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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 20
Datum: 16.01.1925
Umfang: 20
von dieser Einrichtung Ge brauch! Euere Kinder und Kindeskinder werden euch gewiß noch über das Grab hinaus dafür dartkbar sein. Die wichtigsten Psializennährsioffk: Stickstoff, Phosphorsäure, Kali und Kalk. Von Fachlehrer Ruzicka, Imst. Durch die Düngung sichren wir dem Boden Nähr stoffe zu, um zu verhindern, daß er an jenen Stoffen, welche ihm durch die Ernten entzogen werden, verarmt. Wer richtig düngt, wer jeweils dem Boden die not wendigen Pflanzennährstoffe in hinreichender Menge zn- filhrt

, kann, wenn alle übrigen Wachstumsbedingungen in entsprechendem Maße gegenwärtig sind, mit höch sten Pflanzenerträgen rechnen. 'Das Gesetz, von dessen Beachtung der ganze Erfolg der Düngung abhüngt, ist das Gesetz des Nährstofsminimums (das Gesetz von der geringsterr Nährstosfnienge im Boden),' welches lautet: „Der Erirteertrag richtet sich nach dem int Boden ut geringster Menge vorhandenen Nährstoffe," oder mit anderen Worten: „Die Pflanze wächst nur solange, bis der im Boden in geringster Menge befindliche Nährstoff

stufgebraucht ist, und stellt dann das Wachstum em, wenn auch alle übrigen Nährstoffe im Ueberflnsse vor handen sind." Wer also seiner» Boden einen Nährstoff zuführt, der schon in genügendem Maße vertreten ist, einen anderen aber vernachlässigt, kann einer: vollen Ertrag nicht erwarten; er treibt sogar Verschwendung. Die Kunst des Düngens besteht darin, jeweils den irr heriugster Menge im Boden befindlichen Nährstoff her- stusznfinden und zu ergänzen; nur eure Volldüngung, welche den Pflanzen

in: Boden enthalten sind, aber niemals — Und das ist das Ausschlaggebende — welche Mengen im Boden in löslicher Form Vorkommen. Die Pflanze ver trag nur in Wasser lösliche Stoffe aufzunehmen; ein Boden kann demnach beispielsweise noch so viel Kali ent halten, wenn dieses für die Pflanzen nicht aufnehmbar, das heißt, wasserlöslich ist, so wird eine Düngung mit Kali von bester Wirkung sein. Daraus folgt, daß wir, um die Nährstoffe im Boden richtig ergänzen zn rönnen, unbedingt auf den Dün- üungsversuch

in Betracht, welche von der Pflanze aus dem Boden durch die Wurzel ausgenommen werden, und zwar Stick stoff, Phosphorsäure, Kali und in vereinzelten Fällen auch Kalk. Stallmist enthält alle wichtigen Rohstoffe. Wir können bei seiner alleinigen Artwendung mit befrie digenden Ernten rechnen. Nur ein Nährstoff findet sich auch im Stalldünger in verhältnismäßig zu geringer Menge, nämlich die Phosphorsäure. Die Beidüngnug phosphorsäurehältiger Düngemittel wird zu manchen Kul turpflanzen deshalb notwendig

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 20
Datum: 14.11.1924
Umfang: 20
, der Boden bleibt feucht, es bilden sich keine Schollen, viel Unkraut samen gelangen zur Keimung, der Dünger kann besser verteilt werden. Ist es nnter allen Ilmständen notwendig, hen im Herbst umgebrochenen Acker im Frühjahre noch mals zu bauen? Im Flachland« hält inan an dem Grund satz fest, daß in: Frühjahre der Pflug nur ausnahms- sveise auf den Acker kommen soll. Man weiß dort, daß ttlzu häufiges Wenden des Bodens auch schädliche Wir- mngen haben kann. Wir tverden überall dort, wo im Krühjahre

gedüngt tverden muß, also zu Kartoffeln und Mais, bann wenn der Boden sehr stark verunkrautet oder )n fest ist, nochmals ackern müssen. Zu Sommerge- weide aber ist bei genügend lockerein Boden ein noch- makigeS Ackern im Frühjahre zu vermeiden. Ein Düngen mit Stallmist ist ja zu Sommergetreide nach gut ge düngten Vorfrüchten nicht notwendig. Es genügt da di« Berwendnng von Snperphosphat und eventuell von CHUesalpeter oder schweselsaurem Ammoniak. Ackenl wir im Frühjahre nicht mehr

, dann wird die Winterseuch- tigkeit erhalten. Im Oberinntale mit seinem säst regel mäßig trockenen Frühjahre ist di« Winterseuchtigkeit für das Gedeihen der Pflanzen besonders auf trockenem Bo den unumgänglich notlvendig. Dazu kommt noch, daß der Boden zur Saat rasch vorbereitet werden kann, man spart au Arbeit, es bilden sich keine Erdschollen, eö wird kein Unkrautsamen aus der Tiefe nach oben ge bracht; das Getreide kann früher gesäet werden. Sommer getreide lohnt frühere Saat durch höhere Erträge. Zur Futterrübe

, weil wir dadurch die tieferen Schichten des Bodens besser anszrmützen vermögen. Di« Lieftultur ist jedoch nicht durchführbar auf ttesgriindigem Boden mit einem kultursälügen Untergrund. Schotter im Untergrund läßt tieferes Wenden des Bodens nicht zu. Durch unzeitgemäßes tiefes 2lckern können aber auch Schäden hervorgerufen wcrdert, weshalb die Befolgung gewisser Richtlinien nicht außeracht zu lassen ist. Vor allent darf nur im Herbst tiefer als bisher gepflügt wer den, damit der auZ der Tiefe herauf geackerte

tote Boden dem Frost ausgesetzt wird. Zu Kartoffeln, Nüberr und Mais ist Ticfackerurtg von größtem Vorteil, niemals aber zu Getreide, tve.il dieses gegen Loten Boden sehr empfindlich ist. Die Ackerkrume darf auch nicht plötzlich vertieft wer den, sondern nur nach nub nach, um nicht aus einmal zu viel tot« Erde in die oberen Schichten zu bringen. Daß wenigstens in der erstetr Zeit nach der Tiesacke- rung eine stärkere Düngung gege.be»» werden muß, ist mit Rücksicht ans den unzersetzten toten Boden

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 05.05.1923
Umfang: 8
nur im Winter bei Schnee und ge frorenem Boden, das gleiche gilt für den Holz- abtcieb aus den durch gebannten Wäldern bis in den Graben. Bannlegung: Erl. vom 6. Jänner 1875, Nr. 8523. 2. ) A ß l i n g. Die Niesen und Gräben im Talerleitenwald, in den K. G. Thal und Schrot- tendorf; die Riesen, brüchige Grüben, insbeson dere Mittergraben im Unteraßlinger Gemeinde walde P. Nr. 342/1 K. G. Unteraßling. Verfügung: Ablieferung des Holzes nur im Winter bei Schnee und gefrorenem Boden. Bannlegung

