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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 02.05.1911
Umfang: 8
zu haben. An diese wollen wir uns heute wenden mit der dringenden Bitte, einmal die Vorurteile gegen eine sozialdemokratische Ta geszeitung abzulegen und der bürgerlichen Presse den Rücken zu kehren. Wenn wir die Bozner Presse betrach ten, die „Bozner Nachrichten", den „TiroIer", die „Bozner Zeitung" und das „Tiroler Volksblat t", so müssen wir offen sagen, daß keines dieser Blätter die Interessen der Arbeiter vertritt. Wenn es sich um die kleinste Verbesserung der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter handelt, so findet

zu be stellen. Was also soll die Bevölkerung Bozens lesen?— Antwort: Die sozialdemokratische „Volks-Zeitung". Wenn es sich um das Wohl unserer Kinder handelt, was tut da die Bozner Presse? Sie geht mit den Pfaffen ge meinsam vor gegen eine freie Schule. Angefangen von der Bozner Nachteule, dem „Tiroler Volksblatt", bis zum Winkelblatt „Bozner Zeitung" ist man voll des Lobes über die Religiosität unserer Kinder. Die Note „Gut" in Re ligion allein genügt dieser Presse schon, um das Kind als „reif" zu erklären

, der seine Kinder lieb hat, die sozialdemokratische Presse zu lesen, ihren Rat zu befol gen, mitzuarbeiten, mitzustreiten, das es den Kindern einst besser gehe. Was also soll die arbeitende Bevölkerung Bo zens lesen? Antwort: Die sozialdemokratische „Volks-Zei tung". Die neuesten Vorkommnisse in der städtischen Sicher heitswache sind ein Skandal für Bozen. Was tut die Bozner Presse? Sie liebäugelt mit einigen Personen und stampft andere in den Dreck. Sensationshascherei, sonst nichts. Wenn nur der eigene

man nicht. Was ist es mit einer modernen Badeanstalt für die Bozner Arbeiter? Jahrelang schleppt man diese Frage im Gemeinderate herum. Nun, der Spießer badet sich ja lieber im Wein und hat keinen Verstand für die Bedürfnisse der Arbeiter. Und was tut die Bozner Presse? Sie ist das Sprachrohr des Gemeinde rates, sie vertritt keine ehrliche Kommunalpolitik. 3. Die „Volks-Zeitung" aber verlangt ein modernes Ge- meindewahlrecht, sie verwirft die Freunderlwirtschaft im Gemeinderate. Hier müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt

werden, daß auch die Arbeiter eine Vertretung im Ge- meinderatc haben. Volksnotwendigkeiten müssen geschaffen werden. Eine Badeanstalt, billige Arbeiterwohnungen, ein Theater, damit auch der Arbeiter sich als Mensch fühlen kann. Der „freisinnige,, Gemeinderat und die „Bozner Zei tung" sorgen für die Kaufmannschaft und für den Bür ger. Wer aber tritt für die Bevölkerung Bozens ein, für eine gesunde Gemeindewirtschast? Antwort: Die sozial demokratische „Volks-Zeitung". Die Bozner Presse ist gegen jeden Arbeiter und das zeigt

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 06.05.1910
Umfang: 8
nein Schrecken, daß ihm dieselbe herausgeschnitten worden war. Es kann mit Bestimmtheit angenom men werden, daß Ernber einem internationalen Ta schendiebe zum Opfer siel. Bozen. (Die „Bozner Zeitung" als Kupplerin.) Unser Bozner Intelligenzblatt, ge nannt „Bozner Zeitung", das Blatt der hiesigen Gemeinderatspartei, hat sich einen neuen Erwerbs zweig zurechtgelegt, der wiederum beweist, was man von einem bürgerlichen Blatt alles ums .Geld ver langen kann. Die „Bozner Zeitung" befaßt

sich jetzt mit der „Kuppelei". Wer das nicht glaubt, lese die letzte Sonntag-Nummer, in der folgendes Inserat stand : „Junges fesches Mädchen in Geldverlegenheit ersucht Herrn um 5 0 Kronen. Zu jedem Gegendienst bereit. Adressen bitte in der Verwaltung dieses Blattes zu hinterlegen. Jedenfalls muß diese Art von Reklame einen schö nen „Rebbach" bringen und hoffentlich wird das junge fesche Mädchen nicht umsonst das „Intelli- genz"blatt in Anspruch genommen haben. Nachdem sich die „Bozner Zeitung" einer „riesigen Verbrei

tung" unter der intelligenten Bozner Bevölkerung erfreut, wird wohl so ein „Intelligenzler" dem! Mäd chen die 50 Kronen schenken und sich dann den Be trag ratenweise durch Gegendienste „abzahlen" las sen. Damit die „Bozner Zeitung" sich nicht etwa die Ausrede zurechtlegt, die Aufnahme dieses Inse rates sei aus Versehen erfolgt, so sei jetzt schon fest gestellt, daß auch vor einigen Jahren schon einmal eine gleiche Annonce in ihrem Anzeigenteil zu lesen war. Hoch die Intelligenz und Moral

der „Bozner Zeitung"! — (Nachträgliches zur Maifeier.) Wie in den letzten Nummern mitgeteilt wurde, verlief die heurige Maifeier in Bozen in großartiger Weise. Nun ist es interessant, wie die hiesigen Blätter ihren Lesern einen wahreitsgetreuen Bericht bringen. Mährend die „Bozner Nachrichten" (also kein! Freund der Sozialdemokraten) beim Umzug 1000 Teilneh mer zählten und im „Bozner Hof" beim Maifest 2000 Besucher, was auch stimmen dürfte, konnte es die deutschnationale „Bozner Zeitung" nicht übers Herz

„Pfuirufe", wohl in der Ab sicht, einen Krach zu provozieren und den soeben abgehaltenen Gottesdienst zu stören. Die Arbeiter zogen jedoch ruhig weiter und ließen den „schnei digen" Pfuirufer auf dem Kirchturm ruhig weiter schreien. Auch das Quartett der Bozner Freisozia listen glaubte, wenigstens für den Humor sorgen zu müssen, indem sie unter den Demonstranten Flug schriften verteilten, welche wohl von einem aus Hall oder Stein entsprungenen Irrsinnigen verfaßt wor den sind, denn man mußte sich erst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 23.11.1910
Umfang: 8
nachgekommen: ein Arbeiter-Turnverein wurde gegründet. Schon seit Jahren konnte man bemerken, wie in den Bozner Turnvereinen der Na tionalismus die Oberhand gewann, während die edle Turnerei immer mehr in den Hintergrund ge drängt wurde. Durch die Eröffnung unseres Ge werkschaftshauses ist es nun unseren turnlustigen Genossen ermöglicht, im eigenen Heim die edle und körperstählende Turnerei zu pflegen. Ende Septem ber hat sich der Bozner Arbeiter-Turnverein ge gründet und hat heute schon eine hübsche

