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Brixener Chronik
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Seite 9 von 12
Datum: 17.01.1907
Umfang: 12
Beilage zur „Brixner Chronik Die Protest Versammlung gegen die Restfebungen des Vereines „^reie §cku^e' abgehalten am ,o. Zänner ,907 im „groh-n St-<Ks-»I«' ,u Innsbruck. Nach einer Kursen öegrühung äer Versammlung Äurch äen Obmann äes krixener viöxesan-liomitees als (lorsitsenäen folgt clie Rede äes fierrn DnZ05esLucdner, HÄvokatur8-^on?ipienten aus hall, über äie „Freie Schule «nS Sa; Reicks. ^olk;zckulge§elü' hochgeehrte Versammlung! grauen und Männer von Innsbruck! ^enn die Gegner

der katholischen Kirche wider diese einen Vorstoß machen, dann pflegen sie sich mit Vorliebe als die Schirmer und Schützer der Menschenrechte, als die Pfeiler und Stützen der staatlichen Ordnung und als die Schutzmauern der Gesetze aufzuspielen; die Kirche aber als jene Macht hinzustellen, die die Menschheit knechtet, die staat liche Ordnung stört und die bestehenden Gesetze mit Ränken und Schlichen zu umgehen trachtet. Als die „Freie Schule', d. h. die hinter diesem Vereine stehenden vereinigten Freimaurer

, Juden und die mit ihnen verbündeten Sozialdemokraten und Radikalen jeder Richtung vor anderthalb Jahren ihren Kampf zur Entchristlichung der Schulen be gannen, da verfaßten sie eine Flugschrift, die den Titel-„Freie Schule' fühiTt und zu taufenden und abertausenden von Exemplaren in ganz Osterreich verbreitet wurde, und in dieser Flugschrift heißt es: „Der Verein freie Schule wird der Verteidiger des bestehenden Schulrechtes und der Ankläger sein, der jeden klerikalen Uebergriss vor das Forum

, meine Herren von der „Freien Schule', Sie berufen sich auf die Schulgesetze, als deren treueste BeHüter Sie sich geberden! Ich bin ein verstanden, sehen wir uns einmal die gesetzlichen Bestimmungen über schule und Religion etwas näher an! Versetzen wir uns zurück in jene denk würdige Zeit der schweren konfessionellen Kämpfe am Ende der sechziger Jahre des verflossenen Jahr hunderts, in jene Parlamentssitzungen der ^alne 1867 bis 1869, in denen die berühmten Tiroler Abgeordneten Greuter, Givvanelli

und l^r. Jäger mit flammenden Worten eintraten für die unver letzlichen Rechte der Kirche in Familie und Schule. In dieser Zeit, wo Herrscher und Volk unter dem Drucke einer trüben Lage standen, kamen unsere heutigen Schulgesetze zustande. In Abwesenheit der slawischen Abgeordneten wurden die Gesetze in sehr schwach besuchter Versammlung angenommen. Wenn die Herren der „Freien Schule' nun die steno graphischen Protokolle jener Reden lesen, die da mals zu diesen Gesetzen gehalten worden

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 22
Datum: 03.02.1893
Umfang: 22
Leite 2. Brixen, Freitag, 1. Aus welchen Gründen hat das Ministerium die bisher vom Episcopate in Sachen der Volksschule ge machten Bestrebungen unberücksichtigt gelassen und 2. bis wann gedenkt dasselbe den von dem Episcopate namens des katholischen Volkes in Sachen der Volks schule erhobenen Ansprüchen gerecht zu werden? Da hätte der Herr Minister eigentlich sehr gute Gelegenheit gehabt, wenn es ihm mit seiner Versicherung vom 12. November wirklich ernst war, seinen Ernst dadurch zu bekunden

, während sie doch sonst alles gut vorbereitet hatten, so stimmt man den Vorfahren gerne zu,- wenn sie die Rettung des „Brwener Chronik.' „liberalen' Besitzstand confervieren und an Ihrer „liberalen' Gesetzgebung, insbesondere auch auf dem Gebiete der Schule, nicht rütteln lassen wollen. Dass wir Ihnen aber dabei behiflich sein sollten, das, meine Herren, scheint mir doch zu viel verlangt. Ich möchte Sie aber doch darauf aufmerksam machen, dass Sie sich dabei einer argen Täuschung hingeben, wenn Sie glauben sollten, dass

aus der eonfessionslosen Schule Ihre Zukunft erblühen wird. Nein, meine Herren, die radicalen und social demokratischen Parteien können an der eonfessions losen Schule ihre helle Freude haben, weil in derselben ihre Zukunft großgezogen wird. Der Kampf um die Schule ist in letzter Linie der Kampf des positiven Glaubens gegen den Un glauben, und darum hat die Schulfrage einen sehr ernsten Hintergrund. Die Kirche, von Gott ge gründet als die große Erziehungsanstalt des Menschengeschlechtes, hat kraft ihrer göttlichen

Mission: „Gehet hin und lehret die Völker!' die Pflicht und das Recht, einen bestimmenden und maßgebenden Einfluss auf die Erziehung und den Unterricht in der Schule auszuüben, da sie ja eigentlich nur eine Hilfsanstalt ist zur Erziehung der Kinder an Stelle der Eltern, welche ein natür liches Recht auf ihre Kinder haben. Die Kirche hat aber nicht allein das Recht und die Pflicht, über den religiösen Unterricht zu wachen, sondern sie muss auch vermöge der erziehlichen Aufgabe der Schule ihr Augenmerk

der Kirche und der Eltern auf ihre Kinder aufzuheben. Die befriedigende Ordnung des Schulwesens beruht auf der Verständigung und dem Zusammenwirken jener Factoren, welche auf die Schule ein Recht und an derselben ein berechtigtes Interesse haben. Die Lösung der Schul frage ist aber durchaus nicht iin System des Staats schulmonopoles mit dem Schulzwange zu finden, welcher die ärgste Gewissenstyrannei begründet. Die Schule hat die Aufgabe, zur Erkenntnis der unwandelbaren Wahrheit zu führen; wechselnd

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 21.09.1911
Umfang: 8
XXIV. Jahrg. Donnerstag, LI. September 1911. Nr. 113. Seit- 5. Wurde der Hausherr wach und feuerte einige Schreck schüsse ab. Der Einbrecher ließ hierauf von, seinem Vorhaben ab. Aie MSdchenschuIftiige in Lienz. Man schreibt uns hiezu: Das überraschende Resultat vom 1. und 7. Sep tember, wo die Verteilung der Schülerinnen in die Schule der Frauen Dominikanerinnen und in die neue städtische Schule erfolgte, fand nun auch seine Besprechung in der „Lienzer Zeitung' und in der „Bolkszeitung

'. Sie gestehen verblümt ein, daß es für die Erbauer der städtischen Schule eine Blamage bedeute. Es besuchen nämlich von 430 Mädchen 93, das ist rund '/„ diesen Neubau, wo es für 5 Klassen im Durchschnitte je 19 Schülerinnen trifft. In der 2. Klasse sind gar nur 8 Kinder, ein in Tirol, vielleicht in ganz Oesterreich einzig dastehendes Vorkommnis in einer mehrklassigen Volks schule. An Raum, Licht und Lust fehlt es also hier nicht, zumal man für den Fall rechnete, daß die selbstlose Uneigenniitzigkeit

und die bewunderungs würdige Berufsfreudigkeit der Frauen Lehrerinnen an der eigenen Existenzsrage eine Grenze haben Muten uud alle 430 Mädchen in dm 5 Räumen unterzubringen wären. In der „Lienzer Zeitung' bemühen sich nun die Herren. ErklärungSgründe für das Fiasko zu suchen. Wir müssen dieselben h-.ute einigermaßen richtigstellen. Die verschiedenen Einschreibungstermine sollen angeblich lebhafte Zweifel verursacht haben, ob die städtische Schule überhaupt eröffnet wird; dadurch sei der Besuch beeinträchtigt

worden. Haben solche Zweifel tatsächlich bestanden, so wurden dieselben am Tage vor der Einschreibung in die Schule der Dominikanerinnen gründlichst gelöst. An allen Maueranschlägen verkündeten bereits am 31. August große Plakate, unterzeichnet vom „Ortsschulrat', marktschreierisch, daß die städtische Mädchenschule eröffnet wird, wann sie eröffnet wird? ja der „Orts schulrat' wußte sogar zu prophezeie^ daß „die 4. Klasse den Unterrichtsersolg der 4. und 5. Klasse und die 5. Klasse

