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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 28.11.1891
Umfang: 8
mit oder neben der Feuerversicherung einhergeht, wenn durch die obligatorische Versicherung die Zahl der Versicherten eine große ist, wenn Staat und Land nur einen Theil jener Summen als Sub vention gewähren, welche derzeit als Hilfe und Unterstützung der Betroffenen alljährlich ausge geben werden, dann kann es wohl kaum zweifel haft erscheinen, daß eine solche Brand- und Hagelversicherungsanstalt mit obligatorischen IeuMeton. Der Frrnnd in der Notly. Humoreske von Conrad Fischer SaUstein. Das reizende Bild

— eine Photogrvphie — zeigte Amanda als einjähriges Kind, das, lose mit einem Hemdchen bekleidet, auf dem Schoße ihrer da mals noch so schönen Mama saß. Amanda hatte diese Photographie ihrem Verlobten heimlich unter die Papiere gezaubert, die er in der Brieftasche seines Ueberziehers herumtrug. Sie fand das Kunststückchen so amüsant, malte sich so humo ristisch das Erstaunen ihres Berlobten aus, in welches Egon sicherlich gerathen müsse, wenn er das Bild ent decken würde, daß sie auf ihrer Promenade

auf einmal in die Tasche seines Sommer überziehers griff und eine Hand voll Briefe und Karten herausnahm. Doch seltsam — Amanda wurde jetzt purpurroth. Sie hielt den Athem an, sie schlug die Augen nieder, die schöne Sünderin. Jetzt wird er losplatzen. Das Bild ist gerade für einen Ehestandskandidaten so sehr pikant. Wie wird er sich freuen, wenn sie ihm er- röthend eingesteht: die Kleine da — nun das bin ich! Egon hatte inzwischen das interessante Bild ent deckt — war starr geworden, und als er mit einem flüchtigen

Blicke bemerkte, daß die süße Braut den Blick auf den Boden geheftet hatte, begrub er das fatale Bild mit bewunderungswerther Fixigkeit mit sammt den Briefen wieder in der Tasche seines Ueber ziehers. Dann athmete er auf. Donnerwetter, haben ihm ja die Freunde wieder einen Streich gespielt! Eine hübsche junge Dame mit einem Kinde auf dem Schoße! Na, ich danke! Die seit Jahren schon mit Hangen und Bangen angestrebte Verlobung müßte ja unbarm herzig verpuffen. Wie könnte er sich rechtfertigen

, er sei von der Regierung insormirt, daß sich ein solches Gesetz bereits bei den betheiligten Ministerien in Be- rathnng befinde. Möge diese Erinnerung nun auf die bal- Welche Schlußfolgerungen könnte Amanda nicht an das Bild heften? Und er müßte auf alle Fragen die Antwort schuldig bleiben. Die Behauptung, daß ihm irgend ein Freund dieses Bild in die Tasche ge steckt habe, war so sehr eines jeden Beweises bar, daß Amanda, am allerwenigsten aber die p. t. Schwie gereltern darauf eingegangen wären. Wer

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 28.11.1891
Umfang: 8
!" Egon fuhr mit der Hand nach der Brusttasche seines Ueberrockes, um das fatale Bild hervorzuziehen — aber Gott sei Dank, er kam noch zur rechten Zeit burchschnittüch hunbeit, in Oesterreich-Ungarn nur achtzig Mann betrage; nur die Erhöhung des Mannschaftsstandes könne die Herabsetzung der Dienstzeit ermöglichen. Die Jahreskosten für letzter: würden etwa elf Millionen betragen. Aus dem Budget-Attsschnsse. Eine leb hafte Debatte entspann sich beim Etat des Acker banministers, und zwar bei dem Titel

thur hat fallirt; die Passiven betragen 2 Vs Mil lionen und werden meist kleinere Leute und Handwerker hievon betroffen. ZlalitN. Der Friedenskongreß in Rom wurde am 16. d. wieder geschlossen, nachdem der Antrag auf vertragsmäßige Festsetzung eines permanenten Schiedsgerichtes zwischen den Völ- zur Vernunft; sieht sie erst das Bild, dann ist alles aus! Er steckte es noch tie'er in die Briefe hinein und beschloß, sein Geheimniß für sich zu behalten. „Aber ich bitte Dich um Alles in der Welt

