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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 26.02.1859
Umfang: 6
G«n«ral» Gouverneur in den Appartements deS kaiserl. Palastes den hohen Adel, die obersten Civil- und Mi- litär.Autoritäten, sowie die Elite der hiesigen Bürger schaft und der hier weilenden Fremden zu einem glän- zenden Ballfeste zu empfangen. Ein wahres Lichtmeer ergoß sich über die prachtvollen Säle und zeigte die reichen Toiletten und funkelnden Geschmeide der zahl reich erschienenen Damen in blendendem Glänze. Ihre kaiserl. Hoheiten eröffneten die Ehienquadrille

durcl) Eisenbahnen „in den verschiedenen Richtungen und einem daS Reich „durchschneidenden Kanal erleichtert, die Wehrkraft deS „Landes durch neuerbaute Festungen vermehrt, dabei die „Schöpfung großartiger Kunst- und Bauwerke, der „StaatSkiedit fester begründet als jemals, die Sieuer- „kraft deS Landes erhöht, ohne die mäßige Besteuerung „zu vermehren, die Staatskassen übersüllt; Alles ver beißt den Fortschritt des materiellen Wohlstandes, und „haben sich auch die Schulden dem Namen nach um „200

, kann nicht die allernächste Zu- „kunft die Thore deS JanuS-TempelS öffnen, und in „welcher Verfassung werden unS in unserm Vaterlande „die möglicherweise schnell hereinbrechenden Ereignisse «treffen?' ^ „Hohe Kammer! „Hier können wir mit stolzer Zuversicht die erhebende „Thatsache bestätigen, daß daS deutsche Nationalgesühl „aus daS Erfreulichste, auf daS Kräftigste erwacht ist; „daß daS Bewußtsein für deutsches Recht, deutsche Ehre „und Einheit bei Hoch und Nieder, bei Jung und Alt, „ein Allgemeines, ist; daß in Nord

und Süd, in West „und Ost, ein jeder deutsche Bruderstamm stolz ist, zu „der großen deutschen Nation zu gehören; daß jeder „Bruderzwist der großen Idee deutscher Eintracht ge- „wichen ist, daß die Zeiten vorüber und unmöglich ge worden sind, wo deutsche Stämme deutsche Brüder be kämpften; daß jeder Deutsche, dem die blutigen Lehren „der Geschichte nicht abhanden gekommen sind, über- »zeugt ist, daß, wo immer ein Angriff auf einen „Bundeöstaat, ein Angriff auf das G esa m ui t - Vater, „land besteht

zu preisen und Oester reich in den Koth zu ziehen, daS gegen die liberalen Ideen Napoleons den Feudalismus wieder habe erobern wollen; ebenso verächtlich sprach er sich im Jahre 1313 über die Tiroler auS. > Während aber Zschokke öffent lich die französische Herrschast anpries, hieß er da, wo er sich gehen lassen konnte, die Franzosen Räuber, gold- dürstige Plünderer u. f. f. Auf diese Doppelzüngigkeit stützt sich Dr. Menzel, um zu zeigen, wo er berechtigt gewesen, den Zschokke den Vorwurf

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 25.08.1859
Umfang: 6
wir d-nn, fährt die „Ostd. Post' forr, die genaue Fortsetzung der allen rnssischt», Politik, welche im Jahre t3l3 gleich bei dem Vertrag von Kalisch eigenmächtig diktirte, daß daS deutsche Reich nicht wie der hergestellt werden dürfe, welche sich daS Herzogthum Warschau vorweg nahm und verfügte, daß Preußen dafür durch deutsche Länder entschädigt werden sollte, welche sür die wieder eroberten deutschen Länder eine Ceniralkommilsion einsetzte, der «in ruslscher General (Koischubiy) präsiditte

, wenn ängstliches Zurück balten und sich selbst überstürzende Hast in gleichem Maß« vermieden werden. (Wiener Ztg.) Wien. 20. Aug. Die .Ostd. Post« enthält einen kernigen Leitartikel über die „deutsche Frage,« die man nicht nur in Frankreich, sondern auc5 in Rußland zu „studiren' anfängt. Soll es uns schmeicheln oder be» schämen, sagt sie, daß die deutsche Frage bereits in Frankreich, England und Rußland lebhaft erörtert wird? Jedenfalls ist eS ein Beweis, daß die Wichtigkeit dieser europäischen Centralsrage

geschaffen. Diese Ohn macht zu verewigen, sei die Aufgabe Frankreichs, denn ein einiges Deutschland würde das Gleichgewicht Eu ropa'S —-^soll heißen: daS Uebergewicht Frankreichs — aufheben. Hier begegnen wir also dem ^ offen auSge- prochenen Willen, die zweckmäßige nationale Entwick lung Deutschlands zu hindern. Während dasselbe Frank reich sür die Einigung Italiens schwärmt, spracht eS ohne Scheu aus, daß eS die Einigung Deutschlands hintertreiben müsse! Rücksichtsvoll und freundschaftlich beschäftigt

, oder sie ist so besteiden, nicht der Lehrmeister einer großen Nation sein zu wollen; aber sie wünscht dringend die Einigung Deutschlands und sogar die Verknüpfung der außerdeutschen Provinzen Oesterreichs und Preußens. Wir nehmen mit Vergnügen Notiz davon, obwohl wir nicht verkennen, daß neben der Stammesfreundschaft auch die Besorgnisse der politischen Situation bei dieser englischen Wohlgeneigtheit thätig sind. Während Frank reich sich als Feind, England als Freund der deutschen Einigkeit darstellt

, will man in Rußland, diese Einigung ebenfalls, spricht dabei aber mit rücksichtslosester Gering schätzung offen auS, daß daS deutsche Volk in dieser seiner innersten Angelegenheit sich nicht selber überlassen werden, dürfe, sondern daß ihm die zeitgemäße Organi sation durch einen europäischen Kongreß diktirt werden müsse. Der russische Invalide hält aber nebst Italien auch Deutschland sür so invalid, daß ihm durch einen Kongreß auf die Beine geholfen werden müsse. Die Deutschland betreffende Stell« lautet

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 28.12.1850
Umfang: 8
jetzt nicht von ibm fordern.' Es bat ebrlicher geban- telt als Preußen- n»d darum steigt sein Einfluß in Deutschland, wäbrciid Preußens Einfluß sinket. Bald nach dem Akte der Ablebnuug der deutschen Kaiserkrone, die man zu Berlin nicht ans den Händen der Volkssonverain>'tät in Frankfurt »ebmen wollte, gründete die preußische Politik die Unio II mit dem Satze: „Das deutsche Reich bestellt ans den Gebiete» derjenigen Staaten de5 bisherige» deutschen Bundes, welche die R,ichsvcrfassiing anerkennen.- Mit gerechter