— sein werden. Außerdem trat noch persönliche Agitation ein. Was taten die Klosterfrauen? Durch eine bescheidene Annonce in der „Lienzer Zeitung' kündigten sie kurz an, daß sie die siebenklassige Schule weiter halten Verden. Es tat not, weil man auf gegnerischer Seite ausgesprengt hatte, daß die Klostelschule ge schlossen werde. Für wen waren die Umstände günstiger? Da war es nun wirklich „Ehrensache der Bevölkerung von Lienz', trotzdem dafür zu sorgen, daß die Einschreibungen und der Besuch der städti schen Schule

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Seite 2 von 8
Datum: 03.11.1906
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 132. Samstcm, „Brixener Chronik.' 3. November 1906. M. Jahrg. LikchtcuDciv über die „Freie Schule'. Im Prachtsaale des kaufmännischen Vereins hauses in Linz fand Montag, den 29. Oktober eine Protestkundgebung gegen den Verein „Freie Schule' statt. Wie das über Ereignisse in den Alpenländern stets am besten informierte „Grazer Volksblatt' berichtet, wies diese Versammlung einen in Linz noch nie dagewesenen Versammlungs besuch auf. Die bekannt gewordenen Sprengungs versuche

der Linzer Sozialdemokraten, welche sie allerdings in letzter Stunde widerriefen, hatten zur Folge, daß Tausende von christlichen Partei gängern bereits lange vor der angesetzten Er- ösfnungsstunde den Saal okkupiert hatten. Der Versammlung selbst präsidierten Landesausschuß Mayer, Vereinsobmann Püchner und Kanonikus Stiglitz. Nachdem der Vorsitzende, Landesausschuß Mayer, eine überaus beifällig aufgenommene Eröffnungsansprache gehalten hatte, in der er die Feinde der christlichen Schule, die „hohen

Be hörden', den „christlichen' Bürgermeister von Linz, die „Sicherheitswache' von Linz geißelte und unter großer Heiterkeit selbst des Zettel- anpickers gedachte, der erklärte, daß er die Plakate der christlichen Linzer Vereine mit dem Aufrufe gegen die „Freie Schule' nicht dulde, nahm Abg. Prinz Liechtenstein das Wort, der mit einem minutenlangen tosenden Beifallssturm und Hoch-Rufen empfangen wurde. Aus der Rede des Prinzen Liechtenstein. ... Ein Freimaurer jüdischer Abstammung

, der sich im Verwaltungsdienste durch seinen partei mäßigen Mangel an Objektivität unmöglich ge macht hatte, wurde unter namhafter Beförderung in den Justizdienst übernommen. In dieser neuen offiziellen Stellung hat er es für gut befunden, den Verein „Freie Schule' zu gründen, dessen augenscheinlicher Zweck eine Umgehung unseres Volksschulgesetzes ist. Daß ein höherer Staats funktionär eine solche gegen bestehende Gesetze gerichtete Agitation in Szene setzt und leitet, gehört zu den Eigentümlichkeiten unseres leider

so gelockerten österreichischen Staatsorganismus. (Lebhafte Zustimmung.^ In jeder andern Bureaukratie mit entwickeltem Korpsgeiste, mit einer nur einigermaßen strammen Disziplin wäre ein so krasser Fall gesetzwidriger Intentionen einfach unmöglich. Der Verein „Freie Schule', sagte Redner weiter, ist ein religionsfeindlicher Kampfverein. Im Z 2 seiner Statuten wird als anzustrebendes Ideal eine Schule bezeichnet, in der die Kindel frei von jeder politischen und konfessionellen Tendenz, durch harmonische

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Seite 2 von 10
Datum: 14.11.1890
Umfang: 10
Seite 2. Brixen, Freitag „Brinener Chronik.' November ^390. Nr. H6. Gegenständen darf nichts gelehrt werden, was irgendwie gegen den heiligen Glauben oder die katholische Sitte verstößt. -Ebenso dürfen Schulbücher nichts solches enthalten. Alles soll vielmehr vom katholischen Geiste durchweht sein. Lesebücher, in welchen sorgfältig die Namen Gottes, Jesu Christi u. s. w. ausgemerzt sind, passen durchaus nicht für eine katholische Schule. Was braucht nun eine solche Schule für Lehrer

? Es versteht sich von selbst, dass der Lehrer katholischer Kinder selbst Katholik sein muss, aber nicht bloß dem Taufscheine, sondern seinem ganzen Leben nach. Daraus ergeben sich wichtige Folgerungen. Sollen die Lehrer katholisch sein, so brauchen wir auch kath olis ^Lehrer bildungsanstalten. Es ist wahr, dass auch aus den con- fessionslosen Pädagogien in Oesterreich recht religiöse Lehrer hervor gegangen sino; aber die Regel ist eine andere. Wer eine katholische Schule verlangt und nicht zugleich

wird. Jetzt erübrigt uns noch ein wichtiger Punkt. Wer hat die Aufsicht über die katholische Schule? Bevor wir darauf ant worten, stellen wir eine andere Frage: Wer hat von rechtswegen über die Schule zu schaffen, die Schulverhältnisse zu ordnen? Die Leser wissen aus dem letzten Artikel, dass gegenwärüg besonders in den regierenden Kreisen fast allgemein der Satz gilt: Ueber die Schule schafft der Staat, und der Staat allein. Daraus wird dann ganz richtig gefolgert: Also hat derStaat die oberste Leitung

und Aufsicht über die Schule. Diese Ansicht ist aber im grellsten Widerspruch mit der katholischen Glaubenslehre, ja sie ist ganz und gar unchristlich.Wahr ist: Der Staat (besser gesagt, die Staatsgewalt) hat über die Schule zu schaffen; aber mindestens eben so wahr ist; sie hat nicht allein darüber Anschaffen. Ueber die Schule haben auch die Eltern zu schaffen, welche ihre Kinder dorthinschicken, und auch die Kirche hat zu schaffen. Wir wollen heute nicht näher bestimmen^ wie viel die Eltern

, wie viel der Staat in die Schule dreinzureden hat; wir bleiben beim Recht der Kirche stehen und stellen den unverrückbaren Grundsatz auf: Die religiöfe Erziehung in der Schule steht der Kirche, nämlich den Bischöfen und den von ihnen bevollmächtigten Priestern zu; darum hat auch die Kirche, und sie allein, über diesen Theil der Schule zu schaffen. Den Aposteln hat Christus den Auftrag gegeben: „Gehet hin uno lehret alle Völker . . . lehret sie alles halten, was ich euch befohlen

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Seite 4 von 10
Datum: 08.12.1899
Umfang: 10
Seite 4. Nr. 98. Freitag, „Brixener Chronik.' 8. December 1899. Jahrg. XII. Jas Derhiiltujs von Kirche und Schule. (Rede des Dv. Mondettir gaid«ss«V auf der außerordentliche» Generalversammlung des Kath. Tiroler Lehrervereines z» Brixen am 27. November.) Leo XIL. hat einmal gesagt: „Die Schule ist das Feld, auf welchem eZ sich entscheiden wird, ob die christliche Weltanschauung oder aber das Neuheidenthum den Sieg behauptet.' Thatsächlich sehen wir auch, wie in allen Ländern die Feinde

mit dem Geistlichen. In Nr. 20 der „Deutschösterreichischen Lehrer- zeitung' vom 15. Oetober 1899 schreibt Isssen, der würdige Nachtreter des „Schlachtengewinners' Dittes: „Jeder Lehrer, der es mit der Schule, mit dem Volke, mit sich selbst und mit dem wahren Christenthum gut meint, hat die Pflicht, gegen den volksverdummenden Clericalismus aufzutreten.' Herr Jesstn greift es schlau an. Er unterscheidet das wahre Christenthum (natürlich das seinige!) von jenem Christenthum, welches der Clerus, welches der Papst

