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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 21.03.1886
Umfang: 8
wahrhaft österreichisch-patriotisch. — Wenn behauptet wird, die Deutschen Oesterreichs trachten nach einer Vereinigung mit dem deutschen Reich, so ist dies nichts als Ver leumdung. Treue und Anhänglichkeit liegt in unserem Wesen. Wir Deutsche erfüllen, indem wir Alles für die Erhaltung und Macht unserer Monarchie thun, zugleich eine Aufgabe zu Gunsten der Gesammtnation; wir stehen außer den Grenzen des deutschen Kaiser reichs, und können als treue Staatsbürger unseres dem deutschen Kaiserthrone verbün

ist Rußland, welches sich zum Kaiser- thum aller Slauen, somit auch jener in unserer Monarchie entwickeln will. Die sicherste Gewähr für den Frieden und gegen die russischen Herrschaftsgelüfte ist das innige dauernde Bündniß Oesterreich-Ungarns mit dem mächtigen deutschen Reich und damit der Bund von Dauer sei, müssen die Deutschen in Oesterreich die ihnen gebührende Macht im Staate haben. Die nationalen Be strebungen der österreichischen Deutschen sind auf eben dieses Ziel gerichtet, sie sind daher

deten Vaterlandes zugleich hier zur Deckung jener Grenzen gegen die slavischeHochfluth sehr Ersprießliches beitragen. Wir Deutsche in Oesterreich sind also jeden falls eben so gute Patrioten als beispiels weise die Czechen, welche gerade bei der Abstimmung über den Scharschmid'schen Sprachenantrag gezeigt haben, daß ihnen einzig nur an ihrem slavischen Sonder- Znteresse, nichts aber am gemeinsamen öster reichischen Vaterlande gelegen ist. Wir Deutsche in Oesterreich

sind es vor allen, die den einheitlichen Staatsgedanken Hoch- Halten in Ost und West, von der Nord grenze bis zur Adria und es ist deßhalb eine wenig anständige Verdächtigung, wenn von den Verbündeten der Slaven unseren Bannerträgern des Deutschthunis in Oester reich Preußenseuchlerei u. dergl. vorgeworfen wird. Fürwahr bei aller Hochschätzung des mächtigen deutschen Reiches und trotz aller Liebe zu unserer Nation fühlen wir doch nicht die mindeste Sehnsucht speziell nach dem königlich preußischen Militarismus und dem starren

Pickelhauben-Regiment an der Spree oder etwa nach der Unterthanenschaft unter das mecklenburgische Junkerthum, sondern was wir waren, das wollen wir auch fernerhin sein: Unentwegt Deutsche in Oesterreich! So lange aber die Deutschen in Oesterreich ihre angestammten und wohl begründeten Rechte auch nur halbwegs zu behaupten vermögen, werde- sie auch sicher niemals „über die Grenze schielen." Daß aber unser Ezistenzverlangen ein voll- und ganzberechtigtes genannt werden muß, läßt sich neben der oberwähnten

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 27.03.1887
Umfang: 8
erstanden. Unter ihm und Bismarck wurde das Reich nicht nur nach Außen das mäch tigste, sondern auch im Innern befestlgt und die Wohlfarthsgesetze, welche er für die Armen des Reiches geschaffen, sind Zeugen, daß er ebenso groß in: Frieden ist wie im eisernen Waffentanze. Die deutsche Nation hat ihrem Kaiser mit vollem Rechte zugejubelt, aber auch alle Mächte, denen an der Erhaltung des Friedens liegt, und vor allem unser mit Deutschland so eng verbündetes Oester reich-Ungarn hat aufrichtigen Herzens

war vielleicht die glänzendste, welche Berlin jemals geschaut. Einen herrlichen Anblick bot vor allem der Rathhausthurm dar. Wie ein rother, in seinem innersten Kern glühender Riese ragte der massige Thurm empor, umfunkelt von dem spielenden Licht geflimmer der aus allen Oeffnungen her vorbrechenden bengalischen und elektrischen Flammen, während von der Plattform Leuchtkugeln und Raketen geworfen wurden. So feierte das deutsche Reich den deut schen Heldenkaffer und auch bei Uns in Oesterreich und Ungarn fand

Ein deutsches Jubelfest —r Das deutsche Volk feierte am 22. März das einundneunzigste Wiegenfest seines Heldenkaisers Wilhelm I., somit einen erhebenden und schönen Gedenktag. Seit den ersten Jahrhunderten unserer christlichen Zeitrechnung war kein Monarch der Erde 90 Jahre alt geworden, so daß also auch in dieser Hinsicht das Wiegen fest Wilhelms I. durch mehr als 1000 Jahre nicht seines Gleichen in der Welt geschichte hat. Allüberall, wo deutsche Herzen schlagen, und wo die deutsche Zunge

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 05.09.1886
Umfang: 8
in Rosenheim. In den letzten Tagen hielt der deutsche und österreichische Alpenverein in der reichbeflaggten Stadt Rosenheim seine diesjährige General-Versammlung ab, bei welcher 95 Sektionen dieses mäch tigen Vereines dilrch etwa 500 Herren ans Deutschland und Dentschosterreich vertreten waren. Dem von Dr. Emmer verlesenen Jah resbericht ist zu entnehmen, daß \\n Laufe des letzten Bereinsjahres 15 Sektionen neu erstanden sind; die Zahl der Mitglieder beträgt 17 . 721 , also fast 1800 mehr

stenklub" m gebührender Weise hingewiesen, welch' beide Corporationen trotz oder besser gesagt infolge ihrer vielen Tausende von Mitgliedern noch immer an Ausdehnung, Einfluß und materieller Leistungsfähigkeit gewinnen, so daß unsere Alpenländer ge rade au diesen Vereinen und deii nachei fernden kleineren Alpenklubs einen unbe zahlbaren Schatz besitzen, den sie deshalb auch hüteii mögen wie ihren Augapfel. Der deutsche und österr. „Alpenverein" aber als der älteste unserer Touristeuvereine

hat allen anderen derartigen Corporationen den Weg gewiesen zu kräftigeln Gedeihen, indem er zuerst durch die Bildung von Sektionen im Flachland wie in den Bergen das Mittel erfand zu weitausgreifender Machtentfal- tung, welche sich über die schönen Gaue deutschen Landes in Oesterreich und dran- ßeii im „Reich" erstreckt und dadurch unse ren Alpengebieten alljährlich Tausende von Besuchern zuführt, die sonst zum größten Theile wohl kaum jemals kommen würden. Aber abgesehen von diesem materiellen Standpunkte bildet

der Alpenverein auch ein unzerreißbar festes Band zwischeii den Alpenfreunden draußen im Reich und uns Bewohnern der deutschen Alpen in Oester reich und diesem prächtig schimmernden Ein- hcitsbande galten auch, nebst der Dankes- bezcugung für mancherlei hohe Verdienste, beim Festmahl in Rosenheim die begeistert aufgenommeneii Toaste der Herren: Reichs- rathsabg. D i. Angerer von Hall und Dekali Hörfarter von Kufstein, von ivelchen wir Dr. Angerers gediegene Fest rede vollinhaltlich hier folgen lassen

