Geschichte konnte. Eine Teilfreilegung dieser Fresken in der Krypta hatte bereits Abt Leo Maria Treuinfels veranlasst, die Grablege war damals aber noch geblieben. Nun sollte über Initiative von Abt Pamer die Krypta entkernt und in ihrer (kunst) historischen Bedeutung eine neue Dimension erhalten 602 . 1984: Der Öffnung verschrieben: Bruno Trauner wird Abt A bt Stefan Pamer hat die Kommunität von Marienberg genau an dem Tag, da er 75 Jahre alt geworden ist - es war der Karfreitag 1984
-, über seine Entscheidung informiert, das Amt des Stiftsoberen aus Altersgründen zurückzulegen, worauf der sich auf den stiftseigenen „Kotterhof“ in Grätsch zurückzog. Der Konvent versammelte sich am 14. Mai 1984 unter dem Vorsitz des Abtes von Einsiedeln Georg Holzherr zur Wahl eines Nachfolgers und bestimmte den gerade 47jährigen P. Bruno Trauner als neuen (50.) Abt von Marienberg 603 . Bruno Trauner war seit 1970 Stiftökonom und Religionslehrer an der Landwirtschaftsschule auf der Fürstenburg
gespendet wurde 604 , ging Abt Bruno, den eine besondere Bodenhaftung im spirituellen und im weltlichen Bereich auszeichnete, sofort ans Werk. Hatte er seit frühesten Kindertagen ein besonderes Naheverhältnis zum Stift unterhalten, wahrscheinlich über die dortigen Laienbrüder Plazidus und Fidelis Schwarz, die Brüder seiner Mutter waren, so ging er nun daran, seine in einer langen praxisorientierten Dienstzeit als Ökonom und Verwalter entstandenen Vorstellungen umzusetzen bzw. die Voraussetzungen
für ihre effiziente Realisierung zu schaffen. Er erkannte auf Anhieb, dass eine pastorale und eine kulturell-bildungsbezogene Schwerpunktsetzung, der sich sein Orden seit mehr als 1500 Jahren verpflichtet weiß, nur dann gelingen konnte, wenn dafür In bewusster Anknüpfung an seinen 3. Amtsvorgänger pflegte Abt Bruno Trauner in besonderer Weise Kontakte zu verschiedenen Vertretern des öffentlichen Lebens in Österreich. So gab es beispielsweise keinen österreichischen Unterrichtsminister, der in Trauners Amtszeit
nicht mindestens einmal auf Marienberg zu Gast war. Genauso gehörte Marienberg aber auch zum Besuchsprogramm italienischer (Spitzen) Politiker wie Giulio Andreotti, und hochrangiger kirchlicher Persönlichkeiten wie des Kölner Erzbischofs Joachim Kardinal Meisner und des römischen Kurienkardinals Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI. Im Bild Abt Bruno Trauner im anregenden Gespräch mit dem früheren österreichischen Unterrichtsminister und nunmehrigen Wiener Bürgermeister Helmut Zilk