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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 29.11.1936
Umfang: 8
2)le ^urt' Fm ersten Augenblick kam er ihr ungewöhnlich jimgenhaft vor. Sein Gesicht war durchstrahlt von Gesundheit und dem Glück des Wiedersehens. Nach Art der Südamerikaner trug er einen breitkrem pigen Panamahut, dessen Schatten die ohnehin tief gebräunte Haut noch dunkler machte, dafür aber mich das erstaunliche Weiß der Zähne besonders stark aufleuchten ließ. Bruno schüttelte ihr die Hand. „Bist lange ausgeblieben', sagte er lachend. „Du bist ja ein schrecklich großer Mensch', ant wortete

Horizonts. Der Wagen hielt. Betreßte Bediente rissen den Schlag auf und trugen den Herrschaften eilfertig ihre Koffer nach. Das Hotel roch furchtbar fein. „Genieße es noch einmall' sagte Bruno. „Wenn du Lust hast, können wir später ein bißchen tan zen.' „Findest dus schlimm — aber ich möchte am liebsten, wir blieben oben und ließen uns auf dem Zimmer servieren.' „So scheu?' Man konnte seiner Stimme an merken, daß' er enttäuscht war. „Ich Hab ne Ewig keit nicht getanzt.' „Armer Kerl

bra chen sie auf. In langen Schlägen sauste der Zug westwärts. Meer und Stadt verschwanden hinter kupsrigen Berglehnen. Die Vegetation wurde üppiger, der Urwald leckte mit grünen, pelzigen Zungen in auseinanderspringende Täler. Es wurde zuneh mend heißer. — „Kaffee und Kaffee ist zweierli', sagte Bruno. „Kann ich mir denken.' „Nein, das kannst du dir nicht denkenl Ich habe meine Felder richtig kultiviert. Die hier, denen fliegt wenig daran.' Anna saß ruhig in der Fensterecke und hörte und sah

nur ihn und feine Zuversicht. „Werden wir denn unsere Schulden auch los werden?' fragte sie und tat recht gleichgültig. „Einschränken müssen wir uns natürlich.' „Ja, einschränken müssen wir uns. Ich glaube', fuhr sie, ohne den tröstlichen Blick der Liebe von ihm zu lassen, fort: „Ich glaube, wer siegen will, muß meinen, er habe schon gesiegt.' Sie trat ans schattige Fenster und lächelte dabei Bruno zu, der rasch ihre kleine, energische Hand ergriff und fest hielt. Der Zug verringerte seine Geschwindigkeit

. Sie näherten sich ihrem Ziel, ein paar Häusern inmit ten einer öden, staubgrauen Ländschaft. Brunos leichter Wagen war mit den Pferden noch von seiner Hinreise an der Bahn und nahm sie freundlich in Empfang. Sie bestiegen ihn so fort und fuhren ab, durch die Wildnis — nach Hause. Lange Zeit sprach niemand. Die Sonne schien ihnen ins Gesicht. Aus dem Boden, aus Kräutern und sandigem Buschwerk atmete würziger Dust. Bruno schob vor lauter Seligkeit den Hut in den Nacken und schenkte Anna viele Küsse

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 06.06.1939
Umfang: 6
von Nigeria, dem das Pro tektorat untersteht, macht zwar Schwie Der deutsche Spanien-Freiwillige I. Zehetner erzählt im Berliner „12-Uhr- Blatt' von seinen Erlebnissen im spa nischen Krieg. Dabei kommt er auch aus die Kameradschaft mit den italie nischen Fliegeriegionären zu sprechen. Wir entnehmen dem Vlatt diesen Teil des Berichtes, der auch einen Lust» kämpf Bruno Mussolinis behandelt: glaubten, er stürze ab. Dann hoch. Wie der ran an den Feind. Seine Maschinen gewehre ballerten und vollführten

Wunde gerissen. Carlo war als Monteur einer Staffel zugeteilt, in der auch Bruno Mussolini als Freiwilliger kämpfte. „In unserer Staffel', so erzählte er ei ns Abends, hauchten 'immer und immer wieder Grüchte auf, die davon wissen wollten, daß sich Bruno mit einem Ame rikaner, der bei den Bolfchewiften flog, duellieren will. Bruno lachte immer, wenn er davon hörte. Bestritten hat er es allerdings nie. Na, so kam es, daß eines Tages verbreitet wurde, morgen steige das Luftduell. Jedes Schräubchen

haben wir an Bru nos Maschine nachgesehen. Das ganze Flugzeug haben wir praktisch auf den Kopf gestellt, damit auch ja alles in Ord nung war. Am nächsten Morgen waren alle beim Start da. Bruno stieg in seine Kiste, kreiste ein paarmal und verschwand. Die anderen hinterher. Nach eineinhalb Stunden tauchten sie wieder euf. Brunos Flugzeug sah toll aus. Ein Einschuß ne ben dem anderen. Bruno sagte nichts über das, was ge- schelien war. Die anderen aber erzählten aufgeregt, daß sie nach wenigen Kilome tern Flug

aus eine rote Staffel gestoßen seien. Sie wollten gerade den Kampf er öffnen, als sich ein roter Bomber aus Brunos Maschine stürzte. Die anderen konnten kaum etwas machen; denn sic mußten ja die übrigen Roten in Schach halten. Nach den Berichten muß es ein toller Kampf gewesen sein, den Bruno auszu tragen hatte. Komisch war, daß die rote Flak angeblich keinen Schuß abgab. Na türlich waren alle sofort der Ansicht, daß es sich bei diesem Kampf um das Duell handelte, zumal die anderen roten Flug zeuge

versuchten, unsere Maschinen mehr und mehr von den beiden Kampfhähnen cckzudrängen. Bruno soll wie der Teufel geflogen sein. Im Sturzflug runter, daß alle „Nicht mehr notwenàig' Stockholm. 5. Juni Die schwedische Regierung hat Sams tag nachmittag dem Reichstag ein Schrei ben zugehen lassen, in dem mitgeteilt wird, daß die Anträge auf Behandlung des schwedisch-finnischen Aland-Abkom mens und des schwedisch-englischen Flot tenvertrages zurückgezogen werden. Bezüglich des schwedisch-finnischen

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Lienzer Zeitung
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Seite 22 von 24
Datum: 26.07.1902
Umfang: 24
„Du, Bruno, der Damenfeind, der nur den Wissenschaften lebte, sprichst plötzlich von einer sympathischen Erscheinung?' „Soll ich nicht, Mama, wie der hübsche Blondkopf voll frischen Lebens mit einer alten Tante neben mir vor den ägyptischen Mu mien stand?' „Den Kontrast kann ich mir denken!' gab die Doktorin zurück. „Die Tante nannte sie Seraphine; sie sprach das Englische etwas fremdländisch! Ich war so glücklich, ihr einiges erklären zu können. Plötzlich fragte sie: „Sind Sie ein Deutscher

, daß angerichtet sxi. Nach Tische ging Bruno Ritter aus, um Professor Mirziuskh aufzusuchen; er kam nach Stunden zurück und brachte seiner Mutter die frohe Kunde: „Mama, welch' ein Glück, ich bin als erster Assistenzarzt von Professor Mirzinskh am Krankenhause mit drei tausend Mark angestellt, habe mich aber auf drei Jahre ver pflichten müssen!' „Gott sei Dank, Bruno!' » ^ » Lenzes Sonnengold küßte liebend die Erde. Frau Doktor Ritter war in die Stadt gefahren, Bruno rauchte etne Morgencigarre und lag

im offenen Fenster der ersten Etage, welche die sorgliche Mama ganz für ihn eingerichtet. Er schaute in den schönen Frühlingsmorgen hinaus und belustigte sich über den alten Buller, der die nachbarlichen Hühner aus dem Garten scheuchte, indem er allerlei sonderbare Verwünschungen auf Platt deutsch vor sich hinmurmelte. Es war Sonntag und neun Uhr; die Kirchenglocken der Stadt schallten im feierlichen Geläute herüber; Bruno überkam eine echte Sonntagsstimmung. Plötzlich zuckte er zusammen, denn nebenan

im Garten sah er eine alte Dame mit altväterischer Haube und neben ihr eine junge Dame von außerordentlicher Schönheit mit blonden Locken; beinahe hätte er laut aufgeschrieen: „Seraphine!' Ja, sie war es, kein Zweifel! Die beiden Damen besichtigten den Garten, schauten den lachen den Himmel an und traten dann in die Hausthür zurück. Bruno mußte um zehn Uhr in; Krankenhause sein. Er machte sich ganz erregt zum Ausgehen fertig, trat zu Buller in das Vorgärtchen und sagte: „Buller, Sie brauchen den Leuten

nebenan nichts zu sagen; ich will das selbst in Ordnung bringen!' „Schön, Herr Doktor!' Bruno ging und murmelte: „Er heißt Buller, müßte aber eigentlich Bullerjahu heißen; daß mir der alte Murrkopf drüben nur keine Kollision anrichtet!' Plötzlich fiel es ihm ein, daß es ihm hier wie im British Mu seum gehen könne; er kehrte um: „Buller!' „Ja, Herr Doktor!' Er reichte ihm ein Markstück: „Trinken Sie eins auf mein Wohl! Sagen Sie, Buller, wohnt die junge Dame, die eben im Nachbargarten war, dort nebenan

