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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 29.05.1909
Umfang: 12
, die Bedeutung u n d die Notwendigkeit der Religion für das öffentliche L e b e n i m m e r a l l g e m e i n e r zu leugnen. Der Zug unserer Zeit geht dahin, die Religion vom öffentlichen Leben ganz zu ver drängen. Man will alles laisieren, man will alles interkonfessionell, konfessionslos, religionslos, ja gottlos machen. Man will trennen Staat und Kirche, man will trennen Schule und Kirche, man will trennen Familie und Kirche, man will trennen Politik und Religion. Dieses immer allgemeiner sich äußernde

, aus den Regimentern; die Religion braucht es in der Schule, die Religion braucht es in der Familie, die Religion braucht es zur Lösung der sozialen ; Frage. Ein großer Papst (Leo XIII.) hat den Ausspruch getan, daß die Schule das Schlachtfeld sei, aus welchem es entschieden werden muß, ob die Welt christlich bleibe oder wieder heidnisch werde. Der Heranwachsenden Jugend gehört die Zukunft; wer die Kinder gewinnt, der hat die Zukunft gewonnen. Christus der Herr sagt so schön j und ergreifend: „Lasset die Kleinen

zu mir kommen ; und wehret es ihnen nicht." Und doch sind mäch- ' tige und unheimliche Gewalten auch bei uns schon tätig, welche es den Kleinen wehren möchten, zu : Jesus zu kommen. Das Streben dieser Kreise ist \ darauf gerichtet, alle Religion aus allen Schulen ! zu verbannen, den Religionsunterricht aus dem . Lehrplan zu streichen, die religiösen Uebungen zu i kürzen oder gar abzuschaffen, die Schule also voll- ? ständig von der Kirche zu trennen. Wohin soll • das führen, hochansehnliche Versammlung

, wenn j man uns zwingt, die Kinder in die Schule zu I schicken, und wenn man gleichzeitig den Kindern I m der Schule die christliche Erziehung vorenthält? Darum ist es so unendlich wichtig, den Einfluß, welchen Religion und Kirche nach den heurigen Ge setzen noch haben, ungeschmälert zu behaupten, aber auch darnach zu trachten, daß alle Forder- j ungen, welche Kirche und Religion an die Schul- j gesetzgebung stellen müssen, ihrer endlichen Er- j süllnng näher gerückt werden. Es ist von außerordentlicher Wichtigkeit

und I für die Zukunft des Landes geradezu entscheidend, daß wir Tiroler unsere gute Schule behaupten, daß darum der katholische Geist unter unserer braven Lehrerschaft gehalten und gepflegt werde, daß aber auch nach dem göttlichen Spruche: „Der Arbeiter ist seines Lohnes wert", die gerechten Forderungen der Lehrer erfüllt werden. Ein wichtiges Mittel, den katholischen Geist unter den Lehrern und damit in der Schule zu erhalten, ist unser katholischer Lehrerverein und sein Organ,

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 36 von 38
Datum: 29.05.1909
Umfang: 38
Selbst; Charakter ist Ein heit statt Zerrissenheit und Zwiespalt; Charakter ist Ueberwindung jeder Art von Feigheit und Schlechtigkeit» Wie kann, wie wird aber eine Schule dieses Ziel erreichen bei Ausschaltung der Religion? Ja, sagt man, die Schule will Staatsbürger erziehen. Und ich antworte wieder mit Förster: „Alles Zusammenwirken der Menschen im staatlichen Leben und alle Erziehung zum staatlichen Leben bedarf der Kultur des Gewissens; es gibt aber auf die Dauer keine Kultur des Gewissens ohne den Kultus

sich die große Freiheit'dehnt und gol den über Felsen und Firnen flutet. Drum wol len wir auch, daß unsere Schule Hochlandsmen schen erziehe, d. h. Menschen mit Höhensehnsucht nach Gott, mit dem Streben nach einem Ewig keitsziel und nach hohen Lebensidealen. Das junge Menschenwesen ist ein edles und heiliges Gewächs; soll daraus eine Sumpfblume werden, welche die Freuden der Niederung liebt, die — wie wir wissen — oft gemein genug sind, weil in der Niederung der Staub und Kot der Straße sich sammelt? Nein