An Hilfeleistung PreußenS für den in seinem Innern bedrängten österreichische» Nachbar, die sich von selbst tvoblvcrstanten bätte. dachte man nickt >n Berlin; es geschak gerade ras Gegentbeil. ^ine Begünstigung deS deuischen Nationalitäiesi wind ls von Seile Preußens steigerte mittelbar die Ausregnng in Italien »nd Ungarn; der Einspruch auf die deuls.I c Hegemonie machte Oester reich seine bisberige Stellung strittig, kränkle diesen Staat »nd schwächte seine Macht. ,,Unsere Politik war seit

zu unterwerfen. 3. Man erklärte das einseitige Vorgehen des Parla ments für revolutionär, und gleich darauf vcrsncbtc es das Kabiiier in noch viel einseitigerer Weise eine deutsche Reichsversassung zu gründen. 4. Man fübrte diese Verfassung eill, n»d als der Fall ibrer Wirksamkeit eintrat, wcntetr man sie nicht an. 5. Man wollte die Union baben, erkannte aber doch die Willigkeit ter Bnndeiv.rfassung an, der die Union widersprach. 6 Man erkannte diese Bnndcsrerfassung an, verwei gerte >br aber das nölkige

erwogen und gelöst, äür Preuße» als eine europäische Macht ist die deutsche Frage keine Frage seiner Er.steuz, sontern »nr der Kon- veiiiciij. Da man bieder für die deutsche Eillkeit »ach dem Nationalitärspei'nzip — daZ ein Rcvolnlionsprinzip ist — sich tiskreditiet und vereinzelt bat, so muß dlese Politik „bis ans taS letzte Fädchen' ausgegeben werdeu. Durch taS Zlnsscheiteli d-r „lür Preußen verhängniß- vollen zwei Männer, ter Herr.» v. Arnim nnd v. Ra- towiß,' wurde dazu eine wesentliche Einleitung

.' Die Einb,,t werde ja deß- balb am meisten angestrebt, »in die Nation zu kräftign!. Was aber bisher versucht worden, wäre darauf kinanS- gelanfen, den deutschen Körper noch mehr zu verstüm meln, indem ma» »in so bidententeS Glied wie Oester reich davon trennen wollte. Weinen sollten die Patrio ten über idre Mißgriffe, aber weise werden. Diesen schönen Schlilßwnnsch der inbaltreichen Bro schüre möge die Vorsebung nicht nur in Preußen, son tern in allen Glieder» top deutschen Reiches »nd zu nächst

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 19.11.1850
Umfang: 6
zum Schutz gegen äußere Feinde, einen weiten Mark« für die deutsche ^Industrie und woblfeile Rohstoffe für die Produktion. ! ES wollte die Schöpfung ei'neS großen mächtigen Deutsch lands mit Kraft nach Außen, geregelter Frcibeit im Innern.. ES öffnete dem deutschen Handel feine Mee resküste, der deutschen,,Ilebervölkernug seine ungarischen Länder zum Anbau. ES wollte ein Reich, mächtig, wie es, in neuer Zeit nur ein Napoleonlscher Stern ephemärisch schuf, das der Unterdrückung im Osten, der Revolution

ein Schutthaufen, Oesterreichs Marine und Oesterreichs überseeischer Handel in Kurzem vernichtet sein. Frank reich, daS heißt die gegenwärtige französische Regierung, kann einen Krieg nicht wollen und wünschen, es braucht seine Soldaten zur Unterdrückung der Rothen; ob eS nicht wider Willen mit kiineingezogen wird» ist eine weitere Frage — Allein ein anderer Verbündeter Preußens ist die deutsche Demokratie, welche in Oester reich, das das konstitutionell-monarchische Princip ver folgt, ihren natürlichen Feind

Ueberbleibfeln der Paulskirche gesammelt, demselben eine im Kabinette geschmiedete Verfassung vor gelegt , und durch die Blockannahmt derselben sein Reich faktisch bis an die Scheidelinie von Süddeutschland aus- gedebnt. Als nun Oesterreich mit seinen Vorschlägen zur Konstitnirnng Deutschlands hervor<rat nnd als Basis der freien Vereinbarung die durch den Wiener Frieden von >LIS garantirte Bundesversammlung einberief, wollte Preußen von seiner Beute nichts mehr fahren lassen, verwarf den BnudeStag

als eine Schöpfung der Zopfzeit und dielt Oesterreich vor, als wollte dasselbe reaktionär daS Alte wieder restauriren, und die konsti tutionelle Freiheit Deutschland« über den Haufen stürzen. Da führte Herr v. Hassenpflug, ein Mann, der um seiner Eigenliebe willen bereits ein deutsches Land inS Unheil gestürzt, die Krisis herbei, cer Kurfürst von Hessen ruft deutsche Bundcshi'lfe gegen seine eigenen ungehorsamen Untertbanen zur Unterdrückung der im Lande herrschenden Anarchie a»; Preußen besetzt, obne

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 15.04.1859
Umfang: 6
Oesterreichs eben so bedarf wie Oesterreich Deutschlands, muß sich be! jedem richtig rechnenden Politiker zu einem Grundsatz verfestigt haben. Jeder deutsche und österreichische Politiker müßte an demselben eben so unver brüchlich festhalten. w!e es Ausgabe jedes Feindes von Oester reich und Deutschland sein wird, ihn zu erschüttern und wir kungslos zu mache». Napoleon hantelte also durchaus zweck mäßig . wenn er eine Frage ausstellte, bei der es eine Mög. lichkeit gab. Oesterreich und Deutschland

.' enthält in ihrem Abendblatte vom 9. folgenden bedeutungsvollen Artikel: In diesen Tagen sind es 50 Jahre, daß Oester reich seit dem Ausbruche der großen französischen Re volution den vierten Krieg gegen Frankreich unternahm. Französische Schriftsteller nennen ihn den Krieg der fünf ten Koalition. Er zeichnet sich vor den früheren durch einen großen Gegensatz ans. War Oesterreich in den vorhergegangenen Kriegen als daS Haupiglied oder als die wichtigste Streitmasse der Koalitionen erschienen

Prinzessin Friedrich der Niederlande und die verwitwete Frau Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin zum Besuch am hiesigen Not hier eintreffen, da eS der Wunsch deS Königs sein soll, nach seiner Rückkehr auS Italien seine sämmtlichen Ge schwister bei sich zu sehen. Berlin, 7. April. Die Stimmen, welche die separatistische, spezifisch preußische Politik, die klein deutsche Theorie der Gothaer beklagen und beseitigt zu sehen wünschen, lassen sich nicht bloS im Süden, son dern auch im Norden Deutschlands

vernehmen, nicht bloS in katholischen, sondern auch in protestantischen 'Ländern spricht sich daS über allem konfessionellen und sonstigen Unterschied stehende allgemeine Nationalgefühl auS. So erklärt sich die in Hannover erscheinende „Norddeutsche Zeitung' mit eindringenden Worten gegen die undeutsche Behauptung, daß Oesterreich, wenn eS in Italien angegriffen wird, nicht die deutsche BundeShilfe, sondern zunächst nur das Bündniß Preu ßens und durch dasselbe erst die Hilfe deS übrigen Deutschlands

zu trenne»; aber un verantwortlich kurzsichtig Handel» die deutschen Politiker, welche unserm Feinde diese Möglichkeit zur Wirklichkeit machen helfen. Das deutsche Volk hat mit richtigem Nationalgefühl auf die Frage Napoleons geantwortet, wenn es die italienische Frage sür eine deutsche erklärte; und wir werden zu dem deutsche» Volke halten.« Schweiz. Bon der schweizerischen Gränze, 5. April. Nehmen Sie folgende Thatsachen als völlig positiv an: Der Kaiser Napoleon hat im Einverständnisse mit Rußland

