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Schlern
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Seite 8 von 80
Datum: 01.10.1982
Umfang: 80
Hellwöger, alle drei zu St. Lo renzen. 1748 VI. 1. /28/ wurde Christian Renzler, „des Pirchners zu Saallen Sohn“, von der Gemeinde zu St. Lorenzen als Inwohner und Maler mit der Bedin gung aufgenommen, daß er 12 fl, „das belegte Einsaßgeld“, dem Raitgeber Jacob Helweger bezahle. 1752 V. 6. /29/ bei der abgelegten Bürgerschaftsraittung wurde Christoph Renzler, „so ohne denen mit der sogenanten Krienßeysen-Behausung aigen thumblichen versechen, von der Bürgerschafft aus fir ainen Mitbürger nebst Bezahlung

I. 22. /35/ durch seine Ehefrau aufgeliehenen 5 fl — samt Zins der Kirchen kasse wieder zurück. Als Bürger des Marktes St. Lorenzen wurde Christian Renzler auch zur Übernahme des Kirchpropstamtes der dortigen Pfarre berufen. Weil Renzler dieses Amt aber nicht selbst ausüben wollte, wurde 1791 I. 15. /36/ an dessen Stelle Jakob Valentin Salcher von der Kirchenvorstehung „untergestellt“ und verpflichtet. Salcher versah das Kirchpropstamt für Renzler, bis Salcher im Jahre 1794 starb. Salcher war schon 1784/85 als Kirchpropst

für die Hl.-Kreuz- Kirche bei St. Lorenzen anstatt Christian Renzler eingesprungen. Renzler hätte deswegen auch für Hl. Kreuz das Kirchpropstamt turnusweise übernehmen sol len, weil er dort ein Stück Feld innehatte (s. u.). Während die Gemeindeschriften von St. Lorenzen Christian Renzler nur noch 1792 VI. 15. in einer Liste der „Comparentes“ nennen, kommt sein Name in den Kirchenrechnungen von 1795 das letzte Mal vor. Dann scheint Christian Renzler mit seiner Frau von St. Lorenzen weggezogen

zu sein, denn das Gräfl. Küniglische Gericht zu St. Lorenzen wurde erst im Jahre 1817 davon in Kennt nis gesetzt, daß Christian Renzler im Jahre 1796 und dessen Frau Elisabeth Velgradin im Jahre 1805 gestorben waren, obwohl hingegen das St. Lorenzenzer Pfarrkirchenurbar des Jahres 1796 bereits vom Ableben des Malers Christian Renzler Notiz nimmt und die 18 kr Grundzins aus der Renzlerischen Behausung auf Christians Verlassenschaft überschreibt. Nach der Todesmeldung der Renzlerischen Eheleute im Jahre 1817 beeilte

sich das Gericht, zur Verhandlung zu schreiten. 1817 XI. 4. /37/ wurde in der Christian Renzlerischen Behausung Nr. 5 zu St. Lorenzen die Inventur vorge- 27) StAB/VFB Michelsburg 227, fol. 312. 28) Ältere Gemeindeschriften/SL/Alve- ra. Dem verst. Herrn J. Alvera und dessen Tochter Antonia bin ich zu großem Dank verpflichtet, daß ich in den Band der Gemein deschriften, in dem auch die wert volle Ortschronik enthalten ist, Einsicht nehmen durfte. 29) Gemeindeschriften/SL. 30) HAB/HRP 90, fol. 290

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Schlern
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Seite 22 von 80
Datum: 01.10.1982
Umfang: 80
In der Art Renzlers sind auch die Andachtsbilder über den Beichtstühlen in St. V i g i 1, St. M a r t i n i. Thurn und im Presbyterium von St. Martin bei St. Lorenzen; in allen drei Orten mit dem Thema Petrus und Magdalena als Büßer. Der Gattung Andachtsbilder sind auch die Kreuzwegstationen zuzuordnen. Von Christian Renzler stammen wohl sicher die Stationen in den Filialkirchen von Pflaurenz und von St. Martin bei St. Lorenzen. Jene von St. Martin sind mit 1746 datiert/84/. Täuschend ähnlich

