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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 29.09.1879
Umfang: 4
und weil durch diese Uebertragung erstere Alpe um 500 fl. entwerthet wurde. Die Lage der Hütte in der Nähe des Waldes bedingte große Gefahr für denselben und es hätte, wenn nicht Windstille geherrscht, ein Schaden von vielen tausend Gulden erwachsen können. Johann Greiderer )un., dermaliger Altenhauser bauer war um jene Zeit Melker auf der Kreuzangeralpe, und damals schon fiel der Verdacht der Brandlegung auf denselben Im Frühjahr 1879 wurde nun eine Untersuchung wegen Wilddiebstal gegen Josef Fahringer, Christian Greiderer

und Genossen durchgeführt und Johann Greiderer war gegen diese als Belastungszeuge aufgetreten. Gelegentlich dieser Unter suchung wurde vor Gericht die bestimmte Anschuldigung vorgebracht, Joh. Greiderer habe die Maishütte vorsätzlich in Brand gesteckt. Christian Greiderer, der Bruder des heute Angeklagten, hat wiederholt ausgesagt, daß sein Bruder vor mehreren Jahren von der Weißensteineralpe zum Vater gekommen sei und demselben erzählt habe, daß er Trirl's Hütte in Brand gesteckt und zu diesem Zweck aufs

legung der Brandstätte nach Prastern von Seite GreidererS sei eine Finte, weil dieser Ort in einer der Maisalpe entgegengesetzten Richtung liege. Am Tage des Brandes traf Christian Prantl, Hasenauerbauer in Kossen, mit Greiderer im Wirtshaus des Anton Bacher auf der Ezgenalpe zusam men und verließ, nach bestimmter Aussage des Kühbuben Josef Niederer, vor Greiderer die Eggmalpe. passirte dann die nur % Stunden entfernte Maisalpe, wo er die Hütte noch unversehrt fand. Abends aber bemerkte

er eine ihm verdächtig scheinende Röthe in der Richtung der Maisalpe. Der Angeklagte stellt unbedingi in Abrede, daß er den Brand gelegt habe, weiß aber keine ihn wirklich entlastenden Momente vorzubringen. Die Aussagen seines Bruders Christian und des Andrä Guggenbichlcr bezeich net er als erdichtet und versucht glauben zu machen, daß er zu jener Zeit wegen einer Jagd auf der Eggenalpe die Weißensteinalpe verlaßen habe. Auch daß er der Achorner gegenüber von einer Brandröthe gesprochen, be streitet

den Verdacht der Brand legung gegen Greiderer zun. gehabt. Die Möglichkeit einer Täuschung be züglich des Brandortes gibt er bei einem Ortskundigen nicht zu. Er ver langt 550 fl. Schadenersatz. Der Zeuge Christian Greiderer ist der Bru der deS Angeklagten. Trotzdem ihm von Seite des Vorsitzenden dringlichst dargclegt wurde, er könne als Bruder des Angeklagten von der Rechts- wolthat Gebrauch machen und sich der Aussage entschlagen, sagt der,elbe doch gegen seinen eigenen Bruder genau

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 17.01.1877
Umfang: 8
des Staatswesens hervorgetreten lich und die Frau mit einer fetten Abnahme versehen.' „Und waS bleibt mir?' fragte Christian wie betäubt. „Gräme Dich nicht, armer Zunge,' versetzte der Wirth tröstend, „bist noch jung und gesund, kannst arbeiten und dein Brot verdienen, wirst leicht einen Dienst bekommen, in d.r ganzen Gegend trägt's Dir kein Mensch nach; — aber dem alten Hans hat man'S verdacht, daß er sich von der Frau regieren läßt und Dich so ganz und gar enterbt hat. ES waren unser Einige, die wollten

Einspruch thun, daS Testa- , ment umstoßen, da gab der Alte zu Protokoll, daß Dir nichts weiter zukäme, als Dein Müt terliches, daß er seine Hand von Dir gezogen habe und sein Nettester todt für ihn sei, — einen Karrensträfling kenne er nicht, und daS Gericht stand ihm bei.' „ES ist gut, sollt Dank haben, Jochen', sprach Christian nach einer Weile, sich erhebend, „wie viel ist meine Zeche?' „Ach geh doch, Junge, wirst den Willkom- menStrunk mir nicht bezahlen wollen!' rief der Wirth, „wo willst

denn nun aber hin?' setzte er besorgt hinzu. ^ „Mein Mütterliches holen und mit dem Stiefbruder abrechnen,' antwortete Christian mit einer unnatürlichen Nuhe. find. Der Entwurf des Staatshaushalts - Etats wird Ihnen unverzüglich zugehen. Unter den Gesetzentwürfen, welche Ihnen vorgelegt werden sollen, sind einige der erheblicheren bereits früher Gegenstand der Berathung gewesen, namentlich auch derjenige wegen anderweitiger Einrichtuug des Zeughauses zu Berlin, welcher, in Verfolg der mit den Reichsbehörden gepflogenen

. Der Justizminister Marlel wies die bonapartistischen Kläffer gebührender maßen zurück, die Kammer jedoch acceptirte einen Antrag Albert Grevy'S. demzufolge sie die Abbe rufung Baillcul'v billigt und die Anschauungen „Bleib' hier, die Leute sind alle auf dem Felde,' sagte der Wirth, dem merkwürdig Angst wurde, „wirst höchstens den Alten daheim tnffen.' „Heut' am Sonntag auf dem Felde', fragte Christian ungläubig, meinst wohl in der Kirche.' „Dort ist Kinderlehre', fuhr jener hastig fort, „das Korn steht

noch draußen und die Leute sind hinaus um einzufahren — siehst daS aufsteigende Gewitter nicht? So Hat'S den ganzen Tag schon gedroht, und man muß daS liebe Korn doch bergen, meine sind auch alle miteinander hinaus.' „Meinetwegen', sagte Christian achselzuckend, „hab' doch auch mit dem Vater zu reden — komm später wieder löor Jochen!' Er schritt nach der Thür, welche in diesem Augenblick geöffnet wurde. Ein ältlicher Mann mit ergrautem Haar trat herein, warf einen Blick auf Christian und stutzte. „Guten

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 29.09.1879
Umfang: 8
Greiderers, Christian, aus Rache gegen den „Verräther' diesen offen und bestimmt der Brandlegung an der „Maisalphütte'. Christian Greiderer behauptete geradezu, daß sein Bruder Johann dem Vater und ihm einige Tage darauf erzählt habe, daß er die Maisalphütte in Brand gesteckt. Auch andere Zeugen gaben den An geklagten belastende und verdächtigende Thatumstände an. Der Angeklagte läugnet entschnden jegliche Schuld am Brande, rechtfertigt die ihm nachgewiesene Entfernung von seiner Sennhütte

