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Gardasee-Post
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Seite 3 von 14
Datum: 30.11.1907
Umfang: 14
die Ufer dir schmücken Heut’ kam zu dir ich durch herbstliche Flur. Lockende Mächte zur Tiefe mich riefen, Als wie verzaubert bei Nago ich stand. Torboies Bucht mit den grünen Oliven Sieht mich nun lagern auf kiesigem Strand. Wellen auf Wellen zu Füssen mir sterben, Ein’ um die andre vom Südwind gerollt, Schwarzblaue Fluten sich golden bald färben, Schimmern im Schimmer von himmlischem Gold. Abendlich blau sind die Berge im Westen, Fern bis zum Kap dort des Monte Castell, Abendwind weht in der Oelbäume

, die Passhöhe der Berge begleitend, zog sich eine weisse Schneelinie dahin, die von dem Blau des Himmels wunderbar abstach. In weiter Ferne buchten einzelne ganz mit Schnee bedeckte Berge auf; hohe Felskolosse, vom Sonnen gold wunderbar beschienen, schillerten in blauen und roten Tinten; die von den Ber gen herabstürzenden Giessbäche bildeten, sich an hervorspringenden Felsen zerschel lend, kleine Wasserfälle; im Talgrunde rauschten die blau-grünen, mit weissem Schaum gekrönten Bergflüsse. Wo einige Minuten

Aussichts wagen in all seiner Schönheit bewundert werden. Ein Schneeberg nach dem anderen, vom Sonnengold beschienen, tauchte vor den staunenden Blicken auf; endlich lag die ganze Kette der rosig angehauchten Schnee berge in voller Majestät da, ein entzückender Anblick, der uns einen Vorgeschmack des sen gab, was uns das Tiroler Land bieten würde. In Morl hiess es umsteigen. Eine schmal spurige Bahn führt zwischen hohen Felsen, Seen, nach dem am rechten Ufer der Sarca gelegenen Arco, einem anmutigen

, die in der Wandelbahn vor dem Kasino auf und ab promenierend uns Einladen, ihnen nach Hotel Viktoria zu folgen, dessen Vor züge sie nicht genug rühmen können. Sie haben tatsächlich nicht übertrieben; die La ge ist die denkbar schönste, der Blick auf die umliegenden Berge entzückend, die Kost vorzüglich. Eine lange Wandelbahn, in der gut gepolsterte Liegestühle, Ruhebetten auf gestellt sind, gewährt kranken! Kurgästen die Möglichkeit, da stundenlang liegend sich von dar Sonne bescheinen zu lassen, ein Hoch genuss

angenehmen Eindruck. Man sieht viel alte Leute, die ihren Lebensabend hier con amore gemessen, — hübsche, junge Frauen, die ihre feschen Toiletten spazieren führen, — taufrische Backfischlein, die schon in aller Frühe hinauf auf die Berge klettern, junge Damen, die mit ihren photo graphischen Kästen überall da Aufstellung nehmen, wo sich interessante Blicke auf Tal und Höhen bieten; und solcher An- und Ausblicke gibt es im Arco-Tal eine Un menge. Die Sonne, die grosse Zauber künstlerin, verleiht

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 24.01.1938
Umfang: 6
ist mit einem halben Hundert nicht zu hoch gegriffen. Me diese verlockenden Ziele sind dem Bergsteiger verschlossen und die nepalische Regierung wacht so streng über das Einreise verbot, daß nicht einmal englische Expeditionen dorthin gelan gen können. Aehnlich wie Nepal, verhalten sich andere Staaten des Hima- lajagiebietes. Was noch übrig bleibt, die gewaltigen Berge des westlichen Himalaja und des Karakorum, ist aber noch weit und hoch genug, daß es sich lohnte, Expeditionen dorthin zu senden — vorausgesetzt

, daß die Engländer nichts gegen die Einreise einzuwenden haben. Aber die Natur selbst hat so viele Hindernisse vor diese Gletscher und Berge gelegt, daß nur Expeditionen, die fast unbeschränkte Mittel zur Verfügung haben, dorthin gelangen können. Obwohl von Mitteleuropa aus zum Beispiel das Karakorum etwa 1500 Kilometer näher ist als der Kantschendzönga, ist doch der Weg vom Hasen an den Fuß der Berge des Karakorum doppelt so lange wie zum Fuß des „Kantfch". Mit der großen Entfernung steigen

) erreichten, der erst 1933 erstiegen wurde. . Dieses Bergland von Garhwal und Kumaun ist den Indern seit langem bekannt. Alte Karawanenstraßen führen den Flüssen entlang nach Tibet und heute kann man im östlichen Garhwal auf Autostraßen durch die Hügelzone fahren, die dem Gebirge vorgelagert ist. Aber mehr noch als der Handel nach Tibet haben andere Umstände die Berge von Tehri und Garhwal leichter zugänglich gemacht als die übrigen Ketten des Himalaja. Die Quellen des heiligen Flusses, des Ganges

": Smythe, der Leiter der Kametexpedition, erstieg den 7275 Meter hohen ManaPeak. 1936 trat übrigens ein neues Volk als Bergsteiger im Garhwal-Himalaja auf: es waren die Japaner, die den 6800 Meter hohen Nanda-Kot eroberten. Unbekannte Bergwett über den westttchen Gangesquellen. Alle diese Expeditionen hatten Ziele gewähü, die sich bei den östlichen Gangesquellen befinden. Die Berge über den w e st- l i ch e n Gangesquellen lagen bis zum Jahre 1933 vollkommen unberührt und trotzdem bietet

auch das Gangotri schöne Ziele: der Badrinat (7140 Meter), der Kedernat (6940 Meter) der Mlgiri-Parbat (6900 Meter) und der Sonero Parbat (6800 Meter) sind Berge von prachtvollem Aussehen. Der letzt genannte sieht unserem Matterhorn so ähnlich, daß er von den Engländern „Matterhorn Pik" genannt wird. Das Gebiet wurde erst einmal von einer Bergsteigerexpedition besucht. Es war 1933, als eine sechsköpsige Gruppe aus Schottland einige Berge über 6000 Meter und auch einen Hauptgipfel der Gruppe, den 6720 Meter