. Die selbe lautet: „Hochgeehrte Versammlung! Das Frem denwesen hat in den österreichischen Län dern, namentlich in Tirol, einen ungeahn ten Atisschwung genoinmen. Unter allen Faktoren, welche denselben gefördert haben, steht oben an der deutsche und österr. Alpenverein. Ohne die Verdienste anderer Vereine, die sich im Verlaufe der Zeit zur Förde rung alpiner und Fcemdenverkehrszwecke gebildet haben, schmälern zu wollen, ja unter ausdrücklicher Anerkennung derselben muß dennoch jeder Unbefangene bekennen

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Seite 5 von 8
Datum: 15.05.1887
Umfang: 8
wurden. Ebenso glänzend gestaltete sich Abends der Fackelzug, der sich unter Musikbe gleitung durch die reich beflaggten Straßen der Stadt bewegte. Ln den Fackelzug schloß sich der von den Turnern sehr zahlreich besuchte Fest- Kommers im schön gezierten Bürgersaale würdig an, wobei zunächst der Vereinsvorstand Herr Dr. Edmund von Z a l l i n g e r die Begrüßungs rede hielt und dann ein kurzes Bild über das Entstehen und die Entwicklung des Vereines entrollte, zum Schluffe denjenigen 26 alten Herren

der Innsbrucker Turner schaft zum Feste in Bozen erschienen war. Herr von Trentini schloß seine schwungvolle Rede mit einem „Gut Heil" auf alle die Gäste, welche vom Innthal und vom Bodensee, vom Pusterthal und von den Städten am Eisak und an der Passer zur Bozner Jubelfeier so zahl reich sich eingefunden halten. Unter allgemeiner Aufmerksamkeit sprach sodann Herr Dannhauser von Innsbruck und überreichte dem Vorstande Herrn Dr. von Zallinger ein prachtvolles Fah nenband als Angebinde der Innsbrucker Turner

" zum Vortrag, welcher über allgemeines Verlangen wiederholt werden mußte. Sodann toastirte Herr H. Huber aus Innsbruck auf die „alte Garde" des Bozner Turn-Vereines und Herr Dr. Ju lius Perathoner auf den deutschen Männerge sang, worauf von der ganzen Versammlung das „deutsche Lied" stehend gesungen wurde. Zum Schluß hielt Herr Dr. S u e t i eine schnei dige Rede über deutsches Wesen und nationales Turnen auf geistigem Kampf-Gebiete. Sonntag früh durchzog die Feuerwehrkapelle mit hellen Musikklängen

. „Deutsche Post." Jllustcirte Halbmonatsschrift für die Deutschen aller Länder. Berlin W. Kurfürstenstraße 164. Preis vierteljährlich bloS 2 Mark. — Inhaltdes II. HefteS: Die Frage der Staatssprache in Oesterreich (mit 2 Bildern) von Karl Pröll. Wanderungen rc. der Germanen in'S Ausland. Felix Dahn. Bilder aus Kalifornien. —Deutsche Weltchronik (m. Bild). Für's deutsche Heim: Meister Timpe Roman v. M. Kretzer. Dorpater Studentenleben (m. Bild.) Ungeliebt von E. Otto Hopp. — DaS literarische Geschäft

auS aller Welt, wie die be- deutenden Persönlichkeiten der Zeitgeschichte vorführt. Dadurch daß der Text, überall gleich unter dem Bilde befindlich, sich auf daS nothwendigste beschränkt, ist eS möglich gewesen, die „Zeitbilder' ungewöhnlich reich auSzustatten und dabei einen Preis zu stellen, der höchstens die Hälfte desjenigen der anderen großen illustrirten Zeitungen beträgt (l Mark 50 Pf. für 13 Nummern vierteljäh lich), während an Illu strationen ebensoviel, wenn nicht mehr geboten wird. DaS reich

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Seite 1 von 8
Datum: 15.06.1890
Umfang: 8
Reich mit großem Eifer, seiner Land- wirthschaft wieder auf die Beine zu helfen. Es hat auf die Einfuhr von Wein, Vieh und Korn hohe Zölle gelegt, so daß der deutsche Grundbesitzer gegen den Wettbewerb des Auslandes geschützt ist und für seine Erzeug nisse höhere Preise erzielt. Natürlich liegt darin ein empfindlicher Nachtheil für jene Staaten, welche früher ihre landwirthschaft- lichen Güter i» größeren Mengen nach Deutsch land verkauft haben und zu diesen Staaten ge hört auch die österreichisch

u. Anzeigen werden ent- jährlich 3 ft. 40 kr.» halbjährlich \ ft. 70 fi. — Für's Ausland: ganzjährlich 6 Mark. gegengenommen Fleischga.ffe Nr.32 Buchdruckerei B. Reinmann. „SonntagS-Bote" allein nach auswärts jährlich 2 fl. 80 kr., für Bozen 2 fl. 40 kr. Telegramm-Adresse: Sonntagsbote Bozen. 424 Briefe und Gelder von auswärts sind zu richten an: „ Redakteur I. C. Platter in Bozen." — Schriftstücke werden nicht zurückgestellt. Ein Zollbund mit Deutschland. Seit einigen Jahren bemüht sich das deutsche

reich oder Ungarn geht, muß Zoll bezahlen. Ein ähnliches Zollbündniß soll nun mit dem deutschen^Reich ^geschlossen werden.; Man will beide^R«^r durch eine große gemein same Zollgrenze von der übrigen Welt ab schließen, so daß Oesterreich - Ungarn und Deutschland ihre Erzeugnisse gegenseitig frei einführen könnten, während der Ausländer für jedes Stück Waare, das er nach diesem gemeinsamen österreichisch-deutschen Zollgebiet verkaufen wollte, einen entsprechenden Zoll zu entrichten hätte

, die in Folge einer besseren Schulbildung auch Besseres leistet — nicht in allen Artikeln, aber in vielen. In Deutschland erhält man billigeren Kredit, die Steuern sind „draußen" einstweilen gerade für die Industrie wesent lich niedriger; das deutsche Geld besitzt, weil es dem Golde gleichgestellt ist, mehr Werth, als das unsere und bleibt von den Agio schwankungen verschont, welche unserem Un ternehmer eine sichere Berechnung dessen, was er arbeiten und verdienen kann, nahezu un möglich machen. Billigere