, unsere Jugend soll schon in der Schule lernen, daß sie Höhengewächs ist, eine Hochlandsblume wie das Edelweiß; schon in der Schule soll ihr die Höhensehnsucht ins Blut ge impft werden; schon in der Schule soll sie mit dem Grundsatz vertraut gemacht werden: „^6 rnajora natus sum!' „Für Höheres bin ich be stimmt und geboren!' Und die Jugend muß unzugänglich sein — wie das Edelweiß am Rasenband der Felsen; ein unzugängliches Herz soll sie bekommen für gewisse Grundsätze und unzugängliche Ohren

Einsamkeiten, vor denen uns das Grauen überkommt. Gebt uns schwindelfreie, d. h. charakterfeste, glaubens starke Menschen, die auch dem Abgrund ins Auge blicken können, und es wird viel weniger Selbst mord und Verzweiflung sein auf Erden! Edel weiß-Menschen soll die Schule heranbilden, Men schen, die sich ihre Jnnenschönheit, den Schmelz der Reinheit bewahrt haben! Es ist ja kein Duft und kein Prangen am Edelweiß, aber ein Weiß hat die Blume, so schneeig und so firnenverwandt, daß man sie lieben muß

, und die Honigblüten wachsen daneben: eine gefestete Ueberzeugung und solide, unverrückbare Grundsätze, die in die bittersten und schlimmsten Stunden des Daseins Honig tragen. Ja, Charaktere muß uns die Schule heran bilden! Wie das Edelweiß allen Stürmen der Berge trotzt, dem Wetterblitz seine Stirne beut und sein schuldloses Haupt den Donnerkeilen aussetzt, ohne seine Schönheit preiszugeben und sein tadelloses Weiß zu verlieren, so muß der Charakter feststehen in den Stürmen des Le bens; er darf

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 36 von 40
Datum: 29.05.1909
Umfang: 40
sinnlichen selbst- Eharakler ist Ein heil sttNi Z.errisseilheil und ^iwiespali- Eharakler ist Ueberimndung jeder Ari von Feigheil nnd Schlechligkeit. Wie kann. ivie !vird aber eine schule dieses Ziel erreichen bei Ausschaltung der Religion? Ja. sagl man. die schule ivill Ziaalsbiirger ergeben. lind ich anllvorle ivieder mil Hörster: „Alles ^;i!ia!üii!eii!virten der Menschen im staallieben Leben und alle Erziehung zun, slaailichen Lebeil bedarf der Vuiltnr des Geivissens: es gibl aber auf die Taner leine

, wo über dem Wälderrauschen nnd dem Toseil der Wildbäche sich die große Freiheil dehnt und gol den über Helsen nnd Dirnen slnlet. Trum wol len ivir auch, das; unsere Schule Hochlaudsmeu- schen ersiehe, d. h. Menschen init Höhensehnsncht nach Gort, mil dem Streben nach eineni Ewig- keilszie! nnd nach hohen Lebensidealeu. Tas junge Menschenwesen ist ein edles und heiliges Gewächs: soll daraus eine Sninpsbliime werden, welche die Freuden der Riedernng liebl, die — wie ivir wissen — auf gemein genug

sind, weil in der Riederting der ?taub und >Vv0'. der Straße sich samnlell? ^cein, unsere fugend soll schon in der Schule lernen, das; sie Höhengewächs ist, eine Hochlandsblnme wie das Edelweiß: schon in der Schule soll ihr die Höhensehnsncht ins Blnt ge- iiupll werden: schon in der Schule soll sie mit dem Grundsatz vertraut gemacht werden: „.^,6 nuii'ru n^rn!5 >uin!' „Für Höheres bin ich be stimmt und geboren!' Und die Engend muß unzugänglich sein — wie das Edelweiß am Raseuhaud der Helsen: ein unzugängliches Her

. des Verlassenseins, der Verzweis- lung - große, dunkle, schweigende Einsamleilen, vor denen nns das l^rauen überkommt. Geb: uns schiviudelsreie, d. Ii. charaiiersesle. glanbens- starle ^(enschen, die auch dem Abgrund insAuge bliäeii können, nnd es ivird viel weniger Selbst mord nnd Verzweiflung iein ans Erden! Edel- weiß-Menschen soll die schule heranbilden, Men schen. die sich ihre Innenschönheil. den Schmelz der )lieinheil bewahrt haben! Es ist ja kein Tnst nnd lein Prangen am Edelweiß, aber ein Weiß Hai