; ebenso soll der Angeklagte an die mit ihm auf der Weissensteinalpe zusammenwohnende Sennerin Elisabeth Ahorner zwei Tage nach dem Ararat die bedenkliche Frage gestellt haben, ob sie R8K« nicht , in der Gegend gegen „Prastern'. too /eine BreAlhütte abgebrannt sei, Feuer oder ein Röthe bemerkt habe. Nach Meinung der Ahorner war diese Frage eine bloße „Finte' Greiderers, weil Prastern gerade in einer der MaiSalpe entgegengesetzten Rich' tung liegt. Der Hohenauerbauer von Kössen Christian Prantl

war am Tage des Brandes mit Greiderer im Wirthshause auf der Eggeralpe zusammengetroffen, hatte sich jedoch vor Greiderer entfernt. Der Be sitzer des Eggeralpen-WirthShauseS Anton Bacher bezeugt übereinstimmend mit der Aussage des Ange klagten, daß er am Tage des Brandes gemeinschaft lich mit Johann Greirerer bis zum Dunkelwerden gejagt und sich von demselben bei der „Neualm' ge> trennt habe. Der Angeklagte beharrt auf seiner Un schuld. Nach dem Zeugniß eines Hausgenossen Christian Greiderers geht

Christian gibt über Vorhalt des Prä sidenten zu, mit seinem Bruder in Feindschaft zu leben, will jedoch von der NechtSwchlthat. sich der Aussage zu entschlagen, keinen Gebrauch macben. Zeuge schildert zuvörderst die Entfernungen zwischen den eiuzelnen Sennhütten und bestätigt, daß man von der „Neualm' zur „Maishütte' wenigstens 1 Stunde zu gehen habe. Er bleibt dabei, daß der Angeklagte dem Vater erzählt habe, daß er die Malshütte in Brand gesteckt, indem er das Holz auf der „Asl' angezündet

Tage be merkte und im übrigen die angeführten Umstände be stätigt. Der Angeklagte behauptet, daß ihm die Zeugin feindlich gesinnt sei. Zeuge Christian Prantl (be eidigt) sagt in, bereits erwähnten Sinne aus und hat sich erst kurze Zeit vor dem AuSbruch des Feuers aus dem Eggeralpen-WirlhshauS, das etwa »/» Stun den von der „Maisalpenhütte' entfernt ist, entfernt, wo Greiderer noch zurückblieb. Zeuge sah in der Folge selbst noch den Brand aus der Entfernung. Auf Beschluß deS Gerichtshofes

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.01.1877
Umfang: 8
. 4. (Fortsetzung.) ES war in der Erntezeit, an einem Sonn tag, als Christian das Dorf S. erreichte, wo er vor acht Zahren von den Häschern gefesselt worden war. Rechts hinüber lag Hans Han sen's Hof, daS Dach, unter dem die Liebste weilte, dort links der Friedhof mit dem Grabe der Mutter. Der Orgelton auS der Kirche drang zu ihm herab. Christian stand unbeweglich auf seinen Stock gelehnt, bannte ihn die Erinnerung oder der Orgelton? Sein Gesicht war todtenblaß trotz der drückenden Hitze. Von Süden zog

, Jochen!' Langsam brachte der Wirth beides und blickte ihn forschend an. „Ihr kennt mich nicht mehr, Jochen?' fragte Christian, seinen Blick offen erwidernd ; haben acht Jahre mich so verändert?' „Daß Dich, — bist Du's denn wirklich, Christian Nasmussen?^ rief der Wirih zurück prallend, «meiner Seel', kamst mir bekannt vor, wußte Dich nur nicht hinzubringen. „Na, wie geht's?' fetzte er hinzu, sich feinem Gaste ge genüber niederlassend; «bist nun frei, mein Zunge? War wohl eine harte Zeit

, he?' Christian nickte düster. „Lebt mein Vater noch?' fragte er dann hastig. »Ja, der Alte lebt noch; das ist aber auch Alles l' erwiderte der Wirth achselzuckend; er ist seit vier Jahren an Händen und Füßen ge lähmt, kann nicht vom Stuhl aufstehen, — holte es sich vom Moor beim Torfstechen, wo er bis an den Leib im Wasser gestanden. Weißt wohl Christian, der alte HanS Rasmussen ist all' sein Lebtag eigensinnig gewesen, — na, der junge Hans macht sich's bequemer und läßt andere für sich arbeiten

l verstehst mich wohl?' — Er blinzelte ihm zu und, als erinnere er sich.jetzt erst, daß er den Zurückgekehrten noch nicht bewillkommnet, reichte ihm die Hand über den Tisch hin, in welche Christian mit sichtlicher Aufregung einschlug. „Wer hat den Hof?' fragte letzterer mit ge preßter Stimme. „Dein Stiefbruder, wer wohl anders?' ant wortete der Wirth. „Natürlich, wer wohl anders,' lachte Chri stian in bitterem Grimm, „das heißt er verwal tet den Hof für «nicht denn anders kann'S

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 20.01.1877
Umfang: 10
ihn die Hunde; es waren nicht mehr die alten Kameraden, diese hätten ihn sicherlich wieder erkannt. Die Wehmnth kam über ihn, wie damals vor acht Jahren. Er schüttelte sie ab und schritt auf's Haus zu -- die Thür war verschlossen. Er ging »ach der Rückseite, nirgend ein lebendes Wesen. Auch die Ställe waren verriegelt, nur die große Scheunenpforte stand weit offen, doch war auch hier kein Mensch zu sehen und zu höre«. Der ganze Hos evschien wie auSgestorben. Jetzt ging Christian auf daS kleine Nbnab- mehaus

!' Christian blickte regungslos auf den Greis; sein Haß schmolz hin bei diesem Anblick, und ohne ein Wort zu sprechen, trat er ans Fenster, wo auf einem kleinen Tisch eine weiße Wasser flasche stand; doch war dieselbe der Soune zu sehr ausgesetzt gewesen, weßhalb er schweigend die Stube wieder verließ, um in einem Kruge frisches Wasser aus der Küche zu holen. „Wer war daS?' murmelte der Alte er schreckt; „war es ein Fremder? So hat man mich ganz allein am dem Hofe gelassen? O, mein Heir und Gott

, wie werde ich bestraft!' Christian kehrte jetzt zurück und gab dem Vater zu trinken. Er schwieg noch immer; doch zitterten seine Hände so sehr, daß er den. In halt deS Kruges fast ganz verschüttete. „Wer seid ihr?' fragte der Alte ängstlich. „Ist die Anne-Marie nicht daheim?' Letztere war die Magd, welche zu seiner auS Kalkutta, wonachdie Gerüchte, daß die Be ziehungen zwischen'England und Afghanistan ge trübt seien, als unbegründet bezeichnet werden. Der Befehlshaber der Neworlean'schen Buz, destrnppen erhielt

, daß derartige Bauten im tiessten Frieden Pflege bestellt war und nun ihn schlafend wäh nend, zu den Leuten aüf'S Feld gegangen war. „ES ist Niemand daheim,' versetzte Christian, den Vater schmerzlich anblickend, „man hat Euch, den kranke» Mann, ganz allein gelassen!' „Barmherziger JesuS!' schrie der Alte, ihn starr anblickend, „das ist mein Sohn Christian oder sein Geist!' „Bin'S selber, Vater!' sagte Jener, „die acht Jahre find um, ich bin frei!' „Und Du kommst heim» um mich anzu klagen!' stöhnte der GreiS