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 15.12.1859
Umfang: 6
auf diesem Gebiet befördert werden» so wird der deutsche Staatsmann ihn setzt wo anders suchen müssen: in der Ausführung der gegebenen Form, in der Be lebung des bestehende» Organismus. Die Bundesverfassung bittet in dieser Hinsicht weiten Spielraum für gemeinnützig- nationale Bestrebungen. , Man wird auf diesem Wege, ohne Hand an die Grundgesetze des Buntes zu legen. und dadurch nur erfolglos die bestehende» Antipathie» ,u schärfen, die ma teriellen Interessen der deutschen Staate» in Bezug auf den äußern

Verkehr einander näher bringen, da« höhere geistige Kulturleben der Nation in Bezug auf das Recht ii> feiner weiteste» Aükdehnnng von Land zu Land mit einander ver knüpfen können; man wird dem politischen Charakter des ge meinsamen Organs eine innigere Uebereinstimmung mit dem politischen Fortschritt in den Einzelstaaten zu geben vermöge», der bei der innern Entwicklung des deutschen konstitutionellen Lebens immer die größte politische Arbeit der deutsche» Nation sein wird; endlich wird man die äußere

des monarchischen Prinzips die Interessen und Bedürfnisse Deutschlands klarer erkenntlich und leichter zu befriedigen machen würde. Im Lause eines DecenniumS ist das deutsche Volk bis auf einige Parteien, welche ihre Lieblingstheorien eigciistnnig festhalte», über jene Irrthümer gründlich und oft hart genug belehrt worden. Jtealistische Vorstellungen einer »deutschen Einheit« sind von ihm gewichen. Das Vertraue» zu einer radikalen Fertigkeit, die schwierigsten und verwickelt- sten Verhältnisse umzugestalten

- rungen den Parteiversuch gründe» wollen. Deutschland in zwe, Halsten zu zerreißen. Mit welchem Erfolg, beweist die Geschichte der letzten Monate, beweist die Thatsache daß das deutsche Volk in seiner ungeheuren Mehrheit, obwohl es in ter lebhaftesten politische» Erregung war, sich schweigend zu allen jenen Parleistrebungen verhalten hat, welche nicht einmal offen, sondern nur halb versteckt, den Zerreißungsplan aufstellten. Der nationale Nothstand, welcher in dem Mangel an Eintracht

der Mittel- und Kleinstaaten ein antreibendes Element für die Bundesthätigkeit zu schaffen, dem man in keiner Weise egoistische Plane vorwerfen könnte. Die Resultate der Kon ferenzen, heißt es im weitern Verlauf, werten in nicht zu ferner Zeit erkennbar werden. Ueber den Zweck der Konferenzen wird gesagt: er bestehe in einer reigenen Politik am Bunte gegenüber von Oesterreich und Preußen.« woran die Aeußerung geknüpft wird: Oester. reich werde sich ebensowenig wie Preußen dadurch angenehm berührt fühlen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 15.04.1859
Umfang: 6
zu machen. Oester. reich von Deutschland zu isoliren. Man muß in Frank reich daS deutsche Volk für sehr blind halten, wenn man glaubt, daß es die Täuschung mit dem Nalio- nalitätsköder nicht durchschaue und so ist auch diese neueste Auslassung deS Moniteur, freilich gegen den Willen ihres Urhebers, ganz geeignet, in Deutschland die Entrüstung gegen das französische Treiben, wenn möglich noch zu steigern. Es ist ein alter Grundsaß, daß man sich vom Feinde rathen lassen muß, und ge rade deshalb

Rüstungen. Frankreich. Paris, Tagsberichte. Belgien. Brüssel, der neue Kriegsminister. Großbritannien. London, Napoleon'sche Landkarte. Italien. Turin, das deutsche BundeSbeer. — Rom, eine Kardinalkongregation unter päpstlichem Vorsitz. Nachtrag. Amtlicher Theil. Kundmachung. Am 3l1. April 1359 um 9 Uhr Vormittags wird im ständischen Landbaufe im AmtSlokale der k. k. GrundentlastungS-FondS-Direktion die siebente Ver los u n g der GrundentlastungS, Schulvve»schreibungen von Tirol und Vorarlberg

hin und unterdrückt die Araber mit blutiger Strenge, — und sranzösisirt Elsaß und Loth ringen mit beispielloser Rücksichtslosigkeit, während Oester reich die italienische Nationalität in der Lombardie und Venedig in jeder Richtung hegt und pflegt. Wenn die »Nationalitäten die wesentlichen Grundlagen der euro, Päischen Ordnung sind,' wie der Moniteur behauptet, — gut, so gebe Frankreich Elsaß, Lothringen und Cor, sika heraus, dann kann man mit ihm auf dieser neuen Basis weiter sprechen. Belehrend ist, daß dem Moni

teur die deutsche Einheit „nach dem ZollvereinS- prinzip' so wohl gefällt. Nun daS ist daS Prinzip deS polnischen Reichstages, wo die Einsprache eines einzigen Abgeordneten den Beschluß deS ganzen Reichs tages über den Haufen werfen konnte. Daß diese deutsche Einheit Frankreich gefallen wird, braucht der Moniteur nicht erst zu versichern, zumal dabei Oesterreich ausge schlossen wäre. Die Geduld Deutschlands diesen mit hohnklingender und mir beleidigender SchiedSrichtermiene ausgesprochenen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 01.08.1859
Umfang: 6
den Geniedirekior Die Besatzung soU im Kriege' tL.MV Mann, im Frie den 6000 Mann betragen und aus österreichilchen preußischen und badischen Truppen bestehen. Oester reich und Preußen zeigen ferner an.-daß sie sich m Beireff des Kommandanten zu fünfjährigem Alternat aeeinigt haben. . - Berlin. 25. Juli. Der in Berlin erscheinende ..Deutsche Boischaster' (Otlo Hüb»er) erklärt sich gegen die von den „deutschen Patrioten in Eisenach und Han nover' geforderte deutsche Einheit unter Preußens Füh rung. unv eben

so gegen «in deutsches Parlament Er sagt: „Die Einheit, d. h. eine, bleibend- deutsche Centralgewalt, welche über die deutsche Wehrkraft ver-. fügt, Deutschland nach Außen vertritt und^ sür ganz Deutschland Gesetze macht, ist eine Mediatisirung der Fürsten. — Ein deutsches Parlament, wenn eS Sinn und Kraft baden soll, ist eine Beseitigung der Volksvertretungen der einzelnen Länder Die Einig keit VeS ganzen Deutschlands bedingt allerdings eben so wie die Einheit eine Verständigung mit Oesterreich, welches, ganz

ist, als die mit Frankreich. Die Verständigung über die Ein, heit Deutschlands unter preußischer Suprematie würde dagegen nicht allein in -Wien, sondern auch in anderen deutschen Hauptstädten eben' so naürlichen Widerstand finden, wie eine deutsche Einheit ^unter österreichischer Aegide in Berlin. Der Versuch würde auf friedlichem Wege ohne Erfolg bleiben, der Krieg aber wäre die Negation nicht allein der Einheit, sondern auch der Einigkeit. Je mehr wir daher diese für nöthig erachten, desto weniger dürfen

