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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 20
Datum: 20.12.1924
Umfang: 20
— in diesem Begriff können wir also die erste große Ausgabe der proletarischen Jugendorganisation zusammensaffen. Welches find nun die Ziele und Wege dieser Bildungsarbeit? Vielfach hört man die Ansicht, unsere Bildungs arbeit habe den Zweck, das nachzuholen, was die Volksschule versäumt hat. Was die Schule des mon archistischen Staates an unserer Jugend gesündigt hat, das ist ja allgemein bekannt: sie hat die Glie derung in hohe Schulen und „Volksschulen" vor genommen nicht nach der Begabung und dem Lern eifer

mit Strohfasern ge füllt war. Den in den Volksschulen zusammen gepferchten Kindern der Arbeiterschaft dagegen wurde — und wird heute noch — eine „Bildung" verzapft, die kaum das zum Lebenskampf notwen dige Wiffen umfaßt und von vornherein diese Ju gend zur ewig dienenden Klaffe verdammt. Nachzuholen, was die alte Schule versäumt hat, bedeutet also zweierlei: es bedeutet einmal, eine sinnvollere Schülerauslese zu treffen, als diejenige, weiche unter dem Gesichtspunkte des Geldsackes steht. Es bedeutet

das herrschende System zu bekämpfen, indem sie es in seiner ganzen Sinnwidrigkeit kenrzeichnet, es allerorten brandmarkt und überall gegm ihre Aus wüchse laut ihre Stimme erhebt. Was das andere große Versäumnis der alten Schule betrifft, ist die Jugendorgani ation nicht imstande, das gut zu machen; sie ist nicht imstande, ihren Mitgliedern d a s an allgemeiner Bildung zu geben, was die Volksschule ihnen zu geben Unter lasten hat. Was die Jugend nach dieser Richtung hin tun kann, das ist: auf der einen Seite

ein ener gisches Eintreten für die Vervollkommrung des Volksschulwesens, also wieder Kampf um die Schulreform, auf der anderen Seite innerhalb der Organisation die Pflege gewisser Wifferszweige. Da sie nicht in der Lage ist, alle Wissenszweige zu betreiben, so muß sie sich aus diejenigen Geliete be schränken, deren Pflege ihr als proletarisch-sozia listischer Bewegung besonders naheliegt. Kann sie das Nützliche, das die Schule den Jugendlicher vor enthalten hat, nicht nachholen, so muß

sn das Schädliche, das sie ihr eingeimpft hat, bekämpfen, durch eine Art Gegengift unwirksam machen. Chau vinismus, Militarismus, Autoritätsglüubiakeit und all die anderen „Tugenden", zu denen die Schule die Kinder erzogen hat, sie müffen nit Stumpf und Stiel auSgerottet werden; freie, selb ständige und vorurteilslos denkende Menschen, de ihre Klaffenlage klar erkennen und demgemäß han deln, das ist es, was wir brauchen, und dementspre chend haben wir unsere Bildungsarbeit zu gestalten. Die Betrachtung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 20.12.1924
Umfang: 16
Seite 2 ..Ser Landsmann' Samstag, den 2V. Dezember ISZ1 Unterlandes verteidigen, der nach seiner An sicht italienisch war, während sie die deutsche Schule verlangte. Aber das nimmt seinen all gemeinen Ausführungen nichts von «hrem Wert und wenn Ihr das Wort „Italienisch' dort einsetzt, wo Eredaro „Deuisch' schreibt und umgekehrt, habt Ihr die beste Charak teristik, aber auch das klarste und unanfecht barst« Nerdammungsurteil der Erziehungs wissenschaft übei Eure Politik. Und diese Lehren