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 2 von 6
Datum: 11.01.1930
Umfang: 6
Berge ein friedlicher Gottesdienst! Die vollzählige Musikkapelle von Kirchberg spielte dabei die ewig schöne Messe „Hier liegt vor deiner Majestät" und der Ortöpfarrer hielt eine Bergpredigt, einfach und schlicht, aber stimmungsvoll: „Meine Lieben! Es ist heutzutage ein Zug bemerkbar, ein Zug in die Berge, ein Zug hinauf in die Berge! Die einen suchen dort Erholung, andere wollen auf Bergeshöhe ihre Ge sundheit wiedererlangen, andere möchten Kraft und Stärke holen für ihren anstrengenden Beruf

werden. O wie „ruhsam" ist es nicht oben auf den Bergen. Da wird man nicht gestört, da kann man faktisch ausruhen von des Tages Last, Arbeit und Mühen. Llnd wie atmet nicht alles Friede aus Bergeshöhe! Ringsum hat man vor sich das herrliche Panorama — die friedlichen Berge, kleinere und größere, die friedlichen Matten, die friedlichen Täler, alles, alles atmet Friede. Zn den Bergen ist Freiheit — nicht gemeint ist Freiheit im Sinne der Zügellosigkeit, sondern Freiheit, die im Innern so Wohl tut: man ist frei

ein Blick von einem Berge aus! Wie stehen sie nicht ringsum da, die ewigen Berge! Welchen Eindruck macht nicht ein Sonnenaufgang auf Bergesnöhe! Eö ist dies eine Pracht, nicht zu schildern. Llnd welchen Eindruck macht nicht ein Sonnenuntergang, vom Berge aus betrachtet! Der ganze Westen flammt völlig auf in glühend roten und gelben Farben unö je tiefer die Sonne sinkt, desto großartiger ist das Farbenregister. Llnd selbst eine Mondnacht auf den Bergen und der Sterne Pracht erinnern mächtig an Gottes

unendliche Allmacht und Güte. O ja, auf den Bergen kommt einem unwillkürlich der Ge danke an den allmächtigen Schöpfer des Weltalls. Llnd je höher die Berge, desto mehr Uberkommt einen dieses Gefühl: „Nahe bei Gott". Ja, viele, viele edle Menschen bewundem die Schönheit der Alpenwelt und staunen an Gottes Größe unö Güte: „O Gott, o Gott, wie gut bist du, wie groß ist deine Macht!"

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Alpenland
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Seite 12 von 14
Datum: 31.05.1922
Umfang: 14
l Ne wa der der lei: itu: nie Dr au wä (L ne; ver AnsMMEeilkMgebmW-" - mMm ” - *** DokmersLag 6*30 Im grotzen StMaa! Berge i« Rot. Bei der ständigen Ausbreitung des Alpinismus heißt es nicht bloß Freude zeigen, daß der alpine Gedanke Volksgut geworden; es heißt auch Einkehr halten, um zu fragen, ob durch die Erweiterung der alpinen Wanderlust nicht Wege beschritten werden, die einmal als Irrweg enden. Da ist es wieder der „Oesterreichische Mpenklub", der mit Ernst Zettler die warnende Stimme erhebt. Solchen Ruf

. ein Klagelied der Berge, sollen alle vernehmen, die in die Berge ge hen; nicht nur jene, die sich schon als Alpinisten geläutert, sondern alle, die von alpinen Idealen mrd echtem Bergstetgert um schon gehört leiben, sollen wissen, was „Berge in Not" bedeutet. Berge in Not! Hört ihr den Ruf, fremdartig, erschütternd^ und die Seele aufwühlend? « Volk 'in Not! der -Klang war euch nie vertranter, als in der bitteren Gegenwart; ist euer Ohr deshalb unempfindlich geworden gegen die schneidende Klage der „toten

" Natur? Nein, nicht ob der Not der Zeit wäret ihr taub; inaner schon lie ßet ihr euch beschenken von den Bergen, von je holet ihr Erbauung. Vergessen, Trost und Freude von ihren Gipfeln, aus dem Frieder, ihrer Täler. Was brachtet ihr chnon dafür? Die Seele der Berge schreit auf; geschändet sind ihre Leiber durch Ketten und Seile, in ihren Kehlen hallt der Lärm -der Niederung an einst traulichen Hütten geht der 'Bergläufer finster vorüber: Mam- mon und Ehrfurcht sind Sieger geworden und thronen

Genuß. • Mit dem Genießenwollen kam in die Berge, was drr Mensch drunten in den Talern.dazu für nötig er achtet: es entstanden die Hütten, einfach und schlicht zunächst, dann immer größer mit» inunex mehr; es kamen die. Pfade; rauhe Steige zuerst, nun Reitwege und Saumstraßen mit dienstbeflissenen Kehren; eine ungeheure Industrie schuf alles, was Kraft mii> Arbeit sparte; und mit dem allem erschien der Mensch der Tiefe, mit seinen tausend Bedürfnissen, mit seinem Ehrgeiz. In wcchselvoller Wirkung

der Berge, wo in heiligen Höhen noch die unver letzte Gottheit wohnt. Euch, die ihr nur gelten laßt, was eure Sinne umfaßt, was eurem Wohlexgehen dient, die ihr im Brausen des Sturmes nicht Gottes Odem verspürt, im Brüllen des Hochgewitters nicht Donar auf schwarzem Rosse erblickt, die ihr Goldauvikel und Alpenrose nur als Blumenstrauß in stilvoller Vase, das seidige Edelweiß nur als Zeugnis kühner Taten bewertet, die ihr beim Klingen der Brunnen den Wunsch verspürt, nach des Unterkunstshauses kühlem

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Neueste Zeitung
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Seite 11 von 12
Datum: 30.07.1933
Umfang: 12
, wenn es nur ungefährlich und mühelos geschehen kann. Dem Fremdenver kehrsförderer, der wieder dazu da ist, so viel als möglich Fremde ins Land zu bringen und der sich bei der immer schärfer werdenden Konkurrenz der Reiseländer untereinander sein Hirn zermartert, wie er neue „Anziehungspunkte" schaffen könnte, kommt dieser Wunsch natürlich dort höchst gelegen, wo es solche Berge gibt, aus denen man Sensationen machen kann. Dagegen tobt natürlich der echte Bergsteiger, der seine Berge für sich allein, nur um den Preis

harter Mühen und Ueber- Windung von Gefahren genießen will. Der eine wie der an dere Standpunkt ist verständlich, und so war es recht und billig, den Hütern der „unverdorbenen" Berge das eine oder andere Zugeständnis abzuringen, der Industrialisierung der Berge, der Preisgabe jedes Gipfels, der ein wenig Aussicht hat und Zulauf versprach, aber ebenso energisch entgegenzutreten. So war wohl auch der Standpunkt der alpinen Vereine und der Heimat- und Naturschutzkreise. Dann schien es, als sei

nach einem ersten Taumel die „Konjunktur" vorüber und die Berge bekämen Ruhe vor den schnurrenden Seilen und Rädern, die den ganzen lieben Tag die Menschlein über Felswände und Grate schleppen. Aber gerade in letzter Zeit schießen die Pro jekte ins Kraut, und es scheint, daß man es nun in den Ost- alpen gerade auf die höchsten und schönsten Berge abgesehen hat. So erregte schon das M a r m o l a t a-Seilbahnprojekt Aufsehen, nun kommt ein neues: die Großglockner-Seil bahn! Damit hofft man im Zusammenhang

auf der Kärntner Seite der Glockner- straße zu liegen kommen. Für die Ausführung dieses Projektes wurden 2V 2 Millionen Schilling veranschlagt. Der Großglockner gilt in der alpinen Welt als einer der schönsten Berge, und gerade, weil er der Besteigung mäßige Schwierigkeiten entgegensetzt, ist er das Ziel so vieler Tausende von begeisterten Touristen geworden. Nun aber die Möglich keit zu geben, ihn sozusagen „im Vorüberfahren" mitzuneh men, gibt doch zu ernsteren Bedenken Anlaß, selbst wenn die projektierte

