Seite 2. „Tiroler Volksbote.' Nr. 27. kleinsten bis zum größten Heuer wieder aufs neue, und dass mir Ernst ist, wird niemand bezweifeln, der den „Boten'-- Mann kennt. — Der Schreiber Nr. 2, vulgo der „Boten'-- Sepp, hat erklärt, wo ich etwas wünsche, sei er allemal dabei, und ich soll die Glückwünsche auch in seinem Namen, also in doppelter Maßerei, an alle „Boten'-Lefer auswägen. — Damit's gewiss kleckt, treten wir jetzt noch alle zwei vor euch hin und singen euch vierstimmig
Und im Beichtstuhl keine zu große Büß'; Dem Gangger im Buckel 's Bergicht, Dem Schutzengel ein lachendes G'sicht; Allen Glück und Segen m der Zeit Und eine gute Herberg' in der Ewigkeit; Dem „Bötl' hunderttausend Leser, Und wenn's mehr sind, ist's noch besser. So, jetzt hätt' ich wieder das alte Register dertappet, und wem die Geschichte zu langweilig ist, der blättere nur gleich eine Seite um. — Wer dem „Boten'-Mann aber eine Neujahrsfreude machen will, der beiße die Zähne fest über einander und lese herzhaft
weiter. — Wer oem „Bötl' aber feind ist, der schlage das Blattl jetzt nur gleich zu, denn jede weitere Zeile bringt Gelbsucht und Herzklopfen. — Der Reimmichl sagt aber heute wie vor drei Jahren: „Das Predigen ist umso feiner, je voller die Kirch' ist, und das,Boten^-Schreibenist umso lustiger, je mehr Leut' den,Boten^ lesen und bestellen.' Die fünfzehntausend hab' ich bereits im Sack, das Spinnradl ist fix und fertig da bei mir — es ist wunderbar niedlich und hübsch ausgefallen; wo es hinkommt, sag
, Südtirol', und hinten drauf: „Ich bestelle den ,Boten^ für 1901.' Das „Bötl' wird dann sogleich kommen und eine Postanweisung mitbringen, wo ic^r bloß euren Namen daraufzusetzen und die An weisung mit 1 fl. auf die Post zu tragen braucht. Wenn zwölf oder mehrere Abnehmer sich zusammenfinden, dann kostet das „Bötl' für den einzelnen bloß 80 Kreuzer, und zu jedem zwölften Stück kommt gleich ein dreizehntes ganz umsonst. — Für das „Bötl' wäre es überaus gesund, wenn recht viele Züge von zwölf und mehr
und fern, sowie das Merkwürdigste aus der ganzen Welt — ein „Bötl', das dem Volke Unterhaltung und Kurzweil schafft in Geschichten und Erzählungen, soviel dem Schreiber nur einfallen. Und reden wird das „Bötl' so einfach und deutsch, dass alle es verstehen können. Ihr dürft mit dem „Bötl' auch reden, wie euch der Schnabel gewachsen ist; vor den „Boten'- Schreibern braucht ihr euch nicht zu schenieren, mögen euch die Buchstaben noch so krumm und buckelig gerathen, und mag das Bockfleisch noch so billig