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Alpenland
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Seite 3 von 4
Datum: 10.12.1932
Umfang: 4
Mchabend -er Eeokdeutschen Bolkspartei. Abg. Dr. Hölscher über die Lage im Reich. Am 3.Dezember 1932 fand im Alpenlandsaale ein sehr gut Luchter Sprechabend statt, bei dem der deutschnationale Poli- tifer, Generalstabsarzt a. D. Dr. Hölscher aus Alm einen Vortrag über die politischen Verhältnisse im Deutschen Reiche ijidt. Abg. Dr. Straffne r sprach in seiner Begrüßung Ader Schicksalsverbundenheit Oesterreichs und tä deutschen Reiches, die auch nach der Zerschlagung des alten Wischen Reiches

und wirtschaftliche Entwick le im deutschen Reiche vom Tage des Zusammenbruches im Hre 1918 an bis zum heutigen Tage. Im besonderen zeigte ik dm aufmerksamen Zuhörern den Kampf, der um die deutsche Asichsverfassung geführt wurde. Dieser Kampf lebte pk in der jüngsten Zeit wieder auf und dürfte nicht früher zili Ache kommen als bis der föderative Charakter der Wt/chm Stämme auch in der Verfassung mehr verankert sein A Auch für eine künftige Eingliederung Oesterreichs in das Wische Reich ist gerade der föderative

Aufbau des deutschen Wes von allergrößter Wichtigkeit. Der Redner sprach sich indm entschiedensten Worten gegen die Trennung ,onNord- und Süddeutschland aus, die in süd- tzischen Kreisen in der jüngsten Zeit wieder Befürworter fin- Ut Die Freunde der Trennung rechnen hiebei mit Oesterreich, tat im süddeutschen Staate eine besondere Rolle zugedacht sei. Wenn dieser teuflische Plan verwirklicht werden sollte, dann hätte Frankreich das Ziel erreicht, das es mit Waffen gewalt nicht erreichen konnte

. Zn wirtschaftlicher Beziehung hat sich gezeigt, daß das sozia- IWe System, das der Nachkriegszeit im deutschen Reiche den Ampel aufgedrückt hat, die deutsche Wirtschaft nicht ret ten köM. Hiebei mache es keinen Anterschied, von welchen Mm dieses System vertreten werde. Das gilt nicht allein in Zczug auf das Reich, sondern in derselben Weise bezüglich W Länder und Gemeinden. Ein derartiges System kann sich whalten, so lange etwas zu verteilen ist. Die In- slckn hat dem Verteilen ein grausiges Ende bereitet

. Als die Wstandslüge der Inflation vorüber war, setzte die Wohl- Müge der geborgten Kaufkraft ein. Man glaubte mit ge- luftem Gelde die Wirtschaft ankurbeln zu können. In Wirk- |A bedeutete das geliehene Geld ein vorgeleistetes Kausgeld. Die Arrlsthewrrtschaft hat das deutsche Reich um die Setb- Mgkeit und Unabhängigkeit seiner Wirtschaft gebracht, ^kommandieren die ausländischen Geldgeber den größ- tMMer deutschen Wirtschaft. Gerade dieses verfehlte Wirt- WWem war es, das die nationale Front im deutschen

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Alpenland
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Seite 3 von 8
Datum: 08.12.1923
Umfang: 8
Kanzler Seipel und der Tiroler Landtag. Der grvßdeutsche L a n d t a g s a b g c o r d- ii e t e Dr. P e m b a u r legte dem Tiroler Landtage eine Anfrage folgenden Inhaltes vor; "Der Tiroler Landtag hat in feiner Sitzung am HO. November zu den letzten Verfügungen °in Süd- lirol und zu der dortselbst erfolgten Sperrung der ! deutschen Volksschulklassen Stellung genommen. Die wirtschaftlichen und völkischen Interessen der Tiro- j ler sind mit dem Geschick der Südtiroler

, die durch den Staatsvertrag von St. Germain leider unter italienischer Herrschaft sind, dessen ungeachtet nach lvie vor eng verknüpft. Die den Rechten völ kischer Minderheiten widersprechende Behandlung der deutschen Volksgenossen in Südtirol m u ß t e daher den Tiroler Landtag zu einer Stellungnahme veran lassen. Es war vom rein menschlichen Standpunkte aus eine elb st v e r st ä n d l i ch k e l t-, daß sich der Tiroler Landtag zu diesen Vorgängen in Süd tirol nicht schweigend verhielt. Es ist jedoch

. An der Kundgebung nahmen ungefähr 500 Hörer, also ein Drittel der an der Universität Innsbruck überhaupt eingeschriebenen Studenten teil. Cand. Mi a i r - La j e n d o r f (Leopoldina) und cand. E b e r l (Germania) als Vorsitzende des Studenten ausschusses erläuterten in kurzen Ansprachen ihren Kommilitonen, um'was es der deutschen Studen tenschaft in ihrem Kampfe sich handle: um die Ein dämmung des jüdischen Geistes an den deutschen Hochschulen, um die Reinhaltung

der d e u t- ' ch e n B i l d u n g s st ü t t e n und deutschen Geistes. Am letzten Hochschullage hatte die deut sche Studentenschaft gemeinsam mit den Professoren die Maßnahmen beraten, die erforderlich seien, um die deutschen Hochschulen rein zu halten. Es wurde damals die Forderung nach einem Numerus clausus für die Ausländer jüdischer Rasse und die Ausschließung von jüdischen Studie renden aus Polen, aus der Ukraine und aus Rußland von den deutschen Hochschulen verlangt. Nun weigere sich der Akademische Senat der Uni versität Wien, diese Forderungen

. Der Innsbrucker Studentenschaft erwachse die Pflicht, einen Schutzdamm auszurrchten, damit diese süd lichste deutsche Hochschule rein erhalten bleibe. Der Kampf der Wiener Studentenschaft begegne der vollsten Sympathie der Innsbrucker Kommilito nen. Sie könne versichert sein, daß sämtliche deutschen Hochschüler in Oesterreich sie in ihrem schweren Kampfe unterstützen werden. Die heutige Kundgebung sei ein Zeichen der Solidarität. Nach den Ansprachen wurde eine E n t s ch l i e- ßung angenommen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.01.1931
Umfang: 8
. lleberorganisation. Wien, 17. Jänner. Ein Fachmann hat sich der dankenswerten Aufgabe unterzogen, den Bundesvoranschlag, die Voranschläge der Länder und einer Reihe von Gemeinden auf die P e r- sonalkosten der freigewählten Bolksorgane zu unter suchen. Er kommt zu dem Schluß, daß Deutschöflerreich eine überaus teuere öffentliche Verwaltung bat. eine Ver waltung, deren Personallasten durchwegs das vielfache dessen ausmachen, was man zum Beispiel im Deutschen Reiche für Zentral- und Landesverwaltungen an Kosten

haben auch seit der letzte« Wahl die Mehrheit in der Bürgerschaft. Innsbruck, 17. Jänner. Am Borabend des Tages, an dem vor 60 Jahren im Spiegelsaal von Versailles feierlich die Gründung des Deutschen Reiches als wichtigste politische Frucht des siegreichen Krieges gegen Frankreich verkün det wurde, beging unsere Landeshochschule heute diesen nationalen Gedenktag im Rahmen einer schlichten akade mischen Feier, an der außer der Studentenschaft und dem Professorenkollegium auch die Sv'.tzen des öffentlichen

, um in bedeutsamen Worten das Verhältnis Oesterreichs zum Deutschen Reich zu diesem festlichen Anlaß darzulegen. Wir entnehmen seinen Ausführungen folgendes: Die Universität Innsbruck hat es ans einem dop pelten Grunde für angezctgt gehalten, den 60. Jahres tag der Reichsgründnng, der im ganzen Reiche und ins besondere an allen reichsdeutschen Universitäten festlich begangen wird, gleichfalls festlich zu begehen. Einmal stammt mehr als die Hälfte aller unserer Hörer aus dem Reiche und jedes Semester wächst deren

