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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 03.05.1879
Umfang: 12
Beilage zur Meraner Zeitung Nr. 36 vom 3. Mai 1879. Einiges über die deutschen Enclaven in Südtyro!.*) Von I. N. (Onzinal-Coirespondeaz der N. Frankfurter Presse.) Älur wenige unserer deulscheu Brüder im einigen, großen Deutschland denken ernstlich an unS, die wir weit abgetrennt von ihnen sind. ZluS manchem Buche, aus Neisebeschreibungen wögen sie zwar erfahren, daß in Wälschlyrol »och Deutsche lebe»; gründliche Einsicht in Leben und Streben, Gebräuche und Sitten kann jedoch nur Derjenige

erlangt haben, der selbst dieses Volk beobachtet hat. Ich stelle mir auch nicht die Ausgabe, wenig stens diesmal noch nicht, eine eingehendere Be schreibung oder Schilderung aller deutschen Ort schaften in Ztalieuisch-Tyrol abzufassen, will mich nur auf die deutschen Oite, aus den Bergen zwischen Etsch und Brenta, beschränken, und hier wiederum um auf die wichtigsten, d. h. auf jene, die nur ihr ganzes Streben auf Erwerbung und Erhaltung der deutschen Sprache richten; denn selbst hier oben

auf den Bergen beginnt das Deutsche abzusterben und dem weicheren wälschen Laute zu weichen. Wie lange noch? Gewiß nicht mehr lange, denn, Dank den Einrichtungen unserer gnädige» Negierung, die nun endlich ein sehen lernte, wie wichtig es sei, da unten deutsche Stationen zu haben, wird dieser Rückschritt ent schieden gehemmt, gehemmt durch die allmälige Einführung deutscher Schulen. Solche sind be reits errichtet in Luserna. Lasern, St. Sebastian und Folgaria-Vielgereut. Deutschen Schulen sehen

) es ausgebend. Noch war nie eine deutsche Schule in Folgareit bis Heuer, »der jetzt ist sie da und in Uebereinstimmung *) Zudem wir diese» Art kel mittheilen, bemerken wir, !aß wir absichtlich an der Schreibweise keine Aenterun- Zen verzenemme» haben. D. Red. mit allen Folgareitern spreche ich zuversichtlich die Hoffnung c>uS: Mit Gottes Hilfe, die nie einen braven Deutschen verlaßt, wird die deutsche Schule hier gut gedeihen und in wenigen Iah?' zehnten werden die Leute wieder ihr Deutsch haben. Die Kinder

in Folgareit verstehe» selbst von, früheren Halbdeutsch nichts m»hr, doch die Liebe, die sie zur deutschen Zunge hegen, der Fleiß, den sie zu ihrer Erlernung verwenden, lassen nur au gute Erfolge denken. Anders ists mit den Alte». Sie verstehen noch ihren alten Dialect — si- sprcchen ihn nur nicht, weil sie ganz ohne Grund befürchten, von der lachlustigen Zngend verspotte! zu werden, sie verstehen ihn, sage ich nochmals ihren Dialect und freue» sich, an eiusimen Pläp chen ,'hu noch gebrauchen zu dürfen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 12.06.1875
Umfang: 8
Betlage zum .Tiroler Volksvlatt' Nr. 47. Zu Lehr' und Wehr« (Fortsetzung.) Welschtirol, derzeit das Schooßkind des Liberalismus und von der Regierung unverhältnismäßig unterstützt, das will die Voee nicht hören; weil sie es aber nicht widerlegen kann, bringt sie das zarte sinnige Gleichniß vom Pusterer Ochsen und seinem durch Arbeit steckendürr gewordenen Mitbruder. Derlei Feinheiten überlassen wir getrost der Voce und denken dabei an den deutschen Spruch: „Weil schlechte Gründe

nichts erreichen, kommt ihr mit noch schlech teren Vergleichen!' (Selbst das „Lrentivo' klagte übrigens, daß es entwürdigend sei, wenn der Magistrat von Trient nur dahin strebe, brav Subventionen von der Regierung einzusacken, — was ihm neuerer Zeit auch ganz schön gelingt.) Für italienische Schulen ist in Deutschtirol kem Bedürfniß und die meisten der hier wohnenden Italiener sind froh ihre Kinder in die trefflichen deutschen Schulen schicken zu- können, weil sie da am besten und schnellsten die Sprache

jener Länder erlernen, in welchen jährlich Tausende, von Jtaüenern ihr Brod suchen und finden, — was umgekehrt bekanntlich für deutsche in Welschtirol nicht der Fall ist. Wenn in den deutschen Gemeinden der Medevi, die trotz langen Jahren welscher Schule, Seelsorge und gänzlicher Einschließung durch welsche Umgebung, dennoch unter sich im Verkehre stets deutsch sprachen*) auf ihr Bitten von der Regierung deutsche Schule verschafft wurde, so ist dies einfach ein Akt lang verzögerter Billig keit, wobei

nur zu bedauern, daß die Regierung für diesen deutschen Zweck so karge, ungenügende Unterstützung bietet und nur einige aber nicht alle deutsche Dörfer mit der Wohlthat der deutschen Seelsorge und Schule zu bedenken sich entschloß. Wenn wir sagten auf „Drängen der Regierung' so heißt das nicht wie die Voee heraustüpfelt gegen den Willen der Bevölkerung und ohne ein Bedürfniß dazu — (haben die guten Leute doch dringend jedesmal wieder um einen deutschen Priester gebeten, wenn der frühere starb oder versetzt

wurde), sondern es heißt', die Regierung mußte drängen, da es sehr schwer war bei dem Priestermangel, bei dem armseligen Unterhalte, bei der sehr deutlichen Opposition von gewisser Seite, einen deutschen Priester dorthin zu gewinnen. Uebrigens hat die Voee selbst vor einiger Zeit sich erstaunt über die sy ganz entschieden deutschen Schreibnamen in jenen Dörfern, über deren gänzliche Verwelschuug sie nun recht schadenfroh witzelt. ^ ^ Wenn die Voee fragt, was denn für die religiöse Erziehung

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 18.07.1871
Umfang: 6
sei sicher, „den mehrmaligen Versuch, die nationale Opposition zu ignoriren oder gewaltsam nieder zu beugen, will man nicht 'och einmal machen.' Eines läßt sich aber mit ziemlicher Sicherheit entnehmen. So lange die österreische Regierung noch gewohnt war. All-s aus einem vorwiegend deutschen Gesichtspunkte, aus seiner Wirkung auf Deutschland zu betrachten, waren gewisse deutschliberale Prinzi pien die äußerlich maßgebenden; man wollte in Deutschland moralische Eroberungen machen und kümmerte

sich wenig um die Opposition der Slaven. Heute hat man dies Interesse nicht mehr; heute will man ein starkes. ebenbürdigeS Oesterreich. Man mußte sehen, daß man die Czechen und Polen, die Slaven überhaupt gewinnt; man mußte sie mit glei cher Rücksicht behandeln, wie die Deutschen. Man muß versuchen, ein Gleichgewicht zwischen den Land tagen und dem NeichSrathe herzustellen, die oppo- nirenden Nationalitäten auch zum NeichSrathe zu bringen. Daran wird Graf Hohenwart mit aller Zähig keit arbeiten, trotz

nur 6 unerledigte Berichte vor; andere 7 be fanden sich zur Zeit der Vertagung des ReichSrathS im Stadium der Berathung in den verschiedenen Aus schüssen^ des Abgeordnetenhauses. Brittltt. Ein slavischer Geistlicher in Mähren, Naiiiens Prutek, hat auf die Aufforderung, zur Gründung eines polnischen Vereins in Teschen etwas beizutragen, dem Comitä Folgendes erwiedert: „Geehrte Herren! Ich will Niemandem schaden; wie ich den Polen nicht geschadet habe, will ich auch zum Schaden der deutschen nicht beitragen. >Zch