. „O, warum warst Du nicht am Platze, als ich Dich damals weg fahren wollte zum Ohm; warum belogst Äu mich? Nun ist's zu spät, — ich kann Dir nicht mehr helfen!' „Freilich war ich schon um elf Uhr auf der Mutter Grab, um Euch zu erwarten,' versetzte Christian; aber ein IudaS Jscharioth hatte mich verrathen; vom Grabe weg, wo ich eingeschlafen war, holte mich daS Gericht.' — „Ein Judas Jscharioth hat Dich verrathen?' murmelte der alte Mann in Todesangst; o.nun bin ich schuldig, und Gott wird mich verdam

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 04.07.1874
Umfang: 6
sich dort ein Stuck Selchfleisch und Käse zu, was ihm aber von der Wirth- schast wieder abgenommen wurde. Nachdem die Wirthsleute mit miger Schwierigkeit die Bezahlung erlangt hatten, entfernten sich die beiden Italiener gegen 9 Uhr und begaben sich in das Haus des Bäckerei- und Mühlebesitzers Christian Koidl, wo sie in der Küche schwarzen Kaffee verlangten, welcher ihnen von der Frau des Koidl, Barbara Koidl geb. Schleicher, verabreicht wurde. Die in der Küche anwesende Dienstmagd, lnna Losch, begab

und wie einige Zmgen sagen, aus die Erinnerung Vasselai's an das Messer in seiner Seitentasche griff, aber angefaßt von Schleicher und auf dessen Worte: „Was! ein Messer?" seine Pfeife herauezog. So dann begab sich Schleicher in den Pferdestall und Christian Koidl, der Sohn des ältern Christian Koidl, der zugeseheu hatte, ltl die Mühle. In der Nähe waren auch der junge und der alie Kordl, der Knecht Georg Fischer und der Müllerbursche -öaskf Dürenbergerügewesen. Bald darauf sahen Barbara Koidl und andere Zeugen

wurden, M das Küchensenster zurück, schrieen hinein und benahmen sich "^ungebärdig , weßhalb Christian Koidl mit Schießen drohte, Beiden Bäcker hinausgeworsen worden seien. Bald jedoch kehrten sie zurück und mit ihnen ein gewisser Prato, der in das Haus gieng, um Brod zu kaufen. Die Beiden aber blieben vor dem Hause stehen und einer reichte dem Christian Koidl Len. Geld hin, um auch Brod zu kaufen. Dieser aber wagte sich nicht so nahe heran und forderte sie mit zorniger Miene auf, sein Haus

Koidl aus dem Hause getreten und ihr Sohn Schleicher sank ihr mit den Worten „meine liebe Mutter," aus einer klaffenden Wunde unter der Linken Brust warze blutend, sterbend in die Arme. Während sich Schleicher und Vasselai gegenüber standen, gieng Vale mit zwei Messern auf Christian Koidl los, wurde aber von diesem zu Boden ge schlagen und trat den Weg gegen den Steinbruch hinan; er wandte sich aber plötzlich um und schritt mit erhobenem Messer auf den alten Koidl los. In demselben Augenblicke fiel

ein Schuß, den Christian Koidl vom Söller herunter abgefeurt hatte, als er seinen Vater mit zwei Messern bedroht sah. Vale trat von einem Schrotschuffe getroffen den Rückweg zum Steinbruch an, endete in einem nahen Gebüsch sein Leben und wurde dort mit einem Messer in der Hand und einem im Gürtel aufgefunden. Die Besichtigung der Leiche des Schleicher 'e^gab eine 1 Zoll lange Wunde, welche die 5. Rippe durchdringend von oben nach vorne und unten verlaufend den Luugenlappen ganz durchdrang

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 8
Datum: 14.05.1873
Umfang: 8
Kinpolntncr, Gemeinde-Vorstand von Waidring, Ehrengabe des Herrn Christian Unterrainer, Wirth von Waidring; ü. Johann Schwcinößel von Kössen, Ehren gabe des Herrn Paul Salcbner, Vereins - Vorstand von Waidring. Feld Nr. 2: 1. Job. Wörgötler von Waidring, Ehrengabe dcs Herrn Jakob Stainer, k. k. Postme-ster von Waidring: 2. Christian Aerger von Waidring, Ehrengabe deS löbl. Vetcranen-VereinS von Reit im Wintl in Baiern; 3- Christian Diechtler von Waidring, Ehrengabe der Frau Unterrainer, Windlbäurin

Prantner ssn. von Waidring ; S.'Johann Eder von Waidring: 6. Gottlieb Ehrhardt ^ Veteranen- Vereins-Vorstand in Fieberbrunn; 7. Martin Unterrainer von Waidring; 8. Simon Wersleitncr von Waidring; 9. Johann Millinger, k. k. Postmeister von Fieberbrunn; 10. Paul Salchner, Vereins - Vorstand von' Waidring; 11. Thomas Wimmer von Waidring: 52. Kaspar Köck von Waidring ; 13. Christian Unterrainer^lln. von Waidring; 14. Georg Jöchl von St. Johann; IS. Josef Eder von Waidring: 1k. Seb. Berger von Waidring

; 17. Stephan Millinger von Waidring; 18. Nupert Stöctl von Fieber? brunn; 19. Josef Diechtler; 2V. Christian Unterrainer seo-, VereinsPräses von Waidrii-g; 21. Stephan Kaiserer, Wirth in Adalari; 22. Josef GraSpöintner von Reit im Winkl in Baicrn; 23. Johann Bacher von Waidring;' 23. Nikolaus Vrunnschmidt von St. Johann; 25. Hochw. Vikar P. Nuprechter von Waidring: 26. Christian Häuser von Waidring; 27. Andrä Grinbacher von Waidring; 23. Johann Prantner jun. von Waidring; 29. Johann Wörgötter von Waidring

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 02.01.1880
Umfang: 4
- , —is? : „Wünsche allerseits einen Vergnügsamen Abend!' rief der höfliche HaarkräuSler unter einer entsprechenden Verbeugung, um sich gleich darauf an dem Stammtische niederzulassen. „Christian, bring' mir ein Glas Bier und einen Korn!' wandte er sich an einen äußerst korpulenten Mann mit langen Lederhosen, die an den Knöcheln über die blauen Strümpfe gebunden waren. ES ist nicht schwer zu errathen, daß dieß der Wirth war, schon zu erkennen an der weißen Schürze, welche den dicken Bauch