Zahl. Schon die Verbundenheit mit diesen lieben Gästen legt es uns nahe, einen Tag, der für sie ein F e st t a g ist, auch mit ihnen mitzufeiern. In zweiter Linie ist es die völkische Verbun denheit zwischen uns Oe st er reichern und unseren Stammesbrüdern im Reiche. Durch mehr als ein Jahrtausend haben die Deutschen Oesterreichs im alten Reich der Gesamtheit aller Deutschen angehört und waren von Liesen mit einer besonderen Ausgabe betraut: Len Schutz des Reiches z« bilden gegen Sie östlichen

. Aber das alte heilige römische Reich deutscher Nation, das wirklich die Gesamtheit aller im geschlossenen Sprachgebiet sitzenden Deutschen darstellte, ist einem langsamen Auflösungsprozeß verfallen und schließlich in Trümmer gesunken und eine Wiedergeburt haben wir bis heute nicht erlebt. Ja, die Ereignisse von 1866 und 1870/71 haben die Deutschen Oesterreichs von der Gemeinschaft mit den übrigen Volksgenossen ausge schlossen. Die Gründung des neuen Reiches ist unter Ausschluß der Deutschen Oesterreichs

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Tiroler Post
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Seite 3 von 16
Datum: 06.10.1905
Umfang: 16
Wokkstag in ISrürru. Am Sonntag hat in der mährischen Hauptstadt eine große Tagung stattgesunden, welche gegen die von der Regierung geplante Errichtung einer tschechi schen Universität in Brünn Stellung nahm. Es ist eigentümlich, daß die österreichischen Regierungen es immer darauf abgesehen haben, solche Maßnahmen zu treffen, welche zu der größten Verbitterung führen und deren Folgen sich dann in den gesetz gebenden Körperschaften sehr störend bemerkbar machen. Die Deutschen Mährens

haben sich in De putationen, Entschließungen und auch auf andere Weise gegen die Errichtung einer tschechischen Uni versität in Brünn ausgesprochen, indem sie nicht mit Unrecht eine große Gefahr für das Deutschtum darin erblicken. Da die Regierung aber trotzdem auf ihrem Vorhaben zu beharren schien, so beriefen die deutschmährischen Abgeordneten einen deutschen Volks tag ein, der die Stimmung aller Deutschen zum Ausdruck bringen sollte und auch in seltener Har monie die Deutschen der verschiedensten Parteien

zu sammenführte. Der Verlauf des Volkstages hat aber auch gezeigt, daß die Befürchtungen, welche an die Errichtung einer tschechischen Universität ge knüpft sind, leider sehr berechtigte sind, denn die Tschechen hatten ebenfalls ihre Mannen aufgeboten, um für die von ihnen geforderte Universität zu de monstrieren. Das gab Anlaß zu großen Demon strationen, die, von den Tschechen heroorgerufen, das Einschreiten des Militärs zur Folge hatten. Viele Verwundete und auch ein Toter sind zu beklagen. Die Deutschen

hatten einen großen Fackelzng veran staltet, auf den die Tschechen an verschiedenen Orten Angriffe machten. Dadurch entstanden Schlägereien, Fenster wurden eingeworfen, wie cs schon so Unsitte ist und schließlich mußte Militär zur Herstellung der Ruhe aufgeboten werden. — Abgesehen von diesen Vorgängen bot der Volkstag ein Bild der vollkom menen Uebereinsttmmung aller Deutschen. Ueber hundert Abgeordnete waren erschienen, daruntr auch die christlichsozialen Abgeordneten Dr. Weiß- kir ch n er und Sch raff

l. Letz'erer hielt bei der massenhaft besuchten Versammlung folgende, mit minutenlangem, stürmischen Beifalle aufgenommene Rede: „Liebwerte Volksgenossen! Mit großer Freude bin ich der Einladung gefolgt, in Ihrer Mitte zu erscheinen. Ich schätze es mir zur Ehre, den Deutschen Mährens namens der Christlichsozialen Vereinigung und Hunderttausenden Deutschtiroler, die ich im Parlamente zu vertreten die Ehre habe, herzlichste Grüße zu überbringen und Sie unserer Sympathien zu versichern. (Lebhafter Beifall

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 03.01.1934
Umfang: 6
die Erinnerung an ein denkwürdiges Ereignis aus der deutschen Geschichte vor hundert Jahren: die Gründung des Deutschen Zoll vereines. Als in der Neujahrsnacht 1833/34 in dem wei ten deutschen Raum, über den sich achtzehn deutsche Staaten erstreckten, die Schlagbäume an den Zollstationen sich zum letztenmal öffneten, um sich seitdem nie wieder sperrend vor dem Tor des deutschen Binnenhandels zu senken, da gab es auf allen Landstraßen lauten Jubel und fröhliches Peitschen knallen. Mit lustigen Zurufen fuhren

die Fuhrleute mit ihren jchwerbeladenen Wagen an den Zollwächtern vorbei, die ihnen das Leben bis dorthin wahrlich nicht leicht gemacht hatten. Und so war der Traum vieler guter deutscher Männer in Er füllung gegangen, vor allem aber der Traum eines ganz Großen: Friedrich Lifts. Wie lange hatte er um das einheitliche Wirtschaftsgebiet Deutschland ringen müssen, bis es endlich zwischen achtzehn deutschen Staaten keine Zoll grenzen mehr gab und die junge deutsche Industrie und der vorwärtsdrängende Handel

in unerfchloffene Gebiete vor stoßen konnten. Im Deutschen Reiche feierte man den hundertsten Jahres tag dieses in der deutschen Staats- und Wirtschaftsgeschichte so wichtigen Ereignisses entsprechend seiner Bedeutung, und am Neujahrsmorgen legte der preußische Finanzminister auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin an den Gräbern seiner großen Amtsvorgänger von Motz und Maaßen, die beide am Zustandekommen des Deutschen Zollvereins mitgewirkt hatten, Kränze nieder. Einsam aber lag

Friedrich Lifts feit den Spätherbsttagen 1846 ruhen. Aber über dieses Vergessenwerden hinaus ist das Kufsteiner Denkmal für Friedrich List ebenso wie die Erinnerung an die Gründung des Deutschen Zollvereines vor hundert Jahren ein erschütterndes Symbol gerade in unserer Zeit. Nicht weit von dem Denkmal entfernt, verläuft die Grenze zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reiche, eine Grenze zwischen zwei rein deutschen Staaten, eine Grenze quer durch deutsches Gebiet. Jetzt, hundert Jahre nachdem

Friedrich List die Be seitigung der Zollschranken zwischen zahlreichen deutschen Staaten erkämpft hatte, ist gerade diese deutsche Grenze eine Zoll- und Wirtschaftsgrenze von geradezu furchtbar hemmender und wirtschaftslähmender Wirkung. Vom Hang am Kienberg, wo das Denkmal für Friedrich List steht, geht der Blick hinaus über stilles, vom Verkehr verlassenes Land. Es ist deutsches Land und zeigt deutsches Schicksal! Und da fragt man sich in dieser Stunde des Gedenkens: Ist das alles, so wie es heute

