deshalb ja nicht in einer guten Obstbaumschule, sondern bei einem Masseneczeuger und dieser giebt ihm die billigsten Bäumchen semes Gartens, häufig sogar nicht ver edelte Waare. Dann trägt der Hausirer dieselben Tage, ja Wochen lang herum. Was kann da Gutes herausschauen? ^ > Sollten du aber doch eine ausgetrocknete Waare kaufen, so gieb jie ja nicht ins Wasser, sondern lege dieselbe an einem schattigen Orte zu Boden und be decke das ganze Bäumchen mit Erde. Bevor du es einsetzest, richte
aus altem Rindsdünger und Holzasche, im Wasser gelöst, gießest, so wird ein kräftiger, ertragreicher Baum deine Mühe lohnen. „Ja", höre ich einen Obstbaumzüchter sagen, „das alles habe ich so gemacht und meine jungen Bäum chen wollen doch nicht vorwärts wachsen, oder gehen bald ganz zu Grunde. Was ist daran Schuld?" Du selbst bist es, lieber Freund, der die Schuld trägt, oder vielmehr deine Unkenntniß über diesen Zweig der Kultur. Dein Boden ist naß und feucht. In diesem Falle solltest du durch Dranaige
oder Ent sumpfung den Boden geeignet machen. Wie das ge schehen soll, nun das werde ich dir ein andersmal sagen. Soll sich aber der Boden, vermöge seiner Lage, nicht entsumpfen lassen, so verfahre be'm Pflanzen der Bäume so: Grabe ebenfalls erne Grube von der Größe w.e ich früher anführte, vielleicht noch etwas weiter. Mische die aufgeworfene Erde mit Mauerschutt oder Kalksand und fülle dieselbe vollständig zu und dünn stelle das Bäumchen neben den in d.n Boden geschlagenen Pfahl, breite die Wurzeln
schön aus und bedecke selbe mit nahrhafter Erde, welche du von einem anderen Platze geholt hast, wo du selbe ent- beyren kannst. Das Bäumchen steht somit nicht in der „Erde", sondern oben auf und gewöhnt sich all mählich an seinen Standort. Uebrigens kannst du auf feuchtem Boden ganz ruhig Zwetschken pflanzen, diese lieben feuchten Boden und tragen dort um so lieber. Der Nachbar Hans hat aber sandigen Boden, auch der muß verbessert werden; denn in solchem, für den Obstbau ungünstigsten Boden
, auf welchem höchstens Kirschen gedeihen, menge die Erde mit Lehm. Je sandiger der Boden, desto mehr Lehm mische der Erde bei, daher größer, namentlich weiter mache die Grube. Probiere es einmal, lieber Freund, und mit Freuden wirst du bemerken, daß auch Aepfel und Birnen dort die erwünschten Erfolge haben werden. Lies, lieoer Freund, diese mane Rathschläge und befolge sie, ich bin überzeugt, d ine Mühe wird von Erfolg gekrönt sein. Auszug aus de« Amster Kircheumatrikeu im Wouat Aebruar 1901. Geburten: Strobl Emilia