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Schlern
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Seite 30 von 280
Datum: 01.10.2011
Umfang: 280
Pfarrkirche vonTramin 100 Jahre betreiben 75 . Auch konnte es nicht als ein Zeichen des besonderen Einvernehmens zwischen dem Pfarrer und der vermeintlich „ihrer erdrückenden Mehrheit nach katholisch-konservativen)“ Gemeinde angesehen werden, so die „Bozner Zeitung“ weiter, wenn Letztere auf die „vielen vom Herrn Pfarrer arrangirten kirchlichen Feste“ ostentativ ablehnend reagierte und beispielsweise ihre „Theilnahme an der auch für heuer vom Herrn Pfarrer geplanten Herz-Jesu-Prozession

“ 76 verweigerte. Auf Verlangen von Christian Schrott, der mit vollem Namen zeichnete, veröffentlichte die „Bozner Zeitung“ in einer ihrer folgenden Ausgaben mehrere „thatsächliche() Berichtigungen“ 11 , die er im Sinne des § 24 des Strafgesetzes einfordert hatte. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang bleibt, dass das Blatt sich seinerseits wiederum bemüßigt fühlte, auf diese Berichtigungen des Pfarrers zu entgegnen, und zwar aus seiner Sicht. Dies löste einen über mehrere Wochen währenden Schlagabtausch

zwischen Pfarrer Christian Schrott und der „Bozner Zeitung“ aus 78 , hinter dem ein Korrespondent agierte, der nach einer entsprechenden Aufforderung durch Schrott: „Es wäre nun wohl eines echten deutschen Mannes würdig, wenn er den Muth hätte, seinen Namen zu spendiren, wie es der Gefertigte thut “ 79 - als Franz Rellich 80 an die Öffentlichkeit trat. Die freisinnig-liberale Gemeindepolitik von Tramin wurde in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts von den Bürgermeistern Anton Rellich

81 und 75 Die „Bozner Zeitung" kam auch in späteren Jahren immer wieder auf das Thema „Politik auf der Kanzel" zurück (beispielsweise in ihrer Ausgabe vom 5. November 1906, Nr. 253, Seite 5): „Wie es scheint, wird es bei uns immer schöner, seit Tramin die Ehre hat, vom Herrn Abg. Pfarrer Schrott geleitet und regiert zu werden. ... Die leidige Politik auf der Kanzel hat vielen das Kirchen gehen verleidet, so daß so mancher Katholik das ganze Jahr keine Messe besucht, was unter den früheren Pfarrern nie vorkam

gibt, welche ohne jede Not die Sonn- und Festtage durch knechtliche Arbeiten entheiligen" -was nur geschähe, um zu provozieren. 76 Im Jahre 1896 hatte es in Tramin, aus Anlass der 100-Jahr-Feier des Herz-Jesu-Gelöbnisses, eine sehr festliche Prozession gegeben, die den Menschen in lebhafter Erinnerung geblieben ist. Das „Tiroler Volksblatt" hat in seiner Ausgabe vom 20. Juni 1896 (Nr. 49, Seite 2) dazu einen eigenen Bericht veröffentlicht. 77 „Bozner Zeitung" vom 23. Juli 1897, Nr. 165, Seite

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Seite 41 von 280
Datum: 01.10.2011
Umfang: 280
100 Jahre Pfarrkirche vonTramin Herrn Bürgermeister Rellich 108 , vom Herrn Magistratsrath Simon Zeiger, Gemeinderath Johann Zeiger u.s.w., im Ganzen von 15 Gemeinderäthen.“ 109 Die „Bozner Zeitung“ reagierte auf die Darstellungen von Pfarrer Schrott auf ihre Weise, indem sie die gesamte Thematik neuerdings aufgriff und in großer Aufmachung auf der Titelseite ihrer Ausgabe vom 11. Juni 1898 darlegte 110 . In seiner Argumentation reagierte das Blatt nicht zuletzt auf Grund eines unlängst

zwischen ihm und der liberalen „Bozner Zeitung“ noch eine bestimmte Zeit lang an und zog sich, bei unterschiedlicher Dichte der Auseinandersetzung, wie ein roter Faden durch das kommende Geschehen. So bezichtigte beispielsweise die „Bozner Zeitung“ fast zwei Jahre später Pfarrer Schrott, das fürstbischöfliche Verbot erwirkt zu haben 112 . Zwischen dem Pfarrer und der Gemeinde vorstehung verursachte dieser mediale Schlagabtausch ein Zerwürfnis von nicht zu unterschätzender Tragweite, das noch lange Zeit nachwirkte. Christian