/86/, nachdem er die Frau Elisabeth Wielandin bereits 1778 V. 23. /87/ durch Tod verloren hatte. Besondere Würdigung verdient Christian Renzler als Maler von Altarblät tern. Er malte das Vesperbild vom ehemaligen Seitenaltar der Filialkirche St. Valentin bei Pfalzen. Der genannte Seitenaltar trug oben im Giebel noch ein Bild der hl. Notburga von der Hand Christian Renzlers/88/. Dieses Aufsatzbild scheint aber nicht mehr erhalten zu sein. In der Pfarrkirche zum hl. Cyriakus in Pfalzen trug einer der Seiten

altäre ein Bild mit der Himmelfahrt Mariens von Christian Renzler — um 1836 wurde es durch ein Altarblatt von Cosroe Dusi mit dem gleichen Thema er setzt —, während das Bild des anderen Altares vom „jüngeren“ Kachler zu St. Georgen stammte/89/. Aufgrund von Stilvergleichen ist es nun möglich, auch das ehemalige Hochaltarblatt der Kirche von St. Martin i. Th./Gadertal Christian Renzler zuzuschreiben. Es stellt die beiden Kirchenpatrone dar, den hl. Johannes d. Täufer mit dem Lamm und den hl. Bischof

i. Th., St. Martin bei St. Lorenzen und St. Vigil i. E. sprechen dafür, das ehemalige Seitenaltarbild in C o r t e/Buchenstein mit dem hl. Franz Seraph, auch der Hand Christian Renzlers zuzuschreiben. Der betreffende Altar stand früher auf der Evangelienseite im unteren Teil der Kirche, die im Jahre 1775 auf Kosten des Schloßhauptmannes Anton Gentili erneuert wurde/91/. Die beiden Seitenaltarblätter mit den entsprechenden Giebelbildern in der Pfarrkirche von Enneberg wurden bestimmt auch von Christian Renzler

gemalt/92/. Der linke Altar auf der Evangelienseite trägt das Blatt mit den Heiligen Drei Königen und das Aufsatzbild mit dem Salvator Mundi — dieser Altar wurde 1782 VII. 18. vom Fürstbischof Joseph v. Spaur geweiht/93/ — und der rechte Altar auf der Epistelseite das Blatt mit dem hl. Viehpatron Papst Silvester und das Giebelbild mit der Jungfrau Maria. Der Vergleich mit dem Fastenbild der Mater Dolorosa in der Kirche von Hl. Kreuz bei St. Lorenzen läßt die Annahme zu, Christian Renzler sei

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Schlern
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Seite 21 von 80
Datum: 01.10.1982
Umfang: 80
für die Hl.-Kreuz-Kirche auf der F r o n w i e s bei St. Lorenzen eine neue Orgel her. Der Tischler Michael Stieger zu St. Lorenzen verfertigte dazu die Orgeltürlein und den ausgetäfelten Orgelkasten, den der Maler Christian Renzler faßte /80/. Diese Orgel wurde in neuerer Zeit abgetragen. Renzlers Ruf als guter Faßmaler drang auch über das Pustertal hinaus. 1773 X. 14. kontrahierten die Kirchpröpste der Benefizialkirche zum hl. Silve ster in Larzonei (Buchenstein) mit Christian Renzler wegen der Fassung

zu zwei „Evangeli-Fähnd- len“ verzeichnet, für die Christian Renzler die „Plätl“ um 8 fl 48 kr gemalt hatte. Diese Ministrantenfähnchen sind noch heute in Saalen vorhanden und werden bei feierlichen liturgischen Anlässen verwendet. Sie tragen sehr ähnli che Blätter, auf denen ein barocker Meßkelch mit großer Hostie und in den unteren Ecken je ein aufblickendes Engelsköpfchen dargestellt ist. Diese beiden Fahnblätter sollten für mich der erste Schritt zum Identifizieren der „Hand“ Christian Renzlers

