Martin Klotz Die Grundschule von Schluderns Die Schule kann in Schluderns auf eine beachtliche Zeitspanne zurückblicken. Bereits in einer Urkunde aus dem Jahre 1406 1 ist von einem Schulhaus in Schluderns die Rede. Ob es sich dabei um das alte Schulhaus mit der Hausnummer 36 handelt, ist unklar. Fest steht, dass dieses Haus sehr lange als Ort des Unterrichtens diente. Pfarrer Pali (Pfarrer von 1887 bis 1907) nimmt an, dass dieses Schulhaus mindestens 300 Jahre als solches Verwendung fand
und erst im Jahre 1901 seinen ursprünglichen Zweck verlor. Es diente darauf eine Zeit lang der Gemeindevertretung und der Musikkapelle zu ihren Versammlungen. 2 Genaueres kann über die Schule um 1406, zumal in Schlu- derns, nichts ausgesagt werden. Die älteste Tiroler Schulordnung stammt aus dem Jahre 1586. Darin gebot Erzherzog Ferdinand II. den Gemeinden, nur solche deutschen Schulmeister anzustellen, die vom Pfarrer geprüft und das katholische Glaubensbekenntnis Das Gebäude der alten Grundschule
vor 1901 in einer Aufnahme aus dem Jahr 1940. abgelegt hatten. 3 Dass sie auch eine gute Handschrift und Ortho grafie sowie Fertigkeiten im Rechnen besitzen sollten, wird erst in der Schulordnung von 1749 festgeschrieben. Einschneidend und nachhaltig war die theresianische Allgemeine Schulordnung für die deutschen Haupt-, Normal- und Trivialschulen des Jahres 1774. Für die Schule in Schluderns, eine kleine Landgemeinde, bedeutete dies, den Normen einer Trivialschule genügen zu müs sen. Stundenplan
, Lehrstoff und Lehrmethoden waren präzise vorgeschrieben. Neben Lesen, Schreiben und Rechnen als wich tige Kulturtechniken sollte es auch „Anleitungen zur Rechtschaf fenheit und Wirtschaft" geben. Schulpflicht bestand vom 6. bis zum 12. Lebensjahr, wobei allerdings von Anfang an Schulbe suchserleichterungen vorgesehen waren. Jüngere Kinder konnten im Winter daheim bleiben und ältere ab März für die Feldarbeit freigestellt werden. Schüler, die wenigstens dreimal wöchentlich zur Schule kamen, wurden
als regelmäßig besuchend geführt. 4 Reformen im Bereich der Schule sahen die Tiroler grundsätzlich sehr kritisch, besonders jene zur Zeit der bayrischen Herrschaft von 1806-1814. Die liberalen Reformen und schließlich das Ge setz vom 25. Mai 1868, welches den Einfluss der Kirche auf die Schule erheblich einschränkte, lösten insbesondere in Tirol einen regelrechten Kulturkampf und Schulstreit aus. 5 Die Lehrpersonen Erster namentlich erwähnter Schulmeister ist Christoff Leimperer im Jahr 1639. 6 1705 scheint