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.06.1933
Umfang: 8
erfährt, hat der Deutsche Schulverein Südmark an die Bundesregierung fol gende Eingabe gerichtet: Der Deutsche Schulverein Südmark hat mit größter Bestürzung und tiefer Trauer die Entwicklung des Verhältnisses zwischen den beiden deutschen Staaten in den letzten Wochen erlebt und sieht die G e f a h r e n, die dem deutschen Volke daraus erwachsen, von Tag zu Tag be drohlicher werden. Der Verein hat immer seine Aufgabe darin gesehen, dahin zu wirken, daß die deutschen kulturellen und volklichen Kräfte

im mitteleuropäischen Siedlungsgebiet zu Nutz und Frommen nicht nur der Deutschen in Oesterreich und der deutschen Volksgruppen der Nachbarstaaten, sondern des gesamten deutschen Volkes zusammengefaßt und gestärkt werden. Gegenwärtig stehen so große Fragen der europäischen Politik zur Entscheidung, daß auch die kleinsten Spannungen und Meinungsverschie denheiten zwischen deutschen Staaten beseitigt werden müssen, damit die Lebensnotwendigkeiten des deutschen Volkes bei diesen Entscheidungen gerettet und die Kräfte

wie in frü heren Jahrhunderten der deutschen Geschichte im entscheiden den Augenblick gemeinsam eingesetzt werden können, nicht aber zur Freude und zum Vorteil der Gegner des deutschen Volkes sich zersplittern, wie es jetzt der Fall ist. Der Deutsche Schulverein Südmark hat seit jeher den Standpunkt vertreten, daß jeder Kampf zwischen Deutschen, auch der auf volkswirtschaftlichem Boden, unter allen Umstän den vermieden werden muß. Daher richtet der Deutsche Schulverein Südmark als Der- band Oesterreichs

des „Volksbundes für das Deutschtum im Auslande" an die österreichische Regierung, die sein über parteiliches und erfolgreiches Wirken feit Jahrzehnten an erkannt hat, die eindringliche Bitte, alles zu tun, was ge eignet ist, diese untragbare Spannung zu beseitigen, damit die Deutschen diesseits und jenseits der Grenze in Schick- salsverbundenheit gemeinsam ihren Weg gehen können. Falsche Gerüchte. Wien, 10. Juni. (Priv.) Zu den Gerüchten, wonach die deutsche Ausreisesperre aufgehoben werden soll, erfährt

man, daß von Wien aus keine diesbezüglichen Verhandlungen mit Berlin eingeleitet wurden. Die Regierung hat sich lediglich auf die bekannten Abwehrmaßnahmen beschränkt. Hiezu be merkt die „Stunde", daß der Landesleiter der österreichischen Nationalsozialisten. Proksch, nach B e r l i n zur Berichterstat tung berufen worden sein soll. Ob diese Berufung mit der deutschen Ausreisesperre irgendwie in Zusammenhang steht, läßt sich im Momente nicht feststellen. Das Aniformverbot in Kurorten. Wien, 10. Juni. (Priv

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Tiroler Warte
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Seite 6 von 16
Datum: 29.01.1922
Umfang: 16
auch noch zugänglich zu erhalten, denen Gott Mamnwiii cncht übermäßigen Reichtum zugeschoben hat. Geleitet von der Cr, kenntnis gleicher Gefährdung und Verantwortung haben nun Profes ssoren und Studenten aller Richtungen sich zusammengeran. um auZ ! den bisherigen Einzelorganisatronen den lebenswichtigen Schritt zur? sgroßen „Akademischen Wirtschastsvereinigung" zu tun, für welche an j deutschen Universitäten vorbildliche Beispiele schon lange mit größtem »Erfolge bestehen. Wie dort, so wird es wohl

8 Uhr abends) stattfindet, zu dem auch die Angehörigen und Freunde aus Lehrerkreisen herzlich eingeladen sind. Dar deutsche Schulwesen iu Südtirol. Wir entnchmen dem Jännerheft der empfehlenswerten Halb- Monatsschrift „Der Ausländsdeutsche" den nachstehenden in- teressanten Artikel: Daß jemals von dem deutschen Südtirol als vom Auslands, dl'ntschtum gesprochen werden müsse, hätte vordem niemand aus deu Bergen und in den Tälern zwischen Brenner und Salurv geglaubt. Wohl gab es auch vor denr Kriege

Grenzpfähle staatlicher Trennung zwischen uns und dein Deutschen Reiche. Wer sie tvaren keine schranken und Hindernisse für die kulturelle Gemeinsamkeit und den herzlichen We'chselverkehr der Brüder gleicher Zunge. 'Der unselige Friede von St. Germain aber brachte den unmittelbaren Riß und warf das kernige Volk der Deutschen SüdtirolS in ein gar leidvoll Geschick. Gegenüber einer Masse von nahezu 40 Millionen Italienern soll sich das Häuslein vor: 230.000 Deutschen behaupten. Es ist eine harte, arg

angegriffene Verteidigungsstellung, die bezogen ,verden mußte. Wer das eine kann behauptet werden: deutschbewußt, klar in den, einen Ziel, die hergebrachte Art und Sitte. Wesen und Sprache zu schützen gegen allen Ansturm, ist die Gesamtheit der Deutschen m diesen, Gebiete. Ein Vorteil ist die scharfe Abgrenzung der beider seitigen Sprachgebiete, so klar und sicher wie kaum an einer anderen Berührungsfläche des Deutschtun,s m,t fremdsprachigen. So sehr seit 1918 das Bestreben von seiten der Herrschenden

Zustandes des deutschen Bildungswesens in Südtirol seine Berechtigung haben, schon deshalb, weil für den Vergleich der Entwicklung in den komme »wen Jahren eine Grundlage gegeben ist. 1. Das niedere Schulwesen (Volks- und Bürgerschulen). Das Schulwesen Südtirols hatte vor dem Kriege eine beachte ns, werte Entwicklung erreicht. Es war dies ein Verdienst vieler Ge meinden, namentlich der Städte und der größeren Ortschaften, für di< Ausgestaltung des Schulwesens und die verläßliche Arbeit der Lehren

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 19.01.1934
Umfang: 12
Friedrich Osts deutsche Zendung. Ein Anwalt ohne Sold, bemüht fürs Vaterland; Ein Kämpfer, dem kein Gold den starken Willen band; Ein Held, der weit hinaus sah über seine Zeit; Ein Sämann, dem als Haus das Sternenzelt bereit. Verse von Martin Greif am Sockel des Kufsteiner List-Denkmales. In den ersten Iännertagen feierte man im Deutschen Mche die hundertste Wiederkehr des Tages, an dem der Deutsche Zollverein ins Leben trat und damit die Zollschranken zwischen fast allen deutschen Staaten

fielen. Mr verwiesen bereits auf die Bedeutung dieses Ereignisses „nd erinnerten dabei an das Denkmal für Friedrich L i st, der M des Werdens dieser wirtschaftlichen Einigung willen fo M Schweres zu ertragen hatte, der der Vorkämpfer für diesen Deutschen Zollverein war, darüber hinaus aber der Sriinber der wahren deutschen Nationalökonomie. Der Kranz, Zedenkstein für Friedrich L i st an der Stelle unterhalb des Luxer Köpfls bei Kufstein, an der Lift tot aufgefunden wurde. i dm eine Vertretung

der Stadt Kufstein in diesen Tagen am , Aabe dieses großen Deutschen niederlegte, war ein Zeichen ! des Gedenkens, aber darüber hinaus wohl auch ein Zeichen des Bekenntnisses zu den Ideen Lifts, die heute die Grund lage unserer ganzen deutschen Volkswirtschaft und unseres Mischen Daseins find. Mit dramatischer Wucht liefen die 57 Jahre des Lebens Kiedrich Lifts ab. Der Sohn eines Weißgerbers aus der alten Reichsstadt Reutlingen, der nur bis zu seinem 14. Le- > bmsjahre eine bescheidene Schulbildung

, der feit fünf Jahren Steuer- und > Acherkommissar war, hatte aber schon von Anfang an einen ! schweren Stand. Mit Hohn blickte man in seinen neuen ! Kollegenkreisen auf ihn, der keine humanistische Bildung ge- Mssen hatte und Autodidakt war, und man machte ihm das lieben so sauer als es nur tnöglich war. Aber List ging un beirrt seinen Weg weiter. Bald nahm er seinen Kampf tt g e n die deutschen Z o l l m a u e r n auf und grün dete im Jahre 1819 in Frankfurt den „Verein deutscher ' Kaufleute

wirtschaftlers Carey zu gebrauchen — dem großen Lift „sein dankbares Vaterland die Pistole in die Hand gedrückt hatte". Heute ist Lifts Lebenswerk restlos anerkannt. Niemand ver kennt mehr das Genie dieses deutschen Menschen. Seine Größe sehen wir dabei aber nicht nur in seinen Einzelkämpfen um den Deutschen Zollverein und um die deutschen Eisenbahnen, sondern im Verdienste, der wirtschastspolitischen Idee der „Nation" in der Volkswirtschaftslehre jene Stelle ein geräumt haben, die ihr zukommt. Der Gedanke

