, die anlässlich der Option für das Dritte Reich in Ladinien Unfrieden und Hass verbreitet hatten und nun wieder an vordester Stelle un ter anderen Vorzeichen ihre Propaganda gegen das Wiedererwachen des Ladiner- tums betrieben und, um zu ihrem Ziel zu gelangen, sich der Schule bedienten, um dort Unfrieden zu stiften. Mit Hilfe der Alliierten war es der Südtiroler Volkspartei gelungen, die Verwaltung der Schulen des Gadertales und Grodens vom italienischen ins deutsche Schulamt zu verlegen. Dort war Ferrari
Tage nach der Eingabe für die Errichtung einer „ladinischen Schule“ wurde ebenfalls von Ladinern eine Peti tion für die deutsche Schule eingereicht. Andere folgten nach, teils für eine pari tätische, teils für eine deutsche Schule. Im Laufe der kommenden Wochen wur de das Verlangen nach einer deutschen Schule immer lauter. Man wollte Rom zeigen, dass man sich die Schule, in der man Deutsch lernen kann, nicht mehr nehmen lasse, auch nicht durch die Ein führung einer paritätischen Schule
für die Beibehal tung der deutschen Schule kehrte man wieder zur einsprachigen Schule zurück, ohne das Ladinische, ohne den zwei sprachigen Unterricht, ohne die Not wendigkeit einer eigenen Schulordnung für die Ladiner zu erwähnen. Im Ge genteil, man verlangte für Ladinien die deutsche Schule wie im übrigen Gebiet der Provinz Bozen. Ferrari, der alle Eingaben zur Ein sicht bekam und den Kampf um den einen oder anderen Schultyp als Verant wortlicher der deutschen Schule mitver folgte, machte sich eigene
Gedanken. Er wartete ab. Nach Rom schauend sah er, dass im Unterrichtsministerium im mer noch die alten Beamten das Sagen hatten und die römische Politik immer noch nationalistisch ausgerichtet war. Gleichzeitig sah er die Gefahr, der die Ladiner ausgesetzt waren. Er war sich auch bewusst, dass Rom den Ladinern eine deutsche Schule nie gestatten wür de. So versuchte er, zwischen den Par teien zu vermitteln. Auch er war gegen die italienische Schule in Ladinien, wie sie vor dem Krieg der Bevölkerung