(nach welchem daS Unterhaus sich gegen die Theilnahme an einem Kongreß auSsprechen soll) nicht anzunehmen, da er die Regierung in ihrem Handeln binden würde. Zugseich wiederholt Lord I. Russell die Versicherung, daß weder Oesterreich noch Frankreich die Herzoge von Modena und ToSkana mittelst bewaffneter Macht wieder einsetzen werden. Lord Palmeiston widerspricht entschieden, daß England Oester reich ungünstigere Friedensvorschläge, als der Friede von Villasranca enthalte, gemacht habe. England habe lediglich

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 4
Datum: 16.08.1852
Umfang: 4
sich erstreckendes mächtiges Reich, theilte diese Länder in verschiedene Königreiche, T'rstcnthümer, Markgrasschasten und Hauptmaimschalten, setzte seder Provinz 'auS der Reihe der ihn de^leitenden Helden einen Fürsten vor n»d starb ungefädr 57 Jadre hernach. Wie lange sich nach seinem Tode durch dessen Nachfolger daS Negiment'deutscher Könige, unter welchen vorzugs weise des Alemanns, so der deutsche Herkules und Stammvater der Bayern war, von dem dke Ale mannen den Namen erhalten kaben, — erstreckt hab?, nnd

einer so reich fließenden Quelle vaterländischer Eriuneriingen nnd Denkwür digkeiten hat der frühere Gouverneur und Landeshaupt mann Tirols, Kleinen 6 Graf nnd Herr zu Brandts sich vollen Anspruch ans die Slnerkenniing und den Dank eines sedeu Tirolers erworben, der für sein Vaterland und dessen Geschichte eüieii Sinn, und für ihren Werth eine Schätzung bat. Diese Geschichte der Landeshauptleute Tirols ist aber kei neswegs blos ein Buch für den Forscher, — sie stellt die successive Entwicklung

der Verfasser Tirol von den »deut schen Erz- u. bayrischen Königen' beherrscht werden. Er sagt, daß von den Gcschichtsscribeiiteu, welche -sich mit der Erforschung des Ursprungs und des Unterschiedes der Völker befassen, stets dafür ge halten wurde, daß das Revier im Alpengebirge, das Germanien von Italien scheidet und Tirol bildet, zn IM!» — Verlaa der —>>- Deutschland gehört habe, und daß nach der Sündfluth uuv wieder erfolgten Vermehrung des Menschengeschlechtes deutsche Könige das Land re giert hätten

. Denn alö beim Thurmbau zu Babel durch CSotteS Wille die Sprachenverwirrung eintrat, blieb die deutsche Sprache bei einem Enkel JaphetS und Urenkels Noe mit Namen Ascena oder Tuiscona, tem Gründer deutscher Nation. Dieser brach 2K4 Jahre nach der Sündfluth mit 20 oder 30 Helden seiueö Geschlechtes aus Armenien auf, als bereits Nimrod in Assirien seine Herrschast auszubreiten be gann, und zog nach Europa mit einer ziemlichen Anzahl VolkeS.' Dort errichtete er ein von» Flusse TauaiS (Theiß) tiS zum Rhein

den Scinigeu, und soll auch die Stadt Mailand erbant baben. — Einen gleichen Eeobernngszug machten später dke Eoeiioinaniii oder »Kühiieinanncii' aus dem deutschen Gallien lmter ilireui Führer Elitoviiis, die ebenfalls über unser Alpennebirge nachfolgten, uud die Gegend der Lebuier, wo Bressa und Verona liegen, besetzten. Diese wie die nachfolgenden Volksstämme waren aber nicht .Franzosen', sondern eS waren Deutsche, die ihren Namen von ihrem Könige Gallo ererbt haben, daher an,I> die Länder (Zallia to^ata

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 6
Datum: 28.09.1853
Umfang: 6
. RegenSburg im Anglist 1353. Der Verleger: Friedrich Pustet. Zu beziehen duich alle Buchhandlungen, in Innsbruck, Vrireu ir. Feldkirch durch die AVagNer 'sche Bilchhandl»ug> in Trient .durch I. Seiser. M. Anton Nicndorf. Anemone. Miniatnrformat. geh. 1 fl 2t kr., reich geb. 1 fl. 43 kr. Giebenfteitt. Eine thüringische Sage. Miniaturformat. Mit Goldschnitt geh. 45 kr. Niendorf, der bei seinem ersten Auftreten mit der »»Hegler Mühle' die Aufmerksamkeit in ungewöhnlichem Grade anf» sich lenkte, ist ein Poet

im edelsten und besten Sinne des Wortes, von dem ein geistreicher Kri tiker sehr treffend sagt ,,Publikum und Kritik wußten die Muschel mit der Perle ans hundert leeren Schalen heraus zu finden.' — Anemone nnd Liebenstein sind so reizend liebliche Dichtungen, daß sie in allen Krei sen gelesen zu werden verdienen- M»r (57. Wermcke. Die Geschichte der Welt, zunächst für das weibliche Geschlecht bearbeitet, gr. 8. geh. lste Liesg. 3l) kr. Der Istv Band eoinpl. geh. A fl. 3 kr., reich geb

haben, da dieselben in allen Fa milien, in denen die französische Sprache getrieben wird, so wie in allen ivei.lichen Erziehungs- und Unterrichts- - Anstalten seit' Jahren mit dem größten Erfolg benutzt werden. Mariken von ZTymwegen. Miniatnrformat. geh. 1 fl. 43 kr., reich geb. 2 fl. ZZ ^ Diese mit einein großen Reichthum interessanter Be gebenheiten ausgestattete Sage, die so recht eigentlich ihre Heimat in der Seele des deutschen Volkes hat und dem volksthümlichsten deutschen Werke, dem Faust, eine weibliche Gestalt an die Seite

, im edlen Styl der Zeich nungen diese aber bei weitem übertrifft. In die schö nen Compositionen fügt sich mit reich in Gold und Farben verzierten Initialen die Schrift, in mittelalter licher Weise gehalten, zu einem Hannonischen Gänzen, welches das Auge mit unwiderstehlicher Kraft gefesselt hält und den Befchaner, der auf solche Weise die Ge schichte des Heilandes an sich vorübergefnhrt sieht, mit Rührung und Bewnndernng erfüllt- Em. Geibel 's Gedichte. ZIste Auflage. Miniatnrformat. geh

. 3 fl. 15 kr., reich gebunden 4 fl. 3 kr., ganz in Kalbleder 4 fl. 57 kr. Gustav zu Putliß, Was sich der Wald erzählt. löte Auflage. ' Minialurformat. geh. 54 kr., reich gebunden 1 fl. 36 kr. Prinzessin Zlse. Ein Märchen aus dem H arz g e b i rg e.^ 4te Auflage.Miniatnrformat.gch.54 kr.,reich gebd. 1 fl.36 kr. S»R. AI. II. SR«n»>l,v» N 8 Dritte viel velliessvrte ^nlluxe. IZr.^teli vall>Ies erste! ^btlieiliins, Ar. 8- vteA. gell. 3 a. IS kr. ??ur liie zzros^o lZexvissuukattiAkeit iles Herrn Vertiissers, >velclie