Seilbahn den Gipfel selbst unberührt lassen sollte. Berge, wie der Großglockner, wollen erkämpft und erlebt sein! Der D. u. Oe. Alpenverein, in dessen Besitz das 4092 Hektar umfassende Glocknergebiet (Pasterzenumrahmung) im Jahre 1918 aus den Mitteln einer Spende durch Kaufvertrag über gegangen ist, wird in diesem Falle kaum ohneweiteres zustim men, da es der Sinn der Erwerbung gewesen ist, dieses zu dem schönsten Teile der Ostalpen gehörende Gebiet dem Alpi nismus zwar zu erschließen

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 3 von 4
Datum: 29.03.1924
Umfang: 4
des D. u. 2e. Alvenvereines über das Thema „Die Ent wickln der alpinen Dichtung bis zum Beginne des 19. Jahrhunderts". Da dieser Vortrag von all len mem Interesse ist, bringen wir den ^nha desselben auch unseren Lesern zur kenntnü: ältesten Kulturvölker empfanden Ehr furcht HD Scheu beim Anblicke der Bergm? Dre Veden besingen den Berg Meru, auf i r pW die Götter wohnen und sich der Bar ^ Erkenntnis befindet. Ebenso werden in d ^babylonischen, chinesiicyen und perfid eu Uteratur die Berge als Göttersitz t'pr

. . In dem monotheü ben Bekennunsie r Israeliten und fpn' t i Christen erst. >en KJftg* als Heiligtum, - es - uchen Bewusstsein den Zrsamm >m g n uem Ewigen näher \ (. ( ne S mm . im 104. P'jalm wundervoll i un Aus druck kommt. Die Griechen betrack Eten die Berge als ein Bindeglied zwischen dem Ober irdischen und dem Menschen, als Vorhallen der Götterwohnungen. Die Römer liebten einen leichteren Verkehr mit den Göttern und hatten eins ausgesprochene Scheu vor den Alpen. Die Wanderungen der Völker zwangen

einen Teil derselbeu, sich in die Gebirge zu flüchten, deren Nachkommen zäh an der Scholle hängen. Ihre Phantasie bevölkerte die Berge mit Kobolden, Drachen und Tatzlwürmern. Frau Berchtolde und der wilde Jäger zeigen sich im Sturm und Nebel. Die Zerstörung blühen der Alpen gilt als Strafe für Frevel und Übermut, so entstehen die physikalischen Mythen und die in den Westalpen verbreiteten Twing- herrnsagen. Die altgermanische Heldensage Dietrichs von Bern gilt dem Rosengarten, ebenso König Laurin

. Als Niederschlag dieser Vor stellung in realistischer Zeit mag A. v. Her manns „salige Fräulein" gelten. Ilias und Odyssee enthalten prächtige Naturschilderungen, aber von den Bergen sang nur der Spartaner Alkan um 620 vor Christus. Im Altertume wurden auch Berge bestiegen, Empedokles bestieg den Ätna und stürzte (der erste alpine Unfall) in dessen Krater hinab. Hadrian besuchte auch seinen hohen Kegel, Philipp III. bestieg den Rilodagh, um Italien, das Land seiner Feinde, zu erblicken. Der Römer aber richtete

alpine Rettungs station errichtet. Nur einzelne hervorragende Geister, wie Dante, Petrarca, Aneas-Silvius, Piccolomini konnten sich an der Schönheit der Berge begeistern. Der feurige Giordano Bruno war auf seiner Reise nach Konstanz von dem Schrecken der Berge in gedrückter Stimmung. In den großen Minnesängern unserer Heimat, Walter von der Vogelweide und Oswald von Wolkenstein, finden wir nicht eine Erwähnung von der Erhabenheit der Alpen. Erst im Zeitalter der Entdeckungen langsam ein Umschwung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 19 von 24
Datum: 03.12.1938
Umfang: 24
geschrieben, in dem er über die Kundfahrt, die jetzt zu Ende gegangen ist, berichtet. Die Abreise aus Indien er folgte am 16. November. Aufgabe der Kundsahrt war, die Gangotri-Gruppe in bergsteigerischem Sinne zu er schließen. Es sollten die Gletscher bis zu ihrem Ursprung be gangen und soviel als möglich auch die beherrschenden Berge bestiegen werden. Bor der deutschen Kundsahrt war eine schottische Expedition im Jahre 1933 in demselben Ge biet tätig; es galt, die Arbeit der Schotten fortzusetzen

. Der Mannschaft von 1933 gelang als letzter Erfolg die Erstei gung des 6478 Meter hohen Bagirathi-Mittelgipfels, da sie ihr Hauptlager ziemlich nahe am Ende des Gangotriglet- schers aufgeschlagen hatte, gelangte sie nicht an den Ur sprung dieses etwa 25 Kilometer langen Eisstromes und ebenso blieben natürlich die Berge mit den Zuflüßen des Hauptgletschers unbetreten. Unser Ziel war — so schreibt Professor Rudolf Schwarzgruber — möglichst viele Berge, die wiederum möglichst weit auseinanderlagen, zu ersteigen

, um einen guten Einblick rn die Bergwelt des westlichen Garhwal zu bekommen. Im Hinblick aus den Einblick in die Gruppe erreichten wir unser Ziel fast vollkommen. Nur eine einzige Grupp« haben wir lediglich von einer Seite flüchtig eingesehen, aber über all« anderen können wir Auskunft geben. Was die geplanten Ersteigungen betrifft, so waren wir nicht ganz so glücklich. Wir versuchten neun Berge und es gelangen uns sechs; es ist ein Mißgeschick, daß gerade die beiden Siebentausender unter den Gipfeln

Meter, durch dieselben erstiegen. Die drei Mißerfolge brachten uns die Erkenntnis, daß di« Berge ersteigbar wä ren, aber nicht in der Zeit, in der wir sie angriffen. Die Anstiege führen über di« Nordseite und dies« ist in der Nach-Monsunzeit in schlechter Verfassung. Die Sonne ist nicht mehr imstande, die oft fallenden Schneemengen zu verändern, und der Erfolg ist, daß der Schnee größtenteils Pulverschnee wird und die Schneebretter, die bei dem im mer heftig wehenden Winde entstehen, nicht mehr