; E. vom 6. Jänner 1875, Nr. 8523. 3. ) Bannberg und Aßling: Die Riesen in den im Glörbach einhängenden Wal dungen und Glörbach. Verfügung: Holzabtrieb nur bei Schnee und gefrorenem Boden. Bannlegung: E. vom 6. Jänner 1875 Nr. 8523. Zufolge Erlasses der Bezirkshauptmannschaft Lienz vom 6. Dezember 1920 Zl. II-1830/3 wurde der Abtrieb über deu Glörbach von ver Bannbergersüge abwärts verboten. 4. ) Dölsach. Die Niesen in den Teil- und Genleittdewäldern, die in beu Dölsachergra-- ben einhängen und der Dölsacherbach

. Verfügung: Holzabtrieb nur bei Schnee und gefrorenem Boden. Bannlegung: E. vorn 6. Jänner 1875, Nr. 8523. 5. ) G ö r t s ch a ch»G ö d n a ch und St r o- n a ch. Die Niesen irr den Teilwäldern an den Hängen in den Gödnacherbach und der Gödua- cherbach. Verfügung: Holzlieferung nur im Winter auf Schnee und gefrorenem Boden, beim Was serfalle aber ans Holzbrücken. Bannlegung: Erl. vom 6. Jänner 1875, Nr. 8523. 6. ) St. I o h a n n i. W. a) Niesen im Großbachwalo. Verfügung: Ablieferung des Holzes

: Hölzliefsrung nur im Winter bei Schnee und gefrorenem Boden. Bannlegung: Erl. vom 6. Jänner 1875, Nr. 8523. 8. ) L e i s a ch. Riesen im Harniswald. Verfügung: Holzlieferung nur bei beschnei ten und gefrorenem Boden. Bannlegung: Erl. vom 6. Jänner 1875, Nr. 8523. 9. ) N i k o l s d o r f. Die Riesen in den Wäldern, die iu den Gantschengraben einhängen und der Gantschengraben. Verfügung : Holzablieferüng nur bei beschnei ten und gefrorenem Boden. Bannlegung: Erl. vorn 6. Jänner 1875, Nr. 8523. 10. ) Nörsach

. Die Riesen in den Wäl dern, die in den Christiangraben einhängen und der Christiangraben. Verfügung: Holzablieferung nur im Winter auf Schnee und gefrorenem Boden, beim. Was serfall mit seitwärts angebrachter Holzbrücke, bei größerer! Holzmasftn Ablieferung ans Holzriesen außerhalb des Bachrunstes. Bannlegung: Erl. vom 6. Jänner 1875, Nr. 8523. 11. ) O b e r d r u m, A l k u s und A in et. a) Die Riesen in den Wäldern, die in den Ta bergraben einhängen und der Tabergraben., b) Raggental. Verfügung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 20
Datum: 28.11.1924
Umfang: 20
M das Endziel jeder Bearbettung des Bodens die „Boden- Walze oder Haue soll so geführt werden, daß der Boden „gar" wird. Das Verschwinden der Gare wird als gleich- bedeutend mit einer Verminderung des Ertrage- troH des Vorhandenseins aller übrigen Wachstumsbedingun gen angesehen. Das Wort „Gare" ist abgel itet von Gärung; der Boden befindet sich also gleichsam in einem! für das Pflanzenwachstnm sehr günstigen Garungszu stande. Die Bedeutung des Wortes „gar" deckt sich so ziemlich mit den in Tirol

erreichen wir die Bodengare, welche die Vorauf .sehung für daS ungestörte Gedeihen unserer Kultnrp'ckan- zen ist, sondern die Bearbeitung und Düngung haben die Naturkräfte, welche bei der Hervorbringung der Vo- dengare in Betracht kommen, nur wirksam zu unter stützen. Ms Merkmale der Bodengare sind fol gende anzujehen: 1. Im Zustande der Gare ist der Boden elastisch: der Fuß sinkt auf einem garen Boden nicht eiu, sorl- dern er findet einen federnden Gegendruck, gleichsam wie auf einem starker! Teppich

. Unmittelbar nach der Ackerung kann man diese Erscheinung nicht beobachten; der Fuy sinkt beim Beschrcüen des AckerZ rwch ein, was ein Beweis dafür ist, daß der Zustand der Gare erst einige Zeit nach dem Pflügen erreicht wird. 2. Der gare Boden nimmt einen größeren Raum inhalt an, er „gehl auf", ähnlich wie Brotteig. Ti.s rührt davon her, daß die bei der Verwesung pflanz licher Stoffe entstehenden G.pe die Hohlräume des Bo dens anssüllen und erweitern. 9. Der Boden zeigt im Zustand der Gare eine dunkle

Färbung, welche zurückzusühren ist auf verstärkte Humusbildung. Dunkler Boden hat eine größere« Er- wärmungssähigkeit als hellgefärbter Bodeir. 4. Garer Boden ist mürbe und Locker, er befindet sich im Zustande bester Durchlüftung, die Verwesungs und Verwitterungsvorgänge spielen sich rascher ab; die Lockerheit gestattet ein leichteres Eindringen des Wassers m den Boden, verhütet aber zugleich ein allzu rasches Aufsteigen des Wassers aus dem llntcrgrunde nach oben. Garer Boden zeigt daher immer

einen normalen Feuch- trgkcitszu stand. 5. Die Pflanzennährstoffe finden sich im garen Boden in leicht aufnehmbarer Form 6. Ein rveiteres Kennzeichen der Gare ist ein grüner Tleberzug, von Pflanzen, hauptsächlich Algen, herrüh rend, was besonders deutlich nach dem Abernten blau- reicher Pflanzen beobachtet werden kann. Die Bodengare kann erzielt werden durch richtig ansgeführte Bodenbearbeitung und wird unterstützt durch Zufuhr humusbildender Stoffe. Diese Gare wird auch die Beackerungsgare genannt

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 20
Datum: 21.03.1924
Umfang: 20
. , Wie jedes Lebewesen, wie Mensch und Tier, be nötigt selbstverftäMich auch die Pflanze genügend Nähr stoff, um sich entsprechend entwickeln zu können. Es ist daher selbstverständlich, daß auch der Obstbau,,, für die ihm gebotene Wassernahrung sich dankbar erweisen wird .und wird ein entsprechend ernährter Baum, den, die notwendigen Nährstoffe in den Boden gebracht werden, die bessere Leistung auszuweisen haben, als ein Baum, der nicht gedüngt ivird. Die höhere Leistung des Baumes wird sich sowohl im Wachstum

des Holzes, als auch im Fruchtansatz erweisen. Auch wird es möglich sein, bei entsprechender Düngung ein bis zwei Fruchtjahre mehr erzielen zu können, als bei Bäumen, denen nicht genügend Nährstoffe zugesührt werden. Die Voraussetzung für eine wirkungsvolle Dün gung ist das Vorhandensein von genügend Wasser im Boden. Es soll daher jeder Obstgartenbesitzer, dem die Mög lichkeit geboten ist, für eine Bewässerung seines Gar tens Sorge tragen, und Mar um so mehr dann, je trockener der Boden