srühzeilig im Herfen die Frnchlblülen an. d. h. die starken, sesie» Vor- 'äl;e sürs Leben, nnd die Honigblüten lvachsen daneben: eine gesenele Ueberzengnng nnd solide, unverrückbare Grundiävc. die in die bmernon und schlimmslei. Slnnden des Taieins Honig - ea^^n. Ja. Charakrere liinß uns die Schule heran bilden! Wie das Edelweiß allen Stürmen der Berge trotzt, dem Wetterblitz seine Stirne beut nnd sein schuldloses Haupt den Tonnerkeilen aussetzt, ohne seine ^chönheu preiszugeben nnd sein ladelloses Weiß

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Volksblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 29.05.1909
Umfang: 12
und Kirche, man will trennen Schule und Kirche, man will trennen Familie und Kirche, man will trennen Politik und Religion. Dieses immer allgemeiner sich äußernde Bestreben, das ganze öffentliche cLsben jeglichem Einflüsse zu entrücken, ist das größte Uebel unserer Zeit, ist die größte Gefahr unserer Tage. Im un glücklichen Frankreich, daS einst die erstgeborne Tochter der Kirche gewesen, hat diese verderbliche Zeitrichtung bereits einen vollen Sieg errungen, denn in Frankreich ist in unseren Tagen

des Staates, aus den Kanzleien, aus den Vertretungskörpern, aus den Regimentern; die Religion braucht es in der Schule, die Religion braucht es in der Familie, die Religion braucht es zur Lösung der sozialen Frage. Ein großer Papst (Leo XIII.) hat den Aus spruch getan, daß die Schule das Schlachtfeld sei, auf welchem es entschieden werden muß, ob die Welt christlich bleibe oder wieder heidnisch werde. Der heranwachsenden Jugend gehört die Zukunft; wer die Kinder gewinnt, der hat die Zukunft ge wonnen

. Christus der Herr sagt so schön und er greifend: „Lasset die Kleinen zu mir kommen und wehret es ihnen nicht.' Und doch sind mächtige und unheimliche Gewalten auch bei uns schon tä« tig, welche es den Kleinen wehren möchten, zu Jesus zu kommen. Das Streben dieser Kreise ist darauf gerichtet, alle Religion aus allen Schulen zu verbannen, den Religionsunterricht aus dem Lehrplan zu streichen, die religiösen Uebungen zu kürzen oder gar abzuschaffen, die Schule also voll ständig von der Kirche zu trennen

. Wohin soll das sühren, hochansehnliche Versammlung, wenn man uns zwingt, die Kinder in die Schule zu schicken, und wenn man gleichzeitig den Kindern in der Schule die christliche Erziehung vorenthält? Darum ist es so unendlich wichtig, den Einfluß, welchen Religion- und Kirche nach den heutigen Gesetzen noch haben, ungeschmälert zu behaupten, aber auch darnach zu trachten, daß alle Forderungen, welche Kirche und Religion an der Schulgesetzgebung stellen müssen, ihrer endlichen Erfüllung näher

gerückt werden. Es ist von außerordentlicher Wichtigkeit und für die Zukunft des Landes geradezu entscheidend, daß wir Tiroler unsere gute Schule behaupten, daß darum der katholische Geist unter unserer braven Lehrerschaft gehalten und gepflegt werde, daß aber auch nach dem göttlichen Spruche: „Der Arbeiter ist seines Lohnes . iwert'j -die gerechten Forderungen der Lehrer erfüllt werden. Ein wich tiges Mittel, den katholischen Geist unter den Leh rern und damit in der Schule zu erhalten, ist un ser

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 29.05.1909
Umfang: 8
. .. Jm ^alle« laisieren, man will alles interkonfessionell, kon- Lichte: der geoffenharten katholischen Wahrheit läßt fessionslos, religionslos, ja gottlos machen. Man will man auf dem Katholikentage die grotzen Fragen der! trennen Staat und Kirche, man will trennen Schule Degenwort Revue passieren und im nämlichen Lichte und Kirche, man will trennen Familie und Kirche, der groffenbarten Wahrheiten wird eine Lösung der brennenden Fragen gesucht. Ein Katholikentag bringt e» den Führern des Volles und den breiten

ganzen öffentlichen Lebens bleiben wird. Es sind schon Länder, welche besser waren als Tirol, um die Gnade des Glaubens und um das ganze katholische Leben gekommen. Die katholische Religion soll dar ganze öffentliche Leben beherrschen und durch dringen, die Religion darf nicht verbannt sein aus den Einrichtungen des Staates, aus den Kanzleien, aus den Vertretungskörpern, aus den Regimentern; die Religion braucht es in der Schule, lllg stehend aus sturmer uni Nansarders Keller uni »g, °n H ugustterm