, weder in Rußland noch im neuen deutschen Kaiserreiche, noch in Frankreich. Wozu also ein polnisches Comitö in Teschen? Etwa daS Polnische Volk nach Teschen einzuladen, um die em sigen Leute zu gewöhnen im Lande herumzuziehen, Zeit und Geld zu verlieren und die Deutschen zu hassen? Die Deutschen zu hassen, welche auf die Slaven so wohlthätig gewirkt haben, da diejenigen, welche in der Nachbarschaft der Deutschen in Oester- reich und Preußen wohnen, unter allen slavischen Stämmen in der Civilisation

sich am meisten aus zeichnen; die Deutschen hassen, welche Oesterreich zusammenhalten; die Deutschen hassen, die Lieb linge Gottes, denen er einen Triumphsieg über die Franzosen verliehen hat, von denen sie zum Kriege ungerecht herausgefordert waren? Für wen Gott ist, für den sind alle Heiligen. Daher sollen wir die Deutschen lieben, ihnen in der Erhaltung Oester reichs nicht hinderlich sein. Oder wollen Sie, geehrte Herren, das polnische Volk etwa dazu versammeln, um es gegen seine Geistlichen aufzuwiegeln

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 18.06.1879
Umfang: 8
Gxira-Beilage des „Boten für Ti Aufforderung zur Gründung eines österr. Juristentages. Als dcr Gedanke lebendig wurde, den deutschen Juristentag zu schaffen, welcher Theoretiker und Prak tiker zur gemeinsamen Förderung der Gesetzgebung und zum gemeinsamen Ausdrucke ihrer Rechtsüberzeugungen einigen sollte, war besonders die Meinung maßgebend, ein in Oesterreich und Deutschland gleichmäßig gel tendes Recht sei die Aufgabe der Gegenwart und des Juristenstandes dieser Länder. Zwei wichtige Gesetze

in gemeinsamer Arbeit der öster reichischen und deutschen Juristen. (S. Verhandlun gen der ersten 10 Deutschen Juristentage übersichtlich geordnet von Dr. Kißling, Berlin bei Guttentag 1873.) Das Jahr 1866, welches eigentlich den realen Boden diesen gemeinsamen Bestrebungen entzogen hatte, war doch für den Bestand des Juristentages — obschon sowohl von deutschen, als österreichischen Juristen die Frage, ob die österreichischen Juristen sich noch betheiligen sollen und dürfen, gestellt wurde — ohne Einfluß

— im Jahre 1867 in München und im Jahre 1863 in Heidelberg wurde im Gegentheile mit Ostentation die Nothwendigkeit des Verbleibens der Oesterreicher im deutschen Juristentag ausge sprochen und dies seither bei jeder Gelegenheit unter allgemeiner Zustimmung wiederholt. Sehen wir nns aber trotzdem das Verhältniß näher an, in welchem die Oesterreicher jetzt zum deutschen Juristentage stehen, so müssen wir vorurtheilssrei zu gestehen, so schwer es uuS auch ankommt — die wirkliche Theilnahme

, die sich nur durch die gemein same Arbeit bethätigt, wird immer geringer und die Oesterreicher sind heute nur mehr Ehrenmitglieder des deutschen Juristentages, denen man ihrer frühern Ver dienste wegen Sitz und Stimme zugesteht — nicht aber wie früher die berufenen und berechtigten Ge nossen desselben. Ist eS denn anders wohl möglich, mit Riesenschritten eilt die deutsche Gesetzgebung ihrem Ziele, einen in den erheblichsten Richtungen gemein samen RechtSzustand zu schaffen, entgegen und jeder deutsche Jurist

, welcher überhaupt Sinn für diese Be strebungen und den Willen, nach Kräften beizutragen, hat, wendet sich darum dem kritischen Studium der vorliegenden Entwürfe oder sonstigen Vorarbeiten zu und die ständige Deputation des deutschen Juristen tages kann daher wohl auch uur solche Fragen zur Begutachtung und DiScussiou bringen, welche das allgemeine Interesse der deutschen Juristen anregen und dabei vor allen die Meinung nur jener Fach genossen von Gewicht halten, die unter den deutschen Juristen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 16.06.1871
Umfang: 4
, Berlin, Basel, Zürich, Leipzig, Ham burg. A. Oppelik in Wien, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Leipzig, Paris, Florenz, Peters burg. Sachse & Comp, in Leipzig. Stuttgart, Arünchen, BreSlau, G. L. Daube in Frankfurt, Stutt gart, München,Hamburg, Brüssel Rudolf Mosje in Berlin. Wien, München, St. Gallen. m j Ui 117 5,17 JB 136 Ireiiag 16 . Juni. (<*#«!*.) ( Morgen 17. Juni Rainer. Die Stellung der Deutschen in Besterreich. Herr Kovacs, ein Landsmann und Gesinnungsgenosse des edlen Laron Petrino und Mameluke

des erleuchteten Hohenwart, sprach jüngst im Abgeordnetenhause seine höchst liebenswürdige Ansicht aus, wie er die Deutschen in Oesterreich behandelt wünscht. Da er mit seinen wolwollenden Meinungen und Absichten gegen wärtig durchaus nicht allein steht, sondern aus die Zustimmung des ganzen nationalen und klerikalen Troß rechnen kann, so sind seine Worte einiger Beachtung wol werth, um zu erforschen, was uns Deutschen in Oesterreich blüht, wenn das nun einmal unleug bar eingefädelte „Versöhnungöwerk

" fortgesetzt und zu Ende geführt wird. „Die Deutschen in Böhmen," sagte der genannte Abgeordnete, „möchten sich dieselbe Lehre zu Herzen nehmen, die Schmerling seiner Zeit den Deutschen in Ungarn gegeben." Das ist fürwahr die einfachste und praktischeste Methode, die Ver fassungsfrage in Oesterreich mit einem Schlage endgültig zu lösen. Man überantwortet die Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien, in Tirol, Kärnten, Steiermark und Krain einer durch Wahlreformen künstlich aus Nationalen und Klerikalen

zusammen gebrachten Majorität, macht sie politisch mundtodt, besetzt alle Stellen und Aemter mit Tschechen, Sloveneu, Bocchesen und Ultramontanen, liefert die Schulen dem Klerus in die Hände, und der Ausgleich' ist fertig. Der Anfang ist in Böhmen und “ izien auch bereits gemacht. Man gehe nach Prag, Pilsen oder Lemberg und sehe, was man aus den deutschen Schulen gemacht, ohne daß die Regierung auch nur mit einem Federstrich dem schreienden Unrechte gegen die vergewaltigten Deutschen ict wäre

. Oder man denke an den Pascotinischen Antrag, welcher die deutsche Realschule in der deutschen Seestadt Triest beseitigen will— oder an den Cofta'schen Vorschlag, eine slovenische Akademie zu gründen, zu welcher die Bücher, die Professoren und die Schüler fehlen und die Sprache erst erlernt werden muß, und man hat beiläufig einen Begriff von dem, was man gegen die Deutschen in Oesterreich im Schilde führt. Die zwei Millio nen Deutschen Böhmens besitzen neben ihren aus Stiftungen und eigenen Mitteln erhaltenen