überwölbt, und an dem Sammtkäppchen auf dem Kopfe. „Nur Geduld und nicht so hitzig!' antwortete Christian DuppS mit außerordentlich lauter Stimme, welche ihm eigen war. Für einen Fremdm freilich hatte eS den Anschein, als halte der dicke Wirth sämmt liche seiner Gäste für taub. Mit einer für seine Korpulenz anerkennens- werthen Geschwindigkeit brachte Christian dem Friseur daS Gewünschte herbei, ohne dabei jedoch die kurze Tabakspfeife auS dem Munde zu thun, mit welcher man ihn beständig sah

und die zu ihm zu gehören schien wie der Punkt über das i. Ja, manche der Gäste lebten sogar der festen Ueberzeugung, Christian DuppS lege sich mit seiner Pfeife zu Bette. „Ein schreckliches Wetter ist beute draußen,' begann Klepper, nach dem er sich gestärkt. „Der Wind pfeift, als ob er einen umblasen wollte.' „Was bei Deiner armseligen Figur allerdings kein Kunststück wäre,' versetzte Christian mit einem behaglichen, breiten Lächeln. > 2 anvertrauteS Geheimniß ruhte in seiner Brust sicherer, als ein noch jo tief

, und den Beschluß bildete ein jüngerer Mann, dessen Name Martin Belzer lautete, und der erst vor wenigen Tagen in der Eigenschaft eines Lakaien in daS freiherrliche Haus gekommen war. .Ihr habt gut lachen/ begann ziemlich verdrießlich der Friseur nach einer Weile, „denkt aber ja nicht, daß ich den Christian auS Neu» gierde gefragt habe.' „Nicht?' versetzte der Kutscher, „daS nimmt mich wahrhaft Wun der, Meister Klepper. Wir kennen einander doch schon so zwanzig Jährchen und Ihr habt Euch während dieser Zeit

Eigenschaft besaß indessen unser dicker Wirich dennoch, er war nämlich außerordentlich schweigsam und ein ihm zurück, „was ist unS während der Zeit, daß wir unS kennen, nicht Alles vorgekommen; was haben wir hier in unserer Gasse nicht AlleS erlebt!' „Ja, allerdings,' meinte der Kellermeister und trank sein GlaS aus, mu eS von Christian wieder frisch füllen zu lassen. „Und daß ich gerade heute Abend mich für Alles, was mir in den Weg kommt, interessire,' fuhr Herr Klepper weiter fort, „hat wahr lich

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 10.01.1877
Umfang: 8
, mir Vorwürfe zu machen', begann der Vater nach einer Weile, „anstatt, wie ich glaubte, als armer Schecher, der um Gnade und Vergebung zu betteln hat!' „Ich bin kein Schacher, Vater!' erwiderte Christian. .WaS ich gethan, hättet Ihr auch gethan, ja »och viel mehr als ich; denn Ihr hättet daS Joch io lange und geduldig nicht er tragen. Ich will Euch keine Vorwürfe machen, vergebt mir, daß es geschehen. Aber helft mir fortzukommen, rettet mich vor der Karre!' „So, weißt also, was du verbrochen hast', nickte

der Alte mit funkelnden Augen, .Karren strafe in Ketten und Banden — o grundgütiger Himmel, wärst Du bei der Geburt doch nur gleich gestorben!° «Freilich wär das besser für mich gewesen', versetzte Christian dumpf und mit Gewalt an sich haltend, .laßt unö nicht miteinander ab rechnen, Vater, was hilft's, geschehen ist geschehen; wo die Schuld liegt, daß Alles so gekommen, wollen wir gut sein lassen. Nun beißt's mich erretten, und da habt Ihr zweierlei Wege —' „So — und die sind?' «Wißt doch, Vater

', fuhr Christian tiefanf- athmend fort, daß ich und die Lisbeth Hansen einS sind, daß ihre Eltern nichts dagegen haben werden —' er gewöhnlich der Vertrauensmann seiner Ge meinde bei Landtagswahlen. Zu seinem Ehren feste, dem 50jährigen Priesterjubiläum im Jahre 1873, wurtse der ehrwürdige Greis von näh und fern, von seinen geistlichen Mitbrüdern und an- gesehenen Laien und Gelehrten herzlich beglück- wünscht. Im letzten Herbste sah man noch den rüstigen GreiS in Meran, wo er noch seine gute

befinden, ob die selben genügende Vorräthe für die feldmäßige »Ei. ei, nichts dagegen mit dem Sträfling?' unterbrach ihn der Alte auf's neue höhnisch lachend. .Wenn Ihr mir mein Erbtheil, mein müt terliches und das Eurige auszahltet, Vater!' sprach Christian zögernd, .und die LiSbeth könnte sich entschließen, mit mir nach Amerika zu gehen, wenn Ihr mir dazu beiständet —' Er verstummte, als draußen ein lauteS Ge lächter ertönte. Der Alte nahm die Lampe, ging nach der Thür, öffnete dieselbe und leuchtete

, ein Todt- schlag» —» .Nein, nein', schrie Christian, beide Hände vorS Geficht schlagend, .ich bin kein Todtschläger, Ihr seid belogen worden.' .Gut, will'S gern glauben', nickte der Bauer, .die Strafe bleibt dieselbe, auch der Schimpf, die Schande. Um deswillen aber sollst Du, wo'S an mir liegt, gerettet werden. DaS mit Amerika wird gehen aber ohne die LiSbeth, wer kann an so waS Tolleö denken. List Du hungrig?' Ohne eine Antwort abzuwarten, holte er auS einem Wandschrank Brot und Butter und eine» Krug

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.01.1877
Umfang: 8
. Der Kettenhund Mohr sprang auS seinem Häuschen, um seine Freude an dem alten Be kannten auSzulassen. Christian strich ihm über daS schwarze glatte Fell und legte einen Augen blick sein müdeö Haupt auf den großen, zottigen Kopf deS HundeS. welcher ganz stille hielt und ihm nun daS Gesicht und die Hände leckte. Und weiter ging der Heimatlose, auf die Landstraße hinaus, ohne einen Blick mehr zurück zuwerfen. Gesenkten BlickeS schritt er zwischen den hohen und dichten Knicks dahin, ein hoff nungsloses Ziel

betrachten zu dürfen. AuS Constaininopel, 11. Januar, wird ge- .Halt'S auS, Christian', hatte sie damals beim Abschied zu ihm gesagt, .ich bleib' Dir gut und meine Eltern tragen'S Dir auch nicht nach.' O, hätte er'S doch ausgehalten und in jenem Augenblick, als der Zorn ihn übermannt, an LiSbeth gedacht. Jetzt stand er, ein Geächteter, vor seinem Paradiese, daS ihm auf ewig durch eigene Schuld verschlossen war. Mit einem gewaltsamen Entschluß wandte der Arme nun den Fuß und eilte hastig

weiter durch daS große Dorf, wo hier und da ein Hund ihn mit wüthendem Gebell anfuhr. Am Ende deS Dorfes erhob sich die Kirche auf einer kleinen Anhöhe, weithin sichtbar mit ihrem weißen Anstrich, der geisterhaft im Mond licht schimmerte, und dem schlanken Thurm, dessen Glocke in diesem Augenblick die eilfte Stunde verkündete. Wie friedlich war'S hier in dem Bereiche der stillen Schläfer, die keine Unbill, keine Ver folgung mehr zu erdulden hatten! Auch über unsern Christian kam dieser Friede, still setzte

einZweiter ängstlich, er ist ein desperater Bursche.' - Christian war wie betäubt; erst als daS Eisen feine Hände berührte, begriff er AlleS und. sprang entsetzt auf, um wo möglich zu entrinnen. .Ruhig!' gebot der Häscher, »mit dem Da vonlaufen hat's gute Weile, mein Junge — er gib Dich in Dein Schicksal, Christian Rasmüs»

