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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 15.05.1863
Umfang: 4
Bilder dieselbe Stellung, und sind unter ihnen fünfzig Plonde. so werden sie einander gleicheni wie im Ei dem andern^ Doch wie ein Schäfer allmählig öie Physiognomien seiner Schafe unterscheiden lernt..so erkennen auch die Leute sich stets untereinander heraus, obgleich alle von demselben Stein abdruckt sind. Denn in jedem Bild befindet sich irgend ein unterscheidendes Merk mal. Der eine besteht darauf, mit einet Cigarre im Munde. der andere mit gezogenem Säbel dargestellt zu werden. Das letztere

, ob ein Maler, der in einem solchen Palast wohnte, ein Bild für einen Franc malen werde, so würde der Umstand, daß ich ihm denselben empfohlen, solche Zweifel augenblicklich unterdrückt haben', denn dem ächten französischen Soldaten ist sein Hauptmann ein unfehlbares Wesen. Grosjean klingelte darum voll Seelemuhe in der ersten Etage und fragte den Herrn, der die Thür öffnete, mit einer Gönnermiene nach Monsieur Horace Vernet. »Ja. mein Freund, der wohnt hier!« »Ist er zu Hause?- „Ich bin es selbst!' „Malen

Sie Bilder?' „Zuweilen, mein Freund!' »Wie viel verlangen Sie für ein Porträt?' „Ein Portrait? Was wollen Sie mit einem Portrait?' ' ' »Das ist meine Sache! Ich werde, dafür zahle».' »Wer hat Sie -m mich empfohlen?* »Ei nun , ich habe von Ihrem Talent gehört u. d dachte. Sie könnten es eben so gut machen, wie jeder andere.- »Ich danke Ihnen! Treten Sie näher! Wissen Sie wie viel ich ungefähr für ein solches Bild zu fordern pflege?- »Ja! Fünfzehn bis zwanzig SeuS wahrscheinlich — das heißt

, nur wenn Sie reichlich Goldverzierun gen hineinthun! Zwanzig — wie?' „Hm!' Bernet führte dann deu Dragoner mit einem gut müthigen Lächeln in sein Atelier, wo sein großes Bild: »Der Ueberfall der Smalah Abd-el-Kader's,' aufge. stellt stand. »Zwanzig SouS, mein Freund? DaS ist sehr wenig.' »Der gewöhnliche Preis, wie ich glaube. Ich habe Bilder gesehen, die Sie für diesen Preis einigen mei ner Kameraden gemacht haben.« »Wirklich?- „Ja! Und, Monsieur, ich handle nicht gern! Ich sehe an diesem Gemälde, daß Sie sehr gut

malen können. Wollen Sie also mein Bild mit Goldoe» zierungen und allem für zwanzig SouS machen?» „Sagen Sie fünfundzwanzig!« »Nein, zwanzig!« »Wie wünschen Sie daS Bild?« »In der großen Staatsuniform, wle ich jetzt bin!« »Mit dem Helm auf dem Kopf?« »DaS versteht sich!* »Dann ist «S mir unmöglich! Nicht unter fünfund zwanzig SouS!' »Warum?* »Warum? Bedenken Sie doch, zu dem rothen Pferdeschweif auf Ihrem Helm brauche ich wenigsten« für fünf SouS Scharlachfarbe — und das Scharlach ist im Preise

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 15.09.1860
Umfang: 8
Der Hammer fiel, bevor Heinrich sein Gebot thun konnte, und der Mann im braunen Rocke war der Käufer des Bildes. Er rieb sich die Hände und trat mit leuchtendem Blicke auf den erworbenen Schatz zu. ^Heinrich redete ihn an. »Ich gebe Ihnen hundert Mark mehr, als Sie ge- boten, wenn Sie mir das Bild überlassen.- »Und wenn Sie mir fünfhundert Mark mehr ge ben, so bekommen Sie eS nicht/ war die Antwort. «Wie hoch wollen Sie eS denn losschlagen?- «Um keinen Preis. Wein Herrl

ich will eS für mich behalten - Und mit diesen Worten wandte er sich «m und schnalzte wieder mit den Fingern. Heinrich schwieg einen Augenblick; dann begann er «ieder: „Ich war von Herrn Stern beauftragt, das Bild für ihn anzukaufen; er legt, weil Familienerin- nerungen es ihm lieb machen, großen Werth darauf, «nd bereute es in die Masse gegeben zu haben. Zch «mß mich einer großen Fahrlässigkeit anklagen und -Sie würden das Bild nicht haben, wenn der Verstei gerer nicht so ungebührlich rasch zugeschlagen hätte. «Ein Glück

Kr mich, daß er so schnell den Ham mer fallen ließ; ich behalte das Bild, es ist bei mir besser aufgehoben als bei dem jungen Heinrich Stern, dem Sausewind - »Kennen Sie denn Herrn Heinrich Stern?- «Zch kenne ihn genug, um zu wissen, daß das Bild besser bei mir hängt, als bei ihm. Er wird wohl Stiefelputzer werden, oder so etwas andres dergleichen; Avd wozu könnte ihm dabei das Bild nützen?- «Die Leute sagen, er wolle ohne Vermögen, wie er nun ist, nach Westindien, nach Amerika gehen - «Das soll er ja thun

. Zch habe in früher Jugend gefchlt und war locker und windig, später habe ich desto emsiger gearbeitet. Die Worte, welche Sie äußerten, als ich Zhnen jenes Bild vor zehn Jahren abkaufen wollte, haben sich mit Flam- menzügen in meine Seele gegraben. Das Bild ist die Ursache meines innern Glücks und meiner Wohl habenheit geworden, und deshalb möchte ich so gern wieder in den Besitz des mir theuern Kleinods ge langen. Sie werden diesen Wunsch erklärlich finden ' Hillermann war bewegt

, als er diese Worte hörte, aber doch blieb er unerbittlich. Es war nicht hübsch von ihm. daß er so hartnäckig auf dem Besitze eines Bildes bestand, das für ihn nur Kunstwerth baben konnte, während sich für Stern eine hohe moralische Bedeutung an dasselbe knüpfte. Indessen, was ließ sich thun? Der Alte hatte das Bild gekauft, es gehörte ihm ein für allemal. Erst schien er gar nicht einmal ge neigt. eS nur zu zeigen. .5ann wandelte ihn doch einige Weichheit an. und er fnhrte Stern in einen an sein Wohnzimmer