Eisenbahntarife er leichtern außerdem den Bezug des Rohstoffes und den Verkehr mit der Waare. Deshalb hat sich Oesterreich genöthigt ge sehen, seine Fabrikanten und seine Gewerbe treibenden gegen den deutschen Mitbewerb, die deutsche Konkurrenz durch Zölle zu schützen. Man hebe diese Zölle auf und ein großer Theil unserer Industrie und gerade unsere besseren Gewerbe müssen der Masseneinfuhr aus Deutschland unterliegen. Das wäre aber wieder ein großer Nachtheil für unsere Land wirthschaft

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Seite 2 von 8
Datum: 06.07.1890
Umfang: 8
Leute", denen es einerlei, ob für eine Laune ihrerseits, oder zur weiteren Vergrößerung ihres Riesen-Reich- thumes Dutzende von kleineren Existenzen in Bezug auf deren Selbstständigkeit zu Grunde gehen oder nicht. Und was das traurigste an der Sache, das ist der Um stand, daß einstiveilen kaum eine Besserung in Aussicht steht, daß alle, auch die in den „Nationalen Blättern" vorgeschlagcnen Ge genmittel theils fast unerreichbar sind, und theils höchstens nur aufschiebend, nicht aber von Grund ans

bessernd wirken können, wornach also die Versteigerungs-Rubrik der Amts- , blätter nach wie vor eine düstere Illustration bilden wird zu dem Zeitkapitel von der Bauern-Noth. Aundschau. Bozen 5. Juli. Oesterreich-Ungarn. In der letzten Zeit haben ui verschiedenen Kronländern die Landtagswahlen stattgefundcn. In S t e i e r m a r k verlor die liberale Partei ein Mandat an die Konservativen, gegen die Slovenen in Untersteier wurde der deutsche Besitzstand überall glänzend behauptet. In M ähre n eroberte

ab, bezüg lich deren der Vertrag mit der ungarischen Waffen- fabriks-Gesellschaft wegen deren Leistungs-Unfähig keit aufgelöst worden ist. Die Lieferung von 80.000 Gewehren ist bis Ende Mürz 1891 sicher gestellt. Bezüglich der weiteren 75.000 behielt sich der Minister eine zweimonatliche Frist vor. Deutsches Reich. Das deutsch-englische U e b e r e i n k o m m e n wegen der beiderseitigen mit mißtrauischen Blicken ; ungemein viel Luft und wenig Balken, das war der Eindruck, den ich empfing

. Der Vorturner sagte nun die erste Uebung an, doch kamen darin so viele deutsche Worte vor, daß ich das Ganze nicht verstehen konnte. Nun zeigte er es uns auch und machte es so hübsch, daß ich einen heimlichen Schwur that, das Reck durch mein Pfründnerthum gewiß nicht zu entweihen. Der Vorturner aber ließ nicht locker. Ich mußte an die Stange, die wohl mannshoch gestellt war, und hatte nun vor Allem beim „Anspringen" mein rechtes Bein hinüberzubringen. Unter manchen Fährlichkeiten glückte

. Skandinavien. Der deutsche Kaiser befindet sich gegenwärtig auf einer Sommerreise nach Däne mark, Schweden und Norwegen, wo der Kaiser, besonders vom Schweden-König Oskar, sehr freund liche Aufnahme fand, wie es überhaupt den An schein gewinnt, als ob Schweden-Norwegen in nähere Beziehungen zur Tripel-Allianz gebracht werden könnte. Schweden hätte auch gegebenen Falles von Rußland weite Gebietstrecken, vor allen das Großherzogthum Finnland mit mehr als 2 Millionen Einwohnern zurückzufordern, ja sogar

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Seite 2 von 8
Datum: 28.03.1886
Umfang: 8
bei dieser Gelegenheit nicht unintereffant sein zu erfahren, wie sich die Zeitungen in Oester reich der Sprache nach vertheilen Nach dem letzten Ausweis der Haupt- Commissionen gibt es in Oesterreich 1623 Zeitungen. Der Sprache nach bestehen, laut rines Berichtes im „Linzer Sonntagsblatt" 1054 deutsche, 225 czechische, 95 italienische, 35 slove- nische, 108 polnische, 32 andere slavische und 74 gemischtsprachige Zeitschriften. Im Jahre 1885 haben gegen das Vorjahr die deutschen Zeitungen um 7.lo/o, die czechischen

dagegen um 13.6% zugenommen. Wenn man erwägt, daß in Oester reich circa 10 Millionen Deutsche wohnen, so trifft auf circa 9485 derselben 1 deutsche Zeitung, während bei circa 4% Millionen czechischen Ein wohnern erst auf 20.000 eine czechische Zeitung fällt. Wir haben schon früher einmal den sprachlustigen Wulst getadelt, den sich namentlich auch unsere deutsch sein sollenden Zeitungen zu schulden kommen lassen; auch heute, wo der Sprachenstreit immer mehr in den Vordergrund tritt, nehmen

der eventnellen Verstaatlichung der beiden Duxer Bahnen bestimmt. Der am 20. d. M. im Sophiensaale in Wien vom Abgeordneten Ritter v. Schönerer einberufene deutsche Bauerntag, der von circa 3000 Personen besucht war, beschloß eine Reihe von Kundgebungen und zwar gegen die Zerstückelung des Grundbesitzes, für die Ermäßigung der Grund steuer, für die fortschreitende Besteuerung des be weglichen Kapitals, die Ablösung der Grundschuld durch den Staat, die Zollvereinigung mit Deutsch« land, die Verstaatlichung

, weil aus dem Innern Ruß lands kommende Lehrer selbstverständlich die deutsche Sprache gar nicht verstehen. Andererseits sollen durch denselben die deutschen Söhne der Ostsee- Provinzen von der Lehrthätigkeit fast ganz ausge schloffen werden, selbst wenn sie der russischen Sprache vollkommen mächtig sind. Vom Balkan. Fürst Alexander von Bulgarien hat gegen die Beschränkung der Dauer seiner Stellung als General-Gouverneur von Ostrumelien auf 5 Jahre protestirt und seinen Minister Zoeon aus Constantiuopel abberufen

. Die Lage scheint sich wieder zuzuspitzen, da besonders Rußland Schwierigkeiten macht. Griechenland. Nach Athener Berichten ist Un- schlüssigkeit dort nach wie vor das Zeichen der Lage; man warte vor Allem die Lösung der bul garischen Frage ab. Londoner Berichte melden vom 23. d. M.: Die griechische Flotte verließ Salamis. Das Ziel ihrer Fahrt ist unbekannt. Deutsche Worte! S0M) 26. März. Die Verehrer der deutschen Sprache und gleich zeitigen Vorkämpfer des österreichischen Gesammt- Staates