ist, so z. B. in den meisten Ge bieten des Oberinntales. Das Wasser ist zur Auflösung der Nährstoffe im Boden und zum Transport der ge lösten Nährstoffe in die einzelnen Organe des Baumes nottvendig. Selbstverständlich wird schon zur Bildung der Zettsäfte oder der Vegetationsperiode viel Wasser verbraucht. Die wichtigsten Nährstoffe des Baurnes sind: Kali, Kali, Stickstoff und Phosphorsäure. Der Kalk. Dieser ist besonders wichtig für die Ausbildung der Früchte, er begünstigt die Zuckerent- wicklung in den Früchten

im Blatts Abstcrben der Jahrcstriebe sind meist Zeichen der Kaliarmut. Der Stickstoff. Dieser wird zur Bildung von Laub, Frucht und Holz benötigt. Hat ein Baum ge nügend Stickstoffuahrnug, so entwickelt er kräftigeres Laub, lange Triebe und gute Frucht. Ein Baum, dem genügend Stickstoffnahrung zur Verfügung steht, weist meistens eine dunkelgrüne Blattfarbung auf, allerdings ist Voraussetzung, daß auch die anderen notwendigen Nährstoffe im Boden vorhanden sind. Phosphorsäure. Diese ist besonders

zur Sa- »neiünldung iwtwendig und sind für Phosphorgaben die Stenrobstsorten an, dankbarsten. Es ist daher in jenen Gebieten, wo viel Zwetschkenban betrieben wird, reich liche Phosphordüngung notwendig. Nach Zusammenstel lung nach Pros. Dr. Barth und Dr. Steglitz gibt man pro 100 Quadratmeter Boden 2 Kilogramm Kalk, Ihr Kilogramnr Kali und 3 /<t Kilogramm Stickstoff, sowie }/i Kilogramm Phosphorsäure. 1. Natürliche Düngemittel. a) Stallmist. Durch Stallmist wird der Boden in seiner Qualität verbessert

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Alpenländische Bienenzeitung
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Seite 15 von 36
Datum: 01.03.1926
Umfang: 36
, Petersilie, Sellerie, dann die lästigen Unkräuter: Geiß fuß, Bärenklau, Roßkümmel, Kälberkropf fallen. Der Fenkel wird bis 2 rn hoch» blüht gelb und hat ziemliche Aehnlichkeit mit dem echten Dill — nicht Hederich oder Ackersenf —, der in Möhrenbeeten als Unkraut häufig vorkommt und beim Einlegen von Gurken verwendet wird. Der Fenchel verlangt eine warme, sehr sonnige Lage und guten Boden. Zur Anlage soll eine frische Stallmistdüngung nicht gegeben werden; nach der Ernte ist jedoch eine Düngung notwendig

, weil der Fenchel stark zehrt. Er hält drei Jahre aus und blüht manchmal schon im ersten Jahre (Juli bis September). Den Fenchel kann man säen oder pflanzen; ersteren Falles muß man verdünnen. Jede Pflanze soll einen Abstand von 40 cm im Quadrat haben. Im Herbste sind die Pflanzen hoch über dem Boden abzuschneiden und bei rauhen, schneelofen Wintern mit Stroh oder strohigem Mist zu bedecken. Die Samen enthalten 3 bis 7 °/o ätherisches Oel und dienen in der Heilkunde als schwach krampfstillendes und den Appetit

anregendes Mittel zur Herstellung von Fenchelwasser und Fenchelsirup, sonst als Gewürz in der Küche, Brotbäckerei und zu Theemischungen. 13. Koriander oder Schwindelkraut (Coriandrum sativum) ist einjährig und verlangt wie der Fenchel sonnige Lage und trockenen Boden; er gedeiht jedoch auch auf steinigem Boden, wenn dieser nur etwas Kalk enthält. Die Samen sind kugelig und riechen im frischen Zustande nach Wanzen, getrocknet jedoch angenehm aromatisch und gewürzhaft. Der Koriander wird in 35 cm weiten

Reihen gesät, die Samen brauchen mehrere Wochen zur Keimung. In der Jugend ent wickelt er sich langsam, erst bei Beginn der Blüte (Juni, Juli) wächst er plötzlich in die Höhe und verzweigt sich stark. Koriander zieht den Boden stark aus, sodaß er erst nach mehreren Jahren auf demselben Felde wiederkehren darf. Die Verwendung der Samen ist ähnlich wie beim Fenchel. 14. Der Kümmel (Carum carvi), der bekanntlich auch auf Wiesen wild wachsend vorkommt, ist mehrjährig. Er blüht in der Regel erst im Mai

und Juni des zweiten Jahres. In Bezug auf den Boden ist er nicht sehr anspruchsvoll; nur verlangt er etwas Kalk. Er übersteht auch strenge Winter. Frische Stallmistdüngung ist zu vermeiden; auch soll Kümmel erst nach einigen Jahren auf dem selben Flecke wiederkehren. Die Vermehrung kann wie beim Fenchel durch Saat oder Pflanzung erfolgen (Abstand 30 bis 40 cm). Der Same bleibt bei entsprechender Aufbewahrung drei Jahre keim--

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 31.10.1924
Umfang: 16
alles aus hoffende Dankbarkeit und frohe Erwartung eines besseren Daseins gestellt, so sind die griechisch-römischen Totenkulte Produkte der Furcht und des Bangens. Der Tote hatte sich zu fürchten vor dem, was ihn erwartete, und man fürchtete seinerseits den Toten. Dies kommt in allen kultischen Gebräuchen zum Ausdruck und einen guten Teil davon hat das Christentum über nommen, so zum Beispiel die Idee des Sühnopfers Der gute Boden. Eine Vauerngeschichte aus dem kommunistischen Rußland. , Don Panteleimvn Romanow

. ’ Der Großgrundbesitz war aufgeteilt worden... Nach »einiger Zeit begannen die Bauern wieder über Mangel , an Land zu jammern. „Ihr habt doch jetzt mehr im Vergleich zu früher," sagte der Vorsteher des Kreislandwirtschaftsrates. „Was haben wir von dem Mehr, bei uns ist der Boden hundsmiserabel." „Kann man das Boden nennen," sagte der Schmied. „Die Gräben schon machen uns genug Aerger. Im vo» . rigen Jahr war auf meinem Feld ein ganz kleiner Gra ben, der mich, kann ich sagen, gar nicht am Pflügen hin- derte

. Er war auch ganz gerade, an feinem Rand gingst ' du mit dem Hakenpflug wie an einer Naht. In diesem Jahr haben ihn die bösen Teufel so groß gemacht, daß , man nicht hinübersprrngen kann, er läuft im Zickzack, kreuz und quer. Du drehst dich um mit dem Hakenpflug, drehst dich um und um, bis du keine Kräfte mehr hast." „Der Boden ist anders geworden," sagte der alte Ssofron, der nur das Alte gern lobte und für die neue Zeit nur Verachtung übrig hatte. „Es gab eine Zeit, was ' waren da für Felder und Wälder