Anzahl Mitglieder, wohl der beste Beweis für die Notwen digkeit einer derartigen Institution in Bozen. Es ergeht nun an alle Genossen, welche Lust und Liebe zur Turnerei haben, die Einladung, dem Arbeiter- Turnverein „Freiheit" beizutreten; aber auch Ge nossen, welchen es nicht möglich ist, als aktive Mit glieder beizutreten, können unterstützende Mitglie der werden und so ihre Solidarität zeigen. Arbei ter, meidet die bürgerlichen Vereine und helfet mit, daß auch der Bozner Arbeiter-Turnverein „Frei

Besitzer einer Wein stube! — Dadurch wird diese einseitige christlich soziale Kommunalpolitik allerdings verständlich. Es wäre endlich hoch an der Zeit, verschiedenen Ver kehrsstraßen etwas mehr Aufmerksamkeit zuzuwen den, wird doch immer so viel von der „aufstreben den Fremdenstadt" gefaselt. Der Bozner Nörgler. Kleinigkeiten aus der schönen Talferstadt. „Eine Damenkapelle im Schnee stecken geblieben!" Dieses bedauerliche Er eignis binden die „Bozner Nachrichten" ihren Le sern auf. Ein Reklamemittel

natürlich, um einer seits dem Besitzer des Hotels „Walther von der Vogelweide" ein volles Haus zu verschaffen, ande rerseits bringt diese Notiz den „Bozner Nachr." etwas ein. Nach der Mitteilung der „Bozner Nach richten" kann die Damenkapelle deshalb nicht aus Bozen fortkommen, weil in Rußl a n d die Züge im Schnee stecken bleiben. Der einfältige Bozner Spießer sperrt das Maul weit auf über diese ver unglückte Fahrt und freut sich königlich, daß doch noch etwas für die Kirnst in seiner Talferstadt

ge leistet lvird. Von einem Theater will er nichts wissen, das ist etwas für die besseren Leute, und die Arbeiter brauchen kein Theater, die könnten zu ge bildet werden; das ist seine Meinung. „Auf zum Kamposch," schreien die „Bozner Nachrichten, „ein Kunstgenuß steht in Aussicht, wie er feltcit zu fin den sein wird; erstklassige Kräfte, jeder Musikfreund komme!" Und richtig: Der Spießer rennt, Wissens dur st i g , wie er einmal ist, zum Kamposch. — „Eine Halbe" — der Walzer setzt ein, — „noch eine Halbe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 28.05.1903
Umfang: 8
, daß man sich wundern muß, daß man daraus immer noch keine Lehre ziehen will. „Wozner Zeitung' wo bist du?' Endlich stammelt die „Bozner Zeitung' ihr Entschuldigungssprüchlein aus unsere Frage. Das Blatt kann es nicht ableugnen, in der Danneberg- Affaire mitkompromittiert zu sein, und daSBlatt bestätigt, was wir vorauSgesa g t haben, es behauptet „tarifgemäß' das Danneberginferat berechnet zu haben, unter Berücksichtigung der „erhöhten' Satzkosten. Das ist nun ein plumper Einfall, da das Inserat gar keine er höhten

Satzkosten verursachte. Selbst wenn die „Bozner Zeitung' ihren Setzern den doppelten Satzpreis bezahlt hätte, was aber nicht geschah, so wäre die „Bozner Zeitung' nicht in der Lage, von einer „tarifmäßigen' Be rechnung zu sprechen — wucherische oder betrügerische Tarife natürlich ausgeschlossen. Warum sprach die „Bozner Zeitung' erst, nachdem der Finanzminister die Interpellation in der Schmutzaffaire Danneberg beantwortete? Weil die „Bozner-Zeitung' ihre Antwort in Gleichklang mit der Antwort des Finanz

ministers halten wollte, der — was wir wohl ahnten — sich das Konzept für diese Antwort von einem Beschwichtigungshofrat hat versassen lassen. Die „Bozner Zeitung' sagt da die genauen Worte Seiner Exzellenz des Finanzministers: „sie habe sich beim Finanzministerium um das Inserat direkt be worben,— Gegenteiliges schrieb der „Tiroler' nicht —, und sie habe bezüglich dieses Inserates mit der Firma Danneberg weder persönlich, noch schriftlich „verhandelt'. Wir wetten tausend gegen eins, daß diese Aussage

der „Bozner Zeitung' die Firma Danneberg in ihrem Eigeninteresse „bestätigen' wird. Wir wetten aber auch, daß die Firma Dannebergheutesroh wäre, wenn die andern Blätter gleich „schlaue' Behauptungen gegenüber denEnthül- lungen des „Tiroler Tagblattes'' auf gestellt hätten, statt so wenig ,geschäftsklug' der Wahrheit die Ehre zu geben. Das vom „Tiroler Tagblatt' — einem Bruderblatte der „Bozner Zeitung', das auffälligerweise keine Danneberg- geschäfte machen will, — angeschnittene Thema vom Betrüge

am Staate, will die „Bozner Zeitung' zur Selbstreklame für ihren Annoncenteil benutzen und bescheidenerweise — der Finanzmini st er hat ihr da auch die Worte in den Mund gelegt — meint sie, daß in Bozen über eine Million Kronen zur Konvertierung angemeldet wurden, sei ihr Verdienst, sei ja die „Bozner Gin Stück Geschichte der Stadt Wozen. In der Antiquariatsbuchhandlung „Tyrolia' befindet sich, zu einem Buch zusammengebunden, eine umfangreiche Sammlung von Akten, Protokollen und anderen wertvollen

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 16
Datum: 10.07.1910
Umfang: 16
andeutet, vor vier Jahren ereignet hat. Tra mals ist der Krug des Herru von Sölder in der er wähnten, von der „Bozner Zeitung" in nahezu vier vollen Seiten beschriebenen Gemeinderatssitzung tat sächlich zu Brocken gangen, und wenn ihn der Herr Bürgermeister für den Hausgebrauch quasi wieder zu- sammengeklempert und noch in Verwendung hat, ist das Sache der Bozner, ändert aber nix am Bruch des besagten Gefäßes. Weil aber die Gschicht durch die Zuschrift des Bürgermeisters jetzt doch so ausschaut

, als ob sie net wahr wär, während sie wirklich wahr ist, muß das notwendig aufgeklärt werden. Ereignet hat sic sich nämlich tatsächlich vor etlichen Jahren, aber i Hab damals nix davon zu wissen kriegt, sonst hält i sie schon damals nach Gebühr angenagelt. Daß. dies so ver spätet gschehn ist, ist so zugangen: Tie vorige Woche hat mir jemand zwei „Bozner Zeitungen" geschickt, von denen in einer der bewußte Gemeinderatsbericht angestrichen gewesen ist, und weil i koa Zeit ghabt Hab, alles zu lesen