Kontakte. Offenbar war auch sein Ein fluss nicht unerheblich, wie die Mutmaßung hin sichtlich des kirchlichen Verbotes der „Bozner Zei tung" annehmen lässt. 108 Die namentliche Zuordnung zum Bürgermeisteramt ist unzutreffend. Im „Tiroler Volksblatt" vom 11. Juni 1898, Nr. 47, Seite 4, nahm Pfarrer Schrott eine „Berichtigung" vor, indem er veröffentlichen ließ, dass dieses Protokoll „vom Herrn Bürgermeister von Piristi, Altbürgermeister Rellich u.s.w." unterzeichnet wurde. 109 ln Kenntnis

der personellen Hintergründe und in noch lebhafter Erinnerung an den medialen Schlagabtausch vom Sommer 1897 spricht Pfarrer Schrott in seiner „Abrechung mit der,Bozner Zeitung'" deren „Traminer Correspondenten" als Drahtzieher der jüngsten Polemik offen an, ohne ihn jedoch beim Namen zu nennen. 110 „Bozner Zeitung" vom 11. Juni 1898, Nr. 130, Seite 1/2 („Traminer Brief"). 111 Der Fürstbischof von Trient, Eugen Karl Valussi, hatte mit Edikt vom 30. Mai 1898 die „Bozner Zeitung" verboten bzw

. es seinen Diözesanen streng untersagt, „dieselbe zu halten, zu lesen und Anderen zu vermitteln". Dies, weil die „Bozner Zeitung" „gar oft, ja systematisch, die kirchlichen Grundsätze angreift und sich sogar dazu versteigt, die Geheimnisse der hl. Religion zu begeifern und die heiligsten, ehrwürdigsten Sachen in den Koth zu zerren, sodaß viele gute Christen gegen dieses öffentliche Aergernis Klage geführt haben" („Tiroler Volksblatt" vom 4. Juni 1898, Nr. 45, Seite 1). Eine juridische Konsequenz

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Seite 55 von 280
Datum: 01.10.2011
Umfang: 280
100 Jahre Pfarrkirche vonTramin Vorstehung einzuräumen“. Sie ließ diese Idee jedoch fallen, nachdem die „Bozner Zeitung“ in ihrer zitierten Ausgabe den Pfarrer der unlauteren Drahtzieherei un ter Einbeziehung des „ Senior ß) der Gemeindevertretung und jahrzehntelangen Bürger meister-Kandidaten, welcher seine Gesinnung wechselt (e) wie das Chamäleon seine Farbe “ und der darüber hinaus „jahraus, jahrein den Weg in eine Kirche nicht findet“ 146 , sowie weiterer Personen, deren allgemeines

, so das „Tiroler Volksblatt“, sei „ein ganz junger Mann, der vor zwei Jahren noch als commandierender Oberjäger bei den Lan desschützen seine letzte Waffenübung machte, ... ein ebenso intelligenter als charaktervoller 146 Das Blatt nannte keinen Namen, meinte aber ganz eindeutig Herrn Anton Romani. Die „Bozner Zeitung" hatte Herrn Romani - auch diesmal ohne Nennung des Namens - bereits bei früherer Gelegenheit ehrenrührig attackiert (Ausgabe vom 5. Mai 1900, Nr. 103, Seite 2), indem sie von einer „Gemeinde

versah - der Beschluß, 40 Kronen zu bewilligen, gefaßt war. Der warme Vertheidiger der Reservistenkolonne" hatte nach Ansicht des Blattes „eben das Bestreben, auch den Herrn Pfarrer auf seine Seite und die Reservistenkolonne zur Gefolgschaft zu erhalten". Allein „für dieses kluge Verhalten ... würde er (es) schon verdienen, zum Bürgermeister gemacht zu werden, damit er endlich in die Lage kommt, das Gemeindesiegel zu schwingen, was er schon seit Jahren herbeisehnt." 147 „Bozner Zeitung" vom 16. Juni

