an. Der gegen wärtige Staat-Oesterreich-Ungarn '.hat sich folgendermaßen gebildet: der Kern und Grundstock' des Reiches ist die sogenannte Ost- rnark, das ist der am weitesten nach Osten vor geschobene Teil des alten deutschen Reiches, das vor ungefähr 1100 Jahren unter dem Kai ser Karl den Großen das ganze heutige mitt lere Deutschland und Frankreich umfaßte. Das Gebiet der Ostmark deckte sich so unge fähr mit dem heutigen Ober- und Nieder österreich. Dieselbe wurde vom Kaiser dem alten Geschlechte der Babenberger

, nicht durch Eroberungen, sondern durch glückliche Erb verträge. Im Jahre 1713 schlossen sich sämt liche Königreiche und Länder zu einem ein heitlichen, unteilbaren Reiche zusammen. Bis 1803 wäre:! die Beherrscher dieses Reiches fast ununterbrochen auch Kaiser Deutschlands. Durch die Selbstsucht und Unbotmäßigkeit der einzelner! deutschen Herzoge und Fürsten und nock mehr mfolge der Wirren, die der soge nannten Resormationszeit unter Martin Lu ther folgten, und endlich durch die großen Kriege unter Napoleon (1792

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Alpenland
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Seite 1 von 4
Datum: 26.07.1929
Umfang: 4
, dieses Unglück sei die „Folge eines schuldhaften Verlaffens der Idee" gewesen, indem die Nation „in der Zeit vor 1806 die fremde Idee der west lichen Territorialstaaten in sich ausgenommen" und gegen die Neichsidee entwickelt hätte. Herr Dr. Seipel irrt: nicht das Ganze, sondern die ^eile, nicht das Königtum, sondern die Stammesherzog- liimer, in denen doch die Territorialstaaten vorgebildet sind, stehen an der Wiege der deutschen Geschichte. Wenn Dok- lor Seipel vom Römischen Reich Deutscher Ration spricht

Millionen Deutsche langsam vernichten könnte, die heute nach dem Anschluß an das Deutsche Reich streben. Cs sind dies dieselben Deutschen, welche im alten Oesterreich seßhaft gewesen sind, welchen die habsburgische Slawisierungspolitik den Untergang zugedacht hatte. M. I. Denkt stets an Siidtirol! Wochenrundschau. Deutsches Reich. Studentenwahlen in Heidelberg. Die am 19. :i). M. vollzogenen Wahlen hatten folgendles Ergebnis: Von insgesamt 42 Sitzen erhielten -die Freie Hochschulgruppe

Zn Oesterreich halbjährig 8 3—, Einzelverkaufspreis s —.15 — Im Deutschen Reiche halbjährig Goldmark 2.50. — Ausland halbjährig Schweizer Franken . Die Bezugsgebühr ist stets im vorhinein zahlbar. — Vorauszahlende Bezieher sind bei Erhöhungen zur entsprechenden Aufzahlung verhalten. — Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte wird keine Haf tung übernommen. — Abbestellungen nur mit Ende eines Kalendervierteljahres durch eingeschriebene Karte. — Der Anzeigenteil steht nur Deutschariern offen

, denkt er ausschließlich an die habsburgisch-spanische Uni- dersalmonarchie. Die aber hatte mit Deutschland nur inso- lern etwas zu tun, als sie für ihre gänzlich undeutschen Zwecke deutsche Mittel in Anspruch nahm. Gerade aber dagegen wehrten sich, bewußt oder unbewußt, die deutschen 7-erritorialstaaten, deren stärkster, Brandenburg-Zreußen, ^demselben Maß in Deutschland hineinwuchs, als die Monarchie der Habsburger aus ihm hinausgewachsen war. empfinden 1806 nicht als Bruchstelle, ländern

als Cntwicklungsstufe deutscher beschichte. Dasselbe gilt von 1866. Bis dahin lag noch immer der Schatten einer undeutschen Aniversalmonarchie auf der deutschen Geschichte; denn sie siel nicht 1806, sondern im gründe erst 1866 und damit erst wurde der Grund zum Mischen Nationalstaat gelegt. Freilich, Dr. Seipel will A nicht und sieht in ihm ein Prokrustesbett für den deut- Aen Menschen. Wir aber glauben, daß sich erst in seinen Lenzen die Vollkraft des deutschen Menschen wird ent- ^ueln

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 02.04.1933
Umfang: 20
lichen Schuld- und Zinsvervflichtungen. Die Reichs regierung unterstützt jedes Bemühen für eine allge meine Abrüstung bei dem Verlangen nach Sicherstel lung des deutschen Anspruches auf Gleichberechtigung. Wir sind bereit, aufrichtig mitzuarbeiten bei dem Ver such, die vier Machte Deutschland, Italien, England und Frankreich u einer Zusammenarbeit zu bringen, von deren Ergebnis das Schicksal Europas abhangt. Der Reichskanzler betonte unter Hinweis auf Oestsr- reich, daß die Reichsregierung

land eine Beute der Türken geworden. Ohne Habsburg wäre im 18. und 19. Jahrhundert Deutschland unter der Herrschast Frankreichs ge kommen. Napoleon hat seine Niederlage Oester reich zu verdanken. Besonders schamlos wird über Kaiser Karl, Kaiserin Zita und Otto geschmäht und auch gelogen. Uebrigens ist die Hetze gegen Kaiser Karl nicht neu, sondern wurde schon im Frühjahr 1918 von Deutschland aus entfacht. Was hat das alles für einen Sinn und Zweck? Keinen anderen, als Oesterreich soll sturmreif