, daß sie bei uns in Klösterreich nicht nur keine Unterstützung von Seite der Behörden zu erwarten haben, wie dies anderwärts überall der Fall ist, sondern ganz im Gegenteil von heuchlerischen Pfaffen nach Möglichkeit verfolgt und geschädigt werden, hat der besagte Budenbesitzer den Bozner Polizeikommissär Tr. Rudolph gebeten, sich die Ausstellung anzuschauen, um net am Ende hinterher Anstände zu bekommen. Tr. Rudolph hat das auch getan und wohl nur zur Ver meidung pfäffischer Umtriebe die Besichtigung dieses Teiles

gfallen lassen und ganz Bozen ist dabei auf seiner Seite gstanden. So ist der Krug des Herrn von Sölder ein zweitesmal zerbrochen und die „Bozner Zeitung" hat davon Notiz genommen, und i Hab wieder davon Notiz nehmen und gleichzeitig auf den ersten großen Krugbruch des famosen Herrn von Sölder Hinweisen sollen. lüenn der fierr von Sölder ein Deutsch- nationaler fein will, wie kommt er dann dazu, dem nächstbesten, dummen Hetzpfaffen auch außerhalb seines Machtbereiches Dienste zu erweisen

, die der ganzen Bürgermeisterei zur Bla mage gereichen? Das scheint völlig unbegreiflich zu sein, aber sehr gut orientierte Bozner wissen mir zu

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 15.07.1910
Umfang: 8
TagblaLtes „Bozner 'Zei tung". In letzter Zeit fällt er mit einer wahren Berserkerwut über die Sozialdemokraten her und tischt seinen paar Dutzend Lesern ein Mätzchen um das andere über den Verrat der deutschen Sozial demokratie auf, verschweigt aber geflissentlich den Vorgang bei der Abstimmung über den tschechischen Antrag, betreffs der Mmenskyschulen und den Re solutionsantrag Dr. Adlers über die Minoritäts schulen. Denn hätte Herr Görlich seinen Lesern über die Vorgänge im Vudgetausschuß objektiv

ist ja doch' nur: das Wachsen der Sozialdemo kratie und der Abonnenten ihrer Presse, »während dem die „BoznerZeitung"-Abonnenten an rapider Schwindsucht leiden, was schon längst die Spatzen vom Duche pfeifen. 'Wenn wir heute uns einmal mit dem Herausgeber der deutschnationalen „Boz ner Zeitung" befassen, so ist es nur darum, eimnal das „Deutschtum" des Herrn Görlich aufzuzeigen. In letzter Zeit spielt sich' nämlich die „Bozner Zei tung" als „Alleindeutsche" auf. So kanzelt sie den Deutschen Schulverein ganz gehörig

herunter, weil er einen Teil seiner Druckserlen in der Genossen schaftsdruckerei in Wien Herstellen ließ, in einer Druckerei, welche der internationalen Sozialdemo kratie (Bravo!) 'gehört. In der nächsten Nummer bringt die „Bozner Zeitung" einen zweiten 'Beweis ihres unverfälschten „Deutschtums", indem sie die Bozner Kaufleute vor einem tschechischen Reisenden warnt und die Geschäftsleute beschwört, ja bei, keiner tschechischen Firma etwas zu kaufen. Aus diesen zwei Beispielen wird wohl jeder «glauben

, daß die „Bozner Zeitung" mit ihrem Hauptschriftleiter die besten «Verteidiger des Deutschtums sind und daß der deutsche Michl beruhigt weiterschlafen kann. Doch sehen wir uns einmal die andere Seite des Deutschen Görlich an. Durch Monate hindurch er schien in der „deutschen" „Bozner Zeitung" ein In serat von Levico mit der Benennung, „Trentino", also mit jenem Worte, mit «welchem die Jtalienisch- tiroler Südtirol bezeichnen, und« erst auf eine ge hörige Rüge eines Bozner Blattes hin verschwand der Name

läßt in seiner! l D r u cker ei, Scho die „Bozner Zeitung", die alleinige Verfechterin des Deutschtums, «gedruckt wird, Flug zettel und Programme in t sch e ch i s ch e r S p r a ch e h e rstellen, Llm die tschechische Bevölkerung in seine Kinematographen hineinzulocken und die tsche chischen „Kraulen" besser einsacken zu können. Und einem solchen „Deutschen" überläßt die deutschnatio nale Partei Südtirols die Vertretung' ihrer «Inter essen. Ein derartiger „arischer" Schriftleiter wsill

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 14.04.1911
Umfang: 12
" werden von der Zeitungs austrägerin einkassiert. Dies zur Kenntnis. Ins Bern wliM MMWelM. Achtung, Maler! Die Firma Saurwein in Innsbruck ist für Maler und Gerüster aesverrt. Gewerkschaftskommission. Heute Sitzung. Bozen ist für Maurer gesperrt und Zuzug streng stens sernznhlaten. Aus Tirol. Größenwahn oder Dummheit. Aus Bozen, 12. April, wird uns geschrieben: Seit dem Erstehen des Bozner Gewerkschaftshau ses konnte man die Erfahrung machen, daß alles, was im Saale desselben stattfindet und auch für das Bürgertum

berechnet ist, in der Bozner Presse totgeschwiegen wird. Seit Jahren ist der große Musikfreund, Herr Dr. Hermann E i ch b o r n , be strebt, durch Veranstaltung von Kammermusikaben den, wobei die Kapelle Eichborn und verschiedene Musikkräfte Mitwirken, der Bozner Bevölkerung den Entfall eines Theaters zu ersetzen. Früher fanden diese Konzerte im „Bürgersaale" und Kurhause statt, welche Lokale aber für derartige Veranstaltungen als äußerst ungünstig bezeichnet werden müssen; darunter litten

Kunstkräfte heranzog und selbst nicht die größten Kosten scheute, um der Bozner kunstliebenden Bevölkerung einige genuß reiche Stunden zu verschaffen. Aber die Bozner bür gerliche Presse ignorierte diese Veranstaltungen ganz, und mit keiner Zeile wurde die Bevölkerung von derartigen Veranstaltungen in Kenntnis ge setzt. Nur die „Bozner Nachrichten" brachten ein mal eine Rezension, wobei sie aber den Namen des Saales, in welchem das Konzert stattfand, ver schwiegen. Am 24. März veranstaltete

, welches ein wirklicher Kunstgenuß war, hatte sich eines guten Besuches zu erfreuen, speziell Vonseite hervorragender Bozner Musik freunde. Ein hervorragender Musikkenner hatte nun über dieses Konzert eine Rezension geschrieben und die „Bozner Nachrichten" ersucht, dieselbe auf zunehmen. Leider hatte der Rotstift des Redak teurs in dieser Notiz derart gewütet, daß man aus dem Bericht nicht klug werden konnte. Als man diesbezüglich anfragte, soll der Schriftleiter, Herr Ferrari, sich folgendermaßen ausgedrückt

war außerordentlich stark vertreten. Die Darbietungen der Künstlerin und der Kapelle Eichborn waren geradezu einzig, und speziell die Violinsolis zeigten, wie meisterhaft Fräulein Fischer dieses Instrument zu beherrschen versteht., Durch den äußerst starken Besuch wurde aber dem Herrn Dr. Eichborn auch gezeigt, daß er durch seine Bemühungen, der Bozner Bevölkerung erstklassige Musik zu bieten, ein dankbares Publi kum gefunden hat, was ihn wohl veranlassen wird, in seinem Beginnen auch weiter zu fahren