, man gibt vor, nicht gegen die christliche Schule, sondern bloß gegen die „Knechtung der Schule durch die Priester' zu sein. Im Namen der Frei heit, im Namen der Wissenschaft, im Namen Äer Erziehung werden die Lehrer aufgefordert und aufgerufen, sich vom Geistlichen zu trennen, sich dem Clerus und dessen Wirken entgegenzustellen. Sehen wir uns diese Schlagworte, welche die Trennung von Kirche und Schule und die Trennung von Lehrer und Priester bezwecken, etwas näher an. Ein Schlagwort lautet: Frei

- heit der Schule, Freiheit des Lehrers! Ein schönes Wort, Freiheit! Aber was ist denn Freiheit? Heißt Freiheit soviel wie Ungebunden- heit, bedeutet Freiheit das Recht, thun zu können, was man will? Nur einer darf thun, was er will, nur bei einem ist dasjenige, was er will, auch zugleich Gesetz, und dieser eine absolut Freie vereins-Buchhandlung auch meine Ansichten über Land und Leute hinsinzuflechten. Sonderbar! Mancher, der mich kennt, wird darüber den Kopf schütteln, denn ich genieße so ziemlich

, und zwar in ihrem eigenen Namen und nicht im Namen des Staates. Die Kirche muss 2. fordern das Recht, darüber zu wachen, dass in allen anderen Fächern nichts gegen den katho lischen Glauben gelehrt werde. Die Kirche muss 3. fordern das Recht zu verlangen, dass alle Lehrpersonen an der Schule zusammenwirken zur christlichen Erziehung der Jugend. Das sind die wesentlichen Forderungen der Kirche an die Schule. Es sind sehr einfache, für jeden gläubigen Christen selbstverständliche Forderungen, Forderungen

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Seite 2 von 8
Datum: 17.02.1891
Umfang: 8
von „Ge mäßigten' und „Extremen', von einem „streit baren' Bischof, von „trotzigen Landboten', die bezüglich der Schule „Unmögliches' verlangt hätten; mit dieser Landtagsmajorität, hieß es, könne man zu keiner Regelung der Schulverhält nisse kommen. Um diese Urtheile in klareres Licht zu stellen, führe ich den geehrten Lesern der „Chronik' die umstrittenen Paragraphe aus dem Schulgesetzentwurfe vor, sowohl in der Fassung der Regierung, als auch mit den vom Landtags-Schulausschuss vorgeschlagenen Aende rungen

kinder. Die verschieden gefafsten Paragraphe be züglich des Ortsschulrathes lauten: Nach der Regierungs- Nach dem Antrage des Vorlage: Schuleomitvs: I. Der Ortsschulrath. Z 3. Z 3. Der Vertreter der Kirche Der Vertreter der Kirche im Ortsschulrathe ist der im Ortsschulrathe ist der selbstständige Seelsorger, in Seelsorger, in dessen Seel- dessen Seelsorgegebiet die sorgegebiet die Schule liegt, Schule liegt. oder der von der kirch- Besinden sich in einer lichen Oberbehörde bezeich- Schulgemeinde

, so Es nehmen jedoch auch hat ebenfalls die kirchliche die anderen Seelsorger an Oberbehörde zu entscheiden, den ihre Schulen betreffen- ob dieser oder oer betreffende den Verhandlungen mit be- selbstständige Seelsorger rathender Stimme theil. Mitglied des Ortsschulrathes sein soll. s 4. Der Vertreter der Schule im OrtsschulratheistderLei- ter der Schule. Unterstehen dem Orts schulrathe mehrere Schulen, so tritt der Leiter der unter diesen Schulen in der Kate- gorie am höchsten stehenden

in den Ortsschulrath. Bei gleicher Kategorie der Schu len bestimmt der Bezirks schulrath denjenigen Leiter, welcher in den Ortsschul rath einzutreten hat; es nehmen jedoch auch die Leiter der andern Schulen an den ihre Anstalt be treffenden Verhandlungen mit berathender Stimme theil. s 12. Der Ortsschulaufseher ist zum öfteren Besuche der Schule verpflichtet; er hat sich mit oem Leiter oer Schule in stetem Einver nehmen zu halten und seine Wahrnehmungen dem Orts schulrathe mitzutheilen. An Schulen, an denen

sich mehrere Lehrer befinden, ist er berechtigt, den Lehrer- conferenzen beizuwohnen. Die Schulen zu besuchen, um von dem Zustande der selben Kenntnis zu nehmen, sind alle Mitglieder des Ortsschulrathes berechtigt. Die Befugnis, Anordnun gen zu treffen, steht bloß dem gesammten Ortsschul- s 4. Der Vertreter der Schule im Ortsschulrathe ist der Leiter der Schule. Unterstehen dem Orts schulrathe mehrere Schulen, so tritt der Leiter der unter diesen Schulen in der Kate gorie am höchsten stehenden

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Seite 4 von 8
Datum: 19.08.1898
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 67. Freitag, „Brixener Chronik.' 19. August 1898. Kirche und Schule. Bei der Hauptversammlung des Meraner Lehrertages am 2. August sprach der Obmann des Katholischen Tiroler Lehrervereins, Herr Bonell, Lehrer in Sterzing, das Schlusswort. Die Ausführungen des ausgezeichneten und über aus tüchtigen Schulmannes sind so schön und herzerhebend, dass wir nicht umhin können, den Wortlaut der Rede mitzutheilen. Herr Bonell sprach: „Geehrte College« und Colleginnen! Schöpfen

und Geistlichkeit einen Keil hineintreiben wollen, wenn sie die Lehrerschaft mit Misstrauen gegen den Priester erfüllen. Ehrgefühl und Freiheitssinn der Lehrerschaft wird missbraucht, um gegen die Kirche zu Hetzen. „Die Schule muss frei sein,' heißt es, und darum darf er nicht mit dem Geist lichen gehen. Meine Herren! Sind freie Schule und katholische Schule, freier, selbstbewusster Lehrerstand und katholische Lehrer wirklich Wider sprüche ? Was verlangt denn die katholische Kirche von der Schule und vom Lehrer

? Die katholische Kirche will den Religions unterricht in ihrem eigenen Namen und kraft eigener Autorität ertheilen. Hat sie ja von ihrem göttlichen Stifter die Pflicht Und auch somit das Recht übernommen, alle Völker christlich zu er ziehen. Die katholische Kirche fordert weiters, dass in allen Fächern nichts gegen Glauben und Sitten gelehrt werde, und dass Lehrer und Priester, dass die ganze Schule zusammenwirke, um aus Menschen katholische Christen zu bilden. Das sind im Wesentlichen die katholischen

Forderungen «in Schule und Lehrer. Hochverehrte! Ich frage, wo ist durch diese Forderungen da die Freiheit der Schule und die Freiheit des Lehrers bedroht? Welch eine Verleumdung ist es, wenn man sagt, die katholische Kirche sei eine Feindin der Schule und eine Feindin der Lehrer! Oder will man etwa mit dem blendenden Schlagworte: „Freiheit des Lehrers', „Freiheit der Wissen schaft' jene Freiheit verstandzn wissen, welche die Grundlagen der christlichen Gesellschaft und da mit auch die Grundlagen

auch Schule und Bildung brauche, und heute — heute soll es die höchste Weisheit sein, Schule und Kirche zu trennen, ja die katholische Kirche aus der Schule hinauszuwerfen? Schon die Pflicht der allergewöhnlichsten Dankbarkeit gegenüber der Kirche, der Mutter der Volksschule, gebietet uns, solch verruchtem Plane mit allen unseren Kräften Widerstand zu leisten. Liebwerte Collegen! Unsere Versammlung tagt im glaubenstreuen Tirol, im Herz Jesu-Lande! Das katholische Tiroler Volk achtet und liebt gerade

