Vr XV E 794/19/66 E R XV 71/20 U Iiheh Her MWlik! Der Einzelrichtsr des Landesgerichtes Innsbruck hat in der Hauptverhandlung am 4. Juni 1923 in Gegenwart des Staatsanwaltes Dr. Huber, der Angeklagten EmN Bianchi, Biondini. Noem! Ferrari. Josef Mycinski und Joses Lackner und der gewählten Verteidiger RA. Dr. Scheuer (für Bianchi), RA. Dr. Maritschnig (für Mondini). RA. Dr. Kneußl (für Ferrari) und RA. Dr. Carnet (für Mp- cinski und Lackner) im vereinfachten Verfahren über den vom Ankläger
gestellten Antrag auf Bestrafung der Ange klagten im Sinne des bei der Hauptverhandlung teilweise ausgedehnten und geänderten Strafantrages wegen Der- gehens der Preistreiberei und des Kettenhandels nach KZ 20, Zl. 1, 2 st, und 23, Zl. 4. der kaiferl. Verordnung vom 24. März 1917, Nr. 131 RGBl., zu Recht erkannt: :n am 18. 1. Emil Bianchi, . t 1875 in Mori, zuständig nach >nnsbruck, kath., verheiratet, Wirt und Kaufmann in Innsbruck, Tempelstrahe 2, 2. Josef Mondini, gekoren am 85. Oktober 1874 in Ala
Kg. um je 42 X an Richard Kahung verkauft hat. Sie werden hiefür gsmäß Z 23, Zl. 4 der kaiserlichen Verordnung vom 24. März 1917, Nr. 131, RGBl., jedoch unter Anwendung der ZZ 268, 260 b StG. Emil Bianchi und Josef Mondini je zum strengen Ar reste in der Dauer von 14 (vierzehn) Tagen, verschärft durch zwei harte Lager, Noemi Ferrari zum strengen Arreste in der Dauer von 5 (fünf) Tagen, verschärft durch ein hartes Lager, und gemäß Z 389 StPO, zum Ersätze der sie betreffen den Kosten des Strafverfahren» zur ungeteilten
Hand und des Vollzuges jeder für sich verurteilt. Gemäß § 45 der zit. kaiserlichen Verordnung ist 8a» Urteil eumni chne Grüode auf Kosten der Verurteilten in den „Innsbrucker Nachrichten^ zu veröffentlichen und an der Äemeindetajel des Sladtmngistrates Innsbruck öffent lich anznjchlagen. Gemäß K 368 a StG. sind die von Emil Bianchi und Iofef Mondini erlittenen Untersuchungshaften vom 12. April 1919. 6 Uhr nachmittags, bis 27. April 1919, 12 Uhr mit tags, auf hie Strafen onzurechnen, die somit
verbüßt er- scheinen. Gemäß § 1 des Gesetzes vom 23. Juli 1920, Nr. 873, StEBl, wirb die Vollziehung der Strafe bet Noemi Fer- tari unter Festsetzung einer Probezeit von einem Jahr vorläufig aufgeschoben und wird gemäß 8 2 dieses Gesetzes angeordnet, daß alle mit der Berurtsiiung nach dem Ge setz« verbundenen Rechtsfolgen bei Noemi Ferrari und Emil Bianchi vorläufig unter Festsetzung einer Probezeit von einem Jahre nicht einzutreten haben. Hingegen werden Emil Bianchi. Noemi Ferrari, 4. Joses Mycinski