über das ganze Reich übergeben, gut, so ist das ihre Sache, sie sollen sehen, wie sie damit fahren. Wir wünschen ihnen alles Gute, Wohlergehen und wirtschaftlichen Auf schwung, der Deutschland ebenso not tut wie uns, wenn nicht noch mehr. Wenn sich Deutschland von den drük- kenden Friedensbedingungen losmachen kann, gut, wir wünschen es ihnen von Herzen. Wenn das deutsche Volk die Fesseln abschüttelt, in die sie der Bolschewis mus und Sozialismus zu schlagen droht, gut, wir sehen nichts lieber

als das, daß diese beiden unheimlichen Ge walten an Einfluß verlieren, dann würden auch unsere Sozialisten dasiger werden, zumal bei uns ja ebenso energisch, aber weniger gewalttätig zugegriffen wird. Wenn Deutschland sich aus dem Sumpfe der immer stärker um sich greifenden Glaubenslosigkeit und Un- srttllchkeit emporarbeitet, so begrüßen wir das von Herzen, wir sind ja auch ein Teil des deutschen Volkes und sehen nichts lieber, als wenn das deutsche Volk wieder jene Höhe erklimmt, auf der es im Mittelalter stand

, als der Spruch galt: „An deutschem Wesen kann alle Welt genesen." Wir mischen uns in die deutschen Verhältnisse nicht ein, wir bringen die Berichte über die Vorgänge und beurteilen sie, mehr aber nicht. Das gleiche können wir auch von Deutschland und den Deutschen verlangen. Die Nationalsozialisten sollen draußen agitieren und regieren, wir in Oesterreich brauchen sie nicht, wir machen es selbst und verzichten sehr gerne aus sie. Wir haben die Heimatwehr. Die ist berufen, das nationale Bewußtsein

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Alpenland
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Seite 3 von 4
Datum: 24.03.1921
Umfang: 4
da von ausgegangen, daß keiner von beiden Teilen einen Vorteil auf Kosten chs andern oder einen Nachteil erleiden soll. Als Abfin dung für die IIÜbertragung gewährt das Reich auf Grund eines ■ Vergleichs freit Ländern einen Betrag, der, soweit nicht eine Schuld- übcrnahme s attfindet. vom 1. April 1921 ab mit 4 Prozent ver zinst wird, wobei die Zahlung von Tilgungsraten Vorbehalten bleibt, lind zwar zahlt das Reich 30 Prozent des Anlagekapitals, das die Gesamtheit der deutschen Länder bis 31. März 1fr" seit 100

Folge 147 Seite 3. Donnerstag, den 24. März 1921. fWf ssuirtf chaft. ftebrrzmg der WafteOrchea aus das AM. Wie die „Denn" aus parlamentarischen Kreisen erfährt, sind die feit f-avtocnt schwebenden Verhandlungen zwischen dem Reich und den Einzelreßieruttgen betreffend den in der Verfassung vorge- sch-encn "Uchevgacns der Wasserstraßen auf das Reich gegenwärtig soweit vorgeschritten» daß mit den Regierungen ein vorläufiges Ab- karmnen geschlossen werden konnte. Durch dieses werden diejeni gen

Wasserstraßen und Einrichtungen festgestellt, über deren Ueber- tragung ein Einverständnis besteht. Die Befugnisse der Landes- Zeniralbchorden bezüglich der Verwaltung dieser Wasserstraßen sollen am 1. April auf das Reich übergehen. Im übrigen bleibt hie Verwaltung vorerst noch den mittleren und unteren Behörden der Länder auf Kosten des Reiches, weil über die Ausübung der Organisationsrechte eine Verständigung noch nicht erzielt ist. Bei der finanziellen Auseinandersetzung wurde seitens des Reiches

Jahren aufgewendet hat, ausgenommen bestimmte P” fälle. Von dieser Abfindung erhalten die HanfastäLfe vorweg - rügen Teil des Anlagekapitals, >der durch Anleihe aufgebracht und noch nicht getilgt ist. Der Rest wird nach dem hiernach verbleibenden Ablage'kapital, also mit Einrechnung getilgter Anleihebeträge, «auf die Länder verhältnismäßig verteilt. Das Reich würde nach einer vorläufigen Schätzung für die Ver zinsung des Anlagekapitals jährlich 25 Millionen Mark aufzubrin- gen

haben. Der die Wasserstraßen behandelnde Ergänzungsetat des Neichsvwkehrsminifteriums für 1621, der bereits an den Reichsrat gelangt ist, schließt mit einem Zuschußbedarf von 236 Millionen Mark ab. Als außerordentliche Aufwendungen werden für die Arbeiten Kur Kanalisierung des Neckars und zum Bau der Großschiffahrtsstraße Aschaffenburg—Bamberg und zum Ausbau der Donau bis zur Reichsgrenze 200 Millionen Mark beansprucht. Diese Kanalbcmten sollen als gemischtwirtschaftliche Unternehmungen, an denen das Reich und die Länder

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 11 von 20
Datum: 02.11.1933
Umfang: 20
, die heute zu Tirol gehören, waren noch nicht politisch ge eint. Es gab nur eine Reihe von Gauen oder Grafschaften, mit einem Grafen an der Spitze, der dem Herzog von Bayern unterstellt war. Seitdem ein Deutsches Reich be stand, also seit den Verträgen von 843 und 870. gehörte das Gebiet des heutigen Nordtirols und Deutsch'südtirols zu diesem Reich. Der Herrscher des Deutschen Reiches war der Deutsche König, der dann seit 962 die Kaiserwürde erlangte, wie sie Karl der Große zu seiner Zeit als Herr scher