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Alpenzeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 13.10.1935
Umfang: 8
, Herr im 23. Lebensjahie. Die Beerdigung findet Sonntag, 13. Oktober, I um 2.30 Uhr anl Friedhofe Maia Bassa statt. M e r.a n o, .11. Oktober 1935. Die ticsträuernden Ellern und' Geschwister ^ Von Koiidulenz-Besuchen bitte abzusehen. Roman Von Frnnco Ciampitti. Äbertraguv.g aus dem ?lalienis6»en Von Cha/.lotte Vesci-Baum. 55 Bruno jedoch wollte di-esen Vorschlag nicht an nehmen. Er war der Ansicht, daß eine Aurze Un terbrechung Marino ehsc gut tun würUe,: er war 'ehr gut im Stand, zu gut im Stand

àd da der Wettlaus erst »ach W>? cheu ausgefochten werden würde, lag die Gefahr einer Überanstrengung sei ner Kräfte nahe. Nev.,: er sollte mit ihm und dem Vater zusammen Iokk pH Solari erwarten, der nach areigigjähriger Abwesenheit aus 'Amerika! her überkam. ../Schließlich wo'^eu wir ja höchstens vier ode r fünf Tagen fortbleiben', sagte Bruno, „unì, danach Valien wir noch, genügend Zcl ehe die S.vieie be ginnen.' „Ich weis; schon, aber ich kann Dir nicht .oer hehlen, Bru ao, daß ich eine gräßliche AngLt

... Übrigens gieb mir einen Moment die Zeitung: man sagte mir, daß sie von der Ankunft der amerikanischen Spieler spricht. „Die sind schon eingetroffen?' fragte Marino verwundert. ' „Aber selbverständlich. Die verstehen die Sache und kommen einen Monat vorher an, um sich mit der Umgebung vertraut zu machen.' Bruno nahm dem Vetter die Zeitung aus der Hand und vertiefte sich auf dem Bett sitzend in die Lektüre. Marino kroch unter die Decke und wünschte ihm eine gute Nacht. Statt ihm zu antworten, stieß Bruno

Dame, wi. Du glaubst... Sie ist durchaus kein... gewöhnlicher Mensch.' Und da sein Vetter nicht aushörte ihm verwun dert ins Gesicht zu starren, legte Bruno die Zei tung bei Seite und b?aann zu .zählen. Er hatte nriß Dawn in Lake Placid im Hotel Ritz kennen gelernt. Die junge Amerikanerin hatte >n einem Kuustwettlaus kolossale Erfclge geerntet und machte täglich mit ihren Freundinnen einige Fahrten mit dem Bobsleigh. Eines Tages blieb der Herr, der den Bob lenkte, aus und wie Bruno ihr Bedauern

darüber wahrnahm, bot er sich an, den Schlitten zu führen. Und die Fahrt ging los. Dawn saß hinter ihm, hatte ihn um die Hüsten gepackt und jauchzte vor Vergnügen. Die Fahrt ging glänzend von Statten. Der Bob flog mit rasender Geschwindigket über die weiße glatte Bahn. Bruno hatte ein Dutzend Kurven tadellos überwunden, sodaß jeder Zweifel im Herzen der jungen Mädchen über die Geschicklichkeit ihres Führers entschwunden war. Nu n jauchzteil sie hell auf und schrieen vor Freude. Am «shady corner

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 18.06.1935
Umfang: 6
z «!»««» MrMvk SM tt. vuni 1M.X0» 1. Gruppe der Hochetscher Ferienkinder Nachstehend veröffentlichen wir die Liste der ersten Gruppe von Kindern aus dem Hochetfch, die am 20. ds. an die Strandkolonie von Riccione entsandt werden. Der fasc. Provinzialverband bringt nochmals in Erinnerung, daß sich die ge nannten Kinder am 20. ds. um 16 Uhr beim Fasciohaus in Bolzano einfinden müssen. Rionalgruppe Dolzano-Ienkrum: Grutsch Giovanni, Buoncore Bruno, Bomboli Gianfranco. Hinterwald» n«r Enrico

Ferdinando, Marri Franco, Faes Giulio. Strappa Ernesto, Reinstaller Gualtiero, Pre- delli Ubaldo. Caldonazzi Giuseppe, Caldonazzi Ernesto, Marchiar! Ferdinando. Laner Luigi, Cappello Giorgio. Lageder Enrico, Ssondrini Luigi. Rionalgruppe Grles-San Quirino; Biamino Bruno, Tani Benito, Gioia Antonio, Perli Umberto, Gall- metzer Ottone, Amplatz Francesco, Valcanover Mario, Prosanter Francesco, Concino Italo. Salvador! Gino, Salvador! Orlando. Balbinot Augusto, Seebacher Eri- berto. Pichler Giorgio, Partel

Arturo. Favaro Gino, Aida Francesco, Savio Oscar. Spitaler Augusto. Triches Ugo, Savio Amilcare«:, Lun Giuseppe, Lun Carlo. Purin Costantino. Sepp Gualtiero. Niedermaier Renato, Nolli Bnmo, Rolli Lino. Tortelli Bruno, Vàrasini Carlo, Varasini Luigi, Salsilli Eligio, Coppa Ottavio, Nervo Remo. Zocca Eugenio. Zocca Giorgio. Figi Giuseppe. Solenni Michele. Capranica Giorgio, Capranica Giuliano, Golzio Mario, Golzio Giorgio, Cariger Enrico. Più Luigi, Gasser Federico, Scara- vciggi Renzo. Nones Luigi

. Merlin Elvino, Bobbi Frattini Aldo, Beccaro Bruno, Trotter Pietro, Frenner, Riccardo. Sis Eugenio, Signorotti Vittorio, Zito Bruno. Alberti Giooacchino, Malatesta Ottorino. Malatèsta Nello, Conte Bincenzo> Mazzotta Vespernio, Mander Francesco. Peter Carlo, Haupt Rodolfo, Zon- tini Carlo, Ritsch Ottomaro. Grassi Teodoro. Falzin Fulvio, Zanetti Giuseppe. Facchinelli Giuseppe, Bizza Benito, Temelin Vito, Nardini Gualtiero, Nardini Edoardo, Paizzoni Ottomaro. Malatesta Emilio. Schie der Bernardo

, Dallapiazzo Geraldo, Tallon Antonio, iPollo Carlo, Schrott Federico, Schrott Carlo.- Colle Luigi, Mitterstiller Alfredo, Bolner Bruno. Peterlini Carlo, Pasquetto Enzo, Jrlandini Giuseppe. Zenatti Cornelio, Bello Emilio. Kastlunger Francesco, Grassi Guido? Larcher Ernesto, Strodl Angelo, Schieder 'Augusto, Costa Vittorio, Chiocchiti Edoardo, Tavo- nazzi Giovamn, Guidi Guido, Guidi Mario. Mestrina Alda. Rionalgruppe Rencio-S. Giovanni: Foradori Ezio, Spagnuolo Luciano, Spagnuolo Osvaldo. Amplatz Ivo