1900, Nr. 136, Seite 2. Die Bürgermeisterwahl war ursprünglich auf den 7. Juni festgesetzt („Bozner Zeitung" vom 6. Juni 1900, Nr. 128, Seite 2), wurde dann aber „von der Bezirkshauptmannschaft im letzten Augenblick auf unbestimmte Zeit sistiert" („Bozner Zeitung" vom 8. Juni 1900, Nr. 130, Seite 3). In besserwisserischer Art hatte das Blatt auch für diesen zeitlichen Aufschub eine Erklärung, indem es mit einem bewussten Seitenhieb auf den Traminer Ortspfarrer schrieb: „Es scheint der Behörde

doch in zwölfter Stunde noch bange geworden zu sein vor einigen unter dem Hochdrucke des Herrn Pfarrers Schrott gewählten neuen Gemeindevätern". 148 Anton Romani, geboren am 16. August 1827, ist am 12. Jänner 1906 gestorben. Zwei Tage nach seinem Tod veröffentlichten die „Bozner Nachrichten" (Ausgabe vom 14. Jänner 1906, Nr. 10/1, Beilage) einen Nachruf, in dem es (auszugsweise) heißt: „Schon Anfangs der 60er Jahre des verflossenen Jahrhunderts begann der Verstorbene, der zu wiederholten Malen

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Seite 39 von 280
Datum: 01.10.2011
Umfang: 280
Darstellung der jeweiligen Standpunkte, dass es für beide Seiten besser gewesen wäre, zu einer Lösung der verzwickten Lage nicht den Weg der öffentlichen Austragung zu wählen. Schließlich war bis zu diesem Zeitpunkt einiges an schmutziger Wäsche zusammengekommen, die nun in aller Öffentlichkeit gewaschen wurde. Durch einen umfassenden Artikel in der „Bozner Zeitung“ vom 26. Mai 1898 unter dem Titel „Traminer Stimmungsbild“ fühlte sich Pfarrer Schrott herausgefordert wie selten zuvor, weswegen

er im „Tiroler Volksblatt“ vom 4. Juni 1898 eine umfassende Gegendarstellung lieferte. Die „Bozner Zeitung“ 100 hatte nämlich Pfarrer Schrott in schärfster Weise attackiert und ihm gewissermaßen unterstellt, die Ergebnisse der Geldmittelsammlungen für den Kirchenbaufonds seit 1895 geheim zu halten - mit dem unterschwelligen, doch nicht artikulierten Vorwurf einer möglichen Veruntreuung. Nach Ansicht des Blattes hätte Schrott „vor Jahr und Tag eine ,Kollektion‘ - im Deutschen benamst sich das so unelegant

Schrott über Aussagen und Mutmaßungen dieser Art in Rage geriet, darf nicht verwundern, und dass er eine Gegendarstellung verfasste, die im „Tiroler Volksblatt“ 101 vollinhaltlich veröffentlicht wurde, liegt nahe 102 . Er schickte seiner „Abrechnung mit der ,Bozner Zeitung“, wie er 100 „Bozner Zeitung" vom 26. Mai 1898, Nr. 118, Seite 2. 101 „Tiroler Volksblatt" vom 4. Juni 1898, Nr. 45, Seite 4 („Eine Abrechnung mit der ,Bozner Zeitung'"). 102 Nach eigener Angabe habe sich Pfarrer Schrott bemüßigt

gesehen, seine Gegendarstellung über das „Tiroler Volksblatt" zu veröffentlichen, weil die „Bozner Zeitung" „eine thatsächliche Berichtigung", die er unter Berufung „auf % 19 des Pressgesetzes" am 28. Mai 1898 von ihr verlangt habe, „bis zur Stunde noch nicht aufgenommen"Uabe. o DERSCHLERN 35

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Seite 240 von 280
Datum: 01.10.2011
Umfang: 280
. Hatten die Medien über die Einweihung der neuen Kirche ausführlich berichtet, mit Ausnahme der „Bozner Zeitung“, so hatte sich gerade dieses Blatt im Verlauf der Jahre den despektierlichen Ruf erworben, immer wieder nur in unangenehmer Weise auf den Plan zu treten, in der offenen Absicht, verschiedene Seiten, im Falle von Tramin vornehmlich die christlich-konservative und die freisinnige Seite, gegeneinander auszuspielen und daraus für die zweitgenannte politische Kraft, deren Organ dieses Blatt