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 6
Datum: 01.07.1927
Umfang: 6
. Den Vorgängen außerhalb Südtirols gebührt dies mal der Vorrang; es' hat sich gezeigt, daß das Interesse um Südtirol nÄ/t bloß in deutschen Weisen, sondern such inr neutralen Auslande Angenommen hat. Wenn auf den Pfingsttagungen der großen deutschen Schutzvereine, des Vereins für das Deutschjtunr im Aus- lcmde und des Deutschen Schutzbundes, sowie auf der Ta gung des Schulvereines Südmark in Leoben, die Südtiroler frage behandelt und darüber Entschließungen gefaßst wer den, so dürfte dies vielen

als selbstverständlicher Aus fluß einer im Interesse des Auslands deutschtums statt habenden Schutztätigkeit erscheinen; wer aber den beiden Tagungen beigewohnt hat, der konnte ersehen, daß die Frage Südtirol tief in die Herzen her deutschen Stammes brüder greift und der Großteil des deutschien Volkes' heute die Verteidigung der kulturellen Güter dieses unter drückten Volkes genau so auf sein Programm geschrieben hat, wie Mussolini das der völligen Entwurzelung.. Und daß es nicht leere Worte waren, die da für Südtirol

gesprochen wurden : < 1 von Hans F in gell er, Bozen. „Mit Empörung vernimmt das deutsche Volk, daß die ita lienische Negierung heute dieses Wort ihres Königs verleug net .. . und nicht nur das deutsche Volk, sondern das Gewissen der ganzen Menschheit empört sich gegen einen abermaligen Wortbruch und gegen die als Zynismus empfundene Prokla- mierung der Jtalianisierung des deutschen Volkes in Südtirol, das seit den Zeiten der Völkerwanderung deutsch und nie italie nisch war . . . Von neuem rufen

wir, an dem Tage der deutschen Pfingstfeier, unseren Brüdern zu: Haltet aus, wir werden euch niemals verlassen, der Sieg bleibt euch!" Aus dem In ha!!: Südlirols beulfche Vergangenheit. Faschistische Hetzreden gegen das Deutschtum in Südtirol. Der „Historiker" Mussolini. Der Seelenraub an den Südtiroter Kindern. Roman-Fortsetzung „Aus dem Lande der Un- erlöslen" aus Seite 7. Beilage „Der Aornenbrunnen", Folge 5. Dom Vücherttsch. (7. Nachtrag). Es sind dies starke Worte, die der größte aller deutschen

Schutzvereme in seiner Kundgebung in die Welt hinaus entsandte und es wäre nur zu wünMn, daß auf diese Worte eine Tat folgen möchte, nämlich die Aufrollung der Frage noch Art. 1l Abs. 2 der Völker bundsatzung im Völkerbünde, die von der österreichischen oder deutschen Regierung in Genf anhängig gemacht werden kann. Auch bei der Biertel- jahrtausendfeier der Universität Innsbruck hat Südtirol 'einen breiten Raum in den Reden der Wissenschaftler eingenommen; nach! der wiederholten Feststellung

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 12.01.1927
Umfang: 4
getragene, eindrucksvolle Kundgebung deutscher Sehnsucht und deutschen Willens war die Eröffnungstagung der Oesterreichischen Woche am Montag Abend im „Bayerischen Hof" in München. Führende Persönlichkeiten ans allen Kreisen waren der Einladung der Deutschösterreichischen Arbeits gemeinschaft gefolgt, Reichsminister a. D. Reichstagsabgeordneter Eminger gab seiner besonderen Freude Ausdruck, so viele hervor ragende Führer der Anschlußbewegung in Oesterreich, an ihrer Spitze den Vizepräsidenten

des österreichischen Bun desrates, Prof. Dr. Hugelmann, begrüßen zu können. Der Zweck der Deutschösterreichischen Arbeitsgemeinschaft wie auch der Oesterreichischen Woche ist es, zwischen dein Deutschen Reiche und Oesterreich auf kulturrellem, wirt schaftlichem und politischem Gebiete Angleichung und Aus gleichung zur Vorbereitung des Anschlusses zu schaffen. Die Anschlußfrage hat im Jahre 1923 be deutende Fortschritte zu verzeichnen. Der Redner zeigte, wie durch die Aufnahme Oesterreichs und Deutschlands

nach Oesterreich gesprochen werden kann, so sind wir der Technik dankbar; aber trotz allen Fortschrittes erweist sich die Technik als ungenü gend: Nicht Hunderte oder Tausende von Bayern herzen, 7 Millionen wollen mit den österreichischen Brüdern in Gedankenaustausch treten, wollen ihnen ausdrücken, daß sie sich mit ihnen eins fühlen, daß sie den Tag herbeisehnen, wo Oesterreich als gleichberechtigter, lebensfähiger Bundesstaat im gro ßen Deutschen Reiche vereinigt ist. Alle Bayern sind sich darin

wieder die Mahnung einzuhämmern, seien es nun Paß-, Grenz-, Verkehrs-, Zoll- oder Finanz behörden, daß sie bei all ihrem Tun und Lassen stets des Anschlusses eingedenk sein müßten! (Leb hafte Zustimmung.) Prof. Dr. Eibl, Wien, überbrachte die herzlich sten Grüße der Oesterr.-deutschen Arbeitsgemeinschaft in Wien. Wenn Reichsdeutsche und Oesterreicher Zusammenkommen, werde immer die Gemeinsamkeit des Geistes betont, die über alle Grenzen hinweg be stehe. Dies sei recht, denn so sei es. Aber damit sei

noch nicht alles getan. In das Bewußtsein eines jeden Deutschen müsse es sich einprägen, daß eine lang fortgesetzte Abschnürung eines Teiles trotz der Gemeinsamkeit des Geistes eine Trennung der Kultur allmählich herbeiführen könnte, wie es die Geschichte lehrt. Es sei notwendig, die Arbeit für den Anschluß mit zähem Willen zu leisten. Dieser Wille bringe die Kraft, da er beständig des Zieles sich bewußt sei. Man müsse aktiv auf eine aktive Politik hinarbeiten. Der soziologische Satz sei rich tig. daß Volkstum

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 27.05.1934
Umfang: 8
20 Groschen Abendausgabe der „Innsbrucker Nachrichten BezugSrrcht im Preis« Lee „Ionsbruckcr Nachrichten" inbegriffen. — Einzelpreis 8 —.20, Freitag S —.30. Für Italien Lire Auswärtige >A»zeige»<mna»mest«ll-: L>esterreichi,che Anzelgen-Eesellsch-ft 31..©.. Wie», I. Brandüätte 8. Fernruf v 2 L-L. 9 L Nummer 119 Sonntag, den 27. Mar 1934 22. Jahrgang Wege zur Verständigung. Innsbruck, 26. Mai. Mitten in die Zeit der politischen Hochspannung zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich fällt

die Nachricht, daß zwischen der Alpine Montangesellschaft und den deutschen Ruhrkohlenwerken Verhandlungen statt gefunden haben. Den Verhandlungen, die eine wechselseitige Absatzsicherung für die Erzeugnisse der beiden Unternehmungen zum Ziele hatten, war ein voller Erfolg beschieden. 30.000 Tonnen österreichisches Erz werden nach dem Deutschen Ache ausgeführt werden. Hingegen verpflichtet sich die Mon tangesellschaft, eine ebenso große Menge Koks aus dem Ruhr gebiet zu beziehen. Diesen Verhandlungen kommt