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 17.10.1863
Umfang: 6
Erklärung einzu- laden. (A. Z) ,/ . ' Von der Künstausstellung. ^^ ^ ;' Gleich di^e erste Ausstellung deS tirolischrn Kunst- Vereins ist geeignet, jeden 'Besucher zu erfreuen und zu befriedigen; Und sicherlich wird es Nimand bereuen,, ^dieseli-e b'esu»t!zu haben. Ich' will es versuchen, hier- eine kleine 'Skizze davon - zu geben. Aber indem ich! obigen Titel über diese Zeilen setzte, dachte ich' nichts so' fast,' ein vollständiges Bild der Ausstellung zu entwerfen, als vielmehr blos daS)Wichtigste

und Her vorragendste daraus nämhaft zu machen.. Drei Säle der 'Oberrcalschule find für die Ausstellung geöffnet worden. In dem ersten dieser Säle ist gewiß das Interessanteste und Sehenswürdigste die Kupferstich- Sammlung, welche ein ausführliches und lehrreiches Bild gibt von der Entwicklung der Kupferstecherkunst feit ihrem ersten Anfange bis zu ihrer jetzigen Voll kommenheit. ! Auf der ersten Tafel sind Stiche auS der Zeit von 1466—1580. Das erste Bild (Maria, das göttliche Kind anbetend

hatte. Vorzüglich zeichnen sich durch Starr heit, rauhe Konturen, knitterigen Faltenwurf, gekün stelte Komposition mehr oder minder die Bilder von Altdorfer, Robetta, Zahn Davet aus. Eine ausge zeichnete Ausnahme ist unier diesen der Kindermord I V8I Im Hintergrund fcheirtt der Künstler fei« «igene< Bild, ntß gesetzt zu haben. Zwei hübsche niederländische Genrebilder dieser Abthrilung sind di« Kupferstiche von I. v. Beide und P. Molpn. Weniger ausge zeichnet ist ein Thierstüet von W. Hollar (1649) und Orpheus

die Thiere zähmend, von P. Sould. Zwei sehr schöne Stich« sind Rüben« Verstoßung der Engel von L. Vörsterman und Senacherib von P. SoutmanlM Ein ganz ausgezeichnetes Bild aber ist der leugnende PetruS von Gerardus Segers, gest. von Bollwerk. Der Soldat, der. Petrus als. Gallilärr erkennt und die Magd, welche herbeigekommen ist, es zu bestätigen, wie auch der bestürzte'Petrus sind trefflich gezeichnet. Und daneben die spielenden Soldaten, wahre Lands knechte, sind eine köstliche^.Gruppe

. Von demselben' Stecher steht man auch die Löwenjagd von. Rubens, ein sehr schönes Bild, und seinen Tbd JohanniS, ge stochen von Paul PontiuS. '' ' AuS 'dem 17. Jahrhundert, sind auf der dritten Tafel besonders der Erwähnung werth einige Bilder von Rembrandt (vorzüglich dse Verhöhnung Christi 1636, ein Kupferstich von 1639, ein Portrait gesto chen von Suydrrhoef und der heil. HieronymuS ge stochen von Ryn 1671; dann der Rattenfänger von C. Bischer, ein Portrait von demselben und wan dernde Spielleute von Ostade

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 24.04.1861
Umfang: 6
)^ von ^ttian. Kenner alter Bilder stellen denOri- giiialwerth dieses Bildeö entschieden in Abrede, nnd w.r sind leider nicht in der Vage, ihren Urtbeilen zn w.der,prechen; außerdem ist auch, abgesehen von der N>r>mlwcril>it.er R-takl-ur: Vinzenz von SS8 Originalität, nicht viel davon zu berichten. Ein zweites Bild italienilcherSchule, angeblich von Gnido Neni (?) der hl. Sebastian, ist immerhin ein sehr hübsches Bild. Die deutsche Kuust des löte» Jahrhunderts ist durch eiu paar meisterhafte Bilder

. Die nackte Figur des sich mit einem Steine kasteienden Heiligen ist im Verhältniß zum Ranm klein, sehr fein, sogar etwas mager gebildet, strenge und wahr gezeichnet. An der neben liegenden und der die Mitte umgeben den Gewandung ist der kurze, knitterige, den schöneren Prokateii damaliger Zeit entsprechende Faltenwurf er sichtlich. Die Farbe ist kräftig nnd einheitlich wirkend, mit schon glücklicher Anwendnng der Lnstpcrspcktive. Es ist keine Phrase, wenn wir sagen, Tirol ist dnrch dieses Bild

mit zarte» grauen Schatten höchst fleißig gemalt, deren feine Wirkung er iu beiden Bildern dnrch schwarzen Hintergrund zu heben trachtete. Wenn auch das Mariahilf-Bild an innern Knnst- werth dem ausgestellten entschiede» vorzuziehen ist, so hat doch dieses darin einen namhaften Vorzug, daß eö in voller Originalität noch dasteht, während ersteres bekanntlich dnrch ungeschickte Restanration namhaft gelitten hat. Ferners sind von L. Kranach (dem jünger«?) noch zwei interessante Bilder, die hl. Katharina

. Nicht minder erregt die Aufmerksamkeit ein Bild der flanderischen Schule, die Vermählung der hl. Katharina, mit vielen Engeln nnd Heiligen, angeblich von Bcrnardin vau Orlei, gen. Berant von Brüssel (l499 — 1560). Später Schüler von Rafael. An diesem Bilde zeigt sich auf fallend der oben erwähnte Widerspruch deutsch na- tivueller uud italienisch klassizirender Auffassung. Bei sorgfältiger uud namentlich in den Stoffen oft weit gehender Durchführung, sind die Gestalten in die Länge gedehnt, die Gewanduugeu

besonders uach uuteu stark ausgebreitet, die Zeichnung manchmal auf fallend mangelhaft uud iu den Ausdruck der Köpfe, au deneu man die an älteren Bildern gewohnte feine Jndividnalisirung vermißt, tritt schon eine Verallge- meiilnng, eine Verflachuug hervor. Iu historischer Beziehung ist dies ein sehr interessantes und werth- volles Bild. In einem andern Madonnabilde (16. Jahrh.), das als venetianisch angegeben wird, erken nen wir ein nnter italalienischem Einfluß gemaltes deutsches Bild. Zu deil neueren

