, so daß der Mensch nicht mehr weiß, was er tut. Die Krankheit heißt Heimwehe, und wer A sie nicht probiert hat. der soll kein Wörtlein da? - von reden, denn er hat keine Ahnung, wie furch- M Lerlich ihre Gewalt ist. Zuin Unglück traf es sich ^ auch, daß der Sepp! von der Höhenstellung in : : Ladini?^ wo er hinkommandiert war, drei Berge seiner Heimat erschauen konnte: den Senn» kogel, den Großwolkner und das Rote Mannl. Zwar sah er bloß ihre Köpfe und ein Stücklein > von ihren Schultern, aber es waren doch leib
der ' dimklp Bannwald, von der Sonne übergoldet vnd von blitzenden Wässerchen durchstrahlt, un ten schmiegte sich ein braunes, trauliches Häus chen eng an den Bannwald, es war zum Malen schon und datinnen saß ein Vater mit tiefgefurch ten treuen Ingen, am Herde aber werkelte ein Mütterchen, das ein grundgütiges Gesicht hat und daS beste ist auf der ganzen Welt. Nicht alles das sah der junge Krieger von seinem Standort eus, sondern kNur das Oberste von den 3 Bergen; aber wenn er die Gipfel der drei Berge
anschaute, trat ihm alles andere so lebendig vor die Seele, als ob er.es wirklich mit Augen sehen würde, ja Noch lebendiger. Und der Sennkogel und der Großwolkner und das Note Mannl schrien: V »Grüß' Gott, Seppl! Komm', komm', komm' — da bei uns ist's wonnig und fein!' — Ter junge Mensch streckte ihnen die Arme entgehen und Ties: „Ich darf nicht, ich darf nicht! Hab' dem Kaiser geschworen, und die Pflicht ist streng!' Nber die Berge ließen nicht nach zu rufen und zu locken: „Komm', komm'! Da drüben
schießen sie dich tot, dann siehst du uns nicht mehr, und die Alm, denn Bannwald, das Halls unter dem Wald, die ^zwei alten lieben Leutchen siehst auch Nlmmer, dein Lebtag nimmer.' — „Mein Gott', stöhnte der Seppl. „es geht sucht.' Er bat seine Vorgesetzten um Urlaub, natürlich — von der Front weg und ohne besondere Ursache — er- ^ hielt er keinen. Da starrte er immerfort auf die drei Berge hinüber, vergaß seinen Dienst, rührte kein Essen an, überhörte, was die Kameraden - sprachen und ging elend herum
. Solche Pein suhlte er im Innern, daß er glaubte, sie müsse »hm das Herz abbrennen. Und noch stärker lockten die Berge: „In der Heimat ist es schön —-Fomm', komm', sonst gibt'S nimmer ein Lkederiek'lU' Er wehrte sich mit allen Kräften, dmh die Berge übten eine förmliche Gewalt aus, das furchtbare Heimwehe störte seine klaren Ge danken, und eines ÄbendS war es um ihn ge schehen: Er rannte auf und davon, der Heimat zu. Als er einige hundert Schritte von der Stellung fort war, ging hinter ihm ein mächtiges