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 24.11.1903
Umfang: 8
; und sollte der Konflikt zwischen beiden Ministerpräsidenten sich verschärfen, so daß einer von beiden abtreten muß, so steht zu fürchten, daß Dr. v. Koerber den kürzeren zieht. Seine Majestät ist am 20. November von Eisenerz in Steiermark nach Wien zurückgekehrt und noch am 21. November ist Graf Tisza wieder nach Wien gefahren, um dem Monarchen den Streit mit seinem Kollege» in Oesterreich zur Aus tragung vorzulegen. Nochmals: Die Schule in Minien. Zur Frage der Unterrichtssprache in den Schulen Ladiniens erhalten

lesen und lernen und im dritten Schuljahr durch schnittlich alle den ganzen kleinen Katechismus lernen. In der einklassigen Schule Ladiniens hingegen, wo Schreiber gegenwärtig seine saure und dornenvolle katechetische Tätigkeit entfaltet, können von der ganzen zweiten Abteilung mit O weinet nicht, da sanft wir ruh'n Im Schoß des Ozeans, Herabgerissen vom Taifun, Den Wirbeln des Orkans. Sind wir auch nicht, das Schwert zur Hand, Feind gegen Feind, gefallen — Wir starben doch fürs Baterland Am Riffe

vielgeplagter Katecheten Ladiniens keinen Glauben schenken wollen, so müßte ihn wenigstens der gesunde Menschenverstand von der Absurdität seiner Behauptung überzeugen. Er stelle sich einfach im Geist zwei Schulen im Pustertal vor -. die eine mit deutscher Unterrichts sprache, die andere mit italienischer oder meinet wegen polnischer Unterrichtssprache. In letzterer Schule wird vom zweiten Schuljahr an auch täglich eine Stunde deutsche Sprache betrieben. In beiden Schulen erteilt ein Katechet Religions

unterricht in deutscher Sprache. Nun, bitte, sagen Sie selbst, Herr Korrespondent, ist es nicht unendlich leicht zu begreifen, daß die Schüler in der erstgenannten Schule mit deutscher Unterrichtssprache frühes und besser Deutsch lesen uud verstehen lerne» werden als in der Schule mit polnischer Unterrichtssprache, daß folglich der Katechet an letzterer Schule unmöglich so viel wird erzielen können als sein glücklicherer Kollege mit weniger Mähe in der anderen Schule ? Wenden Sie das auf die ladinischen

, sondern auch dem gesunden Menschenverstand widerspricht. Das ladinische Volk muß trotz allen Fleißes und Eifers der Katecheten und Lehrer in religiöser Unwissenheit heranwachsen, versteht seinen Katechismus, seine Gebetbücher, diePredigten nicht — und die Begründer und Verfechter der deutschen Schule in Ladinien haben dieses Un glück des ganzen Volkes auf dem Gewissen und werden es verantworten. Schreiber kann bei dieser Gelegenheit nicht unterlassen, an die vielgenannte Schule in Pfatten zu erinnern. Obwohl

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 02.02.1892
Umfang: 8
Mobilisierung des Judenthums in ganz Europa gegen die geplante Verchristlichung der preußischen Volks schule handelt. Mit einem Nachdruck, mit einer Unermüdlichkeit sondergleichen wird dieses Thema behandelt. Die „N. Fr. Pr.' droht ganz deutlich mit der Zersetzung in Deutschland, wenn Preußen wirklich die confefswnelle Schule einführen sollte. Nassau wird als das unerreichte Musterland der Simultanschule hingestellt und Preußen im Falle der Confessionalisierung der Schule gedroht, es werde selbst gegenüber

seinerzeit gewirtschaftet haben, muss alle Kraft ausbieten, den neuesten Cours des deutschen Staatsfchiffes aufzuhalten, dass er nicht im Sumpfe der aller- ärgsten Reaclion sein Ende mit Schrecken finde. Die consejsionelle Schule bedeutet eineu Rückschlag in der Eulwicklung, welcher alle Errungenschaften der letzten Zeit erbarmungslos vernichtet.' Und selbst die Socialdemokraten ruft dieses unver schämte Blatt zum Kampfe gegen die Schule auf. Mau begegnet iu diesen Zeitungsstimmen auch dem Zukunftsbild

der Schule nach ihren Wüufchen. „Die Schule,' schreibt die „Freisinnige Zeitung', „hat die Sittengesetze den Kindern ein zuimpfen, welchem allen Religionen die gleichen find.' „Nicht die von der Geistlichkeit beherrschte Kirchen- und Confesfionsschule, sondern die allge meine, allen zugängliche und allen dienende Volks schule ist die Schule der Zukunft, und um sie einzurichten, kann kein Opfer zu groß sein, selbst wenn man das störende Glied, den Reli gionsunterricht überhaupt, aufgeben müsste' („Ber

wird dann der Feldzug gegen die corfessionLlose Schule unter anderer und besserer Führung als vor einigen Jahren augetreten, wo der große Petitionssturm schließlich elend im Sand verlief. Möglich, dass diesesmal, unter dem Eindruck der Vorgänge in Preußen, die Regierung eine andere Stellung einnimmt nnd damit die vereinigte bischöfliche und parlamentarische Action festen Boden bekommt.' Politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn. Das Abgeordneten haus gelangte am 27. Jänner zur Specialdebatte über die Reform

der Nationalliberalen und Freisinnigen wegen des neuen Volksschul gesetzes. Die liberalen Zeitungen haben eine Ministerkrisis in Aussicht gestellt, um die neue Regierung des jungen Kaisers um den Credit zu bringen, der es wagt, das positive Christenthum für die Schule als nothwendige Bedingung des Gedeihens anzusehen. Trotz des riesigen Lürmens der Liberalen hat das Gesetz gute Aussicht, durch-- gebracht zu werden. Vom Centrum sprach am 28. Jänner Abgeordneter Porsch zur Schulfrage und hielt deu Liberalen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 07.05.1890
Umfang: 8
Baze«, Mittwoch, de« 7. Mai 18LV U w Äugelegenieit der kachol. Schule und Anderes auf die Schulftage sich Beziehendes. In Sachen der kathol. Volksschule richteten die bei Gelegenheit der Konsekration der Kirche veS sb. Vincen tinums in Brixen versammelten Domkapitularen und Dekane der Diözese Brixen solgende Adresse an Seine Eminenz den Kardinal-Fürsterzbischof von Prag, Grafen Schönborn. ' Eure Eminenz! Der Klerus der Diözese Brixen dies- und jenseits des Arlberges hat unter Führung

seiner ruhmvollen Bischöfe mehr als 20 Jahre unterstützt vom kathol. Volke der konfessionslosen Schule mit allen ihm zu Gebote stehenden gesetzlichen Mitteln unentwegt Wider stand geleistet. Deshalb hat die vom Episkopate Oesterreichs durch Eure Eminenz am 12. Mä^ mit wahrhast apostolischem Freimuthe offen und entschieden abgegebene Erklärung über das Recht der Kirche eine konfessionelle Schule zu fordern, die Herzen des Klerus mit voller Freude erfüllt, und fühlt sich derselbe gedrängt, bei der heutigen