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 20.01.1877
Umfang: 10
-Unter« stützungsverekn gegründet hatte. — (Auswanderung aus Tirol.) Nach den Erhebungen der politischen Behörden sind aus Tirol ausgewandert: im Jahre 1371: 142, 1372: 166, 1873: 3öS. 1374: 227, 1375 4793 Personen. In der Zeit von 1350 bis 1374 wurden nur 4061 Auswanderer registrirt, also in 25 Jahren nicht so viele, als im Jahre 1375 allein. Zu bemerken ist, daß diese starke Aus' „Seiet ruhig, Vater, ich veigebe Euch!' sprach Christian, wie von einem neuen Geiste beseelt, sich aufrichtend. „Ist denn die Lisbeth

auch so schlecht gegen Euch?' «Ach sie thut, was die Mutter will!' klagte der Greis. »Soll ich ihnen ins Gewissen reden, wie ein Donnerwetter dreinfahren?' fragte Christian weiter. „Beileibe nicht, mein Sohn!' stöhnte der Vater angstvoll, „ich müßt's doppelt ausbaden. Hab' Dank für Deine Vergebung, mein Sohn, der Herrgott wird's Dir anrechnen. Bleib' nicht hier, es gäbe ein Unglück, wenn Dich Jemand sähe und Dich hin anträfe bei mir. Geh' nach Amerika, dort wird's Dir gutgehen.' »Ohne Geld?' fragte Christian

bitter. »Geh' nach FlenSburg zum Ohm JenS,' fuhr der alte Mann hastig fort, „ihm hab' ich Dein Mütterliches übergeben, — eS sind baare zweitausend Speziesthaler; damit kannst Du nach der neuen Welt kommen und dort waS au- kaufen, hast ja arbeiten gelernt. Willst Du, Christian?' Er sah ihn mit einem flehenden Blick an. Der junge Manu blickte finster vor sich hin. fein vergangenes Leben zog rasch an ihm vor über und gewaltsam mußte er den Haß und den wandererbewegung sich auf einen Theil Südtirols

ihn zu erkennen; denn sie stutzten bei seinem Anblick, blieben stehen und schauten ihm kopsschüttelnd nach, worans sie langsam weiter schritten. »DaS war Hans Rasmussen's Aeltester, der Karrensträfling,' sprach der eine von ihnen halb laut. „Er kommt von Atzbüll,' flüsterte der an dere, „na, wenn er den Stiefbruder getroffen, hat's waS gegeben, — der hat ihm den schönen Hof und auch die Braut weggefischt.' „Thut mir doch leid um deu Christian, war immer ein guter Junge,' hub ersterer wieder an, „der alte Hans

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 08.07.1871
Umfang: 6
. I (Bcvölteruttgszunahme Berlins.) In den letzten fünf i Monaten hat sich die Bevölkerung Berlins in jedem Monat durch Zuzug um 10.000 Personen gesteigert. | Nachtrag Der Neichörath soll in den allernächsten Tagen vertagt werden. Man betrachtet die gestrige Sitzung des Abgeordnetenhauses als die letzte vor der großen Unterbrechung, welche zur Einpeitschung der Tschechen benützt werden soll. Literarisches. Christian Schneller, der wie die Literaturgeschichte von H. Kürz zeigt, als Dichter irr Deutschland

, der Frucht vieljähriger Saimmlthätigkeit die freundliche Ausnahme und den Erfolg, den As erste Auflage desselben bei uns und „im Reiche draußen" ckuden hat. ' II. Verzeichnis ' die Spenden zur Silber-Lotterie für den tirolisch vorarlber- gischen Jnvalidensond. (Fortsetzung.) v»lge Sammlung des Herrn k. k. Steuereinnehmers Johann Huber in Bl u den; bis Zahl 115 Herr Christian Mutter, Fabrikbesitzer 20 ft. — kr. " 5(nbtä Gaßuer, Fabriksbesitzer 20 „ — „ » Johann Gaßuer, Fabriksbesitzer und Oberschützcn

- "Pster 20 — „ Anne® aron Sternbach, f. f. Hauptmaun in der Josef Wolf, Bürgermeister 5 „ — „ Johann Haßlwanter, k. k. Förster 5 „ — „ Hermann Eichler, k. k. Finanz Kommissär . . 2 „ — „ Maximilian v. Ganahl, Apotheker 2 „ — „ Johann Spescha, Kronenwirth 2 „ — „ Johann Josef Durtscher, Mondscheinwirth in Bings 2 „ — „ Franz Josef Bargehr, Handelsmann .... 1 „ — „ I. C. Meßmer, Kreuzwirth 1 „ — Christian Demetz, Handlungs-Commis .... 1 „ — „ Dr. Christian Walter, Advokat 1 „ — „ Franz Josef Bickel

, Eisenhandlungsbesitzer. . . 1 „ — „ Dr. Franz Höfel, BezirkS-Arzt 1 „ — „ Henrich Kemps, Eisenbahn-Ingenieur.... 1 „ — „ Eosef Lenz, Eisenbahn-Ingenieur 1 ,, — » Joses Schlechter, Eisenbahn-Ingenieur. ... 1 „ — Mrini, Eisenbahn-Ingenieur 1 „ — „ 104. Die Herren Gebrüder Vonbun 105. Herr Fr. Tavcr Bickel, Ziegler 106. „ Johann Ammann, k. k. Gerichts-Kanzlist . . 107. „ Johann Josef Muthcr, Kürschner 108. „ Franz Josts Bickel, Krämer 100. „ Christian Mürber, Magistrats Rath 110. ,, Johann Beer, k, k. Kanzlist 111. „ Viktor Mathis

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 04.07.1871
Umfang: 6
von 3 Monaten bi» herab zu 3 Wo chen verurthellt wurden, vollen Inhalt» bestätigt, und nur den schweren Kerker in einfachen umgewandelt. Zweites Berzetchniß über die Spenden zur Silber-Lotterie für den tirolisch- vorarlbergischen Jnvalidenfond. (Fortsetzung.) In Folge Sammlung de» k. k. Herrn Steuer- Einnehmers Johann Huber in Bludenz. lBiS Zahl 115.) 81. Herr Christian Mutter, Fabriköiesitzer, 20 fl. 85. Herr Slndrä Gatzner, FabrikSbesitzer, 20 fl. 86. Herr Johann Gatzner, Fabriköb-sitzer und Ober