. So ward auch in Tirol durch zwei tatkräftige Männer, durch den Grafen Albert von Tirol und den Grafen Meinhard von Görz, beide Angehörige alter deutscher Adelsgeschlechter, eine Reihe bisher getrennter Grafschaften im Verlauf des 13. Jahrhunderts zu einem politischen Ganzen, zur Graf schaft Tirol, zusammengeschlossen. Sie erhielt ihren Namen nach dem Stammsitz der Grafen von Tirol, der Burg Tirol ober Meran. Wie die Grafschaft Tirol zum Deutschen Reich gehörte, so war auch ihr Graf einer der Fürsten

. 1. Die Entstehung des Landes Tirol und seine Verbindung mit Oesterreich.*) Die Bayern, die in Tirol im sechsten Jahrhundert n. Ehr. einwanderten und das Land südlich und nördlich des Brenners besetzten, gliederten es politisch an ihr Her zogtum an. Dieses gehörte damals zum großen fränkischen Reiche, aus den im Verlauf des 9. Jahrhunderts das Deutsche Reich und Frankreich als selbständige Staaten sich abtrennten. Ein Land Tirol, als politische Einheit, gab es vor dem 13. Jahrhundert nicht; die Landschaften

des fränkischen Reiches erworben hatte. Der Kaiser galt als Nachfolger der römischen Kaiser, sein Reich als Fortsetzung des römischen Reiches. Im Verbände des *) Für inte Geschichte Tirols in disser Zeit kommen unter aderen folgende Werke und Abhandlungen in Betracht: I. g g e r, Geschichte Tirols, 1. bis 3. Band, Innsbruck 1872 «a N0. — E. Werrumsky, Oesterreichrsche Reichs- und Rechts- -schichte (enthält <5. W8 ff. eine ausführliche Geschichte Tirols t der Äeit vor 1&26). — A. Jäger, Geschichte der landstan

- ischen Derfaffung Tirols, zwöi Bände, Innsbruck 1381 bis 1882. - O. Stolz, Das staatliche >Selbstbestimmungsrecht in der Grafschaft Tirol, Innsbruck 1931. Reiches und unter der Oberhoheit des deutschen Königs ebot der bayrische Herzog den Gauen Tirols. Bayern ildete eines der deutschen Stammesherzogtume. Im Lauf der Jahrhunderte entstanden in ganz Deutschland innerhalb der Stammesherzogtümer kleinere Fürstentümer, in denen die Gewalt des Stammesherzogs beschränkt und allmählich ganz beseitigt wurde

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 16
Datum: 09.06.1933
Umfang: 16
ekechafte Agitation gegen unser ehr würdiges Oesterreich sehe, die von meist un zurechnungsfähigen, überspannten Hitzköpfen bettieben wird. Deutschland war groß, als Oesterreich es führte, es war ein Vasallenstaat, als es diese Führung verließ, als 1806 (da Kaiser Franz die römisch-deutsche Kaiserkrone niederlegte), bis 1813 sich die deutschen Fürsten im Nheinbund vor Napoleon erniedrigten und Preußens König Oesterreich im Stiche ließ und mit Napoleon Sonderfrieden schloß. Deutschland wurde 1813

hauptsächlich durch Oesterreich wieder ein unabhängiger Staat. Schon um 1200 verkündete einer der größten deutschen Dichter, Herr Waller von der Vo gelweide, daß er „zu Osteriche singen und sagen gelernt" habe. Das Nationalepos der Deutschen, das Nibelungenlied, ist von einem unbekannten ritterlichen Sänger in Oesterreich geschaffen worden. Der Stefansöom erhebt sich in Oesterreich als Edelbau der deutschen Gotik. Ist die Musik der Oesterreicher, von Hcchön, Mozart, Beethoven, Schubert, Wolf und Bruckner

nicht deutsch? Kann man aus der deutschen Dichtkunst die Oesterreicher Grill parzer, Stifter, Nosegger und andere wegöen- ken oder aus der Neihe der deutschen Helden einen Prinz Eugen, Erzherzog Karl, Nadetzkh oder einen Andreas Hofer? Wieviel öster reichische Erfinder und Gelehrte, Aerzte und Ingenieure haben Werke geschaffen, die kein Deutscher vermissen möchte. Wieviele wissen nichts von den uralten, kerndeutschen Weih- nachtö- und Hirtenliedern in den österreichi schen Alpenlänöern. Wie wenige wissen

hat und zu einer Zeit in stavischen Windeln lag, da in Oesterreich deutsche Dichtkunst entstand. Wer hat die deut sche Kultur im Südosten aufrecht erhallen und sie dorthin getragen? Der Oesterreicher, der von seinen deutschen Brüdern von oben herab angesehen wird. Das wird nie gefeiert, dafür aber feiern Deutschlands Protestanten und die offiziellen Stellen die Schwedeninvasion, die Deutschland für Jahrhunderte arm machte. Napoleon sagte 1809 zu einem Marschall: „Sie haben die Oesterreicher bei Aspern nicht gesehen

. Wie dankte Preußen Oesterreich für die Waffenhilfe 1864 in Schleswig? War es doch Bismarcks Ziel, Oesterreich zu zer kleinern. Denken wir nur an die verlorenen Kriege 1859, 1866 und an den Weltkrieg. Nicht durch die Armee im Schatten, nicht in Galizien, nicht in Italien, nicht durch Oesterreichs Schuld ging der Sieg verloren, sondern schon 1914 an der Marne. Was hat Oester-reich im Weltkriege geleistet? Im Sep tember 1914 standen 52 österr. Divisionen und 9 deutsche Divisionen gegen die Nüssen. Laut

