Wucher Kunstdünger ist für Gemüse, Blumen und Obst- bäumc am meisten zu empfehlen? Der Wert des einzelnen Düngers richtet sich nach der Menge, in der er im Boden vorhanden ist. Je mehr ein Boden Kali hat, desto weniger hat es Zweck, ihm Kali zu geben, und desto geringeren Wert hat die Kalidüngung augenblicklich.- Erst von dem Augen blicke an, wo die Kalimenge so weit aufgezehrt ist, daß sie nicht mehr genügt, hat die Kalidüngung Zweck. Was aber vom Kali gesagt wurde, das gilt in gleicher Weise
von allen anderen Düngern. Es läßt sich daher nicht so einfach sagen, init welchem Dünger man am besten die Obstbäume, das Gemüse und die Beerensträucher düngt. Im allgemeinen fehlt den Bodenarten viel Stickstoff. Das merkt man daran, wem: den Pflanzen das richtige Wachstum fehlt, sie also nicht stark treiben. Sobald Kalimangel im Boden vorhanden ist, ver färben sich die Blätter leicht bräunlich-gelb. Ganz sichere An zeichen dafür, was gerade fehlt, hat man an den Pflanzen jedoch nicht, man ist daher
aus die Bodenanalyse angewiesen, wenn man sicher gehen will. Da aber die Ausführung solcher Bodenanalysen teuer ist, so erwirbt man sich in der Praxis die Kenntnis über die dem Boden fehlenden Düngerarten am sichersten und besten durch kleinere Versuche. Mache jeder doch in seinem Garten einige Versuchsparzellen. Man dünge die eine mit Kainit, die andere mit Phosphorsäure, die dritte mit Kali und Phosphorsäure, die vierte mit Stickstoff, die fünfte mit Stickstoff und Kali
u. f. w., und es wird sich aus den Ergebnissen dieser Parzellen ergeben, welcher Stoss dem Boden für die gebaute Frucht am notwendigsten ist. Des weiteren kann man von vornherein annehmen, daß alle knollentragenden Gewächse dem Boden eine größere Kali- und Phosphorsäure menge entnehmen, während umgekehrt die Kohlarten und alle Blattgewächse vorzugsweise an den Stickstoff- und Kalireichtum des Bodens stärkeren Anspruch erheben. Auch die Obstbäume. die viel getragen haben. lieben viel Phosphorsäure und viel Stickstoff und Kali. Tagegen
sind solche Bäume, die nicht getragen haben und stark wachsen, mit Kalk und Phosphorsäure zu düngen. Kalk ist, weil er den Boden physikalisch bessert, in jedem Jahr ein wichtiges Düngemittel. (Georg Meyer im „Erfurter Führer.) Umgraben des Gartenlandes im Herbst oder vor Winter. Die Vorteile, welche das Umgraben des Gartenlandes vor Winter gewährt, bestehen besonders in folgendem: Das Land wird, wenn es schon im Herbst umgegraben wird und dann rauh oder ungehackt liegen bleibt, durch die Winterwitterung