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Gardasee-Post
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Seite 1 von 12
Datum: 24.04.1909
Umfang: 12
er ab. — — Wohl spielen dort am Bergeshang Noch Wiesengrün und Sonnenschein Und Blütenduft und Vögleins Sang —, Ins Häuschen zog die Trauer ein. Dir, Mutter, kehren Freud’ und Glück Im ew’gen Frühling erst zurück. A. Götz. Die Bozner Wassermauar- Promenade. *) Von Karl Felix Wolff, Bozen. (Nachdruck verboten.) 1 Der aus dem Sarntale hervorbrechende Talferbach strömt zwischen Bozen und Gries inmitten eines breiten, geröllerfüllten Bettes; das ist die „mara atscha“ (die große „mara“ oder „Muhre

“), von der das Schloß Maretsch seinen Namen hat. Um nun das benachbarte Land gegen den gefährlichen Wildbach und sein Geschiebe zu schützen, wurden schon in sehr früher Zeit mächtige Mauern errichtet: allmählich gelang es dann, dem Flusse, be sonders auf der Grieser Seite, immer mehr Grund abzuringen, doch ist das Bett noch heute breit genug. Die Bozner Wassermauer bestand sicher schon im 13. Jahrhundert, denn cs heißt in der Chronik, daß Meinhard II., Graf von Tirol, diese Mauer zerstört habe, um die Stadt Bozen

, mit welcher er Krieg führte, der Ueberschwemmungsgefahr preis zugeben. Das Jahr 1337 brachte den Süd tirolern Hochwasser, der Eisak wälzte seine Wogen bis an die Pfarrkirche heran und auch die Talfer scheint das Flurland be schädigt zu haben, denn bald darauf begannen die Bozner ihre Schutzmauer wieder in Stand zu setzen und sogar beträchtlich zu verstärken. 1544 durchbrach die Talfer den Steindamm und drang verwüstend in die Stadt ein; dieses Unglück veranlaßte die Bozner, eine' neue noch stärkere Mauer

im Sarntale, eine solche Menge Bäume mit, daß unter der Bozen - Grieser Brücke alle Durchlässe verstopft wurden; nun staute sich das Wasser und es enstand ein See, der mit ungeheurer Gewalt auf die beider seitigen Mauern drückte; hätte die Bozner Mauer nachgegeben, so wäre wohl ein gros ser Teil der Stadt fortgerissen und in den Eisak hinabgeschwemmt worden. Allein ehe es so weit kam, gelang es einigen kühnen Männern mittelst Haken und Stangen von einem Pfeiler der Brücke das Treibholz los

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 24
Datum: 05.08.1910
Umfang: 24
freigegeben wird. Vielleicht werden auf diese Weise die Fleischhauer in den Städten ihren bauernschädigenden Standpunkt aufgeben. Bauer, sei gescheit. In Nordtirol lesen viele Bauern noch in den Wirtshäusern die ^Jnn-brucker Nachrichten" und in Südtirol, besonders in der llmgetung von Bozen, die „Bozner 'Nachrichten". Beide Blatter. gehen sich so, al- ob fie unparteiische Blätter wären, die keinen Grashalm knicken könnten. Das trifft auch zu, wo eS fich um Juden, antikirchliche Bestrebungen handelt

an der allgemeinen Teuerung schuld ist. Nun glauben auch die „Bozner Nachrichten" in den Chor der Bauernhasser einstimmen zu müssen und schreiben zu den Handels- vertragen folgendes. .) „Kl in billiges Rindfleisch ist also für uns in nächster Zeit zu erwarten, denn zu unserem Bedauern entnehmen wir den neueren Nachrichten übet den yaridelsveitrog zwischen Oesterrnch und Serbien, daß darin kein lebendes Breh zur Einfuhr zugelassen wurde, sondern nur gffchlachiet-s und zwar weniger als im Jahre 1908 vereinbart

und sind nur auf ihren Geldbeutel bedacht, der sich aus den Taschen armer Leute füllen muß. Ihnen ist es dabei ganz gleichgiltig, ob das arme Volk das Rind- fleisch teuer bezahlen muß, wenn nur sie dabei ihren Kebach macheu Traurig aber wahr!" Bauern von Nord- und Südtirol! Hört es, was die „Boz- nev Nachrichten" von euch schreiben: Man sagt, ihr füllt euch ?den Taschen der armen Leute euern Geld beutel! Ihr kümmert euch um nicht« anderes als um den »Rebbach" (jüdischer Ausdruck für Profit) und die „Bozner Nach- nchttn

' stellen euch damit auf den gleichen Standpunkt wie jeden wuchernden polnischen Juden!!!- Interessant dabei ist, daß die "Lozner Nachrichten" ein landbekannteS feiges Blatt ist, daS fich nirgends für Recht und Wahrheit einfrtzt und ständig vor allen Leuten, natürlich wenn fie keine Bauern find, auf dem Bauche liegt. Feig bis in die Knochen, getrauen sich die „Bozner Nachrichten" doch, den ganzen Bauernstand an der StandeSehre anzugreifen. Warum wohi? Weil sichle i d er di «bäuerliche Be völkerung

alles von solchen Blättern bieten läßt und, statt eine Zeitung zu halten, die die Interessen de- Bauern stand eS vertritt, mit dem eigenen Gelde durch Abonne ments die bauernfeindliche Presse unterstützt. — In der Umgebung von Bozen, in GrieS, Zwölfmalgreien und Rentfch findet man in den Bauernstuben auch die „Bozner Nach richten". Wir find begierig, wie viele bäuerliche Leser der „Bozner Nachrichten" so gescheit sein werden, die „Bozner Nachrichten", von denen sie mit wuchernden Juden auf eine Stufe gestellt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 08.05.1911
Umfang: 8
seiner Mitknechte durch sein Benehmen, namentlich durch schwermütige Aeußerungen auffällig. Bozen. (Das „Argentinische" in B o - z e n.) Wie wir berichteten, fand die erste Sendung des argentinischen Fleisches reißenden Absatz. Selbst die Bozner Blätter, welche sich sehr oft in der ab fälligsten Weise über die Forderung der Sozial demokraten äußerten, mußten zugeben, daß das Fleisch von tadelloser Qualität ist und dem einhei mischen in keiner Weise nachsteht. Durch den Er folg der ersten Sendung ermutigt