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Bozner Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 29.01.1944
Umfang: 6
, Kommandeur eines Füsilier-Bataillons, Hauptmayn Hans- Jörg Naumann, Kommandeur eines Feldersatz-Dataillons, Oberleutnant Heinz H o y k a, Kompaniechef in einem Grena dier-Regiment. Als das Deutsche Reich im Jahre 1806 nach einem Bestand von 842 Jahren zu bestehen aufhörte, da war es schon feit- Jahrhunderten nicht mehr 5)«rr seines t Schicksals, sondern dessen Spielball. Die -1 ses Reich der Deutschen, die glanzvolle; Gründung Otto I. des Großen, hatte so. oft gewandelte, bewegte und merkwttr-1 dige

Geschicke, daß sein Leben über fast achteinhalb Jahrhunderte — im Jahre 1062 hätte sich sein erstes Jahrtausend vollendet — fast wunderbar erscheint. Das Erste Reich der Deutschen hat alle Höhen und Tiefen durchschritten. Es er lebte den Glanz und die'sieghafte Zu versicht des Gründers, den oft träumeri schen Tatglauben der Ottonen, es geriet mit den Saliern nach überwältigenden Siegen hart an den dernichtenden Ab grund. es erlebte das für Kaiser. Vol^ und Reich fast traumhaft und fast un wirklich

Polizist mit einem großen Tätigkeitsaebiet nach der „kaiser- losen. der schrecklichen-Zeit'. Doch seine Absage an die Ziele und die Größe deut scher Königsmacht von einst rvar ein Fre vel an den Taten, am Sinnen und Stre ben der - säcksisch-en, lalischen und hohen- stausischen Kaiser. Die besondere Merk- würdiäkeit Habsburgischer Kaisergejchichte aber ist., daß die großen und her stechendsten unter ihren- Herrschern dem deutschen Volke und Reich gefährlicher wurden, denn die unbedeutenden.-lauen

des Ostens und Südostens Hunnen. Awaren, Magyaren und'Türken — an deutschen. todgeschichteten Kriegerhaufen zerbrande- ten, derweil ging Frankre ch seinen ver hältnismäßig ruhigen Entwicklungsgang zur geschlossenen Nation, derweil sonnte sich drüben das „Eiland, in die Silbersee gefaßt', und stiftete in Europa Unfrie- den. arf daß eg selbst mehr Zeit und Muße und vor allem keine Mitbewerber an der Eroberung der Welt habe. Kein Volk und kein Reich sind wie das der Deutschen so off über jubelnde Höhen

später der napo- leonisch«. Spuk, der nur mehr in der Per son -des todkranken und Erinnerungen schreibenden Franzosenkaisers In derVer> bannung auf der Insel von St. Helena lebend war. als nach den Freiheits kriegen dis Freiheit wirklich wieder in deutschen Landen herrschte, da blieb das Reich unerweckt. Die Habsburger hatten so vollständig abgewirtschaftet, daß man den deutschen. Stämmen eine „Kaiferlast' von dieser Seite nicht mehr zumuten -wollte und kannte. Wenn man vom Zweiten Reich -spricht

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Dolomiten
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Seite 2 von 16
Datum: 09.04.1938
Umfang: 16
zubilligt, eine solche nicht präzisiert, dann müsse die Einigung der übri gen deutschen Staaten dennoch durchgeführt werden. „Wir können nicht warten und viel leicht Deutschland dem Untergange preis geben, bis Oesterreich gesprochen hat.' In diesem Falle müsse sich Deutschland „in Gottes Namen so einrichten, so gut es geht.' Als nach dem siegreichen Kriege gegen Frankreich das „zweite Reich' Bismarcks entstanden, schreibt Ketteler: „Mein Ideal wäre ein deutsches Reich gewesen, in welchem das Recht

aller deutschen Völker auf Reichseinhcit volle Befriedigung gefunden... Wenn aber das jetzige Deutsche Reich nicht mein Ideal ist, so hindert mich das nicht, es nicht nur dem deutschen Bunde, sondern auch dem alten Deutschen Reiche in seinen letzten Zeiten vorzuziehen. Ich betrachte es nämlich als eine bedeutende Abschlagszahlung, welche dem Rechte des deutschen Volkes, eine einige große Nation zu bilden, durch die Gründung desselben geleistet worden ist.' Ketteler wendet sich dann an jene, die die „deutsche

um 45 Millionen Schil ling rollendes Material bestellt. Bestellungen im Werte von 25 Millionen Mark wurden vom Reichskricgsministcrium bei den österreichischen Fabriken getätigt. Reichsnilnister Dr. Goebbels hat mit sofortiger Wirkung aus Mitteln des Win- terhilfswcrkes des deutschen Volkes weitere vier 'Millionen RM. zur Linderung der Not in Oester reich bcreitgcftellt. Der Betrag wird am 8. und 0. April durch Ausgabe von Eutscheineil zur Berteilung gelangen. Insgesamt sind bisher init den bereits

zur Verfügung gestellten 8 Millionen RM. 12 Millionen RM. zur Verteilung gelangt. Zur Vchebiiilg von Zweifeln wird amtlich darauf hiiigcwicseir. daß im Verkehr zwischen dem bisherigen deutschen Reichsgebiet und Oester reich fortan weder irgendwelche Paßpapicre noch Paßvermerkc erforderlich sind. Erster Spatenstich für die Autobahn Salzburg—Wien, Salzburg. 8. April. Am Wnlserberg vollzog Hitler am 7. ds. den ersten Spatenstich für die Autobahn Salzburg— Wien. Sudetendeutscher Protest Prag, 8. April