, und jetzt, die Pest weiß woher, vagen die Baumstümpfe aus dem Boden. Und die Gräben. Früher gab es keine Grüben, nun wer den es von Jahr zu Jahr mehr." „Bei den Deutschen dort gibt es keine Gräben, weiß ich warum." fiel der Soldat Philipp ein, der als .Kriegs gefangener in Deutschland gewesen war. Alle wandten sich zu ihm hin. „Also der Boden ist gut," sagte Ssofron, „die sind eben auf guten Boden gefallen." Und sich auf seinen Stock stützend, schaute er gram voll zur Seite. durch Gebet, heute noch fortlebend

dein Geld zum Fenster hinaus!" (Der Zei-, „Sollen sie nur versuchen, zu uns zu kommen, da werden sie schon etwas sehen," bemerkte der Schmied. „Ja, ein guter Boden ist wie ein verborgener Schatz, der einem unter den Händen entwischt," fügte der Dorfbader hinzu. Er hatte schlimme Augen und saß abseits barfuß auf dem Boden. Den Kopf hatte er mit einem Tuch um wickelt. Er sprach von dem Platze aus, wo er saß, mit dem Rücken zu den anderen gekehrt, weil er nicht in die Sonne schauen konnte. „Nehmt mal

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 22.07.1921
Umfang: 16
Arbeiten, welche für das Gedeihen des Wintergetreides von größtem Einflüsse ist. Das Stoppelstürzen, auch Schälpflügcn genannt, hat immer sofort nach dem Schneiden des Getreides ganz seicht! 6 bis 8 cm tief, zu erfolgen, so zwar,' daß gerade noch die Stoppeln mit der Erde bedeckt werden. Nach dem Umbrechen ist der Acker zu übereggen und bei trockenem Boden zu walzen. Die Stoppelrückstände verwesen auf so behandeltem Boden rasch, das Land trocknet nicht aus, der Boden verhärtet

nicht, sondern er wird durch die obex- slächliche Lockerung für das Eindringen von Wasser und Luft geöffnet, er stellt seine Tätigkeit nicht ein. Zahlreiche Unkräuter laufen auf und werden durch öfteres Eggen vernichtet. Durch das Stoppelstürzen erspart man viel an Dünger, weil viele Nährstoffe des Bodens aufgeschlossen werden, man erspart aber auch an Saatgut, denn der Boden wird unkrautfreier und fruchtbarer. Nu mittelbar nach der Ernte besitzt der Acker immer eine hinreichende Feuchtigkeit, sodaß das Schälpflügen

vor der Bestallung.des Ackers, sondern immer w e n i g ste u S 14 Tage vor der Saat ausgeführt werden. Das umge brochene Land bleibt bis zur Saat in beit Furchen liegen. Welchen Zweck verfolgt man mit dem frühzeitigen Ackern zur Saat? Dem Boden soll Gelegenheit gegeben werden, sich bis !pr Saat zu setzen, was für alle Getreidearten, namentlich aber für den Roggen von ganz besonderer Bedeutung istt denn sie gedeihen auf gut ab gesetzten, geschlossenem Boden erfahrungsgemäß besser, als auf dem lockeren, uumittelbar

vor der Saat gestürzten Acker. Das Auswintern kommt auf gut abgelagertem Boden nicht so leicht vor, lveil derselbe durch den Frost nicht so stark gehoben wird als der lockere Bodeu. Der Grund, daß in vielen rauhen Lagen Tirols der Roggen säst regelmäßig versagt, wird wohl auch häufig darin, gesucht werden müssen, daß man hier die Aecker immer sofort nach dem Umbauen einsät. Als ein weiterer Vorzug des früheren Bauens kommt ein gleichmäßigeres, rascheres Auslaufen der Saaten in Betracht, lveil

der abgelagerte Boden feucht ist und die Samen von unten her mit Wasser ver sorgt werden. 2. In vielen rauhen Lagen, in denen das Getreide spät reift, hat man nicht Zeit zum Stoppelstürzen, man vermag auch oft nicht die Saatfurche längere Zeit vor der Aussaat zu geben. In klimatisch günstigeren Gegenden, wie irn Oberinntale geschieht es sehr häufig, daß man nach Kartoffeln noch Roggen und nach Türken Weizen baut; da gebietet es dann die Kürze der Zeit, den Acker rasch umzubrechen und schleunigst zu bestellen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 18
Datum: 26.09.1924
Umfang: 18
. Es sollen daher einige Maßnahmen be sprochen werden, welche zur Beschleunigung der Reife dienen und in vielen Gegenden regelmäßig ausgeführt werden. Das erste ist das Entgipfeln der MaisPflarHen bis Wm oberster: Kolben. Wenn dies jetzt geschieht, wo die Blätter doch nach und nach vergilben und ihre Eigenschaft als stärkebildeu.de Organe verlieren, ist die Schädigung durch den Entzug von grüner Pslanzenmasse nicht sehr groß. Dafür aber kann die Sonne die Kolben und den Boden durchwärmen, der wanne Wind

ab, sobald die Körner sich zu färben beginnen und stellt ihn samt den Kolben irr Puppe:: (kleinen Scho bern) auf wie daS Halnrgetreide. Die Kolben so lim dann schrrell und gut Nachreifen. M a r ch a l. Pflug — öder Bodenfräse. Bon Erich M a y r. Um ein richtiges Urteil über die Art der Boden bearbeitung abgeben zu können, müssen wir uns zu erst die Frage, was wir durch die Bodenbearbeitung erreichen wollen, beantworten. Vor allem müssen wir für die Pflanzen einen mög lichst günstigen Standort schassen

, der Boden soll die atmosphärischen Niederschläge gut aufnehmen, sie iit die Tiefe leiten und in trockenen Zeiten wieder der Pflanze zuführen, die Erde soll gut durchlüftet werden, die Boden bakterien sollen die zu ihrer Entwicklung nötige Wärme, Lust und Feuchtigkeit finden, damit der durch sie ein geleitete Gärungsprozeß stattfinden kann und die Nähr stoffe für die Pflanzen richtig aufgeschlossen werden. In welchen: Maße erfüllen nun die oben auge- führten Geräte diese Forderung? Beim Wendepslug

wird der Boden in großen Schol len gewendet, welche dann an ihrer Oberfläche durch die Egge zerkleinert und zerkrürnmelt werden, während sie in ihren: unteren Teile nicht mehr einer Zerkleinerung zugänglich sind. Außerdem entsteht an der sogenannten Pftugsohle eine fest gestrichene Schicht, welche unter Um ständen im lehmiger: Boden sogar ziemlich wasserun durchlässig sein kar:n. Bei Liefern Pflügen werden die Boder:bakterier: ebenfalls in die Tiefe gepflügt und fircden dort in der festen Scholle äußerst