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Bozner Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 20.11.1863
Umfang: 12
und an daS Krankenlager Theo- doraS bringt . . . Kann ich nicht allein den bösen Knoten zerhauen . . . Soll ich eS wagen?' Und als ob der Himmel seiner Frage Antwort geben wollte, zuckte ein Blitzesstrahl herab und fuhr, dem Auge deS Kaisers gegenüber, in die Krone einer Eiche die ge brochen niederstürzte .... Ein gewaltiger Donner schlag machte die Scheiben zittern. Der Kaiser trat vom Fenster zurück, als hätte das Bild deS Blitzes und der Eiche seine Thatkraft zur Raschheit entzündet, er gürtete den Hirschfänger

fester sich um den Leib, und schritt vor das große Wand porträt. .Hat Taloky die Wahrheit gesprochen so befindet sich an dem gemalten Knäufe des Schwertes ein Drücker der das Bild von der Wand loslöst, und einen Gang eröffnet, der mich in das Zimmer Theo- Dora's fuhrt. Am Ende dieses Ganges befindet sich ebenfalls eine bewegliche Wand, auS dünnem Draht geflechte gebildet, auf das ein Portiät gemalt sein soll, und das einen steien Blick ungesehen in das Zimmer gewährt; ich will mich überzeugen

, ob Taloky mich nicht betrogen? . . . ' Mit d'esen Worten drückte der Kaiser auf die be- zeichnete Stelle. daS Bild flog, einer geöffneten Flü gelthür gleich geräuschlos auf. Ein schmaler Gang bot sich ZosefS Blicken dar. «Mit Gott!' sprach er halblaut, und betrat festen Schrittes den dunklen Raum. Im Krankenzimmer Theodora 's herrschte unheim liches Dunkel, Welches nur durch eine m. tt brennende Lampe theilweise gehoben war; dasselbe war von be trächtlicher Größe und die Schatten welche die hohen

Grabesstille. Einige schwache ächzende Töne unterbrachen endlich die Stille. I Mechanisch fuhr der Alte vom Stuhle empor. Auf den Zehenspitzen, als fürchtete er das letzte Verathmen seines SchlachtopferS zu stören, schlich er, die Lampe in der zitternden Hand, vorsichtig an Theodora'S La gerund schlug langsam die Vorhänge aus einander . . . Da lag das Mädchen mit halbgeschlossenen Lidern, die Wangen bleich, stumm, ein Erbarmen verlangendes Bild deS Halbtodes auf dem schneeigen Lager. Nur der Böse fiihlte

auf gehangenen Spiegel der ihm sein Bild lebendig wie der gab. Entsetzt wich er vor seiner eigenen Gestalt zurück, doch war dies ein augenblickliches Aufflammen eines besseren Gefühles, das alsobald durch denkalten Gischt des bösen WollenS gelöscht wurde. Das Ge sicht zur grausigen Frazze verzerrend, hohnlachte er zu ! dem Spiegelantlitz empor und dem Kaiser war es als i hörte er den Verbrecher fragen: „Wer kann Zeugniß geben wi?er mich? — Du da oben wirst sicherlich nicht au mir zum Verräther wer

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 01.09.1860
Umfang: 6
. ^ In einem eleganten Zimmer des Hotel Danieli ruht: um die Dämmerstunde deSselbigen Tages ein Frem der in den weichen Annen eines Balzacs, sich bei einer herrlich duftenden Cigarre von den Anstrengungen des so Äen überwundenen Diners erholend. .Allerlei Rei- segeräth war im Zimmer ansgebreitet. auf i: einem schönen Lederkoffer, in unmittelbarer Nähe des Bal zacs. lag ein Bild in vergoldetem Rahinen, von einem grunseidenen Vorbang bedeckt. Danach streckte der ' Fremde jetzt, als dir Cigarre verglimmt war. die Hand

Ihr?' «Kennt Ihr mich nicht mehr? Habt doch heute morgnr ein Bild bei mir gekauft?' Der Fremde fixirte den Besucher einen Augenblick scharf, als habe er Mühe, sich seine Züge 'ins Ge» dächtniß zurückzurnfen und sagte dann langsam: „Nun was solls damit?' «Signor. das^Bild gehört nickt mir. der Eigen» thümer will es nicht verkaufen. Ihr habt mich über« rascht und gingt so schnell damit fort — zudem war ich geblendet dnrch das Gold Aber es kann, es darf Nicht sein, der Eigenthümer droht mich zu bestrafen

, wenn ich ihm das Bild nicht miederschaffe. darum habe ich Euch aufgesucht, hier ist das Geld — und Andrea legte das Päckchen mit den Goldstücken auf den Tisch — ich bitte Euch, gebt niir den Bellini zurück.' Das Gesicht des Engländers verfinsterte sich gewal tig bei dieser Rede, ei» kaltes »nein' war Alles. waS er zu antworten fiir nöthig hielt: ' ' »Ihr findet wohl noch ein änderes .Bild von die» sem Meister.^ mhr Andrea fort, ohne sich abschrecken zu lassen, „macht mich nicht unglücklich und gebt Mir das Bild

zurück« »DaS hattrt Ihr früher überlegen sollen, daS Bild ist und bleibt mein.« Nach diesen Worten kehrte sich der Engländer um und bückte sich über den Koffer, um ihn zu »erschließen. Noch einmal erneute Andrea seine Bitten, zugleich öffnete er das Tuch mit dem Gelde und schickte sich an, die Goldstücke auf den Tisch hinzulegen. Der Britte verlor die Geduld: »Hab' ich Euch nicht ge sagt. daß das Bild mein ist und mein bleibt?« rief er sich aufrichtend, „was wollt Ihr also noch? Geht hinaus