, was sollte ich Dir denn für ein Geheimniß mittheilen?" Amanda bekam auf einmal einen Anfall von Kopfschmerzen. Egon mußte einen Wagen requiriren. Er stieg mit seiner leidenden Braut ein und brachte sie zu den Eltern. In einer Stimmung, in der man gleichgiltig selbst den Untergang der Welt hereinbrechen sehen würde, kam Egon heute in seiner Wohnung an. Er riß das Bild aus der Tasche und schleuderte es an die Wand. „Himmel, es ist kein Zweifel, sie hat das Bild gesehen und hält mich nun für — für einen Dudley — für verheirathet

! Ich könnte nun in die Lage kommen, den Beweis führen zu müssen, daß ich noch — ledig bin! Wie mache ich das? Vielleicht durch eine Aufforderung in allen Londoner Journalen? — Was einem nicht alles passiren kann!" rief er aus und warf sich auf's Sopha. Der -Zufall führte seinen Freund Albert herbei. Wild fährt Egon auf den Arglosen zu: „Mensch, Du hast mir dieses Bild in die Tasche meines Ueberziehers gesteckt? Den Streich dankt Dir der Teufel!" „Wie sollte ich dazu kommen?" „Keine Ausflüchte, ich sehe Dir das Verbrechen

an den Augen an! Dieser Streich muß auf der Stelle wieder gut gemacht werden. Meine Braut sah das Bild und hat mich nun im Verdachte heimlich verheirathet zu sein, Weib und Kind zu besitzen! Gehe auf der Stelle hinüber zu meiner Braut und sage kern angenommen worben war. — Der nächste Friedenskongreß wird in Bern (Schweiz) ab gehalten. Frankreich. Im Departement Pas de Ca lais (Nordfrankreich) haben von 24.200 Kohlen arbeitern 15.000 die Arbeit eingestellt, nni höhere Löhne zu erzwingen. Leider kam

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 02.04.1898
Umfang: 10
für den 30. März kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Wolf und Lueger. Abgeordneter Wolf verlangte, daß jeder einzelne, der einen Dringlichkeitsantrag eingebracht hat, befragt wird; es seien viele nicht im Hause anwesend. Er stellte einen diesbezüglichen Antrag. Als nun Dr. Lueger einwarf, jeder Abgeordneter, auch der, welcher einen Dringlichkeilsantrag einge bracht. habe bis zum Schlüsse der Sitzung im Hause anwesend zu sein, rief Wolf: Aha. der Gaukler von Wien erscheint wieder auf der Bild- j fläche

der Lichtstrahlen hatte nur noch den einen Haken, daß das Selen in dieser Fassung sich zu schwach erwies, um die Licht erscheinungen die ein bewegtes Bild abgaben, fortzu pflanzen, und bis zu diesem kritischem Punkte hatte auch schon Edison die Angelegenheit gebracht. Dieser glaubte sich der Lösung des Problems schon so nahe, daß er dem Kind auch schon einen Namen gab, indem er es „Telephos" (Fernlicht) nannte, eine Be zeichnung. die wir, nebenbei bemerkt, für eine besser zutreffende als die des „Telektroskop

zu bewerkstelligen. Das Bild im Szczepanski'schen Fernseher wird, wie in einem photographischen Apparat, ein Linsen bild. Dieses Bild wird von einem Spiegel aufge fangen. der bloß eine einzige spiegelnde Linie auf weist; der übrige Theil des Spiegels ist mittelst aufgetragener Tünche geblendet. Derselbe Linien spiegel, dem eine rasche Drehung verliehen ist, wirft das Bild zwei anderen im Winkel angebrachten Spiegeln zu und es kommt auf diese Weise zu einem dem kinematographischen ähnlichen Verlauf. tokoll

und etwas für sich herauszuschlagen. Elend der Deutsche, der heute Zwietracht säet zwischen den Deutschen! Schönerer setzte schreiend seine Zwischenrufe fort. Abg. Dr. Lueger: Ich beantrage, die Rettungs- Das Bild nun, das sich in blitzschneller Folge zusammensetzt, wird auf jenen Punkt des Apparates ! geworfeu, wo die lichtempfindliche Selenzelle, die mit einer sie kräftigenden Batterie verbunden ist, ihren Sitz hat. Herr Szczepanski hat es seinem Zwecke dienlicher gefunden, dieser Selenzelle die Ringform zu geben