, bestellte der Stadtmagistrat eine zweite und dritte Sendung, und zwar entfettetes Fleisch. Hatte der Magistrat bei der ersten Sendung die Aufsicht bei der Aus schrotung für sich beansprucht, so übergab der Ma gistrat diesmal den Verkauf in seiner Gänze der Bozner Fleischhauergenossenschaft. Die Bozner Metz ger kauften der Stadtgemeinde das argentinische Fleisch einfach ab, um es dann mit bedeutenden Zuschlägen an das Publikum abzimeben. Die Her ren Metzger verfolgten bei diesem Verkaufe zwei Zwecke

hat es nicht nur zugelassen, daß das Fleisch enorm verteuert wird, er hat auch erlaubt, daß die Metzger zuerst die Taschen der Konsumenten plündern und dann das so enorm verteuerte Fleisch an das Publikum abgeben können. Ein so frevelhaftes Beginnen auf die Taschen der Konsumenten wurde wohl noch nie von einer Seite so unterstützt, wie vom Bozner Freisinn. Als das Flei^ zur Ausschrotung kann gab es bereits Par tien, welche „rochen", so daß die Bevölkerung, schon durch die Fopperei am Samstag empört, überhaupt nichts mehr

kaufte. Um das Fleisch ja recht „zug kräftig" zu machen, wurde z. B. im Schlachthof ein Wagen voll Fleisch direkt in der Sonne stehen ge laden. Man kann sich vorstellen, welche Wirkung die warmen Sonnenstrahlen auf das gefrorene Flestch hatten. Und so kam es, daß man seit 14 Tagen in Bozen „Argentinisches" erhalten kann, und in der letzten Zeit sogar wieder ein billigeres Fleisch. Die deutschnationale „Bozner Zeitung" im Bunde mit dem klerikalen „Tiroler Volksblatt" versuchen nun, der arbeitenden

Bevölkerung die Schuld an dieser mißglückten Fleischsendung zu geben. Mit keinem Worte erwähnen sie den skandalösen Vorgang der Metzger mit Zustimmung des Magistrats, welcher derart war, daß selbst die anderen Bozner Blätter in scharfen Artikeln gegen diese Ausbeutung Stel lung nahmen. Mit keinem Wort hat das Sprachrohr des Bozner Freisinns Stellung genommen, als bei der ersten Sendung argentinischen Fleisches die Maurer, als sie Fleisch für ihre Arbeitskollegen holen wollten, abgewiesen wurden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 13.01.1906
Umfang: 10
, dieselben können jedoch vorläufig noch nicht zur Beurteilung dieser Institution maßgebend sein und man muß erst abwarten, wie die Allge meinheit urteilen wird. — In der Woche vor Dreikönige brachte eine Notiz der „Bozner Zei tung" unsere Klerikalen und auch einen Teil unseres freisinnigen Bürgertums in große Auf regung. Es wird nämlich jetzt im Gesellen vereine unter Leitung des hoch würdigen Herrn Präses Theater gespielt, wie dies auch früher öfter der Fall war. Da bekritelte nun die „Bozner Zeitung

", daß sich die Hauptkräfte unter den Darstellern aus Mitgliedern des Bozner Männergesangvereines rekrutieren. Da nun allgemein die Anschauung vorherrscht, dieser Gesangverein sei eine durchwegs freisinnige Körperschaft, sei es unbegreiflich, daß sich Mit glieder derselben dazu herbeilassen, bei klerikalen Veranstaltungen mitzuwirken, deren Reingewinn nebenbei noch für die gegen den Freisinn ge richtete Trutzschule bestinunt ist. Die Klerikalen leugnen es, daß der Reingewinn dieser Vor stellungen für die Trntzschule

bestinunt ist, son dern derselbe sei für den kath. Gesellenverein be stimmt. Dies ändert unserer Meinung nach nichts an dem Sachverhalt, denn Tatsache ist, daß der Reingewinn für eitlen klerikalen Zweck bestimult ist, und wenn der Männergesangverein tatsächlich so freisinniger, Tendenz ist, wie die „Bozner Zeitung" meint, so zeigt dieser Fall ebenfalls deutlich genug, wie es mit den: Frei sinn unseres Bürgertums bestellt ist. Jedoch wäre dieser Fall noch lange nicht der schlimmste - und wir erinnern

die „Bozner Zeitung" darauf, wie seinerzeit dem hiesigen Patergym- nasiiun gegenüber ein weltliches gegründet wurde — dasselbe sich aber mangels an Schüler nicht halten konnte, weil das hiesige „freisinnige" Bürgertum seine Kinder lieber in das klerikale Institut schickte. Allgemein bekannt ist ja ferner gerade in letzter Zeit, daß kürzlich eine von angesehenen Bozner Damen inszenierte Ver anstaltung stattsand, deren Reingewinn ebenfalls für diese Trutzschule bestimmt war. Von den Ehegatten und Vätern

, wenn nachher doch der Großteil der Kutte nachläust. Nicht an ihren Worten, sondern an ihren Taten sollt ihr sie erkennen. Wie mit dem Freisinn, so ist es auch mit dem Deutschtum unseres Bürger tums bestellt. Solange der Geldbeutel nicht in Betracht kommt, so lange sind viele die be geisterten Deutschen, wenn dies aber der Fall wird, so hört auch das Deutschtum auf. Auch hier hätte die „Bozner Zeitung" Material genug, um vielen ihrer Ge sinnungsgenossen den Kops waschen zu können; doch davon

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Gardasee-Post
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Seite 1 von 12
Datum: 07.08.1909
Umfang: 12
des Tirolerlandes“, wie der Bozner seine Gegend so gerne nennt;- denn wer den Gardasee einmal ge sehen im ganzen Zauber seiner südländischen Pracht, den locken die Reize des „Paradieses“ Bozen nicht mehr, den zieht es immer wieder und wieder hin nach jenen märchen haften Gestaden, wo neun Monate ein wonniger Frühling lacht, wo die subtropische und selbst tropische Flora auch im Winter ihre unvergleichliche Pracht entfaltet, in jenes Eden, das geschützt und behütet von den himmelhohen Felsenwänden

der Tirolerberge einen ewigen Jugendtraum träumt — an die Gestade des Gardasees. O, diese schöne Nixe des Benacus, die die böse Eifei sucht der Bozner nicht schla fen läßt! Drum Boykott dem Gardasee! Aber mit dieser Boykottierung ist eben nichts geworden, so viele Mühe sich auch gewisse Herren in Bozen durch alle mög lichen Zeitungen gegeben haben. Es wär’ zu schön gewesen; — da ging auf einmal durch die Blätter die Kunde, daß die ganze „schöne“ Gardaseehetze nur ein plötzliches Strohfeuer war, das, ebenso

schnell wie es aufgeflammt, wieder erloschen ist. Ja, die Italianissimi sind furchtbar schnell zur Ein sicht gekommen, welchen Bock sie mit dieser „patriotischen Kundgebung“ geschos sen, sie sind demütig zu Kreuze gekrochen und gegen die Fremden, die das „Trentino“ und den Gardasee besuchen von einer Liebenswürdigkeit, gegen die selbst die bekannte „Freundlichkeit“ der Bozner Bürger nicht aufkommen kann. Das ist nun allerdings ein böser Strich durch die Rechnung der auf jeden Fremden so eifersüchtigen

und so in alle Welt hinausgeht. Und so haben die braven „Bozner Nachrichten“ dieser Ente gleich einen freundlichen Empfang bereitet, sie gehörig ausstaffiert und präsentieren sie nun in diesem Aufputz ihren erstaunten Lesern. Man höre: „Epidemie (Wem kommt da nicht schon das Gruseln? Anm. d. Red.) ln Mori wütet der Scharlach auf so heftige Weise, daß keine Familie zu finden ist, in