ja war, politisches Kapital zu schlagen. Hatte die „Bozner Zeitung“ in ihrer Ausgabe vom 1. Juni 1911 eine auf weite Strecken unseriös recherchierte und stilistisch unzulängliche Abhandlung über den damals in seiner Entstehung bereits weitgehend vorangekommenen Neubau der Traminer Pfarrkirche veröffentlicht 518 , der allerdings keine mediale Resonanz hervorrief, so war es einige Monate nach der erfolgten Kirchweihe, im April 1912, wiederum die „Bozner Zeitung“, die sich in einem neuerlich umfassenden Artikel

auf den Kirchenneubau einschwor 519 , indem sie einige bautechnische Unebenheiten übergebührlich hervorhob, die so und anders und ohne Dazutun der „Bozner Zeitung“ eine Lösung erforderlich machten - z. B. die Sicherstellung eines ungehemmten Abfließen „des sich am Platze ansammelnden Regen- und Schmelzwassers“, was mit Fertigstellung des Baues nicht gewährleistet war. Dem Blatte gefielen aber auch andere Dinge nicht, etwa dass „durch den Einbau eines Paramentenhauses und eines solchen für die hohen Fahnen“ der Raum

ein Peter Greif verstorben ist, der u. U. der Stifter dieses Altares gewesen sein könnte. So sind zur Identität des Stifters dieses Marienaltares einige Fragen nicht restlos geklärt. 517 Rechnung, ausgestellt am 14. Jänner 1913 (Pfarrarchiv Tramin, 367). 518 Vgl. Anmerkung 474. 519 „Bozner Zeitung" vom 15. April 1912, Nr. 85, Seite 4.

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Seite 27 von 280
Datum: 01.10.2011
Umfang: 280
Christian Schrott in seinen Bozner Kooperatoren jahren eine nähere Bekanntschaft mit Kanonikus Anton Oberkofler, Mitglied des Kollegiatskapitels von Bozen und Religionslehrer, in erster Linie aber und vordergründig Chefredakteur des „Tiroler Volksblattes“ des Organs der Konservativen, und dies bereits seit dem fernen Jahr 1862 59 , gemacht hat. Oberkofler verstand sich und seine Pressearbeit in diametraler Gegenposition zur „Bozner Zeitung“, die bereits seit 1842 60 , nach anderen Angaben sogar seit

1840 61 , als Tageszeitung herauskam und die deutschnational orientiert war. Im späteren Verlauf der politischen Entwicklung im Lande, hauptsächlich aber seit den frühen 90er Jahren, als die große Ära des freisinnigen Bozner Langzeitbürgermeisters Julius Perathoner begann 62 , wandelte sich das Blatt zum Sprachrohr der Liberalen und sorgte auf diese Weise eine gewisse Zeit dafür, dass es immer wieder zu belebenden, nicht selten aber auch zu unterschwellig gewagten und teilweise gehässigen

als neuer Pfarrer über Tramin sehr viel mehr und ausführlicher berichtete als in den Jahren zuvor. 59 Näheres zu Anton Oberkofler von Othmar Parteli in dem derzeit im Druck befindlichen Dorfbuch von Jenesien. 60 Vgl. dazu Staffier, Richard: Bozner Buchdruckerei- und Zeitungswesen. In: Der Schiern 1920, Seite 393 ff. 61 „Der Tiroler" vom 27. November 1922, Nr. 270, Seite 2 („Die,Bozner Zeitung' eingegangen"). 62 Zur Entwicklung des Parteienwesens in Tirol vor dem Ersten Weltkrieg siehe Schober, Richard

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Seite 245 von 280
Datum: 01.10.2011
Umfang: 280
Ausführungen zu erwidern“. Dennoch unterstrich sie aber zum wiederholten Male, dass „eine andere Bauführung... nach reiflicher Berücksichtigung aller Verhältnisse nicht möglich“ gewesen sei, sodass das Projekt so verwirklicht wurde, wie es nun dastehe. Dabei fühle sich die Auftraggeberseite in ihrer Haltung bestärkt, denn „zahllose Besucher von nah undfern ... waren voll des Lobes über den großartigen stilreinen Bau“, darunter vornehmlich „über die einzig dastehende Gewölbekonstruktion“. Die „Bozner