um so grö ßere Bedeutung zu, als aus Oesterreich im Jahre 1932 ins gesamt 44.600 und im Jahre 1933 39.900 Tonnen Erze aus- gejührt wurden. Die Erzausfuhr nach dem Deutschen Reiche würde vervielfacht werden und das Reich mit einem Schlage das weitaus erste Abnehmerland für österreichische Erze werden. Obwohl die Vereinbarungen nur je einen österreichischen und reichsdeutschen Produktionszweig angehen und dieses Abkommen im ganzen nur von untergeordneter Bedeutung ist, ist es dennoch

von der österreichischen Oeffent- lichkeit, die schon vielfach alle Beziehungen zwischen Oesterreich Md dem Deutschen Reiche für abgebrochen ansah, mit Freude zur Kenntnis genommen worden. Die Hoffnung auf eine Ver ständigung im allgemeinen und eine Neuregelung und Inten sivierung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen im beson deren hat damit wieder neue Nahrung bekommen. Das Deutsche Reich war bisher der Staat, mit dem Oester reich d ie st ä r k st e n u nd i n n i g st e n wirtschaftlichen Beziehungen unterhalten

hat. Es steht sowohl auf der Ausfuhrliste wie auch auf der Einfuhrliste Oesterreichs weitaus an erster Stelle. Der Wert der aus dem Deutschen Reiche nach Oesterreich eingeführten Waren ist von 21.2 Millionen Schilling im Jahre 1930 auf 22.1, 20.4 und 19.6 Millionen Schilling, der Wert der von Oesterreich nach dem Deutschen Ach ausgeführten Waren von 17.6 Millionen Schilling auf 18.1,17.5 und 15.7 Millionen Schilling in den folgenden Jah ren zurückgegangen. Im Hinblick auf die großen Abstriche im gesamten

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Alpenland
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Seite 4 von 8
Datum: 08.07.1926
Umfang: 8
trieb. Damals, am Tage von Königgräh, nreinte Bismarck, die Ähr der deutschen Geschichte sei nun wieder für ein Jahrhundert richtiggestellt. Soweit der Gründer des neuen kleindeutschen Kai serreiches damit sagen wollte, daß die Vorherrschaft eines überwiegend aus nichtdeutschen Völkern zu sammengesetzten Fremdreiches wie des alten Öster reichs in Deutschland einen falschen Gang der deut schen Geschichte bedeutet und nun ein Ende gefun-' den habe, fand er schon damals die Zustimmung der wenigen

wahrhaft national gesinnten Deutschen auch in dem verstoßenen Oesterreich. Aber war diese Vefreiungstat von Königgräh nicht doch zu teuer erkauft mit dem Ausschluß fast eines Fünftels der Nation aus der kommenden Reichseinheit? Dieser Anschluß durch die Friedensbedingungerl von Nilolsburg traf unseren Volksstamm um so härter, als gerade die Siege der preußischen Waf fen und die ihnen vorangegangenen Aufrufe der preußischen Regierung an Tschechen und Magya ren die Möglichkeit hatten ausleuchten lasten

, daß die Auslösung der Monarchie in jene National staaten, deren Errichtung schon im Sturmjahre 1848 versucht worden war, auch den Deutschen Oesterreichs den Weg ins große Mutterland frei geben würde. Sechzig Jahre sind seit jenem Tag der Enttäu schung vergangen. Wird Oesterreichs das neue, von dem erdrückenden Anhang der Fremdvölker, wenn auch unter den schmerzlichsten Verlusten eige nen Nationalgebietes befteite Oesterreich, wirklich noch vierzig Jahre brauchen, bis die aus dem Schlachtfeld von Königgräh

noch an iiberragender Stelle unter uns mit der alten Liebe zum ganzen deutschen Volk und der unerschütterlichen Zuver sicht aus Deutschlands Zukunft im Herzen: Er, der als 18jähriger Leutnant im 3. Garderegiment zu Fuß, durch einen Streifschuß an dem knaben haft jugendlichen Haupt verwundet, auf den Höhen von Ehlum stiirmend in eine feuernde österreichi sch» Batterie eindrang und fünf von acht Geschüt zen als Siegespreis seiner Feuertauie einbrachte

: P a u l v o n H i n d e n b ur g. Zu ihm, dem Ge neralfeldmarschall, dem verkörperten guten Geist der Nation, wandern am Gedenktag von König gräh die Wünsche und Hoffnungen gerade von uns Deutschösterreichern. Denn wertvoller als die spannenden Erinnerungsbilder an den 3. Juli 1866, die sein Lebensbuch, dieses wahre Volks buch der Deutschen, vor uns entrollt, sind uns die treuen Worte, die Hindenburg bei der Dar stellung der Vorgeschichte des Weltkrieges in sei nem vorsichtig abwägenden Urteil über den Wert der Vündnispolitik des Deutschen Reiches

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 05.06.1912
Umfang: 8
Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 h; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abhosstellcn und Ankündigungsämtern entgegengerwmmen. ^—-^rfcheinungstage: Jeden Dlittivoch und Samstag. Nationale Bedrängnis. Längst haben sich die Deutschen in Oesterreich in ihrem Kampfe gegen die vielen feindlichen, insbesonders der andersnationalen Parteien auf die bloße Vertei digung ihres bisherigen Besitztums beschränken muffen. Jede andere Nation, die Tschechen

des Deutschen besudelt, und, wiederum ein kleines Stückchen Erfolg in der Tasche, sich ins Fäustchen lacht? Mit welcher unverschämten, offenenen Brutalität hat nicht der Judäamagyare die Entdeutschung des Landes bis auf die Wurzel betrieben? Welche exzessive, nur im un gereinigten Blute wenig kultivierter Völker mögliche Leidenschaften entfesselt schon das kleinste Butterbrot, das von der Regierung den Deutschen gnädigst ver abreicht wird, bei den Tschechen? Der Unduldsamkeit des fanatischen

und phantastischen Deutschenhasses der südtirolischen Italiener gar nicht erst zu gedenken. Sieht ein gänzlich Fernestehender dem nationalen Kampfe der österreichischen Völker eine Weile unbe einflußt zu, er müßte durch die Haltung des deutschen Volkes zu dem Vergleich gebracht werden, als wäre dieses deutsche Volk in Oesterreich der gewisse Mond, der von den Hunden angekläfft wird. Eine derart sichere Position nehmen wir leider jedoch heute bei weitem nicht mehr ein, und was die Deutschen Oester reichs

, die vielen braven Schutzvereine an nationaler Arbeit leisten, kann nur auf die augenblickliche Not, auf die Abwehr der auf allen Linien eindrin genden nationalen Feinde beschränkt bleiben, denn es fehlt uns eines, die Hauptsache: Der Schutz, die Unterstützung der Deutschen durch die Regierungen! Eine deutschfreundliche Regierung sahen wir seit Taaffe überhaupt nicht mehr. Nur mehr oder minder böse. Und wir Deutschen waren ja schon mit einer minder bösen, wenn sie auf den Plan trat, zufrieden. Wodurch

wären die anderen Nationen und Natiönchen fo groß geworden, wenn nicht durch die ausgesprochene Protektion jeweiliger Regierungen? Woher nähmen sonst ganz kleine Völkchen die Frechheit, nun auch schon für ihre paar hundert Abiturienten eine eigene Universität zu fordern? Weil sie hinter sich die sym pathisch lächelnde Regierung wissen. So gut ist es uns Deutschen, die wir einmal glaubten, ein gewisses Erbgesessenes Hausrecht in diesem lieben Oesterreich zu haben, noch nicht gegangen