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 01.09.1860
Umfang: 6
, keines Wortes mächtig, die Hand nach dem Orte aus, von dem das Bild ver> schivunoen war; durchbohrend ruhten seine Augen auf dem Schuldigen, der wie ein auf der That ertappter Verbrecher vor seinem Richter und Vater stand. „Das Bild!- stammelte der Alte endlich mit heiserer Stimme, «wo ist das Bild ''' «Beruhige Dich. Vater'' antwortete Andrea in be gütigendem Tone, so fest als es ihm möglich war. „Du sollst es gleich hören.- «Nichts hören — sehen will ich. wo ist es? Andrea sprang nach der Lade, riß

sie auf und warf das Tuch mit den Goldstücken auf den Tisch. Bei dem Klang des Geldes fuhr der Alte zusam- niw: «Verkauft. Elender! Hat Dich der Satan ver lockt? Hast Du so auf meine Worte geachtet? Hinaus mit dem Mammon, schaffe mir mein Bild!' «Aber. Vater —' «Schweig, »»gerathener Sohn! Trag das Gold zu rück zu dem. der es Die gegeben imd hole die Ma donna wieder — bis dahin komm mir nicht mehr unter die Augen.- Als Andrea kerne Miene machte, sich zu entfernen, ergriff der Alte das Tuch

nach seinem Stuhl, setzte sich und barg den Kopf in den Händen. Von Zeit zu Zeit entstieg ein Seufzer sei nem schwer gepreßten Herzen und so oft er seine Blicke nach der Stelle erh'b. wo noch vor Kurzem ein schützen-, der Borhang das liebliche Werk des. unsterblichen Mei sters vor profaner Neugier verbarg, füllten sich seine Augen mit Thränen. ' ' ^ ' Andrea war, nachdem er den Laven seines Vaters verlassen, einige Minuten unschlüssig. waS nun zu thun sei. sortgewandert Das Bild mußte er wieder schassen

,'welche zu seinem Zimmer führten und »er« schloß die kostbare Bürde in einenÄasten. Dannbe- freie er einen Stuhl von den Vara^ liegenden Gegen- Mndm, ruckte eine Staffelet heran und betrachtete mit düsteren Blicken das angefangene Bild. Es war - fin-Mädchen y?n »Mg blühende? Schöubeit, aher .eine Schönheit, die, von nur sichtlichem Reize strähn lend, durch keinen Duft geistiger Verklärung veredelt wurde. Die schwellenden Lippe» schienen zum Küssen aufzufordern, in den dunkeln Augen loderte heiße ver- zehrende Glut

und in den vollen blonden Locken, die sich wie Schlangen um die weiße Stirne ringelten, schienen tausend Liebesgötter ihr neckisches Weien zn treiben. Das war Marietta. deS Malers Geliebte. Andrea griff nach einem Pinsel und machte mecha nisch und wie im Traume einige Striche, aber es war heute nichts mit dem Malen, er war zu zerstreut, seine Gedanken fuhren wild in der Irre umher und seine Augen starrten vor sich hin. ohne den Gegen» stand zn sehen, auf dem sie ruhten. Selbst der All» blick von Marietta's Bild

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 11.01.1869
Umfang: 8
Aliar; 3. cin goihi'ch gebauter, reich n>it Bildhauerarbeit ge zierter Ehorstuhl; 4. zwei alldeutsche Siatuetien, Maria und Johannes; endlich 5. cin auf Leinnand gemalleö Bild, die heil. Katharina vorstellend. DaS Altarbild, aus Holz gemalt, trägt, die Jahreszahl 15t? und die Inschrift.' „Mit GotteS Hilf gemacht Sebastian Schcl, Maler zu Innsbruck.' ES stellt die beil. Familie und deren Verwandtschaft vor, mit zebn Männern und Frauen und sieben Kindern. I», Hintergründe erblickt man eine Landschaft

mit einer Stadt, zu welcher der Meister feine Vaterstadt Innsbruck als Vorbild benützte und zwar die gegen den Jnn gelegene Stadiseite vom Eck am Urfuliner- Giaben biSzumKräuterthurm; so bat Innsbruck im Jabre 1517 ausgesehen. Das Bild ist sehr schön komponirt, die Gruppirungen vortrefflich, die einzelnen Fignren mit Porträiköpfeu (wahrscheinlich der Annaberger - Familie) sind von edler Haltung und strenger Zeichnung. Nur einzelne Kindeifignren tragen die Mängel, welche man an olldeutschen Bildern so hänfig

sich hinanszieben und in den Zweigen die Brustbilder der betreffenden Abkömmlinge aufnehmen. In der Nische des obersten Theiles des AltarS hat der Künstler Gott Vater mit ausgebreiteten Annen abgebildet. Der Ehorstnhl ist cine prachtvolle gothische Arbeit init reichen Schnitzwerken und wie der Altar und sein Bild vollkommen erhalten. Seit Jabrzebnten schon waren diese Kunstgegenstände von Kunstliebhabern und Händlern umworben. König Ludwig wollte daS Bild für Münz en aeguirircn. Statthalter Graf BrandiS

für daS Museum in Innsbruck, Antiquar «ohter iu AugSburg bot dem Eigrntbümer für daS Bild 1(XX1 sl.. Mend^sohn 1500 fk. für Bild und Chorsinhl, allein der Eigenthümer war zum Verkaufe nickt zu be wegen. Erst in letzter Zeit entschloß sich der bäuerliche Besitzer des Schlosses zum Verkaufe und zwar, wie er sich änßerte, weil der Geistliche die bisher üblichen Messen zu lesen verweigerte nnd der Altar daher überflüssig fei. Die MnseumSverstehiing benutzte diesen Umstand und lies, durch ein eigenS dabin

k. k. Slatt- balterei - Archivs bisher bekannt ist. Schcl hat daö Bild von Annabcrg, welches die Jahrzahl 15l7 trägt, als junger Mann gemalt, da er erst 1554 gestorben ist; 1519 war er in Innsbruck neben den Malern Nieder und Hinterbos.r mit Maleieien zur Begräbnißfeier dcSKaiieiS Maximilians beschäftigt. 1511 finden wir Sch.l mit einer FreScomalcrei an: neuen Thorgebän des Zolls am Luegg beauftragt. 1530, 1531 und 1511 «hielt cr ver schiedene Austiäge auf Malereien von untergeordneter Bedeutung von Seite

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 16.09.1865
Umfang: 10
und würdig gehalten, aber daS Bild ist durch den rohen Realismus in den Nebenfiguren (mit Ausnahme der Genannten) beinahe abstoßend. Noch mehr gilt dies von den zwei nächsten Bildern (Nr. 44 und 45), der „Krönung und Geißlung Christi' von Kranach. Dagegen ist der „leidende Heiland' von demselben (Nr. 46), (ßjgenihum deS Hrn. Franz Unterberger, ein Bild voll tiefen Ernstes und hoher Würde bei ergrei fender innigster GefühlStiefe. Im AuSvruck und Auf, faffung erinnert eS beinahe an die ernsten Bilder Zeit

