„Leute sind mit Carabinieri sehr verärgert“ Johann Tasser, seit elf Jahren Pfarrer in Truden, zur Polemik hinsichtlich der Klage, die auf Grund der unangekündigten Prozession gegen den Pfarreipräsidenten Erich Hans erstattet wurde, und über seine Enttäuschung über das Verhalten der örtlichen Carabinieri, zu denen er stets ein gutes, kameradschaftliches Verhältnis gepflegt hatte. Tageszeitung: Herr Pfarrer, we gen einer unangekündigten Pro zession wurde der Pfarreipräsi dent Erich Haas
von den Cara- binieri von Truden angezeigt. Ufas sagen Sic dazu? Johann Tasser: Ich finde es lächerlich, dass man diese Sa chen so gewaltig aufbauscht. In den elf Jahren meiner Tätigkeit als Pfarrer in Truden habe ich mir noch nie etwas zu Schuld kommen lassen; ich habe immer alles gemeldet. Deshalb hätte ich mir seitens der Carabinieri von Truden erwartet, dass sie, bevor sie diese Anzeige erstatten, mit mir darüber gesprochen hätten. Vor einigen Tagen hat man mich in die Carabienieristation geru fen
, wo sie mir gesagt haben, ich solle etwas unterschreiben, um die Sache zu klären. Erst später hat mir der Generalvikar gesagt, dass ich von den Carabinieri an gezeigt worden wäre. Dabei möchte ich betonen, dass es sich gar nicht um eine gewöhnliche Prozession handelte. Am 13. Juli fand ein Einzug statt, mit dem wir das Priesterjubiläum von Josef Haas feiern wollten. Wir ginn, also im Herbst, kündigen wir bei den Carabinieri alle Prozessio nen an, die wir Vorhaben. Man kann jedoch auch während des Jahres drei
oder vier Tage vor einer Pro zession die Carabinieri verständi gen. Wir melden sie jedoch alle auf einmal, die Carabinieri verständi gen dann die Gemeinde und damit trifft nämlich den Pfarrpräsidenten Erich Haas, der eine kleine Verwal tungsstrafe bekommen wird. Ins Ge fängnis kommt deshalb niemand, es wird auch keinen Prozess geben. Auf jeden Fäll stehe ich zu unserem Präsidenten, wir werden alle Zusam menhalten und hoffen, dass auch die einfach nicht richtig. Ich hoffe, dass die Carabinieri in Zukunft
ein bisschen mehr Emotionen mitspielen lassen werden. Ufas sagen die Leute im Dorf dazu? Sie sind mit den Carabinieri sehr verärgert und finden das Ganze lächerlich. Es handelt sich um ein altes Gesetz aus der italienischen Königszeit, das klar vorschreibt, (vg) Uber jede religiöse Prozes sion muss laut Angaben der Carabinieri von Neumarkt die Quästur informiert sein. Sei es also eine Beerdigung, als auch das Jägerfest, um ein Beispiel zu nennen, müssen bei den Ca rabinieri und der Gemeinde ge meldet