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 12
Datum: 08.11.1879
Umfang: 12
Gixt^a-Weilage des „Moten f^ir Tirol und Vorarlberg' Nr. SS7. Die „deutschen' Alpen. (Fortsetzung aus der Beilage zu Nr. 255 ) Gerade diese Lücke läßt nun besonders deutlich her vortreten , daß sür die Abgrenzung des Gebietes, welches hier als deutsche Alpen bezeichnet Ist, weder Rücksichten auf die Nationalität, noch auf die touri stische Zweckmäßigkeit maßgebend waren, sondern ledig lich bestehende politische Eintheilungen; außer den bairischen Alpen sind ausschließlich die Alpenländer

politischen, noch nationalen Gesichtspuncte entsprechenden Titel „deut sche' Alpen gelangte, so sehen wir uns aus eine historische Reminiscenz hingewiesen. Hieße eS nämlich, die „zum ehemaligen deutschen Bundesgebiete gehöri gen' Alpen, so würde auch das ganz genug sein. Läßt es sich aber jetzt noch rechtfertigen, das einfach als „deutsche' Alpen zu bezeichnen? Zur Zeit des Bundes war immerhin ein Sprach gebrauch zulässig, der das Bundesgebiet als Deutsch land, die in demselben belegenen Alpen

ohne Rücksicht auf die Nationalität ihrer Bewohner als deutsche be zeichnete. Es ist begreiflich, wenn man zunächst nach 1866 gewohnheitsmäßig daran festhielt, obwohl nun die Stellung des deutschen Oesterreich zum übrigen Deutschland doch ron der der deutschen Schweiz in .keiner Weise verschieden war. ES konnte dies auch zu keiner Unsicherheit führen, so lange es Wohl einen norddeutschen Bund, südwestdeutsche Staaten, ein Deutschösterreich gab, die Ausdrücke Deutschland und deutsch aber wenigstens politisch

in keiner anderen Beziehung Berwendnng gefunden hatten. Als etwa 1869 der deutsche Alpenverein entstand, war kein Grund an der Bezeichnung Anstand zu nehmen, ob wohl er auch Deutschösterreich, nicht aber die deutsche Schweiz umfassen sollte. Das wurde aber durchaus anders, feit im Jahre 1371 für eine neue politische Gestaltung der Aus druck „deutsches Reich' gewählt wurde; es war vor auszusehen , daß daS den ungenauen Sprachgebrauch zur Folge haben mußte, daS Gebiet des Reichs schlecht weg als Deutschland, den deutschen

Reichsangehörigen schlechtweg als Deutschen zu bezeichnen, wie daS jetzt kaum nnhr auffällt. Ob ein solcher Ausdruck genau dem Wesen der Sache entfpr-cht, welche er bezeichnen soll, daran liegt wenig; wohl aber liegt daran, daß durchaus feststeht, was er bezeichnen soll, daß nicht ein und derselbe Ausdruck bald in dieser, bald in einer ganz andern Bedeutung gebraucht werden kann. Das wird oft schon da, wo es sich um die Verwen dung des Ausdrucks in nationaler Bedentund handelt und ein Mißverständniß

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 15.01.1878
Umfang: 4
. Frankfurt, j Berlin vasev, Zürich, Leipzig Ham. bnrg. A-Oppeli! inWien, Prag Berlin, Hamburg, Krankfur Leipzig, Paris, Florenz, Peters bürg. HavaSLasttte o. Cs«tz tu Parts« GL.DllLde tu Frank fort, Stuttgart, München, Ha« bürg, Brüssel. Rudolf MvffS 1> Berlin, Wien, München, Gt. Salle». Rotier «.Co.tnWteo Philipp Wb. tu Wie» M 12 Dienvtag 15. Januar. ) 1878. Die Lage der Siebenbürger Sachsen. (Aus einem Vortrage, gehalten im deutschen Verein zu Wien am 24. Nov. 1877 vom Dr. Viktor Capesius

zu überantworten — vollziehen sich in der östlichen Hälfte der Monarchie, im Lande der Siebenbürger Sachsen, Ereignisse so brutal und empörend, so unglaublich und dabei so gefahrvoll für diesen deutschen Bru derstamm, daß eö für den deutschen Verein in Wien, welcher das Prinzip der Solidarität der Deutschen in Oesterreich aus seine Fahne geschrieben, sich wol geziemen dürfte, Kenntniß zu nehmen von diesen Thatsachen, welche daselbst von unfern magyarischen Nachbarn geschaffen werden. Wenn es auch leider

in Folge der dualistischen Umbildung des Reiches heute nicht möglich ist, unfern deutschen Brüdern an den Karpathen in irgend einer Weise materielle Hülse zu bringen, so ist es doch ein Gebot der Pflicht für die Deutschen Oesterreichs, wenigstens durch Kundgebung der Sywpatie für die von den Magyaren schwer bedrängten Siebenbürger Sachsen den Beweis zu liefern, daß man derselben nicht vergessen und daß man aufmerksamen Blickes die Gestaltung der Geschicke derselben verfolgt. Es geziemt sich dies wol

sieben Jahrhunderte bereits sind verstrichen seit jener Zeit, wo die Einsicht und Weisheit ungarischer Könige deutsche Einwanderer nach Ungarn und Siebenbürgen berief, dessen sich wol bewußt, daß die damaligen Bewohner des Ungarlandes allein nicht stark und kräftig genug seien, um einerseits im Innern des Landes die Erhaltung und Entwicklung des Staates zu ermög lichen, anderseits den von Osten her gewaltig andrängenden äußern Feinden die Spitze zu bieten. Damals entstanden jene zahlreichen deutschen

Kultur-Oasen in Ungarn, welche sich zum Theile bis heute erhalten haben und die den Beweis liefern, daß die nach Ungarn berufenen deutschen Einwanderer mit deutschem Fleiße und deutscher Treue die ihnen | gestellten Aufgaben erfüllten und in dem neuen Staate, deffen j Bürger sie geworden, deutschen Geist und deutsche Sitte heimisch E machten. Die zumeist von den Deutschen erbauten Städte in Ungarn, jj so manch' herrlich zum Blau des Himmels cmporragender Dom, j so viele noch heute nicht vernichtete

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 04.09.1879
Umfang: 4
, Frankfurt, Berlin, Basel Zürich, Leipzig, Hamburg. A, Op-clil in Wien, Prag, Berlio. Hamburg, Frankfurt,j| Leipzi, Paris, Florenz, Petersburg. Hllg vasLafitte u.Comp. inParis- G. L. Daube in Frankfurt. Stuttgart, München, Hamburg, Brüssel. RudolsMosfein Berlin, Wien, München, St. Gallen. Rotier u. Co. in Wien. Phi lipp Löt in Wien.s Donnerstag .4 September. «ossimI. Morgen 5 September. Laurenz. ) 1879 . Der Abgeordnetentag in Linz. Der Parteitag der liberalen deutschen Abgeordneten, welcher am letzten

Sonntag in Linz abgehalten wurde, ist ohne geräusch volle Demonstration verlaufen, auch ohne daß dabei viele, lange und glänzende, für die Gegner „vernichtende", für die Zuhörer „erhebende" Reden gehalten worden wären. Im Privatzirkel ver- anlaßte Vorbesprechungen und im Kreise eines aus der ominösen Zahl dreizehn (die deutschen Liberalen scheinen nicht abergläubisch zu sein) bestehenden Abgeordneten-Komits gepflogene kurze Be- »athungen genügten, um die Anwesenden, als sie offiziell zusam mentraten

, in einer halben Stunde zu einigen. Das ist das Be zeichnende an dem deutschliberalen Stelldichein in Linz. Es be durfte keiner langen Debatten. Jedermann wußte, was die Auf gabe Aller sei. Alle suhlten, daß wir in einer Zeit und unter Verhältnisten leben, welche erfordern, daß wir uns um den un versehrten Fortbestand unserer liberalen verfassungsmäßigen In stitutionen und um die Interessen der Deutschen in Oesterreich kümmern. Diese Erwägung führte zu dem einhelligen Beschluß, alles thun

zu wollen, was geeignet ist, die staatsrechtlichen Grundlagen des Reiches wie nicht minder die in der Verfassung und in ihren Aussührunggesetzen begründeten kulturellen und freiheitlichen Institutionen zu erhalten. Die Haltung des Par teitags ist demnach weder eine nach irgend einer Seite feindselige, noch eine überstürzende; der Parteitag hatte durchaus konservativen Charakter. Die liberalen Deutschen wollen nicht erobern, sondern zunächst nur von dem mühsam Errungenen sich nichts nehmen