für die ganze Diözese denkwürdigen Konsekration der Kirche des sb. Seminarium Vincentinum durch den Hochwürdigsten Fürstbischof Simon, welche so viele Dekane derselben von Nahe und Ferne herbeigeführt, im Anschlüsse an daS Hochwst. Domkapitel durch diese Euer Eminenz für das kostbare Wort des Episkopates in Zeiten der Wirren den innigsten Dank mit der sicheren Hoffnung auszusprechen, daß aus demselben, wie aus einen fruchtbaren Samenkorn die kath. Schule für Oesterreich endlich entwachsen werde. Geruhen

den tiefgefühltesten Dank und die vollste Zustimmung aus, und fordert zugleich alle Gesinnungsgenossen auf, die bischöfliche Erklärung in allen die Schule betreffenden Fragen als Leitstern zu betrachten und sür die Verwirklichung der darin ^stellten Forderungen bei jeder Gelegenheit nach Kräften einzustehen. Die Vorstehung des kath.-polit. asinos wird von der heutigen Generalversammlung eaustragt, die beschlossene Resolution Sr. Exzellenz em Hochwürdigsten Fürstbischof von Brixen zu unter breiten.' „Das kathol

wird betont, daß die Erlangung der katholischen Schule jeder katholische Reichs- und Landtagsabgeordnete als eine der wichtigsten Pflichten betrachte ; daß von diesem Bestreben zahllose Reden und Anträge eben dieser Ab geordneten Zeugniß ablegen; daß in diesem Bestreben die Abgeordneten vom katholischen Volke unterstützt werden; daß es der Centrum-Club keinen Augenblick daran fehlen ließ, mit bestem Wissen und Können sür die Sache der eonsessionellen Schule immer wieder ein zutreten. Man hätte wohl

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Brixener Chronik
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Seite 10 von 10
Datum: 10.05.1898
Umfang: 10
, das hängt von ganz andern Factoren ab. Die Gründung einer eigenen Missionsstation mit eigenem Missionär und einer katholischen Schule im Centrum des protestantischen Münsterthales ist nach Ausspruch des hochwst. Bischofs von Chur und nach eigener mehrjähriger Erfahrung des Unterfertigten das einzig ersprießliche Mittel, um den in den verschiedenen protestantischen Ge meinden des Münsterthales zerstreut wohnenden Katholiken, die fast alle nach Tirol zuständig sind, den Glauben der Väter zu erhalten

, zu besuchen und darum vielfach des nothwendigen religiösen Unterrichtes entbehren müssten, durch eine katholische Schule eine, so weit möglich, gründlich katholische Er ziehung zu geben. Jedermann sieht ein, dass dies ein nothwendiges, aber auch echt katholisches Wer! ist. Darum haben es die hochwürdigsten Bischöfe von Tirol und Chur der Mildihätigkeit der Gläubigen sehr warm und eindringlich em pfohlen. Es rst aber auch ein echt österreichisch patriotisches We>k. Warum? Weil die Katholiken dieler

Mssionsstanon meist österreichische Unter thanen aus dem kaisertreuen Tirol sind. Mit dem Katholicismus wird ihnen auch der Patrio tismus erhalten; die heranwachsende Jugend muss einst im österreichischen Heere für Gott, Kaiser und Baterland kämpfen; in der Missions schule werden die Kinder religiös, sittlich und patriotisch gebildet, in allen gt -sitzlichen Fächern unterrichtet. Somit hat diese M-ss>onsstation mit Seelsorge und Schule keine geringe Bedeutung für die katholische Kirche, sür das Heil

einer Missionsstation gewiss guten Grund hatte, und nothwendig war, und dass die dauerhaste Grün dung derselben weitere und bessere E> folge er zielen wird. Allein die dauerhafte Gründung kostet noch große Opfer an Geld. Die dauerhafte Gründung der Schule ollein fordert ein Capital von wenigstens 12—-13.000 Gulden. Die Be- sorgung der Schule, der Gehalt für Lhrer und Aibeitslehrmn kommen jährlich auf 800 Franken und darüber. Besorgung der Kirche und Gehalt für Missionär kosten jetzt schon gegen 700 Franken

Wohlthäter von Meran und Mais, dann Mals und Bozen, Brixen u. s. w., die Gründung er möglicht, auch Baiern, Württemberg Und die Schweiz haben Bedeutendes geleistet — auch die protestantischen Gemeinden St. Maria und Valcava haben beigetragen zur Schule, um so mehr hoffe ich, dass Tirol und Oesterreich auch zur dauerhaften Gründung dieser Mifstoiisstation beitragen werden. Die innere Einrichtung der Kirche wäre bald vorhatten. Wohlthäter von Meran stifteten einen Altar zum hl. Josef. Es fehlt

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 10
Datum: 02.01.1891
Umfang: 10
Seite 2. Brixm, Donnerstag fragt, so erlauben Sie mir auch zu fragen; die Antwort werden jene Facta sein. Und so frage ich : Wie steht es in der confessionslosen Neu schule (hauptsächlich in Wien) 1. mit dem Schul gebet, 2. mit den religiösen Uebungen, 3. mit der Aufsicht bei denselben, 4. mit dem staatlichen Schulaufsichts-Mouopol, 5. mit der Stellung des Katecheten und 6. so nebenbei mit der Entlohnung des Religionsunterrichtes. Ich antworte: Gebetetwird in jeder Schule, manchmal Früh

vor dem Unterichte uud.Nachmittag nach der letzten Schulstunde, oft vor und nach dem Unterrichte. Aber was? und wie? Sitzt ein einziges Protestantenkind unter 50—60 katho lischen, so ist das Ave Maria verbannt, sitzt ein Judenkind auch noch dazu, dann findet das Vater unser keine Gnade. Dann wird ein confessions- loses Reimsprüchlein gebetet oder gesungen nach der Fa?on: „Lieber Gott, hilf uns, dass wir den Lehrer verstehen', und nach der Schule: „All vater (!), hilf uns, dass wir nicht vergessen

, was wir gelernt haben.' Einen Lehrer lernte ich kennen, der beauftragte einen Schüler beim Glocken zeichen aufzustehen, das Vaterunser ohne Kreuz und Ave Maria vorzubeteu, indess der Herr Lehrer auf dem Gange auf- und abgieng (!), bis das Schul gebet beendet war. Eine christliche Mutter klagte dieser Tage, dass in dem Schulzimmer ohne Crucifix der jüdische Lehrer vor Beginn der Schule den Katheder besteige und auf eine Schülerin mit dem Kopfe hindeute, damit diese das Gebet beginne, indess er auf dem Katheder

sitzen blieb! In einer Schulclasse sang der Lehrer mit Molin begleitung (!) vor und nach der Schule ein Sprüch lein. Einer braven Lehrerin, die mit den Kindern Vaterunser und Ave Maria betete, bedeutete der weltliche Jnspector, durch dieses Gebet werden die zwei jüdischen Kinder in der Classe in ihren religiösen Gefühlen gekränkt. Sie solle es unter lassen. Da traf die Lehrerin die Anordnung, dass nur ein katholisches Kind vorbete und die übrigen stille mitbeteten, so dass die zwei Juden kinder

sich, die Kinder zum freiwilligen Empfang der hl. Saeramente anzuleiten, und der Lehrkörper lud ihn zur Rechtfertigung vor die Localconferenz! Als sich der Katechet vertheidigte, meinte ein Lehrer: Das öftere Beichten sei schädlich! Durch obige Verfügung kommt die Schuljugend von der Schule aus an Sonn- und Feiertagen ein-, an Wochentagen, wenn man Feiertage, Ferialtage mit schlechter Witterung abrechnet, höchstens sieben- bis neunmal im Jahre in eine hl. Schulmesse. Das zweite Kirchengebot wird also nie