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 21.03.1859
Umfang: 6
? Inzwischen antwortet ein Theil Deutschlands durch die unüberlegtesten Allar- mirungen. Auf eine einfache durch Nichts gerechtfertigte Voraussetzung hin erwachen die Vorurtheile wieder und Verbreiter sich das Mißtrauen. Eine Art Kreuzzug wird in einigen Kammern und in der Presse gegen Frank, reich gemacht. Man beschuldigt eS, ehrgeizige Absichten zu hegen, die eS deSavouirt, Eroberungen anzubahnen, deren eS nicht bedarf. Wäre die französische Regierung nicht überzeugt, daß die Handlungen, Grundsätze

und offenen Lage wird Europa in seiner Sicherheit nur gestärkt werden. Zene, die eS erschrecken und täuschen wollen, werden auf einige Hindernisse in Frankreich stoßen ^), das übrigens durch diese vagen Gerüchte und ungerech ten Angriffe noch nicht beunruhigt ist. ES macht nicht ganz Deutschland für den Irrthum und einige übel wollende Kundgebungen verantwortlich, die eher gehässi gen Empfindungen als ernsten Befürchtungen entsprun gen sind. Der deutsche Patriotismus, sofern er nicht durch das Vorurtheil

den Sieger i» 100 Schlachten passen, der unter seinem eisernen Gange Völker und Könige zertreten, damals mochte man mit Bangigkeit den Ergicßun- gen deS Moniteur lauschen, wenn der ^iijiitLr lomms sein Haupt zn schütteln beliebte. Aber so weit ist es noch nickt, und so weit wird es auch nickt kommen. Denn habe» die Napoleoniden nichts vergessen, so hat auch der Deutsche eine hartnäckige Erinnerung und dabei hat er etwas gelernt. Er hat gelernt, was französische Friedensbelheuerungen und Frie

Drachensaat aufzuschießen beginnen, — sollte wirklick die zweite deutsche Großmacht ins französische Garn gegangen sein, wie es hie und da schon laut zu werden beginnt? Wir können dies unmöglich glauben, — man kann in Preußen unmöglich einen politischen Selbstmord begeben, und sich aller Achtung und alles Einflusses in Deutschland selbst berauben wollen, — um. wenn daS Kriegsglück gegen die deutsche Brudermacht in den italienische» Tiefebenen entscheiden sollte, dem Franken zur sicheren Beute zu werten

. Das wäre Hochverrath am deutschen Volke ^ und die Zeit der Haugwitze ist dock hoffent lich in Preußen vorüber. Dieser kriegsgewappnete Staat, dieses »Volk in Waffen« wird, hoffen wir: eingedenk der blutigen ILehren der Geschichte, mit dem Ausschwunge deS Iahrest !8IZ gegen den Erbfeind in die Schranken treten, ohne die Erfahrung der Jahre l7S5 und >807 noch einmal mache» zu wollen. Das preußische Kabinet wird daS Ver trauen deS deutschen Volkes nicht täuschen. DaS hofft und glaubt jeder Deutsche

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 07.09.1859
Umfang: 6
« von dem Si»ig'ungi>bedürfniß der Nation erfüllt sind und einen engern Anschluß an einander, mit P'eußen im Mittel punkte, anbahnen.«: ' ^ Berlin, 1. Sept. Won Wilhe'm. Bsseler ist eine Schrift über „daS deutsche VersassungSwelk nach dem Kriege' erschienen. ES wird dann vorgeschlagen, daß die deutschen Regierungen außer Oesterreich sich dazu verstehen mögen, ibre Streitkräste zu einem in jeder Be ziehung'unge,heilten Köiper zu vereinigen, die Einrich tungi Leitung und daS Kommando über dieselben Preußen

zu übertragen. Deßgleichen sollen sie in dei selten Weise die diplomatische Vertretung Deutschlands, und- die alleinige Leitung der Zoll, Handels- und SchifffahrtS fachen an Preuße» abgeben ic. Heir Beseler ist wirk lich bescheiden: Preußen soll eben Alles, das Heer, die Politik und die Finanzen der deutschen Regierungen be sorgen! Wozu dann aber überhaupt, noch „deutsche Re gierungen' ? Auf diese Frage gibt Herr Beseler keine Antwort. Berlin, 2. Sept. In den östlichen Provinzen Preußens breitet

Gefavr weckte den Aufschwung natio naler Begeisterung und inniger Theilnahme für die erste deutsche Großmacht, die gegen den Trug und die Hinter list der Zeit wie schon oft zuerst und allein den Stahl in die Faust nahm, — gewiß, daß wenn der deutsche Kaiser-Aar feine. Schwingen entfalten würde, daS deutsche Volk hinter ihn, stehe. In der Presse und auf den Tri bünen der deutschen Volksvertreter gab stch diese Theil nahme in erhebender Weise kund, — sie war in den trüben Tagen deS Unglücks

für. Oesterreichs Völker und seine heldenmüthigen blutenden Heere ein Trost, — sie gab beredtes Zeugnis, für die Gefühle, für die wahre Gesin nung der deuischen Viuderstännne, die durch einen Zusam menfluß ungünstiger Verhältnisse gehindert waren, mit den 'Heeren Oesterreichs für europäisches Recht und die deutsche Ehre zu kämpfe». Allein nicht in bloße» Wor ten gab sich diese Theinahme kund. Vom Beginne deS Krieges an bis zum gegenwärtigen Augenblick flösse» und fließe» aus Deutschland, insbesondere

auS dem Süden und Westen wie eine segenspendende Quelle die reichlichsten Gaben an Verbandmitteln, Linuenzeug, Charpie, Kleidern, Geld ze.^,c. nach Tirol, für die in den Spitälern deS Landes befindlichen verwundeten und kranke» f. 7. Soldaten. Diese werkthätige Menschenfreundlichkeit, dieser warme Edelsinn, diese wahrhaft deutsche brüderliche Treue und Herzlichkeit werden ii; der Armee Oesterreichs, werden unter allen seinen VolkSstäminen, werde» in unserm engern Vater lande Tirol und Vorarlberg

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 16.07.1858
Umfang: 6
hat eine der größten und folge, wichtigsten Maßregeln zu berathen und in'S Werk zu setzen, welche je Großbritanniens legislativem Körper vorlagen. ES ist dies die vom Unterhaus angenommene Jndia-Bill, die im britischen Oberhause noch manchen Kampf zu bestehen haben wird. Hundert Jahre hat die Regierung einer Kompagnie von Handelsleuten über eines der größten Reiche gedauert, — ein Reich, das mehr als 150,V0V,(AZV Millionen Unterthanen zählt. Schwach war im Beginne des 17. Jahrhunderts noch der britische Handel