„zu Jedermanns Einsicht“ stellte. Schrott reagierte neuerdings rasch und entschieden. Er ignorierte alle sattsam bekannten Anwürfe des Blattes zur Gänze, mit Ausnahme der Anschuldigung, sich in der finanziellen Gebarung fahrlässig verhalten zu haben, indem er diese nur der Fürstbischöflichen Kurie offengelegt habe 528 . Daher verlangte er von der „Bozner Zeitung“ „mit Berufung auf Paragraph 19 des Preßgesetzes um Aufnahme folgender tatsächlicher Berichtigung in die erste oder zweite Nummer Ihres Blattes

zu kommen und in die Rechnung Einsicht zu nehmen. Tramin, am 20. Mai 1912 Christian Schrott, Pfarrer“ Die „Bozner Zeitung“ reagierte auf diese Erklärung in weiterer Folge nicht mehr. 526 „Tiroler Volksblatt" vom 27. April 1912, Nr. 34, Seite 9. 527 „Bozner Zeitung" vom 13. Mai 1912, Nr. 109, Seite 4/5. 528 In der Zeitung wurde vermerkt, Pfarrer Schrott habe immer darauf bestanden, eine Rechungslegung „nur seinem Kollegen, Fürstbischof von Trient, der doch keinen Heller ... beigetragen

" habe, zu unterbreiten. 529 „Bozner Zeitung" vom 23. Mai 1912, Nr. 117, Seite 3. DER SCHLERN 241

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Seite 52 von 280
Datum: 01.10.2011
Umfang: 280
es zu einem neuerlichen Versuch der „Bozner Zeitung“, den Zwist mit Pfarrer Schrott zu entfachen, und zwar im Rahmen der Berichterstattung zum Goldenen Priesterjubiläum des Benefiziaten Stefan Thaler, das am 13. November (1898) gefeiert wurde 133 . Für ein freisinniges Blatt sehr ungewöhnlich berichtete die „Bozner Zeitung“ sehr umfangreich und zeitlich auch früher als das christlich-konservative „Tiroler Volksblatt “ 134 über Thalers Priesterjubiläum 135 . Dies weil das Blatt nicht umhin kam, neben

wie dich selbst*“. Auf wen die Zeitung mit diesen Charakterisierungen Thalers abzielte, lag offen auf der Hand: Pfarrer Christian Schrott war gemeint! Thaler reagierte auf diesen Bericht der „Bozner Zeitung“ sofort, indem er die Öffentlichkeit über das „Tiroler Volksblatt “ 136 wissen ließ, dieser Bericht habe ihn, „aufrichtiggesagt, tief betrübt“, und sei „dereinzi- 131 Aus diesem Anlass fanden vom 19. bis 22. Juni 1898 „auf dem k.k. Gemeindeschießstande Tramin ein Fest- und Freischießen" und am Herz-Jesu-Sonntag

dichtgedrängt von Gläubigen angefüllt." 133 Eintrag im Verkündbuch der Pfarre Tramin 1898 bis 1901 (Pfarrarchiv Tramin, 445). Eine An kündigung dazu veröffentlichte das „Tiroler Volksblatt" vom 9. November 1898, Nr. 90, Seite 4. 134 Dieses hatte in seiner Ausgabe vom 19. November 1898, Nr. 93, Seite 3 („ Secundizfeier") einen Bericht über den Verlauf der Jubiläumsfeier veröffentlicht. 135 „Bozner Zeitung" (Abend-Blatt) vom 15. November 1898, Nr. 260, Seite 2. 136 „Tiroler Volksblatt" vom 26. November 1898

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Seite 56 von 280
Datum: 01.10.2011
Umfang: 280
, sondern dem es, „ein durchaus katholischer Mann“, vordergründig darauf ankam, „in allen prinzipiellen Angelegenheiten ... zwischen der geistlichen und weltlichen Obrigkeit vollkommene Harmonie“ zu gewährleisten. Dass die liberalen Blätter über diese neuen Verhältnisse in Tramin naturgemäß anders ur teilten, lag auf der Hand. Die „Bozner Zeitung“ 153 schrieb z. B. den Ausgang der Gemeinderats-Wahl 1899 „dem unermüdlichen Eifer“ des Pfarrers zu und bezeich- nete ihn als „ein seine langjährigen Wünsche erfüllendes Resultat

