An die deutsche Nation. Seine Majestät der Kaiser von Oestreich er- greifen gezwungen die Waffen, weil der fratt* zösische Kaiser nicht will, daß ein Staat beste he, der nicht seine Oberherrschaft erkenne, sei nen Eroberungsabstchten diene; weil er verlan get, daß Oesterreich seiner Selbstständigkeit ent sage, seine Streitkräste entwaffne, und sich der Willkühr des Eroberers anheim gebe; weil die Heere des Kaisers von Frankreich und seiner abhängigen Bundesgenossen feindlich gegen Oesterreich
vorrücken. Oesterreichs Streitkräste find auf den Wink Ihres Monarchen zur Selbstvertheidung auf- gestanden, ich iühre sie dem Feinde entgegen, um dem gewissen nahen Angriffe zuvorzukom- men. Wir überschreiten die Granze nicht als Fein de Deutschlands: Nicht, um deutsche Verfas sungen, Rechte, Sitten und Gebrauche zu ver nichten, und fremde aufzudringen: Nicht, um Thronen zu stürzen, und damit nach Willkühr zu schalten: Nicht, um Dciuschlands:Habe uns zuzucignen, und deutsche Männer in entfernten
wieder brydes werden. Deutsche! Würdigt Eure Lage! Nehmt die Hülfe an, die wir Euch bieten! Wirkt mit zu Eurer Rettung. Wir verlangen nur dir Anstren gungen, die der Krieg für die gemeinsame Sa che erfordert. Euer Eiqenthum, Euer häuslicher Friede ist durch die Mannszucht des Heeres ge sichert. Die österreichische Armee will Euch nicht berauben, nicht bedrücken; sie achtet Euch als Brüder, die berufen sind, für dieselbe Sache, die die Eure, wie die Unsrige ist, mit uns ve reint zu kämpfen. Seyd unserer
Achtung werth! Nur der Deutsche, der sich selbst vergißt, ist unser Feind. Baut auf mein Wort, dasich schon mehrmahl zu Euerer Rettung gelößt habe! Baut auf das Wort meines Kaisers und Bruders, das nie ge- .krochen worden ist! Erzherzog Carl, Generalissimus. Zweiter Lagebericht von der kaiserl. königl. Armee. Hauptquartier Alt, Oetting den ir. April 1809. „Die Armee ist am n. nach den angegebene« Richtungen weiter gegen die Vils und Iser vor gerückt. Die Witterung war äußerst schlecht, und die Truppen
nach Kriegsgebrauch abschlägig beantwortet. Die Bewohner von Passau haben ihre guten patriotischen Gesinnungen durch die Freude, welche sie bey unserm Einmarsch äußerten, laut zu erkennen gegeben. Sie haben den Ausruf Sr. kaiserl. Hoheit des Generalissimus an die deutsche Nation auf der Stelle abdrucken, und zwey Tausend Exemplare an das Landvolk ver theilen lassen, damit auch in ihm der Sinn für deutsche Selbstständigkeit belebt und genährt werde." Se. königl. Hoheit der Erzherzog Ferdinand, kommandirender