, dem zweiten Siebentau sender, dauerten zwölf Tage. Der Weg, der gesunden wurde, ist nur in der Vor-Monsunzeit zu begehen, wenn die steilen Berggrate verfirnt sind. Der Kedernath, der dritte Berg, der uns zurückgeschla gen hat, beanspruchte glücklicherweise nur drei Tage, bis wir erkannten, daß ein Vordringen durch die Schneebretter nicht weiter zu verantworten sei. Di« von uns erstiegenen Berge liegen nicht etwa nahe beisammen, sondern gehören ganz verschiedenen Gletscherzuflüssen an. Wir beschritten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 21.08.1947
Umfang: 8
Das erste Opfer ... Zum Unglück am Olperer am rz. August iyoo s kam die Zeit, da die Ruhe aus den Bergen verzog. Es kam die Zeit, als die Reinheit der schneeweißen, blendenden Gletscherfelder gestört und getrübt wurde. Langsam nur wagten sich die ersten Touristen in die Berge — aber doch so kühn und verwegen! Es sah aus, als wollten sie zeigen, daß sie Berg und Natur nicht mehr fürch teten, als wollten sie die letzten Geheimnisse der Berge ergründen . . . Im Jahre 1873 hatte ein junger Doktor

offen klaff ten die Spalten. Eisschlünde gähnten in der Tiefe. Der Geist der Berge war gereizt und gestört. Warte nur! Warte nur! Noch stärker packte ihn beim Abstieg eine ge- Heime Angst. Immer glaubte er, es würde ihn inn Unglück treffen. Ein lebendiges Wesen schien ihm der Berg zu sein. Es schien zu drohen, es schien ihn zu verfolgen. Warte nur! Warte nur! Aber Jahre waren seitdem vergangen. Wohl an die hundertmal hatte der junge Bergführer seitdem den Olperer wieder bezwungen. Nun lachte er sei

auf der Ge- raer Hütte, von wo sie kleinere Touren machten. Am Vorabend des 20. August stand Dr. Schäffer vor der Geraer Hütte. Blutigrot ging die Sonne unter. Feurige Wolken zogen sich wie ein Schleier um den fernen Kranz der Berge. Nur der Pfler- fcher Tribulaun ragte wie ein drohender Finger zeig gegen Himmel. Und die glatte Felswand des Fuirstein bis zum Olperer hinüber erstrahlte im Lichte der scheidenden Sonne. Die schwarze Nord wand des Schrammacher schaute immer gleich dü ster und drohend

schauten die Berge hernieder. Drohend leuchtete die Fels stirn des Olperer. Ein Windfähnlein spielte auf und ab. Sonst war es ganz still. Nur um die Spalte rieselte feiner Schnee hernieder. Größer und größer wurde das Loch . . . „Hilfe! Hilfe " Nun antwortete es ihm — angstvoll und ver zweifelt. Dr. Schäffer war es. In nächster Nähe befanden sich beide. Ein schwacher Schimmer von Hoffnung bedeutete es ihnen. Sie lebten. Beide lebten sie — aber eingeschlossen in kalter Tiefe. Die Wasser sangen

und klangen. Eiskörnlein rie selten hernieder. So geheimnisvoll erklang es dann im tiefen Eis. Der Geist der Berge war lebendig geworden.. , Weit oben aber leuchtete ein matter Schein. Wie bezaubernd strahlte dieser Lichtfleck in das schreck liche Dunkel hernieder. Er schien zu winken und zu locken — dort, dort wär Sonne und Licht und Leben! Da konnte sich Dr. Schäffer nicht mehr halten. Fast weinend klang feine Stimme: „Wenn du mir nicht helfen kannst — ich allein komm nicht mehr aus der Spalte “ Antwort

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 21.10.1933
Umfang: 12
ihre ersten Strahlen auf die Kämme der Berge. Das Rauschen der ein samen Wälder gleicht brausenden Orgeltönen zur Morgen andacht auf dem gewaltigen Altar der Schöpfung. Still und verträumt liegen noch Innsbruck, Hall und die grünen Dör fer am Inn. Bald steht der ganze herrliche Bergkranz in Flammen. Von hellem Gold umsponnen liegen sie da die Bergriesen, Sinnbilder der Beständigkeit im ewigen Wandel der Zeiten. Mehr und mehr flutet Wärme von den reinen Höhen in die kühlen Täler. In Sonne getaucht liegt

das Land vor uns. Berge und Schluchten, Wälder und Wiesen, Fluß und Seen, alles heilige, frische Natur. Ergreifendes Geläute, die großen, ernsten Glocken der Stadtkirchen, die hellen der Dör fer, die zittrigen der Bergkirchlein: sie alle rufen zum immer erneuten, hohen Opferdienste. In seiner Erdscholle verwur zelt, in gewaltiger Natur und Einsamkeit kniet das Volk vor seinem Herrgott. Glückliche Menschen, die dann — Sonne und Feierstimmung im Herzen — zur Höhe steigen! Sonntag in Tirol. In festtägiger

Ruhe, fast leer, liegt sie da die schöne Stadt am Inn. Die herb duftenden Wälder, die Berge, die Seen sind erfüllt von Jubel. Alles schöpft neue Kraft aus dem erfrischenden Born der Alpennatur. Herrliches Land, alte Kultur, ruhmerfiillte Geschichte; bie deres, friedliebendes Volk voll Frohsinn und vornehmer Ei genart: das ist Tirol, das ehrwürdige Tirol im schönen Oesterreich! Zufriedenheit Von Maria Fuchs, Innsbruck Mittagsonne liegt über den paar Menschen, die auf dem Bauplatz Rast halten

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Der Südtiroler
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Seite 7 von 8
Datum: 01.08.1926
Umfang: 8
und wirtschaftlich, und politisch zu der von ihr verachteten Piede in rasa = Bleibe-zu-Hause-Politik zurückkehren mußte. Und doch verträgt sich nichts schlechter als die un berührte Majestät der Bergwelt, in der man lachen und weinen kann zugleich, wo auch der Südtiroler heute noch das Recht auf Meinungsäußerung hat, wo tief inneres Glück und bitterste Seelenqual miteinander ver schmelzen, durch nüchterne Politik und strategische Zwecke zu entweihen. Die Berge sind keine Schau stücke, wenigstens

nicht .für uns Deutsche, sie sind das Wesen unserer herben, starken deutschen Volksseele, ein gut Stück unseres Lebensweges. Und die Höhensehn sucht, der Zug nach dem Süden, nach! dem Lande der Dolomiten, nach dem SonneNlande, die geben wir nicht preis. Es zieht uns mit unwiderstehlicher Gewalt in lenes nawenlose Land. Uns Deutschen sind die Berge des namenlossen Landes besonders heilig. Auch sie bergen Taufende toter Heldenföhne, die für die Frei heit dieses Landes fielen. Uns gelüstet nicht nach den Bergen Italiens

, wir haben kein Interesse daran, seine Bergwelt von strategischen Gesichtspunkten aus zu dnrchf- wandern. Aber unsere Berge, die lassen wir nicht, sie sind der Atem unserer Seele. Wir möchten dem Club Alpino Jtaliano und Herrn Marinetti zurufen: Und streicht ihr so grell und Prahlend Färben in rot-weiß und grün, Grenzpfähle und Berge bemalend Im feurigen Abendglühn Verlöschen die Farben, die welschen Die Berge im Feuerschein — Sie rufen: -,Wir sind deutsche Berge Und wollen es ewig sein." Der Kampf gegen den deutschen

Rückschlag. Etwa ein Dut- zend Schutzhütten blieben nach dein Kriege unbewirt- schafter und gegen zehn blieben im Besitze des Staa tes, der sie als Unterkunft für Finanzwachbeamte verwendet hat. Hart an der Grenze unserer Berge erheben sich jedoch immer neue Schutzhütten, deren Kosten der deutsch-österr. Alpenverein trägt. Stra ßen werden erbaut und nicht zuletzt beeinflußt man die Stimmung der Bevölkerung in den Grenzgebieten gegen uns. Es ist daher unsere Ehrenpflicht- den Aufruf der italienisch