7). Bürgermeister Anton (Quiricus) Weis wurde am 3. August 1863 geboren (Matrikelbücher der Pfarre Tramin/Vl Geburts- und Taufbuch 1833-1874, 1863, Nr. 29) und starb am 20. März 1945. Ein kurzer Nachruf findet sich im „Bozner Tagblatt" vom 29. März 1945, Nr. 73, Seite 3). Er wurde im Ortsfriedhof von Tramin im Grab Nr. 016 beigesetzt. 150 Die „Bozner Zeitung" vom 18. Juni 1900 (Nr. 137, Seite 2) kommentierte diese Wahl nicht ohne eine gewisse Dosis an Zynismus, wenn sie schrieb, das erzielte Ergebnis habe „dank

, geboren am 17. Oktober 1865 und gestorben am 9. Mai 1946, beigesetzt im Ortsfriedhof Tramin (Grab Nr. 025). Todesanzeige in „Dolomiten" vom 10. Mai 1946, Nr. 107, Seite 4. 153 „Bozner Zeitung" vom 18. Juni 1900, Nr. 137, Seite 2. 154 „Tiroler Volksblatt" vom 23. Juni 1900, Nr. 50, Seite 4. 155 „Jahres-Rechnung über die Einnahmen und Ausgaben des Kreuzervereines zum Baue einer Pfarrkirche in Tramin pro 1899" (vom 31.1.1899 - 13.2.1900), vom Fb. Ordinariat Trient offiziell zur Kenntnis genommen

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Seite 224 von 280
Datum: 01.10.2011
Umfang: 280
die „Bozner Nachrichten" vom 1. November 1911, Beilage zur Nummer 251, Seite 5, „Der Tiroler" vom 31. Oktober 1911, Nr. 130, Seite 6, und „Der Burggräfler" vom 1. November 1911, Nr. 87, Seite 3, Bezug. „Der Burggräfler" würdigte diese hohe Ehrung, indem er kundtat, Pfarrer Schrott wäre „ beim Kirchenbau sozusagen Tag und Nacht rastlos tätig" gewesen und hätte „ sich auch sonst unvergängliche Verdienste erworben". „Der Tiroler" fand zur Kirchweihe von Tramin insgesamt lobende Worte, wenngleich

sich seine Berichterstattung in 14 Zeilen einer einzigen Spalte erschöpfte, wogegen die „Bozner Zeitung", die sich seinerzeit in der Kirchenbaufrage heftigst ereifert hatte, wenngleich im Zusammenhang mit anderen Projektvorstellungen, von der Einweihung der neuen Pfarrkirche nur indirekt Kenntnis nahm, indem sie unter der Überschrift „ Grober Unfug" darüber berichtete, dass „einige Traminer Bauernburschen" - sie nannte auch deren Namen - in der großen Menschenmasse einen Streit entfachten und dabei den Gemeindediener

, der schlichten wollte, verprügelten („Bozner Zeitung" vom 7. November 1911, Nr. 255, Seite 3). 494 Über die Weihe der neuen Pfarrkirche von Tramin berichteten auch einige Blätter im nördlichen Teil des Landes, so der „Allgemeine Tiroler Anzeiger" vom 30. Oktober 1911, Nr. 249, Seite 5, und die „Neuen Tiroler Stimmen" vom 30. Oktober 1911, Nr. 249, Seite 4. Beide legten in ihrer Berichterstattung ein gewichtiges Moment auf die hohe bischöfliche Ernennung Schrotts zum „fürstbischöflich-geistlichen Rat". Gleich

der „Bozner Zeitung" nahmen indirekt auch die „Innsbrucker Nachrichten" vom 4. November 1911, Nr. 253, Seite 6, Bezug auf die Weihe der Kirche. 495 Vgl. dazu Staffier, Johann Jakob: Tirol und Vorarlberg, II. Theil, II. Band, Innsbruck 1846, Seite 831 bis 834, und Atz/Schatz, a. a. O., Seite 138. 496 Verkündbuch der Pfarre Tramin, 26. November 1911 (Pfarrarchiv Tramin, 448) und „Tiroler Volksblatt" vom 29. November 1911, Nr. 95, Seite 4/5. DERSCHLERN 220 4 ^ CD