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 12
Datum: 22.03.1908
Umfang: 12
-Verkaufsstelle Schalter Nr. 2 anbringen lassen. Gleichzeitig wird beigefügt, daß auch jetzt noch die Postanweisungs-Tarife auf den Postanweisungs-Blan- ketten aufgedruckt sind. Allerdings ist die Angabe seit jeher nur auf den Blanketten für den Jnlandsverkehr aufgedruckt, weil diese Tarifangaben im internationalen Verkehre in Anbetracht der vielen Verschiedenheiten der Tarife für die einzelnen Länder zu weitläufig wären. Der k. k. Hosrat und Vorstand: Dr. T r n k a. Der Bozner freifinn gebt jetzt dem Notar

Caube Tcbarf aufs nackte so weit es sich beim gänzlichen Mangel eines öffentl. Organs machen laßt. Die ehemalige konstitutionelle „Bozner Zeitung" hat seinerzeit in solchen Fällen gute Dienste geleistet, aber seit sie in den Händen Görrlichs ist und man weiß, zu was für schmutzige! Zwecke sie demselben dienen muß, ist das Blatt für jede ernste Sache unbrauchbar. Etwas Aehnliches gilt auch von der dortigen Ratsch-Kathl, dö mindestens zu zweidrittel schwarz ist, u. so ist der Bozner Frei sinn

jetzt bei, allen öffentlichen Streitfragen aus Flug blätter angewiesen, während seine schwarzen Gegner jederzeit mehrere. Papierkanonen gegen ihn spielen lassen können. Vielleicht hat der Bozner Freisinn aus seiner gegenwärtigen Notlage die Erkenntnis gezogen, daß da Wandel geschaffen werden muß. Dann könnt man vom Taubeskandal vielleicht sagen: „Ende gut, alles gut", aber wie schlecht der Anfang gewesen ist, mag aus der folgenden Stelle des vom deutschen Volks verein für Südtirol herausgegebenen Flugblattes er sehen

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Gardasee-Post
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Seite 3 von 12
Datum: 15.06.1907
Umfang: 12
-Tusculum der vor nehmen Bozner Familien. Er und das Hochland von Oberbozen sind mit den Familien-Geschichten der Bozner Patrizier häuser bodenständig verwachsen. Allerdings bot der Besuch dieses Berglandes bis jetzt physische Schwierigkeiten, zu deren Über windung die landesüblichen Bergwägelchen und Sänften herbeigezogen werden mußten. Es kann daher schon von diesem Standpunkt aus niemals genug der Bau der Rittner-Bahn gewürdiget werden. Die Wünschelrute, ge führt vom Unternehmungsgeist Jung-Bozens

Ge schlechtern Vorbehalten bleibt. Die Trace führt über St. Magdalena, dem Landstrich des besten Weines der Bozner Umgebung, vorbei am Doppelbauer in stets aussichts reicher Lage mit prächtigem Tiefblick auf den Bozner Kessel und bergseitiger Weitsicht auf die Erdpyramiden in der Rivelaun-Schlucht, bergan. Die Bahn wird ganzjährig geführt werden, jede Stunde verkehren (Walther-Platz Bozen Abfahrtstation) und in V 2 Stunde be reits das neue Hotel Oberbozen am Ritten erreichen, dessen Höhenlage, 1200

der ganz jährige Betrieb dieser Drahtseil-Strecke ge sichert sein. Die Abfahrtstation wird sich beim Bozner- Hof befinden, die Fahrzeit Bozen-Virgl 3—4 Minuten betragen. Viele Touristen und Passanten muß in Hinkunft die Benützung aller 3 Bahnen zu längerem Verweilen veran lassen, länger als sonst es üblich war Bozen als Haupt-Standquartier zu behalten. Wenn nicht alles täuscht, rückt der Kurort Bozen- Gries, rückt die* schöne Stadt Herrn Walthers von der Vogelweide nun erst recht rapid vorwärts

auf der ihr längst vorgezeichneten Bahn einer erstklassigen internatio nalen Fremdenverkehrs-Station. Und ver dienen tut sie es, die altehrwürdige Talfer- stadt. Der Bozner Kessel gehört mit Inns bruck und dessen Umgebung, mit Trient— Valsugana, mit der Gardasee-Landschaft von Arco—Riva abwärts zum Schönsten von all dem Schönen, das unser Kronland als Erb besitz zugewiesen erhielt durch Naturgnaden. Kleine Nachrichten. Arco-Riva-Torbole. Wir befinden uns gewissermaßen für einige Wochen in der „sauren Gurken Zeit

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 16
Datum: 05.11.1905
Umfang: 16
und net amal an Anzeige an den Bischof gemacht. Daraufhin hin hat die „Bozner Zeitung" den Skandal am 24. Oktober, also wieder um acht Tag später, veröffentlicht, und erst aus den Artikel hin ist die Anzeige an den Bischof erstattet und der Pfarrer zwoa Tag später vom Bischof, seines Amtes als Himmelspsörtner der kranken Menschheit entsetzt worden. Das alles wird wohl den Schluß zualassen, daß die ganze Bozner Geistlichkeit in sitt- . licher Beziehung so denkt wia die hochwürdige Re daktion

, der vom Wege seiner Pflicht selber in söllene Welt fernen abirrt, müaßt für die weit geringere Sünd haftigkeit anderer mehr Verständnis und Mitgefühl haben, sollt man moanen, aber da hat's weit g'sahlt beim „naiven alten Herrn, wia der folgende Fall be weist. Vor Jahren ist amal a Bozner Bürger S. P. im Spital krank g'leg'n und schließlich a drin g'storben. Durch seinen langen Aufenthalt scheint er die Moral des Pfarrers ziemlich klar durchschaut zu haben und der Ansicht geworden sein, daß derselbe net

das christliche Begräbnis verweigert und den Mann ein graben lassen wia an toten Hund. Der „unüberlegt zärtliche" Herr, ist also, wia man daraus sieht, nach jeder Richtung hin a würdiger Gesinnungsgenosse der hochwürdigen Redakteure des Bozner „Tiroler Volksblattes" für Gott, Kaiser und Vaterland, was hiemit zu Nutz und Frommen der Oeffentlichkeit, dö «Recht hat zu wissen, nach welchen sittlichen Grund sätzen a Zeitung redigiert wird, an der Hand be stimmter, beweisbarer Tatsachen nachgewiesen worden