- blomS. Ein recht liebes Bild der deutschen Schule ist (Nr. 47) die Darstellung der „Mutter Anna mit Maria und dem Jesukind' in geschnitztem Rahmen. Besonders ist der Gedanke naiv, das Kind sich von der Mutter zur Großmutter wenden zu lassen, wodurch die lebendigste Beziehung auch im Bilde vermittelt ist. Nr. 43, „Mutter GotteS mit dem Jesukinde und Johannes ist die Vergrößerung von Nr. 13 (oder selbe« die Verkleinerung von diesem). Ganz eigenthümlich ist eine Relieszeichnung auf grünem Grunde

(Nr. 52) au» der zweiten Hälste de« 15. Jahrhunderts, „den leiden den Heiland mit den LeivenSattributen' darstellend. Die Auffassung ist jedenfalls volkSthümlich, die Behandlung streng, nicht unedel, die Zeichnung ziemlich korrekt. Eine »Aposteltheilung« (Nr. 53) angeblich auS der Schule Michael WohlgemuthS zeigt naive Auffassung unv Behandlung, noch ziemlich schwerfällige Kom- Position. Hin gar liebenswürdiges ansprechendes Bild deutschen StylS auS der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist „Maria mit dem Kinde

' (Nr. 54). Es erinnert im Allgemeinen an daS Kranach'sche Mariahilfbilv, ist aber um Vieles idealer gehalten. Im emporstrebenden Kinde, daS die Mutter küßt, ist eine tiefe Gemüthlich keit ausgesprochen. DaS Bild zeichnet sich aus durch edle, korrekte Zeichnung (nur der rechte Arm um ein Weniges zu eckig), naturwahre feine Modellirung, ruhi gen, schönen Faltenwurf, besonders aber durch unge mein seines, zartes Kolorit. Die Darstellung der Dreifaltigkeit in der Art, daß die Taube über dem Vater schwebt, der den an'S

von Kalk- und Schneegebirgen ab. Ueber dem Ganzen erscheint Christus mit einem Papierstreifen, auf dem die Worte stehen: ilo in ordern Universum. Auch jeder Person ist ein Streifen mit dem betreffenden Namen bekgegebcn. Die Anffassung, Behandlung und manche Eigenheiten erlauben, daS Bild mit Grund dem Maler von Nr. 1 zuzuschreiben. Im Ganzen befriedigen zwar die Figuren hier nicht so durch Schönheit und ideale Auffassung (wie bei Nr. 1), jedoch muß man die Darstellung im Großen und Gan zen loben

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Bozner Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 20.11.1868
Umfang: 12
hervor — reizend, rei zend wie ein Paradies, ein prachtvolles Wiesengrün, eine vom auftauchenden Sonnenstrahle vergoldete Fläche trat hervor ;i tausend andere Farben und Thau- diamanten vom reinsten Wasser zitterten auf den Hal men, und wie bunte Edelsteine blitzten die blauen, rothen und violetten Blümchen zwischen ihnen darein; der Ginster streckte seine gelbe Pyramide hervor, die Glockenblumen und der Rittersporn waren in diesen Teppich eingeflochten, und über das reizende Bild hinjagten

in der Ferne kleine Reiter, und zitterte» allmälig wie aufschießende Crystallsterne Häuser und Thürme, Säulen und Mauern gleich Luftschlössern empor; leise, leise ertönte sanftes Glockengeläut, setzt wölbte sich allmälig der Prachtbau eines Domes mit riesigen runden Kuppeln und bombenfesten Qua dern — der Kreml der uralten Czarenstadt Moskau. DaS Bild belebte sich, nnd schwamm näher und näher, mid wuchs allmälig zur natürlichen Größe; Köpfe von Menschen und Thieren tauchteil empor, und das Glockengeläute

wurde stärker und stärker, und ein Prachtzug naht- jetzt, welchem eine große Krone vom gediegenen Golde, mit Perlen verziert und dem Patriarchenkreuze versehen, vorgetragen wurde; an der Spitze dieses Zuges schritt eine stattliche Frau im Kröuungsniantel, die Gesichtszüge derselben konn ten nicht verkannt werden — sie waren die der Kai serin selbst. DaS Bild war offenbar ein sinniges Gemälde der Czarenkrönuug in Moskau. Lautes BeifallSgemurnttl der von ihrer augenblick lichen Betäubung allmälig

zu sich kommenden Mit glieder des „kleinen Zirkels' begrüßte das herrliche Bild. Aber setzt — setzt sprühte die strahlende Krone tausend Funken, ihre Strahlen schössen nach allen Himmelsgegenden, im gleichen Maße aber verlor sie allmälig den Glanz, und während in der Ferne eine andere Landschaft hervortrat, und plötzlich eine Menge kleine Pferde nach allen Richtungen Hervorschossen, auf denen Reiter mit langen Spießen saßen, verschwamm das Bild allmälig iu dunkles Grau; das ganze Ge mälde löste

sich in eine einzige große Krone auf, und während plötzlich ein eisiger Lusthauch durch den Saal strich, senkte sich ein großer Vogel mit schwarz weißem Gefieder auf das Kreuz der zusammenschrum' pfenden Krone nieder, es war kein König der Lüfte, kein Adler: ein mäßig großer schwarzweißer Vogel war's, eine Art Käuzchen — ein Todtenvogel! ei» sogenannter Schreckvogel — ein Pugac. „Ein Pugac!' tönte es aus mehreren Lippen der Zusehenden.' „Ein Schreckvogel, ein Pugac!' tönte es lauter, aber Niemand wnßle das Bild

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 15.09.1865
Umfang: 6
. — Gleich Nr. 1 , „die Himmelskönigin und die Ver wandtschaft Christi', ist ein schönes Beispiel deutscher Malerei, ein ungemein ansprechendes liebenswürdiges Bild. ES ist auS der ersten Hälfte des 16. Jahrhun derts von einem der Schweizer Maler, dem irrthümlich der Name Kaspar Rosenthaler beigelegt wurde. DaS Bild ist gut in den Raum komponirt, von korrekter, natürlicher Zeichnung (bis auf die Figur eines Kindes im Vordergrund), freier und edler Formbehandlung und gehaltenem Tone. Die Mittelgruppe

sich wegen der Beschränkt heit deS Raumes zwar nicht eine kräftigere Auffassung deS Gegenstandes und freiere Formbehandlung entfalten; aber die beiden Bildchen find lobend zu erwähnen we gen deS künstlerischen MaßhaltenS im Gegensatz zu den gräulichen Fratzen und blutigen Verzerrungen späterer Marterszenen. Ein sehr anziehendes Bild niederländischer Schule auS der ersten Hälfte deS 16. Jahrhunderts ist Nr. 6, «die Vermählung der heil. Katharina'; angeblich von Orley. Unter einem Baldachine, der von zwei

aber deS Aus drucks. Nr. L2, „Christus am Kreuze, Mutter GotteS und Johannes', ist ein sehr schönes Bild im deutschen Style, aber gänzlich übermalt. „Der Tod Maria', Nr. 26 auö der zweiten Hälfte deS 16. Jahrhunderts, ist ein gemüthliches, ansprechen des Bild in Hinsicht auf die Nebenpersonen. Aber die sterbende Mutter Gottes ist doch gar zu gewöhnlich ge dacht. Nr. 31 zeigt daS Porträt deS tirolischen GlaSmalerS Paul Dax (1527 von ihm selbst), einen intelligenten, energischen etwas unruhigen Kopf. Das Bild