» en. Näherei 1371 fluche. Denn wozu jeder einzelne verhallen ist, das I die Religion braucht es in der Familie, die Religion mutz auch Pflicht der Gesamtheit fein und nicht blotz' braucht es zur Lösung der sozialen Frage. Ein der einzelne Mensch, sondern auch alle menschlichen! großer Papst (Leo XÜI) hat den Ausspruch .ge- Bnbände haben in Gott ihren Ursprung, aber auch! tan, datz die Schule das Schlachtfeld fei, auf welchem ihr Ziel und ihren Endzweck. (cs entschieden werden mutz, ob die Welt christlich

zugegeben; es ist in unseren ^ es ihnen nicht.' Und doch sind mächtige und un. Tagen ln höchst erfreullcher Weise das religiöse De-' heimliche Gewalten auch bei uns schon tätig, welche es den Kleinen wehren möchten, zu Jesu» zu kommen. Das Streben dieser Kreise ist daraus ge richtet, alle Religion aus den Schulen zu verbannen, den Religionsunterricht au» dem Lehrplan zu streichen, die religiösen Uebungen zu kürzen oder gar äbzuschasfen, die Schule also vollständig von der Kirche zu trennen. Wohin

soll das führen, hochansehnllche Versammlung, wenn man uns zwingt, die Kinder in die Schule zu schicken, und wenn man gleichzeitig den Kindern in der Schule die christliche Erziehung vorenthält? Darum ist es so unendlich wichtig, den Einslutz, welchen Religion und Kirche nach den heutigen Gesetzen noch haben, ungeschmälert zu behaupten, aber auch darnach zu trachten, datz alle Forderungen, welche Kirche und Religion an der Schulgesetzgebung stellen müssen, ihrer endlichen Erfüllung näher gerückt

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Brixener Chronik
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Seite 32 von 38
Datum: 29.05.1909
Umfang: 38
, das wird heute nicht mehr so oft geleugnet. Dagegen aber ist es ein Grundzug unserer Zeit, die Bedeutung und die Notwendigkeit der Religion für das öffentliche Leben immer allgemeiner zu leugnen. Der Zug unserer Zeit geht dahin, die Religion vom öffent lichen Leben ganz zu verdrängen. Man will alles laisieren, man will alles interkonfessionell, kon fessionslos, religionslos, ja gottlos machen. Man will trennen Staat und Kirche, man will tren nen Schule und Kirche, man will trennen Politik und Religion

braucht es in der Schule, die Religion braucht es in der Familie, die Religion braucht es zur Lösung der sozialen Frage. Ein großer Papst (Leo XIII.) hat den Ausspruch getan, daß die Schule das Schlachtfeld sei, auf welchem es entschieden werden muß, ob die Welt christlich bleibe oder wieder heidnisch werde. Der heranwachsenden Jugend gehört die Zukunft;' wer die Kinder gewinnt, der hat die Zukunft gewonnen. Christus der Herr sagt so schön und ergreifend: „Lasset die Kleinen zu mir kommen und währet

es ihnen nicht.' Und doch sind mächtige und unheimliche Gewalten auch bei uns schon tätig, welche es den Kleinen wehren möchten, zu Jesus zu kommen. Das Streben dieser Kreise ist darauf gerichtet, alle Religionen aus allen Schulen zu verbannen, den Religionsunterricht aus dem Lehrplane zu streichen, die religiösen Uebungen zu kürzen oder gern abzuschaffen, die Schule also vollständig von der Kirche zu trennen. Wohin soll das -s,^ hochansehnliche Versammlung, wenn mn» ^ zwingt, die Kinder in die Schule zu schickt

wenn man gleichzeitig den Kindern in der die christliche Erziehung vorenthält? Darmes! es so unendlich wichtig den Einfluß, welches ligion und Kirche nach den heutigen haben, ungeschmälert zu behaupten, aber Ä darnach M trachten, daß alle Forderungen, w-L Kirche und Religion an der Schulqesekae!n»7 stellen müssen, ihrer endlichen Erfüllung nÄ gerückt werden. Es ist von außerordentlicher Wichtigkeit «ni. für die Zukunft des Landes geradezu enttck?^ dend, daß wir Tiroler unsere gute Schule b? haupten, daß darum