im Stünde, die Ergebnisse dieses Schuljahres mit denen der vergangenen Jahre zu vergleichen, in welchen die Kinder noch den Unterricht in der Mutterspraä)e ge nossen. Die Mißerfolge der Ncuschule. In diesem Jahre: Lesen, Schreiben, Rech nen nichts oder iast nichts, nichteinmal die Grundbegriffe: in einer Schule weih ciaer der besten Schüler nicht, daß 10 mehr ist als 5, in ciaer anderen Schule werden im ganzen Zahre nicht mehr als sage und schreibe sieben Buchstaben erlerat: tm Italienischen

und sie rechtfertigen vollauf die Stimme, welck>e man überall hört: Das Jahr ist verloren, es ist umsonst, daß wir unsere Kinder noch in die schule schicken, sie lernen nicht Deutsch und nicht Italienisch, wir gehen dem Analphabetismus entgegen, wir in einem Lande, wo er seit so vielen Iahren verschwunden ist. Das ist de allgemein« und einmütige Stimme der Eltern. Ich l»n zu objektiv, um nicht einzubren nen, daß die Reform Gentüc schon an sich, abgesehen von der Sprachensrage, das Er reichen jener Lehrziele

, die nationale Unter- di-äcki-orA. Und wenn die Schule in erster Linie, ein Werkzeug der nationalen Unterdrückung wird und der Unwrrichtszweck erst nachher konrmt, begreift man leicht jene Gleichgültigkeit gegen die Erziehung der anderssprachigen Völker zum Analphabetismus und aus diesem Geists heraus begreift man auch alle anderen Maß nahmen, die gegen uns auf dem Gebiete des Unterrichiswesens getroffen werden- Die deutschen Anhangsskunden. Mit der Reform Ge-ntile wurde die Mut lersprache der MiiÄerheiten

Mitteln zu verhindern, gesucht, sei es durch eine vexatvrische Anwendung des Gesetzes, sei es auch durch ungesetzliche Mit tel. Es wurde eine sogenannte Privat schule geschlossen, wo in «iner Pension sin« Leh^ rerin zwei kranken Mädchen Unterricht er teilte und man wollte aus Gründen, welche diese Maßnahme keineswegs rechtfertigten, eine Privatschul« von Klosterfrauen schließen, die eine Ausgabe der Wohltätigkeit erfüllte mid ihre Tätigkeit mich in diesem Jahre mit ausdrücklicher Genehmigung

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 20.12.1924
Umfang: 18
Offenheit den Grund arrgegebei?: die Schule bei den Minder heiten verfolgt vor allem einen politischen Zweck, und dieser politische Zweck, das geht aus Ihren Erklärungen klar hervor, ist jener der Entnatio nalisierung, das ist also, nachdem kein Volk -das istch seiner völkisch«» Eigenart bewußt ist. sich entnationalisieren läßt, die nationale Unter- drückuug. Und wenn die Schills in erster Linie ein Werkzeug der Nationen Unterdrückung wird, und der Ilnterrlchtszweck erst nachher kommt, be greift

sich lediglich auf Einrichtungen bezieht, welche den Zweck eines vorbereitenden Unterrichtes Kr die Schule haben, verbietet man auch, die Kinder einfach ohne Unterricht zu sammeln und zu überwachen und manche von Klosterfrauen ge leiteten Kinlderhorte haben zum großen Schmerz der Bevölkerung ihre Pforten schließen müssen. gm Unterland, in jenem meistgequälten und verfolgten Teile unseres Gebietes, ist es ver boten, in den Schulen deutsch zu beten, in einer Gemeinde suchte man mit Drohungen das deut sche

ausrecht, indem es den vor vi«? Monaten eingebrachten Relkurs einfach nicht erledigt. Bei allem begreift es sich auch leicht, daß die ^ Schulverwallung, vollauf beschäftigt mit der polltischen Funktion der Schule, das heißt der! Entnationalisierung, nicht dle nötige Zeit findet, um auf jenen regelmäßigen Gang der ganzen Schultätigkeit zu sehen, welcher die unerläßliche Voraussetzung für jeden Erfolg wäre. Äch will nicht vom vergangenen Jahre sprechen, wo In vielen Gemeinden der «Unterricht erst

und Mehrheit ungefähr «dasselbe Ist, wie in Italien und wo es sich ebenfalls um Minder heiten handelt, welche im Grenzgebiete wohnen. Aber dort hoben in den Städten >der Deutschen oder gemischtsprachigen Zonen alle Schulen zwei Abteilungen, eine deutsche und ein« dänische, und die Eltern haben die freie Wahl, in welch« sie ihre Kinder schicken wollen. In den Landge meinden wind eine deutsche Schule überall dort errichtet, wo die Eltern von wenigstens zwa-nzig Kindern es verlangen. Das ist eine liberale