SroßLeutschlanL und Lie Katholiken Die Geschichte zeugt gegen eia Schlagwort. Die „Erklärung' der österreichischen Bischöfe m dem am morgigen Sonntag stattfindenden Dolksentscheid in Oesterreich über den Anschluß Oesterreichs an das Deutsch)« Reich hat in der ganzen Welt größtes Aufsehen erregt. Wir sehen hier von der innerkirchlichen Stellung» nähme und der dadurch veranlaßten authen tischen Interpretation der „feierlichen Er klärung' durch einen im Namen des öster reichischen Gesamt

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 02.06.1939
Umfang: 8
der Landesausstellung in Zürich im Internationalen Vallonwettfliegen gewann der Aero-Club von Deutschland für den Ballon „Schlesien" (Dr. Buschmann). Neuer Weltpostoertrag von Deutschland nicht unterzeichnet. n Der in Buenos Aires ausgearbeitete Neue Vertragstert, der den bisherigen Weltpostvertrag ersetzen soll, enthält unverständlicherweise als vertragschlietzenden Staat auch die „Tscheche,-Slowakei". Bei dieser Sachlage kam eine Unter zeichnung des neuen Wortlautes des Vertrages durch das Deutsche Reich

• selbstverständlich nicht in Betracht. Auch Italien, Ungam, Spanien und der Vatikan haben diesen nicht unterzeichnet. Neue Vehördenwillkür in Ostoberschlefien. n Köni gshütte. Die Polizei hat am Mittwoch vorm, die einzige deutsche Turnhalle Ostoberschlesiens mit der sinnlosen Begründung versiegelt, datz sie den baupolizei lichen Erfordernissen nicht mehr entspreche. Kurz darauf schlotz sie in Königshütte mit derselben „Begründung" auch sämtliche Räume des Deutschen Volksbundes und des Deut schen Iugendverbandes

. — In Bistray bei Bielitz schlotz die Polizei ein Erholungsheim für Kriegsbeschädigte und deren Angehörige, das erst im Vorjahre vom Deutschen Volksbund unter grotzen finanziellen Opfern errichtet wor den war. Schwere Verluste der Autzenmongolen. n Tokio. Die autzenmongolischen Truppen erlitten bei ihrem Versuch, in das mandschurische Gebiet einzudringen, schwere Verluste, die man auf etwa 700 Tote schätzt. v Drei Bergsteiger tödlich verunglückt. Im Gebiet des Montblanc kamen zwei junge ungarische

. Aus der Fülle der Aufgaben schälen sich besonders zwei Haupt arbeitsgebiete heraus: die Herstellung einer geregelten Was serabfuhr und die Aufschlietzung der einsamen Gebirgs gegenden durch Wegebauten. v Würdige Denkmäler für die deutschen Gefallenen am Alpenrand. Im Gebiet des ehemaligen Kriegsschau platzes am Alpenrand Venetietts wird in diesen Tagen eine Reihe von Denkmälem für die im Weltkrieg gefallenen deutschen Soldaten feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Zur Teilnahme an den Feiem traf eine etwa

80 Personen zählende Abordnung deutscher 'Frontkämpfer aller Waffen gattungen und aller deutschen Gaue, unter ihnen Reichs- statlhalter Ritter von Epp, Admiral vpn Trotha. Minister Glaise-Horstenau in Trient ein, wo sie von den Vertretern des fascistischen Italien willkommen geheitzen wurden. In der Ortschaft Cuero wurde ein gewaltiges Denkmal zur Er innerung an die auf dem Friedhof des Monte Maor an der Piave bestatteten 3000 deutschen Gefallenen ein- geweiht. In Veltre wurde gleichfalls ein Monument

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 16.07.1919
Umfang: 4
sich in den Kreisen der Unabhängigen für einen neuen Umsturz in Bayern vor. Anzeichen wachen sich schon jetzt in k l e i n e n Putsch versuchen bemerkbar. Das Reichsnotopfer. Der Berliner „Reichsanzeiger" veröfsemlicht die 63 Pa ragraphen eines Gesetzentwurfes, der die Bezeichnung: „Entwurf eines Gesetzes tiber das Reichsopfer" trägt und die Bestimmungen enthält, unter denen im Deutschen Reich die Vermögensabgabe verwirklicht werden soll. Die A b g a b e p f l i ch t erstreckt sich auf die Angehö rigen

des Deutschen Reiches, auf staatenlose Personen, wenn sie im Deutschen Reich einen Wohnsitz oder dau ernden Aufenthalt haben, auf Ausländer, die sich im Deutschen Reich dauernd des Erwerbs wegen aufhalten. Daneben sollen Aktiengesellschaften, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Versicherungsgesellschaften aus Ge genseitigkeit, eingetragene Genossenschaften, landschaftliche und rttterschaftliche Kreditanstalten, Berggewerkschaften usw., aber auch alle sonstigen juristischen Personen, sowie