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Lienzer Zeitung
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Seite 28 von 34
Datum: 16.01.1909
Umfang: 34
sich durchgerungen, zu Bruno hinausfahren zu »vollen und ihm zur Versöhnung die Hand zu bieten, da erst fcnrd er noch ein paar Stunden Schlaf. Und wirklich, gleich em nächsten Tage machte er es wahr. Ohne zur Schwester oder zu Kurt ein Wort von seinem Vor haben zu sprechen, ließ er anspannen, und fuhr hinaus nach Schönau zu seinem ältesten Sohn. Als er so in den hellen, founigen Frühlingstag hineinfuhr, sah er sinnend in die blaue Luft und überdachte alles noch einmal, was der gestrige Tag ihm an Ehren

und Frende bereitet hatte. Bis auf deu einen Mißklang mit Bruno war es nur Licht und Glück gewesen, lind so wie dieser Tag sich gestaltet hatte, so war eigent lich auch sein ganzes langes Leben gewesen: immer waren Glück und Freude seiue steten Begleiter gewesen, immer waren seine Unternehmungen von Erfolg gekrönt und immer hatte man ihn mit Anerkennung uud Ehren überhäuft; so wie man jetzt — wer auch feinem Wagen hier begegnen mochte — tief den Hut vor ihm zog, so war er allenthalben und immer

mit Ehrfurcht begrüßt worden. Wahrhaftig, er konnte zufrieden sein, denn das Leben hatte ihn gut gebettet. Aber schließlich gab es auch in seinem Haufe ein Gespenst. Stirnrunzelnd mnßte er es sich eingestehen. Und dieser dunkle Punkt in seinem sonst so freudehellen Dasein, es war jene kurze, aber unerfreuliche Zeit feiner ersten Ehe, als deren lebendes Andenken sein erstgeborener Sohn Bruno ihm ständig vor Augen war. Mit heimlichem Entsetzen dachte er an jene Zeit, die aus seiner Erinnerung auszutilgen

. Zwar hatte er seine Frau stets mit Zartheit und Takt behandelt, aber sein Herz, seine Seele gab er ihr nicht; innerlich blieben sie sich fremd und kalt gegen über; lügen konnte nnd wollte er nicht. Und als der Himmel sie von ihm nahm, atmete er erleichtert auf, obschon er sich dessen schämte. Und an diese Ehe, an diese furchtbarste Zeit seines Lebens erinnerte ihn immer uud immer wieder sein Sohn Bruno. Nein, er hatte ihn niemals geliebt. . Offen und ehrlich gestand er es sich ein. Er hatte nur zu bald erkannt

Bruno gerade am Fenster. Er glanbte, seinen Augen nicht trauen zu sollen. War das wirklich sein Vater, der da auf dem Wagen saß? Ruhig giug er hinunter, seinen Gast zu begrüßen. Das Willkommen fiel, trotzdem man sich von beiden Seiten entgegenkam, schon um deu Leuten ringsum nicht Nahrung zum Klatsch zu geben, dennoch etwas frostig aus. Erst als sie oben im Zimmer waren, sah der Vater den Sohn an, versuchte zu lächeln und fragte ein wenig unsicher: „Tu wuuderst dich, mich hier zu sehen, wie?' „Offen

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 19.11.1935
Umfang: 6
. Bruno würde nunmehr an allen Spielen teilnehmen und viel reisen und sich im In- und Ausland mit den italienischen Farben schmücken. Damit war ihm die reinste aller Freuden geboten, er wußte das wohl zu würdigen. Sollte es ihm jedoch nicht ge lingen, der Speer über die siebzig Meter hinaus zu werfen, dann wäre er nichts weiter wie ein Staust, ein Stützpunkt zum Hinaufklimmen für die andern. Was lohnte es daher noch, die Bein muskeln massieren zu lassen, wozu noch an dem Stückchen Zucker nagen

, das man ihm in Bälde anbieten wird Wenn es möglich gewesen wäre, hätte Bruno sich am liebsten fortgemacht, ohne es jemand zu sagen, ohne sich sehen zu lassen. Stattdessen mußte er bleiben. Aber was wollten sie von ihm? viel leicht ein Wunder? Wie konnte er gegen die nordischen Teufel ankommen, gegen die Finnen, die für den Wurf geboren schienen, gegen einen Ludwig, einen Rabry, der den Journalisten ge genüber versichert hatte, daß er fünfundsiebzig Meter Weite erreichen würde? Welch komischer Kauz

, dieser Holländer mit der dunklen Haut, den strohblonden Haaren und den großen grauen Augen! Bruno hatte ihn erst, vor wenigen Tagen kennen gelernt und Rabry hatte sich so brüderlich ihm gegenüber benommen. Nach dem Bruno sich kaum der Ubersülle von Glück wünschen uno Komplimenten entzogen hatte, war Rabry gekommen, um ihm seinen Speer zu gebe». „Suchen Wurf mein Spieß: viel besser.' Er hatte ein ziemliches Kauderwelsch gesprochen, wie er ihm seinen Speer anbot, ihn dann gegen die Wand gelehnt und war ruhig

nach der Garderobe gegangen, ohne mehr Worte zu verlieren. Der lange Holzstab stand noch da und Bruno warf einen warmen Blick auf ihn. Ein Wurfspeer. Ein 2.40 Meter langer Holzstab mit eiserner Spitze, einem Handgriff aus Bind faden, achthundert Gramm schwer: das ist ein Wurfspeer und alle Wurfspeere sind sich gleich... anscheinend wenigstens. Man muß den Speer aber in die Hand nehmen und seine Schwingungen fühlen durch die geraden Fasern hindurch. Man muß ihn mit den letzten Fingergliedern in die Höhe heben

, um das per kette Gleichgewicht zu prüfen. Bruno wußte wohl, daß die Gabe Rabrys sehr wertvoll war. Der Stab kam aus den finnischen Fabriken, wo das beste Eschenholz, erstklassiger Auslese, lange ausgetrocknet, oerarbeitet wird. Der Stab war an lange Flüge gewohnt. Die Stricke waren dicht um das Holz gewunden, sodaß im Moment des Wurfes nichts von der Wucht verloren ging. Bruno wußte das alles sehr gut und dachte dar über nach, ohne zu bemerken, daß der Gedanke, sich des Speers von Rabry zu bedienen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 27.04.1941
Umfang: 6
da.' „Ja', sagt, eaen unter hoffe, ich werde das nie vergessen.' , sagte ich, „es ist seltsam, so im Reaen unter Kastanien zu stehen. Ich Ei« Bild für Lenchen Lauterbach Bruno Bolz verkehrte mit einem Mäd chen brieflich. Das Mädchen hieb Lenchen Lauterbach. Bruno Bolz lernte Lenchen Lauterbach auf. dem nicht ungewöhnlichen Wege kennen. Has Inserat stand unter Briefwechsel und Heirat nicht ausgeschlos sen. Bruno Bolz schrieb hin und Lenchen Lauterbach schrieb zurück. Der Briefwech sel machte zwei Menschen

glücklich. Eines Tages schrieb Lenchen Lauter bach: „Ich hätte gern ein Bild von Ihnen, Bruno Bolz.' „Ein Dutzend.' Bilder spicken?' — „Elf in me ine. Woh die „Wohin darf i „Elf in meine, as zwölfte an Lenchen Lauter Der Photo- es ist vielleicht schon svät, ganz egal, wir 'ssen uns ganz eins« ' ist das müssen uns ganz einfach noch fehen —, ' das zu viel verlangt vom Leben?' „Ich denke oft, wenn man vecheiratet wäre, hätten wirs leichter in allem.' „Wir können einfach noch nickt heira ten', sagte Lily

angekommen war. „Der Frühling', flüsterte er, »der Früh ling riecht über das Wasser*. nung. bach.' Bruno gab die Adresse, graph photographierte. Bruno Bolz wartete acht Tage auf ei nen Brief. Den Inhalt dachte er sich un gefähr so: „Lieber Bruno! Dein liebes Bild habe ich erhalten. Ich bin überrascht, entzückt, von Herzen froh, daß du so aus siehst, wie ich mir dich in meinen heimli chen Träumen vorgestellt habe. Deine tlug« Stirn, dein forsches Auge, deine männliche Nafe, dein lachender Mund

und dem« schlanke Gestalt erfüllen meine See le mit Stolz, daß ich nur noch den einen Wunsch kenne, dich bald in meine Arme zu schließen. Dein Lenchen Lauterbach.' Auf diesen Brief wartete Bruno acht Tage. Am neunten Tag« ging Bruno zum Lichtbildner. „Haben Sie mein Bild an Lenchen Lauterbach geschickt?' — „Ja. hier ist die Postbestätigung.' — „Wieviel Bilder haben Sie eigentlich gemacht?' — „Zwölf.' — „Nur zwölf?' sagte Bruno überrascht, „zwölf haben Sie doch mir gefchickt? Welches Bud

haben Sie dann an Lenchen Lauterbach gefchickt?' Ein entsetzlicher Irrtum kam auf. Der. Photogravh hatte ein falsches Bild an Lenchen Lauterbach gesandt. „Dieses Bild haben Sie ihr geschickt?', tobte Bruno Bolz, „kein Wunder, daß sie nicht mehr schreibt! Dieser Mann ist ja ein« Karika tur, ein Kinderschr«ck, ein Brechmittel »ch ni» So etwas ich noch geschenl Diese stupiden Augen, diesikr dumme Mund, dieses verschrobene Ge stell und die ganze geckenhafte Aufma chung! Was soll nur Lenchen Laute-wach von mir denken