, dasselbe sich nicht schmälern lassen. Soll andern Nationalitäten gegeben werden, so darf es nach Ansicht der liberaler, Deutschen nicht ohne ihr Wissen, nicht ohne ihre Zustimmung, nicht auf krummen Wegen, sondern auf dem Wege verfassungsmäßiger Gesetzgebung und nicht zum Nachtheil der Deutschen geschehen. Das ist der Beschluß des Abgeordnetentages nach der einen Seite. In anderer Richtung haben die in Linz versammelten Ab geordneten nur das wiederholt ausgesprochen, was auch schon das Programm der 112 enthält und damals

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 26.07.1871
Umfang: 4
& Vogler in Wien, Frankfurt, Berlin Basel, Zürich, Leipzig, Ham burg. A. Oppelik in Wien, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Leipzig, Paris, Florenz, Peters burg. Sachse & Comp, in Leipzig, Stuttgart, München, Breslau. G. L. Daube in Frankfurt, Stutr»^ gart, München,Hamburg, Br Rudolf Mosfe in Berlin, München, St. Gallert ^ ' 1 Morgen 27. Juli \ Pataleon. / Für das Deutschthum. Unter diesem Titel erörtert ein Aufsatz in den „Mitthei- lungen des deutschen Vereines in Wien" nochmals die Gründe

ist ohne die politische Stellung der Deutschen gar nicht zu erhalten, am wenigsten zu befördern. Wodurch wird denn die deutsche Kultur vermittelt? Durch die Sprache. Wenn aber durch die politische Gesetzgebung die deutsche Sprache immer mehr aus ihrem jetzigen Geltungs gebiete verdrängt wird, wie soll dieselbe ihrem Zwecke als Ver mittlerin der deutschen Kultur genügen? Es ist eine unwahre Phrase, wenn man der Ueberlegenheit der deutschen Kultur ohne legislatorische Unterstützung die Kraft znspricht, den Deutschen

ihre leitende Stellung in Oesterreich zu sichern. Dreß wäre nur daun möglich, wenn die Legislation stille stehen oder sich neutral verhalten würde, wenn nicht das Blatt, das von der deutschen Gesetzgebung gereinigt wird, sofort mit der nationalen Legislation beschrieben würde. Die positive Gesetzgebung hat einen unge heuren Anthcil an der Entwicklung der deutscherr Sprache und Kultur in Oesterreich genommen. Ohne diese Gesetzgebung wäre Oesterreich wol viel weiter zurückgeblieben, ohne dieselbe hätten

die Deutschen in Böhmen nimmermehr die Stellung erlangt, Ache sie heute daselbst einnehmen. Mit der Veränderung der Gesetzgebung, welche ohne Veränderung der politischen Stellung bcr Deutschen gar nicht gedacht werden kann, würde auch sofort kine rückläufige Kulturströmung eintreten. Warum wären denn die Tschechen so eifrig bemüht, die Wische Gesetzgebung sich dienstbar zu machen, wenn dieselbe für nationale Kulturfrage glcichgiltig, wenn gegen die „Ueber- Wuheit der deutschen Kultur", mit welcher Phrase

man uns Ag aus unserer Stellung herauölocken will, gar nicht erfolgreich Wikämpfen ist? Ja, sehen wir nicht vor unseren Augen die Mkungen einer Umkehrung der Gesetzgebung? Werfen wir Mm Blick Galizien. Wird man behaupten wollen, daß die ^unng der Deutschen in Galizien nicht gelitten habe, daß die Mttlegcue deutsche Kultur sich siegreich gegen die Polonisirung ""'Amt und Schule behaupten könne? Mit den Deutschen Mwindet die deutsche Kultur aus diesem Kronlande. Freilich 'HxunU nicht gesagt, daß eine andere Kultur

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 6
Datum: 31.07.1880
Umfang: 6
gegangen sind. Wir wollen diesen neuesten, namentlich aus den Kreisen der bekannten Bleisohlenmänner so heftig ertönenden Schmerzens schreien vollständig Glauben schenken, und um vor neuen Ent täuschungen zu schützen, sogleich beifügen, daß in Bezug auf diese nationalen Verluste es immer schlimmer werden wird in den sprachlich gemischten Ländern, und gar so manche Seele und mancher Ort, welchen die deutschen Statistiker zum deutschen Sprachgebiete zu zählen gewohnt waren, zweifellos als czechisch

. polnisch, slovenisch oder italienisch sich entpuppen werden. Wie soll es aber auch anders sein! Seit den ersten Germanisirungsversuchen in Oesterreich hat man sich an Ausdrücke wie „deutsche Erbländer" gewöhnen müsien, es wurden alle Königreiche und Länder, welche der selige Deutsche Bund in seinen ohnmächtigen Händen hielt, zu deutschen Ge bieten gestempelt, und zwar trotz des Umstandes, daß in den meisten dieser Länder die Nichtdeutschen die Majorität der Be völkerung bildeten. Ja, es gab eine Zeit

, wo in Oesterreich Alles schon deutsch zu sein schien, selbst die Hose der „deutschen In fanterie" aus den nichtungarischen Königreichen und Ländern, obwohl diese Hose nach französischem Schnitte gemacht war und diese deutsche Infanterie der Mehrzahl nach nicht deutsch verstand. Erst das hauptsächlich unter den österreichischen Slaven immer stärker erwachende und kräftiger sich manifestirende nationale Be wußtsein riß so manchen Staatsmann, Statistiker und Deutsch- thümler unbarmherzig aus dem Traume

. Aus dem Chaos der deutschen Erblande, welche dem Wahne der Germanisatoren als verfallen erklärt wurden, förderte die nationale Bewegung selbst bewußte nichtdeutsche Völkerschaften zu Tage, und mit diesem Augenblicke gingen dem Deutschthum ganze Länder verloren. Doch das wirkliche Deutschthum verlor nicht ein Dorf, nur das gemachte. Und so ist es auch heute und bleibt cs auch für die Zukunft. Das gemachte Deutschthum muß sich noch auf viele Verluste gefaßt machen, das wirkliche auf keinen. Dafür sorgen

ja hundert und Hunderte mächtiger Faktoren und Verhältnisse, daß deutsche Familien in Oesterreich gegen ihren Willen nicht entnationalisirt werden. Wenn aber fremder, nichtdeutscher Boden sich nun nach und nach als czechisch slovenisch oder-italienisch Präsentirt, das heißt, wenn in den sprachlich gemischten Ländern Orte und ganze Gebiete energisch dagegen remonstriren, daß man ste zum deutschen Volksstamme zähle, so muß diese Erscheinung und nationale Revindikation wohl ihre gute» Gründe

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 10.09.1880
Umfang: 4
." Op. Dieses klangvolle Schlagwort hat unser hiesiges „teutsches" Organ für alle jene erfunden, welche nicht die Hetze gegen alle nicht deutschen Nationalitäten gutheißen und mitmachen. Wir haben neulich den Artikel eines der einflußreichsten, ungarischen Blätter, des „Pesti Naplo" zitirt, welcher allerdings ein flagranter Absagebrief an die sogenannte Verfassungspartei ist. die aus Juden, Ruthcnen, Italienern rc. und auch — Deut schen besteht. Wir leugnen durchaus nicht, daß es uns mit Befriedigung erfüllt

, wenn die ernsthaften Politiker in Ungarn sich von dieser bankerotten Partei abwenden. Allein wir finden dieses Vorgehen der Ungarn auch ganz natürlich und gerade in dem erwähnten Artikel des ungarischen Blattes mehr als genü gend motivirt. Dabei ist jedoch zu bemerken, daß das magyarische Organ gar nichts gegen die Deutschen sagt, sondern nur gegen die deutschliberale Partei. Daß sich diese Partei anmaßt die Ver treterin des Deutschthums in Oesterreich zu sein, ist nur ein Be- weis für die Verlogenheit

, welche diese ganze Partes durchdringt, für die freche Art und Weise, wie sie der Bevölkerung gegenüber den Thatsachen in's Gesicht zu schlagen wagt. Wo sind denn die Deutschen, welche diese Partei vertritt? Im ganzen deutschen Tirol vertritt sie einen Städte-Wahl kreis. wo sie mit Hilfe der Beamten und mit geringer Mehrheit durchdrang. Alle Land-Wahlkreise und die zwei übrigen städtischen Kreise vertreten Autonomisten. Die liberale Partei kann sich höchstens rühmen ein Zehntel der Bevölkerung zu vertreten