-- schützenmeister, 20 fl. 87. Herr Otto Baron v. Sternbach, k. r. Hauptmann in der Armee, 10 fl. 88. Herr Josef Wolf. Bürgermeister, 5 fl. 89. Herr Johann Haszlivantcr, k. ?. Förster, 5 fl. 90. Herr Hermann Eichler, k. k. Finanzkommissär, 2 fl. 91. Herr Maximilian v. Ganahl, Apotheker, 2 fl. 92. Herr Johann Spcssa, Kronenwirth, 2 fl. 93. Herr Johann Josef Burtuher, Mondscheinwirth in AingS, 2 fl. 91. Herr Franz Josef Vargehr, Handelsmann, 1 fl. 95. Herr I. C. Meßmer, Kreuzwirth, 1 fl. 96. Herr Christian Demetz

, HandlungS-Commiö, 1 fl. 97. Herr Dr. Christian Walter, Advokat, 1 fl. 98. Herr Franz Josef Bickel, EisenhandlungSbesther, 1 fl.' 99. Herr Dr. Franz Höfel, BezirkSarzt, 1 fl. 100. Herr Josef Lenz, Eisenbahn-Ingenieur. 1 fl. 101. Herr Heinrich Numpf, Eisenbahn-Ingenieur. 1 fl. 102. Herr Josef Schlechter, Eisenbahn-Ingenieur, 1 fl. 103. Herr Ferrini, Eisenbahn-Ingenieur, 1 fl. 101. Die Herren Gebrüder Vonbun 1 fl. 105. Herr Xaver Bickel, Ziegler, 1 fl. 106. Herr Johann Amman, k. k. GerichtS-Kanzellist

, 1 fl. 107. Herr Franz Josef Bickel, Krämer, 1 fl. 108. Herr Johann Josef Muther, Kirschner, 1 fl. 109. Herr Christian Muther, MagistratSrath, 1 fl. 110. Herr Johann Behr, k. k. Kanzellist, 1 fl. 111. Herr Viktor Mathis, k. k. Bezirksrichter, 1 fl. 112. Herr Kaspar MooSbrugger, k. k. Adjunkt, 1 fl. 113. Herr Anton Sanier, k. k. Adjunkt, 1 fl. 114. Herr Heinrich Geiger, k. k. Kanzellist, 1 fl. 115. FernerS 45 kleinere Sammluugöbciträge aus Blu denz, zusammen 16 fl. 20 kr. 116. Von einer armen Wittwe

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 06.06.1873
Umfang: 8
Moser v»« «bb« 4S4. Gläubiger »er There« Mühlsteiger zu Nah 107. -- dto. de« Johann Hollau« von Hippach 23k. — «ruber Christian von Ulten 152. Hafner Josef von Meran 236. 254. — Hypothekar» Gläubiger der Eheleute Georg und Maria Pupp zu Bahrn 127. Interessenten unbestellbarer Briespostsendungen 14k. — Interessent unanbringlicher Fahrpoststücke in Inns bruck 3 IS.—Interessenten von in Verlust gerathenen Losen dtS JnnSbrucker Stadtlotrerie-AnlehenS 323. dt^. auf die tirol. ständ. Obligationen

. der Versteigerung der ärar. Baumeisters» wohnung zu Hall 416. Verkauf von Forstpflanzen zu JnnSbrnck und Kirch» dorf 403. S. Todeserklärungen. Sreil Anton von Pfunde 152. 8. Privilegien. Gminder Wilhelm zu Rentlingen 317. Hilber Aloi» in Schwaz 243. Atchholzer Anion 223. Baumann Anna 336. Daiser Maria Theresia 21K. — Dangl Franz Pfarrer 216. — Dietrich Sigmund Pfarrer 140. Golla'sche« Famillenstlpendium 448. — Greußing Martin Probst 140. Heß, F. M. Baron 24 l. Zochum Christian, Pfarrer 140. Landwirtschaftliches

. — Triester Patriot. Verein für Verwundete 336. — dto. Stiftung des Wiener Doktoren-Kollegiums 341. — dto. AlbrechtstiftungS- ptatz 335. — Trojer Johann Kaspar 216. — Tschanherz Franz, Pfarrer 83. Walther Christian, Pfarrer 140. — Winkler Christian, Priester 216. Zech Franz 33. R0>. Realitäten-Versteigerungen. Albenberger Anton von GrieS 262. — Altmann Ritte« Emanuel v., in Innsbruck 12. 102. — Amplatz Johann in Kalditsch 54. — Angerer Jo hann zu StilsS 236. — Ansitz Thurn-Platsch zu Milland 12. — Arnold

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 17.11.1879
Umfang: 8
brauste, trat die Ehrencompagnie ins Gewehr und spielte die Musikcapelle die dänische VolkShhmne. Se. Majestät begrüßte die hohen Gäste, während der Zug noch im Fahren war mit freundlichen Handbe wegungen. Das Coupä verließen zuerst die Königin Louise von Dänemark und ihre Tochter die Prinzessin Dagmar (Großfürstin Maria Theodorowna). Se. Majestät küßte beiden Damen die Hand. Nun ent stiegen dem Waggon der König Christian von Däne mark, der Großfürst-Thronfolger von Rußland, und der Herzog

von Cumberland. Se. Majestät der Kaiser schüttelte dem Könige von Dänemark herzlich die Hand, umarmte und küßte den Großfürsten-Thronfolger und bot auch dem Herzog von Cumberland cie Hand. König Christian von Dänemark ist ein schlanker Mann mit einnehmenden GesichtSzügen, blondem Haar und blondem Schnur« und Backenbart. Er trug die dänische Generals-Uniform. Die Brust war geschmückt mit dem Bande und Sterne des österreichisch-unga rischen StephanS-Ordens. Die Königin Louise von Dänemark

, der König von Dänemark und der Großfürst-Thronfolger unter den Klängen der dänischen und der russischen VolkShymne die Front der Truppen ab. König Christian war nach der Ve» grüßung an die rechte S-it- des Kaiser.? getreten, um demselben bei Besichtigung der Ehrencompagnie den Vorrang zu lassen. Erst als Se. Majestät der Kaiser den König wiederholt dazu einlud, trat dieser auf die linke, der Ehrencompagnie zugewendete Seite. Nach der Besichtigung der Ehrencompagnie wurden noch einige hohe Militärs

und Statthalter Frhr. Conrad v. Eybesfeld vorgestellt, worauf die Abfahrt erfolgte. Se. Majestät bot der Königin Louise den Arm und führte sie durch den Hofwartesalon zur bereitstehenden Hofequipage. Im ersten Waggon nahm Königin Louise mit ihrer Tochter, der Prinzessin Dagmar, im zweiten Se. Majestät der Kaiser mit dem König Christian, im dritten der Großfürst-Thronfolger mit einem Ehrencavalier FM^. Frhr. v. SaliS, im vierten der Herzog von Cumberland und der Prinz von Hessen Platz. Die Suite folgte in zehn

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 04.09.1878
Umfang: 8
-Wörgl 969. - . - HauerSberger Michael von Nassereith , 574.— Häuser Zakob und Christian von Kappl.,741.. Klingler Jakob von Höpsgarten «46. — Äohn Sgnaz früher in Jschl 627. — Konkursgläubiger deS Joh. Täuber in Meran 969^ — KriSmer iAloiS,' Eduard und Josef von 'Karrösten 69S.' Mair Josef, von GrinS 646. 736. — Mair Sebastian von Lienz 559. : Neuhauser Angelika von Rattenberg 627. — Neuner ^ Josef von Wilten 1039, . . Oppeneiger Johann ivon St. Jakob 786. — Ortner ThomaS von Lienz 1034. - Pantoi