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Seite 31 von 280
Datum: 01.10.2011
Umfang: 280
„Tiroler Volksblatt“ nicht in Abrede stellte, indem es ihm anlässlich seiner letzten Wiederwahl, als er also noch aktiv war, bescheinigte, sich „bei der Bevölkerung einer allgemeinen Beliebtheit“ zu erfreuen, „indem er jedermann mit großem Wohlwollen behandelt und wie die Leute sagen, ,mit sich reden läßt‘“. M Dennoch lag die „Bozner Zeitung“ in ihrer Einschätzung der Wirklichkeit richtig, wenn sie an gegebener Stelle - siehe Anmerkung 82 - den Standpunkt vertrat, dass die Stelle eines Bürgermeisters

1837 geboren worden war (Matrikelbücher der Pfarre Tramin/Vl Geburts- und Taufbuch der Pfarre Tramin 1833-1874) und der am 11. November 1901, rund eineinhalb Jahre nach seinem Abtreten als Bürgermeister, verstarb, schrieb die „Bozner Zeitung" (Ausgabe vom 13. November 1901, Nr. 261, Seite 2), dass er „ein echter deutscher Mann von lauterstem Charakter", ein „langjähriges Mitglied des Traminer Gemeinderathes (gewesen) und ... dreimal zum Bürgermeister gewählt (worden sei), in welcher Eigenschaft

er sich durch die unparteiische Ausübung seines Amtes und durch eine thatkräftige Förderung der Angelegenheiten seiner Gemeinde, die Werthschätzung Aller erwarb". Das Interesse für die Gemeindepolitik war ihm gewissermaßen in die Wiege gelegt, denn es war auch schon sein Vater Johann Piristi von Buchenstein „Rathsmiglied", wie es an der zitierten Stelle im Taufbuch heißt. Die „Bozner Zeitung" verabsäumte es nicht, darauf hinzuweisen, dass mit Hans von Piristi, dessen Name „ auch auf dem Gebiete der Entwicklung des Traminer

Feuerwehrwesens ... in erster Linie zu nennen" sei, „die Reihe der freiheitlichen Bürgermeister von Tramin" geendet habe, nicht ohne die Bemerkung, dass „deren Stelle vorläufig nur Männer von Pfarrer Schrotts Gnaden einnehmen können". Eine Todesanzeige und eine Danksagung, die beide Male von der Schwester des Verstorbenen, Anna von Piristi, „im Namen aller Verwandten" gezeichnet war, wurde jeweils in der „Bozner Zeitung" vom 14. November und vom 16. November 1901, Nr. 262 und Nr. 264, Seite 4 und Seite

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Seite 22 von 280
Datum: 01.10.2011
Umfang: 280
-konservativen Weltbildes die Interessen der Pfarre und der Kirche mit Nachhaltigkeit zu vertreten und schreckte nicht davor zurück, zur freisinnig-liberalen Gemeindeverwaltung Tramins einen harten Konfrontationskurs zu fahren, wenn dies in seinen Augen notwendig zu sein schien, und sie hinsichtlich ihres Begehrens in die Schranken zu weisen. Die Nachricht von seiner Bestellung zum neuen Pfarrer von Tramin verbreitete sich im Lande sehr schnell. Die „Bozner Nachrichten“ berichteten 42 , „ mit Herrn Christian

vom Jahre 1966 ausgewiesen war, in der nächsten Ausgabe des Schematismus (1970) dann aber nicht mehr aufscheint. 41 „ Wie wir vernehmen, ist der hochw. Herr Christian Schrott, Propsteikooperator, von der Gemeinde Tramin als Patron zum Pfarrer gewählt worden", schrieb das „Tiroler Volksblatt" in seiner Ausgabe vom 20. Juni 1894, Nr. 49, Seite 3. 42 „Bozner Nachrichten" vom 19. Juni 1894, Nr. 89, Seite 7. 43 „Tiroler Volkblatt" vom 20. Juni 1894, Nr. 49, Seite 3 ( Kirchliche Nachrichten). 44 „Tiroler

Volksbote" vom 2. August 1894, Nr. 16, Seite 6. 45 Im Diözesanschematismus 1894, Seite 133, wird Schrott als Pfarrkooperator an der Bozner Propsteipfarrkirche und als Katechet an der Knabenvolksschule ausgewiesen, „Capellanus pro Italis" war er jedoch nicht. Als solcher scheint an derselben Stelle der in Trient geborene Vittorio Specher auf. - Die italienische Sprache dürfte Christian Schrott sehr gut beherrscht haben. Laut den Katalogen des Franziskaner-Gymnasiums hat er das Studium der italienischen

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