. In Vorarlberg vermochte dieselbe Partei ebenfalls nur in dem einen städtischen Wahlkreis mit großer Mühe durchzudringen und vertritt hoch angeschlagen den fünften Theil dieses rein deutschen Kronlandes. In Salzburg gelang es dieser Partei ebenfalls die Städtebezirke zu gewinnen, wogegen sämmtliche Landbezirke konservativ wählten. Es kann sein, daß dort die sog. Verfaffungs- treuen ein Fünftel der Bevölkerung repräsentiren. Dagegen ver treten sie in dem ebenfalls rein deutschen Oberösterreich kaum

ein Zehntel. Nicht viel besser steht es mit den Deutschliberalcn in der deutschen Steiermark. Dagegen haben sie das halb windische Kärnten. Die Deutschen in Krain, welche jetzt so viel Lärm machten und ein Recht auf die Herrschaft beanspruchen, haben sich bei den Wahlen gar keine Vertretung zu erringen ge wußt. In Böhmen und Mähren sind die Land- und Stadt- Wahlkreise zum größeren Theil in den Händen der Czechen. In Niederöfterreich, das sonst ganz den Dcutschnationalen gehörte, haben sie zwei Wahlkreise

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 04.07.1871
Umfang: 6
die VezirkSschulräthe. «— Die ungarischeDelegation nahm das Marine budget unverändert nach dem AuSschnßberichte an. Vor dem Beginn der Verhandlungen widmete der AuSschußreserent Kemeny dem Andenken TegetthoffS einen warmen Nachruf und beantragte, dem Schmerze der Delegation im Protokoll Ausdruck zu geben. (Zustimmung.) Wien. (Die Deutschen in Oesterreich.) Verschiedene Erscheinungen weisen darauf hin, daß die Deutschen in Oesterreich um die Stellung, welche sie bisher eingenommen haben, besorgt sind, oder vielmehr

, daß man sie um selbe besorgt machen will. Wenigstens begegnet man seit einiger Zeit sowohl im Parlamente wie in der öffentlichen Presse dem Feldgeschrei, man dürfe nicht straflos 3 Millionen Deutsche in Oesterreich ignoriren oder gar unter drücken. ES gibt Losungsworte, die zu Jahren und Ehren kommen, wenn man sie nicht rechtzeitig be kämpft und widerlegt. Daß das Losungswort vom Ignoriren und Unterdrücken der Deutschen in Oester reich ein starkes Echo finden könnte, fürchten wir nun allerdings nicht, aber desto

einladender erscheint eS uns, der Phrase genau in 'S Antlitz zu sehen. Gegen dieses Losn7 'wort stehen uns Argumente und Thatsachen zu . e. Ein Ministerium, wel ches sich zur Ausgab gemacht hat, den innern Frie den herzustellen, welches nicht über dieWünsche von 3 Millionen Polen, 3 Millionen C echen, 2 Mill. Ruthenen, 1 Million Slovenen, 1 Million Italiener zur Tagesordnung übergeht, sollte die Bestrebungen von 3 Millionen Deutschen ignoriren? Daö wird jeder Unbefangene schon vom Standpunkte

des ein fachen Zahlenverhältnisses für unmöglich halten. Miemand wird an eine halbwegs um das Wohl des Staates besorgte Regierung die Zumuthiing stellen wollen, daß sie sich mit der Absicht tragen könnte, das wichtigste und älteste Kultur-Element in Oester reich, eine der wesentlichsten Bedingungen der Macht stellung der Monarchie irgendwie hintanzusetzen und zu schädigen, oder daß sie die historische Bedeutung und die Unentbehrlichkeit des deutschen Elements, sowie die Tragweite der jüngsten großen

geschicht lichen Umwälzung zu verkennen oder zu unterschätzen vermöchte. AehnlicheS fällt Niemanden ein und kann Niemanden in den Sinn kommen. Wenn wir aber nach Beweisen und Thatsachen fragen, wo, wann und wie die Deutschen in Oesierreich ignorirt, hint angesetzt und gedrückt werden, so besorgen wir sehr, daß jene, welche dieses Losungswort im Munde führen, um ihre Antwort verlegen sein werden. Ignoriren, Unterdiücken der Deutschen in Oester. reich! Der Gedanke erscheint uns so sonderbar

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 14.11.1879
Umfang: 8
Minati ans Grigno, Bezirk Borgo^der sich auf seiner Durchreise längere Zeit in Brixeni aufgehalten/ Nachrichten über Schießstands- und Landes- »- pertheidignngswese»!. ^ Müh lau. .-Äle geehrten Herren Schützen der doriigeli-Schützengefellschstst werden höflichst eingeladen, sich kommenden, Sonntag den ^16. d. MtS. behufs ErgänzungSwahl ^der Schützenräthe während des Kranjgabschießens auf-dem dortigen Schießstande mög lichst zahlreiche ciiiznsinrcii. ' Die .»deutschen' Alpen. - (Schluß auö der Beilage

. Aber die Sache hat einen Haken. Wer sich die Mühe nehmen will, dar auf etwas genauer zu achten, wird sich bald über zeugen, wie der engere Deutsche durchweg jenes weitere Deutschland nur da zur Verwendung bringt, wo eben er selbst an jener Gemeinsamkeit irgendwelches In teresse hat. Denn ist er ganz bereit, sich auch als weiteren Deutschen zu fühlen und dem deutschen Oesterreicher die Bruderhand zn reichen. Wo das nicht der Fall ist, da kann dann beim Festhalten an der Doppelsinnigkeit des Ausdruckes

im Handumdrehen wieder der zugeknöpfte engere Deutsche auf die Bild- släche treten. Kommt unser Tourist von seiner Neise in die österreichischen^Alpen zurück, so wird er recht viel von allem dem Schönen zu erzählen wissen, was er ni den „deutschen' Alpen gesehen, dem die Schweiz kaum etwas an die Seite zu stellen habe. Wo er aber auf weniger angenehme Erfahrungen seiner Reife zu sprechen kommt, da wird er gewiß von „öster- Ä :a„ueonlichcr Ncdactrur: Geor»; Obrisi. reichischer' Wirthschaft reden und > davon

, daß so etwsS in „Deutschland' doch nicht mehr vorkomme. Und so bei den verschiedensten andern Dingen; hat man an Deutschösterreichischem zu loben, so hält man sich an die erste, beim Tadel an die zweite Hälfte des Ausdrucks. Steht man bewundernd vor einem Ge mälde Makarts, so erklärt man das für einen Triumph der deutschen Kunst; aber von einem daneben hän genden Gemälde meint man gleich nachher, daß es ein trauriges Zeugniß österreichischer Geschmacklosig keit sei «schreibt ein Oesterreicher ein tüchtiges

Werk, sö ist' das eine erfreuliche Frucht deutscher Wissenschaft; liegt ein Buch vor, welches freilich nicht besser, aber auch nicht gerade schlechter ist, als man ches minder gelungene, das auch im engeren Deutsch land zu Tage gefördert wird, so ist es ein Beleg dafür, wie weit die Wissenschaft in Oesterreich hinter der in Deutschland zurückgeblieben ist. Wir sind uns bewußt, da nicht zu übertreiben, da wir, seit einzelne recht auffallende Fälle uns aufmerksam gemacht hatten, in deutschen Blättern