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 8
Datum: 01.07.1933
Umfang: 8
M Land der feywarzen Berge. Montenegro, das Land der schwarzen Berge, lag in nächster Nähe. Von Srebreno bei Ragusa, dem schönsten Platz in der Silberbucht (Srebro heißt Silber) hatten wir nicht weit dorthin, und so fanden wir uns mit einem Wiener Ehepaar und einer Dame aus der Tschechoslowakei bald zu einer Fahrt mit dem Auto zusammen. Es war am 29. September und ein herrlicher klarer Tag. Um 6 Uhr früh ging die Fahrt mit dem bequemen Sechs sitzer los. Auf schlechter Straße fährt man <am Hange

di Cattaro so manchem österreichisch-ungarischen Soldaten bekannt. Jetzt heißt sie Bucht von Kotor. Alle Bezeichnungen sind jetzt südslawisch, d. h. serbisch, und wehmütig denkt man an die Zeit, wo Oesterreich noch groß und mächtig war. Die Straße geht jetzt längs der Bucht und wir sehen das Meer, wie es sich fjordartig in die Berge schlängelt. Von allen Seiten hoch von Bergen umschlossen, reicht hier wie eine vielfältige Zunge die blaue Adria ins Land. Wir kommen durch eine tote, verlassene Stadt

und die Straße ist zwar schön angelegt, aber sehr schotterig und voller Löcher. Bei zwei oder drei Kurven muß unser Wagen zurückstoßen, um die scharfe Biegung nehmen zu können. Bei der 18. Serpentine bleiben wir stehen, denn hier ist, wie unser Wagenlenker behauptet, die schönste Aussicht auf die Bucht von Cattaro-Kotor. Und wirklich, der Ausblick ist überwältigend. Tief unter uns das blaue Meer, rings herum Berge, Felsen und Wälder, letztere noch Anpflan zungen aus österreichischer Zeit. Unendlich schön

Berge, zu deuten. Die Berge sind tatsächlich dunkel und wirken von der Ferne schwarz. Mächtige Felsen hängen über die neue Straße, die wir fahren und die erst feit einem Jahr fertig ist und nach Budva, am Meere, führt . Wir sind über 1000 m hoch über dem Meeres spiegel und sehen an einigen Stellen den Skutarisee in weiter Ferne, ganz klar, eine unendliche blaue Fläche, wie das Meer. Hohe Berge ringsum, fahren wir bald an der Lehne des einen und bald des anderen Bergriesen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 12.09.1951
Umfang: 6
Unsere Berge, ein nie versiegender Krafiquell Die alten und die jungen Bergsteiger Es gibt nicht mehr so viele Bergsteiger, wie es einmal waren. Gewiß, viele sind nicht mehr heimgekehrt aus Krieg und Gefangen schaft oder ihr einstmals so gesunder Körper ist siech geworden und den Strapazen des Bergsteigens nicht mehr gewachsen. Die Sorge um die Familie nimmt dem einen die Mittel, die er braucht, wenn er nicht dauernd im allerengsten Umkreis seines Wohnortes bergsteigen will, dem andern nimmt

soll. Und die Jugend? Warum strömt sie nicht mehr so zahlreich in die Berge wie einst? Es sind schon ver schiedene Antworten auf diese Frage ge geben worden, die alle mehr oder weniger zu treffen. Der wesentlichste Grund liegt aber wohl darin, daß diese Jugend in die unauf haltsame weiterschreitende Technisierung hineingeboren wurde und auch schon mit dem Schrecken des technisierten Krieges Bekannt schaft machen mußte. Der Motor beherrscht auch schon die Freizeit der Menschen im weiten Maße, läßt Entfernungen

beim Gang hoch über der Tiefe, in welcher die Gefahr lauert. Der Weg aus dem Schatten zum Licht hat von seinem Reiz nichts verloren und jedesmal, wenn auch noch so oft wiederholt, immer wieder Neues und Schönes zu sagen. Die Alten wissen es und kommen immer wieder, müssen wiederkom men, weil ihr innerer Mensch danach ver langt. Die Jungen aber finden aus sich selbst heraüs den Weg in die große Weite der Berge oft nicht mehr, weil so viel anderes viel lauter und aufdringlicher um die Gunst

zum Ausdruck bringen kann? Eine schöne Aufgabe für die Alten Es wächst aber trotzdem Jugend, die in die Weite der Berge will, immer noch auf; es müssen ihr nur die Alten helfen, den Weg dorthin zu finden. Die verschiedenen Besucher der Verpeil- hütte im Kaunergrat hatten sich jedenfalls herzlich über die Jungbergsteiger gefreut, die mit Unterstützung der Alpinistengilde des * «Die Naturfreunde“ am Verpeilbach ihr Zeltlager aufgeschlagen haben. Dort oben in den Bergen hatten sich die Wiener viel schnel ler

mit den Tirolern verstanden, als unten im Tale der Fall ist und die Gäste aus Colmar, Reutlingen und Schweinfurt sind auch schnell in die bergfrohe Gemeinschaft hinein gewachsen, als ob sie immer schon dazu ge hört hätten. Bergparadies Verpeil Stolze Berge mit steilen Graten und trut- zigen Türmen ragen ja genug rund ums Ver peil, an denen sich die junge Kraft erproben konnte. Der Südgrat auf das Hochrinneck (3116 Meter), der Südwest- und Südostgrat auf den Gsahlkopf (3279 Meter), die Rofele- wand (3354 Meter

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 16.05.1924
Umfang: 20
, Bruno: Sonntag, 18. Venantius M.; Montag 19. Petrus Cölestinus; Dienstag) 20. Bernhardia; Mittwoch, 2t. Felix v. Kantal: Donnerstag, 22. Julia. Rita; Freitag. 38. Desiderius, Johann Rossi. fremdenverkebr si Es ist tarn bald wieder die Zeit da, wo zahlreiche Fremde ins Land kommen, um in der reinen Lust un serer Berge ihre Gesundheit zu starken und ihren Geist zu erfrischen. In bäuerlichen Kreisen denkt man über dm Wert des Fremdenverkehres noch immer sehr ver schieden. Während die große Mehrzahl

ist wie die Schweiz ein ausgesprochenes Frem- denverkehrslcmd. Ein tiefimrerliches Bedürfnis zieht wie eine geheimnisvolle Gewalt die Flachländer in ihren Urlaubstagen in unsere Berge, um dort Erfrischung, Ruhe nnd Erholung zu suchen. Vor dem Kriege sind im Laus eines Jahres ungefähr ebenso viele erholmrg- suchende Fremde ins Land gekommen, als das Land einheimische Bewohner hatte. Durch den Fremdenver kehr wurde also die Bevölkerung zeitweilig verdoppelt. Nach dem Kriege fehlen zwar genauere Schätzungen

strömt auch durch den Fremdeni/nkehr auswärtiges Kapital in unsere Berge. Dadurch werden wir alljährlich wenigstens einigermaßen wieder in den Stand gesetzt, vom Auslande das zu kaufen, was uns im Lande fehlt. In solcher Weise korrigiert sich unsere Handelsbilanz. Es wäre ein großer Jrrtiun, wenn man meinen würde, daß durch den Fremdenverkehr bloß etliche Wirte, nicht aber auch die Masse der Bauern einen Nutzen hat. Richtig ist bei dieser Ansicht bloß, daß die Freiw- den unmittelbar hauptsächlich

am allerrvenigsten unsere streng katholischen Ueberzeugrmgen zu verbergen. Gegenteil, die Fremden kommen gerade deswegen so> gerne in unser Land, well sie in Tirol nicht bloß zahl reiche Naturschönheiten und himmelragende Berge p sehen hoffen, sondern auch das kräftige Tiroler Voll m seiner urwüchsigen Eigenart und tiefen Religiösität be obachten wollen. Es gibt kamn etwas so Abgeschmacktes? und Widerliches, wie einen Tiroler, der sich den Fremden gegenüber seines Tirolertums, sowie der Vätersitte