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 16
Datum: 17.11.1912
Umfang: 16
, die ihn für alle Zei ten zu einem der edelsten deutschen Männer und vas deutfcbe UolK und seine HaiTer= geschleckter. Von Matthäus Ioksch. (Fortsetzung.) Während die siegreichen deutschen Heere nun vor der Hauptstadt des Erbfeindes lagerten, vollzog sich am 18. Jänner 1871 im Versailler Königs schlosse jener welthistorische Akt, welcher das deut sche Volk zu einer Größe Und Macht erhob, die es im Laufe fast zweier Jahrtausende noch nie erreicht hatte. Von den Karolingern angefangen bis zu dem letzten Habsburger

auf deutschem Kaiserthrone hatte es eigentlich ein Deutsches Reich nie gegeben, son dern nur ein heil, römisches Reich deutscher Na tion. Die deutschen Kaisergeschlechter hatten sich insgesamt nur als römifche Kaiser gefühlt und da durch Deutschland zu einer Domäne des weltbe herrschenden Papsttums gemacht. Jetzt endlich sah sich der gewaltige Nationalheros der Deutschen Bis marck am Ziele seiner kühnsten stolzesten Träume. Der herrliche Gedanke der Gründung eines wirk lichen Deiltschen Reiches

sollte zur Tat wer den. Inmitten seines siegreichen Heeres, umringt von allen deutschen Reichsfürsten wurde König Wilhelm l. von Preußen zum erblichen Deutschen Kaiser a u s g e r n f e n. Die errichtnng des neuen Deutschen Reiches be deutete aber auch einen großen Sieg der Kultur^ Menschheit. Mit der Erhebung eines protestantischen Herrschergeschlechtes auf den deutschen Kaiserthron war die große Reformation so eigentlich erst eni> gültig Siegerin über das kulturfeindliche Papsttum Patrioten gestempelt

der Refor mation, wies ihm den Weg dazu. Natürlich mußte der Umstand, daß das Papsttum den Verlust seines Kirchenstaates mittelbar den deutschen Sie gen über Frankreich verdankte, den alten Haß des Papsttums gegen das deutsche Volk zu neuer, noch intensiverer Glut anfachen. Was war von diesem deutschem Volke nicht noch zu erwarten, jetzt wo ein ketzerisches Kaiserhaus an seiner Spitze stand? Am 28. Jänner 1871 gab endlich auch das halb verhungerte Paris seinen Widerstand auf und kapi tulierte. Sämtliche

Forts von Paris wurden den deutschen übergeben und die Besatzung bis auf 12.000 Mann entwaffnet. Die Stadt zahlte eine Kontribution von 200 Millionen Frank. Ein drei wöchentlicher Waffenstillstand sollte den Franzosen ermöglichen, eine neue Nationalversammlung ^ zu wählen, mit der ein Friede geschlossen werden konnte. An Stelle Gambetta's, welcher den Kampf bis zum Aeußersten fortfetzen wollte, war Thiers zum Chef der französischen Exekutiongewalt gewählt worden

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 20.03.1904
Umfang: 16
die Ein bringung des Entwurfes einer neuen Gewerbeordnung für die Session des Abgeordnetenhauses nach Ostern bestimmt in Aus sicht gestellt haben. Deutsche Volkspartei. Der Verband der Deutschen Volkspartei besprach in seiner Sitzung vom 9. d. nach einem einleitenden Reserato des Obmannes Dr. v. Derschatta in ein gehender Weise die gegenwärtige parlamentarische Lage. Hiebei wurde sowohl über die Handhabung der Geschäftsordnung Be schwerde geführt, als auch allzeitig der Ueberzeugung Ausdruck gegeben

, daß nicht mehr ruhig zugesehen werden könne, wie von Seite der Tschechen in mutwilliger Weise jede Arbeit des Par laments andauernd unmöglich gemacht wird. Der Vorstand des Verbandes der Deutschen Volkspartei wurde einstimmig be auftragt, im Einvernehmen mit den übrigen deutschen Parteien über die Mittel und Wege schlüssig zu werden, wie in Zukunft der tschechischen Obstruktion entgegengetreten werden könne. Die geplante Rechtsfakultät in Rovereto. Die .,N. Fr. Pr." schreibt: Angesichts des entschiedenen

Wider- | Spruches sowohl der deutschen wie der italienischen Abgeordnete» hat das Projekt einer Fakultätsgründung in Rovereto kaum mehr Aussicht auf Verwirklichung. Da sich aber die Regierung verpflichtet hat, die italienischen Parallelkurse in Innsbruck von der dortigen deutschen Universität loszulösen, so beabsichtigt sie, die Kurse in Innsbruck zu einer selbständigen italienischen Fakultät auszugestalten. Die Italiener in Obstruktion. Die dem italienischen Klub angehörigen

Reichsratsabgeordneten haben beschlossen, sich mit den Abgeordneten zu verbinden und mit ihnen in allen Sitzungen zu obstruieren und die Verhandlungen über sämt liche im Abgeordnetenhause zur Sprache gelangenden Geständ nisse zu verhindern. Kravalle an der Wiener Universität. Am 10. d. kam es an der Wiener Universität zu ernsten Konflikten zwischen deutschen und slavischen Studenten, die durch das herausfordernde Benehmen der Slaven hervorgerufen wurden. Die Slaven wurden von den Deutschen auf die Straße gedrängt

, wo sich ein heftiger Kampf entspann. Die Slaven mußten die Rampe verlassen, worauf die Deutschen entblößten Hauptes die „Wacht am RhUn" anstimmten. Der Platz vor der Universität war so von Leuten umringt, daß die elektrische Bahn zeitweise den Verkehr einstellen mußte. Aus Ungarn. Alle politischen Kreise hoffen auf eine rasche Erledigung der Militärvorlage, so daß die Rekruten- musternng am 21. März beginnen und die Ersatzreservisten am 9. Mai entlassen werden können. — Ueber das Ende der Ob struktion herrscht

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 4 von 4
Datum: 13.03.1937
Umfang: 4
, daß er mit den Fäusten und dem Melkstuhl auf den Dienstgeber losging und ihn körperlich leicht verletzte. Der Genannte war bei der Ver handlung geständig und wurde bedingt zu 48 Stunden Arrest und Kostenzahlüng veo- urteilt. Kulturstätten der ehe maligen Monarchie. Sudetenland. In der vom Deutschen Schulverein „Südmark" veranstalteten Vortragsreihe sprach am 29. Jänner 1937 UnivProf. Dr. Hugo Hassinger. Er führte aus: Das vom tschechoslowakischen Staat übernommene Erbe an einem Volkstum von 3.5 Millionen deutscher

Menschen, an einem reifen und vielfältigen deutschem Kultur gut ist so groß, der Einfluß des Deutsch tums auf das dreiseitig von ihm umschlos sene Tschechentum so tiefgehend und vielsei tig, daß. die Grundfrage der Vortrags reihe nur in den Hauptlinien beantwortet werden kann. Ob die Deutschen früher oder später ins Land gekommen sind, ist für unsere Frage gegenstandslos. Die Haupt sache bleibt, daß sie im Lande verwurzelt sind, daß die Kulturlandschaft ihrer Hei mat ihr Werk ist, daß sie sie urbar

und wärmere Land schaft fand der Deutsche im Egerland, Saa- zerbecken, Elbetal, im Kuhländchen, wo stattliche Bauernhöfe stehen, und im süd- mährischen Wein- und Gemüseland. Städte bilden mit oder ohne deutschen Dörferkranz zahlreiche Sprachinseln im slawischen Kern gebiet der Sudetenländer. Das Städte- Deutschtum hat im 13. und 14, Jahr hundert und dann in der Josefinischen Zeit Höhepunkte, nach den Hussitenkriegen einen Tiefpunkt erreicht: einem zweiten scheint es entgegen zu gehen

