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Industrie- und Handels-Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 05.12.1920
Umfang: 12
©Mlbanckl Fadbrubrlk de; ObflbtJndler Deullàlûfitlrols. Bozner Messen und Obsthandel- Aus Öbsthändler- kreisen wird uns geschrieben: EinigeVertreter unserer Branche haben bereits bei der Versammlung im Hotel Schgraffer auf die Bedeutung hingewiesen, welche die Bozner Messen für den Südtiroler Obsthandel haben könnten, wenn uns Gelegen heit geboten wäre, unsere Produkte auszustelleh.' Leider ist an der Frühjahrsmesse eine Obstausstellung nicht durchführ bar, aber ich möchte hiermit die Anregung

“ wasserlöslich. Obstbaum-Rarbolineum aus der Fabrik R. Avenarius in Amstetten preiswert erhältlich im Obstmagazin Josef Kössler in Sigmundskron (Plaumannsche Magazine). boo Sämtliche Wein- u. Obst-Transporte 141 übernimmt und besorgt gewissenhaft nach allen Ländern Spedition HANS FRIEDEN wShäus" UNTERMAIS ^ v* Ostermesse Bozen 1921 s* ^ Die Fraehtermässignng anlässlich der Bozner Ostermesse gesichert. Am 29..NovemW hielt der Minister- rat in Bom eine Sitzung ab, in welcher lauT,,Sole“ die Anwendung

ermässigter Frachentarife für den Warentransport zur Bozner Ostermesse beschlossen wurde. Trete! dem Vereine Bozner fllesse bei! : - 1 : Die Werbearbeit hiefür ist in lebhaftem Gange und verspricht den erhofften Erfolg. Jeder, der ein Interesse an der Messe hat, werde Mitglied des Vereines! Aber anch diejenigen, die sich an der ersten Oster messe 1921 nicht beteiligen können, sollen nicht säumen, dem Vereine beizutreten. Denn, wenn auch seine nächste Aufgabe die Veranstaltung einer Ostermesse 1921

ist, so ist er doch bestimmt, Träger und Förderer aller Ausstellungs- und ähnlicher Veranstaltungen in Bozen und im Kammerbezirke zu werden, die das Wirtschaftsleben dieses Gebietes zu heben bestimmt sind. Der Verein Bozner Messe wird nach Bedarf Und Interesse nicht nur die Bozner Messeaktion weiterführen, er wird auch Sonderausstellungen in jenen Jahren veranstalten, in denen aus irgendeinem Grunde eine allgemeine Messe nicht stattfinden kann; Solche Sonderausstellungen können sein: eine Obstausstellung

, eine Gartenbauausstellung, eine Kunst- und kunstgewerbliche Ausstellung, eine Nahrungsmittelausstellung, eine photographische Ausstellung u. s. w. Bozen ist als hervorragende Fremdenstadt in ausserordentlichem Masse fürsolche Veranstal- tungen geeignet Es dürfte daher kaum einen Berufskreis geben, der nicht wenigstens mittelbar an dem Zustandekommen und einer erfolg reichen Tätigkeit des Vereines Bozner Messe interessiert wäre. Es müssen deshalb alle mithelfen, den Verein so gross als möglich

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Industrie- und Handels-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 10.10.1920
Umfang: 12
Seite 2 Industrie- und Handelszeitung Nr. 43 Osiermesse Bozen 1921, r, : Am, 4. Oktober versammelten sieh im kleinen Sitzungs saal der Handels- und Gewerbekammer in Bozen über Ein ladung des Gremiums die Vertreter aller an der "Wieder belebung der Bozner Messen interessierten Körperschaften, um über die Durchführung des im heurigen Frühjahr gefassten Beschlusses, die Bozner Messen wieder regelmässig abzuhalten, zu beraten. Nach einer längeren Wechselrede, an der sich, in der Reihenfolge

ihrer Wortführung, die Herren Told, Architekt Amonn, Tschugguel, Dr. Siegl, Oettel, Kerschbaumer, Ing. Garay, Wimmer, Sanftl, Dusini und Krausnecker beteiligten, wurde beschlossen, einen engeren Arbeitsausschuss zu wählen, der die Aufgabe hat, die Unterlagen für die Wiedereinführung der Bozner Messen auszuarbeiten, ein Programm aufzustellen und entsprechende' Vorschläge zu erstatten. Dieser Arbeitsausschuss hält am Montag, den 11. Oktober, seine erste Sitzung ab. Er setzt sich aus Vertretern des seiner zeit

abgesehen) in erster Linie von der Organisation der Messe abhängig sein. Was die Bozner aus der Messe machen werden, das wird sie sein! Wenn rührige Kräfte am Werke sind, die alle Vorteile, die sich gerade ln Bozen einer Messeveranstaltung bieten, auszunülzen verstehen, dann dürfte die Ostermesse die Bedeutung Bozens nicht nur als Handels Zentrum des Landes, sondern auch als Umschlagplatz für den Nord- Süd-Handel in das richtige Licht stellen und der Anfang für die Veranstaltung grosser Bozner

Austauschmessen wäre gemacht. Wenn aber die Bremser und Schwierigkeitsmeier das grosse Wort führen und vor lauter Schwarzseherei den Fahler nicht erkennen, den wir begehen, wenn wir nicht das Menschen möglichste versuchen, um schon mit der ersten Messe über das Niveau eines Jahrmarktes hinauszukommen, dann wäre es wirklich besser, sich die viele Arbeit, die jedem ein zelnen Freund und Förderer der Bozner Messen beyorsteht, zu ersparen. Als-Staffage für Jahrmärkte ist Bozen wirklich zn schade, abgesehen davon

, weil die künftigen Bozner Messen einen ganz eigenen, Charakter als Anstauschmessen für den transalpinen Warenverkehr tragen werden und zweitens, weil die Wiederabhaltung der Bozner Handelsmessen vorerst nur in bescheidenen Grenzen erfolgen soll. -Aber allen, die sich an der Bozner Messe beteiligen, soll die Gewähr für einen Erfolg ge boten werden. Daran soll Bozen seinen Stolz setzen! Die Gewähr des Erfolges besteht aber nicht im Zurück schrauben der Energien und in der Degradierung der Bozner Messen

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Industrie- und Handels-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 14.03.1920
Umfang: 10
35 Cent. Die Wiedereinführung der Bozner Messen. (Bozen, 12. März 1920). Heute Nachmittag tagte'im Sigüngssaale der Handels- und Gewerbekammer in’ Bozen eine vom Bozner Handelsgremium einberufene Versamm lung von Vertretern der Kaufleute, der Gewerbetreibenden, der. Wein- und Obsthändler und der Landwirte,' um über die, Möglichkeit einer Wiederbelebung der alten Bozner Märkte zu beraten und im positiven Falle , Beschlüsse über die grundlegende Organisation der Messen zu fassen. , Den Vorsitz führte

der Obmann des Bozener Handeis gremiums, Herr M. Toid, das Referat erstattete Handels kammersekretär Herr R.-R. Drt Siegl. Die sachlichen Ausführungen des Berichterstatters behandelten die Frage : Internationale Mustermessen oder lokale Grogmärkte, — und kamen zu dem Ergebnis, dag man vorläufig von der Veranstaltung einer Mustermesse absehen und nur die Wiedereinführung der Bozner Oster- uhd Herbstmärkte be- schiiessen möge. Mit der Herbstmesse wäre ein Obstmarkt, mit der Ostermesse ein Weinmarkt

können. Haben erst die Bozener Märkte einen ■ gewissen Ruf erlangt, dann wird eine Be schickung der Messen seitens auswärtiger Firmen von. selbst folgen. Ein Hauptpunkt müsse bleiben, dag, die Bozner Messen nur dem legitimen Handel offen sind und Schleich handel und Schiebertum ausgeschaltet werden. Herr Christoph Frankh begrügt im Namen der Weinbändlergenossenschaft die Wiedereinführung der Bozner Märkte, erinnert an die ähnlichen Veranstaltunge früherer Zeiten, die alle einen erfolgreichen Verlauf nähme

wirkt und dag allein mit Rücksicht auf die Pläne ander Orte, die Bozner Kaufleute nicht die Legten sein solle Herr Sanftl spricht sich ebenfalls für eine Herbs messe 1920 aus. Herr Wimmer teilt mit, dag sich auch deutsche ui österreichische Firmen für die Bozner Messen interessiert und wie sie ihm mitteilten, die Messen sehr gerne beschickt würden. Jedenfalls sollte man alles daransegen, um seht im kommenden Herbst die Abhaltung der ersten Bozn Messe möglich’zu machen. ' Im Verlauf der weiteren