, «daß man uns die Schule in der Muttersprache zurückgebe, daß man nicht diesen Abgrund öffne zwischen der Erziehung in> «der Familie und jener in der Schule, daß man «nicht in «dieser Weise «die Kin der von den Eltern trenne. Es ist immer und immer wieder beteuert worden, daß die Nütz lichkeit. ja die Notwendigkeit für die neue Ge neration. italienisch zu lernen, von allen aner- lovvt ward«, aber dich dieser Uutsrrichl sich vor auf d»r Slundta« de? Kenntnis der «tyevm» Muttersprache aufbauen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 20
Datum: 20.12.1924
Umfang: 20
Er ziehung und Bildung. Es sind vor allem italieni sche Pädagogen und Gelehrte gewesen, die die sen .Standpunkt wirkungsvoll vertreten haben. Ich will Ihnen anstatt einer langen theore tischen Erörterung nur das zitieren, was einer Ihrer Vorgänger, ebenfalls Reformator der ita lienischen Schule, darüber sagt, der heute noch eine sehr hohe Stellung in der Unterrichtsver- waltung bekleidet, wobei ich das auslasse, was sich auf den besonderen Fall bezieht. Derselbe geht von der Zweckbestimmung

und des Volksschulunterrichtes definie ren, wenn man aber als Verstandigungsmitwl zwischen Lehrer und Schüler eine fremde Sprache anwendet, kann auch nicht einer dieser drei Zwecke erreicht werden. Das Kind, das mit 6 Iahren auf der Schwelle der Schule von einem Lehrer empfan gen wird in einer Sprache, die nicht diejenige ist. die es von seiner Mutter gekört hat, und die es mit seinen Brüdern, Schwestern, Verwandten spricht, fühlt sich sofort in einer freunden Umge^ bung. wird verwirrt, eingeschüchtert, unsicher. Ihr sollt

vollkommen verur teilt wird. Und wahrhaftig, ein Werk der Ent nationalisierung kann bloß in Schulen voll bracht werden, welche auf Grund von Ideen eingerichtet sind, die der Natur, der Geschichte, der Menschenwürde widersprechen.' Als Luigi Cr-edaro dies schrieb, wollte er die zwangsweise Einführung der italieni schen Schuld gegenüber jenen Teilen der Bevöl kerung im gemischtsprachigen Gebiete des Un terlandes verteidigen. der nach seiner Ansicht italienisch war, während sie die deutsche Schule verlangte

in der Mutter sprache genossen. In diesem Jahre: Lesen, Schreiben, Rechnen nichts oder fast nichts, nicht einmal die Grundbe griffe, in einer Schule weiß einer der besten Schüler nicht, daß 10 mehr als 5, in einer ande ren Schule werden im ganzen Jahre nicht mehr als sage und schreibe 7 Buchstaben «erlernt,- im Italienischen einige mechanische und bruchstücks weise Kenntnisse ohne Zusammenhang und Grundlage und einige Liedchen. In sehr vielen Fällen verstehen die Kinder auch nicht ein Wort

von dem, was sie schreiben, sagen oder singen. ' Allgemein sind auch die Klagen wegen völli gen Nachlassens der Schuldisziplin als unver meidliche Folge eines Systems, bei dem der Leh rer aus die Seele des Kindes nicht in einer Sprache Einfluß nehmen kann, die es versteht. Dies sind die verhängnisvollen Ergebnisse des ersten Schuljahres und sie rechtfertigen voll auf die Stimme, welche man überall hört: Das Jahr ist verloren/es ist umsonst, daß wir unsere Kinder noch in die Schule schicken, sie lernen nicht Deutsch