IWI lichÜiM«, stimmt einleitend: Dte Grundrechte und Grunövflichten bilden die Richtschnur und Schranken für das Reich und die Länder. Hamburger Proteststreik. Hamburg, 15. Juli. (Priv.) Die Mehrheitssozialisten wurden durch einen Aufruf aufgeforöert, sich nicht an den zweistündigen Proteststreik zu beteiligen, den die Unab hängigen und Kommunisten für heute beschlossen haben. Dieser Streik wird begründet mit dem angeblich heraus fordernden Auftreten der Reichstruppen in Hamburg

nichtrechtsfähige Vereine und Stiftungen ohne juristische Persönlichkeit, wenn auch mit Unterschieden, der Abgabe unterworfen werden. Die Unterschiede beziehen sich zunächst daraus, daß Aktiengesellschaften usw. mit dem Reinverrnögen nach Abzug des Grundkapitals abgabepflichtig sind. Dagegen sind alle anderen Abgabepflichtigen mit Ausnahme der Ausländer mit dem ganzen Vermögen zum Reichs notopfer heranzuziehen. Bei den Ausländern, die sich im Deutschen Reiche bauernd des Erwerbes wegen aushal- ten, bleibt

verlangen, daß der gemeine Wert nach eigener Einschätzung festgestellt wird. In diesem Falle muß aber dem Reich, dem Staat oder der Gemeinde bis zum 31. Dezember 1929 das Recht eingeräumt werden, das Grundstück für den selüsteinge- schätzien Wert zuzüglich Zinsen, Kosten und Aufwendun gen zu erwerben. , .. Höhe der Abgabe betragt für die inländischen Ak tiengesellschaften usw., für die sonstigen inländischen ju ristischen Personen, für nichtsrechtsfähige Vereine, Stif tungen usw. 10 vom Hiindert

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Volksbote
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Seite 1 von 8
Datum: 17.03.1938
Umfang: 8
, Unter dem «römisch-deutschen Kaiser' als - Überhaupt.^ Bis zumIahre 1808. Um die -Weiche des vorigen Jahrhunderts war es Napo leon gelungen. «in« ganze Reihe von deutschen Füchen zum' AbM ' von dem damaligen deut schen Mifer. Frasiz ans dem Hause Habsburg und zum Anschluß an ihn, Napoleon, zu brin gen. . Damit war das tausendjährige Deutsche • Reich zertrümmert. Kaiser Franz der Zweite,. der Großvater Kaiser Franz Josefs, legte die -deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich fortab-als Franz der Erst«, Kaiser

von Österreich. Als nach der Niederwerfung Napoleons di« Völker- Europas wieder frei geworden! - hofften auch die deutschen Stämme, daß aus dem errungenen Sieg über den mächtigen Franzosm- kaiser.nun wieder das alte Reich aller Deutschen erstehen'werde. Die Hoffnung war ebenso trü gerisch wie sene, die die italienischen Patrioten an dieselbe Tatsache für Italien geknüpft hatten. Der sauf die napoleonischen Kriege folgende , Friedenskongreß. der . sogenannte Wiener- Kongreß ^1814/15, dachtenicht an die Völker

, son dern nur an die Fürsten, daß diese untereinan der „schiedlich und friedlich' die,Länder auf teilten. So wie im.Wiener Kongreß Italien i«.ein Dutzend-Fürstentümer,zum größten Teil unter fretzKAWMernüüfartW DchMMKMM-W'dehjEOjM'ttMVL. aus deGKongretzistrvor,:Ä«Aist:kelnem!Relch / fondövn -' nur ^in: eMtzt- Scheinvej:L'aNd.' dem. „Deutschen: Bund'. eine'lose Zusammenfassung erfuhren. - Kein Deutsches Reich, kein-gemein- .. James Oberhaupt-der . Deutschen, sollte- es geben.' Aber erträumt

wurdedieles Reich in den.Seelen, der Denker. Dichter und Ratrioten. Es sei hier nur a« die Namen Arndt, Eörres. Berge Weber u. a. erinnert. .. Sine unerfüllte Hoffnüng. Es kam das Sturmjahr 1848. Fast schien es, als ob in diesem Jahr die Hoffnung der Deut schen ihre Erfüllung fände. Gs wurde eine „National-Versammlung' nach Frankfurt ein« Lerufen. zu der alle deutschen Staaten ihre Ab geordneten entlgndten. Der Nationalversamm« ilung war hie Aufgabe gestellt, wieder das Reich vller Deutschen aufzubauen

, war der Gegensatz zwi schen Le», beiden mächtigsten Fürstengeschlechtern Deutschlands. Habsburg und Hohenzollern.'.Als «es dann im Jahre 1866 zwischen den beiden zam Äriego kam uckdie Vorherrschaft in Deutschland unt> Oesterreich darin unterlag, wurde . '«fes guch noch au« dem „Deutschen Büns' hinaus- tzedrängt und' die Zerrissenheit der Deutschen ' war größer denn je. •- - Das zweite Reich. Rach deck siegreichen Kriege Preußens und seiner Bundesgenossen gegen Frankreich schmie dete Bisnfarck dast ..zweite

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 26.10.1939
Umfang: 4
Eugenius! Darum also hatte der riesenhafte Leibkutscher den Isabellenschimmel in Schritt gehen lassen! Damit das Rütteln der Kutsche nicht den Schlaf des Helden störe, der fast vierzig Jahre lang über das Reich gewacht. Behutsam half der greise Diener dem Prinzen aus dem Wagen. Dann nahm er dem Lakaien den Leuchter ab und ging voraus. Droben half der Kammerdiener seinem Herrn aus den Kleidern. Als dieser schon zu Bett lag, stellte der Alte ein Glas Medizin auf silbernem Tablett auf den Nacht tisch

