. Während der Bauernbund eine immer größere Ausdehnung entfaltet und bald eine unüberwindliche Phalanx bilden wird, schwindet das Ansehen der Altkonservativen immer mehr im Tiroler Volke und in kurzer Zeit werden wir unseren Lesern die „tieferschütternde Nachricht' vermelden können, daß die politische Firma „Aschaber, Tragseil, Baron Unterrichter und Cie.' Pleite gemacht hat — trotz allerhöchster Gönnerschaft einer Exzellenz. Abgeblitzte Mauderstüöter. In LatzfonS bei Klausen besitzt der Bauern bund
eine sehr ansehnliche Zahl von Mitgliedern ; überhaupt ist dort sozusagen die ganze Gemewde bauernbundfreundlich gesinnt. Um gleichsam eine „Mission' gegen diese Einigungsbewegung des Bauernstandes zu halten, wurden nun für Sonntag ewige konservative „Größen' (?) zur Veranstaltung einer „Volksvereinsplauderstnbe' nach LatzfonS be> stellt. Die Latzfonfer nahmen aber den Konservati ven diesen Störungsversuch der Banernbundbewe- gung sehr übel. Sie wollten den Bauernbund, dessen Zeitung und die Führer
gegen die Geistlichen gehetzt. Daß dies eine infame Verleumdung ist, braucht nicht noch erst: ge sagt zu werden. Wenn es aber Geistliche wagen, im Ungehorsam gegen das bischöfliche Verbot gegen den Bauernbund offen zu agitieren, so müssen sie es auch haben, daß die Bauernbündler sie an das bischöfliche Verbot erinnernd Die Bauern von Tirol lassen sich einmal das Standesbündnis nicht wehren und wenn sich Leute finden, welche es wagen, gegen das Einigungsbestreben zu arbeiten, so braucht eS niemand wunder zu nehmen
, durch welches den Priestern untersagt ist, für den Bauernbund tätig zu sein; 3. es möchte vor allem dem Redakteur deS „Volks-- boten', dem allbeliebten und verehrten Bauern freunde Reimmichl wieder gestattet werden, für den Bauernbund seine unschätzbare Kraft einzusetzen.— Der hochwst. Fürstbischof gab auf diese Bitten zur Antwort: 1. Dem Reimmichl sei nie verboten wor den, für den Bauernstand tätig zu sein; er habe dies auch bisher getan und wird es weiterhin tun können. 2. DaS Verbot an den Klerus, sowohl
für als gegen den Bauernbund tätig zu sein, sei von den Bischöfen in der Abficht, den Frieden besonders im Klerus herzustellen, aber keweswegs, um gegen den Bauernbund Stellung zu nehmen, erlassen wor den. Um das Verbot aufheben zu können, müsse der Oberhirt sich mit den zwei anderen Landes- bischö^en ins Einvernehmen setzen. 3. Der Fürst bischof betonte, er stehe dem Bauernstand, wie allen seinen Diözesanen, wohlwollend gegenüber, er sei keineswegs gegen eine Organisation der Bauern, heiße sie wie immer