, und als erstere in den Wirren, welche das Reich der Groß-Mogulc erschütterten, als Allürte der indischen Fürsten auftraten, ahmte die britische Handelsgesellschaft dieS nach, leistete bald den Prälendenten und bald dem legitimen Besitzer Beistand, und ließ sich dafür von Beiden Ländereien abtreten. Während der siebenjährige Krieg Europa zerfleischte, erlitt die damals große Macht der Franzosen in Ostindien durch die Briten den ersten schweren Stoß. Nach den Kämpfen mit Heyder Ali und Tippo Saib im AuSgange

deS 13. Jahrhunderts hatte die Kompagnie auf ver ganzen ostindischen Halb insel keinen bedeutenden Feind mehr zu fürchten, und sämmtliche Besitzungen der Franzosen waren während der Kriege der Republik und des Kaiserreichs in britische Hände gerathen. Durch schlaue politische Benützung der Umstände erwarb die Kompagnie ein Land nach dem andern, bis ihr Territorial-Besitz endlich die gegen wärtige ungeheuere Ausdehnung erlangte. Sämmtliche große Beamte der Kompagnie kehrten in der Regel mit Die deutsche Neichs

unbeschränktes, Europäer und Asiaten, Weiße, Farbige und Schwarze, Könige und Bettler, Alle sind ihr recht und müssen ihr recht sein, weil sie GolteS Kinder sind. Sie hat für jede Genossenschaft, sür jeden Einzelnen eine besondere Weihe und läßt ihnen mit Freuden ihre Eigen thümlichkeilen , wenn sie nur an dem festhalten, ohne welches es keine Einheit gibt in der Lehre und in der Disciplin. In Rom sind daher Deutsche, Franzosen, Spanier, Portugiesen, Grieche» und Armenier und noch viele andere Völkerschaften

,' der berühmte Bibliothekar und nord deutsche Philolog HolsteniuS und andere hocherfahrene Männer. Die Stiftung selbst ist, wie manche ihres Gleichen, kei neswegs ein Werk der Freigebigkeit eincS mächtigen Für sten, sondern der Privatwohlthängkeit einzelner angesehener Männer, vorzüglich aus Belgien, Holland, Nord- und Mitteldeutschland. Daß sie aber mit ihren reichen Fonds für Deulschland gerettet wurde, ist allein den Anstren gungen und derHochherzigkeit deS österreichischen Kaiser hauses zu danken

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 17.08.1859
Umfang: 6
zu gestatten, bervor, weil hiedurch. wie es selbst sagt, irgend ein Anschein von Garantie oder Kampfes-Theilnahme hätte vermuthet werden können. Selbst als Preußen endlich wobilisirte. wies es aus drücklich jede Garantie von der Hand, und er klärte den Mächten und seinem eigenen Lande, daß die Mobilisirung nur für defensive deutsche Zwecke bei oerschiedenen Gelegeiiheiten die größte Schaden freude über die UnMe O^erreichS <m den Tag legten. Wie Preußen hoffen konnte durch so beschaffene Worte

Patrie und die Debats es selbst Preußen vorwarfen, daß es Oester reich verlassen habe' Was sollte es auch in der That von seinen angeblichen Freunden noch erwarten, nach dem sie unthätig beim Verluste der Lombardie zu schauten, und auch bei den Vorbereitungen Napoleons zum weiteren Vordringen in das Venezianische Oester reich keine wirkliche Hülfe zusicherte. Viele theilen nun die Befürchtung, daß die erwähnten Thatsachen ein reziproques Benehmen Oesterreichs in ähnlichen Fällen gegen Preußen

zur Folge haben könnten. Allein der Schrxiber dieser Zeilen ist vom Gegentheile überzeugt. Einmal wird bei Preußen ein ähnlicher Fall schwer lich eintreten, denn Preußens außerdeutsche Besitzungen gränzen an Rußland, von welchem Preußen bet so emsig gesuchter Freundschaft mit demselben keine Gefahr zu befürchten hat, dann hat Oesterreich auch Was dann aber eine solche Mobilisirung zu bedeu ten hatte, da keine deutsche Provinz von Frankreich bedroht war. und wie dieselbe zur Verstärkung

als eine sehr formlose Demonstra tion. Diese Worte wurde» nicht durch solche Kanäle geleitet, welche einen günstigen Erfolg für Oesterreich erwarten ließen, sondern durch feindliche Kanäle, durch die Kabinete von Rußland und England, welche nach erfolgten» Frieden mit Frankreich keine Schritte in Frankfurt gethan, um gegen Preußen zu agitirm oder den deutschen Bund noch mehr zu lockern. Oester reich, dessen Politik vielmehr auk unerschütterlichen über kleinliche Rache erhabenen Grundsätzen beruht

, wird seiner Bundespflichten stets eingedenk sein, und kür das Bundesgebiet mit aller seiner Macht ein stehen. Es wird das übrige gegen es so wohlgesinnte Deutschland, das bei einem Angriffe auf Preußen mit leiden müßte, niemals entgelten lassen, was die Kurz sichtigkeit und der Partikularismus eines preußischen Ministers verbrach. Besiegt in Italien, wird es in Deutschland durch seine ächt deutsche Gesinnung sie gen. und die Verdammung der äußern Politik Preußens dem Urtheile der Geschichte und des eigenen Landes

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 05.11.1859
Umfang: 8
für sie bereitstehen. Die Thatsache ist deshalb interessant, well Frankreich Piemont gegenüber vor kurzem ganz dieselbe Bereitwilligkeit an den Tag gelegt hat. Frank reich wird mehr und mehr das Mrseital aller Völker romanischer Race. England Am 26. v. M. wüthete an der eng lischen Küste und in einigen Districten des Landes selbst ein so furchtbarer Sturm, wie er seit Menschen gedenken nicht erlebt worden. Zahllos sind die Un- glücksfälle. welche derselbe zur Folge hatte, und unter denen der Untergang

und anlegen dürft. Die k. k. Landes-Commisfion in Personal-Ange legenheitender gemischten Bezirksämter hat dem Aktuar Josef Pallang zu Meran die bei dem k, k. Bezirksamte zu Neumary erledigte Adjünktenstelle dMitw verlicheo. Schiller - Stiftung. Die constituirende Ver sammlung der deutschen Schillerstiftung in Dresden hat anlaßlich der am 10. Oktober erfolgten Konstilmrung folgende Anspracht erlasten: . . Die Deutsche Schillerstiftung an die Deutschen. Äm heutigen Tage hat fich die Deutsche Schiller

» stiftung eonstituirt zu dem in Z 1 der Satzungen aus gesprochenen Zwecke: „Deutsche Schriftsteller und Schriftstellerinnen, welche für die Nationallireratur (mit Ausschluß der strengen Fachwissenschaften) verdienstlich gewirkt, vorzugsweise solche,, die sich dichterischer Formen bedient haben, da durch zu ehren, daß ste ihnen oder ihren nächstangehöri- gen Hinterlassenen in Fällen über sie verhängter schwerer Lebenssorge Hilft und Beistand darbietet.' „Sollten eS die Mittel erlauben, und Schriftsteller

oder Schriftstellerinnen, auf welche obige Merkmale nicht sämmtlich zutreffen, zu Hilft und Beistand empfohlen werden, so bleibt deren Berücksichtigung dem Ermessen deS BerwaltungSrarheS überlassen.« , Die Constituirung dieser Stiftung fällt nahe zusam men mit dem Hundertjährigen GeburtSfeil deS unsterb lichen Dichters, zü dessen würdiger, nationaler Feier, so weit die deutsche Zunge klingt, die großartigsten Vor bereitungen getroffen werden. Deutsche! Bei dem festlichen Klang jener Glocke, die in ewiger Höhe tönt

abtragen, daß wir geistig Strebende, die von schwerer LebenSsörge heimgesucht fliid, 'durch Beistand und Hilfe ehren. Deutsche!' -Keinen! Ort gibt eS A im Baterlande so abgeschieden? von den großen geistigen Befitzthüm;r« .unseres.DassinS. daß nicht Männer und Frauen, Jung» Finge und, Jünbsrgüm.dflriy lebten, in denen die Dank barkeit glüht für ' daS, was Schiller unS Allen ge worden. In der Fremde lebt'kein Deutscher; dem nicht der Mme Schi ller An heiliger HeimathSrus ist, -so daß inz diesem Namen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.12.1856
Umfang: 8
nicht anstehen, der deutschen Einheit «vp materiellen Wohlfahrt Deutschlands dies Opfer zu dringen und der österreichischen Supre matie wie in politiois am Frankfurter Bundestag, so auch in der handelspolitischen Stellung den gebührenden Vorrang zu überlassen, resp, die angenommene Protectormicne in seiner künftighin, wenn nicht untergeordnete», so doch coordinirten. Stillung zu vergessen. Denn durcti OesteireickS Beitritt allein erhält der deutsche Zollver- band eine Zukunft

