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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 09.06.1894
Umfang: 10
singt: „Die Heimatglocken hallen Am hellsten stets von allen; Sie sind von bestem Erz. Und was sie früh nns singen, Und was sie spät nns klingen, Dringt wundersam in's Herz." Es ist der Südtiroler Bortolo Del-Pero. Am 5. Februar 1850 zu Vermiglio im Val di Sol geboreu und dort erzogen, kam er 1870 zum heimischen Jägerregiment, um nach dreijähriger Dienstzeit zur Geudarmerie überzutreten. In Hall lernte er ordentlich Deutsch, so daß er diese Sprache vollstüudig beherrscht. Vorzugsweise

durch Selbststudium wurde er näher nlit der deutschen Litteratur bekannt und fand be sonderen Gefallen an der Lyrik von Lenau, Eichen dorf und Chamisso. Bald übte er sich in deutschen Versen. Seit 1870 lebt er (als Wachtmeister) in Inns bruck, zurückgezogen den Studien nnd der Muse hinge geben, Bestrebungen, in die sich auch seine Frau (Antonie) theilt, die als Erzählerin viel Anklang findet. Ver kehr pflegt er fast ausschließlich mit Martinas Meyer, gelegentlich auch mit Adolf Pichler. Del-Pero veröffentlicht

seine Gedichte zumeist in deutschen Zeit schriften.*) Eine kleine Sammlung lyrischer nnd '*) Diese Angaben über Del-Pero, der auch in dem 1888 von Dr. Ambros Mayr heransgegebenen „Tiroler Dichterbnch" steht, verdanke ich Herrn Franz Tafatscher in Innsbruck. epischer Gedichte erschien vor Jahren unter dem Titel „Bilder nnd Sagen" (Innsbruck, Wagner, 1889), deren Reinertrag einer wohlthätigen Stiftung znfließt. In diesen Gedichten offenbart sich ein feines, sinniges Gemüth und eine edle, durchaus ideale

!" Wie im Denken und Fühlen hat sich der Italiener Del-Pero auch in der Sprache mit dem Deutschen abgefnnden, ja, er schreibt ein prächtiges Deutsch! Fehlerhaft ist iudeß S. 38 „Den Rekrut". Der Reim Stadt: spat (S. 44) ist unrein. Dagegen finden wir manche kräftige Stelle und gelungene Wortbildung wie: jochbefreit, spielmüde, silberumsponnen. Auffallend ist die rhythmische Bewegung in Del-Peros Liedern, sie sind fast alle singbar, und mit Recht haben Pem baur, Vater und Sohn, einzelne davon in Musik ge setzt

. Reizend kommt mir beispielsweise auch der Tonfall in „Winterzanber", das mit seinem Schlüsse an Martin Greifs „Schneezauber" erinnert, und im ersten Sonett „An den Fra Serafico des Adolf Pichler" vor. Del-Pero ist ein vollgewichtiger deutscher Dichter. In seinen Balladen erweist er sich vorzüglich durch „Peter Siegmair" als einen tirolischen Patrioten, wie ihn z. B. Heyl in dem Gedichte „Der Tiroler" so trefflich charakterisirt hat. In dem er zählenden Gedichte vom Dekan Wieshofer ist der Einfluß

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 17.02.1900
Umfang: 10
liegt hart an der Puerto del Sol, vor dem Zentral-Telegraphen- amt. Vor etwa 14 Tagen wurde plötzlich konstatirt, daß das Standbild von seinem Sockel verschwunden war. Es war nämlich gestohlen worden, ohne daß die Polizei es merkte. Vor etwa acht Tagen aber kam die Statue wieder ebenso plötzlich und geheim- nißvoll, wie sie verschwunden war, auf ihren Sockel zurück. Die Polizei hatte nämlich die Statue bei einem Trödler, dem die Diebe sie für 30 Pesetas verkauft, ausfindig gemacht und bei Nacht

und Nebel den Marquis wieder auf seinen alten Platz geschafft. Viel einträglicher für die Diebe war der am letzten Montag in der Calle del Carmen gegen acht Uhr Abends ausgeführte Meisterkoup. Das Schau fenster eines Juwelenladens wurde mit einem Hammer von einem draußen stehenden Mann eingeschlagen, während ein zweiter die Thür des Ladens zuhielt und den Ladenbesitzer und seine Kommis daran ver hinderte, hinauszugelangen. Im Handumdrehen hatte der erste Dieb einen bereitgehaltenen Sack mit Ju welen

. Nachträglich stellte sich heraus, daß die Diebe einige Wochen vorher in der nahen Calle del Carmen einen Stall gemiethet, von diesem zu einem Abzugskanal einen unterirdischen Gang gegraben und dann wieder einen Gang vom Kanal zum Lokal des Wechslers hergestellt hatten. In keinem der erwähnten Fälle ist cs der Polizei gelungen, der Diebe oder ihrer Beute habhaft zu werden. Es ist überhaupt ein von den Madrider Dieben eigenes Verfahren, von den unterirdischen Abzugs- kauälen aus, die unter den Straßen

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