sein. Ringler /82/ erwähnt zwar auch ein Fahnenblatt in St. Vigil in Enneberg von der Hand Christian Renzlers, gibt aber nicht das Bildthema dieses Blattes an. Bei den deponierten Kirchensachen von St. Vigil fand ich dann ein doppel seitiges Fahnenblatt mit den Heiligen Joachim und Anna zu Füßen der Unbe fleckten auf der einen Seite und auf der anderen den hl. Franz Xaver als Pilger auf dem Weg zur Himmelspforte — das Blatt ist im oberen Teil später von anderer Hand ausgebessert — und mit dem Psalmspruch

: „Peregrini sumus. In Dornum Domini intrabimus.“ Zeitlich und stilistisch paßt dieses Blatt sehr gut auf Christian Renzler. Die Gesichter der dargestellten Heiligen sind mar kanter durchgezeichnet als die Engelchen auf den Saalener Fahnenblättern. Laut Kirchenreehnung 1774/75 von Hl. Kreuz bei St. Lorenzen erhielt Christian Renzler 10 fl 51 kr ausbezahlt für „zwo gemahlene Fasten-Pilder samt mit Gold und Silber gefaßten Ramen“. Der Tischler Michael Stieger hatte dazu die Rahmen mit „Laubwerch“ angefertigt

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Seite 24 von 80
Datum: 01.10.1982
Umfang: 80
mit Maria Hilf und den Wappen Künigl-Traut- son sein. Das Chronogramm ergibt die Jahrzahl 1764. Am Triumphbogen des Presbyteriums in der Kirche von Stegen malte Christian Renzler neben das Holzkruzifix aus dem 17. Jahrhundert Maria und Johannes. Das Chronogramm ergibt die Jahrzahl 1775. Das Jüngste Gericht an der Decke in der Friedhofskapelle von Enne- b e ,r g konnte ich auch als Werk Christian Renzlers identifizieren. Es wurde, wie aus dem verstümmelten Chronogramm hervorgeht, um 1760 gemalt

. Zu nennen bleibt noch eine Krönung Mariens am Gewölbe des Presbyte riums in der Kirche von K n i e p a ß und die beiden Patrone Johannes d. T. und Johannes d. Ev. an der Außenwand der Spitalkirche von Sonnenburg. Die um 1780 von Christian Renzler für die Flagellantenkapelle zu C o 11 e S. Lucia/Buchenstein /102/ ausgeführten Gemälde sind leider nicht mehr erhal ten, da diese Kapelle in neuerer Zeit abgebrochen wurde/103/. IV. Schlußwort Sicher wird sich in Zukunft noch manche Lücke in der Biographie

des Malers Christian Renzler schließen lassen. Auch wird sicher noch manches Werk dem Schaffensverzeichnis dieses Malers, von dem ich kein einziges signiertes Bild finden konnte, in Zukunft ergänzend anzufügen sein /104/. Die Frage nach dem Lehrmeister Christian Renzlers muß ich leider unbe antwortet lassen, da mir — abgesehen von der kurzen Notiz über seinen Auf enthalt in Bozen vor dem Jahr 1748 — darüber die archivalischen Notizen feh len, so daß ich gezwungen bin, die Beantwortung dieser Frage

den Fachleuten der vergleichenden Kunstwissenschaft zu überlassen. Wenn man über das Schaffen des Malers Christian Renzler spricht, kann man nicht umhin, auch zwei seiner Söhne, nämlich Johann und Joseph, die beide den Malerberuf ergriffen, besonders hervorzuheben, denn beide Söhne konnten schon in früher Jugendzeit ihr ererbtes Form- und Farbenempfinden in der Werkstatt des Vaters bilden und erhielten sicher bereits dort den unermüdlichen Schaffenseifer anerzogen. Ob sie aber, wie J. Baur /105/ glaubt