Debatte, an der sich auger dt bereits genannten Herren noch Herr Baurat Nolde, He ■Architekt Amonn und Herr,Streiter beteiligtem, wurt ein vollständiges Einvernehmen erzielt und der Antrag, c Bozner Märkte und Herbstmessen wieder einzuführen ui unverzüglich mit den organisatorischen Vorarbeiten für r heurige Herbstmesse zu beginnen, wurde einstimmig a genommen. Ebenso der Antrag auf Bildung folgend Fachausschüsse: Handelsäusschug, Gewerbe-A., Landwi; schafts-Ä:, Weinmarkt-A., Obstmarkt-A., Finanz

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Industrie- und Handels-Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 21.11.1920
Umfang: 12
. - Die Massenversammlung der Handels- und Ge werbetreibenden, die am 16. November im Hotel „Schgrafler“ in Bozen über die geplante Wiedereinführung der Bozner Messen prinzipielle Entscheidungen treffen sollte, hat mit über raschender Deutlichkeit gezeigt, dass es unter den Bozner Kaufleuten und Gewerbetreibenden, denen die Gastwirte treu zur Seite stehen, zu tagen beginnt. Wohl stand die Messefrage im Vordergrund der Er örterungen, aber gibt es einen unter den Teilnehmern an dieser grössten Gewerbeversammlung

, mit einer geradezu verblüffenden Ein mütigkeit in der Grossversammlung am 16. November das bisherige Wahrzeichen der Bozner Machthaber, den protzigen Geldsack, auf seinem stolzen Piedestal ignoriert und das Be kenntnis -abgelegt, dass Bozen eine andere Aufgabe zu er füllen hat, als eine von der Aussenwelt abgeschlossene Hoch burg. herrschgewohnter Patrizier zu sein, von denen ein Teil alleB neue Leben um sich her zu erdrücken und zu zertreten trachtet. Das erschwerte Ringen um die Existenz hat die Masse dar

im Herzen des Landes und als Um schlagplatz für den Nord-Südhandel zunutze zu machen, gibt dem Beschluss der Versammlung, die Wiederbelebung der Bozner Messen energisch zu versuchen, erst die richtige Be deutung. Die kompetenten Körperschaften, vor allen die Handels und Gewerbekammer, das Gewerbeförderungsinstitut und das Bozner Handelsgremium, als Exekutivorgane der Kaufmann schaft, bzw. der Gewerbetreibenden, habendiemoralische, aber ehrenvolle Pflicht, alles, was in ihren Kräften steht, aufzubieten

noch nicht vollendet ist. Wenn jedoch die Einigkeit unter den Handels- und Ge werbetreibenden, die bei der denkwürdigen Versammlung so herrlich ins Treffen geführt wurde, auch weiterhin die grosse Arbeit, die zu bewältigen ist, sohützt und schirmt, dann wird über der Organisation der Bozner Messen ein guter Stern stehen. Bozner (Hesse, — ■ ' Der Versammlungsbeschluss der Handels- und Gewerbe treibenden von Bozen in Angelegenheit der Wiedereinführung der Bozner Messen hat folgenden Wortlaut: „Die heute Dienstag

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Industrie- und Handels-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 22.08.1920
Umfang: 10
Nummer unseres Blattes, die am 20. Dezember vorigen Jahres erschienen ist, einen größeren Artikel über die Bedeutung Bozens als Messe stadt gebracht und damit gleichsam die Popularisierung der Bestrebungen nach Wiedereinführung der Bozner Handelsmessen als einen Programmpunkt unserer Zeitung gekennzeichnet. Dem ersten Aufsaß über dieses Thema folgten in rascher Folge einige Zustimmungserklärungen angesehener Bozner Kaufleute und zwei sachlich wertvolle Artikel des Herrn Vizebürgermeisters Ghristanell

und des Herrn Handelskammersekretärs Regierungsrat Dr. Siegl, dessen Ausführungen zugleich die Ansichten des Herrn Handelskammerpräsidenten Kerschbaumer Wiedergaben. Das Sekretariat der Bozner Handelskammer, das sich schon früher mit der Frage beschäftigte, arbeitete einen umfang reichen Organisationsentwurf aus und nachdem von den Südtiröler Tageszeitungen der „Tiroler“ in zwei dankens werten Veröffentlichungen für die Wiederbelebung der Bozner Messen Stimmung gemacht hatte, fand über das Betreiben

des Bozner Handelsgremiums am 12. März 1920 eine Sißung von Vertretern aller interessierten Handels und Gewerbeorganisationen statt, um über die Angelegen heit zu beraten. Die Wiedereinführung der Bozner Messen, verbunden mit einem Wein- und Obstmarkt wurde ein stimmig beschlossen und die Wahl von einem Dußend Obmännern für die zu bildenden Fachausschüsse vor genommen und zwar sollten die [gewählten Herren laut Beschluß derselben Versammlung nach vier Wochen wieder zu einer Besprechung Zusammenkommen

ist, ersieht man erst, wenn man erfährt, wie Fernestehende über die Bedeutung Bozens als Messestadt urteilen. ' Der nachstehend wiedergegebene Brief, der uns von einem reichsdeutschen Fabriksunternehmen zukam, macht jede weitere Erklärung. überflüssig. Er ist einer von den vielen Briefen, die wir in den leßten Wochen in Angelegenheit der geplanten Bozner Messen aus Deutsch land erhielten und hat folgenden Wortlaut: An die verehrliche Redaktion der „Industrie- und Handelszeitung“ in Bozen! — Wir danken

Ihnen verbind lichst für die Zusendung der Nummer 31 Ihres geschäßten Blattes vom 18. Juli 1. J. Mit großem Interesse haben wir die darin enthaltenen Aufsäße „Italiens Annäherung an Deutschland“ und „Deutscfa- südtirol — ein wichtiger Stüßpunkt für die deutsche Aus fuhr“ gelesen und können Ihre Ausführungen, soweit sie die Interessen der deutschen Industrie und des deutschen Warenverkehrs mit Italien .betreffen, Wort für Wort unter streichen. Wir sind der festen Ueberzeugung, daß der Gedanke einer Bozner

