sich, daß wir, ehe wir in der Lösung unserer Aufgabe weiter schreiten, sie näher wür digen. Zum Reiche Gottes gehört das ganze Universum insbesondere aber und vorzugsweise der Geist, der Erkennt- niß und Willen hat. Das Reich Gottes ist daher das Reich der Natur und des Geistes. Der Herr hat ein Reich an gefangen, soweit die Welt ist, und zugerichtet, daß es blei- ben soll (Ps. 93, l). Sein Reich herrschet über Alles (Ps. 103,19). Das durch Gott gegründete und angefangene Reich ist sein Reich. Diese Vorstellung
ist überall festgehalten, wo das Reich ein Reich Gottes genannt wird (Matth 6, 33. 12, 28. 12, 3l). Das Reich Gottes ist ein ewiges Reich (Hebr. 12, 28. Ps. 145, 13), weil es von Ewigkeit und für die Ewigkeit gegründet ist. In diesem Reiche führt Gott die Herrschaft, er ist der Herrscher über das Weltall, und waltet allenthalben als der große und ewige König (Ps. 10, 16. 29, 10). Als das Haupt des Reiches ist er die ideale Mitte desselben, das geistige Centrum, von dem Alles aus- geht
, und in das Alles zurückkehrt, die höchste Intelligenz, das tiefste Bewußtsein, der allmächtige Wille, das lebendige Gesetz, die innerste Einheit des Lebens, der Urheber aller wahren lebenbringenden Institutionen^ und die Fülle aller hohen himmlischen Kräfte. In der Vollendung gedacht, ist das Reich Gottes das Reich des Friedens und der Seligkeit. Das Leben, welches in dem göttlichen Reiche ist und sein soll, steht als Aufgabe vor jedem Menschen, und sie zu lösen ist das einzige Ziel desselben. Damit aber das Leben
des Reiches sei, bricht das Reich selbst als göttliche Anstalt in die Endlichkeit herein, und setzt sich in ihr fest als das allein Wahre, Wirkliche, Ewige und Herrliche. Dieses Sich, festsetzen ist aber, wie Staudenmaier sagt >), zugleich eine ') Geist der göttlichen Offenbarung. 1837.