. Die Industrialisierung der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begünstigte den Zuzug der Häusler in die Städte, das Einzugsgebiet der industrial^ fierten deutschen Landschaften griff weit in das slawische Sprachgebiet hinein: so ent standen slawische Minderheiten in den Sprachinselstädten und im geschlossenen deutschen Sprachgebiet, namentlich dort, wo Braunkohle erschlossen wurde. Der jetzt im tschechoslowakischen Staat geförderte plan mäßige Zuzug von Tschechen ins deutsche Gebiet führte zum Fall der deutschen

Sprachinseln (Budweis. Iglau, Olmütz) und zur fortschreitenden Zersprengung und Auf lockerung des deutschen Sprachgebietes. Die Randlage wird nun den Deutschen zum Unheil, die Grenze ist im neuen Staate zur Sperre geworden. Die Deutschen stehen mit dem Rücken gegen die Grenzmauer ohne Nachschub, ihr Wohngebiet wird fremdsprachig durchsetzt, als militärisch wich tiger Verteidigungsgürtel unterliegt es Enteignungsvorschriften. Deutscher Waldbe sitz wurde verstaatlicht, was seine Tschechi^- sierung bedeutet

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Der Südtiroler
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Seite 2 von 8
Datum: 01.01.1932
Umfang: 8
halten und sich einmal dein neuen Reiche an- zu sch ließen. Eine solche Forderung ist klar einleuchtend für j alle Deutschen außerhalb und innerhalb der deutschen Staaten; sie wird auch von allen fremden Völ kern verstanden werden und selbst, wenn deren Politik sie bekämpft, doch als sittlich gerechtfertigt angesehen. ! Das neue Jahr wird ein Wendepunkt in der Geschichte des Deutschen Reiches — vielleicht Europas — werden; das deutsche Volk wird entweder den ihm ge-- j bührenden Platz in Europa

einnehmen oder aber ganz Europa dem Untergänge zuführen. i Wir Tiroler sehen diesem gewaltigen Ringen mib ! Freude und BangNis entgegen; auch wir ersehnen ein \ nationales Deutschland, aber ein nationales Deutschlands ; in welchem alle deutschen Gebiete eingeschlossen sind. Für ein Hitler reich von der Sill bis an den Belt ; also ohne Südtirol, haben wir kein Ver ständnis. Ebensowenig für eine Verbrüderung mit dem hinterlistigen und heimtückischen Jta- ; lienet, der uns schon einmal verraten

, weil ich in ihnen vom Lande Tirol be- ? schenkt wurde so reich, wie ich es nie erwartet habe: die ! Innsbrucker Semester haben mich Südtirss kennen gelehrt. ; Ich will nicht sprechen von der Schönheit des Landes, sie ! ist oft genug besungen und beschrieben worden. Aber dort - unten im Land an der Etsch haben wir die tiefe Not ; der deutschen Gegenwart erfahren m einer Weise, ? die uns Studenten damals so erschüttert hat, daß ! uns das Schicksal Südtirols bis heute nicht losließ. Wir , haben es selbst gesehen

, weil wir glaubten^ damit wächst die Zahl der Streiter für Südtirol, und die Zahl derer, die im Reich seine Not verkünden, und im Reich für dieses Sonnenland eintreten. Denn wir dachten, allen diesen wird es ja nicht anders gehen als es uns erging: Sie wer den dort gepackt vom Erlebnis unseres Vol kes. Doch: Südtirol verrecke! Das geschieht von deutschen Akademikern! Sind wir denn der Treue wert, und des Kampfes und des Einsatzes derer an Etsch und Eisack, der Not, die sie dort erdulden, hmr um zu uns zu gehören

unverständlich bleibt es» daß Jhnpn in Ihrem vorbildlichen Kampfe um Südtirol von Leuten in den Rücken gefallen wird, die national sein wollen. Wir brau chen öllerdings den Nationalsozialismus in Deutschland gerade deshalb, weil er die Volksgemeinschaft erstrebt,, und weil eine Nation ohnp nationale Regierung verloren 'ist. Die erste und selbstverständliche Grundforderung heißt aber für jeden Nationalismus: Niemals Verzicht auf deutsche Menschen und deutschen Boden! Wenn Hitler und sein urteilsloses Gefolge

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 16.11.1913
Umfang: 8
, daß es in den besten italienischen Familien heutzutage zum guten Tone ge höre, die Mädchen in deutschen Instituten ausvilden zu lassen und was Conte Bene detto im Hause Eastelloni sagte, war Evan gelium, an welchem nicht gerüttelt werden durfte. So hatte man Umberto nach Graz und Margherita zu den Soeurs de sacre coeur nach Nymphenburg gesandt. Letzteres war wenigstens im deutschen Reiche und nicht im verhaßten Oesterreich. Ja, Oester reich haßte Doktor Eastelloni aus tiefstem Herzensgründe, dies hatte er immer

ein bereits vielversprechen des Bürschchen, in der Schulung und zeigte sich derselbe nicht minder gelehrig als sein älterer Bruder Umberto. Bei Bübereien, die unter der nationalen Flagge in Trient auf der Tagesordnung standen, war er stets mit Vorliebe dabei. Bei italienischen Straßenaufzügen „Evviva l'Italia!" zu joh len, im Schutze der Dunkelheit die öster reichischen Adler der Amtsschilde mit Tinte oder Farbe zu beschmutzen, die deutschen Studenten zu verhöhnen und womöglich hin terrücks mit Steinen

zu bewerfen, war ihm ein Hauptvergnügen, bei dem er auch stets sehr wenig riskierte. Vor der Polizei schützte den noch unreifen Jungen seine Jugend und wurde er einmal der Gymnasialdirektion angezeigt, so wußte er sich so gut aus der Affäre herauszulügen, daß er schlimmsten falls mit einer Verwarnung davonkam, die er sich ebensowenig zu Herzen nahm wie sein bereits erfahrener älterer Bruder jene des akademischen Senates. Besonders bei seinen Renkontres mit den deutschen Stu denten wußte er es mit Geschick

so einzu richten, daß er sich noich stnit der Aureole eines Opfers seiner Nationalität schmücken konnte, ein Kniff, den ihn sein Vater ge lehrt hatte. Gerade heute konnte er wieder eine Probe davon geben. Als Eastelloni Vater unfr Sohn über den Postplatz in der Richtung gegen das ita lienische Gymnasium schritten, begegneten sie zwei deutschen Studenten, die im Ge spräche miteinander ganz ruhig ihres We ges an ihnen vorbeigingen. Sie waren gewöhnlich gekleidet und trugen nur die in Deutschtirol

üblichen, mit einer kleinen Feder gezierten Lodenhüte. „Ecco, Papa, capelli Tirolesil" rief Vit torio seinem Vater zu. Doktor Eastelloni hemmte seine Schritte. ^,C'e vero, che provocazione! Wahrhaftig, welche Provokation!" erwiderte dieser so laut, daß es die beiden Deutschen hören mußten. Dieselben blieben stehen. „Was wünscht der Herr?" fragte der eine. Im gleichen Augenblicke hatte ihm Vit torio mit unglaublicher Frechheit ins Ge sicht gespuckt. Während der so Beschimpfte von dem plötzlichen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 3 von 12
Datum: 06.02.1937
Umfang: 12
Mademische Wellwinlerspiele 1937 in Zell am See. Die international gut beschickten Weltwtnterspiele der Studenten brachten bisher folgende Ergebnisse: E ish 0 ckey: Ungarn — Tschechoslowakei 3 :2, Oesterreich — Frankreich 4:0, Italien — Frankreich 5:0, Oesterreich — Tschechoslowakei 0:0, Italien — Oesterreich 1:1. Skikvnkurrenzen: Langlauf 16 km: Ueber- raschungssieg des Deutschen Dr. Büchel (1:21:22) vor dem Norweger Hegstad (1:21:34), dritter Kraisi- Deutfchland. Auf den erstell zehll Plätzen