, ausschließlich durch die Schule des Vaters gingen, bedarf erst einer genaueren Erforschung. Ich hoffe, daß es mir zu einem späteren Zeitpunkt gelingen wird, das fast unüberschaubare Schaffen der beiden Malerbrüder Johann und Joseph Renzler aufzuzeigen und zu würdigen, um so dann die hier mit Christian Renz ler begonnene Geschichte einer pustertalischen Malerfamilie abzurunden. 100) KDS, S. 226. 101) Freundl. Mitteilung von Herrn A. Steger, SL. 102) ABT, S. 327. Cultura Atesina 14 (1960), S. 35. 103) KDS

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Seite 23 von 80
Datum: 01.10.1982
Umfang: 80
Michelspurgischen Gerichtsschreibers Joseph Markus Steger und Mutter des ersten Benefiziaten von Hl. Kreuz bei St. Lorenzen, Leopold Nikolaus Steger. Dieses Porträt wurde um 1755 gemalt/94/. Sogar den Fürstbischof Karl Franz v. Lodron (1791—1828) porträtierte Renzler bald nach dessen Inthronisation und erhielt dafür 1792 von der Hof kammer zu Brixen 10 fl 30 kr ausbezahlt /95/. 3. Holztafelmalerei Christian Renzler malte Votivtafeln auf Holz für die Wallfahrtskirchen in Hl. Kreuz

an /97/. Diese Bilder werden z. Z. durch die Restauratoren Peskoller in Bruneck saniert und sollen dann im Volkskundemuseum in Dietenheim aufgestellt werden, während die genannte Kapelle originalgetreue Kopien erhält. Auch diese Tafeln sind zeitlich um 1775 einzustufen. Nach meinem Urteil dürften auch die Innenseiten der Orgelflügel in der Kirche von Ehrenburg mit der Darstellung „Der auferstandene Christus erscheint seiner Mutter“ — wenigstens der rechte Flügel mit Maria — von Christian Renzler gemalt

sein. An den Außenseiten findet sich die Darstellung des Verkündigungsengels, der Maria erscheint /98/. In der Unterkirche von Ehrenburg ist noch eine antependiumartige Holztafel mit der Beweinung Christi durch Maria, Johannes und Magdalena zu erwähnen, die auch Christian Renzler zuzuschreiben ist. In der Art Renzlers sind auch die drei Felder der Holzkanzel in der Kirche von 11 s t e r n bei St. Sigmund i. P. gemalt. Die drei Bilder mit dem Herzen Jesu, mit Drachentöter St. Georg und mit dem hl. Martin kann man wohl

als Programm für die christliche Lebensgestaltung interpretieren. Das Bild mit dem hl. Martin trägt die Jahrzahl 1775. Es wäre möglich, daß die kleinen Stationstäfelchen in der Kapelle von Haidenberg als Frühwerk Renzlers anzusehen sind, denn sie sind zwar mit wenig Sorgfalt hingepinselt, zeigen aber doch einige auffallende Ähnlichkeiten mit ausgereiften Werken von ihm. 4. Fresko-/Wandmalerei Christian Renzler malte die Deckenbilder in der Kapelle von Haiden berg mit der Schutzmantelmadonna

als Schirmherrin der ganzen Familie, der Lebenden wie der Verstorbenen, mit den Heiligen Silvester, Josef, Andreas und Sebastian. Ein weiteres Fresko von Christian Renzler findet sich an der Brunnenwand vor dem Ansitz Mühlstätten in St. L o r e n z e n, wo die auf einer Wolkenbank thronende Himmelskönigin mit den „Zungen“-Heiligen Johannes von Nepomuk und Antonius von Padua, alles von einer Blumengirlande umrahmt, dargestellt ist. Im Langhaus der Pfarrkirche zum hl. Cyriakus in Pfalzen /99/ malte Christian

