, da kämpfte der jugendliche Heldenfürst Max Emanuel von Bayern, der Kurfürst Johann Georg Hl. von Sachsen und vor Allen Carl von Lothringen, der in Wien die zukünftige Residenz seiner Nachkommen befreite. Der große Antheil, den das deutsche Reich an der Bändigmg der Türkenmacht genommen, wurde alle die Zeit her viel zu wenig gewürdigt. Deut sche Reichsfürsten commandirten, deutsche Reichs truppen kämpften in jenen großen Schlachten mit, welche das Habsburg'sche Banner in Hellem Sie gesglanz erstrahlen
der Zeiten gedenken, welche mit der Türkenschlacht vor Wien ihren Anfang nahmen, kann er sich ohne Ueberhebung sagen, daß er einem Staate angehöre, welcher trotz vielfacher Mißgriffe auch unvergeß liche Leistungen aufzuweisen hat — so ist der deutsche Oesterreicher berechtigt, sich diesen Erin nerungen mit noch größerem Selbstbewußtsein hinzugeben. Jede Freudensalve, welche in diesen Tagen abgegeben wird, verkündet mit weithin klingender Stimme, was der Deutsche für Oester reich bedeutet und legt Zeugniß
ein deutsches Wert und der Deutsche nicht mehr gesonnen ist, die Verdienste seiner Vorfahren in den Hintergrund drängen zu lassen. Mag drum die Gegenwart zweifeln, mögen Tausende mißgünstige Federn beflissen sein, Oester reich den deutschen Charakter und den Deutschen den hervorragenden Antheik abzusprechen. welchen sie an der Geschichte der Monärchke haben, ein Blick in die Vergaugenheik Hnügt, alle die Be mühungen zu Mavden!z«s-Mache». Wann und wo immer der BoHang gelüstet wird, welcher die Ereignisse
einer der großen Tage der Christenheit. Deutsche und Polen entschieden denselben und haben damit der seitdem dahinsiechenden Türkei den ersten entscheidenden Stoß versetzt. Das Fest, welches also in diesen Tagen in Wien gefeiert wird, ist nicht allein ein Wienerisches, sondern ein österreichisches, ein deutsches Fest und trotzdem können es die Deutschen Oesterreichs nicht mit frohem Muthe begeheil. Aber in die Herzen eingegraben.haben sie die Namen der Bürger, welche vor zweihundert Jahren Gut und Blut
für die theure Vaterstadt, für das Vaterland geopfert; mit Stolz gedenken sie ihrer Haltung mit Stolz ihrer Thaten. Ein Geschlecht von Eisen mit Herzen von Gold. Reich und Arm wetteiferte in der Bekundung männlicher Gesinnung, heroischer Entsagung: kein Kastengeist machte sich bemerkbar, kein rivalisiren- der Ehrgeiz störte die Harmonie, keine religiösen Gegensätze traten zutage. Der Handwerksgeselle kämpfte neben dem Meister, der Arbeiter neben dem Brodherrn, der Katholik neben dem Prote stanten. Die Gefahr