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.08.1875
Umfang: 4
und am Theater angekommen die Richtung zumKönigsbau einschlug, soweit vorgeschritten war, daß der Fahnen- wagen vor der Festtribüne vorfahren konnte, so machte derselbe Halt und der Act der Fahnen Übergabe wurde nun vollzogen. Dieser wurde vom Liedcrkronz mit dem Chor: „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre' (Beethoven), dirigirt von W. Speidel, accompagnirt von der Schloy'schcn Capelle, eingeleitet, woraus sich Syndicus Albrecht von Hannover, dem letzten Vor ort des deutschen Schützenbundes, Milzlied

des deutschen Reichstags, mit folgenden Worten an den Ehrenpräsidenten des Central-Comitvs wendete und die Bundeöfahne übergab: „Durchlauchtigster Herzog! Es gereicht mir zu hoher Ehre, Eurer königlichen Hoheit als Ehren- Präsidenten des Festausschusses zum fünften deutscheu Bundcsschießen auf diesem Nationalfeste, zu dem alle tor!' versetzte sie leise, „nur erhallen Sie mir den Vater. — Wenn Sie eS wünschen, will ich auch so gleich unsern Hausarzt — Herrn Doctor Reimann — rufen lassen.' „Ich bitte srhr

Volontair Ihres VaterS ein und dieselbe Person seien, was Herr Erdmann heftig be- stritt und darob in eine gewisse Aufregung gerieth. deutschen Stämme sich brüderlich vereint haben, das Banner des deutschen Schützenbundes im Namen der Stadt Hannover überreichen zu dürfen. Dir uns beim letzten deutschen BnndeSschießen übertragene Fahnenwacht ward uns leicht! Wir hielten sie während dreier Friedens jähre. Dank dem mächtigen Scepter des Deutschen Kaisers, der, gestützt auf die Reichstreue der deutschen

Fürsten und de« deutschen Volkes und einträchtig zusammenstehend mit Oester reichs Herrscher und Oesterreichs Volk, dem Vater land den Frieden erhalten hat. Wir bringen daS Bundesbanner als Symbol der deutschen Einheit und Wehrkraft vom Norden zum Süden in daS schöne Schwabenland, das sang» und sagenreiche Land der deutschen Dichter und Denker, in die Heimat Schiller's und Udland's! Hier wird von einem treuen deutschen Volksst.'.mmc dies Wahrzeichen der Kraft und Größe, der Ehre uvd Freiheit

des Vaterlandes in sicherer Hut gedaltea werden. In diesem Sinne geruhen Eure königliche Hoheit, das Banner auS meinen Händen entgegenzunehmen!' Der Ehrenpräsident des Central-Comitt-S, Prinz Eugen von Württemberg, erwiderte dic Ansprache mit folgenden Worten: „Mit freudiger Begeisterung nehme ich d^S BundeSbanner aus Ihrer Hand ent gegen und verspreche im Namen Schwabens, dessen Vorrecht es von alteish?r gewesen ist, deü Deutschen Reiches Sturmsahne zu tragen, dies Banner hoch und heilig zu hallen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 28.06.1872
Umfang: 8
und billigsten mittels Postanweisung) einzusenden. Baldigem und zahlreichem Abonnement sieht entgegen Die <Kpedition. „Ein einzig Volk von Brüdern.^ Der Spruch aus dem Schillerschcn Meisterwerke „Wilhelm Tell" ist zur Zeit der Zerrissenheit Deutschlands unzählige Male falsch zitirt worden, wenn damit bewirkt werden sollte, daß die Meinungsverschiedenheiten verschwinden und der unselige Hader über die beste Form deutscher Glückseligkeit einmal weiche, um dem einen großen deutschen Nationalgedanken

, der zugleich Deutsch lands erhabenster Freiheitsgedanke sein mußte und cs auch that- sächlich war, Platz zu machen. Unbewußt zitirte man dann ibeti Ausspruch Nösselmanns im Rütli falsch, indem man sagte: „Wir sollen sein ein einig Volk von Brüdern." So, wie Schiller ihn geschrieben, haben wir im deutschöster- rcichischen Sinn am Schluß der letzten Woche den Satz wicder- Mben, ausrufend: „Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern." Wir meinten damit, daß sich die Deutschen in Oester reich zusammenthun

, eng aneinander schließen, mit deutschem Ernst Md deutscher Kraft einstehen müssen für die noch junge, wenig entwickelte Freiheit, für die noch von vielen Seiten mit Leiden schaft bekämpfte, mit Haß und Groll befehdete Verfassung. Wir 'vellten mit dem Schillerschcn Spruch andentcn, daß in dem deutschen Oesterreicher der Böhme und Schlesier, der Steirer und Kärntner, der Oesterreicher und Tiroler, der Salzburger, Mährer und Vorarlberger anfgehcn müsse; daß der Partikularis- mns, der Kantönligeist

, das Orts-Interesse weichen und sich dem Meinsamen deutschen Gedanken anpassen müsse, um dem ge meinsamen Gegner zur Stunde gemeinsamer Gefahr mit Aussicht uns Erfolg und nicht nach den täppischen und läppischen Einge bungen der bekanntlich unsterblich blamirten „Nassen - Fetzen- Theorie" die Stirne bieten zu können. Dem kleinlichen Kirchthurmstolz, wie der undeutschcn Zen- kalisation, dem Begehren nach anderthalb Dutzend „historisch- politstchen" Zwergen, wie dem nationslosen und erfahrungsgemäß

unmöglichen „Nur-Oesterreicherthum" wollten wir damit gleich ent- ichicden entgegentreten. Alle Deutschen Oesterreichs sollen sich Um eine einzige, gemeinsame Körperschaft fühlen, sollen als nur «um einzig Volk von Brüdern", aber nicht als ein Konglomerat Völkchen sich benehmen, um sich der oft einzeln kämpfenden, ab J, nie ruhenden ultramontanen und slavischen Gegnerschaft uiolkch zu erwehren. Fehlt es den Deutschen Oesterreichs an Gründen oder an Mitteln, sich fest unb für immer zu verbünden als Volk

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 25.11.1880
Umfang: 8
nahezu alle Redner mit einer Mäßigung gaben ihren deutschen Gesinnungen und ihrem Patrio tismus mit einer Wärme Ausdruck, daß ihnen selbst von ihren politischen Gegnern die Anerkennung nicht versagt werden kann. , Die Opposition wird nicht umhin können anzuerkennen, daß der deutsch-konser vative Parteitag von sich sagen könne, daß er die Mehrheit der Deutschen Oesterreichs vertrat, und daß er ihr dadurch, daß er ein klares Partei-Pro gramm aufstellte, den Rang abgelaufen habe. Der Parteitag fand

zum zweiten Vize-Präsidenten, Thurnher und Dr. Porzer zu Schriftführern ge wählt. Als erster Redner ergriff Fürst Alois Liech tenstein das Wort, um über die Stellung der Deut schen in Oesterreich zn sprechen. Der Zweck des Parteitages — so äußerte er sich — sei, öffentlich und feierlich vor aller Welt zu er klären, daß die Konservativen treu an dem deutschen Volke hängen, es aus ganzem Herzen lieben und niemals preisgeben werden, zugleich aber auch aus zusprechen, daß diesem deutschen Volke weder

jetzt noch in Zukunft eine Gefahr drohe. Man will die Bedrohung des Deutschthums aus der Sprachenver- ordnung ableiten; aber diese ist nur gerecht. Der Redner läugncte, daß die Czeche» die Deutschen in Böhmen slcwifireu wollen. Es sei richtig, daß die Deutschen in den Sädten durch Intelligenz und Be sitz hervorrage»; doch seien nicht alle Städtebe wohner im liberalen Lager. Die liberale Partei habe die Bauernschaft in ,ihrem Gewissen beunruhigt, in ihrer Wirthschaft /. zerrüttet, in . ihren Gefühlen verletzt

Bündniß, son dern auch ein stär?es Oesterreich. In der Mäßigung und Selbstbeherrschung, in der Billigkeit und Ge rechtigkeit seiner Deutschen liegt für Oesterreich die einzige Garantie dafür, daß es in die Bahnen einer richtigen Politik einlenke., Die Deutschen müssen rückhaltlos und vorurtheilssrei das autonomistische Prinzip annehmen, dürfen sich in Oesterreich kein Privilegium anmaßen, müssen als Gleiche unter Gleichen mit den Slaven lebm wollen. „Wir deutsche Konservative — schloß deL Redner