Deyers, Speelmann, Willy Schur. Kinder und Jugendliche haben Zutritt. Mittwoch, 10. Februar, 8 Uhr Martha Eggert und Wolfgang Liebeneiner in Die blo lt de Carmen mit Leo Slezak, Jda Wüst, Josef Eichheim. Mn Unrv.-Prvf. Dr. Hugo Hessinger. In der vom Deutschen Schulverein Südmark ver anstalteten Vortragsreihe „Was verdanken die Nach folgestaaten der deutschen Kultur in Oesterreich?" sprach am Freitag, den 29. Jänner, Dr. Hassinger. Er führte aus: Das vom tschechoslowakischen Staat überltommene Erbe

an einem Volkstum von dreieinhalb Millionen deut scher Menschelt an einent reifen und vielfältigen deut schen Kulturgut ist so groß, der Einfluß des Deutsch tums auf das dreiseitig von ihm umschlossene Tsche- chentuln so tiefgehend und vielsettlg, daß die Grund frage der Vortragsreihe nur in den Hauptlmien be antwortet werden kann. Ob die Deutschen früher oder später ins Land gekommen sind, ist für unsere Frage gegenstandslos. Dre Hauptsache bleibt, daß sie im Lande verwurzelt srrtd, daß die Kulturlandschaft

den Fremdenverkehr an sich ziehen. Fruchtbare und wärmere Landschaft fand der Deutsche im Egerland, Saazerbecken, Elbetal, im Kuh- ländchen. Städte bilden mit oder ohne deutschen Dör ferkranz zahlreiche Sprachinseln im slawischen Kern- gebret der Sudetenländer. Das Städte-Deutschtum hat im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert und dann irr der Joseftnischm Zeit Höhepunkte, nach den Hussitenkriegen einen Tief punkt erreicht; einem zweiten scheint es entgegen zu gehen. Die Jltdustrialifterung der zweiten Hälfte

des 19. Jahrhunderts begünstigte den Zuzug der Häusler in die Städte, das Einzugsgebiet der mdustriealisierten deutschen Landschaften griff weit in das slawische Sprachgebiet hinein; so entstanden slawische Minder heiten in den Sprach nfelstädten und im geschlossenen deutschen Sprachgebiet. Der jetzt int tschechoslowaki schen Staat geförderte planmäßige Zuzug von Tsche chen ins deutsche Gebiet führte zum Fäll der deut schen Sprachinseln (Budweis, Jglau, Olmütz) und zur fortschreitenden Zersprengung

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 07.03.1906
Umfang: 8
, da er bezüglich der vorgeschlagenen Maßnahmen mit den übrigen Ministern nicht übereinstimmt. Der Präsident des geheimen Rates Marschall Jamagata ist aus strategischen Gründen ein Hauptförderer der Ver staatlichung der japanischen Eisenbahnen. vie CUablreform. Die deutschen Parteien werden sich immer mehr klar darüber, daß die Hauptwirkung, vielleicht der Hauptzweck der Wahlrefoim der ist, das Deutschtum in Oesterreich für immer politisch zu vernichten, daß die scheinbar von fortschrittlichem

und freiheitlichem Geiste getragene Vorlage nichts weiter bedeutet, als einen großen Schritt weiter zur unausgesetzt angestrebten Slavifierung Oester reichs. Aus der deutschen Ostmark soll mit der Zeit ein slavischer Staat werden, damit die ewige Be ängstigung gewisser hoher Kreise schwinden kann, das große gewaltig sich entwickelnde Deutsche Reich könnte einmal, so wie ein großer Himmelskörper die kleinen anzieht, auf die außerhalb seiner Grenzen liegenden letzten Trümmer des heiligen römischen Reiches

, auf die deutschen Lande in Oesterreich, seine Anziehungs kraft immer stärker gellend machen, sodoß die Ver einigung ganz wie von selbst erfolgen muß. Diese Furcht vor einer Entwicklung der Dinge in uner wünschter Form treibt die Regierung dazu, wo es nur angeht, das Deutschtum, das an Gut und Blut am meisten für den Doppelstaat beisteuern muß und das immer wieder neue und glänzende Beweise seiner Treue gegen das Herrscherhaus gegeben hat, insgeheim unablässig zu bekämpfen. Es genügt ja, daß irgend ein wirt

schaftliches Projekt deutsch ist, um diesem sofort daS Uebelwollen der Behörden zuzuziehen. Während jährlich viele Tausende Kronen nach Galizien und in die anderen nichtdeutfchen, kulturell und wirtschaftlich rückständigen Kronländer wandern, zum größten Teil deutsches Steuergeld, müssen die Deutschen, oft genug vergeblich, bitten und betteln, damit sie nur das aller notwendigste erhalten, was der Staat ohnehin ver pflichtet wäre zu leisten. Wir hier in Nordtirol wissen ein Lied davon zu fingen. Im neuen

Wahlgesetz hat man daher den Deutschen wohl die Zahl ihrer Mandate belassen, aber die Zahl der slavischen Mandate derart vermehrt, daß die Deutschen rettungslos in die Minorität kommen, umso sicherer, da auf die deutschjüdischen sozialistischen Ab geordneten in nationaler Beziehung natürlich nicht zu rechnen ist. Der deutsche Sozialist allein hält es ja für sein Vorrecht, sein Volk den andern Nationen gegenüber zu verraten. So wie das Wahlgesetz jetzt ist, kann es also von den deutschen Abgeordneten

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 10
Datum: 24.01.1912
Umfang: 10
Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 d; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengenommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Nationale Bedrängnis. Egt>. Längst haben sich die Deutschen in Oesterreich in ihrem Kampfe gegen die vielen feindlichen, insbesondere der andersnationalen Parteien auf die bloße Verteidi gung ihres bisherigen Besitztumes beschränken müffen. Jede andere Nation, die Tschechen

des Deutschen besudelt, und, wiederum ein kleines Stückchen Erfolg in der Tasche, sich ins Fäustchen lacht? Mit welcher unverschämten, offenen Brutalität hat nicht der Judüamagyare die Entdeutschung des Landes bis auf die Wurzel betrieben? Welche ex zessive, nur im ungereinigten Blute wenig kultivierter Völker mögliche Leidenschaften entfesselt schon das kleinste Butterbrot, das von der Regierung den Deutschen gnä digst verabreicht wird, bei den Tschechen? Der Unduld samkeit, des fanatischen

und phantastischen Deutschen hasses der südtirolischen Italiener gar nicht erst zu gedenken. Sieht ein gänzlich Fernestehender dem natio nalen Kampfe der österreichischen Völker eine Weile unbeeinflußt zu, er müßte durch die Haltung des deutschen Volkes zu dem Vergleich gebracht werden, als wäre dieses deutsche Volk in Oesterreich der ge wisse Mond, der von den Hunden angekläfft wird. Eine derart sichere Position nehmen wir leider jedoch heute bei weitem nicht mehr ein, und was die Deut schen Oesterreichs

, die vielen braven Schutzvereine an nationaler Arbeit leisten, kann nur auf die augenblick liche Not, auf der Abwehr der auf allen Linien kin dringenden nationalen Feinde beschränkt bleiben, denn es fehlt eines, die Hauptsache: Der Schutz, die Unterstützung der Deutschen durchdie Re- g i e r u n g e n! Eine deutschfreundliche Regierung sahen wir seit Taaffe überhaupt nicht mehr. Nur mehr oder minder böse. Und wir Deutschen waren ja schon mit einer minder bösen, wenn sie einmal auf den Plan trat, zufrieden

. Wodurch wären die anderen Nationen und Natiönchen so groß geworden, wenn nicht durch die ausgesprochene Protektion jeweiliger Regierungen? Woher nähmen sonst ganz kleine Völkchen die Frechheit, nun auch schon für ihre paar hundert Abiturienten eine eigene Universität zu fordern? Weil sie hinter sich die sympatisch lächelnde Regierung wissen. So gut ist es uns Deutschen, die wir einmal glaubten, ein gewisses erbgeseffenes Hausrecht in diesem lieben Oesterreich zu haben, noch nicht gegangen

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