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Seite 2 von 10
Datum: 07.11.1890
Umfang: 10
Seite 2. Briren, Freitag „Brixvner Chronik.' November ^890. Nr. ^5. Volksschulgesetz gewachsen. Die Loge hatte damals Grund genug, über einen großen Sieg sich zu freuen. Der consessionslose Staat Oesterreich hat folgerichtig die consessionslose Schule ein geführt. Wir kommen nun zur anderen Frage: Wie schaut die con sessionslose Schule aus, oder wie ist sie einzurichten, damit sie den von der Freimaurerei ihr gestellten Zweck erreiche? Eine solche Schule muss eben vor allem confessionslos

kam, erklärte der Berichterstatter Dr. v. Figulh im Namen des Ausschusses: „Die Unabhängigkeit des Staates von der Kirche fordertauch die Unabhängigkeit der Schule in allen Gegenständen des weltlichen Wissens.' Ein Stock freimaurer könnte nicht deutlicher reden. In Oesterreich ist der Religionsunterricht mit einer recht kurzen Stundenanzakjl bei behalten worden; es ist aber auch Gesetz: „Der Unterricht in den übrigen Lehrgegenständen . . . ist unabhängig von dem Einflüsse jeder Kirche.' Darf

seinem Taufschein widerspricht, so hat das Gesetz nichts einzuwenden. Wie aber in Oesterreich viele, selbst auf den katholischen Namen getaufte Lehrer wirklich sind, in welchem Geiste sie herangebildet werden, kann der Leser im goldenen Büchlein „Der Schlachtengewinner Dittes und sein Generalstab' von Franz Stauracz (Wien, Austritt 1889) S. 32 ff. nachlesen. Die Loge braucht noch eines in der Schule; dann bat sie ganz gewonnenes Spiel, eine Schul auf ficht nach ihrem Sinn. Damit die Schule möglichst unbehindert

Aufsehen nehmen kann. Mag sie kommen oder nicht; in- jedem Falle muss dem Staate die oberste Aussicht über das sogenannte Erziehungswesen zugesprochen werden. Solange der Staat grundsätzlich confessionslos ist, ist immer die Möglichkeit, ja die Wahrscheinlichkeit vorhanden, dass seine Aufsichtsorgane auch in diesem confessionslosen Geiste ihres Amtes walten, dass sie den consessionslosen und darum unchristlichen Geist der Schule hüten und fördern. — Und in Oesterreich? Artikel 17 des Staats

grundgesetzes vom 21. December 1867 lautet: „Dem Staate steht rücksichtlich des gesammten Unterrichts- und Er ziehungswesens das Recht der obersten Leitung und Aufsicht zu.' Das ist die consessionslose Schule, wie das Freimaurerthum sie anstrebt; die sicher treffende und tödtlich wirkende Waffe in seiner Hand, um das Reich Christi von Grund aus niederzuwerfen und das Reich der Natur, des Unglaubens, der Sinnlichkeit auf dessen Trümmern aufzurichten. Wo die Loge es wagen darf, tritt sie offen und keck hervor

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 15.09.1906
Umfang: 8
und wie viel könnte hiemit für das Volkswohl Ersprießliches geschehen: Die so ernste soziale Frage würde leichter gelöst, Revolution und Anarchie weniger geschürt. Die Ersparnisse in den Familien müßten überaus wohltuend wachsen. Hiemit haben wir die letzte Anklage gegen den Unheilbringer im Glase vorgebracht. Wo ist der Menschenfreund, der diesen Unhold zurück drängt und Rettung bringt! Katholischer Lehrer verein, heraus! Es gilt, dem großen Uebel vor zubeugen; das vermag die Schule. Aber auch hier muß nach Plan

über denselben in Aufsätzen der Schüler können beitragen, wirksamen Abscheu gegen den bösen Geist im Glase zu erwecken. Von fundamentaler Wichtigkeit bleibt aber, in die Kinderseelen ties, recht tief den Kerngrundsatz der christlichen Ent sagung zu senken. Wo er herrscht, ist alles ge wonnen; ohne ihn bleibt jede Mahnung gegen das mehrerwähnte Uebel vergeblich. Daher ertöne öfter in der Schule in Variationen das goldene und Lustme (entsage und ertrage). Das lehrt die heilige Religion und nicht die religionslose „Freie

Schule'; dieselbe sei schon deshalb verwerflich. Sie ist übrigens nichts anderes als eine neue Erfindung des Freimaurertums, die Schule vollständig zu entchristlichen und ein gottloses Geschlecht heranzubilden. Das Wort „frei' ist lediglich Heuchelei. Es wäre an der Zeit, die Schule endlich einmal vom Einflüsse der staatsgefährlichen Loge frei und los zu machen. — Man unterlasse aber auch nicht, die Schönheit, den Seelenadel und die innere Genugtuung zu schildern, welche die Mäßigkeit verleiht

; man weise hin, wie oft das Wort „mäßig' der Selbsttäuschung unterworfen ist. Endlich wirke der Herr Lehrer auch außerhalb der Schule durch Unterstützung der kirchlichen und außerkirchlichen Mäßigkeitsvereine, Ab- stinentenbände, sür eventuelle Herstellung alkohol freier Getränke, Errichtung alkoholfreier Gast häuser. Auch die Verbreitung antialkoholistischer und volkstümlicher Schriften wirkt segensvoll auf die Schule zurück; seine Schüler bilde er mit Gottes Hilfe zu Mäßigkeitsaposteln

werde, damit durch die Schule der deutsche Volksgesang in der Kirche allmählich eingeführt werde.' Resolution betreffend die „Freie Schule'. „Der Katholische Lehrerverein von Tirol erkennt in den Bestrebungen des Vereins ,Freie Schule' nichts anderes als die ernste Absicht, Erziehung und Unterricht der Kinder in der Volksschule nach dem Plane des internationalen Freimaurertums dem segensvollen Einflasse der Religion und namentlich der katholischen Religion gänzlich zu entziehen und so ein religions- und gottloses

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Seite 2 von 8
Datum: 08.11.1906
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 134. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 8. November 1906. Jahrg. die Jugend mit den Kenntnissen und Fertig keiten auszurüsten, die für das irdisch-bürgerliche Leben notwendig sind, sondern sie auch für den Lebensberuf zu erziehen, der sich über dessen Grenzen hinaus fortsetzt. Die sittlich-religiöse Er ziehung hat deshalb auch das weltliche Gesetz unter die Ausgaben der Schule aufgenommen und die Religion an die Spitze der Lehrgegen stände gestellt, womit ihre Wichtigkeit und hohe

Bedeutung offenkundig hervorgehoben wird ... Und nun will man die Schule dadurch befreien, daß man Christi Geist und Worte aus ihr ver treibt, und das nennt man „freie Schule' — frei von allem Religionsunterrichte, frei von allen religiösen Uebungen! Gegen diesen Versuch er heben wir in gerechter Entrüstung aufs neue unsere Stimme. ... Es soll zwar noch der Religionsunterricht in der Schule geduldet werden, wie es das Gesetz verlangt; aber alle Erinnerungszeichen der Religion sollen aus der Schule

entfernt werden. Die Kinder sollen ihre Blicke nicht mehr auf das Bild ihres Erlösers richten können; nichts soll sich in der Schule befinden, was auf den reli giösen Sinn einwirken und ihn nähren kann. Aber nicht allein aus den Augen, sondern auch aus den Herzen der Kinder soll Gott verschwinden. Die Religionsübungen sollen nicht mehr in und von der Schule gehalten, sondern lediglich dem Ermessen der Eltern überlassen werden. Jede Anleitung und Angewöhnung an das religiöse Leben soll in der Schule

untersagt werden — kurz das Losungswort lautet nun: Fort mit Gott aus der Schule! ... Die Schule hat die Bestimmung, die heranwachsenden Geschlechter für die Aufgaben des menschlichen Lebens vorzubilden, und muß der gesamte Lehrstoff zu einem harmonischen Ganzen verbunden werden. Noch mehr; in den weltlichen Unterrichtsfächern geht die Einführung in die praktische Uebung des Gelernten mit dem Unterrichte Hand in Hand und wird so mit dem Leben aufs innigste verbunden. Welches Unter richtsfach

hat aber einen so mächtigen und un mittelbaren Einfluß auf das Leben wie der Religionsunterricht? Warum soll also gerade dieser von der praktischen Uebung in der Schule ausgeschlossen werden? Ihr sehet, Geliebte, wie wenig der Haß gegen die Religion imstande ist, auch nur folgerichtig zu denken und zu handeln. Er wendet nach Willkür zweierlei Maß an; kann mit solchen Gegnern eine Verständigung möglich sein? Nein, gegen diese Bestrebungen erheben wir immer von neuem in gerechter Entrüstung unsere Stimme. ... Wohl

