wird durch die Blätter der Pflanzen aufgenommen, und da die Atmosphäre frei beweglich ist, haben wir es nicht nötig, diesen Nährstoff den Pflanzen zuzuführen. Auch der Sauer stoff wird durch die Blätter eingeatmet. Wenn wir von einer „Düngung' des Bodens mit Luft reden, so handelt es sich um eine Verbesserung des Fruchtbarkeitszustandes der Ackerkrume in dem Sinne, daß die Luft nicht unmittelbar von den Pflanzen aufgenommen wird, sondern darum, daß sie auf gewisse Stoffe im Boden einwirkt, die nun von den Pflanzen
besser verwertet werden können. Wir haben die Verarbeitung des Stickstoffs der Luft durch die in den Knöllchen der Leguminosen lebenden Bakterien kennen gelernt. Wenn wir kurzweg von einer „Düngung des Bodens mit Luft' reden, so verstehen wir vorzugsweise darunter die wohltätige Einwirkung des Sauerstoffs der Luft auf die Boden- bestandte^le und weniger diejenige des Stickstoffs. Die Einwirkung des Sauerstoffs ist von größter Wichtig keit. Es wird hierdurch die „Gare' des Bodens befördert
, weil die Bodenbakterien zur Atmung Sauerstoff nötig haben. Unter der Mitwirkung des Sauerstoffs werden die organischen Stoffe zersetzt. Die hierbei entstehende Kohlensäure dient für' mannigfaltige Zwecke, beispielsweise für die Löslichmachung und die Verbreitung des Kalkes im Boden. Durch den Sauerstoff der Lust werben aber auch schädliche Stoffe, wie Eismoxydul, Ortstein u. dergl., unschädlich gemacht. Die Wirkung des Sauerstoffs ist somit eine sehr vielseitige. Ganz besonders wichtig ist die Düngung mit Luft
auf schwerem Boden und auf Moorboden. Sind diese Bodenarten feucht, so bleiben die Hohlräume mit Wasser gefüllt, die Luft kann nicht eindringen, der Boden ist nicht „tätig', die Bakterien sind wegen Mangel an Luft zur Untätigkeit verurteilt. Pflügen wir in einem schweren Boden den Stalldünger zu tief unter, so zersetzt er sich nicht, weil er von der Luft ab geschlossen ist, es entsteht ein „saurer Humus', der den Pflanzen keinen Nutzen bringt. Wir vergraben in diesem Falle mit dem Stalldünger
auch Bakterien und gleichzeitig die Bakterien nahrung in zu tiefe Schichten. Bringen wir durch zu tiefes Pflügen „rohen' Boden an die Oberfläche und den guten „Mutterboden' in die Tief«, so haben wir oben einen „un tätigen', von Bakterien nicht bevölkerten Boden, der die Er träge vermindert. Die Aufgabe einer zweckmäßigen Bearbeitung des Bodens besteht darin, die Ackerkrume bis zur Pfluglicfe gut zu wenden, damit die Luft alle Hohlräume durchdringt. Tagegen sollen die tieferen Schichten nicht gewendet