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Dolomiten
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Seite 6 von 8
Datum: 22.06.1940
Umfang: 8
an zumelden. Don der Ablieferung befreit sind nur oie Mengmr, welche für die Saat sowie für son stige nachweisbaren Eigenbedarf erforderlich fiiw. Die betreffenden Mengen werden vom Konsortium festgesetzt und bekanntgegeben wer den. Der Bruder Don Io Hanns R ö s l e r. Bruno hat einen Bruder. Brunos Bruder ist ein armer Schlucker. Bruno unterstützt ihn. so weit er kann. Am Monatsersten, am Monats letzten und die übrigen neunundzwanzig Tage in des Monats Mitte. Bruno gibt ihm seine alten Anzüge

, seine alten Hemden, seine alten Hüte. Don Zigaretten und Geld und den Mahl. Zeiten gar nicht zu reden. Der Bruder ist Bruno auch dankbar dafür. Eines Tages sieht Bruno unerwartet seinen Bruder. Auf der Strafte. Dan weitem und von hinten. Bruno traut seinen Augen nicht Der Bruder trägt einen funkelnagelneuen Pelz. Einen Stadtpelz! Mit einer dicken und langen virginischen Otter. Mit russischem Zobel ge füttert: Der Zobel ist allein ein Vermögen wert, kostet mindestens dreitausend Mark. Bruno bleibt

der Verstand stehen. Woher bat der Bruder den Pelz? Jahrelang hat er ihn unterstützt, jahrelang lag er ihm auf der Tasche! Und jetzt geht er im Stadtpelz wie ein Fürst, und Bruno nur im schäbigen Mantel wie ein Bürger! Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen! Bruno laust dem Bruder nach. Der Bruder scheint es .sehr eilig zu haben. Er sieht nicht nach rechts und nicht links, er rennt immer geradeaus. Er schlüpft zwischen StraftenLahnen und Autos hindurch. Biegt in Seitengasien ein. Verschwindet

. durch Durchhäufer. Bruno hastet immer hinterher, läftt nicht . locker. Er rüft und pfeift. Vergeblich. Der 'Bruder achtet nicht auf den Ruf und beschleu nigt seinen Schritt. Da wird es Bruno zu 'dumm. .Er setzt sich in Trab, erreicht endlich den Bruder und klopft ihm von rückwärts auf die Schulter: „Woher hast du den feinen Pelz. Bruder?' Der andere fahrt zusammen. bleibt stehen, dreht sich um; es.'ist nicht Brunos Bruder. Bruno erschrickt und will sich entschuldigen. .Da aber zieht der Fremde den Pelz

aus und reicht ihn Bruno. „Verzeihen Sie!' sagt er. „Ich wußte nicht, daft «r Ihnen gehört!' Rücksichtsvoll Der glücklich« Vater fast und schrieb. „Wckn' schreibst du?' ..Meiner siebenjährigen Tochter.' „Warum schreibst du so langsam?'. „Sie kann noch nicht so schnell lesen.' Bücher tu Zeitschriften Berlin. Rom, Tokio. Monatsschrift für die Der- tiefuvg der kulturellen Beziehungen der Böller des weltpolitischen Dreiecks. Brei» deS EinzelhefteS RM'1. Herausgeber Dr. Paul Schmidt. Steinig« Druck

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 19.10.1935
Umfang: 6
Bruno, der sehr nachdenklich aussah, seinen Vetter, warum er Netta von Dawn gesprochen habe. Ma rino sah ihn erstaunt an: er hatte nicht ein Wort darüber gejagt und wehrte lebhaft jeden Vor wurf ab. Wer war es also gewesen? Bruno konnte «s nicht unterlassen, immer daran zu denken. Nicht einmal den Neisevorbereitungen gelang es. ihn davon abzulenken. Und als sein Vater, der Nicht müde wurde, von der bevorstehenden Reils zu schwatzen, ihn um nähere Auskunft bat, sr> suchte er ihn, sich an Marini

zu wenden und ging, von einem Mädchen, das zwei Koffer schleppte, be gleitet, fort. Die Gartentür vor der Villa Darvini war noch geschlossen und er mußte daher auf den Klingel knopf drücken. Ein Stubenmädchen kam fokmt, schloß das Tor auf und ließ ihn ein. Bruno unter zog das Auto einer kurzen Prüfung, sah nach den Schneeschuhen, die an den Metallbügeln mit Riemen befestigt waren, und schnallte die Kofier fest. Das Zimmermädchen von Darvinis plauderte unterdessen am Gartentor mit dem Mädchen

, das die Koffer gebracht hatte. Bruno trat zu ihnen und fragte nach dem Ingenieur und dem Fräu lein. „Die schlafen noch!' antwortete das Mädchen. Ohne etwas darauf zu erwidern, ging er aut die Straße und nachhause zurück. Das Mädchen erreichte ihn rasch und ging an ihm vorbei, wäh rend er immer langsamer fortschritt und endlich stehen blieb, um nach den Fenstern der Villa zu schauen. Nur an einem Fenster waren die Läden offen und hinter den Scheiben stand Nella. Bevor er die Hand zum Gruß erhob, heftete

er seinen Blick auf das Fenster, während Erstaunen sich auf seinein Gesicht malte. Er hob die Rechte gegen die Mütze wie zum militärischen Gruß, den das junye Mädchen so gern sah, und zeigte bei einem glückseligen Lächeln seine blendend weißen Zähne. Nella jedoch rührte sich nicht. Sie fuhr nur mit den Händen über Schläfen und Genick und stützte dann die Ellenbogen auf das Fensterbrett. Man sah deutlich ihre Haare, die in einem dicken Zopf, einer Krone gleich, um den Kopf geschlungen waren. Bruno ging

, wenn auch das Lächeln von ihrem Antlitz verschwunden schien. Eine Stunde später, als Bruno und Marino das Auto am Tor halten ließen und hinaufgestiegen waren, um von Darvinis Abschied zu nehmen, fanden sie Rudolf und Nella im Eßzimmer beim Frühstück sitzend. Die drei Freunde tauschten leb haft und herzlich Grüße und Wünsche aus, wäh rend Rudolfs Schwester eine gewisse kühle Zurück haltung beim Abschied nicht zu verbergen wußte. Mit einem kurzen „Glückauf!' drückte sie Marino die Hand und reichte dann Bruno

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Volksbote
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Seite 7 von 8
Datum: 11.04.1940
Umfang: 8
. vermischtes Das Experiment Heiteres von Jo Hanns Rösler. ' Bruno hieb mit der Faust auf den Tisch. „Du kannst reden, was bu willst!' rief er. „ich glaube an Hypnose! Ich lnb« die unmöglichsten Experimente erlebt, ich habe mit eigenen Augen normale Menschen die unsinnigsten Befehle aus führen sehen, die man ihnen in der Hypnose ein- gab. Frauen atzen Senf wie Himbeeren, und Männer mit Dollbart schnitten sich den Bart in einer Minute ab. nachdem sie'ihn erst zehn Jahre betreut und gepflegt harten. Nein

, der Erfolg der Hypnose ist nicht abzuleugnen. Ich habe mich selbst damit beschäftigt, ich habe Bücher gelesen, ich habe auf eigene Faust, studiert, ich bin zu einem bekannten Profesior der Wlllenslehre in die Schule gegangen, und Heute bin ich. schon so weit, daß ich selbst hypnotisieren kann/ ^Viktor lachte ungläubig. „So. Bruno?' — ' „Sprich keinen Unsinn.' — „Willst du einen Beweis?' Viktor wollte einen Beweis. Bruno gab ihm einen. „Wir sitzen hier in einem Kaffeehaus. Siehst du dort drüben die Dame

am Fenster? An dem einzelnen Tisch?' „Neben dem großen Herrn?' „Ja', bestätigte Bruno, „ich kenne die Dame nicht, die Dam» kennt mich nicht Ich werde mich jetzt konzentrieren, ich werde die Dame ansehen und sie zwingen, den Blick zu erheben, aufzu stehen. ihren Tisch zu verlassen und zu unserem Tisch herüber zu kommen.' „Lächerlich!' ^Abwarten! Dann Teetrinken!' Bruno begann. Cr setzte sich in Positur. lieft die Luft aus. Er pumvt« die Lungen voll, schnaufte und schniefte. Bruno starrte auf die fremde