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Seite 1 von 8
Datum: 20.11.1887
Umfang: 8
, O e st e r re i ch -Ungarn und Italien die Summen, welche jährlich zur Verziu- sulig und Tilgung der Staatsschulden noth- wendig sind, noch die fürHeereszweckc äuf- gewendeten Beträge übersteigen. In Eng land halten sich die beiden großen Aus- gabeposteu ungefähr die Wage, indem Eng land sowohl für die Verzinsung seiner Staatsschulden, wie für das Erforderniß von Heer und Marine jährlich 600 Mil lionen Mark ausgibt. Eine Ausnahmestel lung nimmt unter allen Großmächten das Deutsche Reich ein, dessen Schulden ver

. Europas Schuldbuch. Eine jüngst veröffentlichte Schrift berech net die Schulden aller europäischen Staa ten zusammen auf 100 Milliarden Mark. An dieser riesigen Summe nimmt Frank reich allein mit einem Viertel theil. Weiln nun Staatsschulden ein Zeichen einer vor geschrittenen Kultur sein sollten, so uiar- schirt Frankreich allerdings auch heute noch trotz Ordensschachers u. s. lv. an der Spitze der Zivilisation. Nächst Frankreich kommt Rußland an die Reihe; seine Staatsschul den werden mit rund

15 Milliarden Mark veranschlagt. England, welches nur 14 Milli arden Mark Schulden aufweist, muß sich mit der dritten Stelle begnügen. Den 4. Rang nimmt unser Oesterreich-Ungarn m i t 10 Milliarde n M a r k, den fünf ten Rang Italien mit 9 Milliarden ein. Das Deiitsche Reich kann sich in dieser Beziehung mit den anderen Großmächten ganz und gar nicht messen. Dies hat es noch nicht einmal auf 700 Millionen Schul den gebracht und befindet sich jedenfalls ganz wohl dabei. Lehrreich ist eine Vergleichung

der Schul den der einzelnen Staaten mit den Sum men, welche dieselben für das Heeresersor- derniß ansgeben. Man findet, daß Frank reich und Rußland, welche die höchste Staats schuld haben, zugleich am meisten für mi litärische Zwecke verwenden. Doch muß hier Frankreich den Vorrang Rußland überlas sen, dessen jährliches Herreserforderniß auf 800 Millionen Mark angegeben wird, während jenes von Frankreich auf 700 Millionen sich beziffert. So groß diese Summen sind, so werden sie doch noch von den Beträgen

-österreichischen Ländern ihre Zwecke fördern, das aber in den großen slavischen Provinzen zu einem verheeren den Brande für den Katholizismus selbst noch werden könnte! Deutschland. Wie aus San Remo gemeldet wird, hatte der deutsche Kronprinz eine Eiter-Entleerung aus dem Kehlkopfe, die vorüber gehende Erleichterung verschaffte, aber beweist, daß der Krebs bereits weit gediehen ist. — Die Nothwendigkeit eines Luftröhrenschnittes (bet plötzlicher Erstickungsgefahr) kann, wie Doktor Schmidt mittheilte

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Seite 5 von 8
Datum: 10.11.1889
Umfang: 8
II. Bogen des „Tiroler Sonntags - Dole" Nr. 36. Bozen, Sonntag, 16. November 1888. Das deutsche Lied. Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang. Der bleibt ein Narr sein Leben lang. Wo immer vier Deutsche beisammen sind, da bilden sie einen Gesangverein — so sagt man halb spottend, halb anerkennend von uns Deutschen. Und in der That, nirgends wird die Pflege des Gesanges so hoch gehalten wie auf deutschem Boden, die Zahl der deutschen Männergesangvereine ist Legion draußen im Reich sowohl

. Die Hanptziffer der Fremden stellte das deutsche Reich mit l 543 Personen, dann folgt Oesterreich mit 902, Ungarn mit 124, Eng land mit 530, Italien mit 333, Amerika mit 151, Holland mit 76, Frankreich mit 35 Personen. Außerdem waren auch noch in geringerer Anzahl Belgier, Russen, Skandinavier, Spanier, Griechen, Australier rc. vertreten. Die Besucherzahl vertheilte sich auf die einzelnen Hotels in folgender Weise: Croce bianca 1352, Aqnila nera 739, Hotel Cortina 629, Anker 393, Stella d'oro 198 Personen

sich in den selben Gesangvereine. In Oesterreich, dem Heimathland eines Mozart, Haydn, Engelsberg und Franz Schubert, fand, durch die politischen Verhältnisse zurückgehalten, der deutsche Männerchor erst später Eingang. Die Metternich'sche Polizei witterte in jedem Vereins gründer einen Hochverräther und gestattete keinerlei I Verbindung. Endlich 1843 gründete August Schmidt den Wiener Männergesangverein, der jetzt einen Weltruf besitzt. Ihm folgten zunächst in den Lan deshauptstädten Männergesangvereine

, welche wieder auf die Provinzstädte anregend wirkten. Von be sonderer Bedeutnng wurde das Männergesangwesen namentlich in nationaler Beziehung, als die einzel nen Vereine zu kleineren und größeren Sänger bünden sich vereinigten, die vorerst gemeinschaftliche Aufführungen bezweckten und sich deshalb gemeinsamen Bestimmungen unterwarfen. Bald feierte jeder deutsche Gau sein jährlich wiederkehrendes Sängerfest. Im Juli des Jahres 1861 fand in Nürnberg ein Ge sangfest statt, das sich zu einer erhebenden Ver- brüdernngsfeier

. Von diesem Tage an datirt der Bestand des All gemeinen deutschen Sängerbundes, eine die Sänger bünde Deutschlands, Oesterreichs, sowie die deutschen Männergesangvereine des Auslandes umfassende Vereinigung. Im Auslände bestehen unter Anderen deutsche Männergesangvereine in Riga (seit 1833), in London (seit 1845), in Kvnstantinopel (seck 1847), Lyon, Philadelphia, Newyork, in Australien u. s. w. Jetzt besteht der allgemeine deutsche Sänger bund aus zirka 50 Einzelbünden mit etwa 50.000 Säugern. JmJahre 1890

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Seite 1 von 10
Datum: 09.12.1888
Umfang: 10
des Befähigungsnachweises für das Gast- wirthsgewerbe, gearbeitet. Derselbe soll ent weder in dem Zeugnisse einer zu errichtenden Fachschule bestehen oder eines Gastwirths- geschäftes. Der Befähigungsnachweis soll jedoch bloß in den Städten gefordert werden. Deutsches Reich. Wie berichtet wird, soll die gesammte deutsche Feldartillerie umgestaltet und in der Bespannung verstärkt werden, wofür vom Reichstag 50 Millionen Mark verlangt werden. Belgien. Ein Arbeiter Kongreß hat allgemeine Arbeits-Einstellung in den Kohlenberg werken

