durchzusetzen. Die Drohung, die langen Strümpfe abschnei den zu lassen, erinnert fast an ähnliche Vor kommnisse in unserem Lande, besonders in den dreißiger Jahren. Läszlö Lukäcs: System des Weinhütens in der Moorer Weingegend. S. 179—201. Die Dörfer Mör (Moor) und Pusztaväm (Pußtawahn) im Komitat Fejer-Weißenburg waren von Deutschen besiedelte gute Wein gegenden an den südlichen und südwestli chen Hangen des Schildgebirges (Vertes). Seit der Jahrhundertwende wurde das Leben auf den Weinbergen
waren aus Niederöster reich, dem nördlichen Burgenland, z. T. auch aus Sachsen gekommen, daher ist der jeweili ge Ursprung dort zu suchen. Gottfried Habenicht: Der große Held. S. 202—233. Es handelt sich dabei um ein dobrutscha- deutsches Lied, bei dem zwischen der ersten und den folgenden Strophen nur ein loser Zusammenhang besteht. Aus Vergleichen mit ähnlichen Liedfassungen aus verschiede nen Gebieten des deutschen Sprachraumes, die bis in die Schweiz und ins Elsaß reichen, kommt der Verfasser zum Schluß
man z. T. auch bei uns bekannte „An kündigungen“ eines Todesfalles, wie stehen bleibende Pendeluhr, schreiende Eule, oder Bräuche nach dem Eintritt des Todes: Öffnen eines Fensters, Abstellen der Uhr. Im Laufe der Zeit ist im Banat, vor allem bei den Deut schen. die ursprünglich fast barocke Gestal tung der Totenfeiern mehr und mehr ver flacht. Die alten Formen wurden von einer Banater Serbin folgendermaßen charakteri siert: „Bei euch Deutschen ist alles wie eine Demonstration: Hochzeit, Kirchweih und die Beerdigung erst
recht!“ Auffällig ist, daß die nach 1945 zugewan derten Rumänen sich in ihren Totenbräu chen allmählich dem noch verbliebenen Rest der deutschen Bevölkerung anglichen, diese in ihren Bräuchen aber eine bewußte Selbst erhaltung sehen. Den Abschluß bilden fünf ältere Totenlieder. Reinhold Keil: Sprichwörter, Redensarten und Stückeicher aus Wolgadeutschen Siedlungen. S. 175—285. Revolution (1917), Zwangskollektivierung (1928/29) und Verschleppung haben den Un tergang des Deutschtums in der Sowjetunion
unabwendbar heraufbeschworen. Entschei dend für die Erhaltung des Deutschtums in Rußland waren der Ackerbau, die Schule und die Kirche; nachdem den Deutschen das alles genommen wurde, war der Untergang nicht mehr aufzuhalten. Der Ausspruch „A Volk, wu sei’ Sprouch ufgebt, v’rliert sein Karak- ter!“ ist auch bei uns nicht unbekannt. Neben einigen, sicher mehr oder weniger für das genannte Gebiet charakteristischen enthält die Sammlung auch mehrere allgemein be kannte Ausdrücke. Die nächsten vier Beiträge