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 20.12.1924
Umfang: 18
und es wäre uns damals Äs ein schlechter Scherz erschienen, hätte jemand von der völligen Unter drückung der deutschen Schule gesprochen. Diese Ungeheuerlichkeit dst echt unter der gegenwärti gen Regierung Wirklichkeit geworden. Mitten im Schuljahr im vergangenen Monat Jänner mit einem Federstrich des Präfetten wurde von einem Tag zum anderen im Unterland« und zwar in allen Schulen der verschiedenen Ge meinden die italienische Unterrichtssprache ein geführt, in der Weise, dah nicht eine einzige Klasse

völlig vernichtete. Mit grossem Stolze hatte unsere Bevölkerung auf dieses in langen Jahren aufgebaute Schulwesen geblickt, «in Schlag hatte dieses Gebäude einstürzen lassen. Das neue Dekret bestimmte, daß fortschreitend jede« Jahr In einer Klasse mehr die italienifciie Sprache als Unterrichtosprarhe eingeführt werde, sodusl heute die Muttersprache bereits ans zwei Klassen verschwunden Ist und in wenigen Zal>- ren in der gesamten Schule verschwunden sein wird. Und dieses Werk nnirde gekrönt

von einem Dekrete des Schulsmteg in Triem. das nach meiner Meiimn^ ganz ungesehlich Ist. Dnes.ibe schafft unter dem Vormunde, !uch mich der Unterricht vor der Schule in italieni scher Sprache erteilt «werden müsse, auch die deutschen Mndergiirlen crb. Für das Jahr 1327 Ist sodann die Abschaffung de» deutschen Unter richtes für die Mittelschulen vorgesehen und man sucht schon jetzt diesen Anstalten das Dasein iniiig-lichift sauer ,zu machen. Ich beschränke mich vorläufig auf die Fest stellung

des VoUsschulunterrichtes definie ren, lwenin man aber als Vevstcindigungsmitlel zwischen Lehrer lind Schüler eine fremde Spra che anwendet, kann auch nicht einer dieser drei Zwecke ereicht werden. Das Kind, das mit sechs Iahren auf der Schwelle der Schule von einem Lehrer einp- fangen wird, in einer Sprache, die nicht die jenige ist, die es von seiner Mutter geHort hat, unk die es mit seinem Brüdern, Schwestern und Veruvandten sprich, fühlt sich fofiirt in eitler fremden Umgebung, wird verwirrt, ein>g.-j'chüch- tert, unsicher

eine solche.Schulpraxis anwen» oet, welch« von der Psychologie vollkommen verurteilt wird. Und wahrhaftig, ein Werk der Entnationalisierung kann bloß in 5-chulen voll bracht werden, welche auf Grund v?n Zdeen eingerichtet find, die der Ratur. der Geschichte, der Menschenwürde widersprechen. Als Luig! Eredaro die» schrieb, wollte er die zwangsweise Einführung der italienischen Schule gegenüber jenen Teilen d.r Bevöl kerung iim -gemischtsprachigen Gebiete des Un terlans.'? verteidigen, der nach seiner Ansicht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 16
Datum: 20.12.1924
Umfang: 16
erhalten müßten, welcher G.undsatz von den früheren Regierungen stets hochgehalten wurde; nur in einzelnen Fällen mußte man sich über di« Nationalität herumstreiten und es wäre uns damals als ein schlechter Scherz erschienen, hätte jemand von der völligen Unterdrückung der deutschen Schule gesprochen. Diese Unge heuerlichkeit ist erst unter der gegenwärtigen Regierung Wirklichkeit geworden. Mitten im Schuljahr, im vergangenen Monat Jänner, mit einem Federstrich des Präfekten. wurd« von einem Tag

