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Lienzer Nachrichten
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Seite 8 von 8
Datum: 08.02.1918
Umfang: 8
Verwünschungen vor sich hinmurmclnd, als Christian eintrat. „Guten Tag, Herr von Wäldern." .Mas willst Du?" herrschte ihn Wäldern an. „Ich wollte nur hören, ob Sie sich die Sache mit der Lohnerhöhung überlegt haben, Herr," antwortete Christian frech. Wäldern wurde von heftigstem Zorne gepackt. „Da braucht es keine Ueberlegung!" rief er. „Du kannst Dich zum Teufel scheren!" Der Bursche lächelte impertinent. ,Lassen Sie sich noch eins sagen Herr, ehe es zu spät ist. Ich will zur Stadt, habe aber kein Geld

der Gutsbesitzer, und die Zornadern schwollen ihm auf der Stirne an. „Ich werde der Polizei nur einen Wink geben, wo der Mörder der Haushälterin zu suchen ist!" anttvortete Christian. „Du wagst es,.mir das ins Gesicht zu sagen <— Du?" keuchte Wäldern. „Dü kennst den Täter?" „Jawohl. Daß es die Gouvernante nicht ist, das wissen Sie selbst ja ganz genau!" Ehe sich Christian in Sicherheit bringen konnte, sah er den wie toll sich geberdenden Mann auf sich zustürzen, hörte einen pfeifenden Ton durch die Luft

, und die Reitgerte bearbeitete ihn unbarmherzig. Christian schrie laut auf: da schleppte ihn die Faust des Gutsherrn nach der Tür und warf ihn in den Korridor hinaus. Schmetternd fiel hinter ihm die Tür ins Schloß. Eine wilde Drohung schickte Christian dem Dienstherrn nach, dann erhob er sich und stürzte auf den Hof. „Die Gendarmen schicke ich Euch! Ins Zucht haus müßt Ihr alle!" schrie er überlaut. Dann rannte er zum Tor hinaus. Wäldern hatte die letzten Drohworte Chri stians deutlich gehört. Jetzt entsank

er die Pferde mächtig ausgreifen, und der Wagen flog über Stock und Stein. Herr von Wäldern kam zu spät. Er holte Christian nicht mehr ein und wollte nur noch sehen, ob sich der Bursche wirklich in das Stadthaus begab. Um genau beobachten zu können, benutzte der Gutsherr von Nicderbronn ein Gasthaus als Quartier das dem Stadthaus und dessen Haupt eingang gerade gegenüber lag, aus dem plötzlich Christian trat j Wäldern öffnete das Jenfter und wollte rufen. Doch Christian hatte ihn schon bemerkt. Der Bursche

schlug ein höhnisches Gelachter auf, deutete mit dein Daumen hinter sich nach den oberen Fenstern des Stadthauses und ver schwand in einer der Seitengassen. „Jetzt ist alles verloren!" murmelte Wäldern, ließ sich seine Pferde wieder anschirren und fuhr nach Hauke. Wäre der Christian ihm in den Weg gelaufen, er würde ihn erschlagen haben. Aber er bekam ihn nicht zu Gesicht an diesem Tage. In der Nahe des Baron Wengerskhschen Gutes angelaugt, schien Wäldern mit ein-un schweren Entschlüsse zu kämpfen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 8 von 8
Datum: 08.03.1918
Umfang: 8
Erregung die Treppe hinabstürzte und am Fuße derselben auch, wie Christian ge sehen hatte, mit der Haushälterin zusammen traf. Dieses Moment war für den Richter das wichtigste. Franz gestand, daß er, beinahe sinnlos vor Wut, der Haushälterin beleidigende Worte zurief, daß er auf sie zustürzte, als sie ihm spöttisch antwortete, er gab auch noch zu, ihr, seiner selbst kaum mehr mächtig, in ihr eigenes Zimmer gefolgt zu sein. „Sie griffen dort nun die Frau tätlich an?" fragte der Kommissar. • „Nein

; ich wollte es tun, aber ich kam nicht dazu!" „Weshalb nicht?" „Die Person wurde plötzlich von solcher To desangst ergriffen, daß sie entietzt die Hände ge gen mich ausstreckte und zitternd um Gnade flehte. Ich wendete mich voll Verachtung ab und eilte aus dem Zimmer." „Sie. eilten aus dem Zimmer?" forschte der Untersuchungsrichter. „Aber auf welche Art wol len Sie denn das Haus verlassen haben?" „Durch die Hintertür, die ich auch zum Ein tritt benutz! hatte." „Da hätte Sie doch Christian wieder aus dem Zimmer

treten sehen müssen!" „Allerdings!" „Dies ist aber nicht der Fall. Der Zeuge be hauptete ganz entschieden, Sie wären im Zim mer geblieben, hätten dasselbe vielmehr durch das nach dem Garten gehende Fenster verlassen." „Christian lügt hier; ich hielt mich kaum eine Minute in dem Zimmer der Haushälterin auf. Wäre ich nicht ganz von Sinnen gewesen, so hätte ich dasselbe gar nicht betreten. Bei meinem Fortgehen befand sich die Haushälterin noch frisch und gesund." Aber er fand keinen Glauben. Die Gouver

nante blieb bei dem schon abgelegten Geständnis, konnte der Einzelheiten wegen sedoch nicht be sagt werden, da sie ihres krankhaft erregten Zustandes wegen im Gesängnishospitale unter gebracht werden mußte. — Folgen wir nun dem Polizeiagenten Grosser, der nach einem ganz bestimmten Plane operierte. Christian trieb sich stets iu der Gegend von Niederbronn herum, wie Grosser herausbrachte, es gelang dem schlauen Agenten jedoch nicht, den Burschen einzufangen. Endlich fand sich eine Spur

, und zwar deutete diese direkt auf Nie- derbronn hin. Christian war dem Agenten über den Weg gelaufen und dieser erkannte sofort seinen Mann. Grosser stürzte sich nicht etwa sofort auf den Gesuchten, sondern folgte demselben heimlich. Es war Nacht, und Christian, der eine Sache von Wichtigkeit vorhatte, dachte gar nicht daran, daß er verfolgt werden könnte. Grosser konnte bemerken, daß der Bursche auf vorsichtige Weise das Gut Niederbronn umschlich und endlich in den großen Garten schlüpfte. Der Polizist folgte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 24.11.1930
Umfang: 8
von Brockdorff. (Nochdruck verboten.) Antje war fern und unerreichbar. Der Gedanke an sie war nichts als eine Erinnerung. Aber eine Erinnerung, die einen seltsamen, bittersüßen Geschmack auf der Zunge zu- >rückließ. Einmal kam ein längerer Brief von Rittlingen. Er schrieb über die Bücher, um die Prinz Christian ihn gebeten hatte, über Neuigkeiten aus der Gesellschaft und Land- arbeiterstreiks. Prinz Christian wandte das steife, elegante Papier hin und her. Er suchte nach einer Erwähnung Antjes