der katholische Geist unte^ unserer braven Lehrerschaft gehalten und ge pflegt werde, daß aber auch nach dem göttlichen Spruche: „Der Arbeiter ist seines Lohnes wert' die gerechten Forderungen der Lehrer erfüllt werden. Ein wichtiges Mittel, den katholischen Geist unter den Lehrern und damit in der Schule zu erhalten, ist unser katholischer Lehrer» verein und sein Organ, die „Katholische Volks, schule'. Ich segne diesen Verein und diese Zeit- schrift aus ganzem Herzen und bitte alle An, wesenden

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 38
Datum: 29.05.1909
Umfang: 38
sich die Kunst, die schon in der zarten Blüte der Jugend ihn mit des Himmels reichster Gabe be seelt. Es freut sich die heilige Kirche, deren Gnadenschatz des Meisters Kunst verklärte; es freut sich das österreichische Volk, dem er den süßen Ton des Liedes erschloß; es freut sich vor allem Austria, die ihn gebar. Eine stürmische „Freie Schule'- Versammlung m Kruneck. Brun eck, 26. Mai. Friedliebende Bürger haben schon gedacht, die „Freie Schule' werde uns für alle Zukunft in Ruhe lassen; ein Zugelaufener

luden alle „Volksgenossen- zu dies» Versammlung folgendermaßen ein: ^ „Volksgenossen! Beamte 'und Bauern und Arbeiter! Vor 40 Jahren wu!k unter dem Jubel der fortschrittlichen Bevölkernd Oesterreichs das R-ichsvolksschulg-sch vom KaiZ sanktioniert. Der Bereu: ,Freie Schule' will d es in einer öffentlichen Vereinsversammluna feiern welche am Dienstag, den 25. Mai 1909 um 8V4 Uhr abends, im Saale des ,Hotel Post« A Bruneck stattfindet. Das Referat wird ein Wiener Redner halten! Wer sich informieren

Witt komme! Wer sich der Segnungen der Volksschule dankbar erinnert, erscheine pünktlich! Für Wi- heitlich Gesinnte ist das Kommen eine Pflicht des An stand es und der Ueberzeuauna' Ortsgruppe ,Freie Schule', Bruneck.' — Also lautete der Kampfesruf des nach klerikalem Blute dürstenden Dr. Grün—er, wenn er auch schon der Ueberzeugung sein konnte und mußte, daß m Bruneck kein Boden sei zum Siege sür eine „Freie Schule'. Doch dies irritierte den be- geisterten Freiheitshelden

hinauszog, um die massenhaft, den Saal bis zum Erdrücken füllenden Legner der „Freien Schule* nicht zum Worte kommen zu lassen. Dieses Referat setzte sich zusammen aus Verdrehungen, gemeinsten Glossen und Verspottungen der Zeremonien und Glaubenslehren der katholischen Religion. Und so brach denn mit elementarer Gewalt die Wut gegen die Volksverhetzer los- Die Unruhe, die ^Empörung machten sich in stets heftigeren Psui-Rufen Luft und jemand ließ stch in der Aufregung hinreißen, dem — hohen Präsidium

ein leeres Bierglas zuzuwerfen, welches jedoch keinerlei Schaden verursachte. Infolge der ungeheuren Aufregung der Anwesenden sah sich der Regierungsvertreter gezwungen, die Versammlung aufzulösen, und die — «.A haltene — Gendarmerie räumte den Saal. Har Dr. Grüner mit der Gründung der Ortsgrupp Bruneck des Vereins „Freie .Schule v Familienvätern und — Müttern eine starke 0 ' mutung gestellt, so schlug er mit seiner nu - mehrigen Frechheit dem Fasse den Boden a - Möge Dr. Grün—er seine Kinder