. Im Abgabeapparat befindet sich eine dauerhafte Lichtquelle, die, durch Schirme geregelt, die Selenzelle bestreicht. Das Spiegelsystem muß im Abgabeapparat selbstverständlich genau dasselbe sein, wie in der Auf nahmestation. Zur Wiedergabe der Farbe hat Szcze panski an seinem Apparat Prismen angebracht und das ferne Bild im Apparate erscheint somit dem Auge völlig naturgetreu. Alle Subtilitäten des neuen Zauberinstrumentes können selbstverständlich hier nicht aufgezählt werden. Der Erfinder

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 28.11.1891
Umfang: 8
dem Freunde das fatale Bild aus der Hand, warf es aus den Boden, nahm Stock und Hut, faßte den immer noch predigenden Albert am Arme und verließ mit ihm die Wohnung. Fran Giese, die Wirthiu Egons, war durchaus keine neugierige Frau. Gott bewahre, aber sie stand gerade, als Albert seine große Rede an das Gewissen Egons hielt, hinter der Thür. Es läßt sich denken, mit welchem Interesse sie die Deklamation Alberts anhörte. Das war ja fürchterlich! Ihr Garcon hatte Weib und Kind und will sich nochmals

werden müsse.. Das war ja nur ihre Christenpflicht. Als die jungen Männer das Zimmer verlassen hatten, eilte Frau Giese hurtig in dasselbe hinein, und das erste, was ihr in die Hände fiel, war das reizende Bild. Es lag unter dem Tische am Boden. Frau Giese hob es ans, blickte das reizende Weib, daß süße Kindchen an und begann dann bitterlich zu weinen. Und solch ein Weibchen konnte er verlassen — o Gott, Herr Egon war ja noch schlimmer, wie dieser Dudley. von dem alle Zeitungen sprachen. Fünf Minuten

, der — der bereits verheirathet, Weib und Kind besitzt." Amanda stieß einen Schrei aus und sank ihrer Mama in die Arme. „Das ist nicht möglich!" donnerte der Kommer zienrath. „Welche Beweise haben Sie dafür?" Mit zitternder Hand hielt sie das Bild hin. „Hier ist das Bild von seinem braven Weibe, seinem süßen Kinde! Drei Jahre wohnt Herr Egon bei ihr, aber nie und nimmer hätte ich von ihm ge glaubt, daß —" Der Kommerzienrath, welcher indessen das Bild der Frau Giese aus der Hand genommen haue, brach

nun, als er das Abbild seiner eig'nen Frau zu Gesichte bekam, ttt ein stürmisches Gelächter aus. „Wer hat Ihnen denn gesagt, daß das die Frau des Herrn Egon sei? Nein, wahrhaftig,", wan te er sich an die consternirte Frau Rath, „das sind ja reizende Enthüllungen! Ick) war .immer, der Mei'. nung, das Original dieses Bildes fet ^meine Frau! Nun kommt die Wirthin des Egon und will fee* haupten, daß Du mit ihm verheirathef seiest?" Dann wandte er sich, seiner Gattin das Bild übergebend, au Amanda

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 01.08.1896
Umfang: 10
. Desgleichen hatte auch Alois De lug. wenigstens bis Mitte Juli, kein Bild im Glaspalaste. Seine „Normen". welche letztes Jahr in München so viele Bewunderer fanden, wanderten heuer zuerst auf die Wiener und jetzt auf die Berliner Ausstellung wo sie mit der goldenen Medaille ausgezeichnet wurden. Gewiß ein schöner Erfolg, welchen das Bild durch seine Originalität und das wirkungsvolle Kollorit vollauf verdient. Ebenso wie Delug schon mit seinem ersten Werke „Weinende Frauen am Kreuzweg" Aussehen machte

Gegen standes im Allgemeinen, was um so größere Bewun derung verdient, je leichter Gerade dieses Sujet auf bereits betretene Pfade lockt. Die Juroren haben dem jungen Künstler, der noch kaum die Akademie verlassen, für sein Bild die 2. Medaille zuerkannt, und so haben wir zu hoffen, daß Egger auch ander wärts die verdiente Anerkennung erfahren wird und dem Ruhmesbuch der tirolischm Kunstgeschichte ein neues Blatt mit Eggers Namen eingefügt werde. Robert Pötzelberger stellt zwei stimmungs volle Landschaften

. Der Meraner Leo Putz zeigt in seinem Bilde „Spiegel des Lebens", daß er tech nisch den Stoff vollendet beherrscht. Das Bild stellt ein unbekleidetes Mädchen auf seinem Lager dar, das von nackten Gestalten umkreist wird. Diese letztern symbolisiren die dämonische Gewalt der Eitel keit und Gefallsucht, die ihr Opfer selbst im Traume nicht los läßt. Die Weichheit der Haut, deren sanfter Schimmer mit vollendeter Meisterschaft wiedergegeben erscheint, sowie eine gewisse Decenz in der Vorführung des Aktes