. Aber von ihr stand kein Wort in dem Briefe. Rittlingen konnte es nicht zufällig vergesien haben. Er hatte die Karte aus Meran erhalten. Und Rittlingen war niemals flüchtig. Es mußte also Absicht sein. Die ganze Welt wider mich und Antje, dachte Prinz Christian. Er war zu schwach, um gegen die ganze Welt zu kämp fen. An diesem Abend war die Herzogin stiller und schwächer als gewöhnlich. Die Prinzessin Theodora war am Nachmittag zu einem längeren Besuch dagewesen. „Sie ist früher fortgegangen, weil Ihre Hoheit

uns allen sehr angegriffen vorkam/ be richtete die Wärterin. Als Prinz Christian in das Krankenzimmer trat, schien die Herzogin zu schlafen. Er beugte sich über sie. Da öffnete die Kranke die Augen und sah ihn an. Es war wieder der .stumme, flehende Blick, der ihm wehtat. Dann wandte sie sich mit einem Ausdruck der Erschöp fung zur tmb schloß die Augen. anwalt Dr. Hohenleitner wie auch der T'-.'r'::)iger des Ver urteilten Bedenkzeit vorbehielten, ist der Fall Neurauther noch nicht erledigt. „Pech!" Wildern! Wildern

. Im Bergleich zum Monat Septem ber ist die Einfuhr um 4,2 Millionen zurückgegangen, die Prinz Christian ging leise hinaus. Er ging durch den Park, die Kurpromenade entlang, stieg zwischen Zypressen und Lorbeeren hinauf, kam an eine Bank, die verlassen in mitten einer steinernen Grotte ttäumte. Auf der Bank saß die einsame Gestalt einer Frau. Ihr weißes Kleid schimmerte im Mondlicht, das fahl über die Bergspitzen floß. Sie hatte den Hut abgenommen. Das bleiche Licht lag grell auf ihrem Gesicht. Prinz

Christian erschrak. Er erkannte die Prinzessin Theodora. Sie erschien ihm in «diesem Augenblicke anders als sonst. Ganz still, sehnsüchtig und weiblich. So kannte er sie sonst nicht. Er dachte: Sie hat vielleicht noch eine zweite Seele, die sie den anderen nicht zeigt. Er wollte leise den Weg wieder zurückgehen. Aber die harten Blätter der Lorbeerbäume verursachten ein knistern des Geräusch. Die Prinzessin sah aus. Sie erschrak nicht. Sie schien auch nicht erstaunt zu sein, als sie den Prinzen Christian

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.08.1956
Umfang: 6
wiederum Christian in das begehrte Trikot des Leaders und ge stern in Ulm lag erneut Riviere in Front. Diese drei Fahrer drückten bisher der Tour den Stempel auf und dürften auch in der weiteren Folge ein entscheidendes Wort mit reden, wobei der italienische Halbprofi auf Grund seiner Erfahrung und seines Kön nens sowie der hervorragenden Unterstüt zung durch seine Mannschaft weiterhin als großer Tour-Favorit anzusehen ist. In der Gesamtwertung führt Riviere mit 26:59:54 Stunden vor Christian

4:23 Minuten zurück und Fallarini 4:38 Minuten zurück. In der Mannschaftswertung liegt Oesterreich hinter Frankreich und Italien an 3. Stelle. Christian eroberte wieder das Rosa Trikot... Die 4. Etappe der Tour d’Europe für Ama teurradfahrer und Unabhängige, die Sams tag von Trient nach Innsbruck führte, ge wann der Italiener Ferlenghi. In der Gesamt wertung übernahm wieder der Oesterreicher Adolf Christian die Führung. Am Samstag mittags erfolgte an der Peri pherie von Trient der Start zur 4. Etappe

. Zugleich fielen aber auch zahlreiche Fahrer zurück, unter ihnen auch der Oesterreicher Postl, der einen Schwäche anfall erlitt und dem Hauptfeld nicht mehr folgen konnte. Christian will Profi werden Christian wälzt das Problem Melbourne. Er erklärte: „Finden Sie nicht auch, daß ich nun bewiesen habe, daß man sich meiner auch in einem internationalen Feld nicht zu schämen braucht? Ich glaube schon, daß man es ver antworten könnte, mich nach Melbourne zu den Olympischen Spielen zu schicken

. Aber ich will es abwarten, wozu man sich ent schließt. Vielleicht werde ich zum Professio nalismus übertreten, ich habe schon Angebote aus Italien bekommen. Mein erster Start wird voraussichtlich im Oktober bei der Lom bardei-Rundfahrt sein.“ Christian, Fallarini, van Steenselen und Trefois forcierten zwar ständig das Tempo, ließen aber schlechter placierte Konkurrenten ruhig davonziehen. Unmittelbar nach dem Tunnel von Klausen stürzte der Belgier Trefois schwer. Er prallte gegen die Begrenzungsmauer und blieb

be wußtlos am Straßenrand liegen. Ein Begleit fahrzeug bremste rasch, um Trefois nicht zu überfahren, dadurch prallte der Finne Kouk- kari an das Heck des Wagens, flog in hohem Bogen auf die Straße, blieb aber wie durch ein Wunder unverletzt. Sein Rad war total demoliert. Der bedauerliche Ausfall von Trefois war für die übrigen Asse das Signal zur Attacke. Die Marschtabelle wurde ständig — bis zu 25 Minuten — unterboten. Christian bewachte Fallarini mit Argusaugen und wartete auf seine Chance, die später