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 16
Datum: 05.11.1905
Umfang: 16
Dem Himmel sei Dank, daß der seinerzeitige Antrag des Bozner Gemeinde rates Lun aus sofortigen Ersatz aller Schualschwestern durch welt- liche Lehrerinnen net durchgangen ist, denn wenn das g'scheh'n war, na'r war die neue Trutzschual vielleicht gar net, mindestens aber würde schwerer gegründet werden können als jetzt, wo neben den paar weltlichen Lehrerinnen die Schualschwestern fortwirken und so die beste Gelegenheit haben, auf Kosten der Kirchcn- seinde Schüalerinnen für ihre schon im Vau

begriffene Trutzschual anzuwerben. Die scchzigtaufend Kronen, dö wir uns zu dem Zweck von der jüngst verstorbenen Fräul'n Rößler erschlichen haben, haben freili wohl viel zwidern Staub anfgewirbelt uttb uns höchst wahr scheinlich so manche Bozner Bügersamilie abspenstig gemacht, aber mci, das wird sich wohl wieder geben. In Sprngg geahn ja a' die Kinder vieler schwarz-rot- goldener Eltern net in die städtische Schnal sondern zu den Urschnlinerinncn, obwohl sie dort weit weniger lernen

als in der städtischen Trutzschual. Aergeru timt utt nur — Gott verzeih mir die Siind — daß der Probst Trenkwalder dem f j fWastl aso a dumme Berichtigung g'schickt und damit den Dr. . nur no mehr anfgrührt hat, und obendrein a' no grad zu einer Zeit, wo die schnell berühmt gewordenen, un überlegten Zärtlichkeiten des dortigen Spitalpsarrers anfkemmen sein. Was mi döS gift hat. kann i gar net sagen, denn mir passiert aso was nia. Wenn ini die Bozner Zeitung mindestens acht Tag vor ihrem Ar tikel verständigt, hätt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 10.12.1909
Umfang: 20
Handelskammer und das Tiroler Kaölgekirge. In der Bozner Handelskammer hat man sich mit der Frage kr Tiroler KahlgebirgeS beschäftigt. Daß von Seite der christlich Men Abgeordneten angestrebt wird, das heute dem k. k. Staate Mrige Kahlgebirge soll ins Gemeindeeigentum übergehen, ist der Sozner Handelskammer nicht recht, Sie fürchtet, daß dann der .Fremdenverkehr" leidet. Die Handelskammer meint, daß dann, mn das Kahlgebirge ins Eigentum der Gemeinden übergehen «de, die Herstellung von Wegen und Steigen

wollen, dann wird ihnen keine Schwierigkeit Wachsen. Anders ist es, wenn ungeschickte, anmaßende Vertreter chiner Vereine Wege anlegen wollen, ohne die Interessen der ein- srimischen, bodenständigen Bevölkerung zu berücksichtigen. Man Äß vielleicht gar nicht in der Bozner Handelkammer, welcher tot oft die Anforderungen einzelner taktloser Vertreter oder Unter- ßndler alpiner Vereine gegenüber den Eigentümern von Grund Mb Boden waren. Vielfach hat man auch die Rechtsunkenntnis drr einfältigen Leute benützt, sie derart zu Rechtsverträgen

Weise auS- Mht. Die „rücksichtslosesten" Ausnützer deS Frem- kverkehrs stehen der Bozner Handelskammer viel ffher als die Tiroler Gemeindevorsteher. , Die Handelskammer möge die I n d u st r i e r i t t e r im Frem- Verkehrswesen bekämpfen, sie möge den Wucherern entgegentreten ff von den Bauern den Liter Milch um wenige Heller kaufen und MM- Cf4 nächste Nummer cur „Tiroler Baust dann das „Achtele" Milch um 20 Heller verschärfen. Oder man nehme Stellung gegen jene Hoteliers, die dem einfachen

zu Halbmillionären machen, dann wird man den Grund und Boden bezahlen müssen. Wenn von dem „Goldregen", den der Fremdenverkehr über daS Lgnd Tirol rieseln läßt, auch einige Tropfen in die Gemeindekaffen fallen, wird dar ganz recht sein, wir Gemeindevorsteher haben mit den Touristen ja auch oft recht viel Unannehmlichkeiten und — Kosten. Hoffentlich kümmert man sich um diese Zuschrift der Bozner Handelskammer nicht und legt sie, wie so manches ihrer Geschreibsel, mit stillem Lächeln zu den Akten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 09.05.1911
Umfang: 8
" nur die Nase verbrannt haben und unter den wuchtigen Hieben Karl Schönherrs der art zusammenbrachen, daß sie feierlich widerrufen mußten. Jetzt weiß es die „Tyrolia", was sie aber nicht hindern wird, ihre „Weisheit" noch weiter am Buche der Handel-Mazzetti funkeln zu lassen. Bozen. (Aus dem Städtewahlkreis Bozen—Meran.) Hoch an der Zeit ist es, mit der hier erscheinenden „Bozner Zeitung" ein Wort deutsch zu reden. Wenn wir bisher von diesem Blatte wenig Notiz nahmen, so geschah es deshalb

, weil uns sein Geschreibsel nicht im mindesten in teressierte. Jetzt aber, bei der Wahlbewegung, lernt man es kennen. Wie der vom Amok befallene Malaye blindlings alles zusammensticht, was ihm über den Weg läuft, so wütet auch der Ritter der Feder der „Bozner Zeitung" gegen uns Sozial demokraten. Kein Tag vergeht, wo nicht die nieder trächtigsten Verleumdungen gegen uns gebracht werden. Es ist seltsam, daß sich die „Bozner Zeitg." mit nichts anderem als mit dem Kampfe gegen die Sozialdemokratie beschäftigt

der „Bozner Zeitung"? Bisher hatten wir immer geglaubt, daß es doch unter dem Boz ner Freisinn noch etliche ehrliche und überzeugte Anhänger der freiheitlichen Idee gebe — doch weit gefehlt. Genau so, wie sich die „Bozner Zeitung" prostituiert hat, ist auch der Freisinn auf den Hund gekommen, sonst wäre es nicht möglich, allen Schmutz und Unrat auf die Sozialdemokraten ab zulegen. Kann sich die „Bozner Zeitung" an die Reichsratswahl nicht mehr erinnern? Sie wird doch wissen, daß Dr. Perathoner

nur mit Hilfe der Sozialdemokraten gewählt werden konnte, denn die Aktien für den Freisinn standen damals sehr schlecht. Genau so ist es auch heute. Zwar ist die „Bozner Zeitung" sehr siegesgewiß, wenn sie schreibt, „das Mandat sei den Deutschfreiheitlichen unter allen Umständen sicher und die Christlichsozia len haben hier nicht die geringsten Aussichten, auch nur eine nennenswerte Stimmenzahl auf ihren Bewerber zu vereinen". Es muß aber den Deutsch freiheitlichen gesagt werden, daß das Städteman dat