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 32 von 40
Datum: 29.05.1909
Umfang: 40
sein aus den Einrichtungen des Staates, ans den Kanzleien, aus den Nertretnngskörperu, aus den Regimentern; die Religion braucht es in der Schnle, die Religion braucht es in der Familie, die Religion braucht es zur Löfuug der sozialen Frage. Eiu großer Papst (Leo XIII.) hat den Ausspruch getan, daß die Schule das Schlachtfeld sei, aus welchem es entschieden werden muß. ob die Welt christlich bleibe oder wieder heidnisch werde. Ter heranwachsenden Jugend gehört die Zukunftwer die Kinder gewinnt, der hat die Zuknnft

gewonnen. Christns der Herr sagt so schön uud ergreisend: „Lasset die Kleiuen zu mir kommen nnd wahrer es ihnen nicht.' Und doch sind mächtige uud unheimliche Gewalten anch bei uns schon tätig, welche es den Kleinen wehren möchten, zn Jesus zu kommen. Tas Streben dieser Kreise ist darauf gerichtet, alle Religionen ans allen Schulen zu verbannen, den Religionsunterricht aus dein Lehrplane zu srreicheu, die religiöse« Hebungen zu kürzen oder gar abzuschaffen, die Schule also vollständig von der Kirche

zu trennen. Wohin soll das M,,. hochansehnliche Versammlung, wenn man ^ zwingt, die Kinder in die Schule zu schien, wenn man gleichzeitig den Kindern in der die christliche Erziehung vorenthält? ^ ' eS so uueudlich wichtig, den Einslnß, welche carinii!? ligion und Kirche nach den hentigen Gese-W^ haben, ungeschmälert zu behaupten, aber ^ darnach zu trachten, daß alle Forderungen, >re5' Kirche und Religion an der Schulgesetzes stellen müssen, ihrer endlichen Ersüllunq nS' gerückt

werden. Es ist von außerordentlicher Wichtigkeit '..71 für die Zukunft des Landes geradezu em,^ ^ dend. daß wir Tiroler unsere gnte Zchule hanpten, daß darum der katholische Geist umc' uuserer braven Lehrerschaft gehalten und v pslegt werde, daß aber auch uach dein gönl,^- Spruche: „Ter Arbeiter ist seines Lohne-iran die gerechten Forderungen der Lehrer erfüll- werden. Ein wichtiges Mittel, den kalholiiic-' Geist unter den Lehrern uud damit in x.H Schule zu erhalten, ist unser katholischer Lckci' verein uud sein Organ

, die „Katholische schule'. Ich segne diesen Verein nnd dieic Zw schrist aus ganzein Herzen und bitte alle wesenden, diesen so wichtigen Institutionen t:e opferwilligste Unterstützung beharrlich zuwende zu wollen. Tieser Entschluß, von recht vielen be harrlich ausgeführt, wäre eine der schönm?, Früchte des Katholikentages und würde weid lich dazu beitragen, die Geltung der Religion ^ nnseren Schalen zu sichern. Religion und Kirche sollen ihren wohliän- gen Einfluß entfalten können im ganzen miß lichen Leben

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Volksblatt
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Seite 9 von 12
Datum: 29.05.1909
Umfang: 12
Erzherzogin Marie Therese, Emma von und zu Goldegg und Linden« bürg, Gutsbesitzerin in Partschins, getraut. — Pensionsbesitzer Paul Michel in Obermais und Gemahlin, geb. v. Weinhart, feierten das Fest der silbernen Hochzeit. — Im Beisein des Statthalierei- rates v. Putzer-Reybegg, des Bürgermeisters Doktor Weinberger und anderer Honoratioren war gestern im Knabenschulhause Schlußfeier der Fortbildungs schule, wobei Direktor Menghin den Jahresbericht erstattete. Die Schule besuchten 143 Schüler, von denen

von der Tätigkeit der Schule. Die Feier wurde mit einem „Hoch!' auf den Kaiser geschlossen. Das hier stationierte Landesschützen - Bataillon marschiert morgen früh unter den Klängen der Kaiserjägerkapelle nach den Sommerstationen in Vinschgau ab. — Kurmusiker Ludwig Prokisch hat seine Villa „Driburg' an der Stephaniepromenade an den Kurgast Paul Botha aus Leipzig verkauft. — Gestern wurde in Kuens, als der letzten unserer Nachbargemeinden, das elektrische Licht eingesührt. Die Gemeindevertretung von Kuens erhob

zeitigen und die Wunde des LändeS Mlen zum allgemeinen Wohle! Latzfons, 27. Mai. (Stellungsflücht ling.) Seit Freitag, den 21. d. M ist der 21jäh- ! rige Georg Meraner, Grünbergersohn, abgängig. ^ Am nächsten Tage sollte er nach Klausen zur ^ Stellung gehen und deswegen ergriff er wahrschein lich hie Flucht. Alle Versuche ihn zu finden waren bisher erfolglos und man nimmt an, daß er Selbst mord begangen habe. Brnneck 27. Mai. (Versammlungen. — Unglück.) Die hiesige Ortsgruppe „Freie Schule