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 11.05.1912
Umfang: 16
der Teutschnationalen, die „Bozner Zeitung", diese Tatsache und schämt sich nicht, zu erklären, die Deutschnationalen hätten vor den Wahlen mit den reaktionären Christlichsozialen ein Kompromiß ge gen die Liberalen urck Sozialdentokraten abschlie ßen sollen. Das Bozner Freisinnsblatt schämt sich nicht, den Freiheitlichen den Kopf zu waschen, weil sie mit den Klerikalen kein Kompromiß gegen den Wiener Freisinn geschlossen hatten. Wer auch den Bozner Freiheitlichen kann man zu ihrem Partei blatt gratulieren. Seit

einem Jahre versuchen die wirklich Freiheitlichen Bozens, ein eigenes Blatt herauszugeben, nachdem die „Bozner Zeitung" in freiheitlichen Fragen oft eine derart erbärmliche Haltung eingenommen hat, daß sich jeder wirklich Freiheitliche seines Organs schämen muß. Der Plan zur Gründung eines wirklich freiheitlichen Blattes scheiterte bisher an der ablehnenden Hal tung der dcutschnationalen Bozner Rathauspartei. Währenddem man dem neuen Blatte jegliche Un terstützung versagt, trachtet man, durch ausgiebige

Zuwendung von städtischen Inseraten das Siech tum der „Bozner Zeitung" zu verlängern. Und gerade dadurch identifiziert sich die Bozner deutsch nationale Partei mit ihrem Parteiorgan, der „Boz ner Zeitung", und dokumentiert dadurch sein Ein verständnis mit dessen Schreibweise. Die Herren Deutschnationalen im Vereine mit ihrem Organ scheinen allerdings ein schlechtes Gedächtnis zu ha ben. Es ist noch nicht allzu lange her, da urteilten ^die „Bozner Zeitung" und die Bozner Deutsch nationalen ganz

anders über die Christlichsozialen. Vor uns liegt ein Flugblatt, das vom Deutschfrei- heitljchen Wahlkomitee in Bozen unterfertigt iü und am 18. Juni 1911 (zwei Tage vor der Stich wahl) in Hunderten von Exemplaren verteilt wurde. Damals fällten die Bozner Deutschnatio nalen ein ganz anderes Urteil über die Christlich sozialen und die „Bozner Zeitung" brachte täglich an der Spitze des Blattes das gleiche Urteil. Da mals hieß es: „Ein furchtbares Strafgericht ist am 13. Juni über die christli^oziale Partei niederge gangen

sich derart prostituiert, daß ihr Parteiblatt das Zusammen gehen mit diesen korrupten Christlichsozialen (wie die Deutschnationalen damals urteilten) als eine nationale Tat preist, hat sich selbst gerichtet. Der Bozner Freisinn ist wirklich schon weit gesunken. Wer hätte damals, als ein Suetti und Ulrich in der „Bozner Zeitung" einen rücksichtslosen Kampf gegen den Klerikalismus führten, geträumt, daß im Mai 1912 an allen Straßenecken von Bozen Reklameplakate für das christlichsoziale Taablatt

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Industrie- und Handels-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 16.05.1920
Umfang: 10
wurde von der Versammlung beschlossen, heuer die erste Bozner Herbstmesse abzuhalten und unverzüglich mit den Vorarbeiten zu beginnen. Ferner wurde besdilossen, elf Fadiausschüsse zu bilden und die elf Obmännerstellen wur den gleichzeitig auf die anwesenden Herren aufgeteilt. Jeder der gewählten Obmänner hatte nun die Aufgabe, sich aus seiner Interessentengruppe ein Komitee zu bilden, also der Obmann des Handelsausschusses sollte sein Komitee aus Kaufleuten bilden, der Obmann

stattfindet oder nicht. Wer weiß etwas? Wohl,— etwas spricht sich herum und zwar, daß einige Bozner Grossisten der Meterbranche persönlich kein Interesse an den Bozner Messen haben und daß daher die organi satorischen Vorarbeiten für die Messe nicht recht vorwärts gehen. . Also weil einige Herren, sei es aus diesem oder jenem Grunde, kein unmittelbares Geschäftsinteresse an der. Wie dereinführung der Bozner Handelsmessen haben, müssen alle kleineren Geschäftsleute, alle Wirte, alle technischen

nicht zu Unter schüßen und wurden auch nicht verkannt, denn man wollte die erste Messe von vornherein nicht zu großzügig gestal ten, sondern in bescheidenen Grenzen bleiben, um nur ein mal einen Anfang zu machen. Wenn aber der erste Versuch schon daran scheitert, daß sich die Mehrzahl der mit den Vorarbeiten betrauten Obmänner nach der Wahlversammlung wochenlang ausrastet, anstatt mit Feuereifer und zähem Willen das schwierige Werk zu beginnen, dann ist die Frage der Bozner Messen auch schon erledigt. Dahn

der Bozner Märkte, durch die Art, in der die Vorarbeiten geführt wur den, unpopulär geworden ist. 1 Es wäre daher angezeigt, wenn die Frage der Wieder einführung der Bozner Messen bei der am' Dienstag, den 18. Mai stattfindenden Gremialversammlung seitens der Vorstehung des Grertiiums zum erstenmal der heimischen Kaufmannschaft vorgelegt werden würde, um die Stimmung der bisher ausgeschlossenen Oeffentlichkeit über die Bozner Messen kennen zu lernen. Das Gremium hat sich, soweit uns bekannt ist, redlich

bemüht, die für die Zukunft Bozens wichtige Messeangelegenheit zu fördern, das Sekre tariat der Handelskammer hat seinen Teil Arbeit ebenfalls geleistet, viele Kaufleute haben bereits Verbindungen mit auswärtigen Geschäftsleuten angeknüpft — aber alle Arbeit scheint umsonst gewesen zu sein. Die alten Traditionen Bozens verblassen immer mehr. Die Zeit, die Leute und auch die Denkungsweise und der Geist der Nachkommen des Geschlechtes der alten Bozner Handelsherren sind eben anders geworden

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Industrie- und Handels-Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 14.11.1920
Umfang: 12
und nach unten, Männer vereinigen, die frei von demagogischen Bestrebungen und einseitigen engherzigen Auffassungen, getragen von dem Vertrauen weitester Berufskreise und unter billiger Rücksicht nahme auf die berechtigten Interessen anderer ^Berufsstände, wertvolle Mitarbeiter werden sollen für den Aufbau der neuen Wirtschaftsordnung, die mit vielem brechen muss, was Jahr zehnte lang, oder vielleicht noch länger als unanfechtbares Dogma gegolten hat. Zur Bozner Ulessefrnge. .- ' ~ Äm Dienstag

, den 16. November, Vj9 Uhr abends, wird im Hotel „Schgraffer“ in Angelegenheit der Bozner Frühjahrsmesse eine öffentliche Versammlung der Handels- und Gewerbetreibenden abgehalten werden, an welcher auch Inter essenten aus dem Kammerbezirke teilnehmen können. Wir haben schon in der letzten Nummer mitgeteilt, dass es der Wunsch -einiger Herren des Exekutivkomitees war, das bisherige System der Beratungen im engen Kreise aufzugeben und möglichst viele Kollegen in die Lage zu versetzen, sich in einer grösseren

zu wecken imstande sind. Dass die Wiederbelebung der Bozner Messen in die Wege geleitet werden soll, dürfte wohl allen einsichtigen. Kaufleuten erwünscht sein; Ebenso dürfte allen Kollegen, deren Gesichtskreis nicht beengt ist, daran gelegen sein, dass die Bedeutung Bozens als Umschlagplatz für den Nord-Südhandel nach besten Kräften ausge wertet werden muBs. Darüber kann ein ernsthafter Ge schäftsmann, ganz gleich welcher Branche, kaum gegenteiliger Meinung sein. Es hat sich übrigens gezeigt, dass

können. Je nach der Beteiligung der Aussteller soll die Werbe aktion für die Gewinnung der Einkäufer gestaltet werden. E s ist ganz verkehrt, über-den Umfang der Bozner Messe zu reden, solange man nicht weiss, wer sich eigentlich von den Bozner und auswärtigen Firmen daran beteiligen wird. Darüber hätte man im Frühjahr streiten können, wo noch Zeit war. Heute, glauben wir, dürfte der Termin für die Ankündigung einer Mustermesse im grösseren Stil fast zu kurz sein, es sei denn', dass man die dem Bozner Markte angegliederte