Nothburg von Ampaß 574. — Pedroß Andrä voü'Latsch 7UZ. — Pichler Anton von Prad 1121. — Platteger Mathias, Gässer Anton, Fäber Sebast. zum Bezirksgerichte Bozen 1034 — Ploner Christian, Anton, Rupert und Johann von Windischmatrei 559. — Profanier Anton und Anna am Schönberg 693. Rechtsnachfolger deS Sebast. Glazl von PfundS, deS'F. M. L. MarquiS Chasteller in Belgien, VeS' Silvester Alestna in Frankfurt und des Magistratsdiener Johann Müller in Innsbruck als Gläubiger deS Franz Hold in Innsbruck 962

602. — Weirelbaumer Christian von St. Johann 652. — Wildauer Filomena in Unterangerberg 704. Zangrandi Giuliano von Zurl 559. s. Erledigte Stellen. Aerarialplätze in Militär-ErziehungS- und BildungS» Anstalten 671. — ÄmtSvienerstelle zn Reutte 969. —. Psiistentenstelle.beim Tabak-, und Steuipelverschleiß- Magazine in. Innsbruck 1013. , - - . BezirkShauPtmannstellen in Tirol 1051. — Bezirks richterstelle -in.-Sarnthal.730.— dto. in Rattenberg 935. Dienerstelle am Bozner Gynasinm 969. — Diurnisten

. Falkner Theres und Rofalia in St. Anton 614. — Ferrari Johann in Landeck 586. — Fieg Josef in Untermais 940. — Fink Simon in Gasters 607. — Fraß Lambert in Bozen 886. — Freithofer Josef und Marietta i» Krancbitt 704. — Führer Johann in Beidewasser 750. Gasser Johann in Briren 1122. — Gemeindeschießstani» in Ampezzo 799. — Müderer Josef in SchlanderS 1063. — Grünauer Magdalena von Ried 563. — Gschwentner Christian in Kössen 602. Haller Johann in Passeier 1034. — Handl Josef in Arzl 1075

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 27.01.1877
Umfang: 10
sogleich in vollen Flammen, so daß sie Mühe hatte, dieselben mit dem iu der Flasche befindlichen Wasser zu löschen. „So war's damals', schrie der Alte plötzlich mit gellender Stimme auf, „die Sonne that's, nicht der Christian; o, ich weiß nun AlleS, dort auf dem Tische stand die weiße Flasche wie heut', ihr wäret zur Ktndtaufe, die Ann-Marie halte die Weinflasche mit Wasser für mich gefüllt — just wie es heute ist, der Junge gab mir Alles, wollt' mir zn trinken geben, weil die Aun- Marie fortgegangen

sei ein Brand stifter, nicht wahr? — Und er ist's doch uicht, die Sonne hat's gethan — die Sonne aber können sie nicht iu Ketten legen und das Ge richt mutz doch einen Schuldigen haben, den es dafür bestrafen kann. Sag mir um Gotteswillen, Lisbeth, hast Du mir nicht erzählt, daß der Christian das Feuer angelegt haben sollte?' „Ja, Vater', versetzte die junge Bäuerin nach Äthem ringend, »die andern Haben's Euch auch genug erzählt.' „Weiß, weiß,' winkte der Alte erregt, „Hab's nur immer

nicht verstanden, — bis sie mir er zählten, — aber das kann doch nicht wahr sein, Lisbeth! Der Junge ist nicht todt, nicht im Zuchthause gestorben!' „Leider Gott ist's so, Bater,' wnnte jene, „Christian ist todt, als Brandstifter im Zucht hause gestorben.' „Und die Sonne, nicht er, hat's gethan!' Mit diesem Ausruf sank der Greis stöhnend in die Kissen zurück. - Nur einmal noch kam er wieder recht zur Besinnung, um auf Lisbeth's. Antrieb vor Zeugen die Geschichte jenes Feuers eidlich zu wiederholen. Dann starb

er. Für Christian kam die Ehrenrettung zu spät; das Urtheil der Welt kümmerte den Todten nicht mehr, als das Opfer einer sehr fehlbaren Justiz und eines unheilvollen Familienzwistes war der Anne elendiglich zu Grunde gegangen. Nicht immer aber wird ein derartiger Justiz mord vom Sonnenlicht enthüllt.

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 06.01.1877
Umfang: 10
von vornherein ein Dorn im Auge war besonders a!S sie selber einen Knaben ihr eigen nannte. Nun pflegt man zu sagen (und eS liegt viel Wahrheit darin), daß eine Stiefmutter auch bald den Stiefvater herumbringt, und so geschah «S auch hier — ») Nachdruck verboten. Der Jüngstgeborene, welcher nach dem V^ter HanS genannt wurde, nahm die ganze, unge- theilte Liebe der Eltern in Anspruch, während für den Aeltesten, der Christian hieß, nichts übrig blieb. Was ist aber ein Kind ohne Liebe? Sie gehört

zu seinem Gedeihen, wie der Sonnenschein zur Blume, wie diese muß das Kind verkümmern, ohne daS Sonnenlicht der Elternliebe. ' Was half's? Der Junge war und blieb ein echteS Stief kind. hatte seinen Platz bei den Knechten und Mägden und wuchs trotz alledem gesund und frisch heran. Er kannte eS nicht anders und meinte, eS gehpre sich wohl so. Während der verzogene Liebling den Bruder sowohl, wie alle Hausgenossen tyrannisirte und quälte und vor Vergnügen sich wälzte, wenn seine Bosheit dem armen Christian Strafen

zu gezogen hatte, wurde der Letztere von den sämmt lichen Hausgenossen, außer seinen Eltern, geliebt und wo eS anging auch beschützt. DaS ging nun so lange, bis die beiden Knaben ein gewisses Alter erreicht hatten und besonders Christian zur Einsicht seiner Lage und seiner Stellung im Hause gelangte. Nach dem Gesetz« war er, als der Erstge borene, der dereinstige Erbe deS väterlichen Ge- lasset und von dort aus u»l/r Berufung auf die Freizügigkeit, »ach Elsaß Lothring,» zurück kehren

auch ihn, wie alle Sühne der Land leute (die Städter waren davon frei), für sich beanspruchte; Christian sollte Soldat werden. Der arme Bursche war außer sich und bat den Vater, ihn loszukaufen, waS gestattet war. doch dieser stieß ihn zornig von sich nnd meinte, der Korporalstock könne vielleicht etwaS Tüchtiges aus ihm machen, er solle nur beim Militär bleiben und ein großer Mann werden. Dieser Hohn deS eigenen VaterS schmerzte mehr als alle Zurücksetzung, und mit Haß^u^d> Verzweiflung im Herzen kam er nach SMeewig

