, verehelichten, von Neuzelling in Steyr gebürtigen Gastwirth in Burgstall Karl Bau m- gartn er, gegen den die Staatsanwaltschaft die Anklage wegen des Verbrechens des Meineides erhob. Die Anklage führt an. daß Baumgartner in einer Rechtssache gegen Karl Abart, Hotelier in Meran, punkto 744 fl., am 31. Mai 1897 beim Bezirksgerichte Meran wissentlich unter seinem Eide die Thatsachen verneinte: daß Karl Abart ihm vor Ablauf von zwei Jahren, nach dem er bei ihm in den Dienst getreten war, erklärte
begangen. Zur Hauptyerhandlung waren als Zeugen vorgeladen: Karl Abart. Postmeister und Hotelier in Meran. Anna Abart, geb. Hasner. dessen Gattin. Theres Pirchl, Wirrhschäfterin in Algund, Anna Pirchl, Näherin in Algund. und Alois Pirchl, Uhrmacher in Meran. Wir entnehmen der Anklage, daß Karl Baumgartner, Wirth in Burgstall vom Oktober 188:-> bis April 18'.»', bei Karl Abart, in Meran als Hausmeister und Porrier im Tienste stand. Mit der Klage vom .'>. Dezember 18U-',. verlangt Karl Baumgartner
:» erfolgten 'Auf nahme des Karl Baumgartner in seinem Dienste ihm gekündigt, sich aber über die Bitten seiner Frau bewegen ließ, ihn wieder weiter zu behalten, jedoch nur unter der ausdrücklichen Bedingung, daß Baumgartner von nun an keinen Lohn mehr bekomme und nur auf die Trinkgel der angewiesen sei. Kurze Zeit daraufhabe er dem Banm- garlner neuerdings gekündigt, sich aber wieder entschlos sen, die Kündigung rückgängig zu inachen, wobei er wie derum betonte, daß Baumgartner keinen Lohn mehr be komme
. Hieinil sei Baumgartner einverstanden gewesen; somit sei er höchstens dem Baumgartner den Lohn für die ersten zwei Jahre im Bekage von 144 fl. schuldig. Von diesem Betrage seien aber i',0 fl. abzuziehen, die er dem Baumgartner lieh und nicht, mehr zurückhielt, so daß Baumgartner noch 84 fl. zu fordern habe. Diesen Be trag hat Karl Abart bezahlt, worauf Baumgartner seine Forderung aus 744 fl. reduzirte. Bezüglich der «!l> fl. behauptete der Kläger, daß er iie einen Tag nach dem Empfang dem Karl Abart
zurückerstattet habe. Räch dem Urtheile des Bezirksgerichtes in Meran wurde der Aus gang des Prozesses von der Ablegnng dreier Haupteide abhängig gemacht: I. Es sei wahr, daß Baumgartner den ihm einmal in der Hochsaison von >iarl Abarl vor geschossenen Berrag von «!» fl. an? nächsten Tage zurück gegeben habe. ll. Es sei wahr, daß Abart dem Baum gartner vor Ablauf von 2 Iahren, nachdem dieser beim Abart in den Dienst getreten war, den Dienst kündigte, ihn jedoch über seine Bitte mit dem ausdrücklichen