- heiten unseres Landes und die reinen Lüfte unserer Berge genießen will, ist uns herzlich willkommen, aber er soll Uns in Miseren heiligsten Ueberzeugungen in Ruhe lassen oder er wird die verdiente Abfuhr über sich ergehen lassen müssen. Tirol ist ein Land des Fremdenverkehres und wird als solches alljährlich durch Hunderttausende von Frem den besucht. Als Fremdenland könnte Tirol eine groß- artige Mission erfüllen. Tirol gilt im Ausland als ein

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Lienzer Nachrichten
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Seite 11 von 14
Datum: 20.07.1934
Umfang: 14
„Schön ist der Bergtod" - schöner ist das Leben! (Alpenfreunden ins Stammbuch.) Welch gottvolle Genüsse, welch edles Emp finden gewähren uns die Berge. Die Kämpfe des Lebens zerfallen in Friede und Freiheit in ihrer Gegenwart. Auf den Bergen wohnt hie Lust „über allen Gipfeln ist Nuh", wir ijnö auf den Bergen Menschen in beseligen der Festtagsstimmung. Näher der Allmacht, nichts ist auf den ewigen Bergen gewöhnlich oder alltäglich,- schöner ist das Morgenrot, das die ausgehende Sonne

mit goldener Glut über die Firnen gießt, schöner ist der Tag, in des sen Himmelsbläue sich Zinnen und Zacken tauchen, schöner ist das Blumenparadies, das auf grünen Matten, selbst auf steilsten Hän gen unser Auge schaut. Höher schlagen un sere Pulse in neugeschöpfter Lebenstraft, rü stiger schreiten wir dahin im Genüsse mär chenhafter Schönheit und in der Nacht er quickt uns ein Schlaf, „der den verwickelten Faden der Sorge entwirrt". Zauberhaft schön sind die Berge, ist die hehre Alpenwell — zu schön

als dem Llnbedachten und Leichtfertigen in den Ber gen. „Und der Mensch versuche die Götter nicht" . . . Sind auch die Berge unsere wohl wollendsten, lebensbeglückenösten Freunde — habet dennoch Acht, wie ihr sie nehmt, wie ihr euch ihnen ergebt. Trotzt nicht hochmütig dem tiefen Ernst ihrer Macht? Nicht allzuoft lassen sich die Gewaltigen der Alpenregion ein Ei« gudaSdenkmal in Rutzlaad. Man weih ja längst, daß der Bolschewis mus teuflische Züge har. Mehr und mehr werden sie nun auch nach außenhin erkenn bar

freunde und Alpinisten sein, denen der Tod in den Bergen begegnete, wenn jeder Iln- glücksfall dem Leichtsinne, der Sorglosigkeit, der Llnachtsamkeit und Unbesonnenheit zuge messen würde — doch sehr viele, die alljähr lich ein Opfer ihrer Bergfreude werden, tra gen eigene Schuld vorab im Vergessen ihrer menschlichen Schwäche und Unzulänglichkeit in der Bezwingung des schon von den Alt meistern der Alpinik erkannten „Düsterblickes der Berge". Sie unterschätzen die Schwierig keiten und Gefahren

dann . . . Auffunkenö in einer Ewigkeitssekunde zuckt das schöne Leben vorüber, schrill ausklingend im letzten ersterbenden Gruß an seine Lieben — in einem heißen Schrei nach der Mut ter . . . Ein Gesetzesverächter unseres Nei- ches, raunen Gnomen und Kobolde — ein Gefallener der Berge, erschauert die Wetter tanne — mit des Geschickes Mächten . . . grollt der Eisbach — stahlhart poltert ein „dies irae" aus den Schlünden. Steine rieseln nach . . . Schollen auf ein jähes Grab — vielleicht fern der Heimat. Ein paar

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 12.08.1923
Umfang: 6
." Er jieljt mich fragend an, wiegt öinen Benzinbehälter in den fymbon: „Bsrastagi, Tuan?" „Ja, allright!" Ein Nicken und ein «Heck auf die „Chartered Bank", und der Malaye läßt seine --schine anlaufen. unter den lustigen Explosionskaskaden des Motors fahren wir Mon durch Reisfelder, Gummi-, Tee- und Tabaksplantagen, durch ^wald und brennende Lichtungen, auf Balkenbrücken über siedende stets zu den Spalten und Höhlen des Gipfels hinausfährt und sich, f wie ein kreideweißer Wattebausch hoch über dem Berge

; auf fpinnwebfeinsn «nhlbrücken über schäumende, springende Gebirgsbäche, und weiter, ^ grüne Hochebenen fahren wir und lassen eine blaue Rauch- ^!ie hinter uns — 80 Kilometer in der Stunde — freier Auspuff. r,®ine Katze wird flach gefahren, drei Hühner werden in den Uchenden Radspeichen skalpiert. — Sieben Stunden jagender Whrt bringen mich ans Ziel: in die Berge der Bataker. » ' ^ort drüben liegt er, der große Vulkan. — Die eine Seite des , 8cs ist gespalten, und der "gelbe Schwefel fließt in einem schma

. wieder aust und windet sich wie eine gelbe Schlange vorbei an Vil len und Gärten ohne Einfriedigung, vorbei an Krocket- und Tennis plätzen und über gestutzte Goldrasenplätze hinunter zu den Hütten zur „Stadt" Berastagi; und von da an weiter ins Land. Weit, weit im Süden erblickt man den „Befo-Beso"-Berg und die Berge jenseits des tiefblauen Tobafees. Und eine Handbreite weiter östlich sieht man deutlich den Berg „Serebu-Dollok", der seinen Na men seiner Umgebung — den tausend Höhen — verdankt; dort liegt

das alte Vatakdorf gleichen Namens, von Resten geschleifter Wälle und zugeschütteter Grüben verborgen, hinter denen sich die tapferen Dorfbewohner gegen die eindringenden holländischen Kolonialtrup- pen verteidigten. Es find einige siebzig Kilometer dorthin, doch die Luft ist dünn, klar und rein, so daß sich die Berge drüben als vio lette Konturen gegen den blauen Himmel abzeichnen. * Eine Stunde später rollten wir hinein in die dunklen, kühlen Riesenwälder der zerklüfteten, faltigen Berge