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.01.1877
Umfang: 8
rings um schauend: »Daß Feuer ist angelegt.' »Von wem?' „Wir begegneten dem Karrensträfling auS Rendsburg, er kam sicherlich von Atzbüll', setzte der zweite hinzu. DaS zündende Wort war hingeworfen. Christian NaSmussen war der Brandstifter, welcher das Feuer aufs heimatliche Dach geschleu dert, den eigenen leiblichen Vater hatte verbren ne» wollen. Wehe, wer an diesem Ausspruch der öffentli chen Meinung hätte zweifeln wollen! Und eS zweifelte auch Niemand daran, da die Sache sonnenklar

war. die Beweise der Schuld, wie man zu sagen pfl.gt, auf der Hand lagen. Der Haß deS Verstoßenen, Enterbten gegen den Vater u»d dessen Familie, welche ihn um sein ganzes LebcnSzlück gebracht, ihm schließlich die Braut auch noch genommen hatten, dieser Haß war so natürlich, daß man den Christian um deswillen allein sicherlich nicht verdammt haben würde, er zeugte indessen jetzt furchtbor gegen den Unglücklichen. „Ich legal es ihm voraus', seufzte der Krug- wiith, „es würde ein Unglück gebe

im Gefängniß darüber hinweg. Christian beharrte fest und unbeugsam bei seiner Aussage, daß er völlig unschuldig an dem Feuer sei. — Als er crsuhr, daß der Vater schwere Ver letzungen davon getragen, indessen noch am Leben sei. aber allem Anscheine nach den Verstand ver« loren habe, liefen ihm die Thränen über die Wangen, — dock vermochte man ihm kein Ge« ständniß seiner schuld zu entlocken. Das Gericht war empört über seine Ver stocktheit; waren die Beweise seiner Schuld nicht sonnenklar? Halle

über ihn gebrochen und er zu 2vjähriger Zuchthausstrafe verurtheilt wurde. So hatte dieses Drama denn seinen Abschluß gefunden und stumm vernahm Christian seine Verurtbeiluug, die ihn völlig theilnahmslos zu lassen schien. Mochte letzteres nun in der Hoff«

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 13.01.1877
Umfang: 8
nichts mehr dagegen.' Der Unglückliche wiederstand auch nicht länger, wie ein Kind ließ er sich die Handschellen an legen, warf dann noch einen einzigen Blick auf das Grab der Mutter und folgte willenlos den Bütteln, die ihn eingrfangen. AuS der Ferne vernahm man daS Nollcn einen sich nähernden Wagens auf der Landstraße. Christian warf einen dankbaren Blick zu dem leuchtenden Monde empor und murmelte : „Er hat's nicht gethan!' Vom Kirchthurm schlug es Mitternacht, als der Gefesselte zwischen zwei

er jetzt in grimmig, „der Bube hat mich zum Besten ge habt, dachte mich in Furcht zu setzen, verdammt soll er sein, der Todtschläger, — der Deserteur!' Eilig verließ er hierauf den Friedhof und fuhr im Galopp wieder heim. Wer hatte den Unglücklichen verrathen? — Wer war der JudaS Jscharioth im Hause deS Bauern gewesen ? — Letzterer dachte dabei nicht an die eigene Frau und derenSohn, Christian war aber fest davon über zeugt. daß nur diese ihn verrathen hatten, ob wohl daS Dunkel niemals gelichtet worden

; nun, gehorcht hatten sie an jenem Abend bestimmt, und da ergibt sich das übrige schon von selber. Christian Nasmussen wurde nach Schleswig gebracht, dort vor ein Kriegsgericht gestellt und wegen Mißhandlung seines Vorgesetzten, sowie wegen Desertion zu einer achtjährigen Karren strafe verurtheilt. Der Unglückliche büßte seine fürchterliche Strafe in Rendsburg ab und der harte Vater rührtekeinen Finger,dasLooS dekSohneSzu mildern. Auch diese Jahre, welche auf so entsetzliche Weise auS seinem Leben gestrichen

waren — denn was ist der Kerker anders als ein lebendiges Grab ?— waren endlich dahin. Christian durfte die entehrende um die Wissenschaft die große goldene Medaille, eine sehr seltene Auszeichnung, verliehen worden. * (Ausländische Postnachnahme.) Wie man erfährt, dürfte, falls nicht dejondere Ver hältnisse platzgreife» , der Postnachiiahine»- (Post- Vorschuß») Verkehr mit Deutschland u»d der Schweiz im Monate Februar l. IS. wieder ein geführt werden. ES soll hiebei der bisherige Modus beibehalten werden, obwohl ein Proj

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 20.01.1877
Umfang: 10
war, vor sich hin, so daß selbst der Bauer Mitleid mit ihm fühlte und ihm die Hand auf die Schulter legte. Heftig schüttelte Christian ihn ab und rich tete sich dann hoch auf. »Es ist gut,' sprach er mit dumpfer Stimme» »nun ist alles vorbei, — mag der Stiefbruder das Geraubte behalten, er ist doch schlimmer als ich. der ich keinen Menschen bestohlen habe. Aber daß die Lisbeth ihn geheirathet hat, daS vergeb' ihr Gott, ich kann'S nicht. Sagt ihr daS Bauer; denn glücklich ist sie doch nicht und soll'S auch Nichtsein. Mit dem Alten

aber werde ich noch ab rechnen, um mein Mütterliches und noch um Anderes. Der Sohn seiner ersten Frau ist noch nicht todt, wenn er ihn auch beinahe umgebracht hat. Oder hat der Stiefbruder wie ich dem König dienen müssen, HanS Hansen?' »Nein, Dein Vater hat ihn losgekauft,' rief der Wirth. »Natürlich, natürlich,' knurrte der Bauer, wenn Du nicht duckst, Christian, werden wir Dich wieder nach Rendsburg schicken, wo Du nur gleich hättest bleiben sollen.' Der unglückliche junge Mann knirschte mit den Zähnen und hob den Arm

gegen den unbarm herzigen Spötter, um ihn niederzuschlagen. Dieser zog sich ängstlich zurück. Christian murmelte eine Verwünschung vor sich hin, ließ den erhobenen Arm sinken, wandte sich kurz und verließ den Krug. .Folge ihm, Hans Hansen l' sprach der Wirth, ans Fenster tretend und dem Heimge kehrten besorgt nachblickend, er geht nach Atzbüll, da wird's ein Unglück haben. Der arme Junge thut mir doch in der Seele leid.' »Ach was, wie einer sich bettet, schläft er, daS war von jeher nicht anders', erwiederte

» wir nicht mehr. — Gieb mir eine» Schnaps, Jochen l' Der Wirth brachte ihm daS Verlangte, und der Bauer ging, nachdem er getrunken uud be zahlt, seiner Wege. »Harte Menschen' brummte der ehrliche Jochen, sich eine Pfeife stopfend, »wohl hatte der arme Junge recht, er ist besser, als alle mitein ander, die ihn beraubt und in'S Unglück gestoßen haben. Hab eine schlimme Abnung, dag waS pastirt. O, über diese harten Menschen! — Christian aber schritt langsam mit gesenktem Haupte durch'S Dorf, ohne einen Blick

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