. Alle Düngung und sonstige Pflege ist oft umsonst, wenn es dem Boden an Feuchtigkeit fehlt. Es ist dies auch leicht begreiflich; der Obstbaum, wie überhaupt jede Pflanze, kann die Nährstoffe nur in Waffer gelöster Form auf nehmen. In manchem Boden sind die Nährstoffe in ge nügendem Maße vorhanden, allein sie können nicht ver braucht werden, dem Boden fehlt die nötige Feuchtigkeit, das Waffer, und infolgedeffen können dieselben nicht ge löst, d. i. nicht aufgeschlossen werden, find von der Pflanze daher
nicht aufnehmbar und liegen todt im Boden. Bei manchen Gründen wird ein großes Geld für alle möglichen Dünger ausgegeben und man meint, man müffe das Wachstum und den Ertrag der Obstbäume fördern, allein ohne Erfolg jedoch auf die sehr naheliegende Ur sache, daß die Bäume zu trocken haben könnten, denkt man nicht. Und doch ist in den leichteren Bodenarten oft einzig die Trockenheit schuld, dass die Bäume nicht gedeihen wollen, der Blütenansatz schlecht ist, die Früchte vor zeitig abgeworfen
der Blütenknofpen für das nächste Jahr vor sich geht, ist eine schlechte Blüte oft der Trockenheit zuzuschreiben, erst, wenn wir bei den trockenen heißen Tagen dem Boden Waffer zuführen, dann bestehen für den Obstbaum, resp. deffen Blüte die günstigsten Bedingungen. Wärme und Feuchtigkeit im richtigen Maße sind die Grundbedingungen für eine nächstjährige Blüte. Im September, wo die Früchte schon eine ziemliche Größe erreicht haben, ist wieder Wasser notwendig, die Früchte brauchen, je größer
sie werden, um so mehr Nähr stoffe und Waffer, ihre Oberfläche wird größer, folglich ist auch ihre Transpiration größer, die Nährstoffe werden konzentrierter. Fehlt da im Boden die Feuchtigkeit, dann find uuch die Nährstoffe nicht mehr in gelöster Form enthalten, es tritt eine Saftstockung ein und die Früchte werden entweder abgeworfen oder büßen ganz er heblich an ihrer Größe und Güte ein. Manchem ist es ein Rätsel, warum auf einmal so viele der schönsten Früchte abgeworfen werden: der Baum hat Wassermangel
. Man lägt sich durch Niederschlüge viel zu oft täuschen und meint, es hat ja erst so ergiebig geregnet, und unter läßt daher das Wäffern. Es überzeuge sich jedoch jedermann davon und unter suche den Boden in Bezug auf seine Feuchtigkeit; es wird jeder finden, daß, wenn der Boden einmal stark ausge trocknet ist, es wochenlang regnen muß, bis der Boden in seiner ganzen Tiefe durchfeuchtet wird. Wegen ein, zwei Regentage setze jeder, wenn es vorher sehr trocken war, das Bewässern fort und laffe