? Hätt' damals kein Jud' mehr einen roten Heller für's ganze Heilige Rö mische Reich gegeben. So am Verlöschen war's in der Türken- und Franzosennot. Und heute? Heute wagte dank dem Euqenio kein Hahn mehr in der Christenheit zu krähen, wenn man im Reich nicht wollte. Aber alt, alt waren sie dabei geworden, er und sein Herr. Aechzend erhob sich der Diener. Tief stand schon der Mond. Leise tappte der Alte wieder durch den Gang, öffnete vor sichtig die Türe zum Zimmer des Prinzen, tastete sich ans Bett

. Ruhig, regelmäßig gingen die Atemzüge des Schla fenden. Befriedigt zog sich der Kammerdiener zurück. Draußen plätscherten noch immer die Brunnen und hallten die Schritte der Grenadiere. Daß er heute so gar keinen Schlaf verspürte! Er holte seinen Mantel, setzte sich wieder ans Fenster, seufzte still vor sich hin. Ja. alt waren sie geworden, sein Herr und er. Wie arm und klein er jetzt drüben in seinem Bette lag, der große Eugenius! Wie ein Kind. Und war doch einst der Löwe gewesen, der das Reich

Nockerln". Operette von Fred Raymond. Von neuen Büchern »Der Wieshofer." Sein Weg in die neue Zeit. Roman von Fanny Wibmer-Pedit. 283 Seiten. Deutscher Alpenverlag G. m. b. H., S nnsbruck. — In diesem neuen Roman führt die bekannte Osttiroler olkserzählerin die Geschehnisse weiter, die für ihren ersten Roman „Der brennende Dornbusch" grundlegend waren. Im Schicksal des Gotthard Stark, eines typischen Tiroler Bauern unserer Zeit, zeigt sich der Ausstieg des deutschen Volkes in seiner Auswirkung

auf das persönliche Leben des Einzelnen. Der harte Weg durch die Ehe Starks läutert ihn und seine Frau und führt den alpenländischen Menschen zum Glauben an die große deutsche Zukunft. »RebeMon in der Gottschee." Roman von Karl Rom. 320 Seiten. Preis in Leinen 4.80 Reichsmark. Amalthea-Verlag, Wien. — Aus der bewegten Vergangenheit des Gottscheerländchens, des seit 600 Jahren bestehenden kleinen deutschen Volkssplitters im flawischen Land, hebt dieses Buch eines jungen Gottscheer Dichters jene Kämpfe

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 07.09.1913
Umfang: 16
Haß und aller Parteizwist waren geschwunden, auch hatte die vieljährige Not die Herzen der Religion wieder geöffnet. Untertanen aller deutschen Staaten stellten sich unter die preußischen Fahnen: Oesterreicher, Bayern, Sachsen, Württem- berger, Hessen, Badenser usw. Inmitten dieses allgemeinen Stürmens und Drängens bewahrte der vielgeprüfte Kaiser Franz eine Besonnenheit und Ruhe, der nur die seines ersten Ministers, des Fürsten Metternich, gleichkam. Oester- reich war erschöpft, seine bewaffnete

Macht auf einen ungenügenden Stand herabgebracht. Napoleon war be- siegt und hatte eine große Armee, verloren; aber die unerschöpflichen Hilfsmittel eines ausgedehnten Rei- ches standen ihm zu Gebote, und was sein Kriegstalent vermochte, das hatte Oesterreich hinreichend erfahren. Von England, Rußland und Preußen wurde Oester- reich gelockt, dem Bunde gegen Napoleon schnell beizu treten, im eigenen Lande verlangten dies die meisten mit brennendem Ungestüm und kamen gegen den be- vächtigen Metternich

, ist der höchsten Bewunderung wert. Metternich wollte die Wiederherstellung der früheren Größe Oesterreichs /licht als'großmütiges Geschenk, sei es von Napoleon, 'lei es von dessen Gegnern, er wollte sie von Oester- reich selbst als Erfolg seiner wiedergewonnenen Macht errungen wissen; auch war er vollkommen im Rechte, venn er Rußlands Anwachsen ebenso gefährlich hielt für Oesterreich wie Napoleons Willkür. Oesterreich wollte Europa einen dauernden, annehmbaren Frie- sen schaffen und blieb daher

der Verbünde- ten zu umfassen begannen. Die eroberten Ortschaften gingen denn auch wieder verloren und der Feind blieb im Besitze des Schlachtfeldes. Anfangs wollte man das Treffen am folgenden Tage erneuern, aber die Russen entschieden sich für den Rückzug, der in guter Ordnung erfolgte. Auf beiden Seiten betrug der Verlust ungefähr 10.000 Mann; an Beute erhielten die Franzosen nichts. Die deutschen Krieger hatten aber auch mit der größten Entschlossenheit gefochten. —- Napoleon erschien bald

Anspruch auf einen ehrenhaften Frieden, es habe ihn durch zwei wilde Kriegsjahre er kauft. Oesterreich hingegen habe gar nichts verdient und nichts würde ihn mehr empören, als wenn Oester reich die Ehre der Herbeiführung des europäischen Friedens haben sollte. Auch wurde die Heirat mit Erz herzogin Marie Louise fortwährend in den Vorder-

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 19.04.1921
Umfang: 12
Staaten von Amerika 'n den Ententekonzern schwächt die Stellung Frankreichs ganz bedeutend. Die Ver- rinigten Staaten sind politisch und wirtschaftlich von Frank reich unabhängig, sie vermögen im Gegenteil auf Frankreich tvegen der Kriegsschulden den stärksten Druck auszuüben. Auch in Wiener Eutentekreisen ist man mit dem Vorgehen Frankreichs nicht einverstanden. Man vertritt dort den Standpunkt, daß ohne das Einschreiten des französischen Ge- > sandten die Abstimmung in Tirol ohne besonderes Aussehen

