, dann wird man mit Fingern auf Sie und aus ihn weisen. Aber noch i ist es Zeit, der Schande vorzubeugen. Darum müssen Sie fort von hier. Retten Sie Ihre Ehre, bringen Sie sich selbst vor diesem Ungeheuer in Sicherheit. Ich will Sie leiten. Fliehen Sie mit mir.' „Christian', rief das Mädchen streng, ,,Sie be leidigen mich und meinen Wohlthäter, dem ich Alles verdanke. Es wäre besser, Sie verließen mick sofort. Jedenfalls will ich solche Worte nicht mehr hören.' Marie wandte sich entrüstet zum Gehen. „Ha, Sie lieben
, welche man dem schwächlichen Mensche» nicht hätte zutrauen mögen, hatte Christian das widerstrebende Mädchen iu seine Arme gepreßt und hochgehoben. Ein lauter Aufschrei entlang sich den bebenden Lippen der so plötzlich Ueberfallenen. „Unsinniger', rief sie, „laß mich frei! Das nennest Du Liebe? Schmach ist's, wa^ Du mir anthust. Ist denn gar keine Hilfe, keine R^-ung?' „Hollah, hier ist Beides', <-ieß sich eine Stimme im Gebüsch vernehmen, und eine hochgewachsene Ge stalt sprang auf den Weg. Eö war der Baron von Bistritz
, welcher das Gewehr in der Hand plötzlich neben dem kämpfenden Paare stand. „Lassen Sie das', schnarrte er Christian an, „lassen Sie die Po^en, Sie jugendlicher Schwänner, und verduften S,e gefälligst, wenn Sie nicht Be kanntschaft mit diesem Gewehrkolben machen wollen.' Christian hatte entsetzt das zitternde Mädchen losgelassen und starrte dein boshaft lächelnden Baron in das Gesicht, der sich über das wenig geistreiche Aussehen des jungen Entführers höchlichst zu amüsiren schien, denn er schlug eine helle Lache
würde.' „Also auch das haben Sie belauscht,' rief Christian außer sich, „Herr, Sie sind ein Elender!' Mit diesem Ausrufe trat der junge Mensch auf den Baron zu und schien nicht übel Lust zu haben, die hochadelige Bnist seines Gegners zu packen. Bistritz aber bewahrte seine ganze Ruhe. Als Christian kampfbereit auf ihn zugetreten war, erhob er phlegmatisch seine Hand und versetzte dem jungen Menschen — eine kolossale Ohrfeige. Dann wandte er dem Geschlagenen verächtlich den Rücken zu. Der Erfolg der Zurechtweisung war für Chnstian
Bistritz fort, sich an ihre Seite drängend, „Sie sind die junge Dame, welche ich gestern bei meiner Ankunft am Fenster gesehen habe. Erlauben Sie mir, daß ich mich Ihnen vorstelle. Mein Name ist Baron von Bistritz, Anton Erich Joachim von Bistritz —' „Ich bin erfreut, Sie kennen zu lernen', sagte das geängstigte Mädchen, „aber ich bitte Sie, Herr Baron, sich nicht weiter zu bemühen. Ich finde meinen Weg sicher allein und der arme Christian denkt nicht daran, mich weiter zu belästigen. Herzlichen Dank