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 12
Datum: 26.08.1906
Umfang: 12
kann, denn dort werden in der Regel nur dö nrißhandelt, dö net sich, sondern andere haben umbringen »vollen. Wenn die Bozner Bürgermeisterei sich nur halbwegs nach dem Kultur rang ihrer uralten Handelsstadt benehmen wollt, so hätt sie auf den selbst int hintersten Rußland kanm gehörten, jeden falls aber unübertroffenen Skandal hin, alle an dem bru talen, an einem wehrlosen Gefangenen verübten Mord mehr oder weniger verantwortlichen Polizeiorgane augenblicklich vom Dienst entheben, eine streng' rücksichtslose Untersuchung

einleiten mtb beides zur Beruhigung der Bürger von Bozett öffentlich bekannt machen müassen. Davon hat man aber nix g'heart, und drum ist es höchst wahrscheinlich, daß dö zuni Schutz des Publikums ang'stellten Mörder heut no in Amt und Würden sein, als ob tlix g'scheh'n wär. Um so neugieriger kann man aber fein, wia lang die Bozner Be völkerung sich dö Polizei und deren Häupter no g'fallen lassen wird. Wer in das Treiben der Bozner Polizei einen Einblick Der Kezirksrichter von Mauders

machen, daß der in einem Jahr verübte dreifache Mord der Brixner Polizei weder von Seite der Statthalterei noch von 'der Staats anwaltschaft untersucht oder gar gesühnt worden ist, obivohl das vierte und letzte Opfer der Ermordung grad no mit knapper Not entgangen ist, aber ganz vergeblich an den Schutz der Behörden appelliert hat. Dö Unterlassungssünden rächen sich jetzt eben, denn wenn die genannten Behörden jetzt die Bozner Mörder und deren Mitschuldige zur Ver- nutivortung ziehen wollt, könnt die Bürgermeisterei

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 31.10.1903
Umfang: 12
und vertagt. Die endglütige Entscheidung soll am Freitag erfolgen. Zur „nationalen' Katzenmusik. Vergebens haben wir auf eine Antwort gegen unsere sachlichewAusführungen in der letzten Nummer mit Bezug auf die Gesetzlichkeit der italienischen Appellverhandlung beim hiesigen Kceisgerichte ge wartet. Dafür veröffentlichte die gestrige „Bozner Zeitung' an leitender Stelle einen Aufruf, worin zum Angriff auf die italienische Amtssprache in den beiden Bezirksgerichten Ampezzo und Buchen stein aufgefordert

wird. Es wird dem deutschen Nationalismus die dringende Pflicht aufgebürdet, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die italie n i s ch e Amtssprache in den beiden Bezirken zu verdrängen und an ihrer Stelle die deutsche Sprache in die dortigen Gerichtssäle hineinzu bringen. Der nationale Aufruf in der „Bozner Zeitung' hat uns äußerst wohltuend berührt, be weist er doch schlagend, wie überzeugend unsere Ausführungen in der Redaktion der „Bozner Zei tung' eingeschlagen haben müssen. Wir haben ja ausgeführt

für dasselbe habend) Da das hiesige Organ der Protestanten wiederholt in wichtigen Punkten, z. B. bezüglich Harnacks „Wesen des Christentums', sich auf die Seite der Freisinnigen gestellt hat, wird es auch in Bezug auf „Ueber unsere Kraft' deren Anschau ungen teilen. Wir aber müssen mit den gläubigen, ernsten Protestanten gegen den Inhalt des Stückes uns streng ablehnend verhalten. H Vgl. den bei Hauck (Berlin) erschienenen Vortrag von I. Weiß. gerichte teilt die „Bozner Zeitung' unsere Anschauung

. Etwas anderes ist es freilich, ob die Anregung der „Bozner Zeitung' so leicht durchführbar ist, und ob sich eventuelle Germänisatoren vom Schlage der „Bozner Zeitung' etwa, nicht geschwollene Köpfe holen würden, wenn sie: es versuchen wollten, die italienischen Bewohner von Ampezzo und Buchen stein um ihr gutes Recht zu bringen. Denn es wird uns jeder zugeben müssen, daß die dortigen Italiener ebenso ein Recht auf Beibehaltung und Berücksichtigung ihrer Sprache haben, wie dies jeder Deutsche hat. Mit ^Gewalt, Terrorismus

und Majorisierung läßt sich eine nationale Frage über haupt nicht lösen und ein derartiges Beginnen wird anstatt Nachgiebigkeit nur um so größere nationale Zähigkeit auf der Gegenseite hervorrufen. Diese Erfahrung in nationalen Sachen sollte man doch auch der extra-nationalen „Bozner Zeitung' zu trauen dürfen! Wenn wir der „Bozner Zeitung' einen Rat auf ihren nationalen Aufruf hin erteilen dürsten, so ginge er dahin, vor allem darauf zu echten, daß in anderen Orten und Bezirken, in welchen bisher noch deutsch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 02.06.1909
Umfang: 8
wirbt, dann soll es uns, wenn die Regierungsparteien den neuen Finanzplan Bi linskis durchsetzen, nicht schwer fallen, bei den näch sten Wahlen Vergeltung zu üben. Inland» Bozner Gemeindewahlreform. Wie in letzter Nummer kurz berichtet, hat der Bozner (Yenreinderat eine Reform des GeMeinde- wahlrechtes bis zur Spezialdebatte durchberaten. Die Reform ist so ziemlich, das schäbigste Wahlrecht, wel ches 'je eine freiheitliche Körperschaft — und eine solche will der Gemeinderat der Stadt Bozen

der Wahlrechtserweiterungen kennt. Jeder sozialdemokratische Vertrauensmann hätte ihm sicher Auskunft erteilt. Aber dem Bozner Freisinn ist es nicht um eine wirkliche Wahlreform zu tun, die den bisher Entrechteten einen Einfluß sichert; sein Bestreben geht dahin, eine Wahlreform zu scl asten, bei welcher die herrschende Clique keine Einbuße ihrer Macht erleidet, und deshalb müssen die bedenklichsten Finten herhalten, den nackten Egoismus zu verdecken, der aus der ganzen Wahl reform grinst. Unter die Pluralitätsritter

ist also der Bozner Freisinn gegangen; den Wählern der privilegierten Wahlkörper ein Doppelvechjt, eine Weite Stimme! — Da wagen Stadtväter von Bozen, so GR. D!e- l u g, es noch zu deklarieren: „Daß der Geist der Freiheit, des freien Sinnes in dieser Schöpfung waltet." Nun ja, den Geldsäcken von Bozen mag es als hyperfreisinnig erscheinen, wenn der besitzen den Klasse statt einer, zwei Stimmen gegeben wer den. Die Bevölkerung aber, und zwar in ihrer gro ßen Mehrheit, will von einem Freisinn nichts wissen

, der so erbärmlich nach Kastenegoismus riecht, wo von sich die Bozner Allgewaltigen schon noch über zeugen werden. * * Aus -er Domäne Schraffls. Ein Genosse schreibt uns: Unlängst, kam ich nach Sillian, dem hausgenössischjen und politischen Stammorte Schrafsts, mit den verheißungsvollen Gefühlen im Busen, in das Mekka der ChriMchfozialeN zum Barte des Propheten gewallfahrt zu sein und neuen Trost aus den alleinseligmachenden Versprech ungen des allerchristlichsten Führers gleichsam an der Quelle zu schöpfen

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