Muster messe spezialisiert, z. B. nur auf Maschinen und tech nischen Industriebedarf, anderseits vielleicht auf Südfrüchte, Konserven usw. beschränkt. In einem solchen Falle haben wir es dann nur mit einem bestimmten Aussteller- und Einkäuferkreis zu tun, besonders die letzteren könnte man mit mehr Aussicht auf Erfolg nach Bozen bringen und das liegt doch auch im Interesse aller Ge schäftsleute, die an der Hebung des Bozner Fremdenverkehrs interessiert sind. Man soll aber unbedingt vermeiden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 22.12.1911
Umfang: 8
stattgefundenen Wahl in die Personalsteuer-Schätzungskommission wurden im 8. Wahlkörper als Mitglied Gen. Weinberger mit 114 Stimmen und als Ersatz Gen. Köhler mit 11.3 Stimmen gewählt. Im 1. Wahlkörper wurden die Herren Notar Dr. Trotter und Alois Mayer, Kauf mann, mit se 20 Stimmen gewühlt. Bozen. (S i l v e st e r f e i e r.) So wie alljähr lich, veranstalten auch die Bozner Gewerkschaften am Silvesterabend eine Silvesterfeier. Ein Komitee ist eifrig an der Arbeit, den Abend so amüsant als möglich

in Untermais. An der Preipherie wachsen die Wohnhäuser wie Pilze aus der Erde. Die Lokalpresse weiß bereits von neuen großen Projekten zu berichten. Es sei ein Konsor tium in Bildung begriffen, das den Ankauf der Meranerhos-Gründe anstrebt. Es soll der Bau von 64 Objekten geplant sein. Längs der Kaiserstraße sollen Arkaden errichtet werden. Hoffentlich hat diese rege Bautätigkeit eine Verbilligung der Woh nungspreise zur Folge. Irr Metz »erfer und Me Mutze im Bozner Moor. Am 8. Juli d. I. durcheilte

die Sensationsmel dung die Blätter, Polizeiinspektor Rudorfer wäre wegen Amtsveruntreuung verhaftet worden. Dieser Verhaftung ging eine Disziplinaruntersuchung vor aus, während welcher Rudorfer keinen Dienst ver sehen durfte. Einige Tage vor der Verhaftung wurde im Bozner Gemeinderat Rudorfer seines Postens als Inspektor enthoben und ihm eine grö ßere Summe versprochen, wenn er Bozen verläßt. Schon damals wiesen wir darauf hin, daß nicht Rudorfer der einzig Schuldige an den Zuständen im Bozner Wachkorps wäre

? Der Bozner Magistrat hüllte sich jedoch in tiefes Schweigen. Ja, noch mehr. Tie Bozner Presse nahm gegen diese skandalösen Zustände Stellung. Die „Bozner Zeitung" erklärte, eine Reihe von haarsträubenden Beispielen aus dem Wachekorps der Oeffentlichkeit mitzuteilen. Den Bozner Rat hausmachern gelang es jedoch im letzten Momente, die Redakteure dazu zu bringen, keine Artikel mehr gegen die Polizei zu bringen. Mit Terrorismus wurden die Blätter gezwungen, ihrer Aufgabe. Mißstände zu bekritteln, zu entsagen

. Damals wurde die ganze Schuld Rudorfer zugeschrieben. Er sollte derjenige gewesen sein, der der Presse das Material über Dr. Sölders Protokollfälschung, über den Skandal des Geheimagenten Zinner im Cafe Wachtler, über die Affäre Sölder-Rudolph beim Anatomischen Kabinett usw. lieferte. Die Schwurgerichtsverhandlung hat nun der Ge meindeverwaltung Bozen eine eklatante moralische Niederlage gebracht. Sie hat aufgezeigt, daß im Bozner Rathaus nicht Unparteilichkeit und Gerech tigkeit

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Industrie- und Handels-Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 19.12.1920
Umfang: 14
. Ansstellangsberechtigt sind ausser den im Handelskammerbezirke Bozen seit Herbst 1920 ansässigen Firmen auch solche ausländische und inländische Unternehmungen, die durch eine der vorgenannten Firmen handelsüblich im Kammerbezirke bereits vertreten sind, bzw. vor der Messe eine Deutsohsüdtiroler Firma mit der Vertretung betrauen. Vorbedingung für alle Aussteller,,bzw. deren legitime Vertreter ist die Mitglied schaft beim Messeverein Bozen. Alle Anmeldungen, die ehestens beim „Messamt für die Bozner Ostermesse“, Bozen, Haus

geöffnet ist. (Mitgliedsbeitrag L 30; für protok. Firmen L 50 ; für Körperschaften L 100.) » Endgültige Verfügungen und Weisungen werden erst später erlassen, wenn das Messamt einen Ueberblick über die Anzahl der Aus steller, über das beanspruchte Flächenausmass und über die angemeldeten Waren gewonnen hat. Die Beteiligung ausländischer Firmen an der Bozner Messe. Obwohl von Bozen aus noch nichts unternommen wurde, die Ostermesse 1921 im Ausland zu propagieren, haben die wenigen Nachrichten

, die ihren Weg über den Brenner fanden, genügt, um zu zeigen, dass unter den,ausländischen Firmen, die über die Bozner Veranstaltung unterrichtet wurden, ein lebhaftes Interesse für die Messe festzustellen ist. Der Beteiligung auswärtiger Firmen sind jedoch gewisse Schranken gesetzt und zwar können mit Rücksicht auf die Platz- verhältnisse vorerst nur solche ausländische Firmen zugelassen werden, die entweder in Südtirol eise Niederlage unterhalten oder sich durch eine Südtiroler Firma vertreten lassen. Bozen, als Handels

- und Messestadt mit alten Traditionen, ferner die Städte Meran, Brixen, Bruneek usw. verfügen über eine routinierte, an den Handelsverkehr mit italienischen Kaufleuten gewöhnte nnd mit den heutigen Verhältnissen wohlvertraute Kauf mannschaft, aus welcher Tatsache den ausländischen Firmen, die über die Bozner Messe mit dem italienischen Markt in Verbindung kommen wollen, ein nicht zu unterschätzender Vorteil erwächst. Jeder ausländische Kaufmann oder Fabrikant, der bereits .früher mit Italien gearbeitet

hat, wird die Notwendigkeit erkennen, gerade in der heutigen wechselreichen Zeit in Italien gut ver treten zu sein, wenn diese Anslandsverbindung fruchtbringend sein soll. Die bei der Bozner Ostermesse 1921 angeknüpften Ver bindungen werden sich durch einen tüchtigen Vertreter erst richtig auswerten und verbreitern lassen, so dass der Beteiligung\ an der Messe eine nachhaltige Bedeutung zukommen wird. So sehr also einerseits von vielen ausländischen Firmen die Massnahme betreffs der oben erwähnten nur bedingten Tejfnahme