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 02.09.1863
Umfang: 4
in der geiegnelen Ebene zeichnete sich daS des Floris aus. unübertroffen war es in seiner Einfachheit, in seinem edlen Siyle, im Maße seines Schmuckes. Den Flur des Hauses hatte der Meister selbst mit den Schöpfungen seiner Kunst geziert; die breite Treppe mit Statue», Statuetten, schöne Nymphen der phantasievolleu Mythe darstellend, mündete iu einen Korridor ans. an dem zu beiden Seiten prachtvoll ausgestattete Zimmer lagen. DaS herrlichste Gemach bewohnte I.ieobäa. Man mcinte das Bild deS Südens

vor sich zu sehen. Prachtvolle prangende Gewächse ferner Zonen ließen aus ihren bunten Kelchen die Würze ihrer Düfle ent strömen, auS den Ampeln der Decke sielen gleich Li- anenketten Ranken nieder, tie Wände bekleidete Pur- pursammet, goldeue Fäden bildeten Muster darauf. Den buntgetäselten Marmorboden — die kunstreichste Mosaikarbeit, die man sehen konnte — bedeckte eiu Teppich, so kostbar, als je der Orient in geliefert hat. Um daS Bild der südlichen Naturherrlichkeit zu be leben. wiegte sich im goldenen

Herbigkeit an, und herb auch klang die Antwort: »Der Schmied.' sagte er fest und bestimmt, „soll sich nicht erheben, denn er steht mit dem Künstler nicht auf gleicher Höhe. WaS Ihr geleistet, habe ich gern und willig anerkannt, verlangt Ihr noch mehr und gar als Preis meiner Tochter Hanv. so nehmt meine Antwort, bei der eö unabänverlich Verblei ben hat: „Der Maler, der mir eiu Bild von seiner Hand zeigt, untadelig ausgeführt, sowohl in der Zeichnung, als auch in der Farbe, wenn solch ein Meister

. Unkundig bin ich nicht der Farben, mein Vater unter- richiele mich in seiner Knnst. in welcher er nieinalS emporstieg. Sieh her' Damit überreichte er dem Mädchen ein kleines Bild, es war das der Gotleumulter, innig m.t reuiea und klaren Farben gemalt. Iacobäa war versöhnt, ent zückt, nnd rief, als Messis geäuöert, er habe diese Leistung nie jnr etwas geyalten, nur in Erinnerung an alte Zeil daS Bild gemalt, begeistert aus: «Dies Bild, mein theurer Freund, giebt nur die vollste Bürgschaft

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 01.05.1863
Umfang: 4
von dem düsteren Nacht stück angezogen, liefen auf mich wegen einer näheren Erklärung förmlich Sturm. Ich schwieg natürlich. Einigermaßen erstaunt über die geradezu dämonisch: Gewalt dieses Bildes, beschloß ich, dasselbe neben mehreren Cartons der Kunstausstellung zu übergeben. Ich hatte das Bild mit den Worten: „Der Wolf und das Lamm' bezeichnet. Wie meine Frmnde — von meinen Angehörigen nicht zu reden — vorausgesagt hatten, erregte das übrigens in mäßigen Verhältnissen ausgeführte Bild Aufsehen. Am dritten

Tage der Eröffnung des Sa lons war mein Bild schon verkauft; ein Umstand, welcher vie Aufmerksamkeit des Publikums vollends fesselte. Von Seiten der öffentlichen Berichterstatter wurde ich unter der Hand förmlich bestürmt, ihnen eine nähere Erklärung deS Bildes — die Geschichte, aus welcher ich eine Scene dargestellt hätte — nicht vorzuenthalten. Es bedarf keiner Versicherung, daß ich diesen Neugierigen DaS nicht enthüllte, was ich aus Schonung der Empfindungen meiner Mutter und meiner Schwestern

Burdon Grant gerettet zu sehen. Er sammt Ellinor folgte mir nach Deutschland, wo wir in der Zeitung die Nachricht lasen, daß Lord Burdon in einem Gasthause Kairos erhängt gefunden sei. EllinorS Vater war also Peer von England ge worden — seine Tochter eine der erste» Erbinnen der Jnselkönigreiche. Bevor Lord Herbert zurückkehrte, begleitete er mich nach meiner Heimat. Er wollte oas Bild vom „Wolf und Lamm' haben, das seine Ret tung veranlaßte und ich war so glücklich, dasselbe zurückzukaufen

. Als ich das Bild eben in meinem Atelier aufgestellt hatte, erschien Lord Herbert mit Ellinor am Arme. Er betrachtete das Bild lange. Dann stand er auf. — Geld kann ich Ihnen nicht anbieten — Ellinor mag Ihnen danken, sagte er bewegt. Eure Herzen fanden sich. Seid glücklich. Was Gott zusammen- fügt, soll der Mensch nicht scheiden. (I. F.-K.) Meteorologische Beobachtungen zu Bozen vom W. und 2». April I8V3. BaromettrAand im Par. M. reducirl auf 0 Reaumur. Thtrmouielmlauv i» Grab«» nach Sieaumur. Zoll Stufe Arad