— haben den Slaven offen und ehrlich die Hand zur Versöhnung dargeboten und in Freundschaft wurde sie angenom men. Wir wußten, daß wir so zum Heile Oester reichs handelten und nach - d^Ä klaren Willen nnserer Deutschen Wähler.' Hierauf ergriff der Abgeord nete Lienbacher das Wort und erklärte zuvörderst, daß die Phrase vom bedrohten Deutfchthum nur den Zwecke habe, die konservative Majorität zu zerstören und die Macht der Liberalen wieder herzustellen. Im Parlamente mußten die Konservativen oft hören

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 21.02.1879
Umfang: 6
' » Wen l.. Sing-rskait- -> uud Frankfurt a. M.. «Udo» Milfe In 'er?in und München, Dotter .« ^ Ä^'n, l. 'tti'-mtrqstse. 1^. ^'43.. Freitag, den 21. Februar 1AU Der Zollkrieg mit Deutschland vom landwirth- schastlichen Gesichtspunkte. Aus Wien geht uns folgender Aufsatz zu: Unsere Landwirthschaft und Industrie liegen kläglich darnieder. Das weiß Jedermann. Schlimmer noch als uns geht es aber unseren Nachbarn im Deutschen Reiche. W i r lassen' fünf gerade sein und geschehen, was geschieht

. Anders unsere Nachbarn. In den Versammlungen der landw. Vereine, im Parlamente, in den Journalen, Flugschriften und durch Petitionen, die Tausende von Unterschriften tragen, wird die Regierung des Deutschen Reiches aufgefordert, den deutschen Landwirthen und Industriellen Schütz zu leisten. Und die Regierung thuts. Hohe Zölle auf Industrie- und Bodenproducte, Einfuhrverbote für Vieh, Vertheuerung der Frachten für alle Güter, die aus dem Auslande kommen, müssen zusammenhelfen, den deutschen Landwirth

aber außer dem. Bereiche unserer'MaH!'und auch unseres un'milMaren Zweckes, dagegen zu opponiren. Was aber uns an geht, das ist die eminente Gefahr dieser Maßregeln für die österr.-ung. Industrie und Landwirthschaft. Beide, namentlich aber die Landwirthschaft, können heute des deutschen Marktes und der unbehinderten Durchfuhr ihrer Produkte durch Deutschland nicht mehr entbehren!. Für die Ceralien, insbesondere Weizen, Gerste/Hafer, Hülsenfrüchte, und Mais, für Reis, Kleesaät, Obst und Hopfen

, für die meisten Erzeugnisse der landwirtschaftlichen Industrie, wie Bier, Wein, Zucker, Malz und Mahlprodukte, ^ferner für die ge- sammte Viehzucht und den Absatz der Forstprodukte ist die Erhaltung eines möglichst innigen Verhältnisses zum Deutschen Reiche eine Ledensbedingung. Die Lage der österr.-ung. Bodenkultur muß ohnehin als eine düstere bezeichnet wenden. Es ist das eine Folge der übermächtigen Concurrenz Amerikas und Rußlands ; des Niederganges unserer Viehzucht, welcher durch die unbehinderte

Einsuhr des die Rinderpest im- portirenden russischen Steppenviehes und das dadurch herbeigeführte deutsche Vieheinfuhrverbot hervorgerufen wurde. Die ungünstige finanzielle Lage des Staates, seine Kapitalarmuth und die im Vergleiche mit West- j europa im Großen und Ganzen niedrige Cultmstufe desselben sind weitere Ursachen jenes trancigen Zustan des. Unter solchen Umstanden mußte der Sieg dieser neuen Bewegung im Deutschen Reiche aus die österr.- ung. Bodencultur geradezu vernichtend wirken

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 19.11.1880
Umfang: 4
. (Niemand erhob sich. Neuer Jubel und Händeklatschen.) Der Vorsitzende konstatirte nun, daß die Resolution einstimmig angenommen sei. Hierauf nahm Frhr. v. Walterskirchen das Wort: Die Resolution, welche ich zu begründen habe, lautet: „Der vierte deutsch-österreichische Parteitag erklärt es für § eine nationale und patriotische Pflicht jedes freisinnigen Deutschen I in Oesterreich, den deutschen Schulverein und die Durchführung seiner hochwichtigen Aufgabe thatkräftig zu unterstützen

." Ich soll Ihnen nicht nur die Nützlichkeit, sondern auch die Nothwendigkeit darstellen, etwas dazu zu thun, damit der Ent- germanisirung Oesterreichs Schranken gesetzt werde, der fort schreitenden Entnationalistrvng der Deutschen Einhalt geschehe, soll Sie auffordern, mit dafür zu sorgen, daß die iLtellung der künftigen deutschen Generation in Oesterreich nicht eine noch un günstigere werde, als es die unselige schon heute ist. Die soeben beschlossene Resolution heißt soviel als: wir wollen die Flinte nicht ins Korn werfen

nicht wieder sich senken muß vor dem, was Manche staatsmännische Erwägung und Opportunität nennen, „Nein" auch „Nein" bleibt. Wohin Sie Ihre Blicke richten mögen, sehen Sie bei den nicht deutschen Stämmen ein reges nationales Leben sich entfalten. Der Tscheche und Pole, der Südslave und Italiener ist bemüht s und bringt Opfer, um das Sprachgebiet seiner Nationalität auö- zudehnen, und Jahr um Jahr rückt die Grenze, wo noch die deutsche Zunge klingt, zurück. Wie die Wogen der tosenden Brandung Stück um Stück vom losen

Ufer reißen, und auch den weiter drinnen im Lande Lebenden bedrohen, so gefährdet auch ein Zurückdrängen des deutschen Elements in Tirol, in KraiN oder Böhmen alle Deutschen in Oesterreich, weil mit jedem Tau- V send weniger ihre Stellung eine schwierigere werden muß. (Stür-^E Mischer Beifall.) Wenn Jemand vor einem Nenschenalter einen N Zweifel ausgesprochen hätte, welches die allein mögliche gesetzliche Staatssprache in Oesterreich sein könne, man hätte vielleicht an seinen gesunden fünf Sinnen

gezweifelt. Mit der deutschen Sprache kam man durchs ganze alte Österreich, von den steben- bürgischen Karpathen bis wo die Sonne Italiens sich in den Eisfeldern der Tiroler Alpen spiegelt. Und heute? In Süd tirol begegnet man auf Schritt und Tritt der Tradition deutscher Ortsnamen und Bewohnern germanischer Raße, welche ihre Mutter sprache nicht sprechen, weil man ihnen nur italienische Schulen gab und sie zu arm sind, sich selbst deutsche Lehrmittel und Lehrer zu schaffen. Ein Reisender erzählt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 11.08.1880
Umfang: 6
das für uns Deutsche in Oesterreich: die Noht lehrt einig sein und zusammhalten. An Noth und Bedrängniß fehlt es den Deutschen in Oesterreich heutzutage nicht. Es ist zum großen Theil ihre eigene Schuld. Sie wollten lange nicht einsehen, daß in dem kunterbunt zusammengesetzten, von allerlei Nationalitäten bewohnten Oesterreich es für die in Wahr heit bisher noch immer maßgebend gewesene Nationalität eine Sache der Nothwendigkeit sei, den deutschen Namen zu bekennen. „Wir wollen gute Oesterreicher sein", meinten

und Freunde des Reiches werden zurück gesetzt, während diejenigen, welche das Reich in 17 Gruppen auflösen, es um Kraft, Zusammenhalt und Ansehen bringen wollen, allenthalben wolwollende Förderung und zärtliche Be rücksichtigung finden. Das ist die Noth, in welcher die Deutschen in Oesterreich sich dermal wieder wie schon wiederholt befinden, und diese bittere Noth scheint endlich die Deutschen in allen österreichischen Landen allmälich zum Bewußtsein dessen zu brin gen, was ihnen fehlt, was ihnen allein