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 30.08.1911
Umfang: 8
den Parteien das Urteil stets verkündet wird. K. k. Landesgerichts-Präsidium. Innsbruck den 28. August 1911. Lutterotti. Bozen. (Ein neues Tagblatt?) Wie wir erfahren, soll ab 1. September in Bozen ein neues deutschnationales Tagblatt, „Jung-Tiroler Z e i t u n g", erscheinen. Schon seit Jahren wur den, speziell unter der radikalen Richtung der hiesi gen Deutschnationalen, Klagen über die „Bozner Zeitung" laut, welche oft einen sehr zweideutigen Standpunkt gegenüber den Forderungen der Deutschnationalen

einnahm und speziell im Kampfe gegen den Klerikalismus sehr oft versagte. Aber auch der Ausgang der letzten Reichsratswahl dürfte in jungliberalen Kreisen die Triebfeder zu dieser Zeitungsgründung sein. Der gewaltige Stimmen rückgang der bürgerlichen Parteien in Bozen dürfte den maßgebenden Kreisen doch zu bedenken gegeben haben, daß' man mit einem Blatte ä la „Bozner Zeitung" keinen Parteianhänger mehr gewinnen kann. Gegenwärtig arbeiten die Jungliberalen fie berhaft, um für den 1. September

die zum Erschei nen notwendige Abonnentenzahl aufzubringen. Sollte dieses Tagblatt erscheinen, dann dürfte die schon seit Jahren an Abonnentenschwindsucht lei dende deutschnationale „Bozner Zeitung" das Zeit liche segnen und — eingehen. Es wäre aber auch die höchste Zeit. Die Haltung dieses Blattes war in den letzten Jahren eine derartige, daß selbst her vorragende Führer der hiesigen Nationalen wieder holt dasselbe als Parteiorgan ablehnten. Vor Jah ren, als noch der Herausgeber Suetti und Redak teur Ullrich

die „Bozner Zeitung" redigierten, war sie der Stolz des Tiroler Freisinns. Mit Ueber- zeugnng und Idealismus verfochten die beiden die freisinnigen Ideen und führten einen erbitterten Kampf gegen den klerikalen Terror. Und selbst dann noch, als der Trientner Fürstbischof die „Boz ner Zeitung" mit dem Kirchenbann belegte, die Abonnentenzahl von 900 auf 600 sank, blieb das Blatt trotz aller klerikalen Machinationen und An griffe eines der freisinnigsten Blätter Oesterreichs. Erst als Suetti durch den Verrat

eines großen Tei les des damaligen freisinnigen Bürgertums von seinem schweren Posten weichen mußte und der heutige Herausgeber das Blatt übernahm, sank das selbe bis zum heutigen Bastardblatt. Die einst so radikale „Bozner Zeitung" wurde Regierungsblatt, der Kampf gegen die Klerikalen wurde fallen ge lassen, die antiklerikalen Grundsätze über Bord ge worfen. Die „Bozner Zeitung" sank so weit, daß sie mit ihrer größten Verve für ein christlichsozial deutschnationales Wahlbündnis zu wiederholten- malen

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Industrie- und Handels-Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 28.11.1920
Umfang: 14
ab beginnen. Ablanfende Abonnements werden als verlängert be trachtet, wenn keine Abbestellung erfolgt. Binzeinammer 40 Cent., K Mk. 0*80. Annahme vonBezugBbestellangen, Anaelgenauftragen und Zahlungen bei allen Zweigstellen and bei der Verwaltung in Bozen. Deutsch- Oest.Fostacheckk.175'273. Deutsches Bankk.: Bayr.Handels-B. München. Nachdruck der Waren- und Marktberichte nur mit voller Quellenangabe gestattet. Id eigener Sache, ' • • ■- Die erste Sitzung des Exekutivkomitees für die Gründung des Bozner

Messevereines wurde am vergangenen Dienstag, also erst eine Woche nach der grossen Versammlung der Bozner Handels- und Gewerbetreibenden, abgehalten. Wie wir erfahren, wurde in dieser Sitzung der in unserer letzten Ausgabe enthaltene Artikel „Zum 16. November“ sehr erregt besprochen und einige Herren haben die Sitzung benützt, um gegen die „Industrie- und Handelszeitung“ kräftig vom Leder zu ziehen. j Der Verstoss, den wir begangen haben, besteht darin, 'dass wir uns erlaubten, die Meinung der erdrückenden

Mehr heit der Versammlungsteilnehmer vom 16. November öffentlich auszusprechen. In der Komiteesitzung wurde nun allerdings die Sache so gedreht, als ob die „Industrie- und Handels zeitung“ ihren Angriff gegen die „Bozner Kaufmannschaft“ gerichtet hätte. Eine derartige Auffassung unseres Artikels kann man aber nur bei Leuten finden, die entweder bloss einem halben Dutzend Grosskapitalisten das Kecht einräumen wollen, sich als „Bozner Kaufmannschaft“ zu gebärden, oder die, empört über die offene

weg, oder es wird auch weiterhin nur diktiert, dann werden wir uns an der schärfsten Kritik und an einer entschlossenen Abwehr von niemandem hindern oder beein flussen lassen. Die Schriftleitung der „Industrie- und Handelszeitung“. Unsere Stellungnahme zur Bozner Gememdemahl- reform. . —— Wir haben uns schon in unserer vorletzten Nummer mit dem Artikel des' „Volksrecht“ der Ausgabe vom 12. No vember kurz befasst und erfüllen hiemit unser Versprechen, in ausführlicher Weise auf die Ausführungen des genannten Blattes

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Industrie- und Handels-Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 06.03.1920
Umfang: 8
Beschlug gefaßt wurde. Vergebung von Hochbauarbeiten. Die Etschwerke vergeben im Offertwege die Adaptierungs- und Neubau arbeiten am künftigen Verwaltungsgebäude (früher „Grauer Bär“) in Meran. Offerte für Maurer-, Zimmermanns-, Spengler- und Dachdeckerarbeiten sind bis 15. März einzureiehen. Offert unterlagen sind bei Herrn Architekt Hans Hoffmann in Meran zu beheben. Würden die Bozner Messen noch dazu internationalen Charakter tragen, wäre erst reiht mit einer bedeutenden Verkehrssteigerung

zu rechnen. Nehmen wir an, die Bozner Messen würden im Frühjahr, etwa vor Ostern und im Herbst, kurz nach der Weinlese, abgehalten werden. Der herrliche Südtiroler Frühling und der nicht weniger berühmte Süd- tirolerHerbst würden allein schon eine nicht zu unterschätzende Anziehung auf viele ausländische, besonders deutsche Ge schäftsleute, ausüben. Eine Verknüpfung des Messeplanes mit den Bestrebungen zur Hebung des Fremdenverkehres wird Bozen wieder zu seiner alten Bedeutung als Handels

und Fremdenstadt verhelfen. Die Gastwirte haben aber noch ein anderes Interesse an den Bozner Messen und zwar de.nken wir uns mit der Messe einen Weinmarkt verbunden, wie wir ihn seit Jah ren nicht mehr hatten. Gastwirtegenossenschaft und die Genossenschaft der Weinhändler bezw. die Kellereigenossenschaften sollten da her mit dem Gremium der Kaufmannschaft in Bozen in | Fühlung treten, um sich einen entsprechenden Einfluss auf die Ausgestaltung der Bozner Märkte zu sichern. Die Gastwirte Bozens

und die geplanten Bozner Messen. Wir erhalten folgende Zuschrift: „Mit großem Inte resse verfolgen die Gastwirte und Fremdenbeherberger in Bozen die Entwicklung der von Ihrem Blatte neuerlich und mit sichtbarem Erfolg aufgerollten Angelegenheit der früher für Bozen so charakteristischen großen Märkte. Bildet die glückliche Lösung der darauf bezughabenden Pläne doch für das Gastgewerbe und für die gesamte Fremdenindustrie unserer Stadt einen Hoffnungsstrahl. Wenn auch der durch regelmäßig wiederkehrende Handels