Frau Seine Augen wurden immer glast, ger. Fast yuollen sie heraus. Sein Atem glich einem Röcheln. Die Dame am Fenster rührte sich nicht. Bruno starrte sie unenttoea an. Zwei Minuten. Bier Minuten. Sechs Minuten. ..Paß auf! Jetzt?« Die Dame wurde unruhig. ..Jetzt!' zischte Bruno. „Jetzt!' Da geschah es. Der Mann am Tisch erhob sich. Drohend schritt er aus Bruno zu. „Jetzt wird es mir aber zu dumml^schrie er. «Jetzt sehe.ich mir dos Tbeater schon zehn Minuten mit an. wie Sie meine Frau anglotzen

und ihr schöne Augen drehen! Sie sind ein Lausbub verehrter Herr! Sie sind ein Flegel!' Sprach es und versetzte Bruno eine Backpfeife. Bruno sagte eine Weile nichts. Hann lächelte er schüchtern.' „Glaubst du jetzt an die Hypnose?' fragte er. „Wieso denn?' Bruno antwortete: „Jemand ist ja doch her- übetgekommen — du mußt das verstehen, viel Hebung habe ich noch nicht...' Es hagelt Bakterie» Die Bakterien verstehen es bekanntlich, in taufenderlei Gestatt den Menschen zu überfallen. Neuerdings bat

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 01.07.1934
Umfang: 8
von einem richtigen Räuber mit einem Auftrag beehrt wurde. Fahren Sie mich irgend wohin!' sagte der Gast zu dem Chanfenr. „Ich habe soeben einen guten Fang gemacht.' Der Wagenführer brachte den seltsamen Kunden in seine, des Kutschers, Wohnung. Dann zog der Gast eine Fünf-Dollar-Note. Aber nun schlug der Chaufeur Krach: „Was? Das ist alles? Ich werde Sie zur Polizei fahren!' Aber man beruhigte sich, als der Gast eine Tausend-Dollar-Note zog. Und nun war Bruno Palulis in Geschmack gekommen. Als er bei dem neuen

Freunde die Nacht verbracht hatte, belohnte er die Gastlichkeit durch weitere 50» Dollar. Und dann gingen die beiden in einen vor nehmen Kleiderladen und staffierten sich von Kopf bis zu Fuß neu aus. Dann ließ sich Bruno, dem nun doch der Boden zu heiß zu werden begann, nach dem Bahnhof fahren. Da stellte esM> denn allerdings heraus, daß der Reiselustige noch viel Zeit hatte. Man beschloß also, das zu tun, was in solchen Fällen oft geschieht, nämlich „einen zu trinken'. Dummerweise konnte der Kellner

die Tausend-Dollar-Note des wackeren Bruno nicht wechseln. Er verschwand mit dem Ver sprechen, das nötige Kleingeld zu besorgen. Bruno wartete. Er wartete zehn Minuten. Er wartete eine Stunde. Bruno versank in tiefes Nachdenken. Wo der Kellner nur so lange blieb? Schließlich dämerte es dem geduldigen Zecher. Aber was sollte er machen? Wenn er den diebischen Kellner an zeigte, steckte die Polizei sicherlich auch den Bestoh- lenen ins'Loch. . 'Wmno Wg'aksö' nöchmÄs Wm''LahWf 'und fuhr endgültig

ab. Milwaukee war fein Ziel. Aber weil in seinem Abteil hinter ihm zwei Herren sa ßen, die nichts anderes als Detektive sein konnten, so zog Bruno es vor, die.Reise zu unterbrechen, in dem er mit möglichst harmloser Miene in den Waschraum ging und von hier aus bei der nächsten Haltestelle aus dem Zuge sprang. Auf diese Weise kam er nach Kenoscha, wo er wieder die Bekannt schaft eines Autochauffeurs machte. Nemuth, der neue Freund, wurde denn auch alsbald zu einem kleinen Trunk eingeladen

, und bei dieser Gelegen heit offenbarte er seinem Gönner, daß die Zeiten so schlecht seien und daß ein Droschkenkutscher es ganz besonders schlecht habe. Das tat dem guten Bruno von Herzen leid. Er begab sich mit dem neuen Freunde zu Her Gesellschaft, der das von Nemuth gelenkte Gefährt gehörte und kaufte den Herren das Auto ab. Für 300 Dollar. Dann schenkte er dem armen Kerl den Wagen. Darauf nahmen die beiden ein tüchtiges Früh stück zu sich. Als sie fertig waren, überreichte Bru no dem Kellner 1700 Dollar: „Lege

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 17.07.1936
Umfang: 6
Romande. 20.25: Flötenkonzert. 20.45: Bunter Abend. Toulouse. 2010: Leichte Musik. 20.45: Lieder. 22: Kabarett. 22.40: Operettenmusik. Marschau, 19: Orchesterkonzert. 21: Leichte Musik. 22.10: Polnische Ä usik. Wien, 20.50: Schlagerrevue 22.10: Bruckner-Fest, St. Florian. 22.20: Klaoiervorträge. 23.15: Unter Haltungskonzert. „Es gibt auch Dramen und Trauerspiele!' „Wenn ich ein Trauerspiel haben will, Herr, zahle ich mein Geld.' Bruno Bauer ist ein harter Bilsen. » Auch der härteste Knödel wird weich

, wenn man ihn lange klopft. „Was ist denn das?' fragte Bruno Bauer. »Die Wellenfalle.' „Ausgezeichnet! Und das?' „Die Riickkoppelung.' ..Aha! Und dies?' „Der Tonregler.' „Sehr interessant. Und dies ist der Sperr kreis? „Sehr richtig, Herr Bauer.' Bruno Bauer drehte an allen Knöpfen. Nicht satt konnte er sich drehen. „Und diese beiden Knöpfe?' „Der Ablenker.' „Der Ablenker?' »Ja, Herr Bauer.' „Noch nie gehört,' brummt Bruno Bauer, „Sie müssen wissen, ich habe mich zwischen Ihrem zwanzigsten und dreißigsten Besuch

genau über alle technischen Einzelheiten unterrichtet. Ich kenne alle Prospekte aller Marken auswendig. Von einem Ablenker stand aber nirgendwo etwas.' Der Vertreter tat, als schenke er Bruno Bauer eine goldene Uhr. „Das glaube ich Ihnen gern. Die beiden Ablenkknöpfe sind ein ganz neues Patent, das nur wir besitzen. Sie finden sie an keinem anderen, noch so teueren Gerät. Nur an unserem neuesten Modell „Schwingachse' haben Sie den patentierten Ablenkknopf.' „Was will er?' fragte Bruno Baun

, daß Sie musikalisch sià Sie sind doch Musikalisch?' „Natürlich bin ich musikalisch.' „Ich oermutete recht, Herr Bauer.' Bruno Bauer war über die Ablenkknöpfe hell begeistert. Keinen anderen Knopf drehte er mehr. Aber am Ablenker saß er, die 'rechte Hand am linken Knopf und die linke Hand am rechten Knopf: er hörte das ganze Programm seines Ortssenders und drehte und drehte. Das.war wirk lich fabelhaft. Was eigentlich so fabelhaft war, Härte Bruno Bauer weder mathematisch ^ noch logisch ausdrücken können. Das'wat

mehr Te-^ fiihlssache. Aber fabelhaft war es auf jeden Fall.! „Da kommt man erst richtig zum Genuß' meinte Bruno Bauer und fügte stolz hinzu: „Aber man, muß schon sehr musikalisch sein.' „Ich sagte es ja.' EIUVSNÜT «At» 21.30: Konzert. Konzert. 21: Wnnsch- 20: Lieder. 20,45! MWMHWMWM.. Humoreske von Io Hanns Rösler. Wenn einer vormittags 10 Uhr vor dem Fenster eines Nadiogeschäftes stehen bleibt, um sich die Schuhbänder zu binden, erscheinen bereits mittags um 12 vor seiner Wohnungstür