die Muttersprache bereits aus zwei Klassen verschwunden ist und in wenigen Iahren in der gesamten Schule verschwun den sein wird. Und dieses Werk wurde ge krönt von einem Dekrete des Schulamtes !n Trient, das nach meiner Meinung ganz un gesetzlich ist. Dasselbe schafft unter dem Vorwande, daß auch der Unterricht vor der Schue n italienischer Sprache erteilt werden misse, auch die deutschon Kindergärten ab. (Casati: „UeVertreibung!' Tmzl: „Das ist wahr!') Für .das Jahr 19?? ist sodan-n die Abschaffung

des deutschen Unterrichtes für die Mittelschulen vorgesehen und man sucht schon jetzt die sen Anstalten das Dasein möglichst sauer zu machen. Ich beschränke mich vorläufig auf die Fest stellung. daß mit dieser Einrichtung des Schulwesens, die die vollständige Unterdruk- kung der anderssprachgen Schule» zum Ziele hat, ossen das zur Zeit der Annexion ge gebene feierliche Versprechen gebrochen wurde und daß damit jenes Mindestmaß von Rechten verletzt, ja geradezu vernichtet wurde, das in allen anderen Staaten

im Gegenstande längst gesprochen hat. daß diese Wissenschaft Ihr System einstimmig ver urteilt und auf dem Grundsatz ausbaut, nur di« Muttersprache als Unterrichtssprache sei eine haltbar« Grundlage für ein« gut« Er ziehung und Bildung. Es sind vor allem italienische Pädagogen und Gelehrte ge wesen. di« diesen Standpunkt wirkungsvoll vertreten hab«n. Ich will Ihnen anstatt einer langen theo retischen Erörterung nur das zitieren, was eiw-r Ihr«r Vorgänger, ebenfalls Reforma tor der Italienischen Schule

aus zustatten und di« Grundlage sür Heranbil dung tüchtiger Menschen und Mitglieder de» Gemeinwesens zu schassen.' Und der Verfasser fährt fort: .Man könnte nicht besser als so di« drei fache Aufgabe der Erziehung und de» Oolts- schulunterrichtes definieren, wenn man aber als Verständigungsmittel zwischen Lehrer und Schüler ein- sremde Sprach« anwendet, kann auch nicht einer dieser zwei Zweck« er reicht werden. Das Kind, da» mit S Iahren auf de» Schwelle der Schule von einem Lehrer emp fangen wird, in «ner

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 20
Datum: 20.12.1924
Umfang: 20
aufrecht, indem es den vor vier Monaten eingebrachten Rekurs einfach nicht erledigt. Bei allem begreift es sich auch leicht, daß die Schulverwaltung, vollauf beschäftigt mit der po litischen Funktion der Schule, das heißt der Entnationalisierung, nicht die nötige Zeit findet, um auf jenen regelmäßigen Gang der ganzen Schultätigkeit zu sehen, welcher die unerläßliche Voraussetzung für jeden Erfolg wäre. Ich will nicht vom vergangenen Jahre sprachen, wo in vielen Gemeinden der Unterricht erst

der deutschin oder gemischtsprachigen Zonen alle Schulen zwei Abteilungen, eine deutsche und eine dänische,... und die Eltern hoben die sreie Wahl, in welche sie ihre Kinder schicken wollen. In den Landgemeinden wird eine deut sche Schule überall dort errichtet, wo die Eltern von wenigstens zwanzig Kindern es verlangen. Das ist eine liberale und demokratische Politik der Assimilierung, aber nicht jene, welche unter diesem Namen den Versuch verbürgt, mit der Verbannung der Muttersprache aus den Schu len

ritäten gewendet, bittend und flehend, daß man uns die Schills in der Muttersprache zurückgebe, daß man nicht diesen Abgrund öffne zwischen der Erziehung in der Familie und jener in der Schule, daß man nicht in dieser Weise die Kin der von den Eltern trenne. Es ist immer und immer wieder beteuert worden, daß die Nütz lichkeit,, ja die Notwendigkeit für die neue Ge neration, Italienisch zu lernen von allen aner kannt werde, aber daß dieser Unterricht sich nur auf der Grundlage der Kenntnis der eige nen

wir» daß Ihr uns das zu rückgebt. was Ihr uns genommen» die Schule in der Muttersprache, und wir werden dies fordern immerdar als unser unveräußerliches Recht vor der ganzen Welt.