, von welcher horrenden Airzahl sich bloß 45.000 in Ungarn be finden. Man sieht aus diesen Ziffern, wie verbreitet das Schnapsbrennen und in Holge dessen das Schnapstrinken in Oester reich ist! . . . Mehr als 100.000 Bren nereibetriebe sind sogenannte landwirthschaft- liche und bloß diese zahlten unter 5 fl. Steuer. Etwa 34.000 Brennereien bezahlten Abgaben zwischen 5 und 50 fl. pro Jahr. Die Zuckersteuer im Betrage von 35.114.000 fl. in Oesterreich u. 2,392.000 fl. A Ungarn, also zusammen 27,506.000 fl., lvurde

also 8,403.000 fl. — Die F leis ch ste uer brachte 5,395.000 fl. in Oesterreich und 2,582.000 fl. ln Ungarn dem Fiskus ein, daher zusammen 7,977.000 fl. Die Akzisabgaben in den großen Städten betrugen 5,774.000 fl. in Oesterr- reich und 299.000 fl. in Ungarn, zu sammen also 6,073.000 fl. Budapest ist dabei weit besser daran als Wien, welches geradezu eine kolossale Summe zu dem Ertrage der Verzehrungssteuer liefert. Da die Bevölkerung von Wien innerhalb der Linien, wo die Verzehrungssteuer einge hoben

Weise mit Wohl- thätigkeitsakten gefeiert, der deutsche Kaiser, König Humbert, Papst Leo und sonst befreundete Höfe haben herzliche Glückwunschschreiben gesendet. Der Kaiser richtete ein Handschreiben an Graf Taaffe, in welchem er für die fast unübersehbare Reihe der mannigfaltigsten Wohlthätigkeitsakte, die seinem Herzen die willkommenste Huldigung seien, in den wärmsten Worten allen Spendern den Dank ausspricht. Die Gesetzvorlage über die bäuerliche Erb folge wurde vom Abgeordnetenhause angenommen

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Seite 1 von 8
Datum: 13.03.1887
Umfang: 8
Taaffe dem- nächst zurücktreten werde. Da heißt es z. B. in der Villacher Allgem. Ztg.: „Das in unserer letzten Nummer ver- zeichnete Gerücht von dem Rücktritte des Ministerpräsidenten Taasse tritt in sonst wohlunterrichteten Kreisen mit immer größerer Ge- ivißheit aus. Man glaubt, daß Dr. Autsch, welcher die Bildung des neuen Abinets übernehmen wird, ein deutsch- konservatives Programm nusstellen, die Tiro ler, Salzburger und Oberösterreicher Kleri kalen versöhnen und dann eine geschlossene deutsche

- freundliches wäre." Die „Feien Stimmen" schreiben in der Ammer vom 9. März: „Wie man uns bestimmt mittheilt, wird Aas Taasse in Bälde zurücktre- len, was als Friedenszeichen zu betrachten sein wird, da er im Falle Ms Krieges bleiben wollte. Der Unter- nchtsmimster Gautsch ist zur Bildung eines neuen Kabinets bestimmt; er wird ^ies auf Grund eines deutsch-konservativen drogrammes thun und die deutschen Ele- ^nte zusammenfassen und eine deutsche Mehrheit zu bilden suchen. Prazak und Wiajewsky sollen

zu glauben, da diese Herren unter „Ausgleich" oder „Ver söhnung" vor allem auf geistigem Gebiete stets nur ihre volle Alleinherrschaft mit Ausschluß jedes Gedankens an Fortschritt und Freisinn verstanden. Schön wäre es freilich, alle Deutschen in Oester reich unter einer Fahne dem All-Sla- venthum gegenüber verbündet zu sehen, aber eine andere Frage ist es, ob diese Fahne nicht zwei Farbeu hätte, eine schwarz-roth-goldene gegenüber der slavischen Trikolore und auf der andern Seite eine einfach tief

schwarze Farbe als Leichentuch für so manche uns Fortschritts-Deutschen hochstehenden Güter der Aufklärung und geistigen Freiheit. Wochenrundschau. Bozen, 12. März. Oesterreich-Ungarn) Der österreichische Reich s- rath hat in Wiederaufnahme seiner Thätigkeit die Arbeiter - Kranke n ver sich erungs- Vorlage weiter berathen. An sonstigen Begeben heiten wäre zu verzeichnen, daß man in Wien in mehreren Kirchen tschechischen Gottes dienst, tschechische Predigten einzuführen gedenkt, sowie daß ein Erlaß

bei der Reichsraths- Nachwahl gesiegt, indem die Wahl des deutschen Fortschrittsmannes Peter Lax vollkommen ge sichert ist. Ein Hoch den wackern Kärnt ner Bauern! Kärnten ist das einzige Land in Oesterreich, welches ausnahmslos deutsche Fortschrittsleute in den Reichsrath entsendet! Ungarn hält den Quotenschlüssel aufrecht, wo nach es fortan nur mehr 29 3 / 4 % zu den ge meinsamen Ausgaben beitragen will und hofft seinen Willen durchzusetzen. Die Ungarn möchten eben immer weniger zahlen und schließlich die ganzen

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Seite 1 von 8
Datum: 09.01.1887
Umfang: 8
: „Bei der heutigen Feier blicken Ew. Majestät auf sechszehn von dem Frieden reich gesegnete Jahre zu- rück, welche vor Allem der ungestörten Ent wicklung und Kräftigung des nach Harren und Kämpfen wieder aufgerichteten Reiches gewidmet waren. Solche friedliche Arbeit konnte indeß nur gedeihen, weil gleichzeitig Ew. Majestät sachkundige, rastlose Leitung die Schlagfertigkeit des Heeres zu der Voll- konnnenhelt förderte, deren jeder deutsche Soldat sich mit Stolz bewußt ist." Der Sinn dieser Worte

der vorausgegangenen Friedensreden der jüng sten Zeit wiederum drei neue dazubekommen, und zwar die eine aus Paris, die zweite aus B u d a p e st und die dritte aus Berlin. Nachdem der Herr Ministerpräsident Goblet schoii am Sylvestertage einer Bör sianer-Deputation gesagt hatte, daß Frank reich den Frieden wolle, so lange die „Ehre Frankreichs" nichts anderes ver lange, versicherte Präsident Grevy am an dern Tage beim Neujahrsempfange des diplomatischen Corps, daß „Frankreich mit allen Mächten gute Beziehungen

hat. Wir wollen den Frieden, so weit es unsere Ehre verträgt. Sehr richtig! Aber wo ist da die gefährliche Grenze zwischen Ehre und Friede, und weiter zwischen Frieden und Krieg? Aber bleiben wir bei dieser Frage nicht länger stehen, sondern hören wir unsere dritte Friedensrede in Berlin. Anläßlich seines achtzigjährigen militäri schen Dienstjubiläums empfing der deutsche Kaiser am Neujahrstage die kommandir- enden Generäle der deutschen Armee, als deren Sprecher der Kronprinz fungirte, der unter Anderem sagte