, die den Vorwurf der Obcönität von vorherein ausschließt, zeichnen das Bild vor anderen ähnlichen ans. Wir können gerade dieses Jahr auf den Aus stellungen eine Reihe von Aktstudien unter verschie densten Namen finden, die lediglich den Beweis für die Gedankenarmuth ihres Schöpfers bringen. Umso mehr Anerkennung verdient es, wenn ein noch ganz junger Künstler, der zum erstenmale mit einem Werke vor d e Oeffentlichkeit tritt, sich von diesem Fehler fern hält. Erwähnt soll auch werden der Innsbrucker Rudolf Nißl

Trentiuo nur im phantasiereichen Gehirn einiger Trientiner existirt, ein richtiger Tiroler. Von armen Eltern stammend, hat er es vom Schweinehirten zu einer der ersten Kunstgrößen unserer Zeit gebracht. Sein Bild:

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Unterinntaler Bote
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Seite 7 von 10
Datum: 07.10.1898
Umfang: 10
hatte allerdings darauf hingewiesen, daß nicht nur arme Kinder, sondern oft auch reiche Kinder verwahrlost sind, aber die Resolution wurde mit den Stimmen der Radikalen gegen die Deutsch-Rationalen angenommen. Die Versamm lung war übrigens sehr schwach besucht und alle Besserge sinnten scheinen derselben ferne geblieben zu sein. tDie Schlußhefte des Prachtwerkes der Leo-Gesell schaft:) „Die katholische Kirche unserer Zeit und ihre Diener in Wort und Bild," die noch frühzeitig vor Weihnachten in den Händen

der Subscribenten und der Käufer des Werkes sein werden, überraschen nach all' den bisher schon Gebotenen durch die Fülle eines hochinteressanten Inhaltes und des herrlichen Jllustrationsschmuckes. Heft 24 und 25 sind uns soeben zugegangen. Aus vielfachen Wunsch ist schon biefem 25. Hefte das prächtige vielfarbige Bild des Papstes Leo XIII. im 20. Jahre seines Pontificates vom Hofmaler Sr. Heilig keit Ritter Ugolini beigefügt. Der hl. Vater selbst hat dem Meister dafür eine eigene Sitzung gewährt und das große

Original-Ölgemälde hat die volle Zufriedenheit des Papstes gefunden. Es stellt den hl. Vater, der auf dem purpur ge schmückten Throne in der ganzen Pracht des päpstlichen Ornates thront, da in dem Momente, da er segnend die Rechte erhebt — ein Bild voll hehrer Majestät und doch gewinnender Freundlichkeit. Das farbenprächtige Bild wird dem Werke zur besonderen Zierde gereichen. Wie wir der beiliegenden Ankündigung entnehmen, sind von demselben Original-Ölgemälde Ugolini's auch größere Copien

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 10.04.1897
Umfang: 12
nach der andern mit dem Rüssel, schnitt sie sehr geschickt mit seinen Zähnen auf und reichte sie dann dem Vizekönig! — Röntgenstrahlen im Dienste der Kunstforschung. In München befindet sich im Besitze des Kunstsammlers Herrn Friedrich Burger ein Bild, welches den Kopf Christi mit der Dornen krone darstellt und von kompetenten Kunstforschern als ein Werk Albrecht Dürers anerkannt wurde. Es hieß auch, daß das Bild das Monogramm Dürers und die Jahreszahl 1521 trage, doch seien beide mit bloßem Auge nicht mehr erkennbar

. Der Großherzog von Baden soll jedoch am 6. April 1893 das Monogramm nach längerer sorgfältiger Prüfung entdeckt und auch die Jahreszahl 1524 festgestellt haben. Da aber die Echtheit des Bildes als Dürer doch bezweifelt wurde, forderte der Besitzer die Maler Witold und Bruno Haller, welche in München das einzige Privatinstitut für Durchleuch tungen mit Röntgen'schen Strahlen besitzen, auf, das Bild zu durchleuchten. Nach vielen zuerst vergeb lichen Versuchen ist es denselben vorige Woche ge lungen