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 20
Datum: 20.12.1924
Umfang: 20
. Und unter diesen Rechten nimmt den ersten Rang ein das Recht, Volksschulen in der Muttersprache zu haben, überall dort, wo Angehörige dieser Minderheiten in einer bestimmten Menge und Geschlossenheit wohnen. Auf diese Weise wurde den Minderheiten Jugoslawiens, Polens, der Tschechoslowakei und Rumäniens die Volks schule in der Sprache der Minderheit garantiert. Italien hat nun allerdings nicht in diesem Sinne juridische Verpflichtungen übernommen, wi>> die genannten Staaten. Aber die Vertr e- ter Italiens

von den früheren Regierun gen stets hochgehalten wurde: nur in einzelnen Fällen mußte man sich über die Nationalität herumstreiten und es wäre uns damals als ein schlechter Scherz erschienen, hätte jemand von der völligen Unterdrückung der deutschen Schule gesprochen. Diese Ungeheuerlichkeit ist erst unter der gegenwärtigen Regierung Wirklichkeit geworden. Mitten im Schuljahr im vergangenen Monat Jänner mit einem Feder strich des Präfekten wurde von einem Tag zum andern im Unterlands und zwar in allen Schu len

Iah-, ren in i»zr gesamten Schule verschwunden sein wird. Und dieses Werk wurde, gekrönt von einem Dekrete des Schulamtes in Trient, das nach meiner Meinung ganz ungesetzlich ist. Dasselbe schafft unter dem Vorwande, daß auch der Unterricht vor der Schule in italieni scher Sprache erteilt werden müsse, auch die deutschen Kindergärten ab. Für das Jahr 1927 ist sodann die Llbschaffung des deutschen Unter richtes für die Mittelschulen vorgesehen und man sucht schon jetzt diesen Anstalten das Dasein

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 16
Datum: 20.12.1924
Umfang: 16
mit Massenpe- mionen an die Regierung und. die höchsten Staai»i»utoritäten gewendet, bittend und fi-hend, daß man uns die Schule in der Mut- Sprache vermittelt. Eine freunde Sprach, vermittelt fremde Gedanken und Gesühke, ganz andere als die der Väter waren und sind. Die Welt Eurer Kinder von heute soll nicht mehr Eure W?lt sein. Ihr deutschen Bäter und Mütter. Im D^ken, Fühlen und Reden >oll sich zwischen Euch und ihnen eine l Kluft auftun, m die zu blicken uns schaudert. ' Vielleicht

zur Vehr stellen. Jeder auf seinem Posten, wo das Schicksal ihn hingestellt hat. Nur lersprache zurückgebe, daß man nicht diesen > eine Losung kennen, d-e lautet: Unsere Zu Abgrund össne zwischen der Erziehung in 5er Familie und jener in der Schule, daß man nicht in dieser Weise die Kinder von den El tern trenne. Es ist immer und immer wieder beteuert worden, daß die Nützlichkeit, ja die Notwendigkeit für die neue Generation, :ia- lienisch zu lernen, von allen anerkannt we.de

oder Verpflichtun gen juridischer, aber doch moralischer Natur, tMarch'n „1918 habt ihr nicht von mora lischen B>^xf!'chtun.->.'n gesprochen.'), welche eben deswegen, wiil sie moralischer Natur waren, umso gewisse.-hafter hätten eingehst ten werden müssen, anstatt daß man ste ver letzte imd mit Füßen t?'!. Da Recht. Vissen?i' ?si und Menschlichkeit auf unserer Seile stehen, fordern wir. daß Ihr uns das zurückgebt, was Ihr uns ge nommen. die Schule in der Muttersprache, und wir werden dies fordern immerdar