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 10
Datum: 01.01.1888
Umfang: 10
3 fl. 40 kr., für auswärts bis Ende De zember 4 fl — kr. 1887 - 1888 . —r. Ein neues Jahr ist heraufgezogen im Kreislauf der Zeit und der Jahreswechsel fordert zunächst heraus zu einem Rückblick in die Vergangenheit, welche im allgemeinen nicht diel an welterschütternden Ereignissen gebracht hat. In Oesterreich hat die „Zer- söhnnng" der Völker iveitere Fortschritte gemacht, so daß sich besonders Deutsche und Slaven mit erhöhter Erbitterung ge genüberstehen, in Deutschland wurde der 90. Geburtstag.des Kaisers Wilhelm

mit großerFeierlichkeit begangen, während ander seits das ganze Reich durch die Krankheit des Kronprinzen in Angst und Unruhe ver setzt wurde. Die. Italiener sind in Afrika in eine unangenehme Geschichte verwickelt, in Belgien erhebt die soziale Revolution bald mehr bald minder kühn das Haupt, die Franzosen hatten m ihrem General Bonlanger einen nationalen Rache-Heiligen entdeckt, doch wurde seine Person bald durch ben Pariser Ordens-Schwindel vor läufig verdrängt, dem dann wieder der Republik-Präsident Grevy

verschaffen soll, wozu es aber freilich zniiächst noch der Niederwerfung von Oesterreich und deffen Verbündeten, dann aber auch der Unterjochuiig der Bal kan-Staaten selbst bedarf, welch' letztere wohl mit der Anschmiedung Bulgariens an die Nordmacht beginnen soll. Die russischen Czaren haben das Testa ment Peters des Großen strenge befolgt und ihrer zielbewnßten Politik haben sie es auch zu danken, daß sie den neunten Theil der gesummten Erdoberfläche bereits erobert und ein Reich geschaffen

» gegen Nordost (Sibirien) und nahmen den Schweden Jngermannland, und die gleiche Erober ungspolitik verfolgten auch die nun folgen den Herrscher aus dem Hause Romanow, deren hervorragendste Czaren Michael(1613), Czar Alexei (1645—1676) und Peter der Große waren, welch' letzterer den Grund stein zu Rußlands heutiger Größe legte, indem er das Reich im Innern befestigte und durch die großen nordischen Kriege von dem Hauptfeinde, den Schweden befreite. Seine ganze Politik war das Bestreben, das Reich zn festigen

und auszudehnen und er hat es auch gethan, denn während unter Iwan 111. Rußland nur 4 Millionen Geviert-Kilom. umfaßte, so hinterließ er es in einer Größe voll 18 Millionen Geviert- Kilometer. Die vierte Periode der Entwicklung des russischen Reiches ist dem Abschnitt der weiblichen Herrschaft znzuschreiben, denn Frauen wie Katharina 1, Anna, Elisabeth und Katharina 11. beherrschten das Reich und traten in die Fußstapfen Peters des Großen. Unter der Franenherrschaft trat in ben russischen Eroberungszügen

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 29.01.1888
Umfang: 8
würde! Freiheit auch für das arbeitende Volk, Ausbau der socialen Fürsorge für die Ar beiter so gnt uiid schnell als nur immer möglich, dabei aber auch strengste Hand habung der allgemeine u Gesetze ge genüber den werkthätigen Vo llzichern revo lutionärer Umsturzpläne — dann bedarf es keiner so häßlichen Zwangsjacke für das Volk, um das hehre deutsche Reich vor Erschütterungen im Innern zu schützen! Bozen, 28. Jänner. Oesterreich-Ungarn. Dem am 25. ds. Mts. zusammengetretenen Reichsrathe wurden mehrere

od IO Fr. Postversendung 40 kr. Telegramm-Adresst: Sonntagsbote Bozen. Briefe und Gelder von auswärts sind zu richten an: „Die Redaktion des SonntagS-Boten in Bozen." — Schriftstücke werden nicht zurückgestellt. Heiinathlos! Ein Hauch des Rückschrittes weht gegen wärtig iu Europa durch den Halleubau der Freiheit in Wort und That; in Oester- reich wird die Axt gelegt an die freie Schule, in Rußland will ein mittelalter lich eingerosteter Beamten-Häuptling die Bauern wieder den Ketten der Leibeigen schaft überliefern

können. Nicht so der aus dem deutschen Bundesgebiete aus- getviesene Deutsche. Er wird hinausgedrängt in die Fremde, wo Noth und Elend seiner harren; kehrt er, vom Heimweh oder Hunger getrieben, in's Vaterland zurück, so wird ec dann mit Grfängniß bis zu 3 Jahren bestraft. Und wie leicht Einer der Ver bannung anheimfallen kann! Es genügt, wenn Jemand wegen Betheiligung an „verbotenen Vereinen" vernrtheilt wird. Schon die Annahme, daß Jemand Mit glied der sozialdemokratischen Partei sei, führt zur Verurtheilung des Betreffenden

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 23.08.1890
Umfang: 8
die höchste Beachtung wünsche. So wären wir für heute mit der Molkerei so weit zu Ende. Ueber die Produktenausstellung im September werde ich seiner Zeit berichten, indem ich mich der zuversichtlichsten Hoffnung hiugebe, daß die selbe besser ausfällt. H. Schrott. Das IV. deutsche Siingerbu,Messest i» Wien. Tausende von Flaggen wehten während cher Fest tage von den Häusern der Residenz; Reisig, Blumen schmuck und sinnige Embleme zierten manche Haus- facade. Wien hatte das Festkleid angelegt, es galt

, zu welchen der Reicksrathsabgeordnete Dr. Fuß bei der Ankunft in zündender Rede sprach: „Doch nicht blos unsere Sprache ist deutsch, in Oester reich, in Wien fühlt und denkt man auch deutsch. Wir benfeu uns Eins mit den Stammesbrüdern im Reiche, wie ein blühendes Reis an der deutschen Eiche. Ein deutscher Fürst war es, der beim Mün chener Turnerfeste die österreichischen Turner ermahnte, an der deutschen Sprache und Gesinnung festzuhalten. Diesen Appell beherzigten nicht nur die Turner, son dern alle Deutsch-Oesterreicher