, eine prachtvolle Durchleuchtung des Bildes zu erhalten. Auf dem durch die Strahlen hervor gezauberten Bilde erscheint vollkommen korrekt das Bild des dornengekrönten Christus, mit Schatten und Lichtern und dem das Haupt umgebenden Kreuz nimbus. Ferner eine lateinische Unterschrift und außerdem das kleine Dürer'sche Monogramm mit der Jahreszahl 1521. Das ganze Bild ist senkrecht durchzogen von den Masern des eichenen Holzes und deutlich zeigt sich über dem Ganzen das feine Gewebe eines auf die zwei Zentimeter

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 28.09.1895
Umfang: 12
auf die Meister, Lingg auf die Gastfreund lichkeit der Innsbrucker. — Die gründende Versamm lung bot ein ernstes, eiumüthiges Bild gewerblichen Fortschritts und echten Zusammenhaltens. Möge der nunmehr gegründete Verband alle die geplanten Er leichterungen und Verbesserungen der bezüglichen Ge setze durchführen, an der Nothweudigkeit solcher Aenderungen zweifelt Niemand, am aufrichtigen Wollen der betheiligten Kreise fehlt es sicher nicht, mögen daher die betreffenden Instanzen, die es angeht, die nöthige

vergessen. Aber mit jedem Schritte lachte dem Tiroler Gothen das Bild- niß seines Traumes holder, inniglicher, begehrens- werther. Er sah es leuchten durch die Zweige des Waldes, aus Seetiefen und Wieseugründen tauchte es ihm empor, immer schöner, sanfter, deutlicher. Lebhafter glänzte ihm der dunkle Gluthkrystall des Auges, holder grüßte die süße Blüthe der feinen Lippen. Schon ging es hinunter an die wülschen Berge. Dort leuchtete schon der weite See zu Garden, die letzten Wunder des deutschen Landes

zur heißen, schwülen Oede. Endlose Flächen spannen sich leer und dunst- überronnen dahin. Nur wo der Wald vorspringt, wo Quellen durch den Grund rauschen, wuchert üppiche Pracht aus dem Boden. Und dort drüben tauchen die stolzen Thürme auf, von weitem glänzen die Paläste. Säulenhallen grüßen den Wanderer mit dem glühenden Gruße der stolzen Jtalia! Der Schildhofer steht auf Mailands Boden. Hier muß ihm das ersehnte Bild begegnen! Aber er findet es nicht. Drei Tage sucht er. Daß er in Palästen suchen muß

sie sein — seine schöne Herzogin von Mailand! Lange steht er vor dem Bild. Da hört er Schluchzen und Weinen neben sich aus einem finsteren Saal. Er tritt hinein. Ein dunkler Raum empfängt ihn. Mitten drinn brennen um eiuen Sarg rauchende Todtenkerzen. Grüne Palmen schütten frischen Hauch durch das Gemach. Im Sarge liegt ein todtes Mädchen. Eine rührende Anmuth und Schönheit leuchtet von dem bleichen Gesichte. Um die Lippen schwebt das Lächeln, das den jungen Schildhofer herabge zogen von den fernen Tiroler Bergen

. Der junge Bauer erzählte. „Nun — und wie hat Dir die Herzogin von Mailand gefallen?" Der Schildhofer that einen laugen Blick auf das Bild — dann einen langen Zug aus dem Wein, becher, und als er den Gelehrten anschaute, standen Thränen in seinen Augen. Es sprach keiner mehr etwas von der Herzogin von Mailand.

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 07.10.1889
Umfang: 8
ist eine vorzügliche, breit und doch ins Einzelne charak teristisch. Weniger gelang ihm, trotz des anmuthigen Gesammteindruckes, die Glut eines SommertageS in dem Bild „Zur Sommerzeit' in der Franche Comptv darzustellen, indem hier das Sonnenlicht auf den Korn feldern etwas uiatt erscheint. Ein verwandtes Thema zeigt die Landschaft von Emile Le Maris des Lan- delles (Nr. 571.»), das ebenfalls fein im Ton, doch in den Motiven und der Zeichnung etwas trocken er scheint. Ein sehr schönes Bild ist „Herbst im Walde

d) betitelt: „Nach dem Regen in der Dordogne'. Röthliche Sumpfgräser, entlaubte Bäume und zerrissene Wolken mit durchschimmerndem blanem Himmel bilden das einfache Repertoire dieser regen- erfrifchten Landschaft. Das Bild von Armand Bean- vaiS, Paris: „Bäume in der Normandie' (Nr. 54o), zeigt eine Schafherde bei einem See, auf grüner Wiese nnter hohen Bäumen, im letzten Tagesschimmer und leidet an etwas zu trüben, bleigranen Schattentönen, welche die beginnende Dämmerung nicht ganz wahr wiedergeben