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 04.12.1930
Umfang: 8
der Stadtgemeinde Innsbruck in unzwei deutiger Weise klarzulegen. Die sich dabei abgespielte Episode war für den Bürgermeister Fischer direkt eine Blamage. Viertens hat sich Herr Bürgermeister Fischer mit einem konventionellen Protest gegen den Eingriff des Herrn Starhemberg in ein gerichtliches Verfahren und in die Handhabung der Innsbrucker Polizei durch den Unter-' suchungskommisiär Ferrari begnügt. Und fünftens setzt kühnen und erlesenen Geschmack verrieten. Allem Anscheine nach Künstler. Prinz Christian

schwingender Ernst in der Stimme. Prinz Christian war es, als ob ern zarter, zitternder Finger an verbotene Saiten seines Herzens rührte. „Die süßeste Frau!" Er starrte in sein Glas. Er hob es langsam und mit einem verlorenen Lächeln zum Munde, trank es hastig leer und setzte es mit hartem Ruck aus den Tisch zurück. Das Glas klirrte. Scherben klangen auf dem Fußboden. Prinz Christian hielt den Stiel in der Hand. Er schaute ver wirrt um sich. _ Der Platz an seiner Seite war leer. Irgendwo in der Ferne

schmiegte sich greller, giftgrüner Samt um knaben hafte Glieder. Prinz Christian schaute hinüber, bis der grüne Schim mer im Gewimmel verschwunden war. Das Alleinsein quälte ihn plötzlich. Er zahlte, schlug den Kragen seines Pelzes in die Höhe und ttat fröstelnd und mrt geblendeten Augen in die weiße Stille der Winternacht. langsam, mit dem zögernden Schritt eines Men schen, der kein bestimmtes Ziel vor sich sieht. st* • bG1 S ürt€ keine Lust, nach Hause zu gehen und der Prinzessin Theodora

Sternenlicht vor chm lagen, über Helle Brücken, neben weiten, mattschimmernden Rasenflächen dahin. Unter den tiesherabhängenden Zweigen einer Riesen kastanie klang Gelächter. Prinz Christian fuhr erschrocken zusammen. Er sah einen Mann und ein Mädchen mitein ander ringen. Der Mann hielt eine abgerisiene Maske in der Hand. Er beugte sich über den Mund des Mädchens. Das Gelächter zerriß plötzlich. Prinz Christian ging rasch vorüber. Er sah die dunklen, biegsamen Gestalten in dem feierlichen Weiß

. Er hatte auf einmal das Gefühl, daß der ganze Park von schwarzen, liebestollen Gestalten wimmelte. Und er selber der Einsame, der Ausgeschlossene. Ich will nach Hause, dachte er müde. Als er verstimmt und fröstelnd auf die Sttaße hinaus- ttat, fuhr ein Auto vorüber. Er rief es an. Aber das Auto fuhr weiter, ohne auf ihn zu achten. Da ging er langsam den kurzen Weg bis zur Leopold- sttaße hinunter. Das große Haus lag wie eine zusammengeballte schwarze Masse unter dem blasien. bestirnten Himmel. Prinz Christian ttat

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 01.02.1932
Umfang: 8
, die leeren röteste gegen die Faschisten schaden uns nur, da sie uns ! diese entfremden. In der Politik gibt es keine Sentiments, l sondern nur Kaltblütigkeit." Der blutende Berg. 5 Ein Roman aus Südtirol. Von Emil Lucka. Pater Christian sagte Lebewohl, stieg hinauf in sein Widum. Da lebte er ohne Häuserin, kochte sich selbst sein Essen, raumtej die beiden Zimmer auf, hackte Brennholz und schob es dann in den Ofen. Was er auch tat, das Licht seiner Seele traf jedes Ding, als spielte darüber

, daß man fast schon - das Wasser brodeln hörte. Nach einer Arbeit von Wochen leimte Pater Christian heute ! das letzte Stückchen Brennholz auf den ordentlich geschichteten , Haufen vor dem Haus. Schon vor einer Weile war die ! Petroleumlampe angezündet worden, jetzt holte er Speck und Brot ! aus der Küche und .verzehrte sein Nachtmahl., Die Reste wurden ! fortgeräumt, der hohe Weinkrug blieb auf seinem Fleck stehen, ! und dann knüpfte sich Pater Christian die Schürze vom Leib ; und bereitete die feierliche

ein, paßte auf, was sie in München trieben, und ließ sich ganz, gern die lustige Musil gefallen. Dann begab er sich auf die Wanderung und ging nach Köln und nach Wien und sogar aus dem entfernten Königs berg fing er sich etwas, dort erzählte ihm ein Dichter eine Ge schichte. So saß. er glückselig mitten drinnen in seiner deutschen Welt und ließ sich durch den boshaften Bozner Sender nicht stören, der ja doch nur auf Wellenraust ans war mit schlechtem italienischen Zeug. Pater Christian nahm dankbar

die heilige deutsche Musik ins Herz, die sie ihm über die Mpen sandten. Und einer erzählte etwas, was sicherlich nicht hätte gedruckt bis her über kommen dürfen, Pater Christian schmunzelte vergnügt dazu, kein Maresciallo konnte die deutschen Worte auf sein Bajonett spießen, und der Präfekt in Bozen wußte nichts davon, und nicht einmal der Duce in Rom konnte seine schwarze Schar auf die Wellen loslassen, die zu ihm über die Gletscher kamen. Zwischendurch schob Pater Christian mäch tige Scheite

in den Kachelofen und steckte sich die Pfeife an. Später, als an allen Ecken Jazz aufgespielt, da legte er die Hörer hin, denn mit Negermusik wollte er den Tag nicht enden, setzte sich ans alte Harmonium und spielte das Ave verum corpus von Mozart. Das war noch nicht verboten, aber Pater Christian hätte es auch gespielt, wenn es verboten ge wesen wäre. 10 . In der ^Weihnachtszeit fühlte sich maestra Elena noch viel unglücklicher als zuvor. Die Schule war geschlossen, und trotz allem Unfug hatte sie die Kinder

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 27.02.1904
Umfang: 16
für diesen Sprengel, Dr. Rudolf Huber in Hall für Bozen, Dr. Eduard von Mockowitz in Innsbruck für das Oberlandes gericht Innsbruck. Khrenmedaille. Der k. k. Statthalter hat den Dienstmägden Gertrud Peer in Sistrans und Katharina Pöll in Häring die Ehrenmedaille für 40jährige treue Dienste zuerkannt. Aeuer cheudarmerieposte». Mit 1. Mai d. I. wird in der Gemelnde Hölting ein Gendarmerieposten aus drei Mann errichtet; der Gendarmerieposten Christian Kuhhaut ging einst nach Eckland heraus, um „Türken" einzukaufen