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Lienzer Zeitung
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Seite 23 von 28
Datum: 20.02.1909
Umfang: 28
Der alte Herr sah ihr das an. Natürlich sagte er nichts dazu. Wer im stillen lächelte er doch und dachte: Sicher ist sie nur zu unr gekommen, um den Bruno wiederzusehen. Draußen in Schönau war man direkt überrumpelt. Aber das gzrade wollte Onkelchen ja auch. Denn hätte er seinen Besuch vorher angemeldet, dann wäre der Bruno vielleicht gar ausge rückt, zuzutrauen war ihm das doch! So aber hatte er keine Ah nung von dem, was seiner harrte, und arbeitete ruhig und rüstig auf dem Felde. Fräulem

sogar zaghaft, erwiderte sie seinen Händedruck, und ihre Stimme zitterte ein wenig, als fie die Worte heraus brachte: „Guten Tag, Bruno.' Onkelchen aber, um dem ersten Wiedersehen das Peinliche schnell zu nehmen, rief heiter: „Na, ist mir die Überraschung nicht brillant gelungen?' „O ja,' antwortete Bruno, „sogar über alle Erwartung.' Es sollte wohl fröhlicher klingen, aber es hatte doch einen recht herben Nebenklang, so daß die junge Frau leise zusammenfuhr. Sie setzten sich. Bruno zog eine Flasche

nur aus allgemeinen Fragen und Antworten zn- sammensetzte, da ging dem alten Querkopf die Geduld aus, und er riskierte nun seinen letzten Trumpf. Kurz entschlossen stand er auf und ging hinaus. Mochten sich die beiden nun allein aus sprechen ! Einen Moment lang saßen die sich jetzt stumm gegenüber. Sie sah bange und bebend nach der Tür, in der Onkelchen eben verschwand. Bruno aber blickte fest und entschloffen zu ihr hin. Dann fragte er schnell und selbstsicher: „Du gehst nach Tirol, wie^mir Onkel Klaus sagte

, nicht wahr?' Sie bejahte stumm und sah ihn an, aber als sie seine ernsten Augen sah, senkte sie verlegen den Blick. Eine Pause entstand, bang, schwül, beklemmend. Und wieder begann er, schnell und hart: „Und weshalb machtest du dabei den Umweg über Werdenberg? ' Da sah sie auf, frei und ruhig, denn plötzlich war ihr der Mut gekommen. Und still und zart sagte sie: „Weil ich dich wieder sehen wollte, Bruno.' Er bebte am ganzen Körper. Wie ein Feuerstrom rann es durch seine Adern und trieb ihm das Blnt

in den Kopf, so daß es in seinen Schläfen hämmerte. Wortlos, mit zusammenge preßten Lippen, mit brennend erregten Augen stand er auf und starrte sie an. Auch sie erhob sich schnell. Und tapfer sprach sie weiter. „Ja, ich mußte dich wiedersehen, Bruno. Es ließ mir keine Ruhe. Ich habe dir damals weh getan. Jetzt weiß ich es. In diesen fünf Jahren, die für mich kein- glücklichen waren, habe icl über alles, was hinter mir liegt, nachgedacht. In diesen Jahrer bin ich reif geworden, Bruno, und habe eingesehen

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Alpenzeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 05.02.1933
Umfang: 12
Du mich in Berlin besuchen Ich bin Dorette' Wärringer.' .. 5 „Aber sicher', sagte die „Fremde' und wurde rot vor Vergnügen. „Gestatte — Cand. jur. Walter Frühling aus Bonn.' ' -, , —///-^ Nutokauk Armleuchter hat sich ein Auto gekauft. „Meine Frau wollte unbedingt eine Limoli? , sine', erzählt Armleuchter, „mir war aber ein- offener Sportwaaen viel lieber.' Fragt der Freund: , „Und wie seid ihr.jetzt mit der Limousine zufrieden?' kalter Kaffee Groteske von Hans von Luckau. Bruno Braun ist ein kleiner

, bescheidener Mensch. Bruno Braun sitzt am liebsten im Win kel. Bruno Braun spricht nur. wenn er gefragt wird. Bruno Braun ist dankbar für jeden Händedruck. Und dabei ist Bruno Braun ein Mann, auf dessen Stimme es ankommt, der wichtige Entscheidungen und Beziehungen hat. mit dem es sich niemand verderben würde. Aber Bruno Braun ist so bescheiden, daß seine Be scheidenheit schon beinahe ünbescl»eiden ist. Eines Tages war Bruno Braun auf Besuch: „Darf ich Ihnen etwas anbieten?' fragte die Hausfrau freundlich

. Bruno Braun sagte bescheiden: „Eigentlich isì es nicht nötig, aber wenn Sie, zufälligerweise ein wenig kalten Kaffe im Hause hätten . . Die Hausfrau war schon in der.Kücl>e. Nai' türlich hatte-sie keinen kalten Kaffee im Haufe. Sie hatte überhaupt keinen Kaffee im Hause. Sie nahm ihr Wirtschaftsgeld und eilte die vier Treppen hinunter, kaufte Kaffee vom besten, eilte die Vier Treppen wieder hinauf, zündete das Gas an. stellte Wasser auf, drehte atemlos die Kafeemühle, goß kochendes Wasser

Topf in zwischen mit Eis aus, steytè die Kaffeekanne, die Kaffeetasse, die, Kaffeeuntertasse auf Eis, schwenkte die Kaffeekanne, die Kaffeetasse, die, Kaffeuntertasse mit Eis^ aus.' goß den Kaffee nochmals von einem Topf in den anderen, lieh den Kaffee nochmals über Eis laufen. Endlich war der Kaffee'kalt. Endlich konnte sie Bruno Braun die gewünschte Tasse kalten Kaffee bringen. In der Küche standen ,achtzehn verschmierte Töpfe/ zweiundzwanzig Schalen und Schüsseln mit Eiswasser und Kaffeeresten

, sieben nasse Lappen, acht bekleckerte Schürzen, Strümpfe, Schuhe und Blusen. Der Fußboden schwamm von Eis, Wasser und Kaffee. Aber , setzt war der Kaffee kalt. Bruno saß ciuf dem Stuhls wie man ihn ver» lassen hatte.' Die Hausfrau trat ein. Mit einer Tasse kalten Kaffee. „Hier ist Ihr kalter Kaffee, Herr Braun.' ^ ^ Bruno Braun stand mit der Tasse und sagte bescheiden: „Ich wollte vorhin sagen: Wenn.Sie vielleicht zufällig. eine Tasse kalten Kaffee im Hause hätten, wäre ich Ihnen sehr dankbar

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 14.11.1935
Umfang: 6
. der Dawn und Marino in sei nem Wagen fuhr, paßte scharf auf, daß er immer in gleicher Entfernung von Brunos Auto blieb, das vor ihm lief und ein Summen im Winde zu rückließ. Nella, Bruno und die Basen sangen eine alte Weise. Dawn hingegen schlief. Neben ihr sitzend, betrachtete Marino sie und fand sie noch schöner: durch seine Adern ging es wie ein heißes, nie empfundenes Sehnen. Sie war weiß und blond, vielleicht weißer und blonder als ehedem. Die glänzenden, leicht rosa gefärbten Lider

zu haben und den innigen Wunsch, um Vergebung zu flehen. 'Das Auto hielt vor einem großen Portal an und rüttelte ihn auf. „Park Hotel.' Sie waren am Ziel. » 5 » Im Hotel erwarteten sie zwei Herren des Athle tikverbandes und die Begegnung war äußerst herzlich. Sie teilten ihnen mit, daß schon alles getan worden war, Bruno Solari beim Verband einzuschreiben und daß er sich daher bereit halten sollte, die italienischen Farben in den bevorstehen den internationalen Wettkämpfen würdig zu ver teidigen. Es wurde vereinbart

, daß sie Bruno am nächsten Tag ins Stadion begleiten würden, damit er sich mit dem Schauplatz der Wettspiele vertraut machen könne. > Am anderen Morgen Liurde der Vorschlag R- Darvinis, der seine Freunde und Freundinnen in eins der Museen Romas begleiten wollte, wo sie ein Meisterstück der Skulptur bewundern soll ten, einstimmig angenommen, weil sie ja auch gar nichts anderes vorhatten. Indem sie an diesem wundervollen Maienmor gen die große Treppe zum Kapitol hinausstiegen, setzte Rudolf Darvini Marino