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 18.11.1914
Umfang: 4
Seite 4 Lo l kS-Z ei tun n Mittwoch den 18. November 1914 Nr. 263 dert Kronen in die Hände fielen. Unter anderem wurde auch ein Kinoapparat im Werte von 800 K gestohlen. Nun gelang es der Bozner Polizei, den Dieben auf die Spur zu kommen und der Reihe nach bereits sechs Mitglieder, durchaus junge Burschen, zu verhaften und dem Kreisgerichte einzuliefern. nicht verwunderlich, wenn es eine Notiz schon bringt, welche vor 10 Wochen bereits das Licht der Welt er blickt hat. Ja, der eine gute Zeitung

haben will, der muß die „Bozner Zeitung" haben . . .! Gewerkschaftliches. Brauereiarbeiter Südtirols! Auf Beschluß des Verbandsvorstandes finden in Südtirol eine Reihe von Versammlungen der Brauereiarbeiter statt, u. zw.: Am 19. Nov. abends 7 Uhr in Meran im Gast haus „Etschtalerhof". Am 20. Nov. abends 7 Uhr in Vilpian im Gasthof „Zum Hirschen". Am 21. Nov. abends 7 Uhr in Blumau im Gasthaus „Zum Bäckenwirt". Am 22. Nov. nachmittags 2 Uhr in Bozen im Gewerkschaftshaus, Gilmstraße 15, Eisen bahnerzimmer

. Die Tagesordnung in allen diesen Versammlungen lautet: „Der gegenwärtige Mit gliederstand im Verhältnis zu den Beschäftigten und das Unterstützungswesen des Verbandes." Re ferent: Verbandssekretär Genosse Habschied aus Wien. — Genossen, sorgt für einen guten Besuch dieser äußerst wichtigen Versammlungen! Holzarbeiter Meran. Samstag den 21. November im „Bayrischen Hof" Monatsversammlung. Quartalsversammlung der Bozner Naturfreunde. Am Donnerstag findet im Vereinsheim eine Quar talsversammlung der Ortsgruppe

, Neustiftgasse Nr. 133 7. 410 ... — Die hiesige „Bozner Zeitung" ist für jeden, der auf schnelle und gute Berichterstattung etwas gibt, unentbehrlich. Da stand z. B. am letzten Dienstag zu lesen: „Im Bezirke von Rovereto wurde der Preis von Wein maische mit 17 K für die feine und mit 10 K für die gewöhnliche Ware per Hektoliter festgesetzt." Die Weinhändler und Wirte werden staunen, im Süd tiroler Tagblatt die Mitteilung zu finden, daß man in Rovereto jetzt schon die Maischepreise festgesetzt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 06.07.1912
Umfang: 16
Seite 4 Volks-Zeitung Samstag den 6. Juli Nr. 153 Aus Tirol. Russische BuftönDe bei der Mzuer Pslizei. B o a e n, 4. Juli. Volle 14 Tage Ueberlegung hat es gebraucht, bis sich der Bozner Polizeireferent, Oberkommissär Pfister, herabgelassen hat, die in Nr. 138 unseres Blattes gebrachte Notiz wegen Mißhandlung eines Verhafteten durch die Polizei dahin zu berichtigen, daß die ganze Geschichte unwahr sein soll. Es mu tet einen doch etwas eigentümlich an, wenn man gesehen hat, wie der Herr

Polizeireserent in den beiden Bozner Blättern, den „Bozn. Nachrichten" und im „Tiroler", so ausführlich die Reinwaschung besorgen wollte, daß er dabei sich erst nach 14 Ta gen erinnerte, er müßte eigentlich doch auch jenes Blatt berichtigen, welches den angeblich unwahren Bericht gebracht hat. Und gerade die Art und Weise, wie Herr Pfister berichtigte, zeigt nur zu deutlich, daß er selber nicht ganz an die Unschuld seiner Wachleute glaubt. Bereits drei Tage nach Erscheinen der besagten Notiz lancierte

er in die „Bozner Nachrichten" ein „Eingesendet", in wel chem er die Sache als unwahr hinstellte. Ebenso tappt der christliche „Tiroler" hinterdrein, der na türlich in seiner bekannten Manier der „Valkszei- tung" eins anhängen wollte. Wir haben, als das „Eingesendet" erschien, eine Notiz veröffentlicht, in welcher wir feststellten, daß der angeblich Mißhan delte seine Behauptungen vor vier Gewährsmän nern wiederholt hatte. Der Mann, der Hausknecht war, scheint allerdings etwas leichten Kalibers

des Polizeiwesens, Oberkommissär Pfister, jenes Blat tes bediente, das seit Jahren im schärfsten Kampfe gegen die herrschende Gemeinderatspartei, gegen den Bürgermeister sich befindet, gerade der Um stand, daß es der „Tiroler", das christliche Schand- blatt, welches den toten Silberer in der gemeinsten Weise verdächtigte, ohne es bis heute zu wider rufen, sein muß, der die Polizei verteidigt, gerade dieser Umstand zeigt nur zu deutlich, daß auch heute noch in der Bozner Wache viel faul ist. Warum mußte Referent

Pfister gerade den „Tiroler" als Verteidigungswaffe gebrauchen, obwohl in Bozen doch das Rathausorgan, die „Bozner Zeitung", existiert? Ist es nicht auffällig, daß sich ein Res sort des Bozner deutschnationalen Magistrats von dem christlichsozialen „Tiroler" verteidigen lassen muß, weil das deutschnationale Rathausorgan seine Spalten dazu nicht hergibt? Herr Polizeireferent Pfister glaubte einen Haupttrumpf gegen die „Volkszeitung" und damit auch gegen unsere Partei auszuspielen, als er am letzten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 07.05.1912
Umfang: 8
haben, doch wird das Nähere schon die Unter suchung ergeben. Die wohlverdiente Strafe wird diese Burschen gewiß ereilen. Bozeu. (Keine Sonntagsruhe im Handelsgewerbe.) In mehreren Artikeln haben wir den Kampf der Bozner Handelsange- ftellten um die ganzjährige Sonntagsruhe bespro chen. Bekanntlich hat der Obmann des D. H. V., Herr Moninger, in der Gremialversammlung am 2. April den Antrag gestellt, den Handelsangestell ten auch die Sonntage in den Monaten Mai und September freizugeben. Dieser Antrag wurde dam

: mit knapper Majorität von der Gremialver- fammlung angenommen. Eine Gehilfenversamm- lung akzeptierte ebenfalls diesen „großen Erfolg" und schon freuten sich die Handelsangestellten auf die errungenen 12 Stunden jährlicher Sonntags ruhe. Es wäre dies ja eigentlich gar kein Erfolg, denn durch den Erlaß des italienischen Trientner Bischofs wurden die im päpstlichen Motu proprio genannten Feiertage ausgehoben. Und die Bozner deutschnationalen Kauflente akzeptierten sofort den Vorschlag des Trientner Bischofs

und erklärten ebenfalls diese in Jtalienisch-Tirol aufgehobenen Feiertage in Bozen als — Arbeitstage. Dadurch raubte man den Handelsangestellten einige Ruhe tage und es wäre daher nur recht und billig, wenn man den Angestellten auf andere Weise entgegen gekommen wäre. Und auch diese l2stündige Sonn tagsruhe war den Prinzipalen für ihre „Volks genossen" zu viel. Am 1. Mai hätte die Sonntags ruhe im Handelsgewerbe eintreten sollen. An Stelle derselben veröffentlicht nun das Bozner Handelsgremium folgende