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Seite 3 von 8
Datum: 12.12.1907
Umfang: 8
an die f. b. Ordinariate aufmerksam, daß jene Seelsorger, welche pro 1908 Ms eine weitere Erhöhung ihres Einkommens im „Brixener Chronik.' 12. Sinne des H 1, almes, 2, der Ministerial-Ver- ordnung vom 6. März 1907 Anspruch haben, die Anzeige hierüber rechtzeitig, jeden falls in der ersten Hälfte desMonats Dezember erstatten müssen, damit die An weisungen seitens der Statthaltern keine unlieb same Verzögerung erfahren. Den Hetzer« gegen die christliche Schule ins Stammbuch. Die den „Freidenkern' in Frankreich

den oft so albernen Phrasen leichtfertiger Schwätzer über die Ent behrlichkeit, ja „unpädagogische' Wertung der positiven Religion für die Schule einige Stimmen von Männern anführen, welche an positivem Wissen, an Lebensersahrung und je nach ihrem Berufe auch an fachmännischer Erfahrung wahre Autoritäten darstellen gegenüber den so seichten Phraseuren der sogenannten „freien Schule'. Was sagen zum Beispiel erfahrene Regenten, Staatsmänner, Schulmänner, große Philosophen, Dichter und Schriftsteller

(auch protestantische) über Religion und christliche Schule? Napoleon 1., gewiß kein „Fanatiker' für die christliche Schule, bemerkte in der Verbannung zu Fontanes: „Ein Volk ohne Religion kann nur durch Kanonen regiert werden.' König Friedrich Wilhelm III. sagte in der dem Besitzergreisurtgspatente für die Rheinprovinz (5. April 1815) angehängten Proklamation: „Eure Religion, das Heiligste, was dem Menschen gehört,. will'ich Witzen.' WWW«« 'sagte itt ssmA/MfchiMat«sse' an ^seiiie Lanbs- -keilte: ' , ' „Religion

und Religion! Die Lehrer haben in der Wüste gepredigt, seit man unbedachterweise verkündete, man dürfe in der Schule nie von Religion sprechen. Die Kinder haben keinen Begriff von Gott, von gerecht und ungerecht. Daher wilde, barbarische Sitten und in Bälde ein wildes Volk . . . Ganz Frankreich ruft die Religion an, der Moral und der Gesellschaft zu helfen!' ' Der französische Staatsmann Jules Simon (Mitglied der Akademie der Wissenschaften und 1870—1873 Minister des Unterrichtes) sagte 1885

in der französischen Abgeordneten-Kammer: . „Ich will keinen „neutralen' Professor; ich mag ihn nicht, weil ich ihn nicht achte. Die „Neutralität- in Dingen der Ueberzeugung ist das Verwerflichste auf der Welt. Wer ist Dezember 1907. Nr. 149. Seite 3. euer Lehrer? Hat er eine Ueberzeugung oder hat er keine? Hat er sie, so verbirgt er sie; und das ist das Muster, das ihr euren Söhnen vorstellt! Hat er aber keine, so b dauere ich ihn . . . Die .neutrale' Schule ist eine ehr lose ; entweder gibt es solche gar

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 10
Datum: 17.10.1908
Umfang: 10
es freilich, wenn der Pfarrer eine Stunde vorher die große Himmelslaterne anzünden und der Lehrer alle Berge abtragen und alle Schluchten ausfüllen könnte. Doch das gibt's nicht und so müssen viele Kinder durch Finsternis und Schnee in die Schule gehen. Aber wohlgemerkt, eben in die Schule! Wieder ist nicht tue Schulmesse an dieser Zumutung schuld, sondern überhaupt der Schulbesuch. Oder dürfen sie damit warten, bis die Sonne aufgeht und der Schnee schmilzt? Wegen der Schulmesse müssen sie nur eine halbe

Stunde früher ihren „Kreuzweg' machen, was wohl nicht viel verschlägt. Im November und Februar wird's um ^7 Uhr nicht dunkler sein wie im Dezember gegen 7 Uhr, wo die weitesten Kinder auch ohne Schulmesse doch bloß um der Schule willen den Weg antreten müßten. Ob sie die Laterne ein paarmal öfter brauchen, kommt dann doch nicht mehr arg in Betracht. Warum sollen die Kinder ferner nicht regel mäßig kommen? Ist Neuschnee oder Schnee wehen und dergl., so kommen sie entweder gar nicht oder zu spät

, wenn sie nicht noch früher den Schulweg antraten. Da heißt's ein Auge zudrücken. Ist keine Schulmesse, so würden sie in diesem Falle die Schule selber versäumen; deshalb schafft dann aber niemand den ganzen Winterunterricht ab. Und doch ist auch dieser ein „Kreuz' für viele Kinder, nicht nur für faule. — Ob übrigens der Schulweg gar so ein „Kreuz' für die Mehrzahl der Landkinder ist? Wenn die jungen Jnnsbruckerinnen jeden Wintermorgen nach Lans in die Messe und Schule müßten, wär' es was anders; aber die Landkinder

Rührung gewisse Kinder während der Meßzeit ins Schulhaus zu sperren. Der kühle Verstand findet dawider zu viele Gründe. Daß viele größere Knaben, statt zur Schulmesse zu gehen, im Stalle helfen müssen, ist wieder nicht richtig; das kann man ihnen ausnahmsweise nachsehen; aber regelmäßig dürfen sie diesen Grund ebensowenig gegen die Schulmesse vor schützen als wie gegen die Schule selbst. Uns kommt vor, der Lehrer tut nicht nur vom übernatürlichen, sondern auch bloß vom natürlichen Standpunkte

aus leichter, wenn der Schule dieMesse vorhergeht. Hat er sonst nicht mehr Nachzügler beim Unterricht? Und frieren werden die Kinder auch nicht weniger, wenn sie um 8 Uhr kommen, und der Verstand wird auch nicht früher auftauen. Dafür sollen sie andere Male wieder erhitzt sein, dann stellt sich ein Husten ein. Fast bekäme auch noch daran die Schulmesse die Schuld. Kann sich das Kind den Husten nicht auch auf dem Wege selber zu gezogen haben oder auf dem Heimwege zuziehen? Wollte man das alles verhindern

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 27.03.1889
Umfang: 8
9 des Budgets: „Mnisterium für Kultus und Unterricht.' Die Rede des Fürsten vollständig gebracht, würde Illllein eine ganze Nummer des „Tiroler Volksblatt' iMm, daher können wir nur die wichtigsten Partien Dringen. Wir benützen dazu den. mit großem Fleiße der „Salzburger Chronik' gemachten Auszug auS Id« Rede. - > Fürst Liechtenstein will nicht mit dem Vorredner Ipolemisiren, sondern er -will sich nur mit der so wlch- Frage der konfessionellen Schule befassen. DeS lRedners Aufgabe soll eS daher

sie aus diplomatischen Rücksichten noch nicht änsge- j Lochen hätte. . Hier sprach der hohe Redner in Bezug auf Gleich berechtigung, oberste Leitung und Führung jene Ansicht der wir (Siehe Nr. 24 1. Seite 3. Sp.) nicht ht zustimmen können. Dann fährt er fort: Die MsGonelle Schule ist nun diejenige, welche dieKinder Im der Religion ihrer Eltern nicht nur unterrichtet, sondern auch erzieht. Ihre Merkmale sind daher : II. die thunlichste Sonderung der Kinder nach der Kon- Ilession unter Lehrern