. Er hatte einen grobleinenen Bettüberzug bei sich, den ihn der Krämer mit achthalb Streichmaß Türkenkorn füllte, worauf der Christian den Bettüberzug oben zunähte. Unterdessen kam ein Wirth, der droben am Adlerberg zuhauS war, und frug den Christian, ob er denn keinen Karren bei sich habe. „Sal brauch' i denn kuan wegen dem Pinggl!" Der Wirth, dem es auf ein Stück Geld nicht ankam, sagte, wenn er den Pinggl dis zum „GfällhauS" trage, wolle er ihm einen Kronenthaler geben. Christian Kuhhaut ging natürlich sofort

auf diese- Anerbieten ein. nahm den riesigen Pack auf seinen Kopf und Rücken und krollte sich thalein. Der Wirth und auch der Krämer gingen ihm heimlich nach, um z'r sehen, wie der Christian thue. Nach einer halben Stunde Gehens sahen sie ihn auf einmal nicht mehr und eilten des halb. um ihm »achzukommen. Als sie dann ober dem Weg in den Stauden ein Geräusch hörten, schauten sie auf und sahen den Christian Kuhhaut mit seinem schweren Pinggl auf dem Rücken droben m den Stauden, wie er die Aeste niederbog

und sich Haselnüssen brockte. Da hatte der Wirth genug ge sehen unv gab dem Christian gern den ausbedungenen Kronenthaler. Zum Schluß noch ein Geschichtrl aus einem anderen Landestheil. Etwas mehr aus dem Süden her, wo es auch seine netten „Helden" h^t. Ein solcher war unter anderen der Z e d l a ch e r „Ueh le". In einem äußerst schlechten Kornjahr hatten seine zwei erwachsenen Buben mit ihm, dem Vater, einem Nachbar aus der Kornkiste einen enzmäßigen Sack voll Korn gestohlen. Wie sie aber nach Hause kamen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 20
Datum: 10.04.1914
Umfang: 20
Konfisziert Konfisziert! KonfiszlerL r Konfisziert! A« den Landtagswahlen. Die Aufstellung der gemeinsamen Kandi daten der christlichen Parteien in Deutschtirol ist bereits erfolgt und haben wir schon in den beiden letzten Nummern darüber berichtet. Es erübriget uns nur noch zwei mittlerweile aufge stellte Kandidaten der konservativen Partei zu nennen. Es sind dies: D^kan Christian Strobl, in Zams und Gras FriedrichHartwig, Vize bürgermeister in Gries bei Bozen. In der Zensuskurie

für die Landge meindenbezirke: Imst, Landeck, Ried, Nauders sind also die christlichen Kandidaten Franz Habicher, Landesausschußmitglied und Dekan Christian Strobl in Zams. - In der Zensuskurie des sogenannten Kurortewahlbezirkes sind die Kandi daten: Franz von Guggenberg in Brixen und Graf Friedrich Hartig in Gries bei Bozen. Der Kandidat in der allgemeinen Kurie der Städte Bozen, Meran ist Doktor Richard Pobitzer, Advokat in Meran. In der Zensuskurie Bozen: Joses Andreatta, k. k. Profesior in Bozen

und Ernst Reinstaller, Handelskammerrat in Bozen. In der Zensuskurie Meran: Joses Hölzl, Bürgermeister in Untermais und Alois Walser, Hotelier in Meran. Für die Stadt Innsbruck haben die christ lichen Parteien folgende Kandidaten gemeinsam ausgestellt: Für den Zensuswahlbezirk der Stadt Innsbruck: Dr. Christian Graß, Advo katurskandidat; Leopold Lindner, Wachswaren- sabrikant und Hausbesitzer; Hans Ritter von Petzer, k. k. Hofrat; Dr. Karl Pnsch, Advokat Md Georg TrSger, Seilermeister

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Tiroler Post
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Seite 9 von 12
Datum: 24.02.1911
Umfang: 12
mit den darauffolgenden Ritterschüsfen von nachstehenden Schützen gewonnen: am Schlecker: 1. Alois Pockstaller, Jäger in Tösens; 2. Hans Christian, k. k. Forstinspektionskommissär in Ried; 3. Mich. Kathrein, Ladis; 4. Peter Thallner, k. k. Straßenmeister in Ried; 5. Hans Christian; 6. Josef Lins, k. k. Post meister in Ried; 7. Karl Neurauter, Ried; 8. Josef Bischofer, Serfaus; 9. Alois Ehrwein, Ried; 10. Alois Kathrein, Fitz. — Am Haupt: 1. Alois Strobl, Ried; 2. Alois Pockstaller, Tösens; 3. Josef Wille, Fieß

; 4. Ru dolf Halbeis, Ried; 5. Peter Thallner, Ried. — Auf der Ehrenscheibe: 1. Peter Thallner, Ried; 2. Karl Handle, Ried; 3. Josef Bischofer, Serfaus; 4. Karl Neurauter, Ried; 6. Mich. Kathrein, Ladis; 6 Josef Wille. Fieß; 7. Georg Eiterer, Kaunsertal; 8. Hans Christian, Ried; 9. Alois Pockstaller, Tösens; 10. Seb. Geiger, Fieß; 11. Hermann Posch, k. k. Landesgerichtsrat in Ried; 12. Isidor Greif, Ried; 13. Rudolf Halbeis, Ried; 14. Gottfried Blaas, Ried; 15. Josef Thurnus, Serfaus; 16. Otto Strobl

, k. k. Gendarmeriepostenführer in Ried. — Für die meisten Zentrumschüsse: 1. Hans Christian in Ried; 2. Alois Pockstaller, Tösens. — Für die meisten ab gegebenen Serienschüfse: 1. Hans Christian in Ried; 2. Karl Neurauter, Ried. Für die Ueberlaffung und Be heizung der Lokalitäten wird Herrn Hotelbesitzer Josef Schüler auf diesem Wege nochmals der geziemende Dank abgestattet. Um das Zustandekommen des obge nannten Schießens haben sich ganz besonders die Herren Hans Christian und Peter Thallner verdient gemacht und wird diesen sowie