, und zwar die einzige glorreiche Zukunft, die ihm blühen kann, nämlich die der Ausdehnung und Verbreitung über ganz Mittel- und daS südöstliche Europa, angebahnt vermit, telst einer brüderlichen Verbindung mit einem italienischen Zollver- ein und mit Oesterreich an dessen Spitze. —So wird der zweiköpfige Doppelaar dereinst mit dem einen seiner Fittiche Italien decken, und Deutschland (daS sog. Reich) mit dem andern, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel sammelt, und wie eS dem HabS- burgischen Erzhause

, s- wie einen unerhörten Umschwung der Ideen hervorruft, «elcher, die Ration aus stagnirendem OuietiSmu» wachrüttelt, fie um ein halbes Jahrhundert in der Cultur vorandrängte. Wahrlich um daS junge «der „nme Oesterreich-, daS große Da, naureich, da» früher deutsch-römische, und nun europäisch« Mittel» reich, in lebensfähiger Form zur Revgestaltung zu dringen und alle schönen, in Oesterreichs großen Monarchen, in österreichischen und deutschen Staatsmännern schlummernden Aden in die Wirklichkeit zu übertragen, bedürfte

zerstreuten und vereinzelten Kräfte zu ver einen und für die deutsche, italienische und südslavische Nation, unter KV dem Banner der österr. Monarchie durch ein feste» Bruderband innig verknüpft, die TriumviratS-Herrschast in Europa zu sichern. Wenn irgendwem so wird fS diesem Cäsar Augustu» gelingen,als Mehrer deS Reichs, die chinesische Mauer der Zollschranken zu durchbrechen und die sich so innig und nahe berührenden gegenseitigen Interessen der süd östlichen und mitteleuropäischen Volksstämme

in fiskalischer Hinficht nur ver lieren und Oesterreich allein gewinnen würde: waS aber nicht der Fall sein dürste, indem nothwendig der internationale Handel beider Länder, also auch die Völker beider Staaten dabei gewinnen, — wmn auch das Aerar an den Zollrevenuen ein Wenige» verlieren sollte. — Außer dieser Erleichterung der Durchfuhrzölle hat Oester reich noch weiter beantragt: eine Erleichterung de» Durchfuhrver kehr» und deS BegleitscheinwesenS sür tranfitirende Waaren, sodann eint Erleichterung dci

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 9 von 24
Datum: 05.05.1852
Umfang: 24
sich, daß wir, ehe wir in der Lösung unserer Aufgabe weiter schreiten, sie näher wür digen. Zum Reiche Gottes gehört das ganze Universum insbesondere aber und vorzugsweise der Geist, der Erkennt- niß und Willen hat. Das Reich Gottes ist daher das Reich der Natur und des Geistes. Der Herr hat ein Reich an gefangen, soweit die Welt ist, und zugerichtet, daß es blei- ben soll (Ps. 93, l). Sein Reich herrschet über Alles (Ps. 103,19). Das durch Gott gegründete und angefangene Reich ist sein Reich. Diese Vorstellung

ist überall festgehalten, wo das Reich ein Reich Gottes genannt wird (Matth 6, 33. 12, 28. 12, 3l). Das Reich Gottes ist ein ewiges Reich (Hebr. 12, 28. Ps. 145, 13), weil es von Ewigkeit und für die Ewigkeit gegründet ist. In diesem Reiche führt Gott die Herrschaft, er ist der Herrscher über das Weltall, und waltet allenthalben als der große und ewige König (Ps. 10, 16. 29, 10). Als das Haupt des Reiches ist er die ideale Mitte desselben, das geistige Centrum, von dem Alles aus- geht

, und in das Alles zurückkehrt, die höchste Intelligenz, das tiefste Bewußtsein, der allmächtige Wille, das lebendige Gesetz, die innerste Einheit des Lebens, der Urheber aller wahren lebenbringenden Institutionen^ und die Fülle aller hohen himmlischen Kräfte. In der Vollendung gedacht, ist das Reich Gottes das Reich des Friedens und der Seligkeit. Das Leben, welches in dem göttlichen Reiche ist und sein soll, steht als Aufgabe vor jedem Menschen, und sie zu lösen ist das einzige Ziel desselben. Damit aber das Leben

des Reiches sei, bricht das Reich selbst als göttliche Anstalt in die Endlichkeit herein, und setzt sich in ihr fest als das allein Wahre, Wirkliche, Ewige und Herrliche. Dieses Sich, festsetzen ist aber, wie Staudenmaier sagt >), zugleich eine ') Geist der göttlichen Offenbarung. 1837.

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 04.07.1859
Umfang: 6
lerie in Lothringen wird Nichts an die Armee in Italien abgeben, sondern im Gegentheile verstärkt, weil die deutsche Kavallerie die einzige Waffe ist, der man Ueber- legenheit zutrautj, besonders dalZman weiß, daß Oester reich zwei Drittel seiner gesammten. Reiterei (die in Italien nicht zu verwenden ist) dem deutschen BundeS- kriege zuführen wird. Der Gedanke an den Krieg gegen Deutschland beginnt nun auch in den Mittel klassen populär zu werden. Was Uniform trägt, spricht seit zwei Monaten

! und ras in seinen Reihen sojviele Kampf genossen wie aus allen teutsche» Gaue», so auch aus unserm Lande zählt, an deren Spitze ei» Soli» unseres FüistenhauseS steht, das lebentige Gefühl für Neckt und Sittlichkeit, die Liede und Treue für das gemeinsam- deutsche Vaterland, Ein deutsche» Brudervolk kann nicht rridelrechltich angegriffen werden, wo e« auch sei, ohne daß die ander» Bruderstänime daron berührt werden; ei» großer teutscher Bliiidessiaat kann »ich! bedroht u»v ersa-üllei