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Seite 10 von 80
Datum: 01.10.1982
Umfang: 80
Andreas Renzler (*1752 X. 21.)/50/; Franz Martin Renzler (*1754 XI. 7.)/51/; Elisabeth Renzler (*1759 I. 10.) /52/; Anton Renzler (*1761 V. 12.)/53/; Katharina Renzler (*1763 XI. 18.)/54/. Da beide Erblasser, Christian und Elisabeth, kein separates Vermögen be saßen und auch für beide die nämlichen Erben auftraten, konnte zur Abhand lung selbst geschritten werden. Außer den im Inventar von 1817 XI. 4. aufge zählten „Fahrnussen“ fanden sich noch an Realitäten: a) die Krienseisenbehausung nächst

kr — zu begleichen und den anderen Erben ihren Teil hinaus zubezahlen bzw. bis dahin mit 4°/o zu verinteressieren. Schließlich wurde neben dieser Abhandlung noch ein Extrakt davon dem Verfachbuch einverleibt /55/. III. Künstlerisches Schaffen Außer den bereits oben in der Einleitung angedeuteten Arbeiten Christian Renzlers war bisher in der gedruckten Literatur — meines Wissens — kein anderes Werk von ihm bekannt. Von den Kirchenrechnungen in der Heimat pfarre Renzlers vor allem erwartete ich mir jedoch

brauchbare Angaben, die mir weiteren Einblick in das Schaffen und in die Manier des Malers Christian Renzler gewähren sollten. 50) KA/SL/TfB III, S. 411. 51) KA/SL/TfB III, S. 435. 52) KA/SL/TfB III, S. 476. 53) KA/SL/TfB III, S. 502. 54) KA/SL/TfB III, S. 530. 55) StAB/VFB Michelsburg 1817, fol. 150. Die Mitteilung über die Ver lassenschaft des Malers Christian Renzler verdanke ich Herrn A. Kämmerer, Bozen. An dieser Stelle möchte ich auch Herrn Sen.-Rat und Archivdirektor Dr. Franz-Heinz Hye, Innsbruck

, einen besonderen Dank ausspre chen, daß er sich der Mühe unter zogen hat, die Matrikelbücher von Wattens nach einer eventuellen Sterbeeintragung des auswärts ver storbenen Malers Christian Renz ler durchzusehen.

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Seite 5 von 80
Datum: 01.10.1982
Umfang: 80
Eduard Scheiber Notizen über Abstammung, Familie, Besitz und Schaffen des Malers Christian (Christoph) Renzler I. Einleitung Wahrscheinlich ist es J. Leinmen/l/ und C. Wurzbach/2/ zuzuschreiben, die über Christian Renzler urteilten, er sei „ein sehr mittelmäßiger Maler“ und „ohne alle künstlerische Bedeutung“ gewesen, daß dieser Barockmaler aus dem mittleren Pustertal im Bewußtsein der heimischen Kunstgeschichte nahezu in Vergessenheit geraten konnte. Er wird z. B. bei J. Weingartner

/3/ kein einzi ges Mal genannt! Abgesehen von einer kurzen Erwähnung bei J. Baur/4/ war es wohl erst die Zeitschrift „Cultura Atesina“ 15/, die diesen Namen, gestützt auf eine Angabe bei E. v. Ottenthal/O. Redlich /6/, wieder aufgriff. Aufhor chen ließ jedoch dann K. Gruber mit der sensationellen Mitteilung „Ein Troger weniger“ /7/, denn damit sollte Christian Renzler mit einem Schlag eine ganz andere Bewertung zukommen. Auch J. Ringler/8/ zitierte Grubers Mitteilung, die dieser F. A. Sinnacher /9/ entnommen

hatte. Während meines Aufenthaltes in St. Lorenzen in den Jahren 1972 bis 1975 begann ich, mich mit der Malerper sönlichkeit Christian Renzler zu beschäftigen, und kann nun einige Forschungs ergebnisse vorlegen, wenn auch sein Lebensbild und die Übersicht über sein Schaffen noch lange nicht abgerundet genug erscheinen. II. Genealogie und Biographie 1. Pirchnerhof und Renzlerfamilie zu Saalen Christian (oder Christoph) Renzler wurde 1716 XI. 26. /10/ auf dem Pirch- nerhofe zu Saalen bei St. Lorenzen als Sohn des Georg Renzler

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