FvaurSstfche Ansichten. Die meisten Blätter besprechen die Rede Mussolinis sowie die Erwiderung der deutschen Presse. Der „Temps" schreibt, man habe in Rom die Gefahr des Anschlusses er kannt. An dem Tage, wo Deutschland in Wien herrschen würde, würde Italien ernstlich bedroht sein. Der „Figaro" führt aus, man müsse nach dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund damit rechnen, daß Deutschland versuchen werde, den Anschluß durchzusetzen, jedoch sei der gemeinsame Wider stand Frankreicks
, Italiens und der Sukzeffionsstaaten sicher. Der „Avenir" meint, es sei nicht zu leugnen, daß der An schluß die Südtiroler Frage aufrollen würde. Italien habe allen Grund, zu verhindern, daß Deutsch land jenseits des Brenners sein Nachbar werde. Der „Peuple" sagt, es handle sich nicht darum, zu untersuchen, ob die unleugbaren Uebergriffe Italiens von der deutschen Presse übertrieben würden, es handle sich um die Feststellung, daß Mussolini neuerlich mit Krieg gedroht habe und daß kein Tag vergehe
Presse besprochen. Die Regierungspresse lehnt sie ab. So schreibt der „Oeuvre": „Es ist wahr, daß Mussolini 180.00 Deutschen von Südtirol verboten hat, ihre Sprache zu sprechen, es ist wahr, daß er geschworen hat, sie zu italianisieren. Die Minderheiten schikanieren, Deutsche heute. Slaven morgen und auch die französische Bevölkerung im Aostatal, heißt, Jrredenten schaffen." Amerikanische Stimmen. In einem Leitartikel über die Mussolinirede schreibt „World": Die Italiener haben ganz Recht
im gegebenen Falle gegen ein voll kommen entwaffntes Volk vortragen zu wollen. Die „Täg liche Rundschau" stellt fest, daß es sich auf der Seite Deutsch lands lediglich um die Wahrung deutschen Kulturgutes handle, das durch die italienische Politik aufs schwerste bedroht sei. Das „Berliner Tagblatt" erklärt, daß die Rede Mussolinis, die sowohl von offizieller deutscher Seite wie auch von ein sichtigen deutschen Politikern unternommenen Bemühungen zur Beruhigung der öffentlichen Meinung und zum Ausschluß
einer verbitternden Diskussion vereitle. Die „Vossische Zeitung" sagt, was sich Mussolini ge genüber dem deutschen Volke geleistet habe, ist nicht bloß eine unfaßliche politische Entgleisung, sondern vielmehr ein fundamentaler Verstoß gegenüber den prinzipiellen Gesetzen der Höflichkeit und des Taktes. Das letzte Auftreten Musso linis ist nicht nur mehr eine Sache Deutschlands, sondern eine Angelegenheit von ganz Europa. Auch die „Germania" stellt fest, daß Mussolini in Tönen sprach