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 9 von 32
Datum: 20.12.1924
Umfang: 32
. Ein Glashaus für die Gartenbanschnle. Der Schulausschuß der Frauenerwerbschule suchte um Aufnahme eines Darlehens von 250 Millionen Kronen bei der Innsbrucker Sparkasse an, zwecks Errichtung eines Glashauses für die Gartenbauschule t m F e r r a r i h a u s. Zur Ausgestaltung der Gartenbau schule ist ein Glashaus unbedingt erforderlich, die Innsbrucker Sparkasse sollte zuerst das Darlehen von 250 Millionen Kronen gegen geteilte Garantie der Stadt und oes Land»^ gewähren, hat aber später verlangt

, daß die Stadtgemeinde selbst als Tarlehensschuldnerin ein tritt und den Zinsendienst garantiert. Der Stadtrat hat sich in seiner Mehrheit gegen diese Garantieüberuahme ausgesprochen, trotzdem das Interesse der Stadt an der Eairtenbauschule groß ist. GR. Z ö 5 m a y r sprach sich mit Wärme für die Gar tenbauschule. die zu ihrem praktischen Unterricht ein Glas haus nicht entbehren kann, aus, machte darauf aufmerk sam, daß die Schule den Uriterricht im Gläshausbetrieb ihren Schülerinnen schuldig ist. Er beantragte

notwendigen Schule handelt. Stadt rat I d l schnitt dte Frage der Spitalskaserne an, die als Heim sitr das Internat der Franenerwerbschule in Aus sicht genommen sei, bevor diese Angelegenheit nicht ge klärt sei, könne man auch über das Glashaus nicht ent scheiden. Nochdem nocki Frau GR. Dr. Schneider sich für die rasche. Beschaffung des Glashauses eingesetzt, wurde der Stadtvat beauftragt, sich mit der Sparkasse zwecks günstigerer Bedingungen für bas Glashansdarlehen ins Einvernehmen zu setzen und dabet

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 20.12.1924
Umfang: 8
und eines praktischen Unterrichtswesens, wo nach der Unterricht den Kindern nicht anders mit gutem Erfolg vermittulj werden kZnn außer in der Muttersprache. W es doch Aufgabe der Schule die erste Erziehung der Kinder im Elternhause fortzusetzen und zu vervollständi gen. ?lbg. Vesednsak stellt fest, daß diese Art Schulreform den Rechten der Familie ins Ge sicht schlage und dem Nael)wuchs der andersspra chigen Bevölkerung den gebührenden Schul unterricht einfach vorenthalte. (Zwischenrufe und Widerspruch

des Unterrichtsministers Ca- sati). Der Redner steht nicht an, die unleugbaren Rechte des Staates in Sachen der Schule anzu erkennen, aber man dürfe über die unleugbaren Rechte der Familie in bezug aus die Sprache und auf die religiöse Erziehung ebensowenig hin wegschreiten. Ter italienische Staat l)at aber diese Elternrechte unterdrückt und einen Sturm von sittlicher Entrüsw.lg in jenen Bevölkerun gen hervorgerufen, die ein sehr tiefg^wurzeltes Gefühl für christliche Gerechtigkeit ihr eigen nennen. (Lärm). Ter Redner

durch das Mittel der Schule auflehnte. Seite ^ so stand er auf demselben Standpunkt, den z. B. der Vertreter Italiens auf der Friedenskon ferenz einnahm, als er den Gedanken oder den Verdacht weit von sich wies, daß Italien eine nationale Unterdrückung seiner neuen anders sprachigen Bürger im Schilde führen konnte. Warum also bei Betonung dieser Tatsachen Lärm und Widerspruch. Was Besednjak für die anderssprachigen Minoritäten in Italien ver langte und wegen dessen Vorenthaltung er die Regierung anklagte

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