hatte, die Erlösung von der Herrschaft Fremder über Fremde! Aber die Freude der einen ist der furchtbarste Schmerz der anderen. Jenseits der Sprachengrenze, nördlich von Sälurn, nördlich der Mendel und des Hauptkammes der Dolomiten, dort, wo die deutsche Sprache beginnt, deutsches Wesen und deutsche Kultur heimisch ist, dort üb§r dem uralten deutschen Boden des Burggrafenamtes, im Vinfchgau, in den Tälern der Eisack und Paffer, im Sarn- und im Pustertal, herauf von der Sprachen grenze bis zu den Höhen
des Brenners, breitet l sich der Schatten schmerzlichster Trauer über das Land. Dieses urdeutsche Gebiet, das alte Tirol, dessen Boden von den Baju waren urbar gemacht, das deutsch ist seit Menschen gedenken und deutsch sein und deutsch bleiben wollte, muß mit in die Fremdherrschaft. Der König von Italien greift gegen den Willen der Deutschen Südtirols auf dieses Land, er schiebt die Grenzen des Reiches heraus bis zu den Eisbergen des Bren ners. Meran, Bozen, Brixen, Klausen, Bruneck, Gossensaß
und alle die anderen, in der weiten Welt als urdeutsche Sied lungen bekannten Städte und Orte tragen einen ihnen auf- erzwungenen fremden Namen. Tirol, als politischer Begriff, wird auf dem Boden seines Werdens aus dem Buche der Ge schichte gestrichen!- Mußte Italien den Krieg um die Gebiete, die italienisch sind, mit einem so grausamen Unrecht gegen das deutsche Volk beenden?. Nein und wahrhaftig nein! Alle die Gründe, die der italienische Imperialismus anführt, um die Annexion zu rechtfertigen und zu beschönigen
, dann würden wir mit den Italie nern über den Sieg der Vernunft jubeln, dann würden wir sagen, daß an einem Punkt mehr jedem der zwei Völker, die aneinander wohnen, sein Recht geworden ist: deutscher Boden den Deutschen, italienischer den Italienern. Dieses Gefühl, von Italien nicht vergewaltigt worden zu fein, würde gerade heute, wo das deutsche Volk so grausamen Martern ausgesetzt ist, die reinste, aufrichtigste Freundschaft auslösen, die im Lause der Geschichte dem italienischen Volke v>ertvoller
nicht auf die Gewalt der Waffen, unsere Hoffnung ist der Sieg der Menschlichkeit, der Vernunft und der Demokratie. Wir haben die Gewißheit, daß in allen Lan den, wo heute noch der Militarismus triumphiert, in abseh barer Zeit der Volkswille seinen letzten und entscheidenden Sieg über den Imperialismus erringt. Und wenn einmal der demokratische Sozialismus die Karte der Stauten von Europa ordnet, dann wird er den Deutschen wiedergeben, was deutscher Boden ist. Und so rufen wir den scheidenden Freunden im deutschen