Kennst du das Sand... ? Verbotene Theateraufliihrung in Kattelrukh. Italien hat im Goethejahr 1938 reichlich von deutscher Kultur geschwärmt. Selbst Mussolini hielt im Rom bei diesem Anlässe in der Sprache Goethes eine Rcke, eine Tatsache!, die in der; deutschen Presse mit Ehrfurcht vermerkt worden war. Auch im deutschen Südtirol gab es Goethefeiern, aber merkwürdiger weise in italienischer Sprache, so daß das schwülstige Geredq der Italiener über den „wahren Wert Goethes' den Süd-- tirolern
mit Bewilligung der Ortsbehürde abgchalten, als «m Nachmittag des Theatertages von der! Bozner Präfektur ein Telegrlamm einlangte, datz die Aufführung des deutschen! Stückes zu untersagen sei. Die Ortsbehörde erhielt den Auftrag, die Durchführung des Verbotes genau zu überwachen. Freilich: die /Entrüstung der Theatergemeinde, die Enttäuschung der Bevölkerung, die vergeblich ausgelaufenen Kosten, die verlorene Zeit und Miühc ' über all dies hat sich die Bozner Prä fektur kaum Gedanken gemacht. Richtete
sich das Verbot ja doch nur gegen Deutsche! Wenn aber einmal wicker eine Goethe- Feier stattsinden wird, so können wir sicher sein, datz die Italiener die ersten sein werden, die den wahren Welkt des deutschen Dichterfürsten erkannt haben wollen. Lebensluskiger Amksbürgermeisker. In Kastelruth, einem Bergdorfe Südtirols, waltet gegenwärtig ein neuer italienischer Podest« seines Amtes «ls Gemeindevorsteher, der aus der Po-RiederuNg stammt. Der junge Herr wurde allgemein als rettender Engel bei trachtet
allerdings fü«r sie werden, dafür ist nian ja Podesta, — und da er doch als junger lebenslustiges: Herr unter „Fremdsprachigen' nicht allein sein kann,, so lebt,e!r eben mit einer «ludern Frau, die ebenfalls zwei Kinder hat, — di«' deutschen Stellerzahler können ja ihrem Vorgesetzten eine, in dem Falle eigentlich zwei Familiqn ganz gut erhalte^ das wäre noch nicht das Aergste. Nun ist es aber üblich, daß in dein Bergdorse bei feierlichen Prozessionen auch der Vorsteher;, jetzt Podesta, mit brennender KeM
werden, aber sie, gehören weg von der Spitze der Gemeinde e.ines »noch trotz allem autoritätsgläubigen deutschsüdtiroler Bauernvolkesl! Salurn und die Kirche. In der Friedhosskirche von Salurn, werden mitunter deutsche Predigten gehalten, aber der Wunsch der Deutschen, datz dort auch eine Messe gelesen würde/ isii niej erfüllt worden, trotzdem vor kurzem vier Geistliche gleichzeitig in Salurn anwesend waren. Damals, wandte sich die deutsche Bevölkerung von Salurn in einer Eingabe an den Erzbischof Endrici von Trient