. Hier in der deutschen Ostmark, auf uraltem deutschen Boden, sind wir stolz darauf, deutsch zu sein, und wir geloben, das Deutsch thum zu erhalten immerdar." Das deutsche Sängerbundesfest ist gerade so wie die deutschen Turner- und Schützenfeste eine gewaltige Manifestation des deutschen Bewußtsein, ein Ver brüderungsfest aller deutschen Stämme und das deutsche Lied, welches aus tausenden Kehlen mit mächtigem Touschwalle braust, verkündet die Zusammengehörig keit der Deutschen und der Deutsch-Oesterreicher, deren

Monarchen sich fest und treu, wie es deutsche Sitte, zur Abwehr äußerer Feinde vereinten. Das herrlichste Wetter begünstigte den Festzug, welcher grandios genannt werden muß. Trotzdem derselbe nach Uebergabe des Bundesbauners präzise halb 4 Uhr Nachmittags vom Nathhause flott ab- marschirte, dauerte es doch bis nach 8 Uhr Abends, als die letzten Sänger den Festplatz betraten. Huu- dertlansende Menschen bildeten ein dichtes Spalier, und jubelten den Sängern zu, die mit Hüte- und Tücherschwenken

einen ungeheuren Beifall erzielte. Aus den von vier Pinzgauern gezogenen, mit Tannen- reisern und Blumen reich geschmückten Wagen stand ein landesüblicher Kahn, besetzt von feschen Dirndln und reschen Bäuerinnen mit ihren Gvldhauben. Stramme Burschen saßen an den Rudern. An der Spitze des Tiroler Sängerbundes ritt in prachtvollem, roth-weißem mittelalterlichem Kostüme mit weißem Federbarret auf dem Haupt und dem gestickten Wappen Innsbrucks aus der Brust, Herr Heigl mit dem Banner der Innsbrucker Liedertafel

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 12.08.1888
Umfang: 8
der Trauerkundgebung der dänischen Kam mer konnte Kaiser Wilhelm auch den Besuch in Kopenhagen unternehmen. Die Aus stellung daselbst, bei welcher das deutsche Reich stark vertreten ist, bot einen will kommenen Anlaß. Obwohl nun die Verwirklichung des Gedankens, alle germanischen Stämme zu Bundesgenossen zu machen, noch in weiter Ferne liegt, so kann doch nicht geleugnet werdeit, daß schon ein Freundschasts'ver- hältniß zwischen Schweden und Deutsch land vorläufig genügen würde, um den gewaltigen Bau

Jahren treten An näherungsversuche Dänemarks an Deutsch land zu Tage und als eine unter den gegebenen Umständen löbliche Kundgebung muß die Theilnahme bezeichnet werden, welche die dänischen Kammern bei der Nachricht vom Tode Kaiser Wilhelms äußerten. Man erinnert sich, mit welch feierlichen Worten der deutsche Reichskanzler diese dänische Kundgebung im Parlament hervorhob. Damit befand man sich schon aus dem Boden des Austausches gegen seitiger Freundschaftsversicherungen. Infolge

möglichst gehetzt werden, jedenfalls um dann später wenn möglich eitlen Aufstand anzuzetteln. Na, versucht haben dieß die großmäuligen Pan slavisten schon lange, aber' gelingen wird es ihnen jetzt wahrscheinlich ebensowenig wie früher. Deutschland. Wie neuerlich gemeldet wird, /soll im September eine Zusammenkunft der lei tenden Staatsmänner von Deutschland, Oester reich, Italien und Rußland in Kissingen statt finden. — Wie die National-Zeitung meldet, hat sich Fürst Bismarck in sehr befriedigender

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 11.09.1887
Umfang: 8
ein, deren die eigenen deutschell Söhne bedürftig wären. Der Deutsche verfolgt in seinem Lande den Slaven nicht im geringsten, der Deutsche wirft ihm keinen Stein unter die Füße, viel weniger an den Kopf, wie es in Böhmen den Deutschen schon mehrmals geschehen ist. Auf diese Weise verschließen sich den Deutschen die Thüren immer mehr; sie finden jene Versorgung nicht mehr, welche sie seit Hunderten von Jahren in Oester reich zu finden gewohnt waren, und das ist gewiß eine ernste Sache

in Böhmen und Mähren schon heute verhält, so findet dort der Deutsche nicht mehr Gelegenheit, seinen Söhnen eine Zukunft zu sichern! Die besseren Klassen der Bevölkerung sind seit Jahrhunderten deutschredend gewesen. Durch die Errichtung von unzähligen tschechischen Schulen aber, besonders Gym nasien und Realschulen, selbst in den kleinsten Orten, wurden seit 10 Jahren die Tschechen in die Möglichkeit gebracht, alle besseren gesellschaftlichen Stellungen selbst einzunehmen. Der geistliche Stand

und darf sich freuen, wenn man mit der deutschen Sprache allein überhaupt sich noch verstän digen kann. So machen es die Slaven, wie aber machen es im umgekehrten Verhältnisse die Deutschen? Schauen wir hinein in unsere deutschen Alpenländer, herüber, selbst nach Tirol — wo man heute ebenfalls schon in allen Amtszweigen mehr oder weniger Slaven vertreten sieht — überall treffen wir den „Böhm", und der Deutsche räumt ihm im Gewerbe, im Handel, im Amt, ja selbst schon in der Klerisei die Stellen

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 5 von 6
Datum: 16.10.1887
Umfang: 6
das Schriftstück in's Deutsche über setzt werden. Nun fiel aber diese Uebersetzuug so sonderbar aus, daß man noch weniger klug daraus werden konnte als aus dem italienischen Urtexte. Die Sache war demnach höchst fatal und was konnten also die Herren vom Gericht draußen im Innthal anderes thun als nach Cavalese das diensthöfliche Ansuchen richten um eine Vernehmung des Zeugen in d e u t s ch e r Sprache ? (Notabene 'der Zeuge führt einen deutschen Na men und ist der deutschen Sprache vollkommen mächtig

, auch den „Po- fel" kann man noch allenthalben auf den Wie sen „gehockert" liegen sehen und weiter wäre es außerdem Zeit, an die Bestellung der Winter saaten zu gehen. (Auch ein deutsches Wörterverzeichniß.) Das im k. k. Schulbücherverlage erschienene und in den österreichischen Schulen im Gebranche stehende Werkchen „Regeln und Wörterverzeichniß für deutsche (wohlgemerkt „deutsche") Rechtschrei bung" bietet in Beziehung auf die Fremdwörter geradezu großartiges. Der Schreibung derselben ist glücklicher Weise

nur eine Seite gewidmet; desto Aergeres weist aber das Wörterverzeichniß auf. In demselben find 8687 Wörter, darunter 3660 (also fast die Hälfte) Fremdwörter. Der deutsche Ritter, die deutsche Frau und das deutsche Fräulein sind hinausgeworfen, dafür macht sich ein Chevalier mit einer Madame und Mademoiselle darin breit; der deutsche Regen schirm wurde verloren, dafür bei den Franzosen ein „Paraplui" gestohlen; wir suchen vergeblich nach einer Brieftasche oder Geldtasche, wir fin den nur französische