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 13.11.1943
Umfang: 6
wieder neu ausgraben, sie werden der Wahrheit Spur wieder folgen, und ein mal wird das Tor sich öffnen. Die Welt, Bub, hätts keinen Sinn, wenn sie nicht bester würde mit der Zeit. Und viel« Menschen müsten dafür, sterben. ,daß das Gute lebe. Wir müssen unser Schicksal lie ben. Christian.' Christian antwortete nicht mehr. Gais- ma-r fühlte die Kälte seiner Stirne und das Versiegen des Lebens. Cr drückte Christians Kopf sanft an seine Brust. „Schlaf, Bub' sagte er leise, und dann neigte er sich zurück

an die Hüttenwand und starrte in di« Blüten der Sterne. Hans im Glück (Ein altes Märchen in neuem Gewand von Franz Götzl Da alle Märchen nicht gerade in der Gegenwart spielen, so liegt auch dieses einige Jahre zurück. So weit aber doch nicht, daß aus dem Hans nicht ein Heinz Arno geworden wäre. Die Beschäftigung dieses neuzeitlichen Hansens bestand dar- ‘ “ ‘ ’ 8« Gaismair sagte wie im Gedanken zu sich selbst: „Ja, Bub, auch ich werde siegen. Christian lächelte. , . „Weißt-Du noch, Michael,-als wir m des neuen

Du nicht noch vor Radstatt zu -en Bauern gewettert, sie hätten ihr Ge Bei- Rogl Ruep redet finnisch Von Korl Springenschmid nun mußte auch noch in seinen Händen der eine sterben, den er geliebt wie fei* nen Sohn und der ihn liebte und ihm in diese bitterste Stunde gefolgt war! Gaismair warf mit-der freien Hand ein paar - Astbrocken in das verlöschende Feuer. Von seiner Bewegung und der aufprasselnden Flamme geweckt, schlug Christian die Augen auf und sah, sich be sinnend» des Freundes erleuchtetes Ge sicht. > „Schlaf

, Christian' sagte Gaismair sanft. „Michael, ich bin froh, daß ich hier bin' antwortete Christian mit einem geister ,,^ 4 *,».*.. 4 .^ V v... «... »» — — Ihnen verlangten Rabatt...' Dafür be- ! ren Liebe willen muß unsere Sache zum font e r am Ende jedes Monats so an die Guten kommen, wenn wir mich heut dran ?gy Lire. Nun ober beginnt das Märchen... Es mar einmal eine Lotterie. In dieser Lot terie bestand der Haupttreffer aus einem Auto, einem wahrhaftigen fabrikneuen Auto. Eines schönen Tages konnte

- Ä A'L L'Ä W «•«*•». sprach -r mtt d-m-l-r werde. und ich habe es gewußt, als ich aufbrach. Magister Treibenreif läßt Dich grüßen.' Mit wohlgemuter Stimme, vor der er selbst, erschrak, sagte Gaismair. „Du wirst nicht sterben, Christian. Du wirst mit mir kommen, in ein anderes Land, und Du wirst gesund werden und wieder heimkehren.' Christian bewegte verneinend- den Kopf. „Nein, Michael,' flüsterte er, „Cs ist gut fo. Weißt Du, ich war bei Sibylle. Cs ist alles gut so, Michael.' Gaismair schwieg

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 15.01.1945
Umfang: 4
. Sie sind die Meister dieses seltsamen Krieges in den Bergen, wie es ihre Kameraden zwi schen den Sperr-Riegeln der Kanäle in der Romagna sind. Beide können sie sich aufeinander verlassen, so wie beide Fronten bei uns und beim Feind drüben voneinander abhängig sind, Kriegsberichter Heinz Werner Fischer. 24 Ql -OMA9# «Wffl BZU00LF ANOEßL JfacUdrucssrecljt bet Knorr ,v Hirtn K.-O. München „Christian . . Er ließ sie los. „Du bringst mein ganzes Haar in Unord nung!' schalt sie. „Ich habe immer solche Mühe

, cs zu richten. Da, sieh her!' Sie trat vor den Spiegel. „Und dabei ist es zwei Uhr —!' „Dein Haar! Dein Haar! Und dein Geschäft! Mach es zu! Ich bin da, Gaby ... verstehst du mich denn nicht?' Gabriele überlegte. „Natürlich ver stehe ich dich“, antwortete sie mit einem Anflug von Zärtlichkeit. „Ach, Christian, weißt du. man muß sich im mer erst zurechtfinden. Du warst so lange fort. Wir kennen uns fast nicht mehr. Da braucht man erst wieder seine Zeit . . . aber das mit dem Zu- machen ist eine gute Idee

!' rief sie plötzlich. „Ich könnte ja auch krank geworden sein! Gut. wir schließen, die Firma Vittinghoff streikt. Aber nur fiir heute nachmittag, hörst du? Ich habe dh sehr enges Gewissen. Dabei 1 lächelte sie. Er küßte sie, diesmal aber sehr vor sichtig „Gaby!' Seine Hände strichen über ihr Gesicht. „Meine Gaby . . . meine schöne Gaby!' „Mein guter Christian!' flüsterte sie: aber das war schon viel. Sie lief nur noch rasch weg -- telc- ohoiiiereii, eine wichtige geschäftliche Sache — und dann zog

sie sich um: Für den seltenen Besuch, wie sie sagte. Der gute Christian stand mittlerwelle am breiten Fenster und sah nach den Dächern Würzburgs, die im leiser fal lenden Regen wie graue Kulissen lagen. Aber schon rissen die Wolken mehr und mehr auf, erste Sonnenstrahlen vergoldeten die Häuser und Straßen und mit ihnen die jenseitigen Höhen, auf denen, frischgewaebsen. die Reben in lebhaftem Grün leuchteten, Am Nachmittag gingen sie durch alte Gassen, wunderten am Main entlang, saßen unter blühenden Holunderbüschen

sich zu Christian: „Da hast du dein geliebtes Wiirzburg. Es hat sich nicht verändert.' „Würzburg nicht: aber du.' Sie warf ihm einen raschen Blick zu. „Was heißt das?“ Er sahi sich um. aber sie waren ganz allein, „Du bist anders. Du bist fremd und kühl.' „Ach? Kühl — war ich das nicht im mer?' „Natürlich. Aber gegen mich... ver stehst du mich. Gaby... gegen mich könntest du ruhig ein wenig anders sein. Sag einmal freust du dich eigent lich. daß ich hier bin?“ , Sio legte ihren Arm auf den seinen, aber sie sah