« werde», ohne daß die Gesaminlmacht Deutsch lands dadurch gefährdet wird. Diese Gefahr, diese Be schädigung läßl si<b ebenso wenig lokalisiern. als unsere Treue und Pflicht gegen das deutsche Trsamailoatertand durch trennende Selbstsucht verletzt nerden darf. Vereinen wir uns daher alle, die wir diese Gefühle und tleberzeugungen theilen und beweise» wir dieselben durch die That, so viel uns dieses zu thun für jrtzt ge statter. ist. Die Unterzeichnete» wissen, daß sie einem allgemeinen Wunsche entgegenkommen, indem sie »ach

darüber seiner Zeit öffentlilb Rechenschaft abgelegt werden. Je allgemeiner tie Theilnahme ist, desto mehr kann ohne Beschwerung ter Einzelnen ei» befriedigendes Ergebniß erzielt werde» und als desto kräf tiger wird diese patriotische Kundgebung erscheinen. Zur Annahme der Gaben sind die Urilerzeichnelen bereit, eben so die Expedition der Freiburger Zeitung. Wohlan denn, verehrte und liebe Mitbürger, deutsche Brüder in Stadt und Land, die ihr von den gleichen Gesinnungen beseelt seid, legt eure Gaben

und das Losungswort scheint zu sein, die Verstimmung um sich greifen zu lassen, zu fördern, ja zu provoziren. „Preußen' — äußerte sich jüngstens Graf WalewSki — „hat bereits im Krimmkriege unserer Politik überall Hemmnisse entgegengestellt; der deutsche Bund hat die Allianz mit Frankreich zurückgewiesen. Nichts desto- weniger hat sich der Kaiser großmüthig gezeigt und Preußen zu den Schlußprotokollen der Pariser Kon ferenz beigezogen. Statt dankbar dasür zu sein, daß wir ihm seine Stellung als Großmacht

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 14.03.1859
Umfang: 6
erhallen hat. So, auf seine eigenen Kräfte angewiesen und in der Frage isolirt, wird Oesterreich nicht dem Beispiele folgen, daS Nußland am Be ginne deS orientalischen Krieges gab, denn eS kennt auS Erfahrung tie unvermeidlichen Folgen eines Krieges, der unter solchen Umständen untcrnoiiimen würde « Das ist deutlich. Und wenn, schließt ->le Pays<- seine Betrachtungen, Oester reich die Lösung angenommen habe» wird, die Frankreich ihm bietet, »so wird durch ganz Europa ei» Nuf der Bewunderung

die Mittheilung zu, daß die hier ab gehaltenen vermittelnden Couserenzen kein Ergebniß ge liefert haben, welches die Hoffnung auf Erhaltung deS Friedens zu beleben vermöchte. Oesterreich ist durch die Presse wie durch die Diplomatie gedrängt worden, die Vorwände auS dem Wege zu räumen, welche benutzt werden könnten, einen Angriff zu beschönigen, und Oester reich hat das gethan. Der Kaiser der Franzosen , uu- begnügt mit dem, waS er in Mittel-Italien erreicht, er hob die unerhörte Forderung, daß Oesterreich

den länger als -tll Jahre bestehenden Verträgen, die eS mit nahe verwandten Höfen und zum Schutze von Ländern ge schlossen, worauf eS unzweifelhafte Ansprüche hat, ent sagen solle. Nie ist ähnliches einem unabhängigen Staate zugemuthet worden, und England seinerseits würde schwer lich dem Verlangen Gehör geben, seine Verträge mit Portugal aufzulösen, obgleich eS zu diesem Lande auf keine Weise in so innigen Beziehungen steht, alö Oester reich zu Modena oder ToScana. Um jedoch die großen Uebel

Punkten handelte eS sich um die Vernichtung von Verträgen, selbst von solchen Verträgen, die erst vor kurzem in Paris unterzeichnet worden sind. Wer um jede» Preis nach Vorwänden hascht, dem können sie zuletzt niemals fehlen. Oester reich aber wollte den aufrichtigen Willen zum Frieden durch die Entwaffnung Frankreichs bethätigt sehen; eS verlangte auch die unumwundene Erklärung der vermit telnden Mächte, jeden, ferneren Vorwand, jede weiter gehende Forderung als einen Kriegsfall zu betrachten

und diesen Krieg gemeinschaftlich mit Oesterreich zu füh ren. Keine dieser Bürgschaften war zu erlangen; — die einzige, die stark genug ist, den Frieden dennoch zu bewahre», liegt in der Hand Deutschlands. Wenn der Kaiser der Franzosen die Glieder deS deutschen Bundes einig in dem Entschlüsse steht, einen FriedenSbruch nicht zu dulden, so muß er Bedenken tragen, die Gefahren eines großen Krieges um nichtiger Ursachen willen herauf zu beschwören. Eine deutsche KriegShilfe in Italien spricht Oesterreich

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 4
Datum: 04.11.1850
Umfang: 4
»tS» schen Telegraphenamte« bedienen mußte', und von dort auS — wie man versichert — die Beförderung chiffrirter Depeschen in neuester Zeit beanstandet wird.' München, I. Nov. Wir sind im Standet, die An- gabe der »Times,- als beabsichtigte» Rußland und Frank reich, jenes in Schlesien, dieses in die preußischen Rheiu- provinzen einzurücken, falls Preußen den Aufforderung der drei Großmächte zur Erfüllung der im Friedens« Vertrage mit Dänemark übkriiommenen Verpflichtungen

- lichkeit gewähren sollen, einige Jahre gemeinsame Er sahrunge», besonders über die Konsnmtion in Oester reich bei möglichst angenäherten Tarifsätzen z» machen, »m ;» einer vcrlässigen Unterlage snr die Revenüen- theilnng zu gelangen. Dadurch widerlegt sich die von einigen Journalen gebrachte Nachricht, daß die sächsische Regierung die Zollcinignngsvorschläge vou Seite Oester reichs abgelehnt habe. — Eden ist ein Verbot erschienen, weitere Aufrufe zu Sammlungen für Schleswig-Hol stein zu erlassen. Prinz

Konferenz zusammen treten sollen. Preußen bezeichne Dresden, Oesterreich bestehe auf Wien. (Diese ganze Nachricht scheint sehr der Bestätigung zu bedürfen.) Luremdurg, 25. Okt. Gestern Nachmittag bald 4 Uhr leistete der Prinz Heinrich der Ni-derlanye, den Eid anf die Verfassung des Großberzogthnms i'nrem- burg, nm die Würde als Stellvertreter des KonigS- Großherzogs anzutreten, wobei er eine Anrede an die Kammer hielt, in der er die vollste-Anerkennung der deutsche» Nationalität verspricht

nicht ohne Umsicht auf die deutsche Uneinigkeit spekulirt, und fetzt sprechen England, Frankreich und Rußland in einem gebieterischen Ton. daß man Ruhe und Ordnung herstellen solle, die Verträge heilig achte nnd anf den Punkt zurückkehre- wo man vor fünfunddreißig Jahren stand. Daß die Bun- dclbehörde in Frankfurt vollständige diplomatische ZIner» kennung von außen finde, unterliegt keinem Zweifel mehr, denn die Aufhebung derselbe» in der Stnrmperiode deS Jahres 1848 wird als illegaler Akt, der keine Ratifi

, der einmal seine Komposition deS Miguonliedes gehört hat. Und von ler Vmoll Symphonie: „Der außerordentliche Reich thum an Erfindung schöner Melodien, harmonischer Ent faltungen , überraschender Uebergänge ertheilt dem Ohr einen entzückenden Reiz, so daß nur der tiefere Kenner die mächtige Kunst vernimmt, mit der hier alle Mittel in Bewegung gesetzt werden, die der doppelte Contra, Punkt darbietet.' Die Februar-Revolution deS Jahres 1848 unterbrach auch NagillerS Kunstthätigkeit in Paris; eine seit meh reren Monaten

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