Mittteilung: „Zahl reiche Anfragen veranlassen uns, der geehrten Km fmannschaft den Erlaß der k. k. Statthalterei Nr. 42146 vom 20. Juni 1910 in Erinnerung zu bringen, nach welchem es den Lebensmittelhänv- lern (Kolonialwaren-, Delikatessen-, Gemischtwa renhändlern) wohl gestattet ist, vom 1. April bis 1. Oktober die Läden bis 8 Uhr o f f e n z u h a l- ten, jedoch aufmerksam gemacht, daß seitens des Bozner Handelsgre miums bereits eine Eingabe an die k. k. Statthalterei um Aufhebung vorbesagter

bis L Uhr abends zu verlängern, welche durch die heu tige Bestimmung in punkto Siebenuhr-Ladensperre bereits um 7 Uhr das Geschäft verlassen konnten. -Deutlicher könnte wohl die Angestelltenfeindlichkeit der Bozner Kaufleute nicht dokumentiert werden, als durch diesen Erlaß. Ist das deutsche Ehrlich keit? Zuerst verspricht man den deutschen Volks genossen die 12stündige Sonntagsruheverlängerung «und nun versucht man noch, den anderen glückliche ren Angestellten auch noch die eine Stunde Rübe Au rauben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 18.08.1914
Umfang: 8
Kritik geübt, was eigentlich von der Bozner Bevölkerung schon längst getan wurde. Wir haben an einem Falle gezeigt, wie eine arme italienische Frau, welche gezwungen war, mit 30 Männern in einem Viehtransportwagen zu fahren, für ihr ein- einhalb Jahre altes Kind ein Stückchen Brot bet- telte und sie von der Damenschneiderin Bott brüsk zurückgewiesen wurde, mit dem Bemerken: „Was geht die uns an, die kümmert uns nichts". Wir ha- ben es kritisiert, daß man Knaben und Mädchen, welche kaum 14 Jahre alt

sind, bis in der Früh am Bahnhof läßt, und wir haben bekrittelt, daß ein junger Herr Zigarren und Zigaretten, welche für die Soldaten gespendet wurden, an dieselben ver kaufte. Und weil wir uns erlaubten, über Zustände zu schreiben, welche jeder Besucher des Perrons mit eigenen Augen sah und auch kritisiert wurden, kom men die „Bozner Nachrichten" und möchten uns einen Strick drehen. Das Blatt schreibt: „Um so bedauerlicher ist es, daß zu einer Zeit, wo alle Na tionen und alle Parteien ohne Unterschied

. Auch die übrigen Aus führungen des genannten Blattes sind entstellt und zu dieser ernsten Zeit wie auch angesichts des über allen Tadel erhabenen edlen Hilfswerkes wirklich nicht am Platze." Soweit das Bozner Tratschblatt. Und nun gestatten wir uns die Frage, wo und wann hat die „Volkszeitung" den Wohltätigkeitssinn an gegriffen? Das Blatt wird nicht im Stande sein, seine Behauptung zu beweisen, weil wir schon zu verschiedenenmalen den Opfersinn der Bozner aner kannt haben. Wir haben uns gegen die Uebergrisfe

. Und daß es nicht so ist, wie es sein soll, hat uns der Auftritt einiger hervorragender Komiteeherren am Perron vor drei Tagen gezeigt, und darunter war auch ein Professor, welcher sich ganz entschieden dagegen verwahrte, daß ein junger Bozner Herr noch einmal am Perron er scheine. Die Begründung war eine derartige, daß wir auch mit unserer Behauptung, man dürfe öffentliche Wohltätigkeit nicht zum Deckmantel für allerlei „Hetz" machen, vollständig im Recht sind. Dies zu sagen, haben wir uns verpflichtet gefühlt, obwohl ja kein Mensch, außer dem Schreiber

des „Nachrichten"- Artikels, die Behauptung, wir seien gegen den Wohl tätigkeitssinn der Bozner aufgetreten, glaubt. Was wir aeschrieben, hat man schon längst in Bozen öf fentlich besprochen, und gerade aus diesem Anlaß sind verschiedene Herren und Damen dem Komitee ferngeblieben. Nachdem aber kein Bozner Blatt et- was über diese Zustände ausgenommen hat, haben sich Mitglieder des Komitees, welche ebensogut die Nächte am Perron in emsiger Arbeit verbrachten wie die andern, sich an uns gewendet, man solle

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 09.01.1913
Umfang: 8
dem Rombaldi die tödlichen Stiche versetzte, wird die Untersuchung bald ergeben. Zer Kampf «« den Uebergangssteg. Bozen, im Jänner. Wie wir erfahren, hat die Bewohnerschaft des Bozner Bodens neuerdings den Versuch gemacht, eine Aktion einzuleiten, einen Uebergangssteg über den Bahnhof zum Bozner Boden zu errichten. Es ist bereits eine grotze Anzahl Unterschriften gesam melt worden, um an kompetenter Stelle einen grö- tzeren Erfolg zu erringen. An dieser Aktion sollen sich auch einige Gemeinderäte

im Staub er sticken, im Herbst und Winter speziell bei Regen wetter im Kotmeer ertrinken. Dazu kommt noch die Ueberschwemmung unter dem Bahndurchlasse, wel che derartige Wassermengen dort ansammelt, datz im letzten Sommer sogar ein Auto dort stecken blieb. Bei diesen Wegverhältnissen müssen die Schulkinder den weiten Weg über Bozner Boden-Tiefnaler-Zoll- stange zurücklegen, und die Frauen, die ebenfalls gezwungen sind, ihren Bedarf an Fleisch, Gemüse zu decken, müssen, wenn sie den Umweg

nicht machen wollen, und oft auch die Zeit dazu fehlt, an solchen Tagen auf derartige Speisen verzichten, denn alle diese Verschleitzstellen wie Metzger, Konsumverein, Kaufmann usw. befinden sich in der Stadt. Anlätzlich dieser Aktion werden sich allerdings wieder Leute finden, die behaupten werden, die Südbahn stehe der Aktion hinderlich im Wege, die Stratzen zu verbessern. In der vorletzten Gemeinde ratssitzung erklärte der Bürgermeister anlätzlich einer Interpellation über die Stratzenverhältnisse im Bozner Boden

, es könne in dieser Hinsicht nur dann ein grötzerer Betrag eingesetzt werden, wenn auch die nötige Bedeckung vorhanden ist. Wir wol len nicht untersuchen, ob die Hebung dieser Stratzen- misere im Bozner Boden wirklich mit so grotzen Kosten verbunden ist, datz in einem Budget in der Höhe von mehr als anderthalb Millionen Kronen nicht ein paar Tausende vorhanden wären, um die Stratzen wenigstens ein bitzchen herzurichten. Bei der Errichtung des Millionen-Cafes und des Rats kellers

hat man ja auch nicht gefragt, ob die Be deckung vorhanden ist. Nach unserem Ermessen sind ordentliche Stratzen für die Bevölkerung weit wichtiger als ein elegantes Cafe, welches von 90 Prozent der Bevölkerung wegen der hohen Preise doch nicht besucht werden kann. Aber gesetzt den Fall, die Stadt hat wirklich nicht die paar Tausende übrig, so kann sie wenigstens die Südbahn drängen, den so notwendigen Uebergangs- steg der Stadt zum Bozner Bozen zu errichten. Oder ist die Gemeindevertretung von der Notwen digkeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 14.11.1912
Umfang: 8
, politische Begehung und Enteignungs verhandlung und zwar sowohl hinsichtlich des bau technischen wie auch des elektrischen Teiles der Bahn anlage angeordnet. Noch einmal die Zustände im Bozner Gefällsamte. Unser Korrespondent schreibt uns: Frau Marie Sehnert in Bozen und der Bezirks tierarzt Karl Koller in Innsbruck haben durch ihren Rechtsanwalt Herrn Dr. Luchner eine Richtigstellung auf unseren letzten Artikel in Nr. 256 erscheinen las sen. Wenn man die Richtigstellung liest, gewinnt es den Anschein