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Lienzer Nachrichten
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Seite 10 von 14
Datum: 31.07.1925
Umfang: 14
Kleinlercher Johann. 2. T. K. I. Reg.. 43 Jahre, gef. 14. Dez. 1917 am Monte Granno. Lettner Albert. 1. T. K. 3. Reg.. 19 3ahre. gef. 22. Nov. 1917 am Monte Grappa. Lettner Konrad, 22 Jahre, gest. in der Heimat 15. Nov. 1914. Lettner Wilhelm, Oberleutnant d. R., 3nf.- Reg. 102, 27 Jahre, gef. 1917 3amiano. Karst. Ladstätter Alois, 3. K. Sch. Reg.. 20 I.. gest. 16. März 1917 Marmolata. Ladstätter Christian, 25 Jahre, gef. 3. Sept. 1916 bei Halicz in Galizien. Ladstätter Johann. Ldst. Inf. Reg

. Pichler Christian, Iugsführer, 3. T. K. I. Reg., 29 Jahre, gest. in der Heimat 16. Nov. 1918. Paßler Bernhard, 4. T. K. I. Reg., 44 I., gest. in einem Spital in Rumänien. Santner Herbert, 24 Jahre, gef. 19. Nov. 1914 in Galizien. Santner Franz, 38 Jahre, gest. 25. März 1916 in der Heimat. Scheiber Jakob, 3. K. Sch. Reg.. Hochgeb. Komp., 20 Jahre, gest. 1. Sept. 1917 in Bozen. Troyer Josef, Unterjäger, 2. T. K. I. Reg., 24 Jahre, gef. 16. April 1915 in Galizien. Troyer Rupert, Leutnant

d. R., 1. T. K. I. Reg., 28 Jahre, gef. am Col del Rosta. Troyer Georg, Unterjäger, 2. T.K. I. Reg., 38 Jahre, gest. 28. Feber 1916 in der Heimat. Bergmann Bernhard, 1 .T. K. I. Reg., geb. 1890, vermißt. Erlsbacher Andrä, Ldst. B. 15, geb. 1880, vermißt. Funkhäuser Josef, geb. 1878, vermißt. Gasser Peter, 4. T. K. I. Reg., geb. 1894, vermißt. Iesacher Christian, 4. T. K. 3. Reg., geb. 1878, vermißt. Kröll Otto, geb. 1895, vermißt. Kleinlercher Simon, 3. K. Sch. Reg., geb. 1876, vermißt. Kleinlercher Peter, 3. K. Sch

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 19.11.1930
Umfang: 8
und beobachtete die Ruten der Reben, die in dem warmen Lichte zu schwellen begannen. Er sah das Wachsen und Werden und kam sich alt, müde und unlustig vor. Wenn er dann durch die glühende Sonne den Heimweg antrat, freute er sich auf das kühle Zimmer der Kranken und aus die stillen Augen der Wärterin. Manchmal fragte die Herzogin mit einen: Ausdruck von Unruhe: „Wo warst du, Christian?" Wenn er dann Auskunft erteilte, glitten ihre Augen in seltsames Forschen über ihn hinweg in irgendeine Weite. Manchmal sprach

ist eine Kette von Festen und Triumphen gewesen, dachte Prinz Christian. Es war ihm nicht recht, daß die Wärterin während sol che Gespräche lautlos auf und nieder ging. Er hatte das Gefühl, als müsse er sich diesem stillen, blonden Mädchn gegenüber schämen. „Du bist zu sensibel," hatte Rittlingen ihm einmal ge sagt. „Du grübelst zuviel. Du kommst von der Vergangen heit nicht los. Die Vergangenheit vergiftet dein Leben. Pack" sie mit beiden Händen und wirf sie hinter dich —" Ja — Rittlingen war kühl

unserer Güter in Deutschland zurücklaffen müssen. Es ist uns eigent lich nichts geblieben außer Laubach und Barnowatz —" Prinz Christian nickte. Er wußte, daß Barnowitz seinen: älteren Bruder Georg bestimmt war. Barnowitz war ein wundervolles Gut mit fetten Weiden und ausgedehnten Waldungen. Ihm selber blieb Laubach. Lairbach mit seinem Moorboden, seinen verwitterten Stallungen und dem wei ßen. strohgedeckten Herrenhaus. Laubach, um das immer ein Geruch von Leuteküche und Schmierstrefeln wehte

sie, als ob sie den Gedankengang des Prinzen erriete. „Es ftißt vom Vermögen des Herzogs und wird doch nicht fett." Prinz Christian nickte. Er hatte die Handflächen gegen einander gelegt und betrachtete mit gerunzelter Stirn das zarte Blütenmuster der Seidendecke. „Es ist schlimm, einsam und ohne Mittel im Leben zu stehen." fuhr die Herzogin fort. Sie sank wieder in die Kiffen zurück. Ihre Hände tasteten nach einem Halt, fanden die Finger des Prinzen, schlossen sich wie in einer ängstlichen Bitte um sie. „Morgen kommt

Theodora." sagte sie leise. Prinz Christian errötete. Er sah sich um, als ob er fürchtete, daß die Wärterin noch im Zimmer sein könnte. Aber die Wärterin war fort. Er selbst hatte sie fort- gehen sehen. Das war gut. In ihm war wieder die Scham. Theodora Norden-Ried! Er hatte seit Tagen nicht mehr an sie gedacht. Er hatte seine Mutter im Stillen um Ver zeihung gebeten wegen jenes Verdachtes. Nun nannte seine Mutter die Dinge mit dürren Worten bei ihrem Namen. Bei ihrem häßlichen Namen. Er fand

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 18.02.1911
Umfang: 16
mit Geldbeften, war gut be sucht und es wurden die Beste durch Tiefschüsse mit den darauffolgenden Ritterschüssen von nach stehenden Schützen gewonnen: am Schlecker: 1. Alois Pockft.llr, Jäger in Tösens; 2. Hans, Christian, k. k. Forstinspektionskommissär in Ried; 3. Mich. Kathrein, Ladis; 4. Peter Thallner, k. k. Straßenmeister in Ried; 5. Hans Christian; 6. Josef Lins, k. k. Postmeister in Ried; 7. Karl Neurauier, Ried ; 8. Joses Brschofer, Secfaus; 9. Alois Ehrwein, Ried; 10. Alois Kathrein, Fiß. Am Haupt