, der sicher eines der stolzesten Werke der Jngenieurkunst auf Sumatra ist und sich von Medan über Berastagi bis nach Siantar erstreckt — sieben Stunden Automobilfahrt durch die Reihe des Hummis, des Kaffees, des Tabaks und des Tees, durch Städte und Länder der Malaien und Bataker, über steile Berge und weite Savannen. —^Wir waren wohl eine Stunde gefahren, als Si Lampas die Kutscher halten ließ, winkte und begeistert ausbrach: „Sieh, Tuan! Ist das nicht ein stolzes Land?" Wir hielten

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Gardasee-Post
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Seite 4 von 12
Datum: 19.06.1909
Umfang: 12
das prachtvolle Innthal direkt nach Inns bruck. Der Regen hatte endlich aufgehört, die näheren Berge waren sichtbar geworden, und so konnten wir das Innthal, wenn auch nicht in seiner ganzen Pracht und Herrlich keit, so doch in ganz annehmbarer Schön heit genießen. dm 4 Uhr waren wir in Innsbruck. Welch wundersame alte Stadt! Wer sieht sie nicht und bricht in hellen Jubel aus! Wie die Berge sie eng umschließen! Auch uns hal ten sie fest; man glaubt halt nimmer wieder loszukommen

wir mit Kaiser Max die grausigen Schrecken einer sicheren Todes gefahr, da durchzuckt noch ein anderer Name unser Hirn — Andreas Hofer — der vor gerade hundert Jahren hier am Berge Isel gekämpft und gesiegt, und dem die dank baren Tiroler sein wohlverdientes Denkmal gesetzt haben. Und mit ihm kehren wir in die Gegenwart zurück und in die schöne alte Stadt, die uns noch so unendlich viel zu bieten hat. Da sind breite Straßen mit alten Giebelhäusern, große Plätze mit schö nen Denkmälern, Kirchen, innen

geworden, muß ten wir leider in’s Hotel zurück, wo wir uns sehr bald zur Ruhe begaben, nicht ah nend, welch große UebLrraschung uns der nächste Morgen bringen sollte. Denn als wir bereits zur Weiterfahrt gerüstet auf die Straße traten, waren die ganzen Berge um uns herum in blendend weißen Neuschnee gehüllt, der über Nacht heruntergekommen war, so daß wir mitten im Juli wie im tiefsten Winter über den Brenner fahren Gerät erst auf der einen, dann auf der an deren Seite empor, um nachzuschauen. Wirklich

weiterund nun wieder bergab. Man sieht, wo die Eisack entspringt, und einen lieblichen Anblick ge währt es, all die kleinen aber wildreißenden Gießbäche zu betrachten, die von den Fel sen herunterstürzend rechts und links der Eisack Zuströmen und deren vorläufig noch so winziges Flußbettchen jedes Mal um eini ge Zentimeter breiter machen. Nun kommt der große Kehxtunnel wo die Bahn oberhalb Gossensaß, im Berge selbst sich drehend, die große Schleife macht Dann Sterzing, Franzensfeste, Brixen, Waid bruck

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 06.01.1921
Umfang: 4
und starrten. Don Westen ubersiel sie der Sturm und rvlchlte in den Zweigen. Wer die Stämme standen; Wellen und Wind erschütterten sie nicht. Die Tannen stehen und staunen heute wie gestern, heute, da der See schläft, Wolken am Himmel hangen und Nebel über die Berge gefallen sind. Wundersame alte Gesellen. Hunderte von Vögeln wohnen und jubilieren, Leben und Geschicke ereignen snb in ihren Kronen, Eine junge Amsel fiel jüngst von einem der Aeste hin unter in den See und ertrank. Der Sturm von gestern riß

und Qual der Niederlage aus allen Gleisen geworfen, wo nicht der Mensch predigt, sondern die Natur. Jüngst kamen zwei Unwetter über den See. Von Süden und Westen grollten di« Donner, dumpf erst und fern, dann näher und näher, härter und wilder. Die Blitze fuhren m Garben und Pfeilen durch den Himmel, daß er stettg in Feuer stand. Sie fuhren in den See, und es krachte, als stürzten die Berge ein Der Regen brach los. Cr rauschte über das schwarze Wasser «nd über den Wald und über das Hochgras der Wiesen

. Doch ehe noch der Regenguß sich erschöpft, riß in, Westen das Gewölk und dis Sonne warf Gold auf Wellen und.Ufer- Da spannte sich ein Regenbogen selig weit hin übers Land, der hatte feinen einen Fuß im See am Rande von Her tenstein, daß das Wasser in sechs köstlichen Farben schimmerte, und lichte den anderen über Küß nacht, dem hellen Userort. Hoch un- kühn aber schwang er sich über dem Rissi hin. wie ein kunstvoller Rahmen zum Berge der Berge. Da fuhr der Fischer wieder aus, der, ohnmächtig

mit dem Monde, Schatten schichtend. Jeder Laut erstirbt. Die Fensteraugen der Hütten erlöschen. Nur die Lichter der Gipfelgasthäuser prahlen noch Ins Dunkel, dem Monde zum Spott. Hoch am Bauen brennt ein einsames Feuer, vielleicht lagern Hir ten daran, vielleicht Wanderer, die nach einem der Gipfel streben. Feuer loderten auch am 1. August. Im ganzen Umkreis krönten di« Flammenzeichen die Berge. Zuweilen schoß ein Licht auf und versprühte in der Nacht, eine ferne Rakete. Bon allen Seiten schol len Lieder

und Blechmusik, in drolligen Veränderungen der eine Sang: Rufst du nui« Vaterland! Er kam über den See, er, tönte vom Berge, er scholl übers Land. Und wo er lebte, wußte man Menschen beisMnmen zu Ehre,, der Heimat, sich begeisternd an Glok- kenlüuten und Feuerschein, an Liedern und prangenden Worden fest- erregter Redner. Aber als Flammen und große Worte am höchsten loderten? Glok- ken und Lieder am lautesten jauchzten stand wiederum der Mond über der Erde. Wolken rasten aus Westen. Wolken warfen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 14
Datum: 04.06.1949
Umfang: 14
turstaat — jedenfalls in einem solchen, der sich so nannte. In blauer Ferne standen blaue Berge. Hinter den Bergen liegt der Süden, dachte der kleine Vogel. Ich bin nur einmal den Weg dahin geflogen. Dann nicht wieder. Die fernen Berge erschienen ihm ganz nah. Die Sehnsucht rückte sie so nah vor die Gitter stäbe. „Sie sind so sehr nah", sagte der kleine Vogel. „Wenn nur die Gitterstäbe nicht wären! Wenn die Tür sich nur einmal öffnete — ein einziges Mal! Dann käme der große Augenblick und ich wäre

mit ein paar Flügelschlägen hinter den blauen Bergen." Die Kraniche zogen. Durch die Herbstluft klang ihr klagender Schrei — klagend und lockend. Es war der Ruf nach dem Süden. Sie verschwanden hinter den blauen Bergen. Der kleine Vogel rannte gegen die Gitterstäbe. Der Winter kam. und der kleine Vogel wurde still. Der Schnee fiel, und die blauen Berge wa ren grau geworden. Der Weg nach dem Süden lag in Kälte und Nebel. Es kamen viele Winter und viele Sommer. Es kamen viele Jahre. Die Berge wurden blau

ihn. Er war es nicht mehr gewohnt. In blauer Ferne standen blaue Berge. Aber sie schienen jetzt sehr fern zu sein. Viel zu fern für die Flügel, die sich jahrelang nicht mehr geregt hatten hinter den Gitterstäben. Doch es muhte sein, der große Augenblick war da! Der kleine Vogel nahm all seinen Mut und seine Kraft zusammen und breitete die Flügel weit, weit aus — zum Flug nach dem Süden, hinter die blauen Berge. Aber er kam nicht weiter als bis zum nächsten Ast. Waren die Flügel verkümmert in den langen Jahren