; da man aber heute im parlamentarischen Leben nicht ohne Rückendeckung vorzugehen pflege, immer nach Präzedentien sich umsehe, so hat auch die konservative Partei Präzedentien. gesucht; und an solchen fehle eS gerade in Bezug auf die konfessionelle Schule nicht, dtznn fast ganz Mittel- und Nord-Europa besitzen die konfessionelle Schule. Redner zieht zunächst Deutschland in den Kreis seiner Betrachtung. In Württemberg, Hannover, Schleswig- Holstein und Oldenburg sei die konfessionelle Schule besonders weit

Volksschulaufsicht wieder auf der gleichen Stufe, wie vor demselben. Was Bayern betreffe, so habe dort die Gemeinde zu ent scheiden, ob die Schule konfessionell oder simultan sein solle. Trotzdem seien die Simultanschulen auch in Bayem in verschwindender Minorität. Redner kommt nun auf Ungarn zu sprechen, in welchem Lande die Konsessionalität der Schule ein avitischeS Erbtheil sei. In Ungarn seien seit jeher alle Schul gattungen konfessionell, was am deutlichsten aus der Schulstatistik hervorgeht

, welche 83 Perzent konfessionelle Schulen, 4 Perzent Simultanschulen und 11 Verzent Gemeindeschulen ausweise.- Inmitten aller dieser Länder stehe nur Oesterreich isolirt als eine unhaltbare Aus nahme mit seiner konfessionslosen Schule da. Daß Frankreich und Italien auch die konfessionslose Schule besitzen, sei zwar nicht zu entschuldigen, wohl aber zu erklären. Frankreich versinke immer tiefer in den Ra dikalismus, und in Italien stehe noch heute die Regierung im Kampfe gegen die geistliche Macht und so sei

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 23.11.1894
Umfang: 8
genügend bekannt ist, tischt seinen Lesern neuesteus eine Matreier Schulgeschichte mit allen möglichen Schrecknissen auf und erwirbt sich dadurch gewiss die Gewogenheit aller jener hoffnungsvollen Jungen, bei denen die modernen Erziehungsmittel nichts fruchten. Die schreckliche Thatsache, dass vier Schulbuben, nachdem alle übrigen Erziehungsmittel vergebens waren, vom Katecheten außer der Schule eine übrigens gar nicht bedeutende Strafe erhielten, hat also das «Tagblatt' in eine ungeheuerliche Erregung

ge bracht und veranlasst, über die Geistlichkeit allen Ernstes als Wächterin für Sitte und Ordnung zu Gericht zu sitzen und über die Affaire in einer Weise zu schreiben, als wäre im Widum zu Matrei mit seinen Kellergewölben ein schreckliches Jn- quisitionstribunal. Wahr ist allerdings, dass über vier Knaben, Franz und Josef Lauthaler, Andrä Kinzner von Mützens und Alois Glatzl von Matrei-Markt vom Katecheten eine Strafe verhängt wurde, und zwar privatim und außer halb der Schule. Wahr ist ferner, dass

, eine Strasaufgabe einfach nicht gemacht wurde. Andrä Kinzner z. B. hatte sogar die Stirn, vor der ganzen Schule dem Katecheten keck zu sagen: „Ich habe nichts gelernt.' Uebrigens leicht erklärlich, denn von jeher seit mehr als zehn Jahren ist der Vater dieses Knaben ein Gegner der Schule und des Lehrpersonals, der seine Kinder, wie leicht nachzuweisen ist, oft längere Zeit nicht in die Schule schickte und, wenn dieselben requiriert wurden, dem Lehrpersonal mit Roheit begegnete. Vor mehreren Jahren

war selbst die k. k. Bezirkshauptmannschaft Inns bruck nicht imstande, die Renitenz Kinzners zu brechen, der seinen Sohn, einen Schüler des fünften Jahrganges, einfach dem Lehrpersonal zum Trotze längere Zeit nicht in die Schule schickte. Unwahr sind ferner die mit fo großer Genauigkeit und absichtlicherPikanteriegeschilderten Nebenumstände, betreffend Ort, Schwere, Em pfindlichkeit 2c. der Bestrafung. Unwahr des weiteren die Mittheilung des „Tagblattes', man habe dem Knaben aufgetragen, „den Eltern kein Wort zusagen'. Es herrscht

des „Tagblatt'-Poeten. Dass der Verfasser der Zuschrift ans „Tiroler Tagblatt' auch den Herrn Decan in die Affaire verwickelte, der erwiesenermaßen, solange er hier ist, kein einzigesmal in seiner Schule weder selbst eine Züchtigung vornahm, noch jemand anderen dazu veranlasste, ist wohl auf eine persönliche Gereiztheit des Verfassers gegen den Seelsorger zurückzuführen. — Im Interesse der Wahrheit wäre zu wünschen, dass die Gewährsmänner des „Tiroler Tagblattes' sich über den Sachverhalt genauer informiert

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 04.06.1921
Umfang: 8
nicht. Sie und ihre Gründungen fallen entweder der christlich- sozialen oder der sozialdemokratischen Partei an Heim. Emen Mittelweg gibt es nicht mehr. So ging's nun auch mit dem von Baron Hock in Oesterreich mit so viel Emphase gegründeten Verein »Freie Schule'. Dieser Berein hat bekannt lich das sozialdemokratische Schulprogramm, die Entfernung des Religionsunterrichtes, sich zur Aufgabe gestellt. Da in diesem Fall die Frei sinnigen, aus denen sich später die sog. Groß deutschen entwickelt haben ^ie Arbeit der Sozial

. Wir wenden uns an alle, die be reit sind, mit uns den Kampf für eine Freie Schule zu führen, an alle Nichtklerikalen ohne Unterschied der Parteirichtung. Sie mögen eine solche Organisation schaffen helfen, indem sie sich dem eben ins Leben tretenden nichtpolitischen Berein „Freie Schule' anschließen. Auf dem Gebiet der Schule können sich Männer und Frauen der ver schiedenen Anschauungen zu einträchtigem Wirken zusammenfinden.' Es gehörte damals zum guten Ton der frei heitlichen Intelligenz

, dieser Aufforderung Folge zu leisten, und es hat auch nicht an Versuchen gefehlt, die freiheitliche Wählerschaft sür die Gründung von Ortsgruppen zu begeistern. Da man nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen wollte, wurde zuerst der Kampf gegen die reli giösen Uebungen eröffnet. Bei Beginn des Schul jahres 1906 wurde von der gesamten freiheitlichen Presse ein Aufruf der „Freien Schule' an alle Eltern und Vormünder veröffentlicht und als Flug blatt in einer Riesenauflage verbreitet. Durch diese Agitation sollten

die Kinder in zwei feind liche Lager gespalten werden, m solche, welche die religiösen Uebungen mitmachen, und in solche, die davon befreit sind. Damit wollte man die Schule revolutionieren und den eigentlichen Zweck, die Entfernung des Religionsunterrichtes, erreichen. Leider haben damals viele sog. freiheitliche Gemeindevertretungen und Bezirksausschüsse Ent schließungen gefaßt, die den Bestrebungen des Vereins „Freie Schule' entgegenkamen. Aber trotz der großen Reklame ging es nicht vorwärts

. Ein großer Teil der freiheitlichen Kreise ließ seine Führer im Stich und rückte vom Programm der „Freien Schule' ab. Das ganze ehemalige Cis- leithanien war ausersehen, mit einem Netz von Organisationen überzogen zu werden. Einzelne Verfechter gaben sich alle Mühe, lebensfähige Ortsgruppen der „Freien Schule' zu gründen; M ViOemelt der Seltener NMiten und in das Cristallogebiet führte uns beim letzten «sainilienabend des Alpenoereins der Lichtbilder vortrag des Herrn Gustav Dornheim. Wer, wie nne

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