: 1. Äloi Strobl, Nied; 2 Alois Pockstaller, Tösens; 3. Joses Wille, Fiß; 4. Rudolf Halbeis, Ried; 5. Peter Thallner, Ried. Auf der Ehren scheibe: I. Pelec Thallner, Ried; 2. Karl Handtc, Rn d; 3 Joses Bischofer, Sersaus; 4. Karl Neurauter, Ried; 5. Mich. Kathrein, Ladis; 6. Josef Wille, Fitz; 7. Georg Eiterer, Kaunsertal; 8. Hans Christian, Ried; 9. Alois Pockstaller, Tösens; 10. Seb. Geiger, Fiß; 11. Hermann Posch, k. k. Landesgerichtsrat in Ried; 12. Isidor Greis, Ried; 13. Rudolf Halbeis, Ried

; Gottfried Blnas, Ried; 15. Joses Thurnus, Sersaus; 16. Otto Strobl, k. k. Gendarmerieposten führer in Ried. Für die meisten Zentrumschüsse: 1. Hans Christian in Ried; 2. Alois Pockstaller, Tösens. Für die meisten abgegebenen Serien- schüffe: 1. Hans Christian. Ried; 2. Karl Neu rauter, Ried. Weidmannsheil. Man schreibt den „Jnnsbr. Nachr." aus Volders: Zwei bekannte gewaltige Nimrode aus dem nahen Hall kamen am Donners tag hierher zur Jagd Dabei hatten sie das Glück, ein wahres Prachtexemplar

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 11.11.1915
Umfang: 8
Avisoposten abge sperrt wird, ist zur angegebenen Zeit aus Sicher heitsgründen bei strenger Strafe verboten. Der böse Zufall, daß just in Fieberbrunn zahl reiche Bauern lvegen Milchpreistreiberei angeklagt wurden, veranlaßt den Landtagsabgeordneten Christian Schwaiger gestern im „Allgemeinen Ti roler Anzeiger" folgendes festzustellen: „daß er mit dem in 0er Samstag-Nummer der sozialdemokra tischen Innsbrucker „Volks-Zeitung" in der Notiz „Ein böser Zufall" erwähnten Christian Schwaiger, Bodenbauer

im „Tiroler Anzeiger" vom 4. Nov., den Bauern den Rat gab, von den Privatsennereien einen „entsprechenden MilchprTs" zu verlangen. Die Ausführung dieser „Anregung" hat eben die Bauern vor das Bezirksgericht Kitz bühel geführt. Es ist also ganz überflüssig vom Abg. Christian Schwaiger, sich in die Brust zu werfen und zu sagen: „Gott sei Dank, daß ich nicht so bin wie der andere Christian!" — Denn jedermann weiß, daß er (der Abgeordnete natürlich) der bessere und auch der Schlauere ist als sein guter Ver

wandter, der andere Christian, den man jetzt in Fieberbrunn nachsagt, daß er „einitappt" ist, weil er nicht gewußt hat, was andere besser wissen. Im übrigen glauben wir, daß die Lektion vor dem Kitz- büheler Bezirksgericht der Milchpreistreiberei nicht nur in Fieberbrunn, sondern auch in anderen Ge meinden der dortigeil Gegend einen kleinen Riegel vorgeschoben hat. Neue Meldevorschriften. Vom Stadtmagistrate Bozen wird verlautbart: Jni Sinne der Verord nung des Statthalters vom 22. Oktober 1915

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 18.11.1943
Umfang: 4
Christian und Matthias i'on Cu’ .fnjriü-- N i' e! e t. „od> nuid'ift’ Mrfi elren-:. fragen' rimino?' „Cur?' „Willst du meine [vrflti werden' „Deine Frau?' „Fa, meine Frau ' „Und war wird aus Matthias?' Marianne sagte es schnell, ohne sich das Dort zu überlegen. Christian machte ein erschrockenes Ge sicht. ..Liebst du denn Matthia-^' „Ich habe ihn gern.' „Und mich?' „Dich habe ich auch gern, sehr gern so gar. Christian.' „Warum denkst du dann an Matthias, wenn ich dich bitte, meine Frau zu wer

den?' „Weil mich Matthias gestern gebeten hatte, seine Frau zu werden ' „Und was hast du ihm geantwortet?' Marianne sagte leise: „Ich antwortete: Und map wird aus Christian?' ! Am nächsten Morgen kam Marianne „Ich will euch einen Vorschlag machen', sagte sie. „Christian liebt mich und be hauptet, ohne mich nicht leben zu können. Matthias liebt mich und schwört, ohne mich sterben zu müssen. Ich aber liebe euch alle zwei. Immer tqieöer frage ich. mich, wenn ich von euch lieber habe. Ich meijj es nicht. Gestern

habe ich einen Ent schluß gefaßt. Ich heirate.' Die beiden Freunde sprangen auf. „Wen. Marianne?' „Dich. Christian', sagte Marianne, „oder dich, Matthias! Meine Kraft reicht nicht aus, selbst zu entscheiden. Damm überlasse ich es dem Schicksal. Gestern ist die erste rote Rose in unserem Tarten erblüht. Ich habe sie abgeschnitten und in meinem Zimmer versteckt. Wer die Rose findet, dem will ich gehören.' „Und der andere?' fragte Matthias. „Der andere soll jtns ein guter Freund bleiben', bat Marianne, „versprecht

ihr mir das?' Sie versprachen es. Das Zimmer, in dem die Rose in einer Truhe versteckt lag. wurde vom Hellen Öicfit de-, aroken Fensters überflutet Marianne öffnete die Tür. Ihre Stimme klang unsicher. „Jetzt liegt mein Schicksal nicht mehr in.meiner Hand', sagte sie. Marianne hatte Angst. Sie wußte nicht, wovor sie sich fürchtete. Würde Christian ihr Mann werden? Sie liebte ihn von ganzem Her zen. Würde Matthias die Rose finden? Sie kannte Matthias seit ihrer Kindheit, und er war ihr sehr vertraut. Es würde vieles

in ihrem Leben bleiben, wie es mar, wenn sie Matthias heiratete. Vor Christian fürchtete sie sich manchmal, wenn sie mit ihm allein war. Aber diese Furcht machte sie glücklich. Marianne wußte nicht, für wen sie hoffen sollte, und schaute de» beiden Freunden zu. Christian stand am Fenster und suchte zw'scheu den Geranien. Matthias hatte eine Vase umgedreht und stellte sie enttäuscht auf den Tisch zu rück. Dann wandte er sich dem Spiegel zu, vor dem.-die Truhe staNd. Würde er die Truhe offnen

