sie mir noch ms Ohr: „Liebling, ich bip so glücklich mit dir." Die goldene Hochzeit ist a(so wieder gesichert. Cesare Battisti. Gefangennahme und Hinrichtung vor zehn Jahren. Nach Erzählungen von Augenzeugen. Zu Beginn des italienischen Krieges verschwand der südtirolische sozialdemokratische Abgeordnete des österr. Reichsrates Cesare Battisti über die italienische Grenze und kämpfte im italienischen Heere gegen Oesterreich. Nach dem Vorstoß der österreichischen Truppen am Hochplateau der Sieben Gemeinden wurden
österreichische Soldaten von ita lienischen Gefangenen darauf aufmerksam gemacht, daß auch Cesare Battisti zu ihrem Truppenkörper zähle, als italie nischer Hauptmann gekleidet sei und sich in einem Heustadel versteckt halte, wo er leicht zu fangen sei. Tatsächlich wurde Battisti aufgegriffen, wies jedoch falsche Ausweispapiere vor und bestritt, Battistt zu sein. Er wurde jedoch leicht überwiesen und nach Trient geführt, wo sich die Nachricht von der Gefangennahme wie ein Lauffeuer verbreitete und eine große
Menschenmenge, zumeist Kaufleute und Ge werbetreibende, die Einlieserung erwattete. Nach seiner An kunft am Südbahnhofe wurde Battisti auf einen kleinen Leiterwagen gesetzt und unter Bedeckung im Schritt zum Castell bei buon Consiglio geführt, dem alten Sitze der Fürstbischöfe von Trient, der zur Kaserne umgewandelt worden war. Was sich bei der Ueberführung abspielte, spottet jeder Beschreibung. Battisti, der jetzt als italienischer Held gefeiert wird, wurde von seinen Konnationalen, als er, nachdem
er von seinen Kriegskameraden verraten worden, ein wehrloser Gefangener war, angespuckt, mit Stöcken und Schirmen geschlagen und beschimpft. Schimpfwötter wie Caragna porca (Schweinehund), Mascalzone, Tradittore, Marinolo, Briccone (Verräter, Gauner, Schuft), figliol bei Cane (Sohn eines Hundes) und andere verrieten die Sympathien, deren sich damals Battistt bei seinen Kon nationalen erfreute. Die Weiber benahmen sich wie Me gären, ein Bild des Ekels. Battisti war über diesen Empfang der Leute, für die er zu kämpfen
und die Menge fragte, was mit ihm geschehen solle. Die Menge schrje: Su la forca! Su la forca!" (Auf den Galgen! Auf den Galgen!) Und der Polizeibeamte erwiderte der Menge, daß ihr Wunsch in 24 Stunden erfüllt sein wird. Nach dem österr. Militärstrafgesetz mußte Battisti, der als österreichischer Reserveoffizier mit der Waffe in der Hand gegen das eigene Vaterland kämpfend gefangen genommen wurde, zum Tode durch den Strang verurteilt werden. Seine Ver teidigung, er sei italienischer Offizier