, der neben ihm ging, auseinander, welch wunderbare Genugtuung denen vorbehalten war, die ohne eine besondere Vorbereitung, plötzlich einem wahren Kunstwerk gegenüberstanden. Bruno ging mit den Damen voran, die noch ganz begeistert von der wunderbaren, hoheits vollen, einzigen Schönheit der Via dell'Impero waren, von der sie gerade herkamen. Bruno behauptete dabei, wenn die Nichteinge- weihten sich Kunstwerken näherten, hätten sie einen derartigen primitiven, man könnte sagen, instink tiven Eindruck

herüberlächelte. Wie sie aus dem Kapitolinischen Museum fort gingen; neckten ihn alle, laut lachend, damit, so- daß Dawn rasch die Treppe mit ihm hinunter lief, um ihn den Spötteleien zu entziehen. „My little baby.' Auf dem Platz mußten sie ein Weilchen auf die Andern warten, die ihnen langsam, lachend, ent gegenkamen. Bruno hatte Appetit, obgleich es noch ziemlich früh war. So entschlossen sie sich, in ein Restaurant zu gehen und zu speisen, obgleich alle Lokale um diese Zeit noch leer

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 24.06.1904
Umfang: 8
Nr. 142 »Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Freitag, den 24. Juni 1904. Bruno Graf Khuen wendete gegen diese Dar stellung vin. daß er wohl das Gedicht zu Frau Scaillet gebracht habe, aber durchaus nicht in der Absicht, dessen Veröffentlichung herbeizuführen. Frau Scaillet habe ihn« vielmehr das Papier förm lich aus der Hand gerissen und sich rasch gegen! seinen Wille,: eure Abschrift von dem Gedichte ge macht. Er habe das Original gleich mitgenonvnen und Frau Scaillet

habe dann gegen sein Zurede», die Veröffentlichm^ veranlaßt. Frau Scaillet bot für die Wahrheit ihrer Behauptung die Zeugenaussagen «ines uoch heute in ihrem Dienste stehenden Dienstmädchens au. In eiUÄn Schriftsatze schildortz Frau Scaillet die Zusicheramgen des Grafen Bruno Khuen, il>r sämtlick>e Kosten des Prozesses zu ersetzen, der Graf stellte all diese Zusichecungen in einer Gvgenschrift in Wvsdc.' Nun begann — wie der Vorsitzende vorgestern in der müudliäien Streitverhandluug hervorhob — ein gegenseitiges

Aufchwärzon. um die Mdubwürdigkoit des anderen! Teiles zu erschüt. tern. Graf Khueu behauptete u. a., Frau Scaillet habe die VeclassensäM ,mch ihrem Galten um Svl) fl. übervorteilen wollen und führte eine Reche von Datei, au. nxlche beweisen sollten, daß sie bald so — bald auders gesprochen' habe. Die Gegon>- partei nwchte geltend, daß sich Graf Bruno Khuen des Eh«!nwortb>rucl)es schuldig gen,acht Habs. Dill Schwester des Majoratsherrn der Fcmülie Khuein. Emma Gräfin Götzen, geb. Gräfin Khuen

von der Linie Gandegg habe zwischen den feindlichen Fa milien der Grafen- Egon u,ü> Bruno Khuen vctrmit- teln wollien uird den letzteren eindringlich befragt, ob, bezw. in welchen, Umfange er in der Godicht- A,Gelegenheit beteiligt sei. Kurze Zeit daraus trias an den Grafen Egon Khuen eim, Brief der Gräfin Götzen Äin (dieser Brief befindet sich bei den Ak ten). in welchen, diese.erklärt. Bruno Graf Khu/en habe ihr sein Ehrenwort als Edelmann und Offi zier gegeben, daß er mit dieser Gedicht-Angelegen heit

nie etwas zu tun gehakt habe. Einv Ab schrift dieses Briefes sandte Gräfin Götzen an Yen Grafen Bruno Khuen. Dieser erklärt, daß er sofort an die Gräfin GÄtzpn geschrieben habe, daß sie sich bezüglich des Ehrenwortes in Irrtum befinde, er hcche ihr nur versichert, daß er die Veröffentlich ung der Artikel nicht veranlaßt habe. Eine Ant wort aus diesps Schreiben habe er nicht erhalten. Die vorgestrige mündliche . Streitverhandlung war reich an interessanten Momenten. Auf die Dauer etwa einer halben

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Dolomiten
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Seite 1 von 8
Datum: 09.08.1941
Umfang: 8
, die für den Einsatz im Krieg zo- fammengcstellt wird, aus noch nicht aufgellarten Gründen beim Landungsmanöoer abgeftllrzt. Von der Besatzung habe» dabei de« Tod ge- funden: Fliegerhauptmann Bruno Musso lini, Besatzungsführer und Staffelkomman« dan.tr Fliegeroberleutnant Francesco Bitalint, Bordmechaniker Marefciallo Angela Trezzini. Bier weitere Mitglieder der Befechung und «in Arbeiter wurden verletzt. Der Duce hat sich gleich, nachdem er dir Nachricht erhalten hat, in Begleitung de» Stabschefs der Luftwaffe

, General Pricolo, mit Flugzeug nach Pifa begeben. Nachdem er die Besatzung des Flugplatzes besichtigt hatte, luchte er mit seinem Sohne Vittorio. der Flieger oberleutnant ist. das Spital Santa Chiara auf, wo er bei der Leiche des Sohnes Bruno ver weilte. Danach begab er sich zum Platze, wo das Flugzeug obgeftürzt ist. Von der Unglückostelle kehrte der Duce wieder um ins Spital zurück, wo er den Leichen der mit Bruno umgekommenen Kameraden die Ehrenbezeugung erwies und die übrigen ver wundeten

Mitglieder der Besatzung besuchte. Um 17 Uhr tras Donna Rachele im Flugzeug aus Rimini ein. Um 19 Uhr wurden di« Leichen von Bruno Mussolini, des Fliegeroberleutnants Francesco Ditakini und des Marefciallo An gela Trezzini in die Särge gelegt und nach der Einsegnung von Offizieren der Luftwasse uno Squadristen zum Leichenauto getragen, das sie in den Saal des faschistischen Provinzialver- bandes brachte, wo sie aufgebahrt wurden. In einem Auto folgten der Duce und Donna Rachele, Vittorio Mussolini

und di« Frau des Verblichenen dem Sara. Die Bevölkerung bildet« an den Strotzen Spalier und grüßte die Leichen. 2m Saale des faschistischen Provinzialverbandes ver weilten der Duce. Donna Rachele. Vittorio Mussolini und die Frau von Bruno Mussolini in stiller Sammlung vor den Särgen. Den crsten Turnus der Ehrenwache Über nahmen Serena, Buffarini, Pricolo, Riccardr, Icuero und Ealbiati. Hierauf wurde dem Volke der Zutritt Totenkammer gewährt. Um das Littoriohaus wurden Truppen Regelung des Dolkszustromes

dann mit dem Duce den sterblichen Ueberresten Bruno Mussolinis. Es schließen sich der Partei sekretär. Minister, Unterstaatssekretäre, Sena toren. Rationalräte, Mitglieder der Akademie Italiens, Generäle und deutsche Offiziers an. Vor der Bahre schreitet der Erzbischof mit mit dem Klerus. Der Leichcnzua bewegt sich unter einem Blumen regen und zwilchen einem dichten Menschen spalier durch die Straßen von Pisa. Von allen Fenstern und Ballonen weht die Trikolore. Die Kinder streuen Blumen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 02.11.1929
Umfang: 6
, mein Lieb- nicht wahr? In weniger als einer Stunde müssen »vir am Markt unten sein!' «Hole nur den Koffer Bruno!' sagte Lilli, Während sie sprach sofort wieder Hemdchen, Höschen, Röckchen usw. aus dem Schrank neh mend und ciuf den» Tisch zurechtlegend In einer Viertelstunde will ich Thilochens Sachen zusammengepackt haben! viel braucht sie ja nicht. In Vollüp werden meine Eltern schon für alles sonst sargen.' Während Bruno rasch cwf den Voden stieg, den Handkoffer zu holen, lief Lilli in die Küche

und hatte mit Jette eine kurze, dringliche Unter redung, bei der de»»» Mädchen die Augen vor Freude glänzten. Sie rannte danach sporn streichs in Ihre Kammer, um »vie eine Wilde in ihren Schüben und Kästen zu suchen und zu wühlen. Lilli ermahnte sie zur Ueberlegung und Ruhe und begab sich wieder in die Stube, in welcher Bruno alsbald mit dem Handkoffer erschien. Im Nu waren Thildchens Sachen darin untergebracht. „So, siehst du, Bruno, das wäre geschehen. In» Augenblick wird auch die Jette ihre paar