, oder war es etwas anderes, das in ihm verkümmert war? Er wußte es selbst nicht. Die blauen Berge waren fern, viel, viel zu fern für ihn. Da flatterte er still in den Käfig zurück Die Kraniche zogen. Durch die Herbstluft klang ihr klagender Schrei — klagend und lockend. Es war der Ruf nach dem Süden. Sie verschwanden hinter den blauen Bergen. Da senkte der kleine Vogel den Kopf und barg ihn unter dem Flügel. Der große Augenblick war vorüber. in der Wochenschau wiedergefunden Das Leben schrieb Aus dem verdunkelten Zuschauerraum eines Münchner

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 25.01.1908
Umfang: 16
in dem Mittelgebirge von Tirol, daß sich für die Anlage einer Unterkunftshütte so eignet, wie das kleme Plateau, auf dem die Erfurter-Hütte steht. Ringsum die stolz emporragenden Berge, weit unten in der Tiefe der blaue Achensee, vor sich die grüne Matte, in der die Alpenrose zu Tausen den aufglüht, und der halbe Horizont voller Berg riesen mit eisgeschmiedeten Häuptern — fürwahr ein herrlicher Ort zum Rasten. Die Erfurter- Hütte liegt 876 m über dem Achensee. Sie wurde 1895 von der Sektion Erfurt

der Tristkopf, die Drei zinkenspitze, das Sonnjoch, der Südgrad der Kalt- wasserkarspitze, die Schaufelspitze, das Gamsjoch, die Birkkarspitze, die Bettlerkarspitze, das Falzturn joch, die beiden Falken, die östliche Kar- wendelspitze, die Vogelkarspitze, der Torkopf, der Kompar, die Plumserjochspitze und viele an dere. Im Südosten und Süden aber erhebt sich ein strahlender Kranz weißschimmernder Eisriesen der Hohen Tauern und Zillertaleralpen und davor die Berge des Jnntales. Da ragen jenseits des Ebener

Joches in weiter Ferne empor der große Löffler, die Markspitze, der Schwarzen stein, der Rastkogel, das Kellerjoch, die gewaltige Eis fläche des Federbettgletschers, derRiffler die Eishänge der Gefrorenen Wand, der Olperer, der Hirzer und eine unendliche Zahl kleiner Berge, die, jeder ein Bergriese für sich, hier in der großen Zahl der gewaltigen Häupter verschwinden wie die kleinen Sterne am Himmelszelte, die der Glanz der großen überstrahlt. Man muß das herrliche Bild erblickt

haben, wenn sich z. B. an einem sonnigen Herbst tage jeder einzelne Schneegipfel glänzend hell vom Horizont abhebt und in der klar durchsichtigen Luft die Berge in anscheinend greifbare Nähe rücken, um die wunderbare Schönheit dieses Platzes vollkommen würdigen zu können. Und ein solch sonnendurchglänzter Herbsttag war es, als ich mit Freund Jhler zur Erfurter- Hütte hinaufstieg. Da faßten wir sogleich den Entschluß, wenigstens einen der schönen Berge der Sonnwendgruppe zuersteigen und so strebten wir an anderen Morgen dem höchsten

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 05.02.1929
Umfang: 8
an die alpinen Verbände. - Eine Liste der in Tirol und Vorarlberg für Bahnbauten „freizugebenben" Berge. Innsbruck. 4. Februar. Zwischen München muö Berlin herrscht jetzt wieder ein mal so etwas ähnliches wie ein Kriegszustand. Die auf sehenerregenden Reden Dr. Helds und der Minister Dr. Schmelzte und Gttrtner waren alles andere als Frsundschastsbeteuerungen, so 'Mfe sogar der preußische Gesandte in München — so etwas gibt es ja im Deutschen Gleiche! —, Dr. D e n k, von seiner Regierung nach Berlin berufen

zu einem Generalstreik arrsznbaueu zn dem Zwecke, die Durchführung der 44-Stnndenar Heils- ^oche z» erzwingen. Jnnsbrnck, 4. Februar. Jur Kamps der alpinen Vereine, die fordern, daß das eigentliche Hochgebirge unangetastet bleiben muß und den Bergbahngesellschaften, die die schönsten und aussichtsreichsten Berge (letzthin z. B. auf den Dachstein und den Watzmann) mit Seilschwebebahnen beglücken wollen, ist eine Art Waffenstillstand ein getreten. Das österreichische Ministerium für Handel nnd Berkehr

wollte von den alpinen Berbänden, insbesondere vom D. n. Oe. Alp err Verein, eine Liste derjenigen Gipfel erhalten, die Unbedingt von Bergbahnen verschont bleibe« sollten. Auf Grund einer Rundfrage bei den Vertrauens leuten der Alpenländer wurde aber nun eine gegen teilige Liste von solchen Bergen und Gebieten aus gestellt, die gegebenenfalls protestlos mit einer Berg bahn beglückt werden können und gegen deren Erbauung die alpinen'Vereine nichts einzuwenden haben. Alle in diesem Verzeichnis nicht angeführten Berge

sollen aber bedingungslos und ein für allemal jeder Bergbahnspekulation entzogen bleiben. Nach dieser Liste, die im Alpengebiet, soweit es zu Oesterreich gehört, 44 Namen anDhrt, werden in Ti rol folgende Berge und Gebiete „frei ge geben", be ziehungsweise als „bebaubar" bezeichnet: Arlbergpatz, Benetberg, Komperdellalm bei Serfaus, Tschirgani bei Imst, Ranggerköpfl bei Oberpersutz, Ps-rbmesköpsl bei Innsbruck, Palscherkofel und Hafelekor (Bahnen bekanntlich schon gebaut), Frohneben bei Fulpmes

. Er werde sofort den König A m a n U l l a h und den Prinzen Omar Khan benachrichtigen, daß sie den Kampf um den afghanischen Thron einfteüen und sich vom politi schen Leben zurückzieyen sollen, Alt Achmed Khan setzt die Verfolgung der Streitkräfte Habib Ullahs fort. Einige Anhänger des letzteren wurden gefangen genommen und erschossen. Nach bisher unbestätigten Berichten aus Kabul soll Habib UNcch bereits in die Berge geflüchtet sein.

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