, als wäre der Bozner Korrespondent der „Volkszeitung" dem Obertierarzt Zelger aufge sessen und der Bericht, daß Frau Sehnert die Stadt- gemeinde Bozen um verschiedene Gebühren hinter gangen habe, unwahr. Wir stellen fest, daß Herr Obertierarzt Zelger den Artikeln in der „Volksztg." vollständig fernsteht, ja wir konstatieren außerdem noch, daß der Schreiber der Artikel den „Queru lanten" Zelger gar nicht kennt. Wir haben in drei Artikeln die Zustände ini Ge- fällsamt bekrittelt, weil es höchste Zeit

war. Nach dem nun sowohl der Inspektor Pfitscher als auch der Bozner Magistrat sich taubstumm stellen, können wir mit ruhigem Gewisien behaupten, daß der Inhalt der Artikel auf Wahrheit beruht. Denn sonst wäre sicher der § 19 aufmarschiert, weil Inspektor Pfit scher damit gedroht hat, als er mit einem Gefälls- aufseher eine Auseinandersetzung hatte. Ein Bozner Blatt hat gar erklärt, die Artikel werden ein Nach spiel haben. Die sechs Wochen sind herum und — alles ist ruhig. Die Richtigstellung behauptet nun, daß Frau

sich nämlich auf die gerichtlichen Aussagen der beiden selbst. Das Bozner Rathausorgan, die deutschnationale „Bozner Zeitung", brachte nämlich in den Nummern 294, 295, 296, 297 und 298 des vorigen Jahres und auch später die stenographischen Verhandlungsberichte. Und nachdem diese Berichte weder von Frau Sehnert, noch von ihrem Kom pagnon oder dem damaligen Verteidiger Dr. Schle singer, aber auch vom Gerichte nicht berichtigt wur- den, ist an deren Richtigkeit wohl nicht mehr zu zwei feln. So erklärte Frau

Sehnert in der Verhandlung vom 18. Dezember 1911 u. a. folgendes: Richter: Frau Sehnert! Sie haben also an der Mautstation Bahnhof jene geschlachteten Tiere, wel che die Bozner Metzger bestellt hatten, auf die Na men der Metzger schreiben lassen und jene Tiere, die Sie noch zu verkaufen hatten, auf den Namen „Fluck" angesagt? Frau Sehnert: Ja, aber es wurde immer alles bezahlt! m Richter: Ja, für die Tiere, die Sie an die Bozner Metzger verkauft haben. Für die auf den Namen Fluck angemeldeten Tiere

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 28
Datum: 17.12.1911
Umfang: 28
aus der römisch-katho lischen Kirche auszutreten und gehe am Christtag los von Rom. Wie das schwarze System die Wolle unserer Staats anwaltschaft färbt so daß diese heute viel zutreffender staatsfeindliche Rom-Anwaltschaften genannt werden könnten, das soll heute an einigen besonders in die Augen sprin genden Amtshandlungen der Bozner, Innsbrucker und Vorarlberger Staatsanwaltschaften gezeigt wer den. Es ist noch in lebendiger Erinnerung aller Wastl-Leser, daß die Bozner Staatsanwaltschaft die drei Söhne

der uralten Kaltener Patrizierfamilie Röggla aus Grund einer auf den ersten Blick lächer lichen Diebstahlsanzeige eines frommen Vereins jünglings bei hellichtem Tage unter Aufgebot der gesamten bewaffneten Macht Kälterns vor den Augen der zu Tode erschrockenen betagten Eltern verhaften und sie wie Schwerverbrecher von Gen darmen mit aufgepflanzten Bajonetten nach Bozen ins Kreisgerichts-Gefängnis eskortieren ließ; mit Schaudern denken wir daran, daß die romfromme Bozner Staatsanwaltschaft die drei

Freispruch der drei Brüder von jeder Schuld und Strafe abgeschlossen werden mußte. Aber während die romfromme Bozner Staats anwaltschaft es für unumgänglich nötig hielt, die drei freisinnigen, an ihren uralten Familiensitz ge bundenen Patriziersöhne von Kaltern unter schänd lichen Umständen wie Schwerverbrecher schlimmster Sorte im Elternhause verhaften und überdies auch noch nach Bozen in die Kerker des Kreisgerichtes eskortieren zu lassen, als ob das Gerichtsgefängnis in Kaltern nicht stark genug

auch eine ge fährliche Mädchenhändlerin zu erblicken hat, hatte nämlich in den „Bozner Nachrichten" folgende An kündigung erscheinen lassen:

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 20
Datum: 09.12.1911
Umfang: 20
bleiben. Der 7. Dezember wird auch für später einen Tag der Erbärmlichkeit, ein Zeichen der politischen Machtlosigkeit für den Boz- ner „Fortschritt" bedeuten. An diesem Tage hat der Vozner Freisinn, der unumschränkter Herrscher des Bozner Gemeinderates ist, eine Wahlreform geschaffen, wie man sie reaktionärer, arbeiterfeind licher von den reaktionärsten Altklerikalen nicht er hoffen konnte. Hätten bis ietzt jene glücklichen Menschen, welche 12 K Einkommensteuer oder 20 Kronen Erwerbsteuer zu zahlen

sen, bestimmt sein sollte, auch dieser Wahlkörper wurde genommen, indem man beschloß, daß alle jene Wähler, die bereits im 1., 2. und 3. Wahlkör per das Wahlrecht haben, auch im 4. Wahlkörper, in jenem der „Rechtlosen", wählen dürfen. Was das bedeutet, weiß jedermann. Dieser 4. Wahlkör per soll nur der Schein der Demokratie des Bozner Rathausfreisinnes sein, während man auf der an deren Seite den „Rechtlosen" mit Hilfe der „Zen suswähler" das bißchen Vertretungsrecht in brutal ster Weise

desperat gemacht? Die freisinnige „Bozner Zeitung" hat bis heute noch kein Wort über den „Sieg" gebracht. Die trockenen Zahlen waren alles, was die „Bozner Zeitung" mit- zuteilen wußte. Ja, noch mehr. Um der Oesfent- lichkeit den großen Erfolg der Sozialdemokratie bei der Gemeindewahl verheimlichen zu können, hat so gar die „Bozner Zeitung sich nicht entblödet, zu schreiben, unsere Kandidaten Lagger^und Krenn wären die Kandidaten der Oberauer und Rentschner Wähler

und der KlÄnhandelsgenossenschaft gewesen. Und der Bozner Rathausfreisinn? Trotz des „gro ßen Sieges" am 28. November traut er sich nicht mehr mit den Sozialdemokraten in offener Wahl schlacht die Kräfte zu messen. Die große Zahl der sozialdemokratischen und klerikalen Stimmen ist für den Bozner Rathausfreisinn das Menetekel, das für sie ohne Schützenhilfe der dritte Wahlkörper — gewesen ist. Und um aber auch weiterhin „siegen" zu können, hat der Bozner Rathausfreisinn schon am zehnten Tage nach der Wahl eine Wahlordnung geschaffen

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