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 17.01.1866
Umfang: 4
, wo kein See war) gab der Rofenthalferner nicht daS geringste Zeichen einer Bewegung. Es gilt alö eine er probte Erfahrungsregel, welche auch schon Walcher erwähnt, daß, so lauge daS Eis nur auS einem der beiden Gletscher hervordringe, nie eia Absperren der Rofenthalache zu befürchte» sei. Wenn aber daS Eis aus beiden Thälern sich bewege, und vereint fortschreite, so sei in kurzer Zeit daS Bild deS FernerfteS zu erwarten. Dasselbe sagt Sonnklar'S Werk S. 153 u. 156, wie schon in meinem letzten Aufsatze

v. IS. hatte ich Gelegenheit ihn lange zu betrachten, weil ihn 2 meiner Reise gefährten, Landschaftsmaler von Berlin, zeichneten. Um desto besser hatte sich mir das Bild eingeprägt. Jetzt sah ich ihn in nie geahntem Wachsthume begriffen. Zu meinen Füßen blähte er den Hochvernagtgletscher mächtig auf. Ein Theil der im September jenseikS gelegenen Mourene war viel stärker ge worden und beiläufig eine Strecke von 15 Minuten Weges diesseits auf den Gletscher vorgeschoben, während die vom Gletscher unberührten Endpunkte

). Dieser Hochvernagtgletscher war gewaltig, na- mentlich au dem uns nächsten Ende aufgebäumt, zerklüftet und wild, und je höher hinauf wir dlick.es, desto gräßlicher ge staltete sich daS Bild. Schon standen hart gefrorene Eisschol len von beiläufig 100 Zentnern Gewicht und darüber in bi zarrster Form über- und nebeneinander mit spitzigen Kanten, was offenbar erst seit der Zeit deS gefroreueu BodenS geschehe» sein kaun, als sichere Zeichen einer neu begonnenen Mourene. Aber auch der westl. Theil deS Gletschers zeigte

ein anderes Bild als im Sept., nämlich das Bild eines rasch wachsenden Gletschers. Drei meiner Reisegefährten, die allein in frühern Jahren daS damalige Wachsthum beobachtet hatten, versicherten, gerade so habe eS damals bei beiden Gletschern ausgesehen. Weil aber daS gleiche Bild von oben sich wiederholt, wie im Jahre 1842, wie nun leider zu begründet ist die Furcht, daß auch unten am Eissee AehnlicheS geschehe! Wann aber am Eisssee? N. Klotz meinte, wenn eS ginge, wie im Jahre 1844 rc., so könnte schon

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 12.02.1861
Umfang: 4
von Bedeutung steht ihm hier zur Vergleichung im Wege. Doch ist dies dem Künstler mit einem Werke geglückt, von welchem ich Ihnen berichten will. Josepb Knabel ist 1820 in Fließ bei Landeck in Tirol geboren und erhielt seine», ersten Unterricht bei dem Bild schnitzer Renn in Zmst. Im Jahre 1836 kam er nach Mün chen, wo er eine Zeit lang in der Werkstatt des rühmlich bekannten Bildhauers Entres arbeitete, dann aber selbst ständig sich weiter bildete und zwar ausschließlich als Bild schnitzer

MartinuS von ihm. in einer kleinen bairlschen Stadt eine Gruppe von dreizehn kolossa len Gestalten, das Schlüsselamt Petri vorstellend; in der Franciscanerkirche zu Passau eine Krönung Maria's von außerordentlicher Schönheit. Derselbe Gegenstand war die Aufgabe sür das Hochaltar- werk der hiesigen neu hergestellten Frauenkirche. Das Bild- chnitzwerk von Knabel bildet den innern mittler» Theil des Iottesschreins. ist 12 Fuß breir und 14 Fuß hoch, wird aber einen Sockel von 3 Fuß Höhe und einen gothische

» Ueberbau von 36 Fuß Höh- mit vielen Pfeilern. Nischen und Tbürmchen erhalten. Es wirb durch zwei Flügelthü ren geschlossen werden, deren Innenseiten von Holzreliefs, gleichfalls von Knabel's Hand, bedeckt sind, auf deren Außen- eite Moritz von Schwind die Anbetung der Könige in überlebensgroßen Gestalten gemalt hat. Auch dieses Ge mälde wird durch Flügelthüren geschlossen sein, auf deren Innenseiten Schwind Scenen aus dem Leben Maria'S ge malt hat, deren Außenseite sodanu ein sogenanntes Fasten bild

e.halten soll. Knabel's großes Bilderschnitzwerk ist eine Darstellung der Krönung Maria's, des mit Vorliebe gebrauchten kirchlichen Sinnbildes der Unsterblichkeit. Das Bild hat zwei Haupt abtheilungen. eine obere und eine untere. In der obern thront die Dreifaltigkeit auf einem Sitz, dessen architektoni sche Anordnung bis auf den Boven deS Bildes reicht und in Verbindung steht mit einem Postament, auf welchem Maria über die Mondsichel ihre Füße gestellt. Vater und Sohn, zwischen denen die Taube schwebt

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 05.08.1865
Umfang: 10
,' denn daß er ihn nicht aus.der Gegenwart schöpfte, bezeugte er ja selbst, . indem er '^den Geist. seines; Auditoriums auf d i e leider s eh r t r ü b e n p ö l.i t i s ch e n. Z ü st ä 'n V.e/^n'-Dentschland lenkte'; wer selbst nichts/hat, kann einem.Andern.nichts geben. Pro fessor Geyer müßtenur an jenes Bild der fliegendenMätter glauben, in welchem ein Proletarier,/ ein Haderlump und, Habenichts von der Scheitel bis zur . Fußsohle, die Bürgschaft für /die ZahlüngsM^^ jenes gleich . kostunnrten./Collegen/ .zu.. übernehmen

Ich erbot. . Kürz wir durchstöberten alle. Dinkel,. unserer Antiquitäten-Kammer, um/ zu entdecken, wann etwa' DeuLschland . „dem schwergeprüften Oesterreich in/Zeiten der .Noth und Gefahr^ seinen rettenden Arm geliehey. habe? Wir gingen von einem Winkel., zum andern,/ suchten da und suchten dort,/konnten über trotz alles S.uchens nichts anderes finden, als ein .Bild/ welches darstellt,'wie Oesterreich seit/H^O. Iahrm ZoM.Mittel punkte DentHland's-'jm^er.Deitee/.M .seine eigenes Mxänz^nhinaus

auch einige Deutsche/ zum . Vor schein, im Vordergrunde mäht. aber, der Pole Sobiesky. die Türken köpfe ab, ,und rettet Wien und. Deutschland... .Ein anderes Bild zeigt uns eine junge^ Fürstin, strahlend .in.Anmuth / ynd'' Würde,^'init einem neugebornen Söhnlein in den Armen., .^lm sie herum 'erblicken/ wir eine zahlreiche /.Versammlung' .m a gM'rzi.s ch..e/r.' '/MagnMn»., -feurigen Blickes, die Faust' am-Säbelgriffe../ Der./Maler hatte.'^kährize, aus dem Munde eines jeden einen Papierstreifen ausgeheü zü lassen