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Der Burggräfler
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Seite 7 von 8
Datum: 29.05.1909
Umfang: 8
wie in den Berichten ist es auch auf der Versammlung selbst hergegangen. Order Geschimpfe über die „Ketten des Klerikalismus', Phrasendrescherei, Religion»- und Kirchenhatz rangen mit Dummheit und Unwissenheit um die Palme. Der Referent Bernhard aus Wien hat einige liberale und sozialdemokratische Zeitungsblätter aus alter und neuer Zeit ausgezogen, tischt nochmal» den Unsinn auf. 1866 habe der „deutsche Schulmeister die öster reichischen Generäle besiegt'. Zufällig war die deutsche Schule damals und ist heute

vor, daß „die Schule die Kinder sittlich-religiös erziehe' und Bernhard sagt, der Lehrer müsse den Kindern oft etwa» lehren, wa» mit den kirchlichen Dogmen (Glaubenslehren) im Widerspruche stehe. Der gute Bernard hat weder von Glaubenslehren noch von Wissenschaft einen Dunst; was er kann, ist schwätzen und hassen. Frech wird die „Meraner Ztg.' vor dem Pfingstfeste, der Feier des Geheimnisses der Aus sendung de» heil. Geistes über die Apostel und Jünger. Weil das Erscheinen einer religiösen Zeit schrift angekündigt

, und datz daher I erster« kein Grund sei, einem eminent katholischen Vereine den Rücken zu kehren, um vielleicht zu erst in ein farblose» Fahrwasser hinrinzurudern und schltetz- lich im Hafen der „Freien Schule' zu landen. Die ernsten Mahnungen versehllen ihre gute Wirkung nicht und bei der Abstimmung waren sämtliche An wesenden (ung-fähr 40) für die Ausrechterhaltung de» nunmehr 39jährigen Vereines. Es folgten Tätigkeits- und Rechenschaftsbericht und die Wahlen, die folgen de» Ergebnis hatten: Obmann

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Brixener Chronik
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Seite 31 von 38
Datum: 29.05.1909
Umfang: 38
, darum bejubelt die ^udenvresse die Erzeugnisse jedes gottentfrem deten Gelehrten, selbst eines Fälschers, wie Aiikps Sie fördert die Los von Rom-Bewegung, die Freie Schule, die sog. Ehereform. Was geht die katholische Ehe diese Juden an? Nun, sie denken: Etwas bleibt immer hängen. - Wollt ihr euch sagen lassen von diesen Ju-- denjüngeln, daß ihr und eure Heldenväter in- k-riore Menschen seid, weil sie, wie ihr, an einen Herrgott glaubten? Wollt ihr es zulassen, daß die Abkömmlinge jenes Volkes

zwischen den christlichen Kon fusionen entfachen und nähren. Den Priestern lagen wir auf der ganzen Linie den grimmigsten müssen sie überschütten mit ? und Spott, mit Verleumdungen und er- oem Haß preisgeben. Wir müssen Einfluß ha- s'le Schule. Die christliche Religion muß schulen hinaus. 'Dadurch wird die SiÄ .Religion in Verfall kommen. Die K.'il ? ^ diese Art arm und verachtet, ihre iu die Hände der Juden. Die w k;' ^^s in ihre Gewalt bekommen, einflußreichsten Stellen im Staate, die di-> U Richterstellen, ganz

nach ungezügelter Freiheit nur die schrecklichsten Früchte gezeitigt hat und ihm die Kirche mit Recht entgegengetreten war, so wird auch heute unter allen möglichen Vorwänden und Schlag worten dasselbe versucht, der Kirche beson ders die Schule, ein Grundpfeiler ihres Ge deihens und Bestehens, abzuringen. Da ist es Wohl höchst Zeit, daß die Katholiken auswachen und zu ihrem Frommen eine eigene, freie, ka tholische Universität gründen, um dadurch un serer Kirche und unserem Glauben seine Festig keit

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