, Deutschöster reich unter Frankreichs Führung zu helfen, denn Frankreichs Politik ziele daraus hin, Deutschösterreich mit Ungarn zu liereinigen und dadurch die Grundlage für eine Donaukonfö- deratron und die Rückkehr der Habsburger zu schaffen. Man beurteilt hier den Dölkerbundkreditplan als etwas d u r ch a u s U n r e a l e s, das gar keine Aus sicht aus Verwirklichung hat. Dadurch wird man durch eine Aeußeruno G 0 0 d e s bestärkt, der vor wenigen Tagen sagte, daß von Krediten keine Rede sein könne. Zue

wird die Abfahrt der Abstimmungsberechtigten Freitag 6 Uhr 40 Min von Wien-Westbahnhos erfolgen. Geschichte urK Gegenwart. Bon M. Soksch. Innsbruck, 18. April. Wie Wetterschlag machte sich das kühne Erheben detz Tiro ler Bergvolkes im Jahre 1809 wider den korsischen Eroberer bemerkbar, der dank einer unter auswärtigen Einflüßen ge« standenen Fürstenpolitik Deutschland zerftückt und biS zur Ohnmacht geschwächt hatte. Die nationale Erhebung der Ti roler bedeutete zu jener Zeit das Erwachen deutschen Natio

. Dieser Anschauung ist denn auch Andreas Hofer zum Opfer gefallen. Geschichtsfälscher haben freilich das große Freiheitsringen der Tiroler auf kein nationales Konto gebucht. Zuerst hat man die kühnen Helden des deutschen Alpenlandes als Rebel len verleumdet, um später aus ihnen treue Söhne des Hauses Habsburg-Lothringen zu machen. In unserer Zeit wird den geschichtsunkundigen Masten mitunter gar noch der Unsinn vorgemacht, es habe sich damals um Glaubenskämpfe gehan delt und die Tiroler hätten für die gefährdete

Religion et« stritten. Die Tiryler waren es damals gewesen, welche sich von allen deutschen Volksstämmen gegen die französische Er oberungspolitik zuerst empört und dadurch das Signal zur allgemeinen Erhebung Deutschlands gegeben hatten, welche nachher zu den deutschen Freiheitskriegen und zur vollstän digen Vernichtung Napoleons bei Waterloo führte. Tiroler hatten ja dann auch unter L ü tz o w 8 Fahnen tap fer gekämpft, ein Zeichen, daß sie n a t i o n a l d a ch ten und handelten

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Dolomiten
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Seite 2 von 6
Datum: 07.04.1941
Umfang: 6
zweifelteren Versuchen angetricben, in Europa noch einmal eine Front gegen das Deutsche Reich zn errichten. Das Ziel des jüngsten Versuches ist der Balkan, wo Griechenland bereits der britischen Politik der Ausdehnung des Konflik tes zum Opfer gefallen ist und wo England jetzt in Südslawicn ein gefügiges Werkzeug erblickt, »m den Brand womöglich auf dem ganzen Bal kan zu entfachen. Im Gegensatz zu dieser engli schen Politik war cs immer das Bestreben des Deutschen Reiches, einen Ausgleich der Inter essen

auf dem Balkan zn schaffen und so den Balkan-Ländern den Krieg zu ersparen. Seit dem Sturze Stojadinowitschs im Jahre 1039 machten sich in Südslawicn Strömungen gegen die Politik der Freundschaft mit dem Deutschen Reich geltend. Aus den in La Charits gefun denen Geheimakten des französichsen Eeneral- stabes konnte die deutsche Regierung ersehen, wie tief verwurzelt bei den Vertretern dieser Strömungen der Entschluß war, gegen das Deutsche Reich zu handeln. Diese bereits veröffentlichten Dokumente nei gen

Regierung vollkommen« Klarheit durch di« Rede des Reichskanzler? vcm NO. Jänner 19-11 verschafft, in der gesagt wurde, das Deutsche Reich könne in keinem Falle zulaffcn, daß die britischen Streitkräfte auf dem griechischen Boden Fuß fassen. Richtsscstoweniqer wurden in Griechenland immer mehr britische Truppen ausgenommen. Angesichts dieses Ilmstandes kann die Reichsregierung nicht umhin, festzu- stcllcn. daß Griechenland, unzweifelhaft gemein same Sache mit England macht und . daß es daher

mit allen sich daraus ergebenden Folgen als Gegner des Deutschen Reiches betrachtet werden mutz. Memorandum an Südslawien Berlin, 6. April. Bor den ausländischen Presievertrcicrn wurde in der Frühe des 6. d.. von Prcsie-Chef Dr. Schmidt in Anwesenheit des Reichsaußen- ministcrs v. Ribbcntrop eine Erklärung der Rcichsrcgicrung über ihre Beziehungen zu Süd- slawien verlesen. In dieser heisst cs einleitend, England werde durch seine Lage und den immer offensichtliche ren Niedergang seiner Inseln zu stets ver

, daß Südslawicn seit dem Sommer 1930 eine einseitige Politik des Einhergehens neben England und Frankreich machte und somit eine deutlich gegen das Deutsche Reich gerichtete Politik. Am 10. August 1930 fand zwischen dem südslawischen Ecneralstab und dem französischen Gesandten eine Vorbesprechung Übel das pro jektierte französische Saloniki-Unternehmen statt. Im November wurde eine militärische Sondcr- mission nach Frankreich geschickt und Belgrad ein Offizier ans dem Stabe Gamelins zugeteilt. In den ersten

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