die Hauptichuld. D. gustiu Auguin (Nr. 25 o): „Thal des Clain, Poitou)' fehlt es trotz der großartigen Motive von Felsen, dü ster beschattetem See, fernen Ebenen und Wolken, doch an packender Stimmung. Fein in den lichten Tönen, wiewohl auch etwas unentschieden, ist dessen Bild „Haide beim Cap Breton', Golf der GaScogne (Nr. 25 ü). Verwandt damit in dem zarten, jedoch etwas flauen Gefammttone ist das Bild von Lucien Simmonet aus SevreS: „Der Weiler la Roquette' (Nr. 970»). Nicht minder zart im Ton

, aber zu gleich pikanter und farbenreicher ist das Bild von Emile Dardoize, Paris: „Letzter Sonnenstrahl' (Nr. 191b), auf welchem eine Gruppe von welken Erlen und Pappeln noch im Sonnenlicht leuchte» und sich herrlich vom wolkenlosen Aznr des Abendhimmels abheben, während das niedere Buschwerk, sowie eine von Kühen belebte Wiese bereits im Schatten liegen. Das Bild von Emile Dameron, Paris: „Morgeu- nebel' (Franche Comts) ist hart und unruhig, sowie trotz des AuswandeS von Motiven ohne packende Wir kung

, das Bild vou Jean DesbroßcS, Paris, „die Fel sen ThnillierS und «auadoire' (PuydeDüme) mag in dem grellen Grün der von der Gewittersonne be leuchteten Bergmatte wahr sein, ohne doch ganz zu befriedigen, da dieser grelle Ton neben den: Grau der Wolken, dem Violett der Felsen, sowie den künuner« lich auf den Matten zerstreute» gelblichen Flecken der Schäfchen allzusehr vorherrscht. Von demselben Künstler ist auch das Bild: „Das Thal Monistrol' (Nr. 205 b), in welchem die Härten des Malers

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 30.09.1893
Umfang: 12
Welt anfangs dieses Jahres leider ein so trostloses Ende nahm. Von Defregger sehen wir da außer einigen sehr guten Landschafts studien, ein mittelgroßes Bild „Bauerndeputation", das, wennschon man es nicht zu seinen hervorragenden Leistungen zählen darf, mit seinen charakteristischen Bauernfiguren doch als werthvolles Werk betrachtet werden kann. Weiters stellt Defregger das wohlge troffene Porträt des Prinzregenten Luitpold aus und ein Bildchen „Die kleinen Maler", das weniger künst lerische

Bedeutung besitzt, sondern vielmehr einer hu moristischen Laune des Malers entsprungen zu sein scheint. Das eine Szene aus den Kämpfen von 1809 darstellende großartige ergreifende Bild „Aus schwerer Zeit" von Math. Schmidt ist eine seiner meisterlichsten Arbeiten; seine ebenfalls ausgestellte „Tirolia" da gegen erscheint uns als schwächere Leistung, dessenun geachtet wird sie, als ein immerhin recht gutes Ge mälde, viele Bewunderer flnden. Von Alois Gabl sind mehrere Genrebilder, Stubenstudien

und das Selbstportrait des Künstlers ausgestellt. „Die Stern singer", ein besonders in der Durchführung verschie dener Lichteffekte wie in der ganzen Auffassung meister haftes Werk, ebenso die „Einsegnung des Brautbettes" sind Bilder, die d'e volle Würdigung eines jeden Kunstverständigen finden werden. Von I. Wopsner finden wir das bekannte Gemälde „Die Verfolgung", von Emma v. Müller ein köstliches Bild „Der Besuch", das besonders auch rechten technischen Fleiß der Künstlerin bekundet. Emanuel Walch bringt

einen „sterbenden heil. Josef", Ludwig Schmid ein größeres Bild „Das Bilderbuch", beides gute künst lerische Arbeiten. Sehr gute Poriraits sehen wir von I. Schretter, ein hübsches Aquarell von G. v. Anderlan. Von A. Egg er gefällt uns das Genre bild „Großvaterfreuden". —Von den plastischen Arbeiten weniger wegen seines künstlerischen Werthes als seiner wirklich verblüffenden Eigenart fällt besonders ein „Sühnopfer" betiteltes polygromirtes Werk P frei sch ic er's auf, dessen eigentlichen Sinn schwerlich jemand

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