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Zeitungen & Zeitschriften
Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 10 von 12
Datum: 09.01.1915
Umfang: 12
Seite 10, mm&m Lohann Natt. Hart (Zillertal). Veier Ndiwatth. Schwa». mir mit 4 Mann den Offizier mit sämtlichen Russen gefangen zu nehmen; denkt Euch» welche Freude. Bin schon leicht 30mal im feindlichen Feuer gestanden und noch unver sehrt . . Ehre dem Andenken dieses braven Kriegers! Alom Wurm. Bruck (Lllletta,). IlllllilllUHIIIIIIIIlllllllllllllll!! Christian GGrott, Älschou del Mrchderg. Alois Wurm 1-, Ein teures Opfer forderte das Vaterland aus der kleinen Gemeinde Bruck

der Orts musik, Mitglied , des Veteranen- und Reservisten vereines, der Feuerwehr usw. Er ruhe im Frie den! ; Peter Adlwarth f. Als Bayer rückte Schneidermeister Peter Adl- ivarth in Schwaz zur bayerischen Armee ein und kam., aus den französischen Kriegsschauplatz. Er fand', im Alter von 33 Jahren bei Lamerica in Frankreich den Heldenwt. Um ihn trauern eine Witwe und vier Kinder, denen er immer ein guter Familienvater war. Christian Scholl v. A s chau bei Kirchberg, .6. Dezember. Schon lange

waren Nachrichten gekommen, daß unser kleines Dörfchen einen Helden auf den blutigen Gefilden Galiziens gelassen hat, aber erst jetzt scheint sein Name in den amtlichen Berichten auf. Der 12. September war nach Bemerkungen auch zurückgekommener Kameraden der Todestag des Landsturmmannes Christian Schroll, Hirschl- bauers. Eine alte Mutter, ein treues Weib, vier Kinder, das älteste erst 6 Jahre, trauern um ihn, der nicht mehr kommen wird, und ein fünftes wird er nicht mehr in seinen Armen halten

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 11.07.1934
Umfang: 6
sog scharf die Luft in die mächtige Nase. „Ich habe Gallenstein," sagte sie, „ich habe Rheumatismus und Schmerzen im Leib, und was weiß ich; aber ich möchte nicht so gesund sein wie die, Frau Droubidjan!" Die Armenierin holte tief Atem und begann ein Kapitel über Aerzte im allgemeinen und Schiffsärzte im besonderen. „Wo sind wir eigentlich?" fragte Delia Donovan. „Wunderbar!" sagte Christian Schott begeistert. „Ich meine: Auf welcher Höhe ungefähr sind wir jetzt wohl?" „Phantastisch!" sagte

Christian Schott begeistert. „Kreta ist doch längst vorbei, nicht wahr?" „Unglaublich!" sagte Christian Schott entzückt. „So habe ich Sie noch nie gesehen, Delia!" „Wollen Sie mir nicht trotzdem endlich sagen, wo wir sind, Chris?" „Dieses Grün ist fabelhaft für Sie, Delia! Auch Gelb steht Ihnen wunderbar! Sie sind eine der ganz wenigen Frauen, die Rosa tragen können! Aber natürlich ist auch Blau absolut das Gegebene für Sie! Sogar, wenn Sie " „Wir werden in Tunis angekommen

womöglich Frau Megi- stopoulos tangotanzend vor! Oder stellen Sie sich das liebe: nicht vor! Die Seekrankheit ist eine unangenehme Sache. Es ist doch nun mal kein Amüsierschiff hier ... Da — die Ge schichte geht schon los! Möchte wissen, wo sie die Kapelle her- bekommen haben!" Christian Schott redete wie ein Wasserfall, und während er redete, ärgerte er sich dauernd über sich selbst. Er hatte das alles ganz anders anfangen wollen; aber zuerst waren ih« einfach die Gedanken weggeblieben — wie sah

das Mädel heute abends aus! — und dann hatte sie mit der Smaragdeil' geschichte begonnen. Und jetzt wußte er überhaupt nicht mehr, wie er sich die Sache zurechtgelegt hatte. Christian Schott war von Natur aus alles andere als schüchtern. Es wurmte ihn darum doppelt, daß er sich wie ein Primaner benahm. Das heißt, man soll auch nicht über« treiben: so ganz einfach war es eben tatsächlich nicht. Er hatte mit Delia eine Art Gentlemanagreement getroffen, bevsk sie abreisten: Bruder und Schwester

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 16.07.1910
Umfang: 20
aus dem Zillertale, im Alter von 78 Jahrem — In Hinterthiersee starb am 8. Juli die ledige Dienftmagd Margarete Jungmann nach kurzer Krankheit. — In Jgls starb am 13. Juli Frau Rosa Witwe Löhner, geb. Kirchlechner, im 70. Lebensjahre. — Am 11. Juli starb in Neustift - Stubai Maria Hofer, Witwe Siller, beim Schattner in Obergasse, 66 Jahre alt. Die Anno Renn-Gruppe von Christian Ptattner. Der Gemeinderat der Stadt Innsbruck hat sich in seiner letzten Sitzung unter anderem auch mit einer Angelegenheit beschäftigt

, die ge eignet ist, das Interesse der weitesten Kreise zu erregen. Es handelt sich nämlich um den Ankauf der bekannten Anno Neun-Gruppe von Christian Plattner durch die Stadt. Die Gruppe, die, wie noch erinnerlich, bei der vorjährigen Internationalen Kunstausstellung in München mit der Goldenen Medaille preisgekrönt wurde und den Namen ihres Schöpfers auch in Deutschland rasch bekannt machte, soll in Bronze gegossen werden und auf einem öffentlichen Platz zur Aufstellung gelangen. Ge dacht ist hier in erster

Linie an den Platz vor dem Kriegsgebäude am Burggraben, dann an die Pla katnische bei der Ottoburg, die durch einen kleinen Ausbau zu diesem Zwecke hergerichtet werden soll, und an eine der vorhandenen Gartenanlagen. Das Denkmal, das eine Höhe von ungefähr 2 Meter besitzt, wird auf einen niederen, einfachen Stein sockel gestellt werden, den ein schmiedeisernes Gitter umgibt. Der von Bildhauer Christian Plattner ausgesprochene Kaufpreis für die in Bronze ge gossene Grupps beträgt 12.000 Kronen

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