hindern, die diesjährige Pilgerfahrt nach Mekka mitzumachen. Das „Innsbrucker Tagblatt" und Louise Lateau. So lange eine Wahrheit nur als Dogma dem Menschen entgegentritt, bleiben ihm verschiedene Waffen, sich derselben zu erwehren; wenigstens ist es möglich, sie mit der Jauche des Spottes und Hohnes zu überschütten; aber verkörpert sie sich in einer Thatsache, nimmt sie gleichsam Fleisch und Blut an und blickt dem Menschen ins Auge hinein, dann zerreißt der künstliche Schleier, den der Mensch
hinausliegt, das Fundament entzogen, und der Naturalismus steht da als das, was er ist, als Lüge und Irrthum. Lange schwiegen die Blätter von der Gattung, zu der auch das edle „Innsbrucker Tagblatt" gehört, über die auf fallenden Erscheinungen an der Stygmatisirten von Bois d'Haine. Da sie an der Thatsache selbst nicht nergeln, und sie aus den Gesetzen der Natur nicht zu erklären vermochten, dachten sie, Schweigen» das ja oft den Anflrich von Weisheit gibt, sei in diesem Falle die beste Taktik
Monate eine unbedeutende Schulbildung genoffen hat, weiß, daß man, um eine höchst intensive schein bare Blutung hervorzubringen, die Haut mit schwefelsaurem Eisenchlorid einreiben und dann mit einer sehr verdünnten, wäs serigen Lösung des Rhodankaliums besprengen muß, während die ganze Naturforschende Gesellschaft in Zürich und anderswo noch keine Ahnung davon hat! Verdiente sie nicht Mitglied die ser Gesellschaft zu werden? Doch lassen wir das; fragen wir dar „Tagblatt" lieber, ob es ernstlich
werden, durch den von Professor Weith beschriebenen Vorgang hervorrufen, so würde daraus nichts Weiteres folgen, als daß jene ihren Ursprung in diesem Vorgänge haben können, nicht aber. daß sie ihn wirklich darin haben. Oder meint das „Tagblatt"» der Sckluß vom „Möglich sein" zum „Wirklich sein" sei ge stattet? Setzen wir den Fall, Dr. Sigl hätte seine Ansicht, der Mordanfall Kullmann's sei eine bestellte Komövie gewesen, folgendermaßen begründet: Es ist evident möglich, daß Kull« manns Attentat nur Komödie
war; also war es eine solche; wäre es dann nicht besser gewesen, anstatt ihn zu zehn Mo naten Gefängniß zu verurtheilen, ihn zur Anhörung eines Kol legs über Logik zu verpflichten? Und wenn Jemand so bos haft wäre, daraus, daß es möglich sei, das „Tagblatt" mit seinem Redakteur lebe nur von Subventionen einer gewiffen Klaffe von Menschen, oder das „Tagblatt" nehme es mit der