Kleidungsstücke bringe»», daß ich sie dazulege; sie ist ja ein sauberes Mädchen. Fehlt ihr in Vollüp noch etwas, so wird ihr unsere Miete gern aus Helsen. Äette ist heilfroh, mit Thildchen abreisen zu können? denn sie ist schon ganz kopfoerdreht aus Angst vor den Kosaken —' »Jette?' fragte Bruno, der gar nicht begriff, namenlos erstaunt. „Was hat denn Jette damit zu tun? Die bleibt doch hier!' „Neil», lieber Mann, sie bringt unser Töch terchen zu meinen Eltern. Sie ist zuverlässig und treu

, und wir können ihr das Kind ruhig anvertrauen, und nicht nur für die Reise. Unter Mittlers Oberaufsicht wird sie Thildchen auch ferner gut pflegen und warten. Denn ich, Bruno, ich bleibe hier bei dir!' „Das leide ich nicht! Das dulde ich nicht!' rief er heftig. „Du mußt mit!' Lilli schüttelte den Kopf, lächelnd, aber fest. „Denk an die Gefahren, die dir hier drohe»»!' stellte er ihr leidenschaftlich vor. „Drohen sie dir nicht, Bruno?' „Ja, gewiß! Aber ich bin ein Mann und du —' «Deine Frau!' fiel sie rasch

und dich beschwichtigen. Du weißt, ich kenne keine Furcht, auch selbst vor den Kosaken nicht, die, falls sie uns noch ins Haus kommen sollten, einer Frau wie mir, sofern sie ihr Begehren nach gutein Essen und Trinken zur Zufrieden heit erfüllt, nichts anhaben werden. Das ist meine feste Ueberzeugung. Im übrigen stehe ich in Gottes Hand.' „Lilli, Litt beschwor er > „Gleichviel Du kennlst diese Horden Nicht!' ie fast verzweifelt. Laß mir nur »»»einen Willen, Bruno! Das wäre ja noch schöner, wenn ich, welche die guten

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 22.11.1935
Umfang: 6
aooor«iata la rilàlon« a«l «0 por vento sulla taritta «rUtnarl» rla>t« «ro 2« all« I. Roman Von Franco Ciampitti. Übertragung aus dem Italienischen Von Charlotte Vesci -ZAaum. Indem er auf Marino mit sanfter Nuhe ein sprach, versuchte Bruno erstens den Vetter zur Vernunft zu bringen und dann ihn langsam davon zu überzeugen, daß er von Dawn lassen müsse. In jenen vierzehn Tagen hatten die Ereignisse sich überstürzt und es war eitel, sich mit der Hoffnung tragen zu wollen, dag alles beim Alten bleiben

. Ein jeder für sich seinen eigenen Weg gehen. Er nach Colfiorito wie ein — dummer Tor. Und Dawn — mit Fred. Auf Marinas Gesicht stand ein bitteres Lächeln, das etwas in ihm zu zerreißen schien, so trostlos sah es aus. Bruno redete immer weiter und inerkte nicht, wie weh er ißm mit seinen Worten tat. Eine Idee machte sich plötzlich in dem erregten Hirn Marinas Platz. Alle seine Gedanken rich teten sich auf die Entscheidung, die er in dem Moment getroffen. „Na, gut', sagte er mit scheinbarer Ruhe und erhob sich. » » 5 Bruno

, Reihenfolgen, aber von allem erfaßte Ma rino nur diese Worte: „...Erster Fred Houter, Vereinigte Staaten, in.. Während Rudolf und Bruno an jenem Abend Marino in sein Zimmer begleiteten, unterhielten sich Maria. Rosa und Carmela in einem Saal des Hotels mit Nella. Das Benehmen Dawns und die Verzweiflung Marinos hatten diese vier Mädels aufrichtig betrübt, die in der Hoffnung nach Roma gekommen waren, dort frohe ungetrübte Tage zu verbringen. Wie die ersten Zwistigkeiten, wenn gleich auch nur sehr versteckt

können, daß eine so tiefe Liebe derart rasch ein Ende nehmen tonnte? War all das, was geschah, tatsächlich wahr? War es möglich, daß eine Frau sich derart ändern konnte und in so wenig Tagen? Den jungen Mädchen war eine solche Lebensauf fassung unverständlich. Rudolf und Bruno warteten, bis Marino die Augen geschlossen hatte und verließen dann ganz leise das Zimmer, um ihn nicht zu stören. Cs war spät und die Damen hatten sich schon in ihre Gemächer zurückgezogen. Die beiden Freunde hielten vor Dawns Zimmer

, daß es mir nicht möglich war, sie zu verstehen ' „Aber schlecht hat sie sich benommen. Ich gebe meinem Vetter alle Schuld, muß aber zugeben, daß das Unrecht nicht allein auf seiner Seite liegt', sagte Bruno. „Ach, sicher nicht', bestätigte Rudolf. „Wie sie merkte, daß Marino eifersüchtig wurde, hätte sie die Begegnungen mit dem anderen vermeiden müssen: stattdessen tat sie nichts, wie ihm nach« laufen.' Bruno stimmte mit einem Kopfnicken zu, warf jedoch ein: „Ich glaube nicht, daß sie das aus Schlechtigkeit tat

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Lienzer Zeitung
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Seite 23 von 24
Datum: 26.07.1902
Umfang: 24
S39 lang gleiten ließ, ob er nicht vielleicht sie, nm die sich jetzt all sein Denken drehte, an einem Fenster sähe, kam ihm plötzlich Buller mit dem krächzenden Cochinchinahahn entgegen und sagte: „Da is dat Aaas, Harr Doktor, he hatt mi wedder all' de Rabatten verkleiht! Nu man rüm mit em!' Bruno nahm ihm das Tier ab und befahl: „Holen Sie meinen Hut, Buller!' Er setzte ihn auf, legte seine Cigarre, sparsam wie er war, auf den Thürpfosten des Gärtcheus und trat ins Nachbarhaus. Frau Clementine

nahm ihn mitsamt dem kühlten Springer Harras sehr erfreut in Empfang. „Verehrte Frau,' begann Bruno, „hier bringe ich Ihnen den Cochinchinahahn, dem mein Buller eben zu Leibe wollte, weil er ihm alle Beete zerkratzt! Der hübsche Hahn versteht es nämlich meisterhaft, sich durch die Hecken zu Mängeln!' Frau Clementine nahm das Tier gerührt uud sagte: „Ich werde Dir die Flügel beschneiden müssen, Harras!' Sie übergab ihren Liebling der Magd und nötigte Bruno ins Wohnzimmer, wo Seraphine ihn errötend

empfing. Man redete von manchem, bis Bruno fragte: „Und wie geht es Herrn Aktuar Theodorich Pitterich?' „Ach, schlecht!' seufzte Frau Clementine. „Aber, Tantchen,' rief hier Seraphine, die heute noch ent zückender aussah. „Dr. Ritter ist ja Arzt! Wie wäre es, wenn er Onkelchen mal untersuchte?' „Wenn Onkel Theodorich nur einen Arzt wollte, Seraph.' „Man müßte den Doktor unter einem Vorwand einschmuggeln!' „Dann thu Du es, bitte!' „Ja, gern! Wollen Sie, Herr Doktor?' „Ich? Gern!' „Bitte, dann kommen

Sie!' Sie traten in die Schlafstube, wo im Bette ein dürres Männ chen, der Namensbruder des großen Gothenkönigs, lag. Seraphine machte ihre Sache sehr geschickt und stellte den lie benswürdigen Nachbar, Doktor Ritter, der den Hahn Harras vor einer schmählichen Tracht Prügel bewahrt, vor. Herr Theodorich Pitterich sah ihn mißtrauisch an und entgeg- nete: „Seraphine, Du bringst mir eine» Arzt, Du weißt doch, wie teuer die Herren Doktoren sind!' Seraphine errötete über die Taktlosigkeit, aber Bruno sagte

!' Sie nickte: „Ich kenne das!' „Und ich spreche morgen wieder vor!' meinte Bruno, in dem sich der Arzt regte. Sie traten wieder ins Wohnzimmer, wo Tante Clementine Bruno die Hand drückte und sagte: „Wie soll ich Ihnen danken? Ich behielte doch meinen Theo dorich, mit dem ich durchs Leben gewandert bin, auch so gern!' „Keine Sorge, gnädige Frau, ich spreche morgen wieder vor!' Als Seraphine ihn hinausgeleitete, sagte sie: „Verzeihen Sie, Herr Doktor, aber Onkel Theodorich ist bis auf die eine Schwäche

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