und damit dem gcsamm- ten schönen Vaterlande Hülfe und Rettung bringen kann. Es ist die Einigkeit unter den Deutschen, der Glaube, daß alle Deutschen in Oesterreich ihre Zusammengehörigkeit als obersten Grundsatz proklamiren und daran mit unüberwindlicher Zähigkeit festhalten müssen. Es ist mit einem Worte die Erkenntniß, daß nur eine nationale Politik die Deutschen in Oesterreich und damit Oesterreich selbst als bedeutenden Staat noch retten kann, daß ein weiteres Verleugnen des nationalen Standpunkts

die ( Deutschen in Oesterreich in das unabwendbare Verderben führen und das ganze Staatswesen auf das Schwerste schädigen müßte. Dieser Erkenntniß hat der niederösterreichische Parteitag in Mödling bei Wien in kräftiger und in jeder Beziehung ange- I meffener Weise Ausdruck gegeben, und wir erblicken darin den | Anfang zu einer Wendung zum Bessern. Der Parteitag erklärte I es einstimmig als die „oberste Pflicht der deutschen Oesterrcicher, I an dem Grundsätze der Zusammengehörigkeit aller Deutschen

in Oesterreich unverbrüchlich sestzuhalten, jede Schädigung ihrer nationalen Rechte und Interessen in jedem Theile Oesterreichs als einen gegen das gesammte Deutschthum gerichteten Schlag abzuwehren und im Kampfe gegen die heutige wie gegen jede i gleiche Tendenz verfolgende Regierung mit allen gesetzlichen Mit- | teln, aber auch mit aller Entschiedenheit bis ans Ende auszu harren." Damit ist, wie man zu sagen pflegt, der Nagel vollkommen auf den Kopf getroffen. Wenn die Deutschen in ganz Oester reich

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 11.12.1880
Umfang: 6
denste Gegnerschaft — und wir glauben auch die be denklichste — gegen den Grafen Taaffe jetzt von czechi- scher Seite erhebt. Unbegreiflich ist eS aber, daß mcn im deutschen Lager so verblendet ist, oder sich in solcher Weise dlind stellt, daß man der Ausstreuung Vorschub leistet: die Verlegenheiten, welche dem Grafen Taaffe von den Czechen bereitet worden, böten demselben einen willkommenen Anlaß, Hch weiter nach rechts drängen zu lassen. So weit wir die Verhältnisse zu beurtheilen ver mögen

- zu fördern. Zu dieser Pflege verpflichtet ihn das positive Gesetz, näm lich »as Gesetz über die Gleichberechtigung der Natio nalitäten und nicht minder der historische Geist Un garns, der seit König Stephan dem Heiligen die un garische StaatSdildung beherrscht und dessen Verletzung sich noch stets durch schwere Erschütterungen des Lan- des ge.Scht hat.' DaS 'genannte Blatt weist nun an der Hand des amtlichen Berichts über daS Volksfchul- wesen des Jahre- 1879 den Rückgang der deutschen Schulen

, die Zurücksetzung, die das deutsche Element auch auf dem Gebiete der Schule erfährt, durch Zif. fern nach die leinen Zweifel an der bedauerlichen Thatsache lassen. Von den 1,644.803 VolkSschülern waren nämlich der Nationalität nach: 794.915 jMa- gyaren, 271.513 TlUizch-, ^05.374 Rumänen, 263.624 Slovaken, 36.716 Serben, 27.076 Croaten, 45.591 Ru«henen. AuS diesen Daten geht hervor, daß die Deutschen in Ungarn und Siebenbürgen, ohwoh! sie den Rumänen und Slovaken an Volk-zahl nachstehen, Hesse ich. das Gesetz

^ magyarisch in 7179, deutsch bloß in 953, rumänisch in 2848, slavakifchUa lL3.7,-^erhisch in L6S, kroatisch in 66, ruthenisch in 471, mehrsprachig in 2083 Schu len. Diese letzteren Daten sind für keine ^MderHHa» tivnalität so traurig Ä>'.e. für die deutsche. Äe 271.51Z deutschen Schulkinder haben dreimal weniger nationale Schulen als ^ die Rumänen, obwohl diese letzteren 66.000 Kinder^ weniger iä die Schule schicken und kaum die Hälfte soviel als die Slovaken, welche eben falls 8000 Kinder weniger

unterrichten lassen. Eine deutsche Volksschule entfällt daher erst auf 3öv deutsche Schüler, dagegen eine slovalische auf 150, ^eine ser-- bische auf 140, eine magyarische auf 110 änd eine rumänische auf 8l). ES geht hieraus hervor, daß die Zahl der deutschen Volksschulen in keinem Verhältnisse zu derjenigen der übrigen Nationalitäten steht, daß diese Zahl viel zu gering ist und daß daher ein gro- ßer Theil der deutschen Schulkindrr nicht deutsche, sondern die Volksschulen anderer Nationalitäten auf suchen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 05.03.1872
Umfang: 4
Neugieriger aus der unteren Voltsclasse versammelt war. Keinerlei Demonstra tion fand statt. Ein französischer Truppencordon verhinderte alle uniformirten Franzosen an der Pas sage, berittene Patrouillen umkreisten das von den Deutschen besetzte Quartier. Die Nationalgarde ver sammelte sich an ihren gewöhnlichen Sammelplätzen. Im Allgemeinen war ihre Haltung ruhig. Bis jetzt ist kein unangenehmer Zwischenfall bekannt. Die deut schen Generale wohnen im Palais Elys6e. Der Commandant der Occupatioas

- Truppen, Kamecke, hat eine deutsche Commission zur Entgegennahme von Klagen der Einwohner eingesetzt. Die vor dem Einzüge der deutschen Truppen er schienene „Libert6' schreibt: Bon Osficiren geführte deutsche Soldaten dürfen das Invaliden-Hotel und den Louvre besehen. Es sind Maßregeln getroffen, 5aß ihnen der innere Weg geöffnet wird, welchen Napoleon benütze, um aus den Tuilerien in den Ge- «eralstaatev-Saal zu gelangen. DaS Publicum be kommt so den Feind nicht zu Gesicht Lordeauk, 26. Febr

, doch nicht weniger herzlich fiel bei uns die Feier der deutschen Siege und deS hiedurch errungenen Friedens aus. Es war ein glücklicher Gedanke deS Ausschusses des Liberal-politischen Ver eines. das Fest auf eine Versammlung von Gesin nungsgenossen zu beschränken, da die Freude über die deutschen Siege schon gleich nach der Schlacht von Sedan durch einen Fackelzug öffentlich Ausdruck ge funden hatte. Gegen 9 Uhr Abends füllten sich die mit Fahnen und Wappenschildern und dem bekränz ten Bilde der Germania

geschmückten Localitäten der Kräutner'schen Restauration; alle Stände waren un ter den Festtheilnehmern vertreten; der Turn - und Arbeiterverein mit ihren Vorständen waren freundlich und zahlreich der an sie ergangenen Einladung gefolgt. Nachdem die städtische Musik einen Marsch into- nirt hatte, in dem die Weise „der Wacht am Rhein' eingeflochten war, hielt Dr. Kappeller mit gewohnter Meisterschaft die Festrede, die einen Ueberblick des großen Kampfes des deutschen Volkes und deS er rungenen Friedens bot

und mit einem Hoch auf den Frieden schloß. Nun brausten die Töne des herr lichen Liedes „Die Wacht am Rhein', gesungen von der ganzen Versammlung, durch die Hallen und als Dr. Huber am Schlüsse des Liedes ein Hoch aus brachte auf die Wacht am Rhein des Jahres 1870. auf die deutschen Krieger, da kamen die Massen in Fluß und volltönende Hochs erschallten aus hundert Kehlen. Im Laufe des Festes sprach noch Adjunct v. Tren- tini über die Neugestaltung des deutschen Reichs und toastirte in schwungvollen Worten

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