, mit der Inschrift: NonMur - xro reZe vostro. Äaria MerHia! Der uubehülfliche Mater wollte nämlich.sein Bild/sprecheiiIaW^'und.^mch versinnlichen^ daß /in/ einem/ der gefahrvollsten Augenblicke/ Oesterreichs 'gerade die M agy a r e n' mit./ diesem , ^ufe Gut und^ Alu^Mr ihre Konigin zum Opfer brachten. Das' Bild /. zei^t 'aber/^ ' im Hintergrunde ein Paar andere Gruppen,/die/ einen. mÄ Gi- gensah' zur eben beschriebenen Gruppe bilden. brW. ein d e u t s ch e,r Fürst vom! Nöroen kommend, in Schlesien

zum.Vorschein kommen. Bald''.hätie^/wir-!.vergeffen''zu..bemerken.''daß ein älteres Bild unserer RümM 1620, eine ganz ähnliche Geschichte 'darstellt schen/da die Stadt Wien von zahllosen Haufen Rebellen, bewaffnet theils mit dem hussi- tischen Dreschflegel, theils mit dem krümmen ungarischen Säbel, belagett; glühende Kugeln fliegen auf/die ^urg^d^r; östreichischen/Fürsten. Drinnen in der Stadt, durch ein Fensterlein, M'licken wir, den be drängten Monarchen vor einem Kruzifixes auf, den Knieen /liegeüd

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 30.12.1863
Umfang: 4
überreichte vem 'Vorsitzenoen et» Blalt mit den Worten: „So hab' ich ihn geseh'n — so hab' ich sein Bild fest.,ehalten — nun »lag er leugnen!' Der Präsivent belad VaS ölatt, lieg eS bei »eu Richtern von Hanv zn Hand gebe» »110 wenvete sich oauu zu dem Ingenienr mit ver Auffaroerung: „Reoen Sie — erklären Sie vie Entstehung dieses B.lo.s.- L iullofe Stelle herrschte in dem ginzen übervollen Saale. Der Äilgettagle. oer noch nicht ahnte, welch' ncner Lew-i-Z wiver ihn vorgebracht werl>e. nuo nur vie Person

Gehnm» nig gedlteben wäre; denn am selbe» Tage verfiel ich in eine gefährliche Krankheil, die mich oem Tooe nahe brachte. AIS ich nach nuo nach genag, war viesee Vorfall wie ein Traum nur dunkel in meiner Seele zurückgeblieben, unv erst als ich den Namen LaSka wiever vernahm, erivachte die Eünierung. Ich fanlf LaSka'S Bild noch an dem Orte, wo ich eS vor met ner Erkrankung verivghrt hatte. U iv h Ute erscheine ich hier, um ehrlich Zeugniß zu geben vor Gott und' oen Menschen, wie eS meine Pst-cht

der Richter zu machen. „W -S können Sie gegen Dieses Zeugniß einwende» fragte der Prästoent. »Verharren Sie noch im Leng» nen unv wollen Sie e» darauf anko>n.uen lassen, vag man in jenem Hause. vaS oer Zeu ,e veuannte. nach suche? Ot)ne Zvelfel batteu Sie oort ihre gehen»- Werkitalt. Uno vieseck Bild — oer Augenschein ist zu üverzeugeno — oeutlich zeigt eS I^ce Züge und eben so unoerkeniibar ist das, wiS Sie auf oe>n Bild.' in der Hauo halle», ein uuoollendeleS Aalsifitat. Sehen ^ie sel

st!« „So ist es!' stammelte der Angeklagte, mit eiium verzweifelnden Blicke auf das Bild, und sank in die Arme leiiieS Vertveioigers. Nach einer halben Slunde war daS Urlheil gespro chen. LaSka bügle im zehnjährigen Kerker sei» Ver breche». — D>e schöne Agnes ab.r fand binnen wenigen Wo che» oen Loon ihrer treuen Liebe ln oen Arme» ihreS üverglückliche» »wallen. (III. HauS- n. Fa n I.»ic».) Hanvetsbertchle Wien, 2l. Dejbr. Hopfen. Die Preise haben keine Bei änverung erlitten; doch haben sie wegen der für vie Brauerei

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 20.12.1862
Umfang: 12
Antlitz des Alten gerichtet, der schon längst die Brille zurecht gesetzt hatte, um die weisen Worte aus der Feder des Dr. Seb. Brunner behaglich herausstechen zu können. Und ein Bild sah ich nun, ein Bild voll Sonnenschein und Blumenduft. wie man es kaum in einem Kaffeehause finden wird; außer etwa sehr spat Abends in der Vor stadt. ein Bild. daß mir das Herz weit wurde und das Auge feucht. Vor mir lag die .AugSburger Allgemeine' und die offizielle »Wiener Zeilung«, die Drähte an ihren Heften halte

, heraufbeschworen durch ei» wunder bares Zauberischen, — oeu Gnffcl des Zeichners! „Aber wer wird deuu gar so g'schwollen reden?' würde der Wiener sagen, nnd vielleicht auch Du. der Du Dir die Mühe genommen hast, Ins hieher zu lesen! Nun ich kaun nichts zu meiner Vertheidigung sagen, als: Wessen daS Herz voll ist. geht der Muuo über! — Uud das schlechteste Bild, es gibt doch unserem Geiste, n»>erer Phantasie die Umrisse, wen» auch nur grau uns grau, die diese dann mit lebhaften, bunte» Farbe» nach Belieben

ausmalen können. Ja man blättert doch gerne in diesen »Jllustrineu Journalen', ist Einem doch, als blättre ma» un Buche des Lebens selbst, uud reisr man nicht schneller mit dem Zeichner .Ueber Land und Meer', sind die Ein drücke nicht lebhafter, fester, als wenn man ans den todten Buchstabe» der Depeschen aus alle» Wettgegeuden sich mühsam erst ein Bild zusammensetze» muß? — Doch von all' dem Gehörten, all' dem Gesehenen flakert und hrodcll'ö mir schon also gewallig im Kopfe, daß meine Fähigkeit, neue

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