Marktware, das—Porte monnaie. So könnte man Hunderte von Bei spielen anführen, daß das deutsche Wort nicht — wohl aber das Fremdwort dafür in diesem Werkchen für „deutsche"(?) Rechtschreibung ent halten ist. Wenn dem Fremdworte die Ver- deutschungbeigegeben wäre, so könnte diesesBüchlein mit Fug und Recht den Namen „Universal- Wortgrübler, unentbehrlich für jedermann" führen. (Die Einfalt vom Lande.) In ein Bozner Bankhaus kam kürzlich ein schlichtes Bäuerlein 1887. aus dem Saruthal und brachte

des österreichischen Schiffes, dessenKapitän, Graf Merkandin, der während seiner kurzen Bodensee-Dienstzeit schon vier- oder fünf mal kleinere und größere Unfälle hatte. Der Schade soll 50.000 fl. betragen und muß sehr wahrscheinlich voll und ganz von österreichischerSeite getragen werden. Wahrhaftig, das große Oester reich braucht sich auf die Leitung seiner Flotille auf dem schwäbischen Meere gegenüber den klei nen Bodensee-Staaten: Baiern, Schweiz, Würt temberg und Baden durchaus nichts einzubilden

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 2 von 8
Datum: 15.06.1890
Umfang: 8
mitgetheilten Millionen-Forderungen) seien nur das Fundament, auf welchem im nächsten Jahre weiterzubauen sei. Bedeutende Erhöhungen seien unvermeidlich, voraussichtlich sei auch die Frage der Erhöhung des Friedensstandes zu erwägen. Die ganze Weit arbeite an der Hebung der Militärmacht. Oesterreich-Ungarn könne nicht Zurückbleiben, wenn es auch nicht zu einer Kraftanstrengung wie das deutsche Reich fähig sei. Das vorgelegte Budget be deute das Geringste, das äußerste Minimum

ziehen öerinag, daß beide Staaten damit zu frieden sind, daß weder die deutsche Land- Wirtschaft, noch die österreichische Industrie Ursache findet, sich zu beklagen? Wer tränt sich den Muth zu, diese außerordentlich schwierige Aufgabe zu lösen? Es ist klar, daß Deutschland nur dann ein Zollbnndniß mit uns schließen wird, wenn es hofft, dabei einen Gewinn zu erzielen. Willigt es ein, seine Landwirthschaft dem österreichischen Mitbewerb auszusetzen, so will es dafür Borthelle für seine Industrie

. Die Gendarmen giengen mit dem Bajouet vor, Dutzende der Exzedenten wurden verhaftet. Deutsches Reich. Nachdem das in Aussicht steh ende Regierungs-Verlangen auf neue, geradezu rie sige Militär-Erhöbungeu allgemein Unbehagen und Schrecken verursacht hatte, glaubte letzthin ein Re- giernugsmann, der Major Gaede, durch Armee- Vergleiche eine bessere Stimmung herbeiführen zu können. Gelungen dürfte ihm dies jedoch keineswegs sein. Der Major sagte dabei: Die Stärke der russi schen Armee im Kriegsfälle betrage

und Frankreich mit 3,226.000, zusammen also 5.805.000 Mann. Darnach haben die uns gegen überstehenden Mächte ein Mehr von rund 660.000 Mann." — Da muß man sich aber nun doch fragen, ob die günstigere Stellung und die bessere Schu lung rc. bei den Dreibunds-Heeren nicht im Stande sei, diese etwas geringere Anzahl an Kriegern reich lich aufzuwiegen? Italien. Infolge ernstlicher Zerwürfnisse droht der Ausbruch von offenen Feindseligkeiten zwischen Italien und der südamerikanischen Republik Co lumbia. Frankreich

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 17.10.1886
Umfang: 8
: Sonntagsbote Bozen. Briefe und Gelder von auswärts sind zu richten an: „Die Redaction des Sonntags-Boten in Bozen". — Schriftstücke werden nicht zurückgestellt. Die Blntsteuer dev Deutschen in Oesterreich. Wir haben vor einiger Zeit ziffermäßig nachgewiesen, daß die Deutschen in Oester reich vorzüglich gegenüber den Slaveu weit mehr an Steuern bezahlen, als ihnen eigentlich nach der Bevölkerungszahl zu- käme. Nachstehend lassen wir nun auch betreffs desselbeu Verhältnisses rücksichtlich der Blutsteuer

der Deutschen in Oesterreich-Ungarn hervor, wenn wir den activ en Militärdienst ins Auge fassen. Auch hier stützen wir uns auf amtliche Quellen. Im achten Jahr gange der statistischen Monatsschrift weist Dr.' Franz v. Jurascheck nach, daß Oester reich gegenübrr Ungarn fast 3 Perceut oder 8000 Mann zu viel stellt! „Um die sen Betrag productiver Arbeitskräfte ist die österreichische Bolkswirthschaft im Verhält nisse zur ungarischen im Nachtheile." lieber die Leistungen der einzelnen Län der weist

er nach,3 daß?z. B. Niederöfter reich 25 7 Percent mehr, Galizien aber 11*6 weniger leistet, als es verpflichtet wäre. Juraschek faßt die statistischen Ausweise dahin zusammen, daß von der Blntsteuer am meistens belastet die diesseitige Reichshälfte und in ihr jene Länder- gruppe erscheine, welche von Deut schen aussWieWich oder vorwie gend bewohnt ist, und zwar haupt sächlich, weil die Deutschen einer höheren Stufe derICivilisation angehöreu und ein kräftigerer Menschenschlag sind. Als eine nur berechtigte Gegenleistung

zum Ersätze der Stellungsflücht linge, anderseits wegen der größeren gei stigen und körperlichen Tüchtigkeit und schließlich wegen der Kenntniß der Armee sprache fast alle stellungspflichtigen Deut schen Ungarns, soweit es nur irgend an geht, in das Heer eingereiht werden. Da her erklärt es sich auch, warum noch immer die Magyaren in der gemeinsamen Armee, auch im ungarischen Äntheile eine deut sche Armee erblicken. Die Abhandlung bedauert dies, weil die deutsche Bevölke rung Ungarns diese Last

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