ungünstige Lebens bedingungen, so daß es geraurne Zeit brauche:: rvird, bis sie sich wieder in genügender Anzahl erttwickelt haben. Bei zu tiefen: Pflügen kann es ar:ch vorkornrnen, daß der Boden aus Jahre hinaus ur:fruchtbar wird, weil den Bakterien direkt die Leber^bedingrmg entzogen wird und toter unanfgeschlofsener Grund an die Ober fläche kommt. Bei der Fräsarüeit wird der Boden von Grund auf fein gekrümmelt, durchmischt, gelockert und durch lüftet. Sein Aussehen nach den: Fräsen kann am ehesten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 16.07.1920
Umfang: 12
Freitag, den 16. Juli 1920. ,Tiroler Bauern-Zeitung' Nr. 29. Seite 7. Der Anbau der Zuckerrübe. Die Zuckerrübe wird so wie die Runkelrübe in Reihen mit Entfernungen von 30 bis 35 cm angebaut. Der Same wird in dem entsprechend vorbereiteten Boden nicht tiefer als zwei bis drei Zentimeter untergebracht. Wenn matt den Samen mit der Hand sät, so lockert man den Boden an der Pflanzstelle mit einem entspre chenden Werkzeug und läßt auf Entfernungen von 20 bis 25 cm immer zwei bis drei Samens körner

in die gemachte geringe Vertiefung fallen, die man dann mit lockerer Erde bedeckt. Wird der Samen mit einem Setzpflug oder Sämaschine untergebracht, so stelle man die Maschine so ein, daß auf 1000 m 2 zirka 3 kg Samen aufgehen. Die Zuckerrübe verlangt kräftigen, nicht zu feuchten Boden, der in guter Dungkraft steht. Es wird sich daher in Gegenden, wo Mais ge baut und dieser, wie üblich, stark gedüngt wird, der Anbau der Zuckerrübe nach Mais ernpfehlen, in welchem Falle der Boden durch die vorherge gangene

Hackfrucht auch mehr unkrantrein ist. Steht Kunstdünger in Form von Kalidünger (Kaimt, Kalidungsalz) zur Verfügung, so wird durch dessen Anwendung der Zuckergehalt ge steigert. Jedenfalls ist dieser Kunstdünger spätem stens vier Wochen vor der Aussaat des Samens in den Boden zu bringen. Sehr gut ist Holz asche, die auch als Kopfdüngung angewendet tverden kann und dabei gegen Ungeziefer (Erd flöhe) wirkt. Bei dem Kohlenmangel wird auf dem Lande mehr wie sonst mit Holz geheizt und sollte daher

die außerordentlich wertvolle Holzasche überall sorgfältig gesammelt werden.' Vorzüglich ist die Anwendung von Jauche, die am besten im mit Wasser verdünnten Zustande zwischen die Rübenzeilen ausgegossen wird. Wenn diese außerordentlich gute und leicht durchführ bare Düngung nach einer Hacke (also in den aufgelockerten Boden) erfolgt, so ist die Wirkung ausgezeichnet. Der Boden ist vor der Aussaat gut zu eggen und, wenn erforderlich, mit einer Ringelwalze zu bearbeiten. Der Acker ist erst kurz vor der Aussaat

für dieselbe fertigzumachen, damit die Bodenfeuchtigkeit ein rasches Keimen ermöglicht. Die Aussaat erfolgt bei genügender Bodener- tvärmung Ende April oder Anfang Mai (nicht zu früh, weil die junge Rübenpflanze gegen Frost empfindlich ist). Besonders wichtig ist das sorg fältige Behacken der Rübe, welches ebenso wie bei der Burgunderrübe möglichst bald und bei stark unkrautbildenden Boden dann noch einige Male gemacht werden muß. Wenn die Rüben pflanzen am Wurzelansatz Bleistiftdicke erreicht

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 20
Datum: 05.12.1924
Umfang: 20
von schwarzem Wall Diser-VLehzurückzuführm sein, tmm auch 'diese späten keltischen Einwanderer ihre Eh ringer in ihre neue Hei- Mat mitgenommen habet? sollte??, was ja sicherlich nicht NuSgeschlossen ist. Wahrscheinlich ist, daß die Tuxer schon ÄieL früher in Tirol, mit bedeutend größeren und lvich- ßigeren keltischen Volks verschrcHungen eingemand^L sind» Titzrzuchwbsrmspektsr Kögl. Meribait. Die Bedentsng der Bsdengare. Ron Fachlehrer Nuzicka, (Schüch.Z 1. Durch die Bodenbearbeitung wirb der Boden Mockert

sich der Schluß ziehen, daß zwischen zme? Deackerungen eines Feldes immer eine gewi.se Zeit ver- UreWerr muß, bis der Z?Oand der .Gare erreicht ist.. Der Boden soll nach jeder Bearbeitung „abrnherr^ was im Lvarnrerr Klima kürzere Zeit als Lin rauher? bean sprucht. Den Boden allzu rasch hintereinander Zu pflü gen, muß im allgemeinen als schädlich erachtet werden weil hiedurch die Tätigkeit der Bakterien im Boden ema Störung erleidet. Mm? merke sich, daß nicht durch alftu. häufiges Bearbeite?? des Bodens

seine giinstigste Be schaffenheit herbeigesührL wird; namentlich Sandbode?? ?ft gegen zu häufiges Bearbeiten mit P'Lug und Egge empfindlich, die Boderrteilchm verl'eren ihren Zu.amm u- Hang. T-er Boden rmrd zu Lose. Mar? spricht in solchem Falle auch von -eine?!?. „Towslügen^ oder „Toteggen.^- deS Bodens. Im Herbste gepft'ügter („gebrachter^') Boden wird bis zuu; Frühjahre die Gare erreichen, vorausgesetzt daß der Boden über Mütter nicht allzu fest geword n und verschlammt ist. Zeitiges Eggcm im Frühjahre

, so bald der Boden gmüg.ns abgttronwt ist, wird di.' G -re erhalten. Nochrnaliges Allem im Frühjahre zu Getreide sollte nur ausnahmsweise bei starker Ber??ukraut?r?rz nnd Berkrustung des Bodens stat:fm.den und soll dann imrner nur seicht geschehe??. Ein Boden, welcher Hackfrüchte ü: re stark beschattende Pflmrzen (Hüls-nfrüchte) ge. ragen ha!, verlangt wertiger Arbeit, un? für die nachfolgende Frucht Lu saatfertigen Zustand gebracht zu rserden. P'lügen zu nassen oder zu trockenen Bodens Herstört

uamentttch auf den schweren Bodenarten (Lehm, Tor?) die Gare;j es tritt die sehr unerwünschte Schollenbildung ein. Beim? Egge?? zu itaffejt Bodens wird der Boden „schmieren", es bildet sich nach den? Aus trocknen eine Kstuste. Eine Verhärtung des Bodens tritt auch ein, wenn er in ftacht-em Z??stande gemalzt ?Bird; er wird fest wie eine Terme und trocknet zu stark aus. -Bei der Bearbeitung, des Bodens achte man imrner aus den günstigste?? Feuclft tigkeitszustand. Die gewalzten Frich.'arsnaten lock

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 28
Datum: 21.12.1923
Umfang: 28
, daß ich vielen und guten Mist und gute Sure (Jauche) habe, dann brauche ich keinen Kunstdünger. 8. Der Kunstdünger ist eben etwas künstliches, er kann deswegen dem Boden und den Pstanzeu auf die Länge nicht gilt tun; er ist nur ein Reizmittel, das den Boden aus- peitscht, seine ganze Kraft auf einmal herzugeben,' und nach her ist es cuS: der Boden wird durch den Kunst dünger auSge raubt. Diese beiden Einwäude sollen in den folgenden Zeilen in sachlicher Weise auf ihre Richtigkeit oder Unrichtigkeit geprüft

usw., sondern er sorgt peinlich dafür, daß die Pslauzennährstofse des Mistes und der Jauche so gut als möglich erhalten werden und seinen Aeckern und Wiesen zugute kommen. Nun gut, wir nehmen an, es herrsche auf einem Tiroler Bauernaute eine ausgezeichnete Mist- und Jauch ewiri schüft, ist der Kunstdünger jetzt wirklich ganz überflüssig? Gehen wir der Sache etwas auf den Grund! Jeder Boden enthält eine gewisse Menge von Pflanzen nährstoffen, der eine mehr, der andere weniger (wieche und greidige

Böden). Immer aber ist nur ein kleiner Bruch teil dieser Nährstoffe in Wasser löslich und damit für die Pflanzen ausuehmbar und mit jeder Ernte entnehmen wir dem Boden einen großen Teil dieser löslichen Nährstoffe Geben wir die entnommenen löslichen Nährstoffe dem Boden wieder vollständig zurück, wenn wir nur mit Stallmist und Jauche düngen? Nein! Denn 1. lassen sich auch bei der besten Aufbewahrung von Stallmist und Jauche kleine Nährstoffverluste nicht ver meiden; 2. ein Teil der mit Stallmist

und Jauche auf da- Feld zurückgebrachten löslichen Nährstoffe versickert so tief in den Boden, daß ihn die Pflanzen niemals mehr erreiche» können; 3. verkauft jeder Bauer alljährlich das eine oder an dere Stück Vieh, oft auch Milch, Butter, Käse, Eier, Ge- tteide, Kartoffeln, und in diesen verkauften Produkten ver läßt eine nicht geringe Menge von Bodennährstoffen die Aecker und Wiesen des Hofes auf Nimmerwiedersehen. Daraus folgt also sonnenklar: ein Teil der durch bi« Ernte dem Boden entzogenen

löslichen Pflanzennährstoff» wird dem Boden nicht mehr zurückgegeben, wenn wir nur mit Stallmist und Jauche düngen. Angenommen, wir geben unseren Böden jedes Jahr '/s der löslichen Nährstoffe, di« wir ihnen im vorangegangenen Jahre entzogen haben, mir Stallmist und Janchedüngung zurück, so müßten unser« Böden schon nach wenigen Jahren keine löslichen Nährstoff« mehr besitzen und könnten deswegen auch keine Pflanze» mehr ernähren. Nun wird aber jedes Jahr durch die fort schreitende Verwitterung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 13.06.1924
Umfang: 16
hergewachseu ist? Dann könnte man doch das ganze Zeug auf einmal vernichten und käine so am billigsten weg! Ganz im Gegenteil: je früher wir das erste mal hacken, desto besser. Mancherorts säet man in die Kartoffel- und Rübenzeileu sogar einige Haser- körner ein, die durch ihren schnelleren Aufgang die Reihen sichtbar machen, bevor die Kartoffeln oder Rüben ihre ersten Blätter aus den: Boden schieben. Pecken wir recht früh, auch wenn noch fast kein Unkraut zu sehen ist, so erleichtern

wir durch die Lockerung des Bodens unseren Nutzpflanzen das Aufgehen. Die ge lockerte oberste Bodenschichte trocknet daun zwar schnell aus, schützt aber desto besser die. darunter liegende Acker krume vor dem Verlust der Feuchtigkeit. Die warme Frühlingsluft kann in den lockeren Boden leichter ein- dringen. Die Folge von alledem ist eine raschere und üppigere Entwicklung der angebauten Frücht. Und wenn diese einmal den Boden ordentlich beschattet, kann das Unkraut gar nicht mehr stark aufkommen. So erreichen

wir durch möglich st frühes Hacken viel leichter und billiger unkrautreine Felder, als wenn wir mit dem Pecken warten, bis viel Unkraut zum Aushacken da ist Wie oft soll man hacken? So lauge das Feld noch betretbar ist, soll so oft gehackt werden, als der gelockerte Boden durch stärkeren Regen zusammen- geschlämmt wird. Wie soll man hacken? Ein alter, erfahrener Gutsverwalter klagte mir einmal, daß seine Leute beim Pecken der Felder gar nicht vorn Fleck kämen, weil sie. gewohnt seien, mit vielen kurzen Schlägen

zu hacken. Die Arbeit gehe doch viel besser und hurtiger von statten, wenn man die Hacke nach jedem Schlag lang durch den Boden hinziehe. Der Mann hat meiner Ansicht nach sehr recht gehabt. Die Hauptsache beim Hacken ist aber, daß die ganze Ackeroberfläche nach denr Pecken auch gelockert liegen bleibt. Leider ist es in manchen Gegenden Tirols immer noch Brauch, daß der Pecker den soeben gelockerten Boden im Vorwärtsgehen wieder Zusammentritt. Das ist sehr 'schlecht und kann doch so leicht vermieden

werden. Beim Hacken soll jeder Arbeiter den rechts oder links von ihm liegenden Zeilen zwischenraum bearbeiten. So lockert dann der zweite Arbeiter den vom ersten Pecker sestgetretenen Boden, der dritte Arbeiter behackt den vorn zweiten begangenen Boden usw. Bei dieser Arbeitsweise ist und bleibt das ganze gesteckte Feld offen. Nach rechts oder links hacken kommt einem anfänglich allerdings schwerer vor, als das Hacken geradeaus. Bei einiger Uebung geht es aber bald ebenso leicht und ebenso schnell

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 28
Datum: 21.12.1923
Umfang: 28
sein wird. fl. „Der Kunstdünger kommt aus der Fabrik. Er ist etwas künstlich Hergestelltes und er kann dem Boden nicht gut tun; ich Hab es mit Kunstdünger probiert, zuerst ist das Gras toll hergewachsen, aber im dritten Jahr war es aus mit der Freude. Ich bin deswegen zu dem festen Glau ben gekommen, daß der Kunstdünger nur so eine Art Schnaps für den Boden ist; er treibt aus dem Boden die ganze Kraft, die ganze „Wiechn" auf einmal heraus, der Kunst dünger raubt den Boden aus. Diese Erfahrung Hab nicht nur ich gemacht

, sondern auch viele meiner Nach barn. Und drum will ich vom Kunstdünger nichts mehr wissen!" S o hört man unsere Landwirte oft sprechen! Ist das wahr, ist das richtig, was hier über die künstlichen Dünge mittel gesagt wird? Es lassen sich in der Tat Hunderte von Fällen ansühren, die zu bestätigen scheinen, daß die Kunstdünger für den Boden wirklich nur das sind, was für das Zugtier die Peitsche ist. Also fort mit den Kunst düngern? Nur gemach! Die Sache soll zuerst einer gründlichen Prüfung unterzogen

). Das klingt nun furchtbar theore tisch, ins Praktische übertragen heißt es: Der Bauer kann noch so viel Mist auf ein Feld führen, wenn es nicht regnet, wächst auf diesem Felde doch nichts. Das sieht jeder ein. Ebenso verhält es sich aber auch mit den einzelnen Nähr stoffen: ist von einem Nährstoff nichts im Boden, so kann dieser Mangel nicht verbessert werden durch eine umso größere Menge anderer Nährstoffe. Am leichtesten fehlen dem Boden folgende vier Nährstoffe: Stickstoff, Phos phorsäure, Kali

und Kalk. Findet die Pflanze im Boden nur ganz wenig Phosphorsäure, so ist ihr nicht ge holfen, wenn dafür sehr viel Stickstoff oder Kali oder Kalk im Boden ist; man kann auch so sagen: wenn die Pflanze im Boden keine Phosphorsüure findet, so kann Stickstoff, Kali und Kalk haufenlveise im Boden sein, die Sonne kann scheinen so schön sie will, der Regenfall kann noch, so günstig fein, die Pflanze gedeiht trotzdem nicht. Kann'die Pflanze zwar ein klein wenig, aber nicht genug Phosphorsäure im Boden

: Der Ertrag eines Feldes wird von demjenigen Wachstumssak- t o r (Licht, Wärme, Wasser, Stickstoff. Phosphorsäure, Kali, Kalk) bestimmt, der am wenigsten vorhanden ist. Wer die Richtigkeit dieses Satzes eiugesehen hat. der wird auch das folgende ohne weiteres begreifen: Wir nehmen an, ein Boden enthalte Kalk, genügend zur Erzeugung von 25 dz Roggen, Kali, „ * » « 1^ m n Phosphorsüure. „ „ . „ 12 „ Stickstoff, „ ,, „ „ 8 „ „ Dieser Boden wird nur 8 dz Roggen erzeugen können, weil ein Wachstumsfaktor

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 24.02.1927
Umfang: 20
28 Romanus Di?"->,ag. 1 Albin Asckermittnwck, 2 Agnes v. P.: Dann rstag, Z. Kunigunde. Verschiedene Umstände haben während des Krieges und in der Nachkriegszeit zusammengewirkt, die Preise für Grund und Boden stark emporschnellen zu lassen. Der furchtbare Mangel an Lebensmitteln hatte allen Volks- kreisen es lebhaft zum Bewußtsein gebracht, welchen Wert es hat, ein Selbstversorger zu sein und sich von der eigenen Scholle nähren zu können. Damals wollte alle Welt ein Bauer sein ober ein Bauer

werden. Dem Kriege folgte die Geldentwertung. Während die in den Banken und Sparkassen eingelegten Goldwerte zu fast wertlosen Papierfetzen wurden, behielt Grund und Boden den früheren Goldwert, ja steigerte denselben. Die mit dem Gelbe gemachten Erfahrungen wirkten fort und zeigen auch heute noch ihre Nachwirkungen. Hatte man vor dem Kriege das Geld überschätzt und auf die in den Geldinsti- tuten hinterlegten Ersparnisse allzu viel vertraut, machte sich nach der Geldentwertung ein fast unausrottbares Mißtrauen

auf jedes Papiergeld immer stärker bemerk- bar. Nicht mehr Geld, sondern Ware wollte man haben und unter den Waren schätzte man Grund und Boden längere Zeit hindurch am höchsten. Denn dieser, so rech nete man, kann seinen Wert nicht verlieren und darum hielt man eine Kapitalsanlage auf Grund und Boden für unbedingt sicher. Die erwähnten Meinungen hatten die Preise von Grund und Boden ganz außerordentlich in die Höhe getrieben. Weil man zur Wertbeständigkeit des Geldes kein rechtes Vertrauen mehr fasten

wollte, steigerte sich die Nachfrage nach Grund und Boden. Denn wer Geld hatte, wollte diesem Besitze durch solchen Ankauf Be ständigkeit geben. Es verminderte sich aber gleichzeitig auch das Angebot, denn wer Grund und Boden befaß, wollte einen so wertbeständigen Besitz nicht so bald für unsicheres Papiergeld hergeben. So ist es gekommen, daß die Bauernanwesen schon während des Krieges und noch mehr in der Nachkriegszeit an Verkehrswert sehr ge wonnen haben, also teurer geworden sind. Bei den Bauerngütern

sind wohlfeil! Für den Bauernstand ist es ein großer Schaden, wenn die Bauerngüter sehr hoch im Preise stehen, wenn also der Verkehrswert den Ertrags- wert um ein Bedeutendes übertrifft. Denn infolge des hohen Preises von Grund und Boden werden beim An kauf eines Bauerngutes meistens große Kaufschulden in der Form von Hypotheken gemacht, so daß ein solcher Bauer schon von allem Anfang an ein Harthauser ist. Eine andere Folge ist, daß bei hohen Grundpreisen die Bauern viel schwerer Zukäufe zu ihren Höfen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 31.10.1924
Umfang: 16
, ihn zu ver stehen. Es kam mir daher sehr ulkig vor, als ich einen Sheffielder, mit dem ich eine Unterhaltung - zustande brachte, über den schrecklichen Londoner Dialekt sprechen hörte. Ich mußte an den guten Landsmann denken, der sich einstmals beklagte. sehen — fängt die Erde an, störrisch zu werden und will nicht mehr gebären. Und der Wald, man weiß nicht, wieso — schreibt man mir — ist niedergebrannt." „Wie kam es?" „Wer weiß das?" „Sicher gefüllt dem Boden wieder nicht, daß der Bauer gekommen

ist." „Jetzt weiß man gar nicht mehr, wo der gute Boden steckt," sagte seufzend Ssofron. „Er ist wohl dorthin entschwunden," sagte der Dorf- bader, der noch immer in derselben Stellung saß und ohne jemanden anzuschauen mit dem Daumen rückwärts nach rechts zeigte. Alle schauten dorthin, wo hinter den Roggenfeldern am Horizont in der Ferne sich neblige Waldstreifen bläuten. „Ach nein, ich sehe schon, wohin du auch gehst — kein Ende," sagte Andrey Gorium, ein magerer Bauer, der barfuß auf dem Balken saß

. „Ja, jetzt hat man uns ein Stückchen Land zugeteilt," . sagte Ssofron, „aber das ist doch immer dieselbe Erde, hi^ige Erde. Hätte man uns von einem anderen Orte rmren Boden gegeben, das wäre eine andere Sache. Oder vor zwanzig Jahren schon, da hätten wir zwanzig Jahre ■ lang diesen guten Boden ausnützen können. Nun werden wir drei Jahre pflügen und es wird schon nichts mehr sein." Er nahm den Filzhut ab und kraute sich langsam den Kopf. „Keine drei Jahre wirst du pflügen," bemerkte der Schmied. „Und die Nikitower Erde

haben damols die Finnen ge kauft, bei ihnen bleibt der Boden immer fruchtbar." „Die haben ihn früh bekommen, daher bleibt er so." „Wer weiß, vielleicht pflanzen sie immer Minze?" „Ja, sie kennen das Zauberwort, deshalb bleibt er so fruchtbar." daß alle deutschen Stämme ihren Dialekt haben, „bloß mier Sachs'n nich' . . ." Die hügelige Umgegend mag bei schönem Wet ter gewisse Reize haben, doch es regnete entsetzlich und ich fuhr nach wenigen Tagen weiter nach dem Norden, über Leeds und Carlyle in das Herz

aber witziger Menschenschlag und als Genossen sympathischer als die Londoner. In Glasgow waren besonders die Shieldhall- Werke, die Fabriken der schottischen Genossenschaf ten, sehenswert. Die Schotten sind auf deren Ueberlegenheit den englischen gegenüber stolz. In der Tat ist die Genossenschaftsbewegung der Ar- „Das ist richtig," stimmte Ssofron-zu, „wie für die Frucht, braucht man für den Boden das richtige Wort. Und wer kennt das Wort heutzutage? Siehst du, was für eine Jugend Heuer ist? ..." Er schaute

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 18
Datum: 30.05.1924
Umfang: 18
__ fit Wreir, S. Bez., Truimerstraße 1, in Woftu, nie fttr Vs Hektar genügen, -unr Preise von je 5000 Kronen ab. Bei der Bestellung ist anzugeben, welche vülsenfruchtart angebaut werden soll. Wenn auch die Wicke wie alle Hülsenfrüchter befähigt ist, mit Hilfe der Bakterienknöllchen an ihren Wurzeln den Luststickstoff sich anzueignen und damit den Boden |u bereichern, so soll zu diesem Futtermischling doch eine Düngung mit altem Stallmist gegeben werden, damit er rascher vorwärts kommt. Die Zeit

, die zur Verfügung steht, ist ja kurz, und bis die Wur^elbakte- tien ihre Tätigkeit beginnen, vergeht auch wieder eine Weile. Nur wenn der Boden noch in guter Dunakrast steht, kann man von der Stallmistdüngung absehen. Superphosphat (250 Kilogramm auf 1 Hektar) soll je doch immer gegeben werden, auf leichtem Boden auch itOprozentiaes Kalisalz (150 Kilogramm auf 1 Hektar). Der Stoppelsturz soll sofort nach dem Getreide schnitte erfolgen, so lange der Boden noch frisch ist. Die Stoppeln müssen möglichst kurz

bekämen. W ist nur schade, daß die meisten Landwirte das Genossenschastsleben Wh M wenig! be weisen. . > Daß etwas geschehen muß, sieM jeder ein,, aber Mgreisen will niemand. Hoffentlich Kringel: merttq Air» regungn: eine lebhafte Debatte ins Rollen,, wodurch noch Manche Mittel aüsgedeckt werden jköWterl, Allgemeine LnnclMittlcbnftr Gesetze und Vorteile der Fruchtwechsels. i* Schon die prakttsche Erfahrung hat den Landwirt gelehrt, daß der Boden höhere Erträge abwirft, werm er mit verschiedenartigen

. 3. Der Fruchtwechsel ist so zu gestalten, daß jede Wanze das Feld rechtzeitig räumt und in einem solchen Zustande zurückläßt, daß d:e Vorbereitung für den An bau der Nachsrucht mit einem möglichst geringen Auf wand an Arbeit ausgeführt werden kann. So ist z. B. der Anbau von Roggen nach Kartoffeln in späteren Lagen nicht mehr durchführbar, weil dre Kartoffeln das Feld spät verlassen und der Roggen zu spät in den Boden käme. Aus der Befolgung der angeführten Gesetze des Fruchtwechsels erwachsen der Landwirtschaft

so bedeu tende Vorteile, daß jeder Landwirt bestrebt sein müßte, einen rationellen Fruchtwechsel in seiner Wirtschaft ein zuführen. Welche sind diese Vorteile? 1. Unsere landwirtschaftlichen Kulturpflanzen stellen verschiedene Ansprüche an die Nährstoffe fort Boden. Die Halmfrüchte brauchen viel Phosphor säure und Stickstoff, die Hackfrüchte (Kartoffel und' Rüben) neben Stickstoff sehr viel Kali. Wegen des hohen SticMoffbedürfnisses nennt man Halnp- und Hackfrüchte auch stickstoffzeh rende Wanzen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 27.06.1924
Umfang: 16
praliges, scharfes Eggen und Herausarbeiten der Wur- E Polster zum Ziele zu kommen, so ist inan ganz auf den: lzweg. Wiederholen wir nämlich das Eggen zwei- oder :ünd, so zerreißen viele Wurzenstücke in zahllose kleine Teile, die über das ganze Feld verschleppt werden. Je der dieser Teile ist dann wie ein Steckling; er treibt in den Boden hinein Wurzeln, nach oben Blätter und nach einiger Zeit bildet er auch neue Ausläufer, neue „Wurzen". Außerdem verliert der Acker durch das über mäßige Eggen

und Auswurzen seine Frische und Boden gare. Die Oberfläche des Feldes wird zu stark gelockert, zerrieben und pulverisiert, die krümelige Form der Erde eht verloren. Du denkst dir vielleicht, lieber Leser, as sei gleich. Doch auf einem „totgeeggten" und „tot gearbeiteten" Boden wollen die Nutzpflanzen ebensowenig wachsen, wie aus einem zu wenig bearbeitetem Acker. Sie haben dann einen schütteren, dünnen Stand, be sonders der Roggen gedeiht schlecht, so daß reichlich Matz bleibt für eine kräftige Entwicklung

Wechsel von Getreide, Hackfrüchten und Futterpflanzen ermög lichen. den Nutzpflanzen ein üppiges Gedeihen, wodurch die Quecke immer mehr unterdrückt wird. Bricht man nach einer Getreideernte die Stoppeln rasch um und läßt die Schollen einige Tage zum Austrocknen liegen, so kann man ja mit einem em- oder zweimaligen Eggen strich einen großen Teil der Wurzen herausarbeiten, S tsammenführen und verbrennen. Hüten wir uns aber tmer, den Boden Übermäßig nach allen Richtungen mit Egge und Krail

über dem Boden aus. Mit guter Bodenbearbeitung, guter Dün gung und Fruchtfolge allein kommt man diesem lästigen Unkraut nicht bei. Die Ackerdistel hat nämlich einen wagrecht im Boden steckenden 'Wurzelstock, der so tief rnten liegt, daß er auch hei tiefem Pflügen nicht be schädigt oder herausgerissen wird. Aus diesem wagrecht hinkriechenden Wurzelftock schießen zahlreiche Sprosse an die Oberfläche des Ackers und entwickeln dort neue Blattrosetten und Blüten. Der Same wird durch den Wind nach allen Richtungen

vertragen.' Fällt er an günstiger Stelle zu Boden, so wächst die Wurzel nach der Keimung zuerst senkrecht in die Erde und erst nach einiger Zeit kann der wagrecht hinkriechende Wurzel- stock gebildet werden. Das alles muß man wissen, wenn man die Ackerdistel erfolgreich bekämpfen will. 'Da, wie schon gesagt, der unterirdische Wurzelftock mit demWuge nicht heraufgeholt werden kann, vertvendet man in' vielen Gegenden die sogenannten